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Kopiervorlagen für die Grundschule Fach: Deutsch Klasse: 2 - 4

Kopiervorlagen für die Grundschule
Fach: Deutsch
Klasse: 2 - 4

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Elisabeth Erbe<br />

Gedichte Werkstatt<br />

Klasse<br />

3, 4 und höher<br />

Stationen/Seiten 14/ 36<br />

Microsoft® Word®<br />

Ausführung:<br />

XP, PDF, (DIN A4)<br />

Schulform:<br />

Grundschule


Artikelbeschreibung: Erstes Kennenlernen der Lyrik, der Dichter und verschiedenen Techniken der Gedichtsform. Elfchen, Haiku, Reimgedicht<br />

und laden zum Selberdichten ein.<br />

INHALT:<br />

1. ABC Gedicht<br />

Mit Beispiel und 3 Aufgabenstellungen<br />

2. Große Dichter<br />

Gedichte von Josef von Eichendorff und Herman Hesse zum Vorlesen<br />

Alternativwörter suchen und in die Leerzeilen einfügen<br />

Große Umfrage nach den echten Wörtern<br />

Hoher Anspruch!<br />

3. Reim Memory<br />

4 DIN A 4 Vorlagen zum Ausschneiden<br />

4. Schüttelreime<br />

Mit 2 Beispielen und Lücken zum Ausfüllen und Platz für den eigenen Reim<br />

5. Schreibtraining: Reimübung mit Goethe<br />

Gedicht von Goethe mit Platz für eigenes Gedicht - Hoher Anspruch!<br />

6. Reimgedicht mit Hilfestellung<br />

Eigenes Gedicht mit vorhandenen Reimwörtern erstellen<br />

Mit drei Aufgabenstellungen<br />

7. Haiku<br />

Meditativer Dreizeiler aus Japan mit Beispielgedichten und Platz für eigene Gedichte<br />

8. Silben-Gedicht<br />

Weihnachts-Gedicht von Eichendorff mit mehreren Aufgaben und Beispiel<br />

Zum Ausmalen geeignet<br />

9. Multiple Choice Lyrik<br />

Welches Gedicht passt zu welchem Dichter<br />

Welche Literaturepoche Hoher Anspruch – ab Klasse 5-6<br />

10. Lyrik by…<br />

Hans Magnus Enzenberger (Die Scheisse)<br />

Herman Hesse (Knarren eines geknickten Astes)<br />

Rainer Malkowski (Schöne seltene Weide)<br />

11. Wende Gedicht<br />

Gedicht „Der Maler“ als Beispielt - 3 Schritte zum Gedicht mit Überraschungseffekt<br />

12. Jahreszeiten – Elfchen<br />

Einfache Gedichtform schnell erlernt! Macht Spaß und gute Laune<br />

13. Gedichte zum Kennenlernen<br />

- Bettina von Arnim<br />

- Christian Morgenstern<br />

- Wilhelm Busch<br />

- Goethe<br />

- Ernst Moritz Arndt<br />

14. Akrostichon<br />

- Blume<br />

- Tierart<br />

- Zirkus<br />

- eigene Wörter<br />

- Ernst Moritz Arndt


ABC Gedicht<br />

A B C D E F G H I J K L M N O P<br />

Q R S T U V W X Y Z<br />

Beispiel:<br />

ABC<br />

Im Wald, da steht ein Reh<br />

DEF<br />

Ich sag dem Dackel: Kleff<br />

GHI<br />

Der Bauer hat viel Vieh<br />

JKL<br />

Ein Gepard läuft sehr schnell<br />

MNO<br />

Rot ist der Affenpo<br />

PQR<br />

Den Ziegenbock ich zerr<br />

STU<br />

Dies Rind ist eine Kuh<br />

VWX<br />

Heut ess ich Schokoladensticks<br />

Y und Z<br />

Mein Hase ist zu fett<br />

Aufgabe 2<br />

Schreibe nun dein eigenes ABC Gedicht ins Heft<br />

Aufgabe 1<br />

Fülle die Felder mit einem<br />

Reimwort aus<br />

ABC<br />

Aufstehen tut mir __________<br />

DEF<br />

Nachts bin ich der __________<br />

GHI<br />

Im Winter fahr ich __________<br />

JKL<br />

Vokabeln lern ich ___________<br />

MNO<br />

Schule macht mich __________<br />

PQR<br />

Ich weine nicht, ich __________<br />

STU<br />

Lass mich heut in ____________<br />

VWX<br />

Der Zauberer kennt ___________<br />

Y und Z<br />

Jetzt leg ich mich ins __________<br />

Aufgabe 3<br />

Du kannst auch eine andere Buchstabenreihenfolge nehmen z.B.<br />

AB<br />

Ich freu mich auf den Schnee<br />

CD<br />

Urlaub ist zu Ende – ich geh<br />

EFGH<br />

Ein Ufo ist gesichtet – Da!<br />

usw.<br />

© Erbe Verlag Remscheid, „Gedichte Werkstatt“ 2006 – Alle Rechte vorbehalten


Bettina (Catharina Elisabetha Ludovica<br />

Magdalena) von Arnim geb. Brentano<br />

Geboren am 4.4.1785 in Frankfurt/Main; gestorben<br />

am 20.1.1859 in Berlin.<br />

Die Autorin entstammt einer in Frankfurt/Main<br />

etablierten italienischen Familie. Das später von<br />

ihren Brüdern geleitete »Haus zum Goldenen Kopf«<br />

war die Zentrale einer blühenden Ex- und<br />

Importfirme, von der ein beträchtliches Erbe auf sie überging. Nach dem Tode der<br />

Mutter wurde sie seit 1794 im Pensionat des Ursulinenklosters in Fritzlar, ab 1797<br />

von ihrer Großmutter, Sophie von La Roche, in Offenbach erzogen. Seit 1802 lebte<br />

sie überwiegend in Frankfurt, dort erhielt sie Privatunterricht, u.a. in<br />

Kompositionslehre und Zeichnen. Mit ihrem Bruder Clemens Brentano unterhielt sie<br />

eine intensive Beziehung, zahlreiche Briefe zwischen ihnen hat sie 1844 selbst<br />

veröffentlicht. Seit 1799 war sie mit Karoline von Günderode befreundet. Die enge<br />

Beziehung zu Goethes Mutter (seit 1806) und schließlich auch zu Goethe (Besuche<br />

in Weimar 1807, 1810 und 1811) ist Grundlage des 1835 veröffentlichten (stark<br />

überarbeiteten) Briefwechsels.<br />

1802 lernte sie Achim von Arnim kennen, als dieser ihren Bruder besuchte. 1811<br />

heiratete sie ihn; die Zeit der Ehe (mit sieben Kindern) verbrachte sie bis 1817 auf<br />

Arnims Gut Wiepersdorf, dann meist getrennt von ihrem Mann bis zu seinem Tode<br />

1831 in Berlin.<br />

Erst nach dem Tode ihres Mannes begann sie die Briefwechsel zu publizieren. Durch<br />

das Goethe-Buch wurde sie schnell berühmt und engagierte sich auch politisch. Sie<br />

setzte sich für die Wiedereinstellung der in Göttingen entlassenen Brüder Grimm ein<br />

und erwirkte, dass der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die beiden 1840,<br />

unmittelbar nach seiner Inthronisation, nach Berlin berief. Die fiktiven Gespräche<br />

zwischen der Mutter Goethes und der Mutter des Königs, die sie 1843 herausgab,<br />

enthalten viele sozialkritische Ansätze; das Buch wurde in Bayern, eine verkürzte<br />

Fassung auch in Preußen verboten. Zur Armenfrage plante sie 1844 eine große<br />

Dokumentation; die Veröffentlichung unterblieb, als der Weberaufstand in Schlesien<br />

ausbrach.


Bettina von Arnim<br />

Seelied<br />

Es schien der Mond gar helle,<br />

Die Sterne blinkten klar,<br />

Es schliefen tief die Wellen,<br />

Das Meer ganz stille war.<br />

Ein Schifflein lag vor Anker,<br />

Ein Schiffer trat herfür:<br />

Ach wenn doch all mein Leiden<br />

Hier tief versunken wär.<br />

Mein Schifflein liegt vor Anker,<br />

Hat keine Ladung drin,<br />

Ich lad ihm auf mein Leiden<br />

Und las es fahren hin.<br />

Und als er sich entrissen<br />

Die Schmerzen mit Gewalt,<br />

Da war sein Herz zerrissen,<br />

Sein Leben war erkalt'.<br />

Die Leiden all schon schwimmen<br />

Auf hohem Meere frei,<br />

Da heben sie an zu singen<br />

Eine finstre Melodei.<br />

Wir haben festgesessen<br />

In eines Mannes Brust,<br />

Wo tapfer wir gestritten<br />

Mit seines Lebens Lust.<br />

Nun müssen wir hier irren<br />

Im Schifflein hin und her:<br />

Ein Sturm wird uns verschlingen,<br />

Ein Ungeheuer im Meer.<br />

Da mussten die Wellen erwachen<br />

Bei diesem trüben Sang;<br />

Verschlangen still den Nachen<br />

Mit allem Leiden bang.<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Bettina von Arnim<br />

Vor zwei Jahren geschrieben am Ostermontag<br />

O himmlisch Grün, das unter Eis und Schnee in brauner Hülle sich barg und jetzt<br />

dein glühend Haupt im Antlitz der Sonne krönt.<br />

Geliebter Baum! Könnt ich umwandeln doch in dein sanft rauschend Laub jene<br />

flüsternde Sprossen, die mit glänzendem Finger die Muse bricht, himmlischer Glorie<br />

voll, die Stirn zu umflechten dem Liebling, der mit Helm und Speer oder<br />

bogengerüstet, wo viel goldne Pfeile dahinfliegen, oder Rosse jagend oder mit<br />

leichtem Fuß zwölfmal umrennend das Ziel oder aufleuchtend mit der Flamme des<br />

Lieds, um sie wirbt.<br />

O Baum, dich umdrängt heute der Bienen Schar, sie ziehen dem Duft nach der<br />

honigregnenden Blüte, sie sammeln ihren befruchtenden Staub und versummen die<br />

Tagesglut in deiner Krone kühlem Rauschen. Aber dann würd in deinem Schatten<br />

ruhn, der König ist am Mahle des Geists, und nähren würde deine Wurzel die Flut,<br />

die den eignen Gott im Busen ihm begeistert, zu alleroberndem Triumph.<br />

Begegne dir nichts, was dich beleidigt, o Baum! Den keiner der Unsterblichen<br />

umwandelt. Ich zwar träume den Frühling in deinem Schatten, und mir deucht von<br />

Unnennbarem widerhallen zu hören rings die Wälder und die Hügel.<br />

(183 Wörter)<br />

Mehrere Aufgaben zur Auswahl<br />

1) Lese dir den Text durch und unterstreiche die Adjektive rot, die Verben<br />

grün und die Nomen blau<br />

2) An wen sind die Worte gerichtet Wer oder was ist die Hauptfigur<br />

3) Lasse dir diese Geschichte diktieren (183 Wörter) und prüfe selbst,<br />

wie viele und welche Fehler du geschrieben hast. Korrigiere die Fehler.<br />

4) Fasse in deinen Worten zusammen, was Bettina von Arnim geschrieben<br />

hat (Inhaltsangabe)<br />

5) Verändere den Text in ein Gedicht<br />

6) Schreibe einen ähnlichen Text wie Bettina von Arnim mit<br />

deinen Worten, gerichtet an einen Stern<br />

(wahlweise besondere Blume, Sonne, Vogel…)<br />

© Erbe Verlag Remscheid, „Gedichte Werkstatt“ 2006 – Alle Rechte vorbehalten


Der Frühling kommt bald Christian Morgenstern<br />

Herr Winter,<br />

Geh _____________,<br />

Der Frühling kommt ____________!<br />

Das ___________ ist geschwommen,<br />

Die Blümlein sind ______________<br />

Und __________ wird der Wald.<br />

Herr _____________,<br />

Geh hinter,<br />

Dein _________ ist vorbei.<br />

Die ________________ alle,<br />

Mit jubelndem _____________,<br />

Verkünden den ___________!<br />

Ergänze: kommen - bald - Eis - Reich -<br />

hinter - Mai - Winter - grün - Schalle -<br />

Vögelein<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


LÖSUNG<br />

Der Frühling kommt bald<br />

Christian Morgenstern<br />

Herr Winter, geh hinter der Frühling kommt bald! Das Eis ist geschwommen,<br />

die Blümlein sind kommen und grün wird der Wald<br />

Herr Winter, geh hinter, dein Reich ist vorbei. Die Vögelein alle, mit jubelndem<br />

Schalle, verkünden den Mai!<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


4 Jahreszeiten - Elfchen<br />

Beispiel 1: Frühling<br />

gelb –> 1 Wort<br />

die Narzissen -> 2 Wörter<br />

wachsen und gedeihen –> 3 Wörter<br />

sprießen aus dem Boden –> 4 Wörter<br />

Frühling –> 1 Wort<br />

Beispiel 3: Herbst<br />

Neblig<br />

im Tal<br />

gelbe Blätter fallen<br />

die Bäume werden kahl<br />

Herbstzeit<br />

Beispiel 2: Sommer<br />

Beispiel 4: Winter<br />

heiß<br />

Eiskalt<br />

die Sonne<br />

der Wind<br />

sie scheint unbarmherzig<br />

Wiesen weiß bedeckt<br />

jeder sucht einen Schatten Eiskristalle fallen vom Himmel<br />

Wüstensommer<br />

Winterzauber<br />

Ein „Elfchen“ ist ein Gedicht mit elf Wörtern. In der<br />

1. Zeile = 1 Wort – schreibe in die erste Zeile ein Adjektiv<br />

2. Zeile = 2 Wörter – Nomen mit Begleiter<br />

3. Zeile = 3 Wörter – wo ist es/ was tut es/ näher beschreiben<br />

4. Zeile = 4 Wörter – noch genauere Beschreibung<br />

5. Zeile = 1 Wort – ein Abschlusswort<br />

Aufgabe: Schreibe ein Gedicht in Form eines Elfchens.<br />

Thema: _____________________________<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Ernst Moritz Arndt<br />

Der alte Baum und ich.<br />

An Elisa Camphausen. Antwort auf einen Blumenkranz.<br />

1842.<br />

Alt und dürre steht der Baum<br />

ohne Zweig und ohne Blatt.<br />

Schau doch, wie ein Frühlingstraum<br />

ihn so bunt umschlungen hat!<br />

Hier Jelängerundjelieber,<br />

dort des Epheus grüner Glanz,<br />

und so deucht es ihm fast lieber<br />

als der eignen Blätter Kranz.<br />

Solch ein dürrer Baum steh' ich,<br />

hoffend legten Wind und Fall,<br />

aber Blumen blühn um mich<br />

lieb und lustig überall,<br />

Schlingen um zerrissne Schmerzen<br />

meines Stammes Lenzeslust,<br />

O ihr Blüten, o ihr Herzen!<br />

Liebesduft! und Liebeslust!<br />

Altes Holz, so steh' getrost,<br />

Bis der letzte Wind dich fällt!<br />

Hast ein selig Los erlost,<br />

Reiches Glück in armer Welt:<br />

Süßer Liebe Blumenranken<br />

Decken deine Schäden zu,<br />

Wie ein Traum von Traumgedanken<br />

Ferner Tage stehest du.<br />

Aufgaben zur Auswahl (bitte kreuze an)<br />

1) Male dazu ein Bild<br />

2) Lerne das ganze Gedicht oder ein Teil des Gedichtes auswendig<br />

3) Schreibe ein eigenes Gedicht über einen Baum<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


HAIKU<br />

japanische Gedichtform<br />

oder<br />

der meditative Dreizeiler<br />

Die vorgeschriebene Anzahl von 17 Silben setzt sich wie folgt in drei Zeilen zusammen:<br />

1. Zeile = 5 Silben<br />

2. Zeile = 7 Silben<br />

3. Zeile = 5 Silben<br />

oder<br />

1. Zeile = 5 Silben<br />

2. Zeile = 5 Silben<br />

3. Zeile = 7 Silben<br />

Beispiel:<br />

Irres Gedränge<br />

im Labyrinth des Lebens<br />

Glückloser Nebel<br />

oder<br />

Kinder im Garten<br />

warten auf Eltern<br />

bis die Langeweile geht<br />

Hier ist Platz für Dein eigenes Haiku Gedicht:<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Zerreiße die Gedichte in 1000 Stücke...<br />

nein, schneide die Worte aus, mische sie und füge<br />

sie wahllos wieder zusammen. Dann entsteht eine<br />

Zusammenarbeit von Hermann Hesse und ______<br />

(Name des Kindes/Teilnehmers)<br />

Hans Magnus Enzenberger<br />

DIE SCHEISSE<br />

Immerzu höre ich von ihr reden<br />

als wär sie an allem schuld.<br />

Seht nur, wie sanft und bescheiden<br />

sie unter uns Platz nimmt!<br />

Warum besudeln wir denn<br />

ihren guten Namen<br />

und leihen ihn<br />

dem Präsidenten der USA,<br />

dem Bullen, dem Krieg<br />

und dem Kapitalismus<br />

Wie vergänglich sie ist,<br />

und das was wir nach ihr nennen<br />

wie dauerhaft!<br />

Sie, die Nachgiebige,<br />

führen wir auf der Zunge<br />

und meinen die Ausbeuter.<br />

Sie, die wir ausgedrückt haben,<br />

soll nun auch noch ausdrücken<br />

unsere Wut<br />

Hat sie uns nicht erleichtert<br />

Von welcher Beschaffenheit<br />

und eigentümlich gewaltlos<br />

ist sie von allen Werken des<br />

Menschen<br />

vermutlich die friedlichste.<br />

Was hat sie uns nur getan<br />

Hermann Hesse<br />

KNARREN EINES<br />

GEKNICKTEN ASTES<br />

3. Fassung<br />

Splittrig geknickter Ast,<br />

Hangend schon Jahr um Jahr,<br />

Trocken knarrt er im Winde sein<br />

Lied,<br />

Ohne Laub, ohne Rinde,<br />

Kahl, fahl, zu langen Lebens,<br />

Zu langen Sterbens müd.<br />

Hart klingt und zäh sein Gesang,<br />

Klingt trotzig, klingt heimlich bang<br />

Noch einen Sommer,<br />

Noch einen Winter lang.<br />

8. August<br />

Rainer Malkowski<br />

SCHÖNE SELTENE WEIDE<br />

Manchmal, nach einem Herbststurm,<br />

wenn die Luft still und gefegt ist,<br />

gehe ich im Garten umher und zähle<br />

die abgeschlagenen Äste.<br />

Nur die Weide zeigt keine Veränderung.<br />

Ich bewundere sie lange:<br />

nicht immer sieht es so schön aus,<br />

wenn die Biegsamkeit überlebt.<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Haus Klaus Hund<br />

rund lachen Sachen<br />

machen Rachen Schrank<br />

krank üben trüben


Wald schallt knallt<br />

strahlt versteckt verdreckt<br />

geleckt<br />

ausgeheckt ausgestreckt<br />

aufgeweckt Mutter Kutter


Wand Rand Ecke<br />

Schnecke gehen<br />

stehen<br />

Land Hand Hecke<br />

Decke laufen saufen


Das Osterfest<br />

Kuchen, Eier, Osterhasen,<br />

zu Ostern sitzt man auf dem Rasen,<br />

und sucht und findet Eier satt,<br />

am Abend ist man ziemlich platt.<br />

Geschenke dürfen auch nicht fehlen,<br />

die Kinder rufen aus den Kehlen:<br />

„Ei, ei, was ist denn das“,<br />

und haben dabei großen Spaß.<br />

Doch vergessen wir den wahren Grund,<br />

der uns in dieser schönen Stund´<br />

beschert viel Freude und Vergnügen:<br />

Jesus: Er konnt´ den Tod besiegen!<br />

von<br />

Elisabeth Erbe<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Schreibtraining: Reimübungen<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

Mir schlug das Herz (Auszug)<br />

Mir schlug das Herz; geschwind<br />

zu Pferde,<br />

Und fort, wild, wie ein Held<br />

zur Schlacht!<br />

Der Abend wiegte schon die Erde,<br />

Und an den Bergen hing die Nacht;<br />

Und jetzt du!<br />

Schreibe deinen Namen und<br />

die Überschrift über dein<br />

Gedicht.<br />

Los geht’s!<br />

Schon stund im Nebelkleid die Eiche,<br />

Ein aufgetürmter Riese, da,<br />

Wo Finsternis aus dem Gesträuche<br />

Mit hundert schwarzen Augen sah.<br />

Der Mond von seinem Wolkenhügel,<br />

Schien kläglich aus dem Duft hervor;<br />

Die Winde schwangen leise Flügel,<br />

Umsausten schauerlich mein Ohr;<br />

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer -<br />

Doch tausendfacher war mein Mut;<br />

Mein Geist war ein verzehrend Feuer,<br />

Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.<br />

Ich sah dich, und die milde Freude<br />

Floß aus dem süßen Blick auf mich.<br />

Ganz war mein Herz an deiner Seite,<br />

Und jeder Atemzug für dich.<br />

Ein rosenfarbes Frühlings Wetter<br />

Lag auf dem lieblichen Gesicht.<br />

Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!<br />

Ich hoff´t es, ich verdient' es nicht.<br />

Johann Wolfgang Goethe, einer der größten deutschen Dichter<br />

(* 28.08.1749 Frankfurt/ Main, + 22.03.1832 Weimar) begann mit erlebnisbetonter<br />

Lyrik. Seine Werke u.a. waren: Götz von Berlichingen (1773) Die Leiden des<br />

jungen Werthers (1774) Faust (1808).<br />

Aufgabe: Schreibe ein Gedicht über Urlaub (Sonne, Meer, oder Berge, Natur). Du<br />

kannst die ersten beiden und die letzten beiden Reihen reimen lassen oder die<br />

erste und die dritte sowie die zweite mit der vierten.<br />

Also: aa bb oder ab ab<br />

Achte darauf, dass die Silbenzahl der Verse gleich bleibt (dann klingt es<br />

poetischer)!<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Silben - Gedicht<br />

Weihnachten<br />

Joseph von Eichendorff<br />

1) Markt und Straßen steh´n verlassen,<br />

still erleuchtet jedes Haus,<br />

sinnend geh´ich durch die Gassen,<br />

alles sieht so friedlich aus.<br />

2) An den Fenstern haben Frauen<br />

buntes Spielzeug fromm geschmückt,<br />

tausend Kinder stehn und schauen,<br />

sind so wunderstill bestückt.<br />

3) Und ich wandre aus den Mauern<br />

bis hinaus ins freie Feld,<br />

hehres Glänzen, heil´ges Schauern!<br />

Wie so weit und still die Welt!<br />

4) Sterne hoch die Kreise schlingen.<br />

Aus des Schnees Einsamkeit<br />

steigt´s wie wunderbares Singen:<br />

O du gnadenreiche Zeit!<br />

Wie viele Silben hat eine Zeile von Eichendorff Zähle sie und schreibe sie<br />

neben den Zeilen auf. Nächster Schritt: Schreibe ein Gedicht, in dem du dir von<br />

Eichendorff helfen lässt: Ändere sein Gedicht um, lasse aber die Endungen<br />

stehen (achte auf die gleiche Silbenanzahl, sonst klingt es nicht rhythmisch wie<br />

ein Gedicht klingen soll). Du wirst sehen, dein Gedicht wird super!<br />

Beispiel: Ein jeder Ort scheint verlassen (8)<br />

hell erleuchtet manches Haus, (7)<br />

singend lauf ich durch die Gassen, (8)<br />

überall sieht´s selig aus. (7)<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Wende-Gedicht:<br />

Schritt 1: In 4 Zeilen dieses Fünfzeilers werden Eigenschaften einer<br />

erdachten Person, eines Tieres oder eines Gegenstandes losgeschrieben.<br />

Schritt 2: Jede Zeile sollte nur vier Silben enthalten, damit das Gedicht<br />

harmonisch klingt.<br />

Schritt 3: In der fünften Zeile folgt dann der überraschende Schluss:<br />

Beispiel:<br />

Maler<br />

Bilder im Kopf<br />

edles Papier<br />

Zeit bis um vier<br />

Pinsel bereit<br />

Farbtopf ist leer<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Wilhelm Busch<br />

Hund und Katze<br />

Miezel, eine schlaue Katze,<br />

Molly, ein begabter Hund,<br />

wohnhaft an demselben Platze,<br />

hassten sich aus Herzensgrund.<br />

Schon der Ausdruck ihrer Mienen,<br />

bei gesträubter Haarfrisur,<br />

zeigt es deutlich: Zwischen ihnen<br />

ist von Liebe keine Spur.<br />

Doch wenn Miezel in dem Baume,<br />

wo sie meistens hin entwich,<br />

friedlich dasitzt, wie im Traume,<br />

dann ist Molly außer sich.<br />

Beide lebten in der Scheune,<br />

die gefüllt mit frischem Heu.<br />

Alle beide hatten Kleine,<br />

Molly zwei und Miezel drei.<br />

Einst zur Jagd ging Miezel wieder<br />

auf das Feld. Da geht es bumm.<br />

Der Herr Förster schoß sie nieder.<br />

Ihre Lebenszeit ist um.<br />

Oh, wie jämmerlich miauen<br />

die drei Kinderchen daheim.<br />

Molly eilt, sie zu beschauen,<br />

und ihr Herz geht aus dem Leim.<br />

Und sie trägt sie kurz entschlossen<br />

zu der eignen Lagerstatt,<br />

wo sie nunmehr fünf Genossen<br />

an der Brust zu Gaste hat.<br />

Mensch mit traurigem Gesichte,<br />

sprich nicht nur von Leid und Streit.<br />

Selbst in Brehms Naturgeschichte<br />

findet sich Barmherzigkeit.<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Wilhelm Busch<br />

Sie war ein Blümlein<br />

1 Sie war ein Blümlein hübsch und fein,<br />

2 Hell aufgeblüht im Sonnenschein.<br />

3 Er war ein junger Schmetterling,<br />

4 Der selig an der Blume hing.<br />

5 Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm<br />

6 Und nascht und säuselt da herum.<br />

7 Oft kroch ein Käfer kribbelkrab<br />

8 Am hübschen Blümlein auf und ab.<br />

9 Ach Gott, wie das dem Schmetterling<br />

10 So schmerzlich durch die Seele ging.<br />

11 Doch was am meisten ihn entsetzt,<br />

12 Das Allerschlimmste kam zuletzt.<br />

13 Ein alter Esel fraß die ganze<br />

14 Von ihm so heißgeliebte Pflanze.<br />

Aufgabe1: Lerne das Gedicht auswendig<br />

(oder die Verse Nr. __________)<br />

Aufgabe 2: Schneide die letzten Wörter aus<br />

und schreibe daraus ein neues Gedicht.<br />

Aufgabe 3: _______________________<br />

________________________________<br />

_________________________________<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Wilhelm Busch<br />

Der Esel<br />

Es stand vor eines Hauses Tor<br />

Ein Esel mit gespitztem Ohr,<br />

Der käute sich sein Bündel Heu<br />

Gedankenvoll und still entzwei.<br />

Nun kommen da und bleiben stehn<br />

Der naseweisen Buben zween,<br />

Die auch sogleich, indem sie lachen,<br />

Verhaßte Redensarten machen,<br />

Womit man denn bezwecken wollte,<br />

Daß sich der Esel ärgern sollte.<br />

Doch dieser hocherfahrne Greis<br />

Beschrieb nur einen halben Kreis,<br />

Verhielt sich stumm und zeigte itzt<br />

Die Seite, wo der Wedel sitzt.<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Wilhelm Busch<br />

Fuchs und Igel<br />

Ganz unverhofft an einem Hügel<br />

sind sich begegnet Fuchs und Igel.<br />

»Halt!« rief der Fuchs, »du Bösewicht,<br />

kennst du des Königs Order nicht<br />

Ist nicht der Friede längst verkündigt,<br />

und weißt du nicht, dass jeder sündigt,<br />

der immer noch gerüstet geht<br />

Im Namen Seiner Majestät -<br />

geh her und übergib dein Fell!«<br />

Der Igel sprach: »Nur nicht so schnell!<br />

Lass dir erst deine Zähne brechen;<br />

dann wollen wir uns weiter sprechen.«<br />

Und also gleich macht er sich rund,<br />

schließt seinen dichten Stachelbund<br />

und trotzt getrost der ganzen Welt,<br />

bewaffnet, doch als Friedensheld.<br />

© Erbe Verlag Remscheid „Gedichte Werkstatt“ 2007 Alle Rechte vorbehalten!


Christian Morgenstern<br />

Christian Morgenstern, am 06.05.1871 als Nachkomme<br />

einer Malerfamilie in München geboren, studierte<br />

zunächst Volkswirtschaft und Jura, später Philosophie<br />

und Kunstgeschichte. Seine ersten heiter-grotesken<br />

Dichtungen wie »Galgenlieder« und »Palmström«<br />

machten ihn sehr rasch bekannt. Eine innere Krise<br />

beendete Morgensterns »weltliche Epoche« und führte<br />

ihn zu Nietzsche, Kierkegaard und Meister Eckhart.<br />

Seine Lyrik wurde mehr und mehr Gedankendichtung,<br />

ja geradezu »Philosophie in Versen«. Morgenstern starb<br />

am 31.03.1914 in Meran.<br />

Werke u.a.<br />

• 1906 Melancholie<br />

• 1911 Ich und du<br />

• 1914 Wir fanden einen Pfad (Gedichtsammlung)<br />

• 1920 Epigramme und Sprüche<br />

• 1918 Stufen. Eine Entwickelung


Christian Morgenstern<br />

Die Elster<br />

Ein Bach, mit Namen Elster, rinnt<br />

durch Nacht und Nebel und besinnt<br />

inmitten dieser stillen Handlung<br />

sich seiner einstigen Verwandlung,<br />

die ihm vor mehr als tausend Jahren<br />

von einem Magier widerfahren.<br />

Und wie so Nacht und Nebel weben,<br />

erwacht in ihm das alte Leben,<br />

Er fährt in eine in der Nähe<br />

zufällig eingeschlafene Krähe<br />

und fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,<br />

wie dermaleinst als Vogel fort.<br />

Aufgabe: Schreibe das Gedicht weiter:<br />

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Christian Morgenstern<br />

Die Trichter<br />

Zwei Trichter wandeln durch die Nacht<br />

durch ihres Rumpfs verengten Schacht<br />

fließt weißes Mondlicht<br />

still und heiter<br />

auf ihren<br />

Waldweg<br />

u.s.<br />

w.<br />

(1902)<br />

1. Aufgabe: Was fällt dir bei diesem Gedicht auf<br />

2. Schreibe ein Gedicht in einer Form wie der Trichter z.B. Herz mit dem Thema Liebe oder<br />

in einem Dreieck mit einem Dreieck als Hauptfigur oder eine Form deiner Wahl.<br />

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Christian Morgenstern<br />

Gespenst<br />

Es gibt ein Gespenst,<br />

das frißt Taschentücher;<br />

Es begleitet dich<br />

auf deiner Reise,<br />

es frißt dir aus dem Koffer,<br />

aus dem Bett,<br />

aus dem Nachttisch,<br />

wie ein Vogel<br />

aus der Hand,<br />

vieles weg, -<br />

nicht alles, nicht auf ein Mal.<br />

Mit achtzehn Tüchern,<br />

stolzer Segler,<br />

fuhrst du hinaus<br />

aufs Meer der Fremde,<br />

mit acht bis sieben<br />

kehrst du zurück,<br />

ein Gram der Hausfrau.<br />

(1909)<br />

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Christian Morgenstern<br />

Der Schnupfen<br />

Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,<br />

auf dass er sich ein Opfer fasse<br />

- und stürzt alsbald mit großem Grimm<br />

auf einen Menschen namens Schrimm.<br />

Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!"<br />

und hat ihn drauf bis Montag früh.<br />

Christian Morgenstern<br />

Die Enten laufen Schlittschuh<br />

Die Enten laufen Schlittschuh<br />

auf ihrem kleinen Teich.<br />

Wo haben sie denn die Schlittschuh her -<br />

sie sind doch gar nicht reich<br />

Wo haben sie denn die Schlittschuh her<br />

Woher Vom Schlittschuhschmied!<br />

Der hat sie ihnen geschenkt, weißt du,<br />

für ein Entenschnatterlied.<br />

Christian Morgenstern<br />

Die drei Spatzen<br />

In einem leeren Haselstrauch,<br />

da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.<br />

Der Erich rechts und links der Franz<br />

und mittendrin der freche Hans.<br />

Sie haben die Augen zu, ganz zu,<br />

und oben drüber, da schneit es, hu!<br />

Sie rücken zusammen dicht an dicht,<br />

so warm wie Hans hat's niemand nicht.<br />

Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.<br />

Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.<br />

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Gefunden von Johann Wolfgang von Goethe<br />

Ich ging im _______________ so für mich hin,<br />

und nichts zu suchen, das war mein ____________.<br />

Im _____________ sah ich ein Blümlein stehn,<br />

wie Sterne leuchtend, wie Äuglein ____________.<br />

Ich wollt es _______________, da sagt es fein:<br />

Soll ich zum _____________ gebrochen sein<br />

Ich grub's mit ___________ den Würzlein aus,<br />

zum Garten trug ich's am hübschen ____________.<br />

Und pflanzt es wieder am stillen _________,<br />

nun zweigt es immer und ____________ so fort.<br />

Ergänze: Sinn - schön - Walde - Welken -<br />

Schatten - Haus - blüht - brechen -<br />

Ort - allen<br />

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Goethe<br />

Gefunden<br />

Ich ging im Walde<br />

So vor mich hin,<br />

Und nichts zu suchen,<br />

Das war mein Sinn.<br />

Im Schatten sah ich<br />

Ein Blümlein stehn,<br />

Wie Sterne blinkend,<br />

Wie Äuglein schön.<br />

Ich wollt es brechen,<br />

Da sagt' es fein:<br />

Soll ich zum Welken<br />

Gebrochen sein<br />

Mit allen Wurzeln<br />

Hob ich es aus,<br />

Und trugs zum Garten<br />

Am hübschen Haus.<br />

Ich pflanzt es wieder<br />

Am kühlen Ort;<br />

Nun zweigt und blüht es<br />

Mir immer fort.<br />

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Große Dichter<br />

Beispiele:<br />

Joseph von Eichendorff<br />

Nachts<br />

Ich stehe (Alternativ gehe/ laufe/ spaziere) in Waldesschatten<br />

wie an des Lebens Rand,<br />

die Länder wie dämmernde (glühende/ schillernde/ blinkende) Matten,<br />

der Strom wie ein silbern Band.<br />

Von fern nur schlagen (läuten/ bimmeln/ dröhnen) die Glocken<br />

über die Wälder herein,<br />

ein Reh hebt (hält/ bewegt/ duckt) den Kopf erschrocken<br />

und schlummert gleich wieder ein.<br />

Der Wald aber rühret (berührt/ bewegt/ wackelt) die Wipfel<br />

im Traum von der Felsenwand.<br />

Denn der Herr geht (spaziert/ wandert/ schwebt) über die Gipfel<br />

und segnet das stille Land.<br />

Hermann Hesse<br />

Knarren eines geknickten Astes<br />

(3. Fassung)<br />

Splittrig geknickter (Alternativ: ______________) Ast<br />

Hangend (_______________) schon Jahr um Jahr<br />

Trocken knarrt (_________________)er im Winde sein Lied,<br />

Ohne Laub, ohne Rinde<br />

Kahl, fahl, zu langen Lebens,<br />

Zu langen (_______________)Sterbens müd.<br />

Hart klingt und zäh (_______________)sein Gesang,<br />

Klingt trotzig (________________), klingt heimlich bang<br />

Noch einen Sommer,<br />

Noch einen Winter lang.<br />

Aufgabe: Es werden versch. Gedichte bekannter Lyriker ausgeteilt. Jeder<br />

Teilnehmer tilgt nun einige wichtige Wörter und stellt dafür mehrere Alternativen.<br />

So entsteht ein neues Gedicht berühmter Dichter.<br />

Tipp: Am Ende müssen die anderen erraten, welches Wort das Ursprüngliche ist.<br />

Erläuterung: Diese Aufgabe verlangt zwar nicht das Schreiben von<br />

Texten, aber sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Wortwahl: Ersatzwörter<br />

müssen sowohl rhythmisch und metrisch passen. Und ganz nebenbei<br />

stellt man dem Teilnehmer namhafte Dichter vor.


Multiple Choice Lyrik<br />

Hälfte des Lebens<br />

Mit gelben Birnen hänget<br />

Und voll mit wilden Rosen<br />

Das Land in den See,<br />

Ihr holden Schwäne,<br />

Und trunken von Küssen<br />

Tunkt ihr das Haupt<br />

Ins heilignüchterne Wasser.<br />

Weh mir, wo nehm' ich, wenn<br />

Es Winter ist, die Blumen, und wo<br />

Den Sonnenschein,<br />

Und Schatten der Erde<br />

Die Mauern stehn<br />

Sprachlos und kalt, im Winde<br />

Klirren die Fahnen.<br />

Mondnacht<br />

Es war, als hätt' der Himmel<br />

Die Erde still geküßt,<br />

Daß sie im Blütenschimmer<br />

Von ihm nun träumen müßt'.<br />

Die Luft ging durch die Felder,<br />

Die Ähren wogten sacht,<br />

Es rauschten leis die Wälder,<br />

So sternklar war die Nacht.<br />

Und meine Seele spannte<br />

Weit ihre Flügel aus,<br />

Flog durch die stillen Lande,<br />

Als flöge sie nach Haus.<br />

Valse triste<br />

(ein Auszug)<br />

Verfeinerung, Abstieg, Trauer -<br />

dem Wüten der Natur,<br />

der Völker, der Siegesschauer<br />

folgt eine andere Spur:<br />

Verwerfen von Siegen und Thronen,<br />

die große Szene am Nil,<br />

wo der Feldherr der Pharaonen<br />

den Liedern der Sklavin verfiel.<br />

- 2 –<br />

Durch den Isthmus, griechisch,<br />

die Wachen,<br />

Schleuder, Schilde und Stein<br />

treibt im Zephyr ein Nachen<br />

tieferen Meeren ein:<br />

Die Parthenongötter, die weißen,<br />

ihre Zeiten, ihr Entstehn,<br />

die schon Verfall geheißen<br />

Gottfried Benn schrieb: ____________________ = Literaturepoche:<br />

_____________<br />

Friedrich Hölderlin schrieb: _________________= Literaturepoche: _____________<br />

Drei Gedichte und drei verschiedene Dichter. Welche Stimmungen beschreibt<br />

der Künstler Romantisch Expressiv Oder Klassisch<br />

Aufgabe: Zu welchem Dichter passt welches Gedicht<br />

Schlage zuerst in einem Literaturlexikon nach und erfahre<br />

Infos über die Künstler. Dann entscheide, welches Gedicht zu<br />

welchem Schriftstellern gehört... Auflösung siehe Rückseite<br />

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Reimgedicht<br />

mit Hilfestellung<br />

.....Land<br />

.....gefunden<br />

.....Verstand<br />

.....Stunden<br />

.....Fragen<br />

.....Freund<br />

.....sagen<br />

.....scheint<br />

.....heiter<br />

.....sei<br />

.....weiter<br />

.....dabei<br />

......alleine<br />

.....Zeit<br />

.....Steine<br />

.....-keit<br />

.....Schrift<br />

.....Wissen<br />

.....trifft<br />

.....missen<br />

Aufgabe 1: Einfacher geht´s nicht! Auf dem Arbeitsblatt siehst du Wörter, die<br />

sich reimen. Du brauchst nur noch vorne einen Text einfügen… und fertig ist<br />

dein Gedicht!<br />

Aufgabe 2: Finde eigene Reimwörter<br />

Aufgabe 3: Bilde mit deinen eigenen Reimwörtern ein Gedicht<br />

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Schüttelreime<br />

Hier wird geschüttelt, bis die Wände wackeln…<br />

Beispiel 1:<br />

Das dicke alte Warzenschwein<br />

trinkt schon am Morgen schwarzen Wein…<br />

Hier wurde das Warzenschwein kräftig durchgeschüttelt,<br />

so daß die Anfangsbuchstaben durcheinander geraten sind:<br />

Warzenschwein = Warzen + Schwein<br />

Die Anfangsbuchstaben von Warzen und Schwein vertauschen<br />

und fertig ist ein neues Wort:<br />

Schwarzen Wein<br />

Beispiel 2 zum Selberausfüllen:<br />

Hier siehst du einen Schattenriss…<br />

den ganz normalen …..atten …….iss.<br />

Welche neuen Wörter hast du herausgefunden<br />

Finde Wörter, die man gut teilen kann und schreibe einen<br />

lustigen Schüttelreim:<br />

Mein Schüttelreim:<br />

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Das Akrostichon ist ein griechisches Wort und bedeutet wörtlich übersetzt:<br />

“Akros” = das Äußerste, das Oberste und “stichos” = Vers, erster Buchstabe eines Verses. Es<br />

ist eine antike Gedichtform aus Griechenland.<br />

Beim Akrostichon wird ein Wort von oben nach unten geschrieben. An jedem<br />

Buchstaben des Wortes wird dann ein neues Wort oder ein Satz angefügt. Dabei<br />

sind die neuen Wörter oder Sätze passend zum Akrostichon.<br />

Beispiel: Tiergarten<br />

Tiger laufen hin und her<br />

Irgendwie duftet es nach Frühstück<br />

Es bleibt dem Nilpferd keine Wahl<br />

Rasch flüchtet er zu seinem Freund<br />

Auch wenn beide noch so stark sind<br />

Richtige Freunde werden sie nie<br />

Tiger und Nilpferd sind zu verschieden<br />

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Aufgabe: Schreibe Sätze zu diesem Akrostichon: Zirkus<br />

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Aufgabe: Schreibe Sätze zu diesem Akrostichon: Blume<br />

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Denke dir nun selbst ein Wort aus und bilde ein Akrostichon<br />

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Widerrufsbelehrung für Verbraucher § 13 BGB<br />

DAS WIDERRUFSRECHT GILT NICHT FÜR WAREN, DIE NACH KUNDENSPEZIFIKATIONEN ANGEFERTIGT<br />

WURDEN ODER EINDEUTIG AUF PERSÖNLICHE BEDÜRFNISSE DES KUNDEN ZUGESCHNITTEN SIND<br />

(Z.B. PERSONALISIERTE BÜCHER), DIE SICH AUF GRUND IHRER BESCHAFFENHEIT NICHT ZUR<br />

RÜCKSENDUNG EIGNEN, BEI LIEFERUNG VON AUDIO- ODER VIDEOAUFZEICHNUNGEN ODER<br />

SOFTWARE, WENN DER VERSIEGELTE DATENTRÄGER VOM KUNDEN ENTSIEGELT WURDE.<br />

WIDERRUFSRECHT:<br />

SIE KÖNNEN IHRE VERTRAGSERKLÄRUNG INNERHALB VON 2 WOCHEN OHNE ANGABE VON GRÜNDEN<br />

IN TEXTFORM (Z.B. BRIEF, FAX, E-MAIL) ODER DURCH RÜCKSENDUNG DER SACHE WIDERRUFEN. DIE<br />

FRIST BEGINNT FRÜHESTENS MIT DEM ERHALT DIESER BELEHRUNG. ZUR WAHRUNG DER<br />

WIDERRUFSFRIST GENÜGT DIE RECHTZEITIGE ABSENDUNG DES WIDERRUFS ODER DER SACHE.<br />

DER WIDERRUF IST ZU RICHTEN AN:<br />

Elisabeth Erbe<br />

Mühlenstr. 6<br />

42897 Remscheid<br />

Erbe-Verlag@arcor.de<br />

IM FALLE EINES WIRKSAMEN WIDERRUFS SIND DIE BEIDERSEITS EMPFANGEN LEISTUNGEN<br />

ZURÜCKZUGEWÄHREN UND GEGEBENENFALLS GEZOGENE NUTZUNGEN (Z.B. ZINSEN)<br />

HERAUSZUGEBEN. KÖNNEN SIE UNS DIE EMPFANGENE LEISTUNG GANZ ODER TEILWEISE NICHT<br />

ODER NUR IM VERSCHLECHTERTEN ZUSTAND ZURÜCKGEWÄHREN, MÜSSEN SIE UNS INSOWEIT<br />

WERTERSATZ LEISTEN. BEI DER ÜBERLASSUNG VON SACHEN GILT DIES NICHT, WENN DIE<br />

VERSCHLECHTERUNG AUSSCHLIEßLICH AUF DEREN ÜBERPRÜFUNG - WIE SIE IHNEN ETWA IM<br />

LADENGESCHÄFT MÖGLICH GEWESEN WÄRE - ZURÜCKZUFÜHREN IST. IM ÜBRIGEN KÖNNEN SIE DIE<br />

WERTERSATZPFLICHT VERMEIDEN, INDEM SIE DIE SACHE NICHT WIE EIN EIGENTÜMER IN GEBRAUCH<br />

NEHMEN UND ALLES UNTERLASSEN, WAS DEREN WERT BEEINTRÄCHTIGT. PAKETVERSANDFÄHIGE<br />

SACHEN SIND ZURÜCKZUSENDEN. NICHT PAKETVERSANDFÄHIGE SACHEN WERDEN BEI IHNEN<br />

ABGEHOLT. SIE HABEN DIE KOSTEN DER RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN, WENN DIE GELIEFERTEN WARE<br />

DER BESTELLTEN ENTSPRICHT UND WENN DER PREIS DER ZURÜCKZUSENDENDEN WARE EINEN<br />

BETRAG VON 40,00 EURO NICHT ÜBERSTEIGT ODER WENN SIE BEI EINEM HÖHEREN PREIS DER<br />

SACHE ZUM ZEITPUNKT DES WIDERRUFES NOCH NICHT DIE GEGENLEISTUNG ODER EINE<br />

VERTRAGLICH VEREINBARTE TEILZAHLUNG ERBRACHT HABEN. ANDERNFALLS IST DIE<br />

RÜCKSENDUNG FÜR SIE KOSTENFREI. VERPFLICHTUNGEN ZUR ERSTATTUNG VON ZAHLUNGEN<br />

MÜSSEN SIE INNERHALB VON 30 TAGEN NACH ABSENDUNG IHRER WIDERRUFSERKLÄRUNG<br />

ERFÜLLEN.<br />

MAHNUNG<br />

IN DER REGEL WERDEN MAHNUNGEN NACH 4 WOCHEN VERSCHICKT. DIE ERSTE MAHNUNG KOSTET<br />

DEN SCHULDNER 2,50 EURO. JEDE WEITERE MAHNUNG KOSTET WEITERE GEBÜHREN IN GLEICHER<br />

HÖHE. NACH DER DRITTEN MAHNUNG WIRD EIN INKASSOUNTERNEHMEN BEAUFTRAGT. DIE KOSTEN<br />

FÜR DAS UNTERNEHMEN TRÄGT DER SCHULDNER.<br />

ELISABETH ERBE<br />

ALLE ARBEITSBLÄTTER DÜRFEN FÜR SCHULISCHE ZWECKE VERVIELFÄLTIGT WERDEN! EIN<br />

KOMMERZIELLER VERKAUF IST VERBOTEN!<br />

Verpackungsverordnung<br />

Wir sind gemäß der Regelungen der Verpackungsverordnung dazu verpflichtet, Verpackungen unserer Produkte,<br />

die nicht das Zeichen eines Systems der flächendeckenden Entsorgung (wie etwa dem „Grünen Punkt“ der<br />

Duales System Deutschland AG oder dem „RESY“-Symbol) tragen, zurückzunehmen und für deren<br />

Wiederverwendung oder Entsorgung zu sorgen. Zur weiteren Klärung der Rückgabe setzen Sie sich bei solchen<br />

Produkten bitte mit uns in Verbindung. Wir nennen Ihnen dann eine kommunale Sammelstelle oder ein<br />

Entsorgungsunternehmen in Ihrer Umgebung, das die Verpackungen kostenfrei entgegennimmt. Sollte dies nicht<br />

möglich sein, haben Sie die Möglichkeit, die Verpackung an uns zu schicken. Die Verpackungen werden von uns<br />

wieder verwendet oder gemäß der Bestimmungen der Verpackungsverordnung entsorgt.

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