DER BIEBRICHER

Willkommen in der „Alten Puppenklinik“
Die Tür zum Eckladen „Alte
Puppenklinik“ in der Biebricher
Rathausstraße 40 öffnet sich.
Eine etwa 60 Jahre alte
Frau tritt ein und wird
von der Mitarbeiterin
freundlich begrüßt.
„Ich wollte
mal sehen, was
aus der ehemaligen
Puppenklinik
geworden ist“, sagt
die Frau. Die Verkäuferin
führt sie durch die
beiden hübsch renovierten und
dekorierten Verkaufsräume des
Second Hand Shops und zeigt
ihr die Waren: gepfl egte gebrauchte
Damen- und Herren-
Oberbekleidung, Schuhe sowie
Dekorationsgegenstände aus
den ZSP-Werkstätten. Kinderkleidung
gibt es nur in bestimmten
Aktionszeiträumen.
Hinter dem Laden steht die Tagesförderstätte
„Zentrum Rat-
Second-
Hand Laden
erfolgreich
angelaufen
4 DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2009
hausstraße“ des Zentrums für
Soziale Psychiatrie Rheinblick
(ZSP). Er ergänzt das bestehende
ergotherapeutische
Angebot der Tagesför-
derstätte in Küche,
Hauswirtschaft
und Werkstatt.
Der Shop bietet
neben dem
reinen Verkauf
eine Fülle weiterer
Arbeitsmöglichkeiten:
Waschen, Bügeln
und Ausstellen der angelieferten
Kleidung, Dekoration
von Schaufenstern und Verkaufsfl
ächen, Abrechnung und
Internetverkauf. „Der Laden
entwickelt sich zu einer echten
Erfolgsgeschichte“, sagt Larissa
Bernhardi, Leiterin des Zentrums
Rathausstraße. „Wir haben vor
allem am Vormittag Laufkundschaft.
Der erhoffte Effekt, dass
unsere psychisch kranken Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Neue „Saitensprünge“ von
Bach bis zum Tango
Am 22. März fi ndet um 17
Uhr ein außergewöhnliches
Benefi zkonzert in der katholischen
Kirche St. Marien,
Breslauer Straße 1, mit der
mehrfachen ausgezeichneten
jungen Geigerin Caroline
Adomeit und Rochus Holewik
am Klavier statt. In dem
abwechslungsreichen Programm
werden unter anderem
Werke von Bach bis hin
zu ungarischen Tänzen und
feurigen Tangos zu hören
sein. Durch das Programm
führt Rochus Holewik. Karten
gibt es telefonisch unter
(06131) 676553 oder an der
Abendkasse. (red)
Die Geigerin Caroline
Adomeit tritt am 22. März
in der St. Marien-Kirche in
Biebrich auf.
PRIVAT
Mitarbeiter Ismail (rechts) bedient mit Begeisterung in der Alten
Puppenklinik.
vermehrt mit gesunden Menschen
in Kontakt kommen, hat
sich bereits eingestellt. Wir erleben
täglich, wie sie aus sich herausgehen
und wie stolz sie auf
das Geleistete sind.“ Um diese
Entwicklung zu unterstützen,
wird auch die therapeutische
Begleitung so realitätsnah wie
möglich gestaltet, unter anderem
durch Teamgespräche und
eine Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter.
Zur Zeit beschäftigt die „Alte
Puppenklinik“ fünf Mitarbeiter
im Verkauf und bis zu acht hin-
Die Biebricher Kinderboutique
Straße der Republik 30, Wiesb.-Biebrich,
� (0611) 69 00 187
ter den Kulissen. Über den Ausbau
des Angebots wird nachgedacht.
Als neuestes Projekt
hat der Second-Hand-Laden
den Kartenvorverkauf für die
zum ZSP-Rheinblick gehörende
Kleinkunstbühne Kulturzentrum
Eichberg übernommen. Die
„Alte Puppenklinik“ hat Montag
bis Freitag von 10 bis 12 Uhr
und von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Ein Ankauf von Waren
erfolgt nicht, es werden aber
gerne Spenden angenommen.
Das Wohn- und Pfl egeheim des ZSP Rheinblick kümmert sich
um chronisch psychisch kranke Menschen, die für eine gewisse
Zeit oder dauerhaft Betreuung benötigen.
Die Tagesförderstätten ermöglichen den Kranken durch
arbeitstherapeutische Angebote und gemeinsame Unternehmungen
einen als sinnvoll erlebten Tagesablauf.
In Biebrich wohnen etwa 30 sogenannte Klienten des
ZSP, dort befi nden sich auch zwei Ateliers/Werkstätten und
die „Alte Puppenklinik“ (www.zps-rheinblick.de).
(sst)
FrühjahrsundSommerkollektion
eingetroffen
SUSANNE STAUß