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4<br />

titelthema<br />

Welcher Irre schieß<br />

Im Juli 2008 wurden zum ersten Mal Schüsse auf einen Autotransporter<br />

festgestellt. Bis Ende 2008 registrierten die Polizei insgesamt<br />

neun Anschläge, Anfang 2009 stiegen die Fallzahlen jedoch deutlich<br />

an, eine Frau wurde schwer verletzt.<br />

Jetzt hat die Polizei eine<br />

Sonderkommission<br />

gebildet, um den<br />

irren Autobahnschützen<br />

zu<br />

fassen.<br />

Auf deutschen Bundesautobahnen<br />

werden überwiegend Autotransporter<br />

während der Fahrt mit Schusswaffen<br />

des Kaliber .22 beschossen.<br />

Die Projektile dringen meist in die<br />

Karosserien der auf den Autotransportern<br />

geladenen Fahrzeuge ein.<br />

Vielfach werden auch andere<br />

Fahrzeuge, Koffersattelzüge,<br />

Lkw mit Kastenaufbauten, Baumaschinen<br />

und Baufahrzeuge<br />

in Baustellenbereichen und<br />

Wohnmobile getroffen.<br />

Mit Stand von heute verzeichnet die Polizei:<br />

• 544 Beschüsse von Autotransportern,<br />

• 175 Beschüsse von anderen Fahrzeugen,<br />

• 1 Beschuss eines hinter einer Lärmschutzwand<br />

Glücklicherweise<br />

trafen<br />

die Schüsse<br />

bislang nur<br />

in einem<br />

Fall eine Person,<br />

die Polizei<br />

geht von<br />

einem unbeabsichtigten<br />

Treffer<br />

aus.<br />

Im November 2009 wurde<br />

eine PKW-Fahrerin<br />

auf der A3 bei Würzburg von<br />

einem Projektil Kaliber .22 getroffen.<br />

Ihr Fahrzeug kam daraufhin<br />

von der Fahrbahn ab und<br />

prallte gegen die Mittelleitplanke.<br />

Einen Tag später gingen bei der Kriminalpolizei<br />

Würzburg drei weitere<br />

Meldungen über Schussbeschädigungen<br />

an verschiedenen Lkw auf<br />

genau dieser Strecke an genau diesem<br />

Tag ein.<br />

Der irre Autobahnschütze hatte wieder<br />

zugeschlagen!<br />

Im ersten Halbjahr 2010 kam es<br />

zu drei Fällen, in denen die Seitenscheiben<br />

von Fahrerhäusern durchschossen<br />

wurden.<br />

In einem dieser Fälle verfehlte das<br />

Projektil den Kopf des Fahrers nur<br />

knapp. Für die Staatsanwaltschaft<br />

sind die versuchte Tötungen, und es<br />

wurden entsprechende Ermittlungsverfahren<br />

eingeleitet.<br />

Reiner Zufall ist es nach Ansicht der<br />

Polizei, das bei über 700 Schüssen<br />

nicht mehr Menschen verletzt wurden.<br />

stehenden Wohnhauses, wobei das Haus<br />

wahrscheinlich zufällig getroffen wurde.<br />

Das Problem: Schüsse werden<br />

oft erst später bemerkt<br />

Nur in wenigen Fällen können die<br />

Tatorte genau lokalisiert werden,<br />

denn die Tatorte sind in der Regel<br />

nicht die Feststellungsorte der<br />

Schäden. Häufi g werden die Einschüsse<br />

erst viel später durch die<br />

Fahrer bemerkt.<br />

Die Hinweise und Tatrekonstruktionen<br />

ergeben aber folgende Schwerpunkte<br />

der Beschüsse:<br />

• die A4<br />

zwischen Aachen und Köln<br />

• die A3<br />

zwischen Köln und Nürnberg<br />

• die A61<br />

zwischen Autobahnkreuz<br />

Kerpen und Walldorfer Kreuz<br />

• die A6<br />

zwischen Walldorfer Kreuz<br />

und Autobahnkreuz Nürnberg-<br />

Ost<br />

• die A5<br />

zwischen Karlsruhe und<br />

Kirchheim

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