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Wieser Verlag

Hatalog Herbst 2015

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<strong>Wieser</strong><br />

Herbst 2015<br />

„Das Böse ist überall“<br />

Zum Start der Balkan-Krimi-Reihe


© Mayü Belba<br />

Antescriptum<br />

Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen:<br />

Im April haben wir im Epirus in Nordwestgriechenland eine weitere Folge von „Der Geschmack Europas“<br />

gedreht. Es waren Tage, die im Leben selten in dieser Dichte vorkommen … wir haben in der Arena der<br />

Orakelstätte von Dodoni eine Rede an die Nation gehalten, den Sirtaki getanzt und Medzovos gekocht,<br />

Pitateig gerollt, den himmlischen Musikern gelauscht, die eine auf die Antike zurückgehende Musik gespielt<br />

haben, und immer wieder Zypros, den heimische Schnaps, verkostet.<br />

Ich habe den Balkan durchfahren. Ich habe Menschen getroffen und ihre Geschichten gehört und ich habe<br />

mich immer wieder an Zuhause erinnert gefühlt, an die Bücher, die im Herbst im <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> erscheinen.<br />

Habe ich da nicht soeben Schicksale erzählt bekommen, die bei uns seit Jahrzehnten die Wunden nicht heilen<br />

ließen, wie sie im Film und in dem Buch zum Film „Der Graben/Grapa“ erzählt werden?<br />

„Das Böse ist überall“ könnte zwar der Übertitel über den boomenden Krimimarkt sein, aber so, wie es<br />

Silvija Hinzmann in ihrem ersten Prohaska-Fall aus Istrien erzählt, bekommt es einen Duft nach Trüffeln.<br />

Günther Freitags geheimnisvolle „Entführung der Anna Netrebko“ und die Hinführung zum fast vergessenen<br />

und verdrängtem Missbrauch in „Sacrificium“ durch Franz Josef Weißenböcks Parabel auf die dunklen<br />

Seiten der katholischen Kirche, die Metamorphose von Sehnsucht, die Ulrike Renner auf ihrer Reise<br />

„Wien–Vendig“ entwirft ... wie viel Schönes und wie viel nachdenklich Machendes findet sich in diesen<br />

Werken. Lassen Sie sich darauf ein – auch und ganz besonders auf Daniel Spoerri mit seinen „Fadenscheinigen<br />

Orakel“.<br />

In Dodoni, nahe Ioaninna, habe ich das vor 60 Jahren wiedergefundene Orakel besucht.<br />

Der Wind bläst noch immer durch Eichenwipfel.<br />

Wird es uns Neues zu weissagen haben oder wird uns die Literatur ihr Orakel weben?<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Lojze <strong>Wieser</strong><br />

Ein paar Stimmen zum <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> und zu erschienenen Büchern:<br />

„Ein Roman, der einem die Zeitgeschichte anhand eines wunderbaren<br />

Romans darstellt.“<br />

(http://www.fachbuchkritik.de/html/es_geschah_am_ersten_september.html)<br />

„Ein brillanter Monolog.“<br />

(Women 4/2014, Bücherecke zu Pevny, Im Kreis)<br />

„Der <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> hat eine Avenue des neuen politischen Denkens<br />

in Europa gebaut.“<br />

(Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler a. D.,<br />

anlässlich der Bruno-Kreisky-Preis-Verleihung an den <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong>)<br />

2 | Herbst ’15


Inhalt<br />

04<br />

Silvija Hinzmann<br />

Der Duft des Oleanders<br />

Prohaskas erster Fall in Istrien<br />

Ein Balkan-Krimi<br />

Ingram Hartinger<br />

15<br />

Dinge aus Angst<br />

Gedichte<br />

Andreas P. Pittler<br />

06<br />

Serbische Bohnen<br />

Henry Drake ermittelt · Ein Balkan-Krimi<br />

Wolf Oschlies<br />

16 1100 Jahre Abenteuer einer Schrift<br />

Das europäische Alphabet Kyrilliza<br />

08<br />

Birgit-Sabine Sommer<br />

Der Graben / Grapa<br />

Jiří Gruša<br />

17 Werkausgabe Band 3 – Prosa I<br />

Mimner oder das Tier der Trauer<br />

Günther Freitag<br />

10<br />

Die Entführung der Anna Netrebko<br />

Roman<br />

Alexander Widner<br />

18<br />

Stark wie ein Nagel<br />

Roman<br />

Franz Josef Weißenböck<br />

11<br />

Sacrificium<br />

Eine Parabel<br />

Karel Prušnik-Gašper<br />

18<br />

Gämsen auf der Lawine<br />

Der Kärntner Partisanenkampf<br />

Ulrike Renner<br />

12<br />

Das Buch von Wien–Venedig<br />

Erzählung<br />

Georgi Danailov<br />

19<br />

Ein Haus jenseits der Welt<br />

Roman<br />

Ernst Brauner<br />

13<br />

Befreiung<br />

Roman<br />

20<br />

Daniel Spoerri<br />

Fadenscheinige Orakel<br />

Ernst Brauner<br />

13<br />

Der Bund<br />

Roman · Band II der Werkausgabe<br />

Edition Geist&Gegenwart<br />

22<br />

Herwig Hösele/Lojze <strong>Wieser</strong><br />

Europa wertvoll<br />

Axel Karner<br />

14<br />

Der weiße Zorn<br />

Ein Gedicht<br />

23<br />

Rückblick 2014<br />

| 3


Ein Balkan-Krimi<br />

Die unterirdische Schönheit des Karsts mochte noch so faszinierend sein, aber zu<br />

wissen, dass Tausende Tonnen Gestein über ihm lagen, bereitete ihm großes Unbehagen.<br />

Zu seiner Linken führte ein Gang nach rechts. Er blieb stehen, als er wieder<br />

etwas hörte. Es war, als würde ein Stein über den Boden rollen. Er stellte sich<br />

neben einen baumdicken Stalagmit, der ihn um zwei Längen überragte, und knipste<br />

die Lampe aus. Das Geräusch der Wassertropfen unterbrach die gespenstische<br />

Stille. Dann hörte er Schritte. Prohaska hielt den Atem an. Ein unruhiger Lichtstrahl<br />

näherte sich, die Schritte wurden lauter. Wer auch immer es war, kam direkt<br />

auf ihn zu. Prohaska drückte sich eng an den feuchten Tropfstein. Nur Sekunden<br />

später ging die Gestalt an ihm vorbei in Richtung Ausgang.<br />

4 | Herbst ’15


Der Duft des Oleanders<br />

Prohaskas erster Fall in Istrien · Ein Balkan-Krimi<br />

r<br />

t<br />

r<br />

14 mm<br />

Silvija Hinzmann Der Duft des Oleanders wtb 18<br />

130 mm<br />

eIn Balkan-krImI<br />

Silvija Hinzmann<br />

Der Duft<br />

des Oleanders<br />

Prohaskas erster Fall in Istrien<br />

WIeser<br />

ca. 230 Seiten, wtb 020<br />

EUR 16,50 · ISBN 978-3-99029-157-3<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-024-4<br />

24.04.15 09:02<br />

Die spätsommerliche Idylle ist trügerisch.<br />

Vor der malerischen Kulisse von Rovinj<br />

und anderen Orten in Istrien bewegt sich Joe<br />

Prohaska am Rande der Legalität, und doch<br />

kann er nicht anders, als der Wahrheit auf den<br />

Grund zu gehen, die die späten Opfer und Täter<br />

des Krieges in Ex-Jugoslawien miteinander<br />

verbindet.<br />

Joe Prohaska, ehemaliger Kriminalhauptkommissar<br />

aus Stuttgart mit deutsch-kroatischen<br />

Wurzeln, lebt seit seiner Frühpensionierung<br />

in einem winzigen Dorf in der Nähe<br />

von Rovinj. Er ist gerade stiller Teilhaber eines<br />

kleinen Fotoladens geworden, den sein<br />

Jugendfreund Ivo betreibt. Prohaska möchte<br />

künftig nur noch als Fotograf arbeiten und<br />

eine Istrien-Monografie herausbringen. Doch<br />

eines nachts wird er Zeuge eines Überfalls …<br />

Silvija Hinzmann<br />

(geb. 1956 in Čakovec,<br />

Kroatien) lebt in Stuttgart,<br />

arbeitet als Übersetzerin<br />

und Dolmetscherin. Veröffentlichte<br />

einen Roman,<br />

zahlreiche Kurzkrimis, ist<br />

Herausgeberin mehrerer<br />

Kurzkrimi-Anthologien<br />

und übersetzt Erzählungen,<br />

Gedichte, Essays, Kurzgeschichten,<br />

literarische<br />

Reiseführer und Romane<br />

kroatischer und serbischer<br />

Autoren bei verschiedenen<br />

<strong>Verlag</strong>en.<br />

Mehr unter:<br />

www.silvija-hinzmann.de<br />

© Foto: Autorin<br />

Der Krieg hat einen langen Arm. Die Zeit danach ist die<br />

der Abrechnung. Und die der Rache. Sie wirkt über<br />

Generationen bis zum nächsten Krieg und darüber hinaus.<br />

Ein Teufelskreis seit Menschengedenken. Die einen nennen<br />

es Politik, die anderen Schicksal oder einfach Zufall.<br />

Aber Verbrechen geschehen Tag für Tag, egal<br />

wie man es nennt …<br />

| 5


Ein Balkan-Krimi<br />

Tito war Stalin eigentlich immer ein Dorn im Auge, denn Tito ist es als<br />

einzigem Satelliten gelungen, sein Land ohne Hilfe der Roten Armee von<br />

der Wehrmacht zu säubern. Das hat ihm zu einem gewaltigen Prestige<br />

verholfen. Und als er dann mit den Albanern und den Bulgaren die aufständischen<br />

griechischen Genossen unter Markos Vafiadis unterstützte<br />

und eine Balkan föderation anstrebte, da fand Stalin, dem müsse Einhalt<br />

geboten werden. Ursprünglich wollte der georgische Finsterling einfach<br />

Tito wegpusten …<br />

6 | Herbst ’15


Serbische Bohnen<br />

Henry Drake ermittelt<br />

14 mm<br />

Andreas P. Pittler Serbische Bohnen wtb 19<br />

130 mm<br />

EIN BALKAN-KRIMI<br />

Andreas P. Pittler<br />

Serbische<br />

Bohnen<br />

Henry Drake ermittelt<br />

WIESER<br />

Am helllichten Tag wird Mladen Slovac<br />

entführt. Ein brisanter Fall, denn Slovac<br />

ist ein überaus bekannter und angesehener<br />

Schriftsteller. Doch eines ist er nicht: reich.<br />

Eine klassische Erpressung scheint damit auszuscheiden.<br />

Da Slovac jugoslawischer Herkunft<br />

ist, mutmaßen die Ermittler bald, dass<br />

es sich um ein politisches Verbrechen handelt,<br />

denn Serben, Kroaten, Muslime, sie alle hätten<br />

Gründe, dem streitbaren Dichter zu Leibe zu<br />

rücken. Da der Polizei die Sache ob politischer<br />

Interventionen und journalistischen Drucks<br />

zu heiß ist, überträgt sie den Fall Spürnase<br />

Henry Drake, der sich gemeinsam mit der von<br />

ihm angebeteten Andrina aufmacht, das kriminalistische<br />

Rätsel zu lösen. Zwischen Slibowitz<br />

und Ćevapčići versucht Drake, britische<br />

Contenance zu bewahren, denn nur zu schnell<br />

erwächst aus einer kalten Spur heiße Action.<br />

Andreas P. Pittler<br />

1964 in Wien geboren,<br />

studierte Geschichte und<br />

Politikwissenschaft. Seit<br />

1985 erschienen insgesamt<br />

49 Publikationen: Biographien,<br />

Geschichtswerke und<br />

bislang 12 Kriminalromane,<br />

zuletzt „Goodbye“ (2015).<br />

Seine Bücher wurden<br />

bislang in sechs Sprachen<br />

übersetzt.<br />

Pittler bei <strong>Wieser</strong>:<br />

http://www.wieser-verlag.<br />

com/?s=Pittler<br />

© Foto: Martin Müller<br />

ca. 200 Seiten, wtb 021<br />

EUR 15,80 · ISBN 978-3-99029-158-0<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-025-1<br />

„Trashig, stellenweise ziemlich lustig, auf jeden Fall originell.“<br />

(Wienerin)<br />

„Hier hat ein bekannter Sachbuchautor einen unterhaltsamen Krimi<br />

geschrieben, der so vollgepumpt ist mit historisch-politischem Wissen und<br />

landeskundlichen Details, dass man das Buch guten Mutes unseren Schülerinnen<br />

und Schülern anvertrauen kann.“<br />

(e-lisa)<br />

„Wem nach gnadenlosem Trash zumute ist, der liegt bei Pittler richtig.“<br />

(Der Standard)<br />

| 7


Das Buch ist auch Teil des Buchpaketes des Slowenischen Kulturverbandes in Klagenfurt.<br />

Knjiga je tudi del KnjiŽnega daru Slovenske kulturne zveze v Celovcu.<br />

8 | Herbst ’15


Der Graben / Grapa<br />

Zwei Volksgruppen, ein Tal, eine Geschichte<br />

90 Minuten mit slowenischen Untertiteln plus 20 Minuten Making-of<br />

220 Seiten, englisch Broschur, DVD<br />

EUR 24,95 · ISBN 978-3-99029-144-3<br />

Gerade rechtzeitig zum 60. Jahrestag des<br />

österreichischen Staatsvertrages 1955<br />

wird der Film einer breiten Öffentlichkeit<br />

in einer bisher kaum gekannten Form vorgestellt:<br />

„Menschen, die bisher bestenfalls<br />

nicht miteinander gesprochen haben, rekonstruieren<br />

nun gemeinsam ihre Geschichte.<br />

Zunächst nebeneinander, aber für denselben<br />

Film. Mit der Methode des „partizipativen<br />

Re-Enactments“ kombiniert Regisseurin<br />

Birgit-Sabine Sommer die Erzählung der<br />

Zeitzeugen mit filmischen Nacherzählungen<br />

an Originalschauplätzen mit Originalrequisiten,<br />

dargestellt von den Nachkommen der<br />

Protagonisten“.<br />

Der Film wie das Buch zum Film samt<br />

DVD sind eine würdige Fortsetzung der<br />

Ortstafellösung, wird doch durch diese Herangehensweise<br />

die Achtung und Würde den<br />

Menschen wiedergegeben und ihnen die<br />

Möglichkeit gereicht, sich selbst auf den Weg<br />

der Mediation zur Bewältigung des Jahrhunderttraumas<br />

einzulassen.<br />

Südkärnten: Hier leben seit vielen Jahrzehnten<br />

Slowenen und deutschsprachige<br />

Kärntner nebeneinander. Gräben oder grape<br />

– so heißen die Täler in Südkärnten, Gräben<br />

ziehen sich bis heute zwischen den Bewohnern<br />

wie einst die Schützengräben, manchmal<br />

sogar innerhalb einer Familie.<br />

In „Der Graben“ arbeiten nun erstmals<br />

die Kulturvereine beider Gruppen gemeinsam<br />

an der Bewältigung der letzten 100 Jahre.<br />

Zeitzeugen, die als Kind den Krieg auf<br />

beiden Seiten erlebt haben, erzählen.<br />

Birgit-Sabine Sommer<br />

Der Graben/Grapa<br />

Herausgegeben<br />

von Brigitte Ortner<br />

und Lojze <strong>Wieser</strong><br />

Die Erzählungen der Zeitzeugen<br />

im Buch sind mit<br />

historischen Aufnahmen aus<br />

den Familienarchiven illustriert.<br />

Szenenfotos von den<br />

Dreharbeiten der filmischen<br />

Nacherzählung an Originalschauplätzen<br />

mit Originalrequisiten,<br />

dargestellt von den<br />

Nachkommen der Zeitzeugen<br />

und Prota gonisten,<br />

zeigen Detailansichten von<br />

Menschen, Gegenständen<br />

und Orten des Geschehens<br />

und durchbrechen die in die<br />

Vergangenheit gerichteten<br />

Blicke. Damit wird das Buch<br />

zu einer Einladung, sich auf<br />

den Weg der Mediation zur<br />

Bewältigung des Jahrhunderttraumas<br />

einzulassen.<br />

Erst kämpften sie gegeneinander. Dann schwiegen sie.<br />

Nun machen sie gemeinsam einen Film.<br />

| 9


Die Entführung<br />

der Anna Netrebko<br />

Roman<br />

Die Mutter des Icherzählers ist eine erfolgreiche Anwältin, die ihren<br />

Sohn unterdrückt. Sie führt die medienwirksamen Prozesse, er darf<br />

sich mit obskuren Klienten abmühen.<br />

Ohne Vater aufgewachsen, in Internaten erzogen, spielt er in der Kanzlei<br />

seiner Mutter eine inferiore Rolle.<br />

Erst als er sich ebenfalls auf die Welt der opernbesessenen Mutter einlässt,<br />

gelingt ihm ein Befreiungsschlag.<br />

Er verliebt sich in eine Choristin, verehrt Anna Netrebko und setzt der<br />

Tenorverehrung der Mutter einen grandiosen Sopran entgegen.<br />

ca. 200 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-159-7<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-027-5<br />

Günther Freitag verdient es, aus den Winkeln<br />

der steiermärkischen Provinz ans Licht einer breiten<br />

literarischen Öffentlichkeit geholt zu werden.<br />

Kölner Stadtanzeiger<br />

© Foto: Michael Freitag<br />

Günther Freitag<br />

wurde 1952 in Feldkirch/Vorarlberg geboren und lebt heute in Leoben. Er schrieb Hörspiele<br />

für den ORF, die Theaterstücke Drei Traumkongruenzen (UA 1990 Forum Stadtpark<br />

Theater Graz) und Rost (UA 2010 Stadttheater Leoben) sowie zahlreiche Romane,<br />

zuletzt bei <strong>Wieser</strong> Piazza. Trieste (2006), Bienenkrieg (2008) und Café Olympia (2013).<br />

Mit Brendels Fantasie (2009) eröffnete Elke Heidenreich ihre Edition bei C. Bertelsmann.<br />

10 | Herbst ’15


Sacrificium<br />

Eine Parabel<br />

Jakob, ein 55jähriger Frühpensionist, schläft schlecht in der Nacht zum<br />

Karfreitag. Zwischen Traum und Wachen zieht sein Leben an ihm vorbei:<br />

die Jahre in der „Burg“, wie die Zöglinge das Konvikt nannten, sein<br />

Theologiestudium, der frühe Drogentod seines Freundes Michl, die verschwommenen<br />

Missbrauchsgeschichten, seine Unfähigkeit mit Frauen umzugehen.<br />

War auch er ein Opfer oder phantasierte er bloß? Am Vormittag<br />

des Karfreitags macht sich Jakob auf den Weg, um noch einmal die „Burg“<br />

zu besuchen. Als er mit dem alten Prior durch das Haus geht, steht ihm<br />

der fast vergessene und verdrängte Missbrauch mit scharfer Klarheit vor<br />

Augen. Am Nachmittag, während des Karfreitags-Gottesdienstes, bricht es<br />

aus Jakob heraus: Laut klagt er, vor der versammelten Gemeinde, den alten<br />

Prior des Missbrauchs an.<br />

ca. 210 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-160-3<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-028-2<br />

Drohend, wie ein riesiges Schlachtschiff, türmt sich das Konvikt<br />

vor dem nachtschwarzen Himmel auf, die Burg.<br />

Franz Josef Weißenböck<br />

wurde 1949 in Neunkirchen (Niederösterreich) geboren. Nach der Reifeprüfung Studium der Theologie, Promo tion.<br />

Erlernter Beruf: Journalist. Pressechef in den Ministerien für Gesundheit, Finanzen und Soziales, Leitender<br />

Beamter im Sozialministerium. Ab 1999 Chefredakteur der Parlamentskorrespondenz, seit 2011 im Ruhestand.<br />

Lebt in Wien und Niederösterreich. Mehrere Buchveröffentlichungen. Sacrificium ist sein erstes Buch bei <strong>Wieser</strong>.<br />

© Foto: Autor<br />

| 11


Das Buch von<br />

Wien–Venedig<br />

Erzählung<br />

Aus spannungsreichen, mysteriösen, humorvollen, poetischen, knappen<br />

und weit ausformulierten Geschichten zusammengeführt, entsteht<br />

eine Geschichte über Wien–Venedig. Der zu nomadenhafter Häuslichkeit<br />

und Metamorphose verführende Archipel, ein Spiel der Reflexionen<br />

aus Meer und Sonne, ein Archetypus des Hic et Nunc reichen bis hin zur<br />

Tatsache, dass Venedig zeitgeschichtlich eine zu kanalisierende Problemstätte<br />

geworden ist. Reisende aus Wien, auf der Suche nach Veränderung,<br />

finden an diesem Ort die Möglichkeiten der Neugestaltung, ähnlich dem<br />

Bild von der Wiedergeburt des Phönix aus der Asche.<br />

Es ist wie ein Archetypus der Reise, der seinen Ausdruck in der Sehnsucht<br />

nach nomadenhaft gelebter Häuslichkeit findet und darin eine Metamorphose<br />

der Sehnsucht nach Ver- und Umwandlung erfährt.<br />

ca. 200 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-161-0<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-029-9<br />

„Die eng verschlungenen Gassen waren hier, an diesem besonderen<br />

Ort Venedig, nicht nach den Vorgaben eines Labyrinthes errichtet,<br />

sondern nach dem natürlich bedingt vorgefundenen Konglomerat eines<br />

Archipels aus 108 unterschiedlich großen Inselchen. Durch technikreiche<br />

bauliche Konstruktionen, ein hoch differenziertes Kanäle-, Brücken- und<br />

Gassensystem waren die Inselchen des delphinartig geformten Stadtganzen<br />

namens Venezia, Venexia miteinander verbunden worden.“<br />

© Foto: Autorin<br />

Ulrike Renner<br />

Studium der Veterinärmedizin, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte, Promotion; internationale Sozialpolitik<br />

des öffentlichen Dienstes; kulturorganisatorische, kulturtheoretische und künstlerische Projektarbeiten, Auswahl:<br />

Performance „kasperl am elektrischen stuhl“ (Galerie Grita Insam), Multimediashow „der kopf des vitus bering“,<br />

Wiener Festwochen, Film „der kopf des vitus bering“ Welser Filmfesttage, Feminale in Köln, alle nach Texten von<br />

Konrad Bayer; schriftstellerische Tätigkeit.<br />

12 | Herbst ’15


Befreiung<br />

Roman<br />

In diesen vier miteinander verflochtenen Erzählungen geht es um Menschen,<br />

die sich aus selbst geschaffenen Zwängen befreien wollen:<br />

Ein Verleger, der die Hälfte seines Besitzes an seine Angestellten verschenkt,<br />

um Maler zu werden.<br />

Zwei Frauen, die den aus ihrer Bildungslosigkeit resultierenden sozialen<br />

Zwängen entkommen wollen.<br />

Und ein Richter, der sein Gehör verliert, als er erkennt, dass er die<br />

Gitter vor seinen Fenstern selbst angebracht hat.<br />

ca. 160 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-155-9<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-035-0<br />

Der Bund<br />

Roman · Band II der Werkausgabe<br />

Terror und Anarchie sind zu Reizworten unserer Zeit geworden. Aber<br />

sie sind nur der blutige Vordergrund einer in Wahrheit noch viel unheimlicheren<br />

Szenerie, die dieser Roman beschwört und deutet. Auf dem<br />

Höhepunkt der Verstrickung erkennt der Erzähler: Terror und Anarchie<br />

haben nur oberflächlich mit politischen und sozialen Fakten zu tun. Worum<br />

es sich in Wahrheit handelt, darauf gibt „Der Bund“ überraschende<br />

Antworten.<br />

ca. 400 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 25,00 · ISBN 978-3-99029-145-0<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-030-5<br />

Ernst Brauner<br />

geboren 1928 in Wien; Studium der Philosophie, Germanistik, Theater wissenschaften; als Chef redakteur<br />

und <strong>Verlag</strong>sleiter in der Medienbranche tätig.<br />

Zuletzt bei <strong>Wieser</strong>:<br />

Struldbrugs. Eine Chronik aus den ersten Jahrzehnten des dritten Jahrtausends (2008). Die wundersame Päpstin. Ein<br />

Schelmen roman (2009). Jenseits von Sodom (2010). Die Mühlfelds (2011). O Böhmerwald! (2012), Srinagar (2013),<br />

Parallelwelten (2014), Die Schalen des Zorns, Werkausgabe Band I (2015)<br />

© Foto: <strong>Wieser</strong>-Archiv<br />

| 13


Der weiße Zorn<br />

Ein Gedicht<br />

Er kann es nicht lassen.<br />

Schlug mit dem Schädel aufs Eis.<br />

Da erzitterte der Spiegel. Sein Grinsen.<br />

Barst. Blendend, blinkend Glas.<br />

Die Augen blitzten – sternenklar, Ruhe und Rast.<br />

Königin zur Nacht.<br />

Der erzwungene und verhasste Sohn kommt zur Welt. Eine musikalische<br />

Karriere ist vorgezeichnet. Doch hinter dem Idyll Bach’scher Harmonien<br />

und bigotter Religiosität lauert eine Welt unterdrückten Zorns.<br />

Quälende Ohnmacht und undurchdringliche Trauer. Die depressive „Königin<br />

der Nacht“ lässt das Kind verkümmern. Sie umschließt das feinsinnige<br />

und zerbrechliche Wesen mit eisiger Kälte. Zum Schutz vor seinem<br />

Jähzorn.<br />

Fels ragt vor den Gittern auf. Spiegel seines Leidens. Ein in den glitzernden<br />

Kristallen eingeschlossener Engel weint das Blut der Steine. In der<br />

Projektion seiner Seele wird der von Kohlenstoff durchzogene blendend<br />

weiße Marmor voller Strukturen, Adern und Einschlüsse zum Symbol der<br />

Erlösung.<br />

Der Auftrag: sie herausarbeiten und nicht einfach wegschlagen.<br />

Aber die fein geschichtete Welt zerspringt. Blanke Wut bricht aus ihm.<br />

Er schlägt um sich.<br />

ca. 120 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 18,50 · ISBN 978-3-99029-162-7<br />

„Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen.“<br />

Ein Gedicht über Liebe, Kälte und Hass.<br />

© Foto: Wilfried Kofler<br />

Axel Karner<br />

geb. 1955 in Zlan, Kärnten; lebt und arbeitet als Autor und Lehrer für evangelische Religion, darstellendes Spiel<br />

und soziales Lernen in Wien. Schreibt Gedichte und Geschichten in Dialekt und Schriftsprache. Mitglied u. a. bei<br />

der GAV (Grazer Autorinnen Autorenversammlung), ÖDA (Österreichische DialektautorInnen/Archive),<br />

dem Österreichischen Schriftstellerverband (OeSV/AWA) und beim Literaturkreis Podium. Ausgezeichnet u. a. mit<br />

dem BEWAG-Literaturpreis und dem Kärntner Lyrikpreis.<br />

Bei <strong>Wieser</strong>: Die Stacheln des Rosenkranzes. Lissabonner Gedichte (2007), Chanson Grillée. Gedichte. Mit Illustrationen<br />

von Anne Seifert (2010), Der rosarote Balkon (2012).<br />

14 | Herbst ’15


Dinge aus Angst<br />

Gedichte<br />

Ingram Hartinger versucht gleich gar nicht, „alles“ zu sagen, sondern<br />

begibt sich vielmehr mit seinen Gedichten auf die Spur dessen, was sich<br />

hinter stimmlosen Sätzen verbirgt.<br />

Und da kugeln sie daher, die Entwürfe von Gedichten, die noch zu<br />

schreiben sind.<br />

Geht Stottern der Sprache voraus – oder folgt es?<br />

Voilà der Dichtende: Der Vorhang seines Herzens ist leicht geöffnet,<br />

wir sehen die Angst und wir sehen die Liebe.<br />

ca. 160 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 19,50 · ISBN 978-3-99029-163-4<br />

Klammheimlich schleppst du dich hinauf / Zum Antaiji am Fels zum Vers<br />

über ganz / Anderen Widerstand all dies dann Fragen / An dich selbst letztmalig<br />

ein Blick zurück / Vorbeihuschender Nebelschweif die Bewegung / Als Kalligrafie<br />

einer reinen Betrachtung //<br />

Ingram Hartinger mit Mutter JUCunda<br />

Geboren 1949 in Saalfelden. Studium in Salzburg.<br />

Veröffentlichungen seit 1972. Prosa, Lyrik, Essays und Radioarbeiten.<br />

Zuletzt bei <strong>Wieser</strong>:<br />

Rabe des Nichts (2010) und Kigo (2012), Das verschmutzte Denken (2014)<br />

© Foto: Ingram Hartinger<br />

| 15


Das europäisches<br />

Alphabet Kyrilliza<br />

1100 Jahre Abenteuer einer Schrift<br />

Russisch würde man ja gern lernen, wäre da nicht dieses schreckliche<br />

Alphabet, ky rillisch (oder wie es heißt) … Weg mit diesem frequenten<br />

Selbstbetrug! Kyrillisch schreiben zahlreiche Nichtslawen (z. B. rumänische<br />

Moldover) und sechs slawische Völker, darunter unser EU-Partner<br />

Bulgarien, weswegen seit Frühjahr 2013 immer mehr Euro-Scheine mit<br />

drei Schriften kursieren: EURO (Lateinisch), EYPΩ (Grie chisch) und<br />

EBPO (Kyrillisch). Kyrillisch verweist auf den Heiligen Kyrill (um 827–<br />

869), der zusammen mit seinem älteren Bruder Method von Papst Johannes<br />

Paul II. 1980 zum Schutzpatron Europas proklamiert wurde.<br />

Kyrilliza (und ihr Vorläufer Glagoliza) sind reine „Retorten“-Schriften,<br />

mit Anfängen im Geschichtsdunkel, zumal von Kyrill und Method nichts<br />

Schriftliches überliefert ist. Natür lich hat der Heilige Kyrill direkt nichts<br />

mit dem Kyrillischen zu tun, da dieses erst 893 offizielle Schriftnorm wurde.<br />

Details breitet Wolf Oschlies in seinem jüngsten Wie ser-Buch aus – zu<br />

Geschichte und Verbreitung der Kyrilliza bei Slawen und Nicht slawen,<br />

zu Reformen und Verirrungen dieser Schrift, zu ihrer Bedrohung (durch<br />

früh sowjetische Schriftengeg ner), Gefährdung (z. B. durch lateinisch codierte<br />

PC) und Wiederbelebung (durch Tourismus und Buchmessen), zur<br />

Situationskomik ihrer Ver wendung, zu politischen Scherzen wie jüngst<br />

„Putins höfliches Alphabet“ etc.<br />

Von wegen „schweres“ kyrillisches Alphabet! Oschlies sagt (aus jahrzehntelanger<br />

Lehr erfahrung) „Njet“! Sechs oder sieben kyrillische Lettern<br />

(/J/OMATEK) sind wie im Lateinischen, die anderen schön, dekorativ<br />

und kinderleicht zu lernen. Ausprobieren!<br />

ca. 160 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 18,80 · ISBN 978-3-99029-164-1<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-031-2<br />

„Weil man mit griechischen Lettern nicht slawisch schreiben kann, erbarmte sich Gott<br />

der Slawen und schickte ihnen Kyrill, der 38 Buchstaben für das Slawische ersann“<br />

(Černorizec Hrabar „Über Buchstaben“, um 893; hinter dem Autoren-Pseudonym verbirgt sich<br />

der Heilige Naum von Ohrid, einer der fünf Schüler von Kyrill und Method, später administrative<br />

„rechte Hand“ des Zaren Simeon I. und gemeinsam mit diesem eigentlicher „Erfinder“ der Kyrilliza)<br />

© Archiv Autor<br />

Wolf Oschlies<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf Oschlies, Jahrgang 1941, wuchs in der DDR auf, wo er nach seinen Worten „eine absolute<br />

Seltenheit erlebte“: einen guten Russischunterricht. Nachdem er 1959 „in den Westen abgehauen“ war, studierte<br />

er Slawistik und machte nach Promotion (1966) und Habilitation (1977) drei Berufe daraus: Wissenschaftler in<br />

einem For schungs institut der Bundesregierung, Hochschullehrer an der Justus-Lie big-Univer sität in Gießen und<br />

Publizist in Deutschland und darüber hinaus. Seit 2002 ist er im Ruhestand, bleibt aber fleißiger <strong>Wieser</strong>-Autor<br />

mit einem Buch pro Jahr.<br />

16 | Herbst ’15


Mimner oder das Tier<br />

der Trauer<br />

Werkausgabe Band 3 – Prosa I<br />

ca. 400 Seiten, gebunden, Lesebändchen<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-165-8<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-032-9<br />

Die Werkausgabe soll im Jahr 2018<br />

abgeschlossen werden:<br />

2014 sind erschienen: Band 5,<br />

Der 16. Fragebogen (Prosa III) und<br />

Band 9, Beneš als Österreicher (Essays III).<br />

2015 folgen Band 1, Essays und Studien<br />

bis 1989 (Essays I) und Band 3, Mimner<br />

oder das Tier der Trauer (Prosa I).<br />

Im August 1968 marschierten Truppen des Ostblocks in der Tschechoslowakei<br />

ein und machten dem „Prager Frühling“, der so hoffnungsvoll<br />

begonnen hatte, ein Ende. Es war die letzte Chance des Kommunismus,<br />

die er selbst zunichtemachte. Jiří Gruša, Autor der jüngeren Generation,<br />

die den Kommunismus nicht installiert hatte, sondern unter ihm aufwuchs<br />

und litt, antwortete mit einem Roman, einer Anti-Utopie in der<br />

Art von George Orwells „1984“, in gewisser Weise ein Science-Fiction-<br />

Roman. Ein Reisender kommt in ein fremdes Land Kalpadotia, dessen<br />

Regeln er nicht kennt, dessen Sprache er nicht versteht. Hier steht die<br />

Sprache im Mittelpunkt: die eigene, in der sich jeder findet, und die fremde,<br />

die ihm aufgedrängt wird und ihn von sich entfremdet. Beobachtet der<br />

Reisende zunächst aus der Distanz wie ein Soziologe, so wird er schließlich<br />

immer mehr in das Geschehen hineingezogen, bis er dem System verfällt,<br />

das rücksichtslos die Menschen ausbeutet.<br />

Den Roman schrieb Jiří Gruša von Oktober 1968 bis September 1969,<br />

als das alte System sich in der Tschechoslowakei wieder etablierte. Es ist<br />

nicht nur eine Antwort auf dieses System, sondern auf alle Systeme, die<br />

mit welcher Ideologie auch immer die Menschen unterdrücken. Man<br />

muss nicht lange nach aktuellen Beispielen suchen. So hat der Roman<br />

seine Aktualität bewahrt.<br />

Gruša wurde strafrechtlich verfolgt, als er Teile dieses Romans in der<br />

Zeitschrift „Sešity“ publizierte. So konnte das Werk erst 1990 in der Tschechoslowakei<br />

erscheinen. Es gibt mehrere Versionen des Textes. Im Exil hat<br />

Jiří Gruša eine deutsche Fassung erstellt, die 1986 in Köln erschien und<br />

dann noch einmal 1991. Sie liegt der neuen deutschsprachigen Ausgabe<br />

des <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong>s zugrunde. Milan Uhde, bekannter Dramatiker in<br />

Tschechien, Dissident wie sein Kollege Jiří Gruša, schrieb dazu das Nachwort,<br />

letztes Zeugnis einer engen Freundschaft.<br />

EUR 21,00 / sfr 30,50<br />

ISBN 978-3-99029-091-0<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-015-2<br />

EUR 21,00 / sfr 30,50<br />

ISBN 978-3-99029-092-7<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-016-9<br />

EUR 21,00 / sfr 30,50<br />

ISBN 978-3-99029-140-5<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-123-7<br />

Jiří Gruša<br />

geboren 1938 in Pardubice (Böhmen), gestorben 2011 in Bad Oeynhausen, Studium<br />

der Philosophie und Geschichte an der Prager Karls-Universität. Mitwirkender am<br />

Prager Frühling; Journalist, Lyriker, Prosaist, Essayist, Übersetzer, Arbeitsloser, Schriftsteller,<br />

Intellektueller, Dissident, Politiker, Botschafter und inniger Freund von Václav<br />

Havel. Präsident des Internationalen P.E.N.; von 2005 bis 2009 Direktor der Diplomatischen<br />

Akademie Wien; zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen.<br />

© Foto: <strong>Wieser</strong> Archiv<br />

| 17


130 mm 14 mm<br />

130 mm<br />

© Foto: <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> © Foto: <strong>Wieser</strong> Archiv<br />

Alexander Widner<br />

Geboren 1940. Verschiedene<br />

Orte, Berufe, Ansichten,<br />

Vorstellungen, Vermutungen,<br />

Behauptungen, Irrtümer.<br />

Lebt in Klagenfurt.<br />

Etliche Veröffentlichungen,<br />

zuletzt: Tag und Nacht und<br />

Tag, Am Abgrund der Bücher,<br />

NY 11235, Kreitzberg, Gravesend,<br />

Ashburns Knöpfe.<br />

Karel PruŠnik-<br />

GaŠper<br />

(Partisanenname Gašper),<br />

geb. 1910 in Leppen/Lepena<br />

bei Eisenkappel/Železna<br />

Kapla, gest. 1980 in Ljubljana.<br />

Während des Zweiten<br />

Weltkrieges führend in der<br />

Widerstandsbewegung in<br />

Kärnten tätig. Mitglied<br />

der Osvobodilna fronta<br />

(Slowenische Befreiungsfront).<br />

1947 und 1948 von<br />

der britischen Besatzungsmacht<br />

in der Strafanstalt<br />

Karlau inhaftiert. Obmann<br />

des Verbandes der Kärntner<br />

Partisanen von seiner Gründung<br />

an.<br />

205 mm<br />

205 mm<br />

Der 1950<br />

Stark wie ein Nagel ist eines jener Bücher,<br />

die ich selbst gern geschrieben hätte. Ich<br />

bilde mir ein, dass es einmal eine Zeit geben<br />

könnte, in der rückblickend auf das 20. Jahrhundert<br />

das unbalancierte Verhältnis von<br />

Sprache und Realität mit Zitaten von Alexander<br />

Widner auf den Punkt gebracht werden<br />

kann.<br />

Josef Haslinger<br />

ISBN 978-3-99029-●<br />

EUR 7,50<br />

„... der Schriftsteller, der da<br />

schreibt, damit geschrieben sei“.<br />

(Johann Gottlieb Fichte)<br />

K<br />

Der<br />

arel Prušnik-Gašper war im Zweiten<br />

Weltkrieg führend in der Widerstandsbewegung<br />

engagiert. Seine 1958 in slowenischer<br />

Sprache erschienenen Erinnerungen und seine<br />

detailgetreuen Aufzeichnungen waren damals<br />

nicht nur ein erster wichtiger Beitrag zur<br />

erlebten und erzählten Geschichte, sie waren<br />

auch von dem Wunsch getragen, den nachkommenden<br />

Generationen die Grundlagen<br />

eines besseren Lebens zu vermitteln.<br />

1980 erschien „Gämsen auf der Lawine“<br />

zum ersten Mal auf Deutsch.<br />

Wie wurde das Buch damals gelesen, zu<br />

einer Zeit, als die Beschäftigung mit dieser<br />

Vergangenheit noch nicht angesagt war, noch<br />

bevor in Österreich die Debatte um das Pferd<br />

und seinen Reiter, der nichts wusste, begann?<br />

Alexander Widner Stark wie ein Nagel wtb 17<br />

Alexander Widner<br />

Stark wie<br />

ein Nagel<br />

Roman<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

ca. 120 Seiten, wtb 017<br />

EUR 13,50 · ISBN 978-3-99029-166-5<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-033-6<br />

wtb 17<br />

Widner Stark.indd 1-3 21.04.15 10:56<br />

130 mm 15 mm<br />

130 mm<br />

ISBN 978-3-99029-●<br />

EUR 7,●<br />

Karel Prušnik-Gašper Gämsen auf der Lawine wtb 18<br />

Prušnik-Gašper<br />

Gämsen auf<br />

der Lawine<br />

Der Kärntner<br />

Partisanenkampf<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

wtb 18<br />

Zusammen ca. 500 Seiten, Buch und Materialienband<br />

im Schuber, wtb 018<br />

EUR 21,00 · ISBN 978-3-99029-039-2<br />

Prusnik-Gasper_Gämsen.indd 1-3 27.04.15 08:41<br />

18 | Herbst ’15


14 mm<br />

130 mm<br />

Georgi Danailov Ein Haus jenseits der Welt wtb 19<br />

Georgi Danailov<br />

Ein Haus<br />

jenseits der Welt<br />

Roman<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

wtb 19<br />

Ein Haus jenseits der Welt<br />

Ein burlesk-liebevoller Roman, von der Sehnsucht<br />

getrieben, die Ursprünglichkeit wiederzufinden<br />

Das Buch erzählt die Geschichte einer mehr als zwanzig Jahre währenden<br />

Flucht. Was den Autor Ende der 1970er Jahre aus dem tristen<br />

Sofia in das entlegene Rhodopen-Dorf Kovacevica treibt, ist Sehnsucht<br />

– Sehnsucht nach Einsamkeit und Ursprünglichkeit. Schon bei seiner<br />

abenteuerlichen ersten Fahrt in das vom Sozialismus vergessene Dörfchen<br />

wird klar, dass sich zu dieser Sehnsucht auch Liebe zu den Bergen, den<br />

Bäumen und dem silbern glänzenden Bächlein unter der schwindelerregend<br />

hohen Feldsteinbrücke gesellt. Dieses auf den ersten Blick so enge<br />

Dorf gibt Anlass, Globales zu betrachten und zu philosophieren: über den<br />

Unsinn großer Hunde und den Sinn des Todes, die Schönheit der Berge<br />

und der Pomakenjungfern oder gar über das tragische Verschwinden von<br />

Dorfkneipen.<br />

ca. 300 Seiten, wtb 019<br />

EUR 17,50 · ISBN 978-3-99029-167-2<br />

ISBN E-Book 978-3-99047-034-3<br />

28.04.15 09:01<br />

Ein Schelmenroman wie es ihn seit Hašeks „Schwejk“ nicht mehr gegeben hat.<br />

(Deutschlandfunk)<br />

Das bulgarischste Buch seit „Die Onkel“ von Ivan Vasov.<br />

(Stefan Gečev, Lyriker)<br />

Georgi Danailov<br />

wurde 1936 in Sofia geboren. Er lebt in einem Bergdorf in den Rhodopen. Während der Zeit des kommunistischen<br />

Regimes wurde seine Familie für dreizehn Jahre in die Stadt Svisrov an der Donau interniert. Nach dem Studium der<br />

Chemie und Physik in Sofia arbeitete er als Schriftsteller, Dramaturg und Drehbuchautor für Theater und Film. Seine<br />

Bühnenwerke wurden in vielen Ländern Europas aufgeführt. Er ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller<br />

Bulgariens und seit 1998 ausschließlich literarisch tätig. Verschiedene Preise; u. a. gewann er den 1997 in<br />

Paris ausgeschriebenen internationalen Rousseau-Wettbewerb, an dem 566 Autoren aus dreißig Ländern teilnahmen.<br />

Deutschsprachige Erstveröffentlichung: Ein Haus jenseits der Welt (2007).<br />

© Foto: Wikimedia Commons<br />

Ines Sebesta<br />

wurde in den 1960ern in Berlin geboren, sie studierte fünf Jahre in Bulgarien. Seit 2002 ist sie freiberufliche Übersetzerin<br />

für Bulgarisch und Slowakisch. Zu den übersetzten Autoren gehören Georgi Danailov, Georgi Markov,<br />

Daniela Kaptáňová und Pavol Rankov. Ines Sebesta ist Autorin von drei Büchern, darunter Nackte Unterhaltung und<br />

Lust auf Schnee (beide <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong>).<br />

© Foto: Autorin<br />

| 19


20 | Herbst ’15


Fadenscheinige Orakel<br />

Buchausgabe, 212 Seiten, gebunden 240 x 320 mm<br />

EUR 35,00 · ISBN 978-3-99029-095-8<br />

Eine limitierte Luxusausgabe ist in Vorbereitung<br />

Spoerri: „Als ich vor etwa acht Jahren in<br />

Oberösterreich zwei Wochen in Kur war,<br />

fand ich in Antikläden und Flohmärkten solche<br />

Tücher und kaufte eine ganze Menge davon,<br />

ohne eigentlich zu wissen, warum: Diese<br />

naive Gläubigkeit und die kritiklose Hoffnung<br />

– aber auch die rührende, zeitraubende<br />

Ergebenheit, die diese „Verschönerung“ des<br />

„Heim und Herds“ erforderten – erbarmten<br />

und belustigten mich. Holprige Reime,<br />

verlogene Behauptungen. Wenn alle Künste<br />

untergeh’n, wird wohl auch die Kochkunst<br />

nicht mehr edel sein – man frisst dann, was<br />

man hat, wie die Schweine die Schwänze der<br />

ham ma’<br />

bildsauber<br />

g’macht<br />

Ferkel. Und immer beruhigt man sich mit<br />

Gott. Und das liebe Jesulein ist in meinem<br />

Herzen ganz allein, gibt einem zweimal so<br />

viel, weiß alles, hilft immer, segnet ununterbrochen,<br />

lässt Englein kommen, die in der<br />

Nacht mit dir in den Träumen spielen und<br />

Wacht halten; es hat alles gebaut, und ist dabei<br />

in einem Stall geboren. Also habe ich all<br />

diese Sprüche auseinandergeschnitten und sie<br />

nach Substantiven, Verben, Adjektiven und so<br />

weiter geordnet. Ganze Stapel von Gott, Maria<br />

und Jesu kamen da zusammen.“<br />

„Dieser Haufen von Wörtern, ausgebreitet<br />

auf fünf bis sechs Quadratmeter Tisch, war<br />

mein Puzzle-Spielplatz, zu dem ich immer<br />

wieder zurückkehrte, das ganze letzte Jahr<br />

über, bis jetzt. Anders als bei einem Text, den<br />

man schreibt, und für den man sein ganzes<br />

Vokabular zur Verfügung hat, spielt man bei<br />

dieser Textmethode wirklich wie bei einem<br />

Puzzle; es dauert manchmal Stunden, bis man<br />

den Satz heraushat, und man kann ihn sich<br />

nicht einmal vorher ausdenken; er gebiert sich<br />

sozusagen aus sich selbst heraus. Man fängt<br />

mit einem anregenden Wort an, fügt weitere<br />

hinzu, verwirft sie und hat schließlich einen<br />

Satz, aus dem das Initialwort vielleicht sogar<br />

wieder verschwunden ist.“<br />

„Und nun zu Silke Eggl, die eigentlich<br />

diese ganze Wortlawine ausgelöst hat, als sie<br />

mir erzählte, sie sei nicht nur Köchin, wie ich<br />

zuerst glaubte, sondern Schneidermeisterin,<br />

und sticken könne sie auch, eigentlich alles …<br />

Da holte ich den ganzen Haufen Tücher, wir<br />

breiteten sie aus und begannen die Wörter<br />

auszuschneiden … Und da sind sie nun; exakt<br />

hundert ‚fadenscheinige Orakel‘, wie Barbara<br />

Räderscheidt sie nannte.“<br />

Daniel SpOERri<br />

geboren 1930 in Galați,<br />

Rumänien. Mitbegründer<br />

der Künstlergruppe Nouveau<br />

Réalisme, Erfinder der<br />

Eat-Art. Lebt in Wien und<br />

in der Toscana. In Seggiano/<br />

Toskana hat er einen Skulpturenpark<br />

eingerichtet, in<br />

dem mittlerweile 110 Installationen<br />

zu sehen sind; in<br />

Hadersdorf am Kamp/NÖ<br />

ein Ausstellungshaus mit<br />

Wechselausstellungen, die<br />

seinen Freunden gewidmet<br />

sind. Beides sind Stiftungen.<br />

Silke Eggl<br />

lebt in Wien und arbeitet an<br />

unterschiedlichen Projekten<br />

in den Bereichen Kunst und<br />

Mode. Daniel Spoerri hat<br />

sie über das Kochen, einen<br />

wichtigen Teil ihres Lebens,<br />

kennengelernt. 2014 entstand<br />

die Zusammenarbeit<br />

an „Fadenscheinige Orakel“,<br />

die sie ideell begleitet und<br />

als Schneidermeisterin handwerklich<br />

ausgeführt hat.<br />

Rita Newman<br />

fotografiert Daniel Spoerri<br />

und seine Werke seit vielen<br />

Jahren. Zu ihren fotografischen<br />

Schwerpunkten<br />

zählen neben dem Abbild<br />

der Kunst Menschenportraits,<br />

Gärten, Theater und<br />

Kochbücher. Lebt und<br />

arbeitet in Wien und Niederösterreich.<br />

© Foto: <strong>Wieser</strong> Archiv<br />

39 x 67 cm<br />

Daniel Spoerri. Orakel.063<br />

| 21


Die Pfingstdialoge behandeln die politischen, kulturellen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Fragen eines „neuen Europa“ und werden<br />

im inspirierenden Ambiente der traditionellen Sommerresidenz der<br />

Bischöfe der steirischen Diözese auf Schloss Seggau in der Südsteiermark<br />

– in der Luftlinie wenige Kilometer von der österreichischen<br />

Grenze zu Slowenien, Kroatien und Ungarn entfernt – abgehalten.<br />

Die Steiermark als historische Grenzregion am Schnittpunkt von vier<br />

Kulturkreisen ist ein traditioneller Ort der fruchtbaren Begegnung.<br />

<br />

(Aus der Einleitung von H. Hösele)<br />

Der Band versammelt Beiträge, Zitate und Statements von:<br />

Erhard Busek, Christopher Drexler, Christian Felber, Franz Fischler, Herwig Hösele,<br />

Markus Jaroschka, Necla Kelek, Helmut Konrad, Manfred Prisching, Hans Putzer,<br />

Peter Rosegger, Franz Schausberger, Margit Schratzenstaller, Alice Schwarzer, Lojze<br />

<strong>Wieser</strong> und Franz Wolf.<br />

Carla Amina Baghajati, Christian Buchmann, Charta von Paris für ein neues Europa,<br />

Sava Dalbokov, György Dalos, Efgani Dönmez, Wilfried Eichlseder, Franziskus<br />

I., Karl-Markus Gauß, Peter Gnaiger, Josef Herk, Michel Houellebecq, Christian<br />

Jauk, Marianne Kager, Egon Kapellari, Dževad Karahsan, Henry Kissinger, Zoe<br />

Lefkofridi, Norbert Mayer, Robert Menasse, Hermann Miklas, Rudolf Mitlöhner,<br />

Reinhold Mitterlehner, Christa Neuper, Orhan Pamuk, Theodoros Paraskevopoulos,<br />

Josef Pesserl, Karl Peter Pfeiffer, Igor Pomerantsev, Karl Popper, Christian Purrer,<br />

Doron Rabinovici, Hans Rauscher, Josef Riegler, Peter Rosegger, Hans Roth, Inna<br />

Schewtschenko, Edit Schlaffer, Heinrich Schnuderl, Stephan Schulmeister, Hermann<br />

Schützenhöfer, Gerfried Sperl, Franz Voves, Heinrich August Winkler, Stefan Winkler<br />

und Slavoj Žižek.<br />

212 Seiten, englisch Broschur<br />

EUR 19,95 · ISBN 978-3-99029-156-6<br />

Seit Jahrzehnten simuliert der deutsche Kognitionspsychologe Dörner<br />

Unfälle und Katastrophen, politische, technische, ökonomische, z. B. in<br />

Städten, Staaten, AKWs, um Desaster zu verhindern. Sein legendäres Erstversuchsland<br />

hieß Tanaland, man könnte heutzutage meinen, es sei die EU.<br />

Immer wenn man als Verantwortung Tragender, Entscheidungen Treffender<br />

„Es geht nicht anders: Es ist das kleinere Übel“ zu jemandem sagt oder<br />

selber gesagt bekommt und es gar auch noch selber glaubt, befindet man<br />

sich wahrscheinlich gerade als Versuchsperson in einem grausigen Dörnerexperiment.<br />

Und zu glauben, man könne es sich für sich selber oder für die<br />

Seinen trotz allem schon irgendwie richten, gehört zum Verlauf des Experimentes.<br />

In genannter Situation ist es in renitenter Absicht zu den folgenden<br />

Gesprächen gekommen:<br />

Der Konjunkturforscher und Sozialstaatsökonom Markus Marterbauer,<br />

der Kriegsjournalist Friedrich Orter und der Arzt Werner Vogt werden unabhängig<br />

voneinander „Was jetzt, was tun?“ und „Wie schützt man Menschen<br />

und wehrt sich selber?“ gefragt. Marterbauer gehörte zu denen, die Jahre vor<br />

der gegenwärtigen Katastrophe öffentlich vor dem sich abzeichnenden Platzen<br />

der Immobilienblase und einer daraus folgenden Weltwirtschaftskrise<br />

gewarnt haben. Werner Vogts Lebensaufgabe ist das systematische Beheben<br />

und Verhindern von Fehl- und Mangelversorgung. Vogt ist dabei deshalb nie<br />

in Fatalismus verfallen. Das Ziel ist tatsächlich der Weg. Auf die Weise erspart<br />

man sich und den anderen die zeit- und kraftraubenden Umwege, die zu nichts<br />

führen als in die Irre, und die Ausflüchte, die ohnehin danebengehen. Wenn das<br />

Ziel der Weg ist, braucht man und darf man nichts aufschieben. Das, was zu tun<br />

ist, wird dadurch erreicht, dass man es tut, lautet eine seiner Antworten. Und<br />

Fritz Orter redet einer Opferberichterstattung das Wort, die es binnen kürzester<br />

Zeit nicht mehr geben werde, es sei denn, es gelänge ihr immer wieder,<br />

den Lauf der Dinge zu durchbrechen, zum Beispiel mit Warum-Fragen; hierzulande,<br />

in der noch nicht zur Gänze verrückt gewordenen Welt, etwa mit:<br />

„Warum gibt es kein Unterrichtsfach, das Helfen heißt?“<br />

ca. 780 Seiten, 2 Bände im Schuber<br />

ca. EUR 32,50 · ISBN 978-3-99029-124-5<br />

22 | Herbst ’15


7-7<br />

EUR ●<br />

14 mm<br />

130 mm<br />

128 mm 10 mm<br />

128 mm<br />

128 mm 10 mm<br />

128 mm<br />

Ultramarin Kerschbaumer.indd 1 22.04.14 12:09<br />

Ivanji.indd 1 Kapellari Egon.indd 1 25.04.14 11:20<br />

22.04.14 11:39<br />

130 mm 14 mm<br />

130 mm<br />

ISBN 978-3-99029-118-4<br />

EUR ●<br />

128 mm 10 mm<br />

128 mm<br />

145 mm 20 mm<br />

145 mm<br />

143 mm 15 mm<br />

130 mm<br />

Leitner_Holl.indd Alle Seiten Mattitsch Unmensch.indd Alle Seiten 22.04.14 10:09<br />

22.04.14 13:15<br />

Rückblick 2014<br />

Buchschuber 2222 Seiten<br />

Ein europäisches Karussell<br />

ISBN 978-3-99029-116-0<br />

Claudia Sikora<br />

Echnatons Frühling<br />

ISBN 978-3-99029-128-3<br />

E-Book 978-3-99047-012-1<br />

Stanislav Struhar<br />

Die vertrauten Sterne<br />

der Heimat<br />

ISBN 978-3-99029-130-6<br />

E-Book 978-3-99047-017-6<br />

Pavol Rankov<br />

Es geschah am ersten<br />

September<br />

ISBN 978-3-99029-132-0<br />

E-Book 978-3-99047-018-3<br />

Wilhelm Pevny<br />

Im Kreis<br />

ISBN 978-3-99029-133-7<br />

E-Book 978-3-99047-011-4<br />

„Wie in einem Kaleidoskop spiegeln sich die einzelnen Teile immer wieder,<br />

erlauben immer neue Sichtweisen. Das Leben in der österreichischen Provinz<br />

verbindet sich so mit dem großen Traum einer anderen, gerechteren Welt.“<br />

(Michaela Monschein, Ö1 zu Sikroa, Echnatons Frühling)<br />

205 mm<br />

Sultan Murad steht vor dem gebundenen Sklaven.<br />

Vom Pferd herab mustert er ihn mit den Augen:<br />

gealtert, Wunden, Ketten …<br />

„Skipetar“, fragt er ihn, „warum kämpfst du,<br />

wenn duch auch anders leben könntest?“<br />

„Weil, Großmächtiger Sultan“, erwidert der Sklave,<br />

„jeder Mensch in der Brust ein Stück Himmel hat<br />

und darin fliegt eine Schwalbe“.<br />

Fatos Arapi<br />

Aus dem Albanischen von Hans-Joachim Lanksch<br />

Lojze <strong>Wieser</strong> "… und darin fliegt eine Schwalbe" wtb 15<br />

Lojze <strong>Wieser</strong> (Hg.)<br />

"… und darin fliegt<br />

eine Schwalbe"<br />

Meine<br />

Lieblingsgedichte<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

wtb 15<br />

Edvard Kocbek<br />

Roki · Hands<br />

ISBN 978-3-99029-143-6<br />

Breda Smolnikar<br />

Wenn die Birken<br />

Blätter treiben<br />

ISBN 978-3-99029-135-1<br />

E-Book 978-3-99047-020-6<br />

Ernst Brauner<br />

Die Schalen des Zorns<br />

ISBN 978-3-99029-134-4<br />

E-Book 978-3-99047-019-0<br />

Jiří Gruša<br />

Essays und Studien<br />

bis 1989<br />

ISBN 978-3-99029-128-3<br />

E-Book 978-3-99047-012-1<br />

Alexander Widner<br />

Ashburns Knöpfe<br />

ISBN 978-3-99029-089-7<br />

Lojze <strong>Wieser</strong><br />

„… und darin fliegt<br />

eine Schwalbe“<br />

ISBN 978-3-99029-118-4<br />

„… eine durchaus realistische Hommage an die Ambivalenzen der Existenz,<br />

wenn die Parallelwelten mit einer optimistischen Note schließen: in der Einsicht<br />

nämlich, dass die Hoffnung auf das Fliegen immer bleiben wird. „Und er fliegt, fliegt,<br />

fliegt – mit weit ausgebreiteten Schwingen, ohne ein Ende fürchten zu müssen.“<br />

(Christoph Winder, Album, DER STANDARD zu Ernst Brauner, Parallelwelten)<br />

Karl Markus Gauss ITinte ist bitter wtb 14<br />

220 mm<br />

Karl-Markus Gauß<br />

Tinte ist bitter<br />

Literarische Porträts<br />

aus Barbaropa<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

ISBN 978-3-99029-119-1<br />

Karl-Markus Gauss<br />

Tinte ist bitter<br />

wtb 14<br />

ISBN 978-3-99029-117-7<br />

E-Book 978-3-99047-010-7<br />

220 mm<br />

Marie-Thérèse<br />

Kerschbaumer<br />

Res publica –<br />

Über die öffentliche<br />

Rede in der Republik<br />

Die Ultramarin-reihe<br />

im <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

◆ ◆ ◆<br />

ISBN 978-3-99029-120-7<br />

Ivan Ivanji<br />

Mein Loibl<br />

Moj Ljubelj<br />

Die Ultramarin-reihe<br />

im <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Marie-Thérèse Kerschbaumer Ivan Ivanji<br />

Res publica –<br />

Mein Loibl<br />

Über die öffentliche Rede in Moj Ljubelj<br />

der Republik<br />

ISBN 978-3-99029-119-1 ISBN 978-3-99029-134-4<br />

220 mm<br />

◆ ◆ ◆<br />

ISBN 978-3-99029-121-4<br />

205 mm<br />

Egon<br />

Kapellari<br />

Verwandlung<br />

und Bergung<br />

der Dinge in Gefahr<br />

Die Ultramarin-reihe<br />

im <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

◆ ◆ ◆<br />

Egon Kapellari<br />

Verwandlung und<br />

Bergung der<br />

Dinge in Gefahr<br />

ISBN 978-3-99029-134-4<br />

230 mm<br />

w<br />

Auswege<br />

Herausgegeben von e gon Christian Leitner<br />

Zur frohen Zukunft<br />

Werkstattgespräche<br />

mit Adolf Holl<br />

◆<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

AdoL f HoL L<br />

Egon Christian Leitner<br />

Zur frohen Zukunft<br />

ISBN 978-3-99029-123-8<br />

Dr. Günter Mattitsch<br />

VON<br />

UNMENSCH<br />

zU<br />

ÜBERMENSCH<br />

HomöopatHiscHe Wanderungen<br />

durcH LebensWirkLicHkeiten<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Günter Mattitsch<br />

Von Unmensch<br />

zu Übermensch<br />

ISBN 978-3-99029-105-4<br />

| 23


Der <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> wird im Rahmen der Kunstförderung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur unterstützt.<br />

VERTRETung<br />

Österreich<br />

Michael Orou<br />

Kegelgasse 4/14<br />

1030 Wien<br />

Telefon/Fax +43 1 505 69 35<br />

michael.orou@mohrmorawa.at<br />

Michael Hipp – Gebiet West, Südtirol<br />

Mahrhöflweg 20/5/5<br />

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Fax +43 (0)664/773912837<br />

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Vertreterin im Fachhandel<br />

Jutta Bussmann<br />

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Deutschland<br />

Jürgen Foltz<br />

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Nordrhein-Westfalen<br />

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t.kist@t-online.de<br />

Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Thüringen<br />

Schweiz<br />

Richard Bhend<br />

b+i buch und information ag<br />

Hofackerstraße 13<br />

CH-8032 Zürich<br />

Telefon +41 (0)44 422 12 17<br />

Fax +41 (0)44 381 43 10<br />

richard.bhend@buchinfo.ch<br />

Auslieferung<br />

Österreich<br />

Mohr Morawa Buchvertrieb GesmbH<br />

A-1230 Wien, Sulzengasse 2<br />

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Fax +43 (0)1 6887130<br />

momo@mohrmorawa.at<br />

Deutschland<br />

Bugrim <strong>Verlag</strong>sauslieferung<br />

Dr. Laube & Lindemann GbR<br />

Saalburgstraße 3, D-12099 Berlin (Tempelhof)<br />

Telefon +49 (0)30 6068457, 6068130<br />

Fax +49 (0)30 6063476<br />

bugrim@bugrim.de<br />

www.bugrim.de<br />

Schweiz<br />

AVA <strong>Verlag</strong>sauslieferung AG<br />

Centralweg 16<br />

CH-8910 Affoltern a. A.<br />

Telefon +41 (0)44 762 42 00<br />

Fax +41 (0)44 762 42 10<br />

avainfo@ava.ch<br />

www.ava.ch<br />

Slowenien<br />

Direktvertrieb durch den <strong>Verlag</strong><br />

„Was wäre Literatur ohne Sonne, ohne Meer, ohne Wind, ohne die Liebe und die Gesellschaft von Menschen verschiedenster<br />

Herkunft, verschiedenster Sprache. Ich habe es beobachten können: Lojze ist überall sofort mit den Fremden heimisch. Für<br />

ihn gibt es das Fremde nicht. Zumindest nicht die Angst davor, stattdessen umsomehr Interesse dafür. Sowohl was fremde<br />

Gewohnheiten, fremde Sprachen betrifft, aber auch wo und wie die Menschen wohnen und arbeiten, feiern und leben.“<br />

Wilhelm Pevny, Schriftsteller, anlässlich der Bruno-Kreisky-Preis-Verleihung an den <strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Die Reihe Europa erlesen ist die Mutter aller Reiseanthologien – Skylines<br />

<strong>Wieser</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH<br />

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office@wieser-verlag.com<br />

http://www.wieser-verlag.com<br />

Katalog Herbst 2015<br />

Art Director und Redaktion: Lojze <strong>Wieser</strong><br />

Grafische Umsetzung: Dietmar Schöffauer<br />

Lektorat: Josef G. Pichler<br />

Umschläge wurden gestaltet unter Verwendung<br />

von Grafiken, Bildern, Fotos etc. von:<br />

Zoran Kržišnik aus dem Zyklus „Piran“<br />

(wtb), Mayü Belba (Ortner), Lojze <strong>Wieser</strong><br />

(Brauner, Weißenböck / Prof. Jankowitsch,<br />

Hartinger , Pittler)<br />

Fotos im Katalog sind von:<br />

Silvija Hinzmann, Mayü Belba,<br />

Lojze <strong>Wieser</strong>, Zdravko Haderlap<br />

Griechische Maulbeer-Impressionen<br />

© Foto: Mayü Belba<br />

24 | Herbst ’15

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