65.0 KB - Landesjagdverband Baden-Württemberg eV
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P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
NABU und LJV <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
02. Februar 2011<br />
28 tote Bussarde im Rheintal<br />
NABU und <strong>Landesjagdverband</strong> verurteilen Vergiftungsaktion scharf und stellen<br />
gemeinsamen Strafantrag<br />
In Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) wurden 28 tote Mäusebussarde gefunden, die<br />
eindeutig mit einem verbotenen Pestizid (Carbofuran) vergiftet wurden. In der Nähe ihres<br />
Fundortes wurden Teile von Wildschwein- und Rehkadavern gefunden. Der<br />
<strong>Landesjagdverband</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> e.V. und der NABU-Landesverband <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> verurteilen die Vergiftung der Bussarde aufs Schärfste. In Iffezheim, ebenfalls<br />
im Landkreis Karlsruhe, und in Rauenberg, Rhein-Neckar-Kreis, wurden vor wenigen Tagen<br />
ebenfalls mehrere tote Greifvögel gefunden. Die Ergebnisse der toxikologischen<br />
Untersuchungen werden in den nächsten Tagen erwartet.<br />
„Der Fund von 28 vergifteten Greifvögel in Rheinstetten ist bundesweit der schlimmste<br />
Vergiftungsfall der letzten Jahrzehnte“, sagt Dr. Andre Baumann, Landesvorsitzender des<br />
NABU. Der NABU hat in den vergangenen Jahren immer wieder Greifvogelvergiftungen<br />
angezeigt. Das seit Jahren in Deutschland verbotene Insektizid Carbofuran sei dabei<br />
mehrfach nachgewiesen worden. Gefahr gehe aber nicht nur für Greifvögel aus, sondern<br />
auch für Hunde und andere Wildtiere, welche die Giftköder fressen. „Bussarde und andere<br />
Greifvögel sind streng geschützt und bedürfen unseres Schutzes“, stellt Baumann klar.<br />
Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle vom <strong>Landesjagdverband</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, ist<br />
entrüstet: „Sollte sich herausstellen, dass an der Vergiftungsaktion Jäger beteiligt waren,<br />
soll die Beteiligten die volle Härte des Gesetzes treffen und wenn es Mitglieder von uns<br />
waren, werden wir für die nötigen Sanktionen im Verband sorgen. Wir distanzieren uns von<br />
solchen verbotenen Machenschaften. Greifvögel unterliegen dem Jagdrecht und haben seit<br />
1975 in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> eine ganzjährige Schonzeit, deshalb ist das Töten von Greifen<br />
auch eine Straftat und wird mit einer Haftstrafe bis zu fünf Jahren geahndet.“<br />
Deuschle und Baumann stellen darum gemeinsam einen Strafantrag bei der zuständigen<br />
Staatsanwaltschaft. Sie weisen darauf hin, dass natürlich nicht alle tot aufgefundenen<br />
Bussarde oder andere Greifvögel Opfer von Vergiftungsaktionen geworden sind. „Der<br />
strenge Winter und der erneute Schnee- und Kälteeinbruch vor einigen Tagen setzen den<br />
Naturschutzbund NABU e.V., Landesverband <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, Pressesprecher: Hannes Huber Seite 1 von 2<br />
Tübinger Straße 15, 70178 Stuttgart, Tel: 0711/966 72-16, Hannes.Huber@NABU-BW.de
Vögeln enorm zu“, so Deuschle. „Viele Vögel verhungern, Jäger berichten mir, dass sie zum<br />
Teil total abgemagerte Bussarde in ihren Revieren finden.“<br />
Baumann und Deuschle plädieren deshalb dafür, sich mit vorschnellen Schuldzuweisungen<br />
zurückzuhalten. „Tot aufgefundenen Bussarde sollten aber unbedingt untersucht werden<br />
und bei Verdacht auf Vergiftung müssen die Behörden konsequent ermitteln und<br />
einschreiten.“<br />
Rückfragen an<br />
- NABU-Pressestelle, Hannes Huber, Telefon: 0711 – 966 72-16<br />
- LJV-Geschäftsstelle, Telefon: 0711/26 84 36 0<br />
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