Broschüre - Wieselburg
Broschüre - Wieselburg
Broschüre - Wieselburg
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1. Klimaschutz-Bewerb<br />
f ü r W i e s e l b u r g e r U n t e r n e h m e n<br />
klimaschutz<br />
wieselburg<br />
www.wieselburg.at<br />
Ausgezeichnete Projekte '07<br />
Initiator: Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong> Durchführung: FH Campus <strong>Wieselburg</strong>
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
2<br />
Teilnahmebedingungen<br />
"... wir können sehr viel dazu tun,<br />
dass sich das Tempo der Änderung [des Klimawandels]<br />
Alle Unternehmen aus der Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong> wurden eingeladen,<br />
ihre bereits durchgeführten oder geplanten Projekte<br />
zum Klimaschutz einzureichen. Ziel ist es, innovative Projekte der<br />
Öffentlichkeit bekannt zu machen, damit diese Verbereitung finden<br />
können.<br />
Die Unternehmen konnten Projekte einreichen, die sie innerhalb<br />
der letzten fünf Jahre umsetzten, aber auch solche, die sie in den<br />
nächsten zwei Jahren planen. Wichtig ist, dass die Projekte eine<br />
CO2-Einsparung mit sich bringen.<br />
Die Gewinner wurden von einer Jury bestehend aus Vertretern des<br />
Klimabündnis Niederösterreich, der Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong> und<br />
dem FH Campus <strong>Wieselburg</strong> ermittelt. Die Juroren orientierten sich<br />
dabei an folgenden Kriterien:<br />
- CO2-Einsparung - Übertragbarkeit auf andere Betriebe<br />
- Regionalität (kurze Transportwege)<br />
- Innovationsgehalt<br />
- Kosteneffizienz<br />
und der Endzustand verändert."<br />
Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb<br />
Klimatologin
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
<strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
leisten wichtigen Beitrag<br />
zum Klimaschutz<br />
Der Klimawandel stellt uns vor eine der größten Herausforderungen unserer<br />
Zeit. Wir alle sind davon betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle, Private,<br />
Unternehmen und die öffentliche Hand, Schritte setzen, um diesem entgegen<br />
zu wirken.<br />
Die Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong> ist seit dem Jahr 1999 Klimabündnisgemeinde<br />
und setzt kontinuierlich Aktivitäten für Energiesparen, Verkehrsberuhigung<br />
und nachhaltigen Konsum.<br />
Bei dem heuer erstmals durchgeführten „<strong>Wieselburg</strong>er Klimaschutzbewerb“<br />
holen wir Unternehmen vor den Vorhang, die sich für den Klimaschutz<br />
engagieren. Die ausgezeichneten Projekte zeigen die Bandbreite an<br />
Möglichkeiten, die es gibt, und werden auf diese Weise der Öffentlichkeit<br />
bekannt gemacht. Große Innovationen und kleine Schritte – beide leisten<br />
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und haben Vorbildwirkung.<br />
In der vorliegenden <strong>Broschüre</strong> stellen wir Ihnen die besten 10 Projekte vor.<br />
All diese Maßnahmen bringen nicht nur Verbesserungen für die Umwelt,<br />
sondern auch finanzielle Einsparungen für die Betriebe mit sich. Somit zahlt<br />
sich Klimaschutz doppelt aus!<br />
Wir möchten mit dieser <strong>Broschüre</strong> möglichst viele Unternehmen zu ähnlichen<br />
Aktivitäten anregen, denn alle vorgestellten Projekte können auch in anderen<br />
Betrieben, in <strong>Wieselburg</strong> oder in anderen Gemeinden, umgesetzt werden.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
LAbg. Mag. Günther Leichtfried<br />
Bürgermeister der Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong><br />
LAbg. Mag. Günther Leichtfried<br />
3
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
4
Inhalt<br />
Brau Union<br />
Buchmayer<br />
Haugensteiner<br />
Kerschner<br />
Maitz<br />
Pani<br />
Porranzl<br />
Steininger<br />
Wattaul<br />
Wibeba<br />
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Hallenheizung mit Prozesswärme<br />
statt Erdgas<br />
Abwärme aus Kühlung für<br />
Warmwasserbereitung<br />
Gärtnerei setzt auf Hackschnitzel statt Öl<br />
"Eco-Fahr-Training", spritsparende LKWs<br />
Energetische Optimierung<br />
im Installateurbetrieb<br />
Pelletsofen beheizt Schauraum<br />
Hackschnitzel statt Ölheizung<br />
im Studentenheim<br />
Schmuck und Uhren<br />
energiesparend erleuchtet<br />
Spritsparprämie für LKW-Lenker,<br />
treibstoffsparende LKWs<br />
Biomassekessel versorgt<br />
Trockenkammern und Gebäude<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
5
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Brau Union<br />
Brauerei<br />
Dr. Beurle-Straße 1<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Hallenheizung mit<br />
Prozesswärme<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
2002 - 2006<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 136 t CO2 (entspricht ca. 64.000 m³<br />
Erdgas)<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
16.000 Euro jährlich<br />
� Mehrkosten gegenüber<br />
konventioneller Heizung:<br />
6<br />
Bodenheizung statt Heizlüfter:<br />
48.000 Euro<br />
Wärmerückgewinnung/<br />
Speicherung:<br />
46.000 Euro<br />
Hallenheizung mit<br />
Prozesswärme statt Erdgas<br />
Lager- und Produktionshallen werden in der Brau Union Österreich AG am<br />
Standort <strong>Wieselburg</strong> seit kurzem anstatt mit Heizlüftern und Gaskesseln<br />
mit Abwärme aus dem eigenen Betrieb beheizt. Die Wärme, die über eine<br />
Fußbodenheizung verteilt wird, stammt von mehreren Quellen:<br />
- Prozessenergie aus Kühlkreisläufen<br />
- Wärme aus dem Abwasser der Flaschenreinigung<br />
- Abwärme aus dem Sudhaus<br />
Die Leistung für die Gesamtfläche der Hallen von 8.000 m² beträgt 400 kW<br />
(50 W/m²).<br />
In der Stapelhalle fallen durch die Flaschenreinigung pro Stunde 17 m³<br />
Abwasser mit einer Temperatur von 38 °C an. Insgesamt wurden Rohre in<br />
einer Länge von 12.000 m verlegt.<br />
Diese Art der Abwärmenutzung bringt eine Einsparung von ca. 64.000 m³<br />
Erdgas mit sich. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 136 Tonnen pro<br />
Jahr.<br />
Das mehr als vier Jahre dauernde Großprojekt wurde vom <strong>Wieselburg</strong>er<br />
Installationsunternehmen Maitz koordiniert und projektiert.<br />
Rohstoffanlieferung per Bahn<br />
Die Anlieferung des Rohstoffs Malz erfolgt innerhalb einer Entfernung von 200<br />
km klimafreundlich per Bahn. Jährlich werden 15.000 t (entspricht 600 LKW-<br />
Ladungen) per Bahn nach <strong>Wieselburg</strong> gebracht.
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Abwärme aus Kühlung für<br />
Warmwasserbereitung<br />
Matthias Buchmayer betreibt eine Fleischhauerei in <strong>Wieselburg</strong>. In Oberndorf<br />
an der Melk befindet sich ein weiterer Standort. Die Fleischverarbeitung erfolgt<br />
ausschließlich in <strong>Wieselburg</strong>. Zwölf Mitarbeiter sind hier in Produktion und<br />
Verkauf beschäftigt. In der Verkaufsfiliale in Oberndorf sind vier Mitarbeiter<br />
angestellt.<br />
Am Betriebsstandort <strong>Wieselburg</strong> sind vier Kühlaggregate mit einer<br />
Gesamtleistung von 25 kW im Einsatz:<br />
- Fleischkühlung (20 m²)<br />
- Tiefkühlzelle (10 m²)<br />
- Klimaraum (20 m²)<br />
- Vitrine<br />
Die Aggregate werden mit Wasser gekühlt. Die ins Wasser abgegebene Wärme<br />
wird über einen Wärmetauscher zurück gewonnen und in zwei Boilern<br />
gespeichert. Pro Tag werden so 1.500 l Wasser von 13 auf 45 °C erwärmt.<br />
An Sommertagen kann der gesamte Warmwasserbedarf im Betrieb von ca.<br />
2.000 l auf diese Weise bereit gestellt werden. Das Warmwasser wird für den<br />
Geschirrspüler, das Selch-Kombinationsgerät und die Niederdruckschäumungsanlage<br />
zum Aufwischen der Böden gebraucht.<br />
Früher wurde das Wasser ausschließlich durch Erdgas erhitzt. Durch die<br />
sinnvolle Nutzung der Abwärme seiner Kühlgeräte kann Fa. Buchmayer<br />
jährlich rund 1.700 m³ Erdgas einsparen.<br />
Buchmayer<br />
Fleischhauerei<br />
Manker Straße 14<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Wärmerückgewinnung<br />
von Kühlaggregaten für<br />
Warmwasserbereitung<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
März 2007<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 3,5 t CO2 (entspricht ca. 1.700 m³<br />
Erdgas)<br />
� Investitionskosten:<br />
8.000 Euro (inkl. Boiler und<br />
Arbeitszeit)<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
ca. 1.000 Euro jährlich<br />
7
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Haugensteiner<br />
Gärtnerei<br />
Karl-Stummer-Gasse 18<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Hackgutheizung statt<br />
Ölheizung in Gärtnerei<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
September 2006<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 50 t CO2 (entspricht ca. 15.000 l Heizöl)<br />
� Investitionskosten<br />
(inkl. Anschluss und<br />
Raumaustragung):<br />
40.000 Euro<br />
(Gebäude unberücksichtigt)<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
ca. 5.000 Euro jährlich<br />
8<br />
Gärtnerei setzt auf<br />
Hackschnitzel statt Öl<br />
Familie Haugensteiner betreibt eine Gärtnerei im Zentrum von <strong>Wieselburg</strong>.<br />
Neben den Gartenflächen im Freien sind ca. 800 m² überdacht. Die<br />
Hauptprodukte sind Balkonblumen, Zierpflanzen, Gemüsepflänzchen und<br />
Saisongemüse. Dieses wird zum Teil im Freiland kultiviert.<br />
Zur Beheizung der Glashäuser sowie des Wohnhauses wurde im September 2006<br />
ein Ölkessel durch eine moderne Hackgutheizung ersetzt. Fa. Haugensteiner<br />
wird damit ihrer Firmenphilosophie gerecht, möglichst naturbelassen und<br />
umweltverträglich zu produzieren. Zudem entsprach der 20 Jahre alte<br />
Ölkessel nicht mehr dem Stand der Technik.<br />
Der neue Hackgutkessel hat eine Leistung von 145 kW. Der Hackschnitzel-<br />
Bunker weist ein Volumen von 100 m³ auf und muss zwei Mal jährlich befüllt<br />
werden. Die Hackschnitzel stammen teils aus eigener Produktion, teils von Fa.<br />
Heindl in Plaika.<br />
Naturnahe Pflanzenproduktion<br />
Fa. Haugensteiner kultiviert ihre Pflanzen so naturbelassen wie möglich<br />
und hilft durch verminderte Transporte und Verzicht auf Handelsdünger<br />
CO2 einzusparen. Aus den betriebseigenen Pflanzenabfällen wird Kompost<br />
erzeugt und für Balkonblumen verwendet. Für Gemüse wird ein organischer<br />
Bio-Dünger (Biofert) eingesetzt.<br />
Durch den Einsatz von Nützlingen können Insektizide eingespart werden<br />
(z.B. die Schwebfliegenlarve ist der natürliche Feind der Blattläuse, etc.).<br />
Auch Privatpersonen können bei Fa. Haugensteiner Nützlinge für den eigenen<br />
Garten bestellen.
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
"Eco-Fahr-Training",<br />
spritsparende LKWs<br />
Firma Kerschner ist in verschiedenen Branchen tätig:<br />
- Reisebüro-, Bus- und Linienunternehmen<br />
- Transport- und Entsorgungsunternehmen<br />
Im Betrieb sind über 100 LKWs und Reisebusse im Einsatz. Die LKWs fahren<br />
durchschnittlich 120.000 km im Jahr, die Busse 80.000 km.<br />
"Eco-Fahr-Training"<br />
Gemeinsam mit dem ÖAMTC wird jährlich für 10 bis 20 LKW-Lenker ein<br />
Training zum verbrauchsoptimierten Fahren durchgeführt. Auf diese Weise<br />
können bis zu 15 % des Treibstoffverbrauchs eingespart werden. Auch weitere<br />
positive Nebenwirkungen wie weniger Reifenabrieb und bessere Wartung der<br />
Fahrzeuge durch die Fahrer gehen damit einher.<br />
"Euro-5"-LKWs<br />
Drei LKWs und zwei Reisebusse der Fa. Kerschner sind bereits<br />
mit Motoren der derzeit sparsamsten Schadstoffklasse<br />
"Euro-5" ausgestattet. Der Treibstoffverbrauch liegt hier um 5 % niedriger als<br />
bei "Euro-4"-Motoren. Alle weiteren Fahrzeuge entsprechen der zweitbesten<br />
Klasse "Euro-4". Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden alle Fahrzeuge auf<br />
"Euro-5"-Motoren umgestellt.<br />
Ab dem Jahr 2008 ist weiters geplant, ein Prämiensystem für alle Fahrer<br />
einzuführen. Berücksichtigt werden geringere Treibstoff-, Reparatur- und<br />
Versicherungskosten.<br />
Kerschner<br />
Kerschner Reisen GmbH<br />
Kerschner Umweltservice<br />
und Logistik GmbH<br />
Manker Straße 6<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
"Eco-Training"<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
ab 2007 jährlich<br />
� Kosten:<br />
2.200 Euro pro Tag<br />
(2 Trainer, für 10-12 Lenker)<br />
� Einsparung:<br />
bis zu 15 % weniger<br />
Treibstoffverbrauch<br />
"Euro-5"-Motoren<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
Jänner, Februar 2007<br />
� Mehrkosten in der Anschaffung<br />
(gegenüber "Euro-4"):<br />
ca. 4.000 Euro pro Fahrzeug<br />
� Einsparung:<br />
ca. 5 % weniger Treibstoff<br />
GESAMTEINSPARUNGEN:<br />
(beide Maßnahmen)<br />
bis zu 160.000 Euro jährlich<br />
bis zu 670 t CO2 (entspricht 200.000 l Diesel)<br />
99
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Maitz<br />
Installateur<br />
Steggasse 6-8<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Maßnahmen zur<br />
Einsparung von<br />
Wärme und Strom<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
2003 bis 2008<br />
� Fenster mit dreifacher<br />
Verglasung:<br />
20 % geringerer Gasverbrauch<br />
� Fassadendämmung mit<br />
12 cm Polystyrol: 80 % weniger<br />
Wärmeverlust, 20 % geringerer<br />
Gasverbrauch<br />
� 6 - 8 m² Solaranlage zur<br />
Warmwasserbereitung<br />
� energiesparende Geräte und<br />
Beleuchtung<br />
� optimierte Transportlogistik<br />
spart Fahrten und Treibstoff ein<br />
10<br />
Energetische Optimierung<br />
im Installateurbetrieb<br />
Fa. Maitz Anton GmbH ist ein mittelständischer Installateurbetrieb in<br />
<strong>Wieselburg</strong> und beschäftigt 16 Mitarbeiter. Seit 2003 wird das Betriebsgebäude<br />
schrittweise energetisch optimiert.<br />
Fenstertausch - 2003<br />
Um Wärmeverluste im Gebäude zu minimieren wurden zwölf Fenster (teilweise<br />
dreiflügelig) durch neue Verbundfenster mit dreifacher Verglasung (U-Wert inkl.<br />
Rahmen: 1,2 W/m²K) ersetzt. Dadurch sank der Gasverbrauch für die Heizung<br />
um ca. 20 %.<br />
Fassadendämmung - 2008<br />
An der Straßenseite sowie den beiden Seitenflächen des Gebäudes wird ein<br />
Vollwärmeschutz in Form von 12 cm Polystyrol auf den Ziegelwänden angebracht.<br />
Damit erreicht der Wandaufbau einen U-Wert von 0,26 W/m²K. Der Wärmeverlust<br />
durch diese Wände sinkt um 80 %, was einen 20 % geringeren Gasverbrauch<br />
bewirkt.<br />
Solaranlage - 2008<br />
Die Installation einer thermischen Solaranlage in einer Größe von 6 bis 8 m²<br />
ist für 2008 geplant. Damit wird im Sommer und in der Übergangszeit das<br />
Warmwasser bereit gestellt.<br />
Energiesparende Geräte<br />
Leuchten werden laufend auf Energiesparlampen umgerüstet. Energiesparende<br />
LCD-Monitore ersetzen Röhrenbildschirme. Im Jahr 2007 wurden der Server<br />
sowie die meisten PCs durch stromsparendere Neugeräte ausgetauscht.<br />
Das Unternehmen führt bei gewerblichen und privaten Kunden Energieeffizienzmaßnahmen<br />
sowie den Umstieg von fossilen auf erneuerbare<br />
Energieträger aus.
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Pelletsofen beheizt<br />
Schauraum<br />
Der Einzelunternehmer Georg Pani betreibt seit 2001 einen Parkettböden-<br />
Handel. Als zusätzlichen Geschäftszweig betrieb er ein mobiles Sägewerk.<br />
Herr Pani entwickelte einen neuartigen Terrassenboden aus Holz, dessen<br />
Elemente einfach aneinander geclippt werden. Der Boden kann dadurch<br />
besonders leicht und schnell verlegt werden. Dieses Produkt lässt Georg Pani<br />
nun von Großherstellern produzieren. Im Jahr 2003 spezialisierte sich der<br />
Unternehmer auf den Handel von Parkettböden, Terrassenböden und Türen.<br />
Im Erdgeschoss seines Wohnhauses richtete Georg Pani einen 60 m² großen<br />
Schauraum für seine Produkte ein. Dieser Schauraum und die Werkstatt<br />
wurden anfangs durch einen elektrischen Heizlüfter beheizt. Im Jahr 2004<br />
schaffte Herr Pani anstelle dessen einen Pelletsofen mit einer Leistung von<br />
etwa 10 kW an. Jährlich verheizt Herr Pani damit ca. 1.500 kg Holzpellets.<br />
Im Herbst 2007 wird der Schauraum auf 90 m² erweitert. Der Pelletsofen<br />
beheizt dann auch diesen zusätzlichen Raum.<br />
Herr Pani heizt mit seinem Pelletsofen umweltfreundlich und kostengünstig.<br />
Pani<br />
Parkettbödenhandel<br />
Mitterweg 1<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Pelletsofen heizt<br />
Schauraum für<br />
Parkettböden<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
2004<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 1.500 kg CO2 (entspricht ca. 7.000 kWh<br />
elektrischem Strom)<br />
� Investitionskosten:<br />
2.500 Euro<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
ca. 700 Euro jährlich<br />
11 11
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Porranzl<br />
Studenten-Wohnheim<br />
Brunngasse 2<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Hackgutkessel<br />
ersetzt Ölheizung<br />
im Studentenheim<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
Oktober 2006<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 50 t CO2 (entspricht ca. 15.000 l Heizöl)<br />
� Investitionskosten<br />
(inkl. Lagerraum und<br />
Raumaustragung):<br />
35.000 Euro (Eigenleistungen<br />
unberücksichtigt)<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
ca. 5.000 Euro jährlich<br />
12<br />
Hackschnitzel statt Ölheizung<br />
im Studentenheim<br />
Das Familienunternehmen Porranzl betreibt ein Studentenheim in <strong>Wieselburg</strong><br />
sowie eine Frühstückspension in Hofamt/Priel. Das Studentenheim wurde im<br />
Jahr 2000 erbaut und beherbergt 50 Zimmer zu je zwei Betten. Das Gebäude<br />
wurde anfangs mit Öl beheizt. Aufgrund des stark gestiegenen Ölpreises in<br />
den letzten Jahren entschied sich Familie Porranzl, die erst fünf Jahre alte<br />
Ölheizung wieder zu verkaufen und in eine moderne Hackgutheizung zu<br />
investieren. Diese ist seit Oktober 2006 in Betrieb.<br />
Beim Heizkessel handelt es sich um eine 100-kW-Anlage. Die Hackschnitzel<br />
werden durch einen Einfüllschacht mit zwei Förderschnecken in den 60 m³<br />
großen Vorratsbunker eingebracht. Eine Raumaustragung sowie eine weitere<br />
Förderschnecke führen das Hackgut dem Kessel zu. Zwei Pufferspeicher zu je<br />
700 Liter sorgen für einen optimalen Ausgleich zwischen Wärmeerzeugung im<br />
Kessel und Wärmeverbrauch im Gebäude.<br />
Die Hackschnitzel stammen zum Teil aus dem eigenen Wald, zum anderen Teil<br />
von der Fa. Seiringer aus <strong>Wieselburg</strong>. Groben Schätzungen zufolge werden<br />
jährlich ca. 200 bis 250 m³ Hackschnitzel verbraucht.<br />
Familie Porranzl erspart sich durch die Umstellung auf den erneuerbaren<br />
Brennstoff Hackschnitzel rund 5.000 Euro an Betriebskosten jährlich.
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Schmuck und Uhren<br />
energiesparend erleuchtet<br />
Karl Steininger betreibt seit 1988 einen Schmuck- und Uhrenhandel in<br />
<strong>Wieselburg</strong>. Er beschäftigt zwei Mitarbeiter. Im Verkauf kooperiert er mit<br />
Goldschmieden, bei Reparaturen legt er meist selbst Hand an. Schmuck wird<br />
auf Wunsch auch direkt nach Entwürfen der Kunden angefertigt.<br />
Als Herr Steininger das Geschäft in <strong>Wieselburg</strong> übernahm, waren in den<br />
Schaufenstern zehn Beleuchtungskörper mit einer Gesamtleistung von 2.500<br />
Watt installiert. Herr Steiniger ließ 16 Beleuchtungskörper mit einer höheren<br />
Beleuchtungsstärke, jedoch nur einer Leistung von 1.120 Watt montieren.<br />
Diese Lampen verfügen über ein spezielles Leuchtmittel, das eine höhere<br />
Lichtausbeute ermöglicht. Auf diese Weise sparen sie 20 bis 25 % Strom ein.<br />
Als Deckenbeleuchtung werden Energiesparlampen in Form von Spots<br />
eingesetzt. In den kleineren Vitrinen sind 20- bis 25-W-Spots installiert. Die<br />
Beleuchtungsstärke wurde also im gesamten Verkaufsraum um 20 % erhöht,<br />
wobei gleichzeitig der Strombedarf unverändert blieb.<br />
Speziell im Schmuckhandel spielt Beleuchtung eine außerordentlich große<br />
Rolle. Der Strombedarf dafür ist in vielen Unternehmen äußerst hoch. Herr<br />
Steiniger hat einen Weg gefunden, die Stromkosten sowie die ökologischen<br />
Auswirkungen eines hohen Beleuchtungsbedarfs gering zu halten.<br />
Steininger<br />
Schmuck- und Uhrenhandel<br />
Bahnhofstraße 9<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Energiesparende<br />
Beleuchtung<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
2004<br />
� Anschaffungskosten:<br />
ca. 20 % mehr als<br />
herkömmliche Leuchten<br />
� Einsparung:<br />
20 - 25 % geringerer<br />
Strombedarf pro Leuchte<br />
13
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Wattaul<br />
Transportunternehmen<br />
Teichweg 3<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Spritsparprämie<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
ab 2007<br />
� jährliche Einsparungen:<br />
bis zu 64.800 Euro<br />
bis zu 270 t CO2 (entspricht 80.000 l Diesel)<br />
� Kosten: pro LKW-Lenker<br />
bei Reduktion des Verbrauchs auf<br />
100 km um:<br />
0,5 l ... 100 Euro<br />
0,75 l ... 200 Euro<br />
1 l ... 300 Euro<br />
"Euro-5"-LKW<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
Jänner 2007<br />
� jährliche Einsparungen:<br />
ca. 2.400 Euro pro LKW<br />
ca. 10 t CO2 pro LKW<br />
(entspricht 3.000 l Diesel)<br />
� Mehrkosten in der Anschaffung<br />
(gegenüber "Euro-4"): ca. 4.000<br />
Euro pro Fahrzeug<br />
14<br />
Spritsparprämie für LKW-Lenker,<br />
treibstoffsparende LKWs<br />
Fa. Anton Wattaul GmbH betreibt ein Transportunternehmen für Stückgut-<br />
Transporte. Das Unternehmen beschäftigt 66 Mitarbeiter und besitzt 40 LKWs<br />
sowie 13 Kleinbusse.<br />
Spritsparprämie<br />
Seit Beginn des Jahres 2007 läuft erstmals die Aktion "Spritsparprämie". Alle<br />
LKW-Fahrer sind dazu aufgerufen, möglichst verbrauchsoptimiert zu fahren.<br />
Am Ende des Jahres wird der durchschnittliche Treibstoffverbrauch auf 100<br />
km pro LKW berechnet. Wurde dieser gesenkt, so gibt es für den jeweiligen<br />
Lenker Prämien nach folgendem Schema:<br />
Senkung um 0,5 l/100 km ... 100 Euro Prämie<br />
0,75 l/100 km ... 200 Euro Prämie<br />
1 l/100 km ... 300 Euro Prämie<br />
Die Mitarbeiter sind sehr motiviert. Positive Nebeneffekte wie bessere<br />
Wartung der Fahrzeuge (z.B. kaputte Glühkerzen sofort wechseln) machen<br />
sich bereits bemerkbar.<br />
LKWs: "Euro-4" und "Euro-5"<br />
Fa. Wattaul betreibt zehn LKWs mit Motoren der Schadstoffklasse "Euro-4" und<br />
einen LKW mit "Euro-5"-Motor. Weitere acht LKWs mit "Euro-4"-Motor werden<br />
bis Jänner 2008 ältere Fahrzeuge ersetzen. Diese beiden Motorentypen<br />
verbrauchen im Vergleich zum Vorgängermodell "Euro-2" um ca. 10 % weniger<br />
Treibstoff. Bei einer Fahrleistung von 150.000 km pro Jahr ergibt das eine<br />
Einsparung von 3000 l pro LKW und Jahr.<br />
Auch der Einsatz alternativer Treibstoffe wie Biodiesel ist in nächster Zeit<br />
geplant.
1. Klimaschutzbewerb für <strong>Wieselburg</strong>er Unternehmen<br />
Biomasseheizkessel versorgt<br />
Trockenkammern und Gebäude<br />
Fa. WIBEBA-HOLZ GmbH betreibt ein Laubholzsägewerk in <strong>Wieselburg</strong>. In<br />
Ungarn gibt es einen zweiten Produktionsstandort. Insgesamt werden jährlich<br />
45.000 Festmeter Holz eingeschnitten. In <strong>Wieselburg</strong> werden außerdem<br />
einschichtige Massivholzplatten hergestellt.<br />
Im Jahr 1987 wurde die erste Biomasseanlage errichtet, die mit Holzabfällen<br />
aus der eigenen Produktion befeuert wurde. Sie diente zur Beheizung der<br />
Trockenkammern, Büros und Hallen. Bei Wärmebedarfsspitzen wurde<br />
zusätzlich mit Strom geheizt. 1991 wurde der Betrieb erweitert. Etwa ein<br />
Drittel der benötigten Wärme wurde nun mit elektrischem Strom erzeugt. Im<br />
August 2006 wurde eine 2-MW-Biomasseanlage errichtet. Diese wird großteils<br />
mit Hobelspänen, aber auch mit Sägespänen und Hackgut befeuert. Täglich<br />
werden durchschnittlich 30 m³ (9 t) benötigt. Über eine moderne Rauchgas-<br />
Entstaubungsanlage wird die Flugasche vom Rauchgas abgetrennt und als<br />
Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt.<br />
Die Biomasseanlage beheizt sechs Trockenkammern und zwei Dämpfanlagen<br />
(alle à 100 m³ Nutzinhalt), sowie die Produktionshalle, eine Klimahalle, die<br />
Werkstätte, das Büro- und das Sozialgebäude (Gesamtfläche: 4.920 m²).<br />
Transporte großteils per Bahn<br />
Das Rohmaterial (Blochholz) wird zu etwa 70 % umweltfreundlich per<br />
Bahn angeliefert, ab einer Distanz von 100 km ausschließlich auf Schiene.<br />
Auch das Schnittholz wird per Bahn zu den Kunden geliefert, sofern diese<br />
wie z.B. die ÖBB und die VOEST über einen Bahnanschluss verfügen.<br />
Wibeba<br />
Sägewerk<br />
Wiener Straße 30A<br />
3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
2-MW-Biomassekessel<br />
heizt Trockenkammern<br />
und Gebäude<br />
� Zeitraum der Umsetzung:<br />
August 2006<br />
� jährliche CO2-Einsparung: ca. 50 t CO2 (entspricht ca. 240.000 kWh<br />
elektrischem Strom)<br />
� Investitionskosten:<br />
300.000 Euro<br />
� Einsparung Betriebskosten:<br />
ca. 24.000 Euro<br />
15
FH Wiener Neustadt<br />
Campus <strong>Wieselburg</strong><br />
[Marketing . Management . Innovationen . Projekte]<br />
FH-Studien für<br />
Produktmarketing & Innovationsmanagement<br />
Vertiefungen<br />
� Nachwachsende Rohstoffe & Erneuerbare Energie<br />
� Lebensmittelwirtschaft<br />
STUDIUM<br />
Wir bilden Führungskräfte im Bereich Lebensmittelwirtschaft,<br />
Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energie aus.<br />
� Produktmarketing & Projektmanagement<br />
Dauer | 6 Semester<br />
Abschluss | Bachelor of Arts in Business (B.A.)<br />
Studienplätze | 50 pro Studienjahr<br />
Vollzeit oder berufsbegleitend<br />
� Produktmarketing & Innovationsmanagement<br />
Dauer | 4 Semester<br />
Abschluss | Master of Arts in Business (M.A.)<br />
Studienplätze | 45 pro Studienjahr<br />
modularisiert aufgebaut<br />
Ausbildungsmodule<br />
� Marketing<br />
� Betriebswirtschaft<br />
� Innovationsmanagement � Produktmanagement<br />
� Marktkommunikation � Projektmanagement<br />
� Unternehmensgründung � Umwelt- und Qualitätsmanagement<br />
LEHRGANG<br />
� Executive Management<br />
FH Campus <strong>Wieselburg</strong><br />
Fachhochschule Wiener Neustadt<br />
Zeiselgraben 4 | A-3250 <strong>Wieselburg</strong><br />
Tel.: +43 7416 | 53000 - 0<br />
Fax: +43 7416 | 53000 - 2222<br />
office@wieselburg.fhwn.ac.at<br />
www.wieselburg.fhwn.ac.at<br />
Impressum Redaktion und Layout: Mag. (FH) Teresa Pernkopf • Fotos: Pernkopf, Meyer, Stadtgemeinde <strong>Wieselburg</strong>, Brau Union, Kerschner, Wattaul, Wibeba, weinfranz.at, Neu/bau Architektur • Stand: 2007<br />
Alle Daten entstammen den Angaben der teilnehmenden Unternehmen. Die Maßnahmen sind teilweise bereits umgesetzt, teilweise ist die Umsetzung im Jahr 2008 geplant. Eine Angabe der eingesparten<br />
CO2-Einheiten ist u.a. aus diesem Grund nicht bei allen Unternehmen möglich. CO 2-Einheiten wurden mit Hilfe von CO 2-Faktoren der Software "GEMIS Version 4.3, Standard-Österreich-Februar2006" errechnet.