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Vo r w o r t<br />

liebe leserinnen, liebe leser!<br />

Der demografische Wandel wird in den nächsten 10 - 15 Jahren eine starke<br />

Veränderung in der Altersstruktur der Gesellschaft und somit auch des<br />

Personals mit sich bringen. Ein rechtzeitiges Handeln im Personalmanagement<br />

sowie die Entwicklung geeigneter arbeitsmarktpolitischer Instrumente<br />

werden dafür sorgen, dass die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der<br />

heimischen Unternehmen erhalten und der Wirtschaftsstandort Vorarlberg<br />

weiterhin attraktiv bleibt. Mit gezielten Förderungen und Beratungsangeboten<br />

bietet das AMS Vorarlberg den Unternehmen Unterstützung in der<br />

Personalplanung und Entwicklung vorhandener Personalressourcen. Dazu<br />

zählen im Besonderen die Qualifikation von Frauen für technische Berufe<br />

über das Projekt FIT (Frauen in Technik und Handwerk), die Nutzung<br />

der Potenziale älterer Arbeitskräfte durch die Qualifizierungsförderung<br />

für Beschäftigte (QfB) sowie die Förderung von jungen Menschen in der<br />

Lehrausbildung. Zudem gibt es spezielle Beratungsangebote für Betriebe<br />

wie „Flexibilitätsberatung“ und „Qualifizierungsberatung“, die von den<br />

Unternehmen kostenlos genutzt werden können. Diese bringen gerade in<br />

Zeiten von Globalisierung, demografischem Wandel und neuen Produktionsweisen<br />

wertvolle Informationen.<br />

St a t i S t i k zum thema<br />

Anton Strini<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Bernhard Bereuter<br />

Stv. Landesgeschäftsführer<br />

Be v ö l k e r u n g s e n t w i c k l u n g in vo r a r l B e r g B i s 2050<br />

Laut Statistik Austria wird in den nächsten 20 Jahren in Vorarlberg die Anzahl der Erwerbstätigen im Alter zwischen 50-64 Jahren<br />

stark ansteigen. Die vorliegende Statistik beinhaltet die Ergebnisse der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausschätzung bis<br />

zum Jahr 2050. Demnach sind bereits 2030 zirka 35% der erwerbsfähigen Personen in Vorarlberg über 50 Jahre alt. 2010 waren dies<br />

noch ungefähr 25%. Dies bedeutet für Unternehmen, vorhandene Potenziale besser zu nutzen. Dazu zählt die verstärkte Förderung<br />

von Frauen, älteren MitarbeiterInnen und ZuwandererInnen. Die Statistik zeigt aber auch, dass der Höhepunkt des demografischen<br />

Wandels voraussichtlich im Jahr 2030 erreicht sein wird, danach kommt es zu einer Stabilisierung. Dafür verantwortlich ist unter<br />

anderem die im Österreichvergleich überdurchschnittlich hohe Geburtenrate in Vorarlberg.<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

24.405<br />

73.097<br />

86.074<br />

69.102<br />

21.574<br />

70.933<br />

2012 2030<br />

77.449<br />

78.292<br />

21.070<br />

71.154<br />

75.397<br />

2050<br />

Rückmeldungen an die Redaktionsleitung<br />

claudia.proell@ams.at<br />

76.109<br />

Altersgruppen<br />

15-19 Jahre<br />

20-34 Jahre<br />

35-49 Jahre<br />

50-64 Jahre<br />

Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2011, Hauptvariante. Erstellt am 12.09.2011.<br />

FIT<br />

für die<br />

technik<br />

trotz fachkräftemangel und demografischem<br />

wandel ist es keine Selbstverständlichkeit,<br />

dass frauen technische<br />

Berufe ergreifen.<br />

Beinahe die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge<br />

in Vorarlberg wird in traditionellen<br />

Frauenberufen wie Einzelhandelskauffrau,<br />

Friseurin oder Bürokauffrau ausgebildet. Frauen,<br />

die sich in reiferem Alter für einen technischen<br />

Beruf ausbilden lassen möchten, fehlt oft der Mut<br />

dazu oder es mangelt an Perspektiven in den Unternehmen.<br />

Die Förderung von Frauen ist daher ein zentrales<br />

Anliegen des AMS Vorarlberg. In Zusammenarbeit<br />

mit dem FAB (Verein zur Förderung von Arbeit<br />

und Beschäftigung) werden über das Projekt<br />

„FIT“ Frauen auf den Einstieg in einen technischen<br />

Beruf vorbereitet.<br />

sp r u n g B r e t t<br />

Sandra Eßl, 37, hat den Schritt in eine neue berufliche<br />

Zukunft gewagt. Nach der Orientierungsphase<br />

und diversen Praktika im Rahmen des FIT-<br />

Programms hat sie sich für eine Lehre bei der<br />

Sandra Eßl mit den Männern von n-tree. Personalleiter Oliver Loacker, Ausbildner<br />

Hans-Peter Frommelt und Geschäftsführer Thomas Handler (v.l.n.r.)<br />

Firma „n-tree solutions Ticketsysteme“ in Bregenz<br />

entschieden. „Ich habe mich schon immer<br />

für Handwerk und Technik interessiert. Leider<br />

hatte ich bisher nicht die Gelegenheit, diesen<br />

beruflichen Weg einzuschlagen“, sagt Eßl. Mit<br />

der Bewerbung bei n-tree hat sich das geändert.<br />

Ihre Initiativbewerbung wurde angenommen,<br />

obwohl die Firma bisher noch keinen Mechatroniker,<br />

keine Mechatronikerin ausgebildet hat.<br />

„Sandra hat uns mit ihrem Interesse und ihrem<br />

Engagement während der Probezeit überzeugt“,<br />

erzählt Oliver Loacker, Personalverantwortlicher<br />

bei n-tree, „und sie macht sich prächtig!“<br />

ch a n c e<br />

Die große und immer noch steigende Nachfrage nach Fachkräften in handwerklichen<br />

und technischen Berufen macht es zum Gebot der Stunde, die<br />

Potenziale von Frauen zu nutzen. Mit FIT bietet das AMS den Frauen eine<br />

Chance. „Unser Ziel ist es, Frauen bei der Berufsfindung und Erreichung ih-<br />

Schauen, ob´s passt.<br />

FIT Orientierungskurse<br />

(z.B. Roberta)<br />

geben Auskunft über<br />

Neigungen und<br />

Interessen.<br />

Links unten: Marlies<br />

Stangassinger<br />

förderung der<br />

lehrausbildung<br />

Das AMS fördert die<br />

Lehrausbildung von<br />

Mädchen in Berufen mit<br />

geringem Frauenanteil,<br />

erwachsenen Frauen<br />

(über 18 Jahren) und die<br />

Lehrausbildung über die<br />

FIT-Implacementstiftung.<br />

rer beruflichen Ziele in der Technik<br />

zu unterstützen. Unsere engagierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verfügen hier über großes Knowhow“,<br />

erklärt Mag.a Marlies Stangassinger,<br />

FIT-Projektleiterin.<br />

au s B i l d u n g<br />

Unabhängig von Qualifikationsniveau<br />

oder Alter bietet das Orientierungs-<br />

und Qualifizierungsprojekt<br />

„FIT“ beim AMS vorgemerkten<br />

Frauen die Möglichkeit, eine umfassende<br />

Ausbildung in nicht traditionellen<br />

Frauenberufen, sowohl in<br />

Betrieben als auch in technischen<br />

Fachschulen, Kollegs oder Fachhochschulen,<br />

zu erhalten. Angestrebt<br />

wird mindestens ein Lehrabschluss.<br />

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