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Jahresbericht der Berliner Feuerwehr 2009

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HISTORIE<br />

rungen (vor allem Großtanklöschfahrzeuge) konnten nur auf<br />

ausländischen Fahrgestellen beschafft werden. Fahrzeugreparaturen<br />

für die Kommandos wurden von einer staatlichen<br />

Werkstatt des Ministeriums des Innern (MdI) auf <strong>der</strong> Feuerwache<br />

Weißensee vorgenommen. Kleinere Reparaturen wurden<br />

auf den Feuerwachen selbst ausgeführt.<br />

HELDEN DER ARBEIT<br />

Ost-<strong>Berliner</strong> Angriffstrupp geht zur Brandbekämpfung vor.<br />

UNSERE BESTEN<br />

Spezieller Rettungsdienst (SRD) des „Organ F“<br />

46<br />

ANNUAL <strong>2009</strong><br />

Zu einem Ärgernis wuchsen sich die fehlenden Reparatur-<br />

Möglichkeiten für die Fahrzeuge <strong>der</strong> örtlichen Freiwilligen<br />

aus. Sie gehörten keinem bevorrechtigten Kreis - wie etwa<br />

<strong>der</strong> Landesverteilung an - blieben auf die schlechten zivilen<br />

Möglichkeiten beschränkt. Außerdienststellungen blieben<br />

trotz großen persönlichen Einsatzes <strong>der</strong> Freiwilligen an <strong>der</strong><br />

Tagesordnung. Es konnte passieren, dass wochenlang eine<br />

ganze Wehr nicht ausrücken konnte. Schwierigkeiten machte<br />

auch die Wasserversorgung. Aus Materialmangel konnten<br />

Hydranten häufig nur notdürftig repariert werden. Für die<br />

Wartung und Pflege <strong>der</strong> Hydranten waren im östlichen Berlin<br />

ausschließlich die Wasserwerke zuständig.<br />

Die noch aus <strong>der</strong> Vorkriegszeit stammenden Löschboote wurden<br />

1981 ersetzt. Die neuen Boote waren jedoch nur bedingt<br />

für die <strong>Berliner</strong> Gewässer geeignet, denn sie hatten einen großen<br />

Tiefgang. Zudem erfor<strong>der</strong>ten sie hohen Energieaufwand,<br />

denn sie mussten ständig von Land aus auf Betriebstemperatur<br />

gehalten werden.<br />

Die Brandbekämpfung blieb Hauptaufgabe <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

im Ostteil <strong>der</strong> Stadt. An <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Taktik und<br />

<strong>der</strong> Löschtechnik wurde ständig gearbeitet. So wurde in<br />

den 1980ger Jahren verstärkt auf den Einsatz von „Sprühdosen“<br />

gedrungen, die unter Anwendung von Netzmitteln<br />

bei Bränden mit glutbildenden Stoffen eine deutlich bessere<br />

Löschwirkung erzielten, was sich in <strong>der</strong> DDR überall durchsetzte.<br />

Ebenso setzte sich die sogenannte taktische Einheit<br />

durch, bei <strong>der</strong> ein TLF 16 in Zusammenarbeit mit einem LF<br />

16, <strong>der</strong>en Wasserför<strong>der</strong>ung gekoppelt wurde, mit elf Mann<br />

mindestens fünf Rohre vornehmen konnte. Mitte <strong>der</strong> achtziger<br />

Jahre wurde auf Vorschlag mehrerer <strong>Feuerwehr</strong>en ein<br />

Vorauslöschfahrzeug mit dem Zugführer und dem Angriffstrupp<br />

auf Barkas B 1000-Fahrgestell entwickelt, das in allen<br />

Kommandos zur Verkürzung <strong>der</strong> Eintreffzeiten durch leichteres<br />

Umgehen von Verkehrsstaus eingesetzt wurde. In Ost-<br />

Berlin wurde aufgrund <strong>der</strong> steigenden Zahl von Hochhäusern<br />

wegen des Fehlens eines zweiten Treppengangs <strong>der</strong> „Spezielle<br />

Rettungsdienst (SRD)“ nach Bergsteigermethodik entwickelt,<br />

<strong>der</strong> später in weiteren Großstädten <strong>der</strong> DDR eingerichtet<br />

wurde.<br />

Eine Zeit lang versuchte sich die <strong>Feuerwehr</strong> in Ost-Berlin aus<br />

<strong>der</strong> vollständigen Einglie<strong>der</strong>ung in die Volkspolizei zu lösen<br />

und erreichte mit dem „Modell Berlin“ dieses Ziel zunächst<br />

auch. Nach kaum zwei Jahren wurde dieser Versuch allerdings<br />

durch die Volkspolizei rückgängig gemacht und <strong>der</strong> damalige<br />

Leiter ausgewechselt. Trotz <strong>der</strong> angestrebten Einheitlichkeit<br />

gab es z.B. zwischen den als „Kommandos“ bezeichneten<br />

Feuerwachen keinen täglichen Personalaustausch, was an <strong>der</strong><br />

dominierenden Stellung <strong>der</strong> Volkspolizei-Inspektionen lag,<br />

denen die Wachen unterstanden und die stets von einem Polizisten<br />

geleitet wurden.

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