Schulsportbeauftrager - BLV-NRW
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BERICHT DES SCHULSPORTBEAUFTRAGTEN<br />
Der Schulsport im Sportland <strong>NRW</strong> durch die Olympiabewerbung im Aufwind!<br />
Noch sind die nackten Zahlen, wie aus der Statistik am Ende meines Berichtes ersichtlich,<br />
beim Bundeswettbewerb der Schulen JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA (JTFO) rückläufig.<br />
Auch dem allgemeinen Trend eines Stillstandes bzw. Rückganges im normalen Schulsport<br />
konnte man nicht entgegenwirken. Mannigfaltige, - oft genannte Gründe, - wie neue<br />
Richtlinien, wenig motivierte Sportlehrer und Schüler, mangelndes Interesse computerbesessener<br />
Kinder an der Bewegung sind u.a. dafür verantwortlich. Wird Olympia 2012 wirklich<br />
die dritte Sportstunde für jeden Schüler in Deutschland bringen?<br />
I. Lehrerfortbildung:<br />
Erfreulicherweise haben im Jahr 2002 die Lehrerfortbildungsveranstaltungen wieder zugenommen.<br />
Der <strong>BLV</strong>-<strong>NRW</strong> konnte im Jahr 2002 in Kooperation mit den Bezirksregierungen<br />
Arnsberg und Düsseldorf wieder sechs Veranstaltungen (statt drei in 2001) mit einem finanziellen<br />
Gesamtvolumen von ca. 3.900,00 EURO (2001 2.800,00 EURO) durchführen. Nach<br />
den für spezielle Schwerpunkte ausgeschriebenen Lehrgängen der Vorjahre (Vorbereitungslehrgänge<br />
für das Sportabitur, Multiplikatorenausbildung) sind nach der Einführung der neuen<br />
Richtlinien Sport für die Sekundarstufe I und II wieder vermehrt Einführungslehrgänge gefragt,<br />
mit denen auch größere Teilnehmerzahlen verbunden sind. Leider haben die Bezirksregierungen<br />
Detmold und Münster, mit denen viele Jahre lang eine sehr intensive Zusammenarbeit<br />
bestand, keine neuen Kontakte mit dem <strong>BLV</strong>-<strong>NRW</strong> aufgenommen. Mit der Bezirksregierung<br />
Köln hat es in den letzten Jahren keine Kooperation gegeben.<br />
Folgende Lehrgänge fanden 2002 statt:<br />
16./17.02.02 Deutscher Sportlehrerverband LV <strong>NRW</strong> in Mülheim an der<br />
Ruhr, Referenten: Martina und Klaus Przybilla, Klaus Walter<br />
10.09./18.09./23.09.02 drei regionale Nachmittagslehrgänge in Heinsber<br />
Referenten: Martina und Klaus Przybilla<br />
06.-08.11.02 Bezirksregierung Arnsberg in Mülheim an der Ruhr<br />
Referent: Uwe Wolff<br />
13./14.11.02 Bezirksregierung Düsseldorf in Mülheim an der Ruhr<br />
Referenten: Martina und Klaus Przybilla, Klaus Walter<br />
Die Schulsportkoordinatoren der einzelnen Bezirksregierungen trafen sich am 18. Juli 2002<br />
zu einer Ganztagssitzung in Mülheim und anlässlich der German Open 2002 in Duisburg, um<br />
Lehrgangspläne auf der Basis der neuen Richtlinien zu entwickeln. Andere Fachverbände<br />
haben hier inzwischen hervorragende Arbeit geleistet, wobei besonders der Judoverband zu<br />
erwähnen ist, der es sicherlich nicht einfach hat, sich als Schulsportart zu definieren. Die attraktive<br />
Handreichung für die Schulen der Primarstufe und Sekundarstufe I, die in Zusammenarbeit<br />
mit dem LSB und der Sportjugend <strong>NRW</strong> erarbeitet worden ist, hat dem Verband großes<br />
Lob beim Ministerium eingebracht und könnte für uns ein Vorbild sein.<br />
Leider fehlt im Kreis der Schulsportkoordinatoren immer noch ein Vertreter aus dem Regierungsbezirk<br />
Detmold.<br />
II. Landessportfest der Schulen im Rahmen des Bundeswettbewerbes der Schulen<br />
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA (JTFO)<br />
Das Landesfinale fand in diesem Jahr nicht in einer der Hochburgen des Schulsports Badminton<br />
statt, sondern eher in einem Randgebiet im äußersten Norden unseres Bundeslandes. Die<br />
Veranstaltung in der Kreissporthalle von Ibbenbüren (bekannt durch einige Deutsche Junio-
enmeisterschaften) war ein großer Erfolg (siehe auch Bericht in der „Badminton-Rundschau“<br />
8/2002 S. 9 ff.).<br />
An dieser Stelle sollte noch einmal der Ausschuss für Schulsport im Kreis Steinfurt mit Herrn<br />
Heinz Homölle, das Johannes-Kepler-Gymnasium Ibbenbüren mit Herrn Bernhard Kalfhues<br />
mit seinen Schülern als Helfern und Herr Gerd Trawny vom Max-Planck-Gymnasium Gelsenkirchen<br />
erwähnt werden, die für die sehr gute Organisation verantwortlich waren. Unter<br />
den Augen vieler Prominenter, u. a. dem Leiter der Landesstelle für den Schulsport in Soest,<br />
Herrn Rolf Maxeiner, konnten mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Steinfurt und<br />
dem langjährigen Sponsor, der Firma VICTOR, folgende Platzierungen ausgespielt werden:<br />
Wettkampfklasse II (14-17 Jahre):<br />
1. Otto-Hahn-Gymnasium Bergisch Gladbach (RP Köln)<br />
2. Gymnasium Schloss Neuhaus Paderborn (RP Detmold)<br />
3. Märkisches Gymnasium Hamm (RP Arnsberg)<br />
4. Heinrich-Böll-Gesamtschule Oberhausen (RP Düsseldorf)<br />
5. Fürstenberg-Gymnasium Recke (RP Münster)<br />
Wettkampfklasse III ( 11-14 Jahre) :<br />
1. Heinrich-Böll-Gesamtschule Oberhausen (RP Düsseldorf)<br />
2. Reismann-Gymnasium Paderborn (RP Detmold)<br />
3. Abtei-Gymnasium Brauweiler (RP Köln)<br />
4. St. Antonius-Gymnasium Lüdinghausen (RP Münster)<br />
5. Gymnasium Erwitte (RP Arnsberg)<br />
Die Landessieger aus <strong>NRW</strong> schlugen sich beim Herbstfinale, das vom 24.-28.09.02 in Berlin<br />
stattfand, hervorragend. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule, die erst vor knapp zwei Jahren zu<br />
einer Art „sportbetonten Schule“ aufstieg, war zum 1. Mal in Berlin dabei, nachdem man im<br />
vergangenen Jahr mit einem 2. Platz beim Landesfinale, dieses Ziel nur knapp verfehlt hatte.<br />
Das Finale der WK III wurde ohne Schwierigkeiten erreicht, das man dann allerdings klar<br />
gegen das Sportgymnasium aus Jena verlor.<br />
Das Otto-Hahn-Gymnasium Bergisch-Gladbach, das jetzt zum 3. Mal in Berlin dabei war,<br />
verfehlte recht unglücklich das Finale der WK II, nachdem im entscheidenden Jungeneinzel<br />
mehrere Matchbälle nach hoher Führung gegen den späteren Bundessieger vergeben worden<br />
waren. Danach war die Luft heraus und man verlor auch noch das kleine Finale um den 3.<br />
Platz.<br />
Die Ergebnisse:<br />
WK III:<br />
Vorrunde (GRUPPE A):<br />
Heinrich-Böll-Gesamtschule Oberhausen gegen Heinrich-Heine-Gymnasium Wolfen (Sachsen-Anhalt)<br />
6:1, gegen Gymnasium Spaichingen (Baden-Württemberg) und Gesamtschule<br />
Albert Einstein Eberswalde (Brandenburg) 7:0.<br />
Als Gruppenerster gab es in der Zwischenrunde einen 7:0 Erfolg gegen die sarnho-Schule<br />
Gettorf (Schlesw. Holstein).<br />
Halbfinale: Gymn. Stolberg (Sachsen) 5:2.<br />
Finale: Heinrich-Heine-Gymn. Kaisersl. – Heinrich-Böll-GS. 6:1.<br />
WK II:<br />
Vorrunde (Gruppe C):<br />
Otto-Hahn-Gymnasium Bergisch Gladbach gegen Gymn. Trittau Schleswig-Holstein) 4:3,<br />
Schule an der Helgoländer Str. (Bremen) 6:1, Friedrich-Gymn. Luckenwalde (Brandenburg)<br />
7:0.
Als Gruppenerster gewann man in der Zwischenrunde gegen das Gymnasium Spaichingen<br />
(Baden-Württemberg) 5:2.<br />
Halbfinale: Gymnasium Bad Königshofen (Bayern) 3:4 (s.o. –Matchbälle!)<br />
Spiel um den 3. Platz: Heinrich-Heine-Gymn. Kaisersl. (Rheinland-Pfalz) 3:4.<br />
Finale: Gymn. Bad Königshofen – Gaußschule Braunschweig (Nieders.) 4:3.<br />
Fazit: In diesem Jahr dominierten die Sportgymnasien nicht so eindeutig wie in den Vorjahren.<br />
Einen großen Einschnitt für die Badmintonspieler gab es allerdings durch die Wettkampfstätte.<br />
Wir mussten unsere alte Heimstatt in der schönen Anlage des SC Siemensstadt aus Kostengründen<br />
verlassen und in den Berliner Osten umziehen. Die Nebenhallen der Max-<br />
Schmeling-Halle (Halle des Basketballbundesligisten ALBA Berlin) erwiesen sich aber als<br />
sehr günstig, da mehr Spielfelder als in Siemensstadt zur Verfügung standen. Trotz einiger<br />
Unzulänglichkeiten (fehlende Tribünen, langer Anreiseweg) wurde der Umzug aber von Teilnehmern<br />
und Betreuern begrüßt. Das bewährte Team unter der Leitung vom Ausschussvorsitzenden<br />
Schulsport im DBV, Klaus-Dieter Lemke, sorgte wie immer für einen reibungslosen<br />
Turnierablauf.<br />
Die finanziellen Probleme des Wettbewerbes bleiben bestehen. Die Unterstützung des Berliner<br />
Senats wird immer geringer und einige potente Sponsoren sind abgesprungen bzw. haben<br />
ihre Unterstützung eingeschränkt (Kellogg). Ob allerdings der neue Sponsor, die Karstadt AG<br />
und die Umwandlung des Vereins in eine Stiftung, die anlässlich des Winterfinales 2003 in<br />
Schonach (Schwarzwald) beschlossen worden ist, die große Wende bringen wird, bleibt abzuwarten.<br />
Einige Modelle zur Lösung der Finanzprobleme sind angedacht worden: Unkostenpauschale<br />
der Teilnehmer, stärkere Beteiligung der Fachverbände an den Kosten für Schieds-<br />
und Kampfrichter, obgleich in der neuen Schulsportstiftung der Einfluss der Ministerien gestärkt<br />
und der der Fachverbände geschwächt worden ist.<br />
Auf jeden Fall sollte der DBV und seine <strong>BLV</strong> alles zur Unterstützung von JTFO tun, da die<br />
Aufnahme vor 15 Jahren in den größten Schulsportwettbewerb der Welt der Entwicklung des<br />
Badmintonsports in Deutschland sehr viel gebracht hat.<br />
III. Landesprogramm Talentsuche/Talentförderung in Zusammenarbeit Schule und<br />
Verein/Verband<br />
Nach meiner Kritik an der Vernachlässigung der Projekte in den letzten Jahren wurde jetzt<br />
vom Vorstand des <strong>BLV</strong>-<strong>NRW</strong> der sportpolitischen Bedeutung des Landesprogramms Rechnung<br />
getragen. Mit Herrn Marcus Wagenzink wurde ein Nachwuchssichtungskoordinator<br />
eingestellt, dessen Hauptaufgabe die Koordinierung und Betreuung der Projekte sein wird.<br />
Eine erste Sitzung mit den Projektleitern fand im Februar 2003 statt, bei der sich erneut herausstellte,<br />
dass die Projekte in <strong>NRW</strong> mit unterschiedlichem Engagement und Erfolg arbeiten.<br />
Am Beispiel der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Oberhausen wird ersichtlich, dass intensive<br />
Zusammenarbeit zwischen Schule und Verband schnell zu sportlichen Erfolgen führt (Erfolg<br />
in Berlin!).<br />
Eingebettet in das Landesprogramm ist auch der geplante Bundesnachwuchs-Stützpunkt in<br />
Mülheim an der Ruhr mit folgenden Partnern: DBV, <strong>BLV</strong>-<strong>NRW</strong>, Stadt Mülheim, Sportstiftung<br />
<strong>NRW</strong>, LSB <strong>NRW</strong>, DSB, OSP Rhein-Ruhr, Partnerschulen und Partnervereine. Meiner<br />
Meinung nach wird die Realisierung dieses Projektes auch sehr davon abhängen, ob die<br />
Rhein-Ruhr Region den Zuschlag bei der innerdeutschen Ausscheidung für die Olympiabewerbung<br />
2012 bekommt, was zur Zeit dieses Verbandstages längst entschieden ist.<br />
Der Präsident des DSB, Herr von Richthofen, hat wiederholt die große Bedeutung des Schulsports<br />
und die Verbindung zur Olympiabewerbung herausgestellt. In diesem Zusammenhang<br />
ist auch die Studie zu sehen, die der DSB durch seine Kommission Schulsport in Auftrag ge-
geben hat, die Situation des Schulsports – die bei der Pisastudie nicht berücksichtigt worden<br />
war, - zu analysieren.<br />
Am Ende des Berichts wie immer mein Dank an alle, die mich bei der Förderung des Schulsports<br />
Badminton in <strong>NRW</strong> unterstützt haben: das Sport- und das Schulministerium, die Landesstelle<br />
für den Schulsport in Soest, die Bezirksregierungen, die Ausschüsse für den Schulsport<br />
in den kreisfreien Städten und Kreisen, der Deutsche Sportlehrerverband, das Präsidium<br />
und der Vorstand und vor allem die Damen in der Geschäftsstelle des <strong>BLV</strong>-<strong>NRW</strong>.<br />
Dank auch an die „Schulsportkoordinatoren“ der Regierungsbezirke und an die Referentinnen<br />
und Referenten, die für die Lehrerfortbildung verantwortlich waren.<br />
Klaus Walter, Schulsportbeauftragter