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Strategiepapier

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32 <strong>Strategiepapier</strong> für die Entwicklung der ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Strategiepapier</strong> für die Entwicklung der ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz<br />

33<br />

III. Strategien für die Entwicklung ländlicher Räume III. Strategien für die Entwicklung ländlicher Räume<br />

1.5 Alternative Energieversorgung,<br />

Energiemix, Nahwärmeversorgung<br />

In den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz<br />

kann durch zukunftsgerichtetes Ener giema nagement<br />

zusätzliches Einkommen erwirtschaftet<br />

und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz<br />

geleistet werden. Bei dieser neuen Energievision<br />

müssen die Nutzung erneuer barer Energien<br />

wie Nachwachsende Rohstoffe, Solarenergie,<br />

Windenergie, Wasserkraft und Erdwärme<br />

mit der Verwertung der Abwärme bei der Energieerzeugung<br />

mit dem Ziel verbunden werden,<br />

einen optimalen Energiemix und regionale Energiekonzepte<br />

zu entwickeln.<br />

Der Vorteil der Wasserkraft liegt darin, dass<br />

Emissionen, wie sie bei Wärmekraftwerken üblich<br />

sind, nicht vorkommen. Entsorgungsprobleme<br />

für Filterstäube und Verbrennungsrückstände<br />

existieren ebenfalls nicht. Die Wasserkraft liefert<br />

je nach Flussgebiet und jahreszeitli chem Wasserangebot<br />

eine mehr oder weniger konstante<br />

Grundlast und trägt dadurch zur Leistungsabsicherung<br />

der Energiegewinnung bei. Für Rheinland-Pfalz<br />

wurde eine erste Ausbaumöglichkeit<br />

von 40 MW für kleine und mittlere Wasserkraftanlagen<br />

(4 MW für Anla gen < 100 KW, 36 MW<br />

für Anlagen > 100 KW) sowie 199 MW für die<br />

Mosel- und Saarkraft werke identifi ziert.<br />

Die Windkraft hat sich zur leistungsstärksten<br />

Technik der regenerativen Stromerzeugung entwickelt.<br />

Rheinland-Pfalz hat in seinen Mittelgebirgen<br />

gute Windstandorte.<br />

Die Höhenlagen sind in der Regel menschenfern,<br />

aber bewaldet!<br />

Der mögliche Anteil der Windkraft in Rhein land-<br />

Pfalz wird v.a. bestimmt durch:<br />

• Windhöffi gkeit<br />

• Nabenhöhen<br />

• Rotordurchmesser<br />

Für die Nutzung der Windkraft kommen ausschließlich<br />

menschen-, natur- und raumverträgliche<br />

Standorte in Frage. Die Standortsfestlegung<br />

erfolgt durch die Raumordnungs- und Flächennutzungsplanung<br />

durch die Ausweisung<br />

v.a. in Form von Vorranggebieten.<br />

Das Poten zial beim Ausbau der Windkraft liegt<br />

neben neuen Standorten v.a. im Repowering,<br />

d.h. im Ersatz bestehender Anlagen durch neue,<br />

leistungsstärkere.<br />

In einem stark landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich<br />

geprägten Land wie Rheinland-Pfalz<br />

kommt der Biomassenutzung eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Landwirte stellen ihre Kernkompetenzen durch<br />

Produktion von Bioenergie in den Dienst der Energieversorgung<br />

und schaffen damit Einkommen<br />

und regionale Wertschöpfung. Ebenso wichtig<br />

sind die Beiträge zum Klimaschutz, die auf diese<br />

Weise erzielt werden.<br />

Hierfür haben die Land- und Forstwirte im Zusammenwirken<br />

mit den Planungsgemeinschaften<br />

und den Gemeinden in Zukunft alle Potenziale<br />

auszuschöpfen, die gleichzeitig der Strom-<br />

und Wärmegewin nung dienen. Dabei geht es<br />

sowohl um die Fermentierung von Bio masse,<br />

die Kraft stofferzeugung als auch die traditionelle<br />

Nutzung von Holz als Brennstoff. Die be sondere<br />

geologische Situation in Rheinland-Pfalz macht<br />

es möglich, Energie aus Erd wärme und auf exponierten<br />

Standorten Windenergie zu gewinnen.<br />

Rheinland-Pfalz hat vor nehmlich am Oberrhein<br />

günstige Unter grundverhältnisse, die die<br />

Nutzung der Tiefengeo thermie für Wärme und<br />

Stromerzeugung besonders aussichtsreich machen.<br />

Die Entwicklung der Geothermie ist ein<br />

zukunftsfähiger Baustein im System der Erneuerbaren<br />

Energien Es ist ein wichtiges Ziel, alle<br />

vorgenannten Energieformen mit der Nutzung<br />

von Solarenergie zu kombi nieren und damit die<br />

Grundlage für einen zukunftsgerichteten Energiemix<br />

zu schaf fen.<br />

Da bei den Gemeinden und potenziellen Energiewirten<br />

erheblicher Wissens- und Koordinierungsbedarf<br />

besteht, hat die Landesregierung<br />

die Bildung eines „Kompetenznetzwerkes Nachwachsende<br />

Rohstoffe“ initiiert und im Dienstleistungszentrum<br />

Ländlicher Raum Eifel ein „Beratungszentrum<br />

Nachwachsende Rohstoffe“ eingerichtet.<br />

Das Kompetenznetzwerk hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, eine Gesamtkonzeption Biogas zu<br />

erstellen, die Entwicklung der Bio kraftstoffe zu<br />

begleiten, die Potenziale schnell wachsender<br />

Hölzer zu erforschen sowie Kon zepte für den<br />

Energiemix in Kommunen auf den Weg zu bringen.“<br />

Auf dieser Grundlage hat das Beratungszentrum<br />

Nachwachsende Rohstoffe nachfolgende Aktivitäten<br />

in Angriff zu nehmen, bzw. durch Beratung<br />

zu begleiten:<br />

► Erarbeitung von Grundlagen, Studien und<br />

Handreichungen für die Energieerzeugung<br />

und Energieverwertung (Energiemix) und<br />

Herstellung geeigneter Plattformen.<br />

► Beratung und Hilfestellung der land- und<br />

forstwirtschaftlichen Betriebe bei der Investi<br />

tion in Nachwachsende Rohstoffe,<br />

wie beispielsweise Biogasanlagen.<br />

► Weiterentwicklung eines wirtschaftlichen<br />

Netzwerkes (Cluster), in welches z.B. der<br />

land wirt schaftliche Berufsstand, die Abnehmer<br />

der Rohstoffe und der Energie sowie<br />

wis senschaftliche Einrichtungen eingebunden<br />

sind.<br />

► Erstellung von Handreichungen für Gemeinden<br />

als Grundlage für die Beratung<br />

ihrer Flä chennutzungspläne, Wärmeverwertungsplanungen<br />

und der Land schaftsplanung<br />

für Nachwachsende Rohstoffe<br />

und Tourismuskonzepte.<br />

► Unterstützung der Erzeugung regenerativer<br />

Energien, unter anderem im Rahmen<br />

des Entwicklungsprogramms PAUL und<br />

des Programms „Wachstum durch Innovation“<br />

► Durchführung von Tagungen und Workshops<br />

mit Vorstellung bester Projekte und<br />

Dis kussion der Chancen und Risiken des<br />

Energiemixes in ländli chen Räumen.

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