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IN : TEAM Ausgabe: Nr. 3, Thema: Arbeit - NGD - Gruppe ...

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<strong>Gruppe</strong><br />

Norddeutsche<br />

Gesellschaft<br />

für Diakonie<br />

Schwerpunkt: <strong>Arbeit</strong><br />

Werkstattarbeit –<br />

kontrovers diskutiert …<br />

We are the champions …<br />

Ziel unserer <strong>Arbeit</strong><br />

Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben:<br />

Wie organisiert man <strong>Arbeit</strong>?<br />

Echtes Teamwork:<br />

<strong>Arbeit</strong>szyklus Besteckkonfektionierung<br />

„Ich arbeite bei den Nutstutzen“<br />

– das Interview<br />

Ausgbe 3 | 2011<br />

<strong>IN</strong>: <strong>TEAM</strong><br />

Das Magazin der Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe


Werkstattarbeit – kontrovers diskutiert …<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Der Gesetzgeber stellt im § 136 des<br />

SGB IX fest: „Die Werkstatt für behinderte<br />

Menschen ist eine Einrichtung<br />

zur Teilhabe behinderter Menschen am<br />

<strong>Arbeit</strong>sleben.“<br />

Sie solle Menschen, die aufgrund ihrer<br />

Behinderung nicht, noch nicht oder<br />

noch nicht wieder in der Lage seien,<br />

auf dem allgemeinen <strong>Arbeit</strong>smarkt zu<br />

arbeiten,<br />

• angemessene berufliche Bildung<br />

und ihren Fähigkeiten entsprechende<br />

Beschäftigung zu einem angemessenen<br />

<strong>Arbeit</strong>sentgelt anbieten<br />

Darüber hinaus bleibt der Werkstatt<br />

auch der Auftrag<br />

• behinderten Menschen zu ermöglichen,<br />

ihre „Leistungs- und Erwerbsfähigkeit<br />

zu erhalten bzw.<br />

weiterzuentwickeln, zu erhöhen<br />

oder wiederzugewinnen und dabei<br />

ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln“<br />

und den „Übergang geeigneter<br />

Personen auf den allgemeinen<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt durch geeignete<br />

Maßnahmen“ zu fördern<br />

(SGB IX, §136).<br />

Warum soll es so wichtig sein,<br />

behin derten Menschen die<br />

Teilhabe an <strong>Arbeit</strong> – wie es<br />

der Gesetzgeber ausdrückt –<br />

zu ermöglichen?<br />

In seiner Ursprünglichkeit verstand<br />

man unter dem Begriff „<strong>Arbeit</strong>“ den<br />

Prozess der Auseinandersetzung des<br />

Menschen mit der Natur zur unmittelbaren<br />

Existenzsicherung. Dass <strong>Arbeit</strong><br />

Spaß machen muss, war und ist dabei<br />

nicht zwingend notwendig – im Gegenteil:<br />

Begrifflichkeiten wie Sklavenarbeit,<br />

Fronarbeit, Fließbandarbeit,<br />

Kinderarbeit, Zwangsarbeit usw. sprechen<br />

da ja wohl eher von einer anderen<br />

Realität. Und so galt (vor allem in der<br />

Antike und im Mittelalter) <strong>Arbeit</strong> häufig<br />

als Synonym für Mühsal und Last,<br />

Fremdbestimmung und Unterdrückung.<br />

Bis in die Moderne hinein gilt die Erkenntnis,<br />

dass „<strong>Arbeit</strong> verschiedentlich<br />

gegen den Menschen verwendet werden<br />

kann, dass man ihn mit dem System<br />

der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern<br />

bestrafen kann;<br />

Stephan Bruns,<br />

„<strong>Arbeit</strong> ist für mich:<br />

… und Spaß dabei!“<br />

dass man die <strong>Arbeit</strong> zu einem Mittel<br />

der Unterdrückung des Menschen<br />

machen kann; dass man schließlich in<br />

verschiedener Weise die menschliche<br />

<strong>Arbeit</strong> – das heißt den arbeitenden<br />

Menschen! – ausbeuten kann!“ – so<br />

Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika<br />

„Laborem exercens“ – Über die<br />

menschliche <strong>Arbeit</strong>“.<br />

Gleichwohl betont gerade dieser Autor<br />

auch das gute Gesicht von <strong>Arbeit</strong> und<br />

meint, sie sei „ein Gut für den Menschen<br />

– für sein Menschsein – weil er<br />

durch die <strong>Arbeit</strong> nicht nur die Natur<br />

umwandelt und seinen Bedürfnissen<br />

anpasst, sondern auch sich selbst als<br />

Mensch verwirklicht, ja gewissermaßen<br />

„mehr Mensch“ wird.“ Tatsächlich hat<br />

sich das Denken über <strong>Arbeit</strong> gerade in<br />

der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts<br />

deutlich gewandelt und wird sich<br />

sicherlich auch weiter wandeln.<br />

Heute wird oft und deutlich<br />

betont, dass <strong>Arbeit</strong> nicht<br />

einfach nur dazu dienen soll,<br />

der Menschheit den Lebensunterhalt<br />

zu sichern – es geht<br />

auch darum, dass sich der<br />

Mensch verwirklicht.<br />

Sicherlich bleibt <strong>Arbeit</strong> anstrengend,<br />

mühsam und beschwerlich, sie ist aber<br />

nicht nur eine Last, sondern kann erfüllen<br />

und Freude machen. Welch wichtigen<br />

Beitrag <strong>Arbeit</strong> zu einem sinnerfüllten<br />

Leben eines jeden Menschen<br />

beiträgt oder beitragen kann, haben<br />

mit Sicherheit diejenigen unter uns<br />

erfasst, die bereits eine Bekanntschaft<br />

mit <strong>Arbeit</strong>slosigkeit gemacht haben.<br />

Vor diesem Hintergrund, dass <strong>Arbeit</strong><br />

zur Selbstverwirklichung eines jeden<br />

Menschen beitragen kann und ihm auch<br />

dadurch vermittelt wird, dass er ein gebrauchter<br />

Teil unserer Gesellschaft ist,<br />

bekommt die Teilhabe an <strong>Arbeit</strong> von<br />

behinderten Menschen ein besonders<br />

großes Gewicht – machen doch gerade<br />

sie eher die Erfahrung von Ablehnung<br />

und Ausgrenzung, was ja eher das Gefühl<br />

verstärkt, nutzlos, nicht gebraucht<br />

und unerwünscht zu sein.<br />

Sie können das oben zitierte Buch<br />

„Glücksfall <strong>Arbeit</strong>“ gerne bei uns bestellen.<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

– gestatten Sie mir das Plädoyer an<br />

dieser Stelle – sind so wichtig, weil<br />

sie unseren Kolleginnen und Kollegen<br />

über die Methode <strong>Arbeit</strong> eine solche<br />

Sinnerfahrung ermöglichen können –<br />

darüber hinaus ermöglichen sie vielen<br />

Menschen gleichzeitig die Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben, weil ihnen<br />

in einer Werkstatt eben mehr geboten<br />

wird, „…als ‚nur‘ ein <strong>Arbeit</strong>splatz: sie<br />

bietet nämlich Lebensraum, ist für<br />

manche einziger Treffpunkt zur Pflege<br />

sozialer Kontakte, Bildungsstätte und<br />

vieles mehr. In der <strong>Arbeit</strong> können sie<br />

sich selbst verwirklichen, an sich und<br />

anderen wachsen und ein Gefühl von<br />

Zugehörigkeit entwickeln, und das trotz<br />

einiger Einschränkungen, die ihnen<br />

dieses Gefühl – auch im Zeitalter der<br />

Inklusion – eher verwehren“ (aus dem<br />

Vorwort von „Glücksfall <strong>Arbeit</strong>“).<br />

Weil die Gesellschaft das erkannt<br />

hat, gibt es Werkstätten<br />

für behinderte Menschen<br />

und ihre Teilhabe ist – auch in<br />

solchen Sondereinrichtungen –<br />

gesetzlich festgelegt.<br />

Glücksfall <strong>Arbeit</strong><br />

Oh ja, das ist ein <strong>Thema</strong>, das mich sehr interessiert.<br />

Deshalb bestelle ich „Glücksfall <strong>Arbeit</strong>“. *<br />

Bitte schicken Sie ein Buch Bücher an folgende Adresse:<br />

Vorname, Name<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Vielen Dank an alle,<br />

die an der Entstehung dieses Buches<br />

mitgewirkt haben.<br />

Ich zahle per Bankeinzug. Meine Bankverbindung:<br />

Bank<br />

Bankleitzahl Kontonummer<br />

Unterschrift<br />

*Bitte ausfüllen und Zutreffendes ankreuzen.<br />

Diese Notwendigkeit wird – gerade<br />

auch in letzter Zeit immer wieder sehr<br />

kontrovers diskutiert, vor allem auch<br />

vor dem Hintergrund immenser Kosten,<br />

die natürlich auch Einrichtungen wie<br />

die Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe<br />

mit sich bringen. Wie notwendig<br />

sie dennoch sind, zeigt Ihnen vielleicht<br />

ein Zitat aus dem Buch „Glücksfall<br />

<strong>Arbeit</strong>“, das Mitarbeiter/innen mit und<br />

ohne Handicap der Stormarner Werkstätten<br />

Bad Oldesloe anlässlich des<br />

20jährigen Bestehens der WfbM 2009<br />

zu Wort kommen lässt; zwei behinderte<br />

Mitarbeiterinnen unterhalten sich: Frau<br />

K. möchte noch nicht zuhause bleiben,<br />

obwohl sie schon über sechzig Jahre<br />

alt ist: „Da fällt einem doch die Decke<br />

auf den Kopf. Ich kann doch nicht zuhause<br />

sitzen und nichts tun.“ Und Frau<br />

P. ergänzt: „Kranke Menschen wie wir<br />

können doch auch etwas. Aber manche<br />

Menschen gehen mit uns um wie ein<br />

Stück Dreck.“ In der Werkstatt? „Nein,<br />

da nicht. Draußen.“<br />

Wie <strong>Arbeit</strong> für unterschiedlich behinderte<br />

Menschen gestaltet werden kann,<br />

lesen Sie in den folgenden Beiträgen.<br />

Stephan Bruns,<br />

Bad Oldesloe, im Oktober 2011<br />

ISBN 978-3-00-029026-8<br />

Glücksfall <strong>Arbeit</strong><br />

Glücksfall <strong>Arbeit</strong><br />

Paperback, 80 Seiten,<br />

mit zahlreichen farbigen Abbildungen;<br />

12,00 Euro zuzüglich Versand (2,20 Euro)<br />

Bestellung bitte senden an:<br />

Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe<br />

z. H. Herrn Roßdeutscher<br />

Rögen 56–58<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

<strong>Gruppe</strong><br />

Norddeutsche<br />

Gesellschaft<br />

für Diakonie<br />

Glücksfall <strong>Arbeit</strong><br />

Die Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe sind eine Einrichtung<br />

für geistig, körperlich, psychisch und mehrfach behinderte<br />

Menschen. Unsere Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Menschen mit Behinderung aus dem Kreis Stormarn durch<br />

<strong>Arbeit</strong> und berufl iche Bildung zu integrieren.<br />

An vier verschiedenen Standorten in Bad Oldesloe und in<br />

Elmenhorst betreuen, fördern und beschäftigen wir rund<br />

240 Menschen mit Behinderung. Pädagogisch geschulte<br />

Fachkräfte und Meister/-innen aus Handwerk und Industrie<br />

leiten an bei der berufl ichen Bildung und <strong>Arbeit</strong>.<br />

Wir bieten Dienstleistungen in den Bereichen:<br />

• Metallbearbeitung<br />

• Malerei<br />

• Kfz-Werkstatt<br />

• Montage<br />

• Konfektionierung<br />

• Büroservice<br />

• Polsterei<br />

• Garten- / Landschaftsbau<br />

• Catering<br />

• Haushaltshilfe<br />

Menschen mit Behinderungen arbeiten nicht nur in der<br />

Werkstatt, sondern auch auf ausgesuchten <strong>Arbeit</strong>splätzen<br />

in Betrieben vor Ort.<br />

Wir bieten allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit Handicap<br />

psychosoziale Betreuung und Beratung durch sozialpädagogisch<br />

und psychologisch ausgebildetes Fachpersonal.<br />

Darüber hinaus ergänzen umfangreiche arbeitsbegleitende<br />

Angebote – wie Rechtschreibkurse, sportliche Angebote,<br />

Musikprojekte oder Imkerei – das Leistungsspektrum.<br />

Möchten Sie mehr über uns wissen? Wir freuen uns<br />

über Ihren Besuch auf unserer Internetseite unter<br />

www.stormarner-werkstaetten.de


We are the champions … Ein Umzug jagt den nächsten<br />

das ist das Ziel jedes Teams,<br />

ob beim Fußball, bei Projekten<br />

oder bei der täglichen <strong>Arbeit</strong>.<br />

Was ist ein Team: Dazu gibt es verschiedenste<br />

Definitionen. Grundsätzlich<br />

sind es immer mehrere Personen, die<br />

eine gemeinsame Aufgabe und damit<br />

auch ein gemeinsames Ziel haben.<br />

So auch in der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen. Dort bildet z.B. eine<br />

<strong>Arbeit</strong>sgruppe einschließlich der FAB<br />

(Fachkraft für <strong>Arbeit</strong>s- und Berufsförderung)<br />

ein Team ab, aber auch eine<br />

Abteilung einschließlich der Abteilungsleitung<br />

und im Großen letztlich<br />

die gesamten Mitarbeiter/innen einschließlich<br />

der Einrichtungsleitung.<br />

Jedes Team hat eine Aufgabe und damit<br />

auch ein Ziel. In der <strong>Arbeit</strong>sgruppe<br />

z.B. besteht eine wesentliche Aufgabe<br />

darin, <strong>Arbeit</strong>saufträge mit guter Qualität<br />

termingerecht abzuliefern.<br />

Das Ziel ist neben der Rehabilitation<br />

unter anderem zufriedene Kunden und<br />

neue Aufträge.<br />

Jedes Teammitglied bringt sich mit<br />

seinen Fähigkeiten und Stärken ein<br />

und trägt damit entscheidend zum Ergebnis<br />

bei. Die Kunst des Team leiters,<br />

in diesem Fall der FAB, besteht darin,<br />

jeden Auftrag so zu gliedern, dass<br />

jeder Mitarbeiter mit handicap eine<br />

geeignete Teilaufgabe erhält, der<br />

seinen Fähigkeiten und Neigungen<br />

entspricht. Um für jeden bestmögliche<br />

Voraussetzungen zu schaffen, werden<br />

im Einzelfall individuelle <strong>Arbeit</strong>shilfen<br />

entwickelt und gebaut.<br />

Darüber hinaus hat die FAB den gesamten<br />

<strong>Arbeit</strong>sprozess im Blick zu behalten,<br />

um bei auftretenden Schwierigkeiten<br />

sowohl in den <strong>Arbeit</strong>sabläufen<br />

als auch unter den Teammitgliedern<br />

schnellstmöglich reagieren zu können<br />

bzw. Lösungen zu entwickeln. Ein<br />

weiterer wesentlicher Aspekt ist ein<br />

zufriedenes Team. Dazu gehört nicht<br />

nur, dass der Mitarbeiter eine passende<br />

<strong>Arbeit</strong> hat, sondern auch, dass er im<br />

Team seinen Platz hat und sich wohl<br />

fühlt, dass er unterstützt wird, wo es<br />

für ihn schwierig wird und dass er,<br />

aber auch das Team insgesamt, Rückmeldungen<br />

über die <strong>Arbeit</strong> bekommt.<br />

Denn positives Feedback stärkt nicht<br />

„nur“ das Selbstbewusstsein, sondern<br />

trägt auch deutlich zur Motivation bei.<br />

Claudia Altrock: „<strong>Arbeit</strong> bedeutet für mich,<br />

was bewegen zu wollen.“<br />

Der Hinweis auf Fehler oder wenn<br />

etwas misslungen ist, belastet und verunsichert<br />

viele. Zu erfahren, dass man<br />

Fehler machen darf, ist eine wichtige<br />

Voraussetzung, um mit Kritik positiv<br />

und konstruktiv umgehen zu lernen.<br />

Wenn alle am gleichen Strang ziehen<br />

und jeder seinen Teil dazu beiträgt,<br />

sind Konflikte und Schwierigkeiten konstruktiv<br />

zu lösen. Vieles, was hier am<br />

Beispiel der <strong>Arbeit</strong>sgruppe beschrieben<br />

ist, findet sich im Grunde in allen<br />

Teams wieder. Ein funktionierendes und<br />

vor allem zufriedenes Team ist eine<br />

große Herausforderung.<br />

Doch wenn dann wieder ein gemeinsamer<br />

Auftrag, vor allem unter erschwerten<br />

Bedingungen mit Erfolg erledigt<br />

wurde, drückt sich die Freude bei vielen<br />

in dem Song aus „We are the champions“.<br />

Nachdem das Bildungszentrum<br />

unter der Leitung von Arne Laß seine<br />

neuen Räume im Sandkamp beziehen<br />

konnte, legten die Maler sofort los und<br />

begannen den ehemaligen Unterrichtsraum<br />

und den Werkraum des BBB in<br />

der Hauptwerkstatt im Rögen 56–58<br />

zu streichen. Somit hatte die neu gegründete<br />

Garten und Landschaftsbau<br />

<strong>Gruppe</strong> jetzt auch einen Raum.<br />

Der (neue) Kollege Marek Dahms<br />

konnte nun beginnen Geräte, <strong>Arbeit</strong>skleidung<br />

und die Inneneinrichtung des<br />

<strong>Arbeit</strong>sraumes zusammenzustellen.<br />

Interessierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit Handicap fanden sich<br />

zu einer vorerst kleinen <strong>Gruppe</strong> zusammen,<br />

die nun kontinuierlich wächst<br />

und auch schon erste Außenaufträge<br />

erledigt hat.<br />

Eine zweite Ga-La <strong>Gruppe</strong> in den<br />

Stormarner Werkstätten Bad Oldesloe<br />

wurde notwendig, da erstens die in<br />

der Außenstelle Elmenhorst ansässige<br />

Ga-La <strong>Gruppe</strong> viele Aufträge bekommt,<br />

und zweitens die <strong>Arbeit</strong> mit Pflanzen,<br />

Erde und Bearbeitungsgeräten eine<br />

enorm sinnstiftende und rehabilitativ<br />

wirksame Tätigkeit ist.<br />

Der ebenfalls frei gewordene<br />

ehemalige Werkraum des BBB wird<br />

nach der Renovierung von der<br />

Verpackungsgruppe Karsten Rohde<br />

bezogen. Zukünftig werden hier die<br />

Honigtöpfchen für Langnese verpackt.<br />

Dafür ist es notwendig neben den<br />

Schönheitsreparaturen noch eine<br />

Druckluftleitung für den Tacker zu<br />

verlegen.<br />

In dem dann frei gewordenen <strong>Arbeit</strong>sraum<br />

wird die Hauswirtschaftsgruppe<br />

ihre neue Heimat finden.<br />

GaLa-Bau: Ihr Garten – unser Job<br />

Auch dafür sind diverse Vorarbeiten<br />

nötig, so müssen beispielsweise Sockel<br />

für Waschmaschinen und Wäschetrockner<br />

gemauert werden und Wasser- bzw.<br />

Abwasserleitungen neu verlegt werden.<br />

Dieser Raum ist größer als der alte und<br />

bietet die Möglichkeit alle hauswirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten wie Nähen,<br />

Bügeln, Wäsche legen etc. durchführen<br />

zu können. Auch die Vorbereitung<br />

und Zusammenstellung der Tisch- und<br />

Raumdekoration kann zukünftig in<br />

diesem Raum stattfinden.<br />

Der Förderbereich, der derzeit nur<br />

einen Raum nutzen kann, wird nach<br />

Auszug der Hauswirtschaft um deren<br />

Raum erweitert.<br />

Die <strong>Gruppe</strong> soll geteilt werden und<br />

beide <strong>Gruppe</strong>n um weitere Mitglieder<br />

aufgestockt werden. Durch das bessere<br />

Platzange bot wird es insbesondere<br />

Christiane Kurka:<br />

„<strong>Arbeit</strong> ist für mich: E. Friedell – Selig die Stunden<br />

der Untätigkeit, denn in ihnen arbeitet unsere Seele.“<br />

Die neue Gartengruppe hat<br />

noch Kapazitäten für Privatkunden,<br />

Behörden und Firmen<br />

in und um Bad Oldesloe frei.<br />

Gerne übernehmen wir sämtliche<br />

<strong>Arbeit</strong>en im Garten­ und<br />

Landschaftsbau. Herr Dahms<br />

berät Sie gern und unterbreitet<br />

Ihnen ein ausführliches<br />

Angebot.<br />

Nehmen sie uns beim Wort<br />

und rufen Sie uns an.<br />

Tel: 045 31 / 88 91 15 oder<br />

mobil 01 62 / 13 36 939<br />

e­mail: Marek.Dahms@<br />

wfb­badoldesloe.de<br />

die Möglichkeit geben den Rollstuhlfahrern<br />

mehr Raum und Bewegungsfreiheit<br />

zu bieten. Unterschiedliche<br />

<strong>Arbeit</strong>sangebote und Angebote im<br />

Bereich der Wahrnehmungsförderung<br />

können auf die verschiedenen Räume<br />

verteilt werden. Eine „Ruhezone“<br />

bietet die Möglichkeit zu entspannen<br />

oder ein Einzelangebot durchzuführen.<br />

Die intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

den <strong>Gruppe</strong>n soll das Angebot<br />

so erweitern, dass für jeden Förderbedarf<br />

Raum vorhanden ist.<br />

Wer alleine arbeitet, addiert. Wer zusammenarbeitet, multipliziert.<br />

Autor unbekannt


Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben: Wie organisiert man <strong>Arbeit</strong>?<br />

<strong>Arbeit</strong> ist uns Mittel zum Zweck:<br />

durch sie soll Menschen mit Handicap<br />

Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben und am<br />

Leben in der Gemeinschaft ermöglicht<br />

werden. <strong>Arbeit</strong> gilt dabei als ein<br />

besonderer <strong>Arbeit</strong>s­, Beschäftigungs­<br />

und Bildungsprozess, in dem gleichberechtigt<br />

sowohl beruflich als auch<br />

persönlichkeitsbildend qualifiziert<br />

und ein <strong>Arbeit</strong>sergebnis erwirtschaftet<br />

wird, dass eine leistungsgerechte<br />

Entlohnung der Mitarbeiterinnen mit<br />

Handicap ermöglicht.<br />

Gegenüber der Fähigkeit, die <strong>Arbeit</strong> eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

In den Werkstätten wird <strong>Arbeit</strong> eingesetzt,<br />

um Menschen mit Handicap<br />

einen strukturierten Tagesablauf zu<br />

bieten, und sie sie mittels <strong>Arbeit</strong> zu<br />

stabilisieren. <strong>Arbeit</strong> ist in diesem Sinne<br />

durchaus pädagogisches Mittel, das der<br />

Lebensgestaltung dient.<br />

In den Stormarner Werkstätten erfahren<br />

mittlerweile über 260 Menschen mit<br />

unterschiedlichen Handicaps (berufliche)<br />

Bildung undTeilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben.<br />

Wegen der unterschiedlichen<br />

Schwere der einzelnen Beeinträchtigungen<br />

wird ein sehr breites Spektrum an<br />

<strong>Arbeit</strong>sbereichen bzw.<strong>Arbeit</strong>sangeboten<br />

benötigt. Es werden Aufträgen mit den<br />

unterschiedlichsten Anforderungen akquiriert:<br />

Wir brauchen einfache, leicht<br />

abzuwickelnde <strong>Arbeit</strong>en genauso, wie<br />

mehrgliedrige, also komplexe Tätigkeiten,<br />

die uns herausfordern und uns dadurch<br />

gleichzeitig in unserer Leistungsfähigkeit<br />

fördern: Der Mensch wächst<br />

schließlich mit seinen Aufgaben.<br />

Zur Zeit bieten die Stormarner Werkstätten<br />

Bad Oldesloe Tätigkeiten in<br />

folgenden <strong>Arbeit</strong>sbereichen an:<br />

• Büroservice<br />

• Fahrradmontage und -reparatur<br />

• Garten- und Landschaftsbau<br />

• Hauswirtschaft<br />

• Kraftfahrzeugpflege<br />

• Kraftfahrzeugreparatur und Wartung<br />

• Küche<br />

• Malen und Lackieren<br />

• Metallbearbeitung<br />

• Montage von Kehrmaschinen<br />

• Montagetätigkeiten für Brandmelde-<br />

anlagen<br />

• Verpackung von Bestecken<br />

• Verpackung von Honig<br />

• Polsterei<br />

• Schneiderei<br />

Als Produktionsleiter bin ich ständig<br />

auf der Suche nach neuen interessanten<br />

Tätigkeiten, denn es fallen<br />

Aufträge weg, Firmen schliessen oder<br />

verlagern ihre Produktionsstätten. Hier<br />

bin ich in stetigem Kontakt mit unseren<br />

Kunden; auf Anfragen berate ich<br />

neue Kunden und biete Hilfestellung<br />

bei der Umsetzung neuer Projekte.<br />

Bei allen Anfragen für Dienstleistungen<br />

gibt es erstmal keine Grenzen – für<br />

Kolleginnen und Kollegen mit und<br />

ohne Handicap gilt als erstes: wir<br />

suchen nach Lösungen! <strong>Arbeit</strong>en, die<br />

die Kolleginnen mit und ohne Handicap<br />

nicht erledigen können, gibt es<br />

(fast) überhaupt nicht: gerade in der<br />

Auftragsarbeit „Industriemontage“ geht<br />

es häufig um „angepasste <strong>Arbeit</strong>“; hier<br />

wird die zu erledigende Tätigkeit den<br />

vorhandenen Fähigkeiten der für die<br />

<strong>Arbeit</strong>en eingeteilten Kolleginnen und<br />

Kollegen angepasst. Es wird sowohl ein<br />

Bildungs- als auch ein Teilhabeprozess<br />

eingeleitet: wenn wir nämlich komplizierte<br />

und komplexe <strong>Arbeit</strong> anpassen,<br />

in dem wir sie in Teilschritte zergliedern<br />

oder Vorrichtungen zur Verrichtung<br />

gestalten, können wir Menschen<br />

Lern- und Leistungserfahrung zuteil<br />

werden lassen, bei denen wir zunächst<br />

doch eher von einer relativ geringen<br />

Leistungsfähigkeit ausgegangen sind…<br />

Jörn Baasner<br />

Produktionsleiter der Stormarner Werkstätten<br />

Bad Oldesloe: „<strong>Arbeit</strong> ist für mich<br />

Gestaltung und Entwicklung neuer Ideen.“<br />

Viele Menschen können sich gar nicht<br />

vorstellen, wie leistungsfähig Menschen<br />

mit Handicap sind und wundern<br />

sich immer wieder, wenn ich erzähle,<br />

dass wir seit vielen Jahren verlässlicher<br />

Partner von Industrieunternehmen<br />

sind; es werden Aufträge pünktlich und<br />

mit hoher Qualität erledigt.<br />

Die Vielfältigkeit der <strong>Arbeit</strong>en stellt auf<br />

der einen Seite eine hohe Herausforderung<br />

an das gesamte Team der Stormarner<br />

Werkstätten Bad Oldesloe dar - auf<br />

der anderen Seite macht sie die <strong>Arbeit</strong><br />

interessant und fördert die Entwicklung<br />

von Selbstbewusstsein, Fachlichkeit<br />

und Leistungsstärke.<br />

Alle <strong>Arbeit</strong>sgruppen haben im Idealfall<br />

einen oder mehrere Hauptkunden mit<br />

laufenden Aufträgen für eine Grundauslastung.<br />

Hinzu kommen „spontane Aufträge“,<br />

die wir nicht einplanen können.<br />

Darüber hinaus gibt es <strong>Arbeit</strong>sgruppen,<br />

die für Kunden aus der Industrie und<br />

für Privatkunden Dienstleistungen<br />

erledigen. Um Liefertermine auch<br />

für Aufträge mit großen Stückzahlen<br />

pünktlich und zeitnah erledigen zu<br />

können, arbeiten alle <strong>Gruppe</strong>n auch<br />

zusammen daran. Wenn es „eng wird“,<br />

arbeiten die Mitarbeiter/innen auch<br />

schon mal gruppenübergreifend – um<br />

den Kunden zufrieden zu stellen – denn<br />

der ist ja schließlich König!!


Echtes Teamwork in den Stormarner Werkstätten:<br />

<strong>Arbeit</strong>szyklus Besteckkonfektionierung<br />

Seit nun mehr 5 Jahren werden in<br />

den Stormarner Werkstätten Bad<br />

Oldesloe Essbestecke für Krankenhäuser<br />

der Firma Asklepios in<br />

Hamburg konfektioniert. Was als<br />

Kleingruppe begann, hat sich in den<br />

letzten Jahren zu zwei <strong>Arbeit</strong>sgruppen<br />

mit insgesamt 45 Mitarbeitern<br />

entwickelt.<br />

Cherno Kah<br />

Ergotherapeut; Fachkraft zur <strong>Arbeit</strong>s- und Berufsförderung;<br />

leitet eine <strong>Gruppe</strong> von behinderten Mitarbeiterinnen in der<br />

Konfektio nierung an: „<strong>Arbeit</strong> bedeutet für mich wenn’s rund läuft.“<br />

Doch welchen Weg legen diese Bestecke<br />

wirklich zurück? Es wäre einfach<br />

zu sagen, sie werden benutzt und<br />

anschließend gewaschen, das würde<br />

der Strecke, die diese Bestecke zurück<br />

legen und der damit verbundenen<br />

<strong>Arbeit</strong> nicht wirklich gerecht.<br />

Der Start dieser „Besteck-Odyssee“<br />

beginnt im Citti- Park Lübeck, von wo<br />

aus die von uns bestellten Bestecke<br />

geliefert werden.<br />

Der erste Schritt beinhaltet das Entpacken<br />

der Bestecke. Ein <strong>Arbeit</strong>sschritt<br />

der aufgrund der schieren Menge an<br />

Bestecken meistens von mehreren<br />

<strong>Arbeit</strong>sgruppen gleichzeitig vollzogen<br />

wird: Pakete runter von den Paletten,<br />

öffnen, Zellophan entfernen, zurückbleibenden<br />

Müll entsorgen…<br />

Nachdem die Löffel, Gabeln und Messer<br />

von den fleißigen Mitarbeitern der<br />

Stormarner Werkstätten ausgepackt<br />

wurden, müssen sie erst einmal vom<br />

Metallstaub, der sich auf den Bestecken<br />

ablagert, befreit werden.<br />

Da eine Reinigung mit einer konventionellen<br />

Spülmaschine aufgrund der<br />

Menge der zu reinigenden Bestecke<br />

zu umständlich ist, werden sie von<br />

unserem Spediteur nach Hamburg zur<br />

Asklepios Dienstleistungsgesellschaft<br />

gebracht. Unser Partner besitzt dort<br />

eine Industriespülmaschine, welche<br />

über ein größeres Fassungsvermögen<br />

verfügt und auf industrielle Reinigung<br />

von Bestecken und Geschirr ausgelegt<br />

ist.<br />

Wenn die nun blitzblanken Bestecke<br />

fertig gewaschen wurden, werden sie in<br />

Euro- Stapelkästen verfrachtet, auf Gitterwagen<br />

gestapelt und anschließend<br />

nach Bad Oldesloe transferiert.<br />

Nun beginnt der eigentliche Zyklus,<br />

den das Besteck für die nächsten Jahre<br />

durchlaufen wird. Um einen stetigen<br />

<strong>Arbeit</strong>sfluss zu gewährleisten, wird das<br />

Besteck sehr ausführlich vorsortiert<br />

und sortenrein gelagert. Die Vorsortierung<br />

beinhaltet zugleich eine Qualitätskontrolle:<br />

sind die Bestecke auch<br />

angemessen gereinigt worden?<br />

Nach der Vorsortierung wird das jeweilige<br />

Besteckteil in einen Bestecksatz<br />

konfektioniert, und zusammen mit<br />

einer Serviette in Plastikfolie verpackt.<br />

Dies geschieht sozusagen am Band:<br />

extra angefertigte Einlegebretter<br />

fahren über eine Rollenlaufbahn oder<br />

auch über ein langes Förderband und<br />

werden nacheinander bestückt mit<br />

Servietten und angeforderten Bestecken:<br />

Ein Bestecksatz besteht immer<br />

aus einem Messer und einem Teelöffel.<br />

Je nachdem, für welche Mahlzeit der<br />

Bestecksatz verwendet wird, wird er<br />

noch um Gabel bzw. Gabel und Esslöffel<br />

erweitert.<br />

Anhand einer farbigen Serviette kann<br />

man erkennen, für welche Mahlzeit die<br />

Bestecksätze verwendet werden. Die<br />

Frühstücksbestecke erstrahlen in einem<br />

knalligen Sonnengelb, die Mittagsbestecke<br />

scheinen in klassischem weiß,<br />

und die Abendbrotbestecke läuten<br />

champagnerfarben den Feierabend ein.<br />

Jedem Mitarbeiter an der Rollenbahn<br />

bzw. dem Band ist eine Aufgabe<br />

zugewiesen: einer ist für das Einlegen<br />

der Serviette zuständig, ein anderer<br />

wiederum gibt den kleinen Löffel, ein<br />

weiterer den großen Löffel dazu usw.<br />

Sind die Bestecksätze vollzählig, werden<br />

sie in Folien verschweißt und in<br />

Besteckkisten eingelegt. Alle beschriebenen<br />

Tätigkeiten werden von Mitarbeiter/innen<br />

mit Handicap erledigt, die<br />

jeweils für einen bestimmten Zeitraum<br />

für die <strong>Arbeit</strong> eingeteilt werden.<br />

Nachdem also die Bestecke in mahlzeitspezifische<br />

Servietten und den<br />

dazugehörigen Besteckteilen verpackt<br />

wurden, bringt die Spedition die nach<br />

Mahlzeiten geordneten Gitterwagen in<br />

die Hauptstelle der Dienstleistungsgesellschaft<br />

der Firma Asklepios, von wo<br />

aus sie in die einzelnen Krankenhäuser<br />

geliefert werden.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass <strong>Arbeit</strong><br />

in der Werkstatt als ein Mittel zur<br />

Eingliederung „qualifizierende und bildende<br />

<strong>Arbeit</strong>“ (Prof. Gerd Grampp) ist,<br />

dann trifft genau dieses auch für die<br />

organisierte <strong>Arbeit</strong> in der Besteckkonfektionierung<br />

zu: an einem individuell<br />

und nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />

eingerichteten <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

erledigen Kolleginnen mit in Art und<br />

Schwere unterschiedlichen Behinderungen<br />

angepasste, nämlich in leistbare<br />

Teilschritte zerlegte <strong>Arbeit</strong>, die ihnen –<br />

je nach Bedarf – durch Vorrichtungen<br />

wie spezielle Einlegebretter oder Rollenbahnen<br />

und Förderbänder erleichtert<br />

werden.<br />

Besondere Lernmomente sind hier zum<br />

Beispiel:<br />

• Wir sind ein Team – aber jeder ist<br />

wichtig und muss seinen Beitrag<br />

leisten, damit die <strong>Arbeit</strong> fertig<br />

wird.<br />

• Kontinuität ist gefragt – wenn einer<br />

unabgemeldet die Kette verläßt, ist<br />

das rechtzeitige Erreichen des <strong>Arbeit</strong>sergebnisses<br />

in Frage gestellt.<br />

• Hygiene ist wichtig. Da es um<br />

Dienstleistungen für Krankenhauspatienten<br />

geht, ist Sauberkeit<br />

besonders angesagt: saubere Kleidung,<br />

das Tragen von Handschuhen<br />

und das Händewaschen nach<br />

jeder <strong>Arbeit</strong>sunterbrechung ist in<br />

dieser <strong>Arbeit</strong>sgruppe, in der jede/r<br />

Mitarbeiter/in eine entsprechende<br />

Schulung durch das Gesundheitsamt<br />

erhält, ein absolutes Muss.<br />

Die Reinigung der benutzten Bestecke,<br />

wird wie die Vorreinigung im Haupthaus<br />

der Asklepios Dienstleistungsgesellschaft<br />

erledigt. Von dort aus,<br />

beginnt der Zyklus des Bestecks aufs<br />

Neue.<br />

Cherno Kah<br />

Müde macht uns die <strong>Arbeit</strong>, die wir liegenlassen, nicht die, die wir tun.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach


Ich arbeite bei den Nutstutzen<br />

Marko Schmukal,<br />

44 Jahre alt, seit 26 Jahren<br />

in den Stormarner Werkstätten;<br />

Mitarbeiter im Metallbereich:<br />

„<strong>Arbeit</strong> bedeutet für mich: gute<br />

Freunde, gutes Essen.“<br />

Carsten Schmidt-Diercks führt ein<br />

Gespräch mit Marko Schmukal.<br />

Marko, Du hast in der Werkstatt immer<br />

Deine Ohrenschützer um den Hals<br />

hängen, auch in den Pausen z.B. beim<br />

Mittagessen. Ist Dir das zu umständlich,<br />

diese abzunehmen?<br />

Ich arbeite schwer, darum trage ich die<br />

Ohrenschützer. Und ich muss sie jederzeit<br />

wieder schnell aufsetzen können,<br />

wenn ich an die <strong>Arbeit</strong> gehe.<br />

Was arbeitest Du?<br />

Schleifbock und Schleifmaschine<br />

Was schleifst Du?<br />

Die Nutstutzen schleife ich da jeden<br />

Tag, ja genau.<br />

Wieviele Nutstutzen schleifst Du<br />

am Tag?<br />

Das weiß ich nicht genau, aber es ist<br />

viel <strong>Arbeit</strong> und mein <strong>Gruppe</strong>nleiter lobt<br />

mich.<br />

Freust Du Dich darüber?<br />

Ja doll, dann bringt mir die <strong>Arbeit</strong> richtig<br />

Spaß! Ja, auch wenn das Schleifen<br />

laut ist. Ich kriege die <strong>Arbeit</strong> gut hin.<br />

Mama und Papa sind auch zufrieden<br />

mit mir. Zehn nach sieben kommt der<br />

Bus, um halb fünf bin ich wieder zu<br />

Hause.<br />

Wieviel Euro verdienst Du im Monat?<br />

Weiß ich nicht genau, nö, das ist mir<br />

nicht so wichtig.<br />

Was ist Dir denn wichtig?<br />

<strong>Arbeit</strong>, andere Menschen treffen, gute<br />

Freunde und gut Mittagessen, mit<br />

Holli (Anmerkung: Der <strong>Gruppe</strong>nleiter)<br />

sprechen.<br />

Nimmst Du an einer <strong>Arbeit</strong>sbegleitenden<br />

Maßnahme teil?<br />

Achja, rudern mit Karsten Rohde. Jeden<br />

Dienstag im Herrenteich in Reinfeld.<br />

Das ist gut. Ich würde aber auch gern<br />

bei der Musikgruppe mitmachen, das<br />

geht leider nicht, ich kann nur bei einer<br />

Maßnahme mitmachen. Also bleibe ich<br />

beim Rudern.<br />

Und zur Andacht gehe ich.<br />

Hast Du sonst noch einen Wunsch<br />

für die Werkstatt?<br />

Überhaupt gar nicht.<br />

Marko, vielen Dank<br />

für dieses Gespräch!<br />

Carsten Schmidt-Diercks,<br />

Mitarbeiter im Begleitenden<br />

Dienst:<br />

„<strong>Arbeit</strong> ist für mich Identität.“<br />

Flohmarkt<br />

Der Tribünenanhänger zur abgestuften<br />

Aufstellung, hydraulisch ausgefahren und<br />

gesichert, stand schon im richtigen Winkel zur<br />

Sonne auf dem Parkplatz. Auffällig die hausmeisterliche<br />

Trittleiter ohne erkennbaren Sinn<br />

mitten im Rasen. Männer die Bänke schleppten<br />

und durch die Gegend hasteten, „mehr<br />

nach links und höher“ riefen, wobei sie heftig<br />

gestikulierten. Hing das mit der Solar-Anlage<br />

auf dem Dach zusammen oder will Stephan<br />

Bruns die Werkstatt verkaufen?<br />

Alle waren durch die <strong>Gruppe</strong>nleiterInnen<br />

informiert, doch es rauschte nur so durch das<br />

soziale Beziehungsgeflecht: Um 10.00 Uhr,<br />

Fototermin mit allen MitarbeiterInnen vor der<br />

Werkstatt. Auch Rögen 4 und Elmenhorst.<br />

Alle Spiegel und Haarbürsten waren belegt,<br />

Am 11.9.2010 fand unser<br />

Herbstflohmarkt statt. Durch<br />

den starken Regenschauer<br />

morgens gegen 6:00 Uhr sind<br />

manche Flohmarktstände gar<br />

nicht erst aufgebaut worden,<br />

denn einige Flohmarkthändler<br />

fuhren wieder nach Hause ins<br />

warme Bett. Belohnt wurden<br />

dann alle anderen, die sich<br />

nicht von dem Regenschauer<br />

beeindrucken ließen.<br />

Wir sind die Werkstatt<br />

Es wurde doch noch ein herrlicher<br />

Spätsommer-Sonnentag<br />

und schon ab 7:00 Uhr drängelten<br />

die Menschenmassen<br />

sich vor den vielen Ständen.<br />

Erst gegen 16:30 Uhr setzte<br />

wieder ein leichter Nieselregen<br />

ein, doch da waren schon<br />

die meisten nicht verkauften<br />

Schätze wieder verpackt und<br />

viele bereits auf dem Heimweg.<br />

Unruhe im Miteinander, wann geht es endlich<br />

los? – Wenn alle auf dem Anhänger, daneben<br />

oder davor stehen, WHISKY brüllen und der<br />

Fotograf die Leiter vom Hausmeister erklommen<br />

und die digitale Spiegelreflex vor das<br />

Auge geschoben hat.<br />

Eine lustige Aktion mit guter Stimmung, vielen<br />

Gesprächen und klarem WIR-Gefühl – auch<br />

für die ZuschauerInnen.<br />

Wo bleiben die Fotos?<br />

Alle MitarbeiterInnen erhalten ein Bild,<br />

ebenso der Speisesaal in etwas größerer Form.<br />

Abdrücke erscheinen in der Werkstattzeitung,<br />

im nächsten Newsletter und in der Rendsburger<br />

Mitarbeiterzeitung.<br />

Carsten Schmidt-Diercks<br />

Bildungszentrum<br />

Endlich sind die Baumaßnahmen<br />

in der Immobilie<br />

Sandkamp erledigt. Die<br />

Kollegen des Berufsbildungsbereiches<br />

sind in der<br />

zweiten Augustwoche mit<br />

Sack und Pack umgezogen. Mit<br />

den vorhandenen Mitteln und einigen Neuanschaffungen<br />

ist das Bildungszentrum nun soweit<br />

eingerichtet, dass der Unterricht regelmäßig<br />

stattfinden kann.<br />

Auch die letzte Hürde, die Anbindung an das Telefonnetz,<br />

wurde mit dem Monatswechsel erfolgreich<br />

genommen.<br />

Mit dem Umzug wird die konzeptionelle Entwicklung<br />

des Berufsbildungsbereiches fortgeschrieben.<br />

Zudem werden zukünftig Fortbildungen in den<br />

eigenen Seminarräumen stattfinden können.<br />

Um allen Mitarbeitern zu ermöglichen die Räume<br />

im Sandkamp kennen zu lernen, werden wir in naher<br />

Zukunft die <strong>Arbeit</strong>sgruppen zu einem Besuch<br />

in die neue Immobilie einladen.<br />

Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.<br />

Noël Coward, englischer Schauspieler, Schriftsteller und Komponist


Kurz & Gut<br />

Gold in Norderstedt – unsere Fußballmannschaft<br />

hat’s noch draufer!<br />

In der letzten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>IN</strong>: <strong>TEAM</strong> gab<br />

es nichts zu feiern, aber eine gute Leistung<br />

unseres Teams zu honorieren. Mit dem<br />

Wissen eine mehr als ordentliche Hinrunde<br />

gespielt zu haben, fuhr unsere Mannschaft<br />

nach Norderstedt um diese Leistung zu<br />

bestätigen, doch niemand ahnte was für<br />

Überraschungen dieser Tag barg.<br />

Das erste Spiel gegen Neumünster verlief<br />

torlos, doch die Leistung unserer Jungs<br />

war herausragend. Nicht nur das spielerische<br />

überzeugte, sondern zeigten sich<br />

auch alle als faire Sportsmänner in einer<br />

aufgeheizten Partie.<br />

Die folgenden 2 Spiele waren an Spielfreude<br />

kaum zu überbieten. Nach einem<br />

glorreichen 3:0 gegen die Sportfreunde aus<br />

Pinneberg, kam es zu einem spannenden<br />

IMPRESSUM<br />

Musik in uns<br />

Kontakt<br />

Stormarner Werkstätten<br />

Bad Oldesloe<br />

Rögen 56–58<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

www.stormarner-werkstaetten-<br />

bad-oldesloe.de<br />

„Das Konzert hat mir super gefallen,<br />

ich bin nächstes Jahr wieder dabei.“<br />

Claudia Altrock<br />

Redaktion<br />

Stephan Bruns und Mitarbeiter/<br />

innen<br />

Gestaltung<br />

www.conrat.org<br />

Spiel gegen die Mannschaft aus Preetz.<br />

Nachdem diese sehr früh mit 1:0 in Führung<br />

gegangen waren, holten unsere Jungs<br />

den Rückstand noch auf und brachten<br />

einen 2:1 Sieg nach Hause. Euphorisiert<br />

durch diese tolle Aufholjagd, gingen wir<br />

mit Stolz geschwellter Brust ins letzte<br />

Spiel dieser Punktspielsaison. Nach tollem<br />

Start und einer frühen Führung, stellten<br />

die Jungs kurzzeitig das Laufen ein, was<br />

den Ausgleich durch die Wahlstedter<br />

Mannschaft zur Folge hatte. Auf die letzten<br />

Minuten wurde das Spiel noch extrem<br />

spannend, und kurz vor Schluss hatte man<br />

sich schon auf ein Unentschieden eingestellt,<br />

als durch ein Traumtor noch der Sieg<br />

und damit auch der <strong>Gruppe</strong>nsieg besiegelt<br />

wurde!<br />

Radrennen<br />

Nicht nur auf dem Fahrrad eine Klasse für sich…<br />

Das Cyclassics-Team der Stormarner Werkstätten Bad<br />

Oldesloe trainierte fünf Monate lang regelmäßig bei<br />

(fast) jedem Wetter. Das Rennergebnis kann sich sehen<br />

lassen, fast alle Teilnehmer schafften die 55 km in<br />

weniger als zwei Stunden.<br />

Fotos<br />

Stormarner Werkstätten<br />

Bad Oldesloe;<br />

Fotolia.com; Sascha Klahn<br />

Oktober 2011<br />

Angemessen euphorisch verlief dann auch<br />

die Pokalübergabe, und der darauffolgende<br />

Freudentaumel der Mannschaft.<br />

Am Ende des Tages spielte jedes einzelne<br />

Mannschaftsmitglied<br />

individuell ein tolles<br />

Turnier, doch den<br />

Unterschied machte<br />

die geschlossene<br />

Mannschaftsleistung!<br />

Nächstes Jahr geht<br />

es dann um die<br />

Wurst, in der<br />

leistungsstärkeren<br />

A-<strong>Gruppe</strong>, doch die<br />

Mannschaft bewies<br />

an diesem Tag,<br />

dass kein Traum<br />

zu groß und keine<br />

Mannschaft<br />

zu stark<br />

für uns ist!

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