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Granit i Angel - Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig

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ihn nur die Taufe bewahren - ein durchaus begrUndetes Motiv auf einem<br />

Taufstein. aft haben die Kirchen mit reicher Ausstattung auch die schonsten<br />

Taufsteine. FUr Munkbrarup gilt diese Regel auf jeden Fall. Hier entdecken<br />

wir, dal) das hohe Relief des Taufbeckens ein sowohl starkes als auch originelles<br />

Kunstwerk ist. Der KUnstler hat mutig den gegebenen Rahmen und die<br />

Tradition Uberwunden.<br />

Das Hauptmotiv ist wiederum der Kampf des Menschen gegen das Bose in<br />

der Gestalt des Lowen. Var den Kampfenden sieht man einen Mann in einer<br />

Kutte, wahrscheinlich einen Geistlichen, der in ein Horn blast. Am Rande<br />

dieser gewaltigen Kampfszene sieht man in zwei Bogenfeldern zwei isolierte<br />

Darstellungen: die eine besteht aus einem Pflanzenornament, wahrend die<br />

andere das Brustbild eines gekronten Mannes zeigt, der in der Linken ein<br />

Schwert halt. Diese beiden Bilder konnen als der Lebensbaum gedeutet werden<br />

- das alte Symbol der Auferstehung und des ewigen Lebens- und als<br />

Christus. Der Hornblaser des Hauptbildes weist den Kampfenden die Richtung.<br />

Der Kampf ist nur scheinbar hoffnungslos. Doch allein kann der<br />

Mensch den Kampf gegen das Bose nicht bestehen, aber durch den siegenden<br />

Christus, in dessen Namen getauft wird, besteht die Hoffnung auf Auferstehung<br />

und das ewige Leben.<br />

Derselbe Steinmetz hat den Taufstein in der St. Johannis-Kirche in Nieblum<br />

auf Fohr geschaffen. Auch hier berichten die Bilder von dem Bosen, das den<br />

Menschen bedroht.<br />

Zu den importierten Taufsteinen <strong>Angel</strong>ns kann man auch die beiden schonen<br />

<strong>Granit</strong>taufsteine in Grundhof und HUrup zahlen. Beide stammen aus einer<br />

Werkstatt in Djursland, die genau lokalisiert werden kann, und aus der ein<br />

einziger Meister nicht weniger als 5 bildgeschmUckte Portale sowie eine lange<br />

Reihe rankengeschmUckter Taufsteine hinterlassen hat. Typisch fUr Horder,<br />

so hiel) dieser Djurslandsteinmetz wahrscheinlich, sind seine fein gearbeiteten<br />

verschlungenen Taumuster. Die Taufsteine in Grundhof und HUrup gleichen<br />

sich in der Form und beide haben ein doppelt verschlungenes Taumuster um<br />

den Rand des Beckens. Die Seitenflachen sind auf beiden Taufsteinen in zwei<br />

waagerechte Felder geteilt, von denen das obere von einer Akanthusranke<br />

verziert wird. Das untere Feld ist auf dem Grundhof-Taufstein in 10 runde,<br />

von Rankenwerk umrahmte FIaehen unterteilt, von denen 7 ein Mannerhaupt<br />

tragen. Das untere Feld des Taufsteins in HUrup besteht aus einem Pflanzenornament.<br />

Der Taufstein in Grundhof hat einen schonen Platz in der Nahe<br />

des Kircheneingangs, er ist von allen Seiten zu betrachten. Der HUruper<br />

Taufstein ist mit einer Art Firnis bedeckt, unter dem man Spuren einer alten<br />

Bemalung erkennen kann, die in romanischer Zeit auf Taufsteinen und Portalskulpturen<br />

vermutlich nicht ungewohnlich war.<br />

Der Taufstein der Kirche in Husby weist so grol)e Verwandtschaft mit den<br />

Taufsteinen des Djurslandmeisters auf, dal) man glauben konnte, er sei von<br />

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