DMG-informiert 5/2016
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Mission – Gemeinden sei Dank!
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Mission – Gemeinden sei Dank!
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EUROPA<br />
ITALIEN<br />
Thomas und Rebecca Kröckertskothen<br />
GEORGIEN<br />
Sonja Lenzkes<br />
Eine Kaffeebohne macht noch<br />
keinen Espresso, aber viele Bohnen<br />
erzeugen den genial duftenden<br />
Kaffeegenuss! So ist es auch bei uns.<br />
Nicht dass wir Kaffeebohnen wären.<br />
Aber wir genießen täglich leckeren Espresso.<br />
Vor zwölf Jahren hat Jesus uns<br />
nach Italien beordert, in dieses schöne<br />
und doch schwierige Land. Alleine<br />
könnten wir nichts bewirken, aber wir<br />
haben Unterstützer und Gemeinden,<br />
die mit uns im Dienst stehen.<br />
Schon beim Start in Italien waren<br />
uns die „Stami“ (Stadtmission<br />
Darmstadt-<br />
Arheilgen) und andere<br />
Freunde eine Ermutigung.<br />
Mit zwei Sprintern<br />
voller Umzugsgut<br />
fuhren sie mit in unser<br />
neues Land. Der Start<br />
war ernüchternd …<br />
doch Glaubensgeschwister<br />
machten uns<br />
Mut und halfen, dass wir nicht gleich<br />
wieder umgekehrt sind.<br />
Im ersten Heimataufenthalt brauchten<br />
wir eine Bleibe; unsere Gemeinde<br />
ließ uns nicht hängen. Dann kamen<br />
erste schwere Kämpfe, Tränen und<br />
Zweifel. Der Herr weiß, warum er<br />
uns nicht alleine losschickte. Unsere<br />
Gemeinde hat uns ermutigt und<br />
durchgetragen.<br />
Nach zehn Jahren Gemeindegründung<br />
stand ein Wechsel an, doch wohin?<br />
Eines Abends, als wir verzweifelt<br />
Jesus baten, uns doch seinen Willen<br />
zu zeigen, erreichte uns die<br />
E-Mail einer lieben Freundin:<br />
„Wir wollten euch nur sagen,<br />
dass hier eine Wohnung und<br />
ein Zuhause auf euch war-<br />
ten!“ Wir konnten es nicht fassen!<br />
Jesus hat uns nicht das nächste Ziel<br />
gezeigt, doch der Brief machte uns<br />
klar, dass seine Treue nicht endet –<br />
wieder durch die Gemeinde!<br />
Genial ist, dass auf der anderen<br />
Seite Italiens eine kleine Gemeinde<br />
in der Toskana ebenfalls anfing, für<br />
uns zu beten und uns zu ermutigen.<br />
Die Ältesten schrieben Briefe an<br />
unsere Heimatgemeinde, eine neue<br />
Türe ging auf. In Gottes weltweiter<br />
Gemeinde gibt es weder Sprachbarrieren<br />
noch<br />
Grenzen! Was<br />
für ein Geschenk,<br />
dass wir nicht<br />
alleine in unserer<br />
neuen Aufgabe<br />
in Sansepolcro<br />
stehen.<br />
Wir denken an<br />
den Besuch lieber<br />
Freunde mit<br />
ihren zwei Söhnen in einem unserer<br />
schwierigsten Momente. Damals<br />
hatten wir noch nicht mal warmes<br />
Wasser in der neuen Wohnung. Die<br />
zwei Jungs waren so eine Ermutigung.<br />
Gibt es Schöneres als Kinder,<br />
die für die Stadt beten, in der du<br />
Jesus dienst?! Ein ganz großes Grazie<br />
an unsere Gemeinde und alle Freunde:<br />
für eure Treue, Gebete, euer<br />
Geben! Wir danken dem Herrn,<br />
dass wir ihm gemeinsam mit euch<br />
dienen dürfen.<br />
Dann kamen schwere<br />
Kämpfe, Tränen und<br />
Zweifel. Der Herr weiß,<br />
warum er uns nicht alleine<br />
losschickte. Unsere Gemeinde<br />
hat uns ermutigt<br />
und durchgetragen.<br />
Ein GRAZIE<br />
an unsere „Stami“<br />
Bei der Aussendungsfeier<br />
in ihrer Heimatgemeinde<br />
Verantwortung abgeben,<br />
gemeinsam dienen<br />
Für die Studentenarbeit in Georgien<br />
haben wir zwei Ziele: a) Studenten<br />
mit dem Evangelium zu erreichen und b)<br />
Christen unter den Studierenden geistlich<br />
zu fördern. Als ich 2002 hier anfing,<br />
befand sich die christliche Studentenarbeit<br />
noch im Pionierstadium. Nur in der<br />
Hauptstadt Tbilisi gab es Mitarbeiter, die<br />
eigenständig Bibelgruppen leiten konnten.<br />
Die Hauptverantwortung trugen wir<br />
Ausländer.<br />
Damals betonten unsere Teamleiter, es<br />
sei Zeit, die Arbeit in georgische Hände<br />
zu legen. So wurde Nino unsere erste<br />
einheimische Generalsekretärin, und die<br />
Teamleiter kehrten nach Deutschland<br />
zurück.<br />
Wir anderen Ausländer waren neu im<br />
Land und benötigten die Hilfe unserer<br />
georgischen Kollegen. Sie haben von<br />
unseren Erfahrungen aus der deutschen<br />
Studentenarbeit profitiert, wir von ihrer<br />
Kenntnis der Kultur. 2009 hat sich diese<br />
Arbeitsweise noch vertieft. Die gesamte<br />
Teamleitung ist seither georgisch, ausländische<br />
und georgische Mitarbeiter haben<br />
gleiche Rechte und Pflichten. Wir pflegen<br />
Zusammenarbeit auf Augenhöhe.<br />
Seit 2012 ist Tata Generalsekretärin und<br />
damit meine Chefin. Sie hat als Studentin<br />
2002 meinen Jüngerschaftskurs besucht.<br />
Für mich ist das Teamwork mit ihr eine<br />
tägliche Erinnerung, wie unsere Arbeit<br />
Früchte trägt.<br />
Manchmal frage ich: „Braucht es mich<br />
hier noch?“ Doch Gott hat mich hierher<br />
berufen, in eine Kleinstadt, in der die<br />
Universität uns Christen gegenüber noch<br />
verschlossen ist. Ich habe eine Aufgabe,<br />
die georgische Kollegen nicht erfüllen können:<br />
Als Ausländerin bekomme ich Zugang<br />
in die Universität und kann Vertrauen<br />
aufbauen. Und keiner meiner Kollegen hat<br />
bisher eine theologische Ausbildung.<br />
Oft werde ich von ihnen als „wandelndes<br />
Bibellexikon“ bezeichnet und gebe<br />
mein Wissen gerne weiter. Täglich staune<br />
ich, wie schnell sie Verstandenes in die<br />
Praxis umsetzen, während es bei mir<br />
manchmal eher im Kopf hängenbleibt. Sie<br />
sind mir ein Vorbild, was praktisch gelebten<br />
Glauben angeht.<br />
Übrigens: Seit Juni bin ich im Reisedienst.<br />
Wenn Sie mehr über die Studentenarbeit<br />
in Georgien erfahren möchten,<br />
können Sie mich gerne über die <strong>DMG</strong><br />
kontaktieren.<br />
8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2016</strong>