19.02.2013 Aufrufe

Was sind Agroforstsysteme? - Landespflege Freiburg

Was sind Agroforstsysteme? - Landespflege Freiburg

Was sind Agroforstsysteme? - Landespflege Freiburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28 Bewirtschaftung von <strong>Agroforstsysteme</strong>n<br />

agroforst<br />

„Unter der Erde“: <strong>Was</strong>ser und Nährstoffe<br />

Bäume und landwirtschaftliche Nutzpflanzen müssen sich die vorhandenen Nährstoffe und <strong>Was</strong>servorräte<br />

teilen. Damit es nicht zu starker Konkurrenz kommt, sollten Agroforstbäume tief wurzeln und einen an<br />

den Standort angepassten <strong>Was</strong>serbedarf haben.<br />

Auf Ackerflächen bewirkt die Bodenbearbeitung, dass sich die Baumwurzeln nicht in den oberen<br />

Bodenschichten ausbreiten. Sie werden in Pflugtiefe in ihrer Entwicklung gestört und orientieren<br />

sich in tiefere Bodenschichten.<br />

Auf Grünland findet keine Bodenbearbeitung statt.<br />

Trotzdem weichen die Baumwurzeln aufgrund des<br />

dichten und ständig vorhandenen Wurzelgeflechts der Gräser<br />

in tiefere Bodenschichten aus.<br />

Hintergrund<br />

Baumwurzeln können durch ihre Wurzeltiefe <strong>Was</strong>ser- und Nährstoffressourcen nutzen, die landwirtschaftlichen Pflanzen<br />

nicht zur Verfügung stehen. Auch in tiefere Bodenschichten verfrachtete Nährstoffe werden so teilweise wieder zurück in<br />

den Kreislauf geholt. Durch das Absterben von Feinwurzeln und durch den Laubfall transportieren die Bäume Nährstoffe<br />

aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche. Auf diese Weise wird ein großer Teil der in der Wachstumsphase aufgenommenen<br />

Nährstoffe wieder an den Boden zurückgegeben. So kann man z. B. schon in jungen <strong>Agroforstsysteme</strong>n beobachten,<br />

dass der Humusgehalt des Bodens und damit auch die Aktivität von Regenwürmern und Mikroorganismen um die<br />

Bäume herum zunehmen.<br />

Laubfall auf einem Acker<br />

M. Oelke<br />

Dicht durchwurzelter Boden unter Grünland<br />

A. Chalmin<br />

Zu dicke Laubschichten können negative<br />

Auswirkungen haben und z. B. zu Pilzerkrankungen<br />

bei Keimlingen führen oder<br />

die Keimung hemmen. Auf Ackerflächen<br />

wird das Laub durch die Bodenbearbeitung<br />

eingearbeitet und in Humus umgewandelt.<br />

Ohne Einarbeitung in den Boden<br />

dauert es sechs bis zwölf Monate, bis das<br />

Laub einheimischer Bäume zersetzt ist.<br />

Auf Ackerflächen wirken Baumstreifen erosionshemmend und fördern die Aufnahme von Regenwasser.<br />

Sie verringern durch ihren Bewuchs den Oberflächenabfluss und damit die Erosion von<br />

Bodenpartikeln und Nährstoffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!