Standard-Gasgemische und -Prüfgase
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<strong>Gasgemische</strong> sind Druckgase, die aus mehreren Molekülarten<br />
bestehen <strong>und</strong> die homogen gemischt sind.<br />
<strong>Prüfgase</strong> sind eine Untergruppe der <strong>Gasgemische</strong>, an die<br />
bzgl. der Herstelltoleranz, der Meßunsicherheit <strong>und</strong> der Reinheit<br />
der Ausgangsprodukte besondere Anforderungen gestellt<br />
werden.<br />
Sie werden vorwiegend zur Kalibrierung von Meßgeräten<br />
eingesetzt. Darüber hinaus erfüllen sie aber noch wesentliche<br />
Aufgaben bei Verfahren <strong>und</strong> experimentellen Untersuchungen,<br />
für die <strong>Gasgemische</strong> genau definierter Zusammensetzung<br />
benötigt werden.<br />
Technische <strong>Gasgemische</strong> können gem. TRG 102, Anlage<br />
1 in Reingasflaschen gefüllt werden.<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong>/-<strong>Prüfgase</strong> sind vorwiegend ab<br />
Lager lieferbare Gemische.<br />
Erläuterung wichtiger Begriffe<br />
In den Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure sind in<br />
VDI 3490 Blatt 1 die wichtigsten Definitionen aufgeführt:<br />
� Prüfgas:<br />
„Ein meistens verdichtetes Gasgemisch, das in der Regel<br />
aus einem Gr<strong>und</strong>gas <strong>und</strong> aus einer oder mehreren Beimengungen<br />
besteht.“<br />
� Gr<strong>und</strong>gas:<br />
„Ein reines Gas oder Gasgemisch, das in der Regel als<br />
Hauptbestandteil die zur Kalibrierung bestimmten Beimengungen<br />
ergänzt.“<br />
� Beimengung:<br />
„Ein gas- oder dampfförmiger Bestandteil eines <strong>Prüfgase</strong>s,<br />
der qualitäts- <strong>und</strong> quantitätsmäßig bekannt ist <strong>und</strong> unmittelbar<br />
zur Prüfung <strong>und</strong> Kalibrierung benutzt wird.“<br />
Abgasuntersuchung mit Eichgasen<br />
(= <strong>Prüfgase</strong> mit besonderer Qualifikation)<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Zur eindeutigen Beschreibung eines <strong>Gasgemische</strong>s/<strong>Prüfgase</strong>s<br />
wird nicht nur die Art des Gr<strong>und</strong>gases <strong>und</strong> der Beimengung(en),<br />
sondern auch eine Angabe zum Stoffmengenanteil<br />
bzw. zur Konzentration benötigt.<br />
� Stoffmengenanteil:<br />
Ist das Verhältnis der Stoffmenge der Beimengung zur<br />
Summe der Stoffmengen aller Bestandteile des <strong>Prüfgase</strong>s.<br />
� Konzentration:<br />
Stellt das Verhältnis der Quantität dieser Beimengung zum<br />
Volumen der Mischphase dar.<br />
Zur eindeutigen Kennzeichnung sind folgende Angaben<br />
möglich:<br />
– Stoffmengenanteil,<br />
z.B. mol/mol, mmol/mol, µmol/mol = ppm<br />
– Volumenanteil, z.B. m 3 /m 3 , l/m 3 , ml/m 3 = ppm<br />
– Massenkonzentration, z.B. kg/m 3 , g/m 3 , mg/m 3<br />
– Volumenkonzentration, z.B. m 3 /m 3 , l/m 3 , ml/m 3<br />
– Stoffmengenkonzentration, z.B. mol/m 3 , mol/l, mmol/l<br />
Dabei sind Volumenangaben stets auf den Normzustand<br />
(1,013 bar; 273,15 K) bezogen. Volumenanteilen sind ideale<br />
Gasvolumina (= Molanteile) zugr<strong>und</strong>egelegt.<br />
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