TTS 1 08 - Treffpunkt Technik in der Schule
TTS 1 08 - Treffpunkt Technik in der Schule
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<strong>Schule</strong> und Ausbildung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Appetit<br />
auf <strong>Technik</strong><br />
Die „<strong>Technik</strong> verb<strong>in</strong>det“ <strong>in</strong> Braunschweig.<br />
In <strong>der</strong> Braunschweiger Ideenküche<br />
dampfte es aus allen Töpfen. Steaks<br />
wurden nicht gebraten, jedoch zischten<br />
und brodelten technische Experimente<br />
bei <strong>der</strong> Veranstaltung „<strong>Technik</strong><br />
verb<strong>in</strong>det“. Der VDI hatte Ende<br />
November 2007 <strong>in</strong> die Halle am<br />
Rebenr<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geladen, wo rund 30<br />
Aussteller ihre technischen Exponate<br />
auf 1.200 m 2 für Jugendliche präsentierten<br />
– zum Anfassen und Ausprobieren.<br />
„Junge Menschen für Wissenschaft<br />
und <strong>Technik</strong> zu begeistern, ist<br />
e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten Aufgaben unserer<br />
Gesellschaft“, so Projektleiter<br />
Horst Splett vom VDI Braunschweiger<br />
Bezirksvere<strong>in</strong>.<br />
Das School Lab des Deutschen Luftund<br />
Raumfahrtzentrums (DLR) zeigte<br />
dem technikbegeisterten Nachwuchs,<br />
welche Lärmquellen es im Alltag gibt<br />
und wie diese gemessen werden.<br />
Welche praktischen Erkenntnisse die<br />
Physik z. B. beim Brückenbau liefert,<br />
demonstrierte die Phaeno gGmbH. Die<br />
Firma Beyrich gewährte e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />
h<strong>in</strong>ter die Kulissen mo<strong>der</strong>ner Druckereien.<br />
Im Fokus <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
standen Informationen über technische<br />
Berufsfel<strong>der</strong>. Volkswagen <strong>in</strong>formierte<br />
über die zahlreichen Ausbildungsberufe<br />
und Studierende <strong>der</strong> TU<br />
Braunschweig zeigten, dass e<strong>in</strong> Ingenieurstudium<br />
sehr praktisch se<strong>in</strong> und<br />
Spaß machen kann. „Engagement ist<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig, da Unternehmen<br />
zunehmend Probleme haben, qualifizierte<br />
Ingenieure und <strong>Technik</strong>er zu<br />
f<strong>in</strong>den“, verdeutlichte Splett.<br />
Als erfolgreiches Instrument zur<br />
För<strong>der</strong>ung des technischen Nachwuchses<br />
hat sich das Konzept von<br />
„<strong>Technik</strong> verb<strong>in</strong>det“ bewährt. Bereits<br />
2002 wurde diese Veranstaltung auf<br />
Initiative des VDI Hannover und <strong>der</strong><br />
Landesschulbehörde von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />
„Lust auf <strong>Technik</strong>“ <strong>in</strong> Hannover<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen und fand seitdem<br />
dreimal mit großem Erfolg auf dem<br />
Expo-Gelände statt. Die vierte „<strong>Technik</strong><br />
verb<strong>in</strong>det“ wird vom 8. bis zum<br />
10. Oktober 20<strong>08</strong> stattf<strong>in</strong>den.<br />
www.technikverb<strong>in</strong>det.de<br />
Mal sehen, wann <strong>der</strong> Luftballon platzt<br />
Die MINIPHÄNOMENTA machte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Albanischule Gött<strong>in</strong>gen Station.<br />
Die kle<strong>in</strong>en Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
gießen, pusten und tasten. Und müssen<br />
dabei immer wie<strong>der</strong> lachend staunen.<br />
In <strong>der</strong> Albanischule haben mehr<br />
als 40 Experimentierstationen gezeigt,<br />
wie spannend naturwissenschaftliche<br />
Experimente se<strong>in</strong> können. Mit ihrer<br />
MINIPHÄNOMENTA hat die Stiftung<br />
Nie<strong>der</strong>sachsenMetall im November<br />
2007 zwei Wochen für wildes Treiben<br />
auf den Fluren gesorgt.<br />
„Wir wollen möglichst frühzeitig ansetzen,<br />
um K<strong>in</strong><strong>der</strong> für Naturwissenschaften<br />
zu gew<strong>in</strong>nen“, so Olaf<br />
Brandes, Geschäftsführer Stiftung<br />
Nie<strong>der</strong>sachsenMetall. „Den Schülern<br />
fehlt es nicht an <strong>Technik</strong>begeisterung.<br />
Vielmehr mangelt es an Möglichkeiten,<br />
diese zu wecken.“ Als E<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen Metallarbeit-<br />
Siebtklässler <strong>der</strong> IGS Franzsches<br />
Feld bestaunen e<strong>in</strong>e Modellbahnanlage,<br />
die Auszubildende von<br />
Siemens gebaut hatten.<br />
geber will die Stiftung auf diese Weise<br />
Lust auf <strong>Technik</strong> machen.<br />
Die MINIPHÄNOMENTA wurde <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em wissenschaftlichen Projekt <strong>der</strong><br />
Universität Flensburg unter Leitung<br />
von Prof. Dr. Lutz Fiesser entwickelt.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche sollen s<strong>in</strong>nliche<br />
Erfahrungen machen, um mit<br />
<strong>der</strong> Umwelt vertraut zu werden.<br />
„Die Erfahrungen aus dem Lernen mit<br />
Kopf und Hand, mit Nase und Ohr<br />
bleiben bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n haften und<br />
regen zur Nachahmung an“, so Olaf<br />
Brandes. Deshalb hat die Stiftung<br />
Nie<strong>der</strong>sachsenMetall e<strong>in</strong> komplettes<br />
Experimentierfeld mit 52 Stationen<br />
bauen lassen, die zwei Wochen an<br />
Grundschulen ausgeliehen werden<br />
können.<br />
www.m<strong>in</strong>iphaenomenta.de<br />
www.stiftung-nie<strong>der</strong>sachsenmetall.de<br />
Teil 4<br />
<strong>Treffpunkt</strong>-<strong>Technik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> 1 | 20<strong>08</strong> <strong>Treffpunkt</strong>-<strong>Technik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> 1 | 20<strong>08</strong><br />
WISSEN SIE, WER‘S WAR?<br />
Welcher große Ingenieur ist geme<strong>in</strong>t? Teil 4: Der Autodidakt<br />
Dass Grundschulbildung und Maurermeisterausbildung<br />
ausreichen können,<br />
um e<strong>in</strong> bedeuten<strong>der</strong> Ingenieur zu werden,<br />
beweist <strong>der</strong> von uns Gesuchte. In<br />
ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen,<br />
besaß er nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Maß an<br />
formaler Qualifikation. Deshalb bemühte<br />
sich <strong>der</strong> Autodidakt schon früh<br />
selbst um wissenschaftliche Informationen<br />
und handwerkliche Kenntnisse.<br />
Bereits zu Lebzeiten erlangte unser<br />
Gesuchter mit zahlreichen Bauwerken<br />
hohes Ansehen. Weltweit gilt er als<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> des Bauens<br />
unter Anwendung wissenschaftlicher<br />
Methoden. Mit se<strong>in</strong>er Idee, durch e<strong>in</strong>e<br />
Aufwölbung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straßenmitte den<br />
Wasserabfluss zu gewährleisten,<br />
machte er sich als Vater des mo<strong>der</strong>nen<br />
Straßenbaus verdient. Neben dem Bau<br />
von Aquädukten galt se<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />
zeitlebens dem Brücken- und<br />
Lust an <strong>Technik</strong> lockte <strong>in</strong> Richtung Ingenieur<strong>in</strong><br />
War es <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss des Vaters? Wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />
Schließlich ist Britta Renks<br />
Vater Radio- und Fernsehmechaniker<br />
gewesen. „Davon habe ich wohl was<br />
abbekommen“, sagt sie. In <strong>der</strong> Oberstufe<br />
im Gymnasium hatte sie Mathe<br />
und Chemie als Leistungskurse gewählt.<br />
Nur logisch, dass sie sich nach<br />
dem Abitur an <strong>der</strong> Fachhochschule <strong>in</strong><br />
Hannover e<strong>in</strong>schrieb – Studiengang<br />
Elektrotechnik. „Es war damals die Lust<br />
an <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>, die mich <strong>in</strong> diese<br />
Richtung lockte“, er<strong>in</strong>nert sie sich. Dass<br />
sich die Wirtschaft um Mitarbeiter mit<br />
dieser Qualifikation e<strong>in</strong>mal reißen wird,<br />
war ihr nicht immer so klar.<br />
Experten schlagen Alarm, dass uns <strong>in</strong><br />
Deutschland jene klugen Köpfe ausgehen,<br />
die den Wohlstand e<strong>in</strong>er rohstoffarmen<br />
Nation sichern: Ingenieure und<br />
Naturwissenschaftler. „Wir müssen im<br />
Kanalbau. Zu se<strong>in</strong>en bedeutendsten<br />
Bauwerken gehören die Tewkesbury-<br />
Brücke und <strong>der</strong> Kaledonische Kanal.<br />
1818 gründete unser Gesuchter <strong>in</strong><br />
London den englischen Verband <strong>der</strong><br />
Bau<strong>in</strong>genieure.<br />
Wissen Sie, wen wir suchen?<br />
Ihre Antwort senden Sie bitte bis zum<br />
10. März 20<strong>08</strong> per Postkarte an GuS<br />
Kommunikation, Konsul-Smidt-Str. 8s,<br />
28217 Bremen o<strong>der</strong> per E-Mail an:<br />
koehler@gus-bremen.de. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Bei mehreren<br />
richtigen E<strong>in</strong>sendungen entscheidet<br />
das Los.<br />
Der Gew<strong>in</strong>n:<br />
Geschichte des Ingenieurs –<br />
E<strong>in</strong> Beruf <strong>in</strong> sechs Jahrtausenden<br />
Hanser-Verlag, 350 Seiten,<br />
zahlreiche Abbildungen.<br />
Elektrotechniker<strong>in</strong> Britta Renk hat ihre Studienentscheidung nie bereut.<br />
Bereich <strong>der</strong> Hochtechnologien den<br />
Anschluss halten, sonst verlieren wir<br />
auf lange Sicht alle an Lebensqualität“,<br />
sagt etwa Willi Fuchs, Direktor beim<br />
Vere<strong>in</strong> Deutscher Ingenieure (VDI). Die<br />
heutige Schulabgängergeneration ist<br />
verunsichert. „In den letzten Jahren<br />
wurde bei <strong>der</strong> Studienentscheidung <strong>der</strong><br />
Wunsch, später e<strong>in</strong>en Job zu bekommen,<br />
immer wichtiger“, hat Christoph<br />
He<strong>in</strong>e vom Hochschul-Informations-<br />
System (HIS) <strong>in</strong> Hannover ermittelt.<br />
Doch zu wenige ziehen die richtigen<br />
Schlüsse daraus. Die Situation ist paradox:<br />
Die Abiturienten bangen stärker<br />
als früher um ihren künftigen Job, und<br />
selten waren die Aussichten für Absolventen<br />
technischer Studiengänge so<br />
gut. Dennoch stagnieren die Anfängerzahlen<br />
<strong>in</strong> den Natur- und Ingenieurwissenschaften.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Gew<strong>in</strong>ner des dritten Preisrätsels<br />
ist Sieghard Scheffczyk aus Berl<strong>in</strong>.<br />
Er erkannte <strong>in</strong> dem Gesuchten<br />
den deutschen Ingenieur<br />
Friedrich Franz He<strong>in</strong>rich Philipp<br />
von Hefner-Alteneck (1845-1904).<br />
Britta Renk hat ihre Studienentscheidung<br />
nie bereut. Die 34-Jährige ist<br />
heute bei Panasonic <strong>in</strong> Lüneburg <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Entwicklungsabteilung. „An e<strong>in</strong>er<br />
Schnittstelle zum Vertrieb und <strong>der</strong><br />
Produktion“, sagt sie. Teamarbeit ist<br />
selbstverständlich, gutes Englisch<br />
längst zur beherrschenden Geschäftssprache<br />
geworden.<br />
6 7<br />
<strong>Schule</strong> und Studium