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20.09.2012 - Stadt Lüdenscheid

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Ergebnisprotokoll der Sitzung der Interessenvertretung für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

am <strong>20.09.2012</strong>, 17.30 Uhr,<br />

im Konferenzzentrum, Raum 14<br />

Anwesenheit:<br />

Siehe beigefügte Anwesenheitsliste.<br />

Von 18 stimmberechtigten Mitgliedsverbänden der Interessenvertretung waren 13 anwesend,<br />

außerdem Vertreter von 3 der im Rat vertretenen sowie Herr Schwarten als Ansprechpartner für<br />

den ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten.<br />

TOP 1 und 2:<br />

Klaus-Martin Pandikow begrüßte die Anwesenden, eröffnete die Sitzung um 17.30 Uhr und<br />

stellte die Beschlussfähigkeit fest.<br />

TOP 3:<br />

Zur Tagesordnung gab es keine Einwände. Zum Protokoll der Sitzung vom 23.08.2012 gab es<br />

einen Einwand zu TOP 7.3 durch Herrn Pandikow. Künftig soll nicht mehr von „Mängelliste“<br />

sondern von „Nachbesserungsliste" gesprochen werden.<br />

TOP 4:<br />

4.1<br />

Kurzvorstellung des Blinden- und Sehbehindertenverein durch Herrn Markus Pfeifer.<br />

Der Vortrag ist als Anlage 1 beigefügt.<br />

4.2<br />

Kurzvorstellung der Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e.V. und des Vereins<br />

Leben mit Usher-Syndrom e.V. durch Herrn Henning Schwartz.<br />

Der Vortrag ist als Anlage 2 beigefügt.<br />

4.3<br />

In der nächsten Sitzung stellt sich der CeBeeF in den Räumen der Kluser Schule vor.<br />

TOP 5:<br />

5.1<br />

Herr Pandikow berichtet vom möglichen Umbau der Albert-Schweitzer-Schule an der Kaiserallee<br />

für die Volkshochschule (VHS) und Musikschule. Im Herbst 2012 werden die Parteien sich<br />

die Schule vor Ort anschauen, um sich ein Bild von der möglichen (noch zu schaffenden) Barrierefreiheit<br />

zu verschaffen.<br />

Herr Pandikow wird mit der MVG ins Gespräch kommen, um zu klären wie es mit der Busanbindung<br />

zur Kaiserallee aussieht.<br />

Aufgrund der Anfrage der Interessenvertretung vom 05.06.2012 an den Vorsitzenden der CDU-<br />

Fraktion, Herrn Fröhling, hinsichtlich der Barrierefreiheit der Musikschule und VHS, fand ein<br />

Gespräch zwischen Herrn Pandikow und Herrn Fröhling statt. Herr Pandikow teilt mit, dass Herr<br />

Fröhling aus terminlichen Gründen auf das Schreiben nicht geantwortet habe. Er würde sich<br />

eventuell noch schriftlich äußern. Auch Herr Fröhling möchte Barrierefreiheit und sträubt sich<br />

nicht gegen eine Verlegung in die Räume der Albert-Schweitzer-Schule. Das Problem sei aber<br />

die Haushaltslage der <strong>Stadt</strong> und erst Mitte 2013 liegen Zahlen vor und es könne erst dann über<br />

die Barrierefreiheit an der Kaiserallee gesprochen werden. Herr Pandikow bittet die Interessenvertretung<br />

daher um Geduld bis Mitte 2013, er wird dann Herrn Fröhling nochmals gezielt ansprechen.<br />

1


5.2<br />

Herr Pandikow wird Rücksprache mit der MVG hinsichtlich der Erhöhung der Lautstärke der<br />

Haltestellenansage in den Bussen halten.<br />

5.3<br />

Im Gebäude Sternplatz 1 sind die Restaurationszugänge nicht barrierefrei.<br />

Herr Pandikow hat mit dem zuständigen Planer und Eigentümer am 26. September 2012 diesbezüglich<br />

ein Gespräch, zwecks Rücksprache bis wann die Nachbesserungsarbeiten barrierefrei<br />

hergestellt sind.<br />

5.4<br />

Herr Pandikow macht aufmerksam auf den Brandschutz für behinderte Menschen in öffentlichen<br />

Gebäuden. Im Augenzentrum Sternplatz 1, <strong>Lüdenscheid</strong> sind spezielle Lichtleisten und<br />

akustische Wegweiser, wie in den meisten Gebäuden, nicht vorhanden.<br />

5:5<br />

Frau Stennes bemerkt, dass das Augenzentrum schlecht zu finden ist, da es nicht genügend<br />

ausgeschildert sei.<br />

5.6<br />

Herr Pandikow hat hinsichtlich möglicher zu treffender Zielvereinbarungen bisher nur von Herrn<br />

Henning Schwartz eine Rückmeldung erhalten. Zielvereinbarungen sind demnach hinsichtlich<br />

der Tonsignale an Ampelanlagen, der Stationsansagen in den Bussen der MVG oder der Barrierefreiheit<br />

im Gebäude Sternplatz 1, <strong>Lüdenscheid</strong> erstrebenswert.<br />

5.7<br />

Frau Dudanski lädt ein zum Lungenfachtag am 28.09.2012 mit dem Sänger Roland Kaiser ins<br />

Kulturhaus <strong>Lüdenscheid</strong>.<br />

Ende der Sitzung um 18.50 Uhr<br />

Die nächste Sitzung der Interessenvertretung der Menschen mit Behinderung findet statt<br />

.<br />

am 18.10.2012<br />

beim Club Behinderter und ihrer Freunde MK e.V. (CeBeeF)<br />

Kluser Str. 35, 58507 <strong>Lüdenscheid</strong><br />

gez. Karlheinz Glörfeld gez. Klaus-Martin Pandikow<br />

-Schriftführer- -Behindertenbeauftragter-<br />

2


Vorstellung Blinden- und Sehbehindertenverein<br />

Als Selbsthilfeorganisation vertritt der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen e. V.<br />

(BSVW) die Interessen der in seinem Verbreitungsgebiet wohnenden Blinden und hochgradig<br />

Sehbehinderten. Ziel ist es, ihre soziale Stellung sowie ihre gesellschaftliche und<br />

berufliche Eingliederung zu erhalten und zu verbessern. Diesen durch die Satzung vorgegebenen<br />

Auftrag nimmt der BSVW vornehmlich über seine insgesamt 37 organisierten<br />

Bezirksgruppen wahr. In diesen wird die ortsnahe individuelle Mitgliederbetreuung und die<br />

Pflege der Gemeinschaft sowie die allgemeine Beratung und<br />

Information in allen Angelegenheiten des Blindenwesens und aller sich aus Blindheit ergebenden<br />

Fragen wahrgenommen.<br />

Der BSVW ist einer von 20 Landesvereinen, die gemeinsam im Dachverband, dem deutschen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) mit Sitz in Berlin organisiert sind.<br />

Der Blinden- und Sehbehindertenverein <strong>Lüdenscheid</strong> und Umgebung (BSVL), gegründet<br />

1919, ist eine dieser Anlauf- und Beratungsstellen des Vereines. Er ist zuständig für die in<br />

Halver, Kierspe, <strong>Lüdenscheid</strong>,<br />

Meinerzhagen und Schalksmühle wohnenden blinden und sehbehinderten Mitglieder sowie<br />

Interessierte.<br />

1. Mitgliederstatistik<br />

Am 01.01.2012 gehörten dem Verein 47 ordentliche und 10 Fördermitglieder an.<br />

2. Aus dem Vereinsgeschehen<br />

Die Höhepunkte, die zahlreichen Aktivitäten sowie die gute Beteiligung lassen ein<br />

sehr reges Vereinsleben erkennen.<br />

- Jahreshauptversammlung<br />

- Jahresfahrt<br />

- Sommerausflug<br />

- Herbsttreffen<br />

- Weihnachtsfeier<br />

Sonstige Aktivitäten<br />

Seit Juni 1999 gibt es in Zusammenarbeit mit dem Bürgerschützen- verein <strong>Lüdenscheid</strong><br />

eine Sportschützengruppe für Blinde und<br />

Sehbehinderte.<br />

Seit einigen Jahren gibt es eine kleine Sportkegelgruppe. Die Teilnehmer trainieren<br />

regelmäßig, um an Wettkämpfen teilzunehmen.<br />

Großer Beliebtheit erfreuen sich weiterhin das sporadisch stattfindende Wandern<br />

sowie der monatliche Stammtisch.<br />

Die wöchentlich herauskommende Lokalzeitung "Der Medardusbote" auf Daisy-CD<br />

hat zurzeit 18 Abonnenten.<br />

Seit Januar 2005 besteht die Möglichkeit, in den Kellerräumen des<br />

Lokales „Der Kleine Prinz“ in der <strong>Lüdenscheid</strong>er Altstadt ein Menü in völliger Dunkelheit<br />

zu sich zu nehmen. Frau Baumann und Herr<br />

Dormann bedienen die Besucher an jedem ersten Freitag und Samstag im Monat.<br />

Sondertermine können selbstverständlich vereinbart werden.


Das Angebot zum Erlernen der Blindenschrift bei Frau Schnaare kann weiterhin<br />

wahrgenommen werden.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und den Behörden bewährte sich<br />

auch im Jahr 2011 bei Fragen zur Anerkennung von Blindheit im Sinne des Gesetzes<br />

und der Beratung von Neuerblindeten.<br />

Neben einer wachsenden Zahl von Beratungsgesprächen, die nicht nur mit Vereinsmitgliedern<br />

geführt wurden, nahmen Vorstandsmitglieder an besonderen Geburtstagen,<br />

Alters- oder Ehejubiläen auf Wunsch teil.<br />

Ein großes Anliegen des Vorstandes ist es, die Mitglieder über auf dem Markt befindliche<br />

Blindenhilfsmittel sowie Zeitschriften zu informieren. Aufgrund einer recht<br />

guten Kassenlage war es dem Verein auch 2011 möglich, den Mitgliedern zum Bezug<br />

von Hilfsmitteln und Zeitschriften, dank besonderer Richtlinien, einen Zuschuss<br />

zu gewähren.<br />

Für eine gute Vereinsarbeit ist die Öffentlichkeitsarbeit unumgänglich.<br />

Dementsprechend nutzte der Vorstand sich hier jede bietende<br />

Gelegenheit, um das Wirken des Vereins und seine Aufgaben<br />

darzustellen. Das Team für Öffentlichkeitsarbeit, bestehend aus<br />

Margret Schnaare und Christine Baumann, besuchte mit eigens dafür angeschafften<br />

Hilfsmitteln und Broschüren verschiedene Einrichtungen im Einzugsgebiet.<br />

Weiterhin machte der Verein durch seine Internetpräsentation, Presseberichte und<br />

Einzelgespräche auf sich und seine Hilfestellungen<br />

aufmerksam.


Henning Schwartz im Oktober 2012<br />

Am Brockhauser Quell 11<br />

58507 <strong>Lüdenscheid</strong><br />

1. ) Über PRO RETINA Deutschland e. V.<br />

"PRO RETINA Deutschland e. V." wurde 1977 als "Deutsche Retinitis<br />

Pigmentosa-Vereinigung" von Betroffenen und deren Angehörigen mit der<br />

Absicht gegründet, sich selbst zu helfen.<br />

Jedes Mitglied kann sich einer der heute bestehenden über<br />

60 Regionalgruppen anschließen, die über das ganze Bundesgebiet verteilt<br />

sind. Wir haben zurzeit über 6.000 Mitglieder.<br />

Der Vorstand, die Fachbereichsleiter, die Berater, die<br />

Regionalgruppenleiter und alle Aktiven arbeiten ehrenamtlich, so dass die<br />

Verwaltungskosten gering bleiben.<br />

Unser Verein verfolgt durch Förderung der gegenseitigen Patientenhilfe<br />

und der wissenschaftlichen Forschung gemeinnützige Zwecke im Sinne<br />

des Steuerrechts.<br />

Wer sich vorzustellen vermag, wie schwierig das Leben für einen<br />

sehbehinderten oder erblindeten Menschen - besonders aber für einen<br />

Seh- und Hörbehinderten - ist, wird unsere Anstrengungen begreifen, die<br />

Forschung zu aktivieren.<br />

PRO RETINA-Stiftung zur Verhütung von Blindheit<br />

Die PRO RETINA-Stiftung wurde im Jahre 1996 von Patienten für Patienten<br />

errichtet. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, Erblindung auf Grund von<br />

Netzhautdegenerationen zu erforschen und einer Therapie zugänglich zu<br />

machen.<br />

Patienten helfen Forschern – Forscher helfen Patienten<br />

Die PRO RETINA-Stiftung unterstützt die Netzhautforschung.<br />

In Abstimmung mit unserem WMB (Wissenschaftlicher und Medizinischer<br />

Beirat) unterstützen wir die Wissenschaft in ihrer Forschung auf dem<br />

Gebiet der Netzhautdegenerationen in der Hoffnung auf eine Therapie.<br />

Unsere Förderinstrumente sind:<br />

1. Forschungspreise für besonders herausragende Veröffentlichungen<br />

Doktorandenstipendien für Nachwuchsforscher<br />

2. Projektförderung im In- und Ausland


3. Zuschüsse von Reisekosten für die jungen Forscher zu internationalen<br />

wissenschaftlichen Kongressen<br />

4. Von besonderer Bedeutung sind derzeit die Errichtung von zwei<br />

Stiftungsprofessuren zur „Erforschung von Netzhautdegenerationen“<br />

an den Universitäten Bonn und Regensburg.<br />

Ab Dezember 2010 übernimmt nun Prof. Thomas Langmann die erste<br />

PRO RETINA-Stiftungsprofessur für Netzhautforschung am Institut für<br />

Humangenetik der Universität Regensburg.<br />

5. Bedeutsam ist auch die Ausrichtung eines jährlich stattfindenden<br />

wissenschaftlichen Forschungskolloquiums in Potsdam (Potsdam<br />

Meeting) als Instrument des Dialogs der Patienten mit der<br />

Forschung sowie die<br />

6. Entwicklung eines Gen-Diagnostik-Chips, der von der PRO RETINA<br />

Deutschland e.V. gemeinsam mit der PRO RETINA-Stiftung in einem<br />

3-jährigen Projekt mit einem Volumen von € 250.000,- entwickelt und<br />

in der klinischen Diagnostik etabliert wurde.<br />

Mit den Forschern und Augenärzten haben wir ein Netzwerk gegenseitiger<br />

Information und Beratung aufgebaut. Wir unterstützen die Forschung<br />

durch finanzielle Mittel - allein in den Jahren 1996 bis 2002 waren es mehr<br />

als 700 000 Euro.<br />

Was tun wir in der Selbsthilfe?<br />

Wir treffen uns regelmäßig in kleineren und größeren Gruppen und<br />

ermöglichen den Austausch der Betroffenen über soziale, berufliche und<br />

private Probleme.<br />

Wir informieren, beraten und leisten praktische Hilfe für die Betroffenen<br />

und deren Angehörige.<br />

Wir haben Ansprechpartner und Berater, die in einzelnen<br />

Problembereichen beraten oder entsprechende Kontakte vermitteln<br />

können. Solche Bereiche sind zum Beispiel:<br />

� die verschiedenen Patientengruppen (Retinitis Pigmentosa,<br />

Altersabhängige Makuladegenerationen und juvenile<br />

Makuladystrophien, Usher-Syndrom, Stargardt, Bardet-Biedl-<br />

Syndrom, Refsum-Syndrom, RPE65/LCA, Chorioideremie)<br />

� Hilfsmittel und deren Beschaffung (optische und elektronische Hilfen,<br />

Hörhilfen), Mobilität und Kontraste, Blindenführhunde


� soziale und wirtschaftliche Probleme (Renten,<br />

Schwerbehindertenausweis, Blindenhilfe, Nachteilsausgleiche)<br />

� psychologische Beratung (Kontakte und Gespräche mit anderen<br />

Betroffenen, Adressen von medizinischen Einrichtungen)<br />

� Ethische Fragen im Zusammenhang mit der modernen Biomedizin.<br />

Was tun wir in der Öffentlichkeitsarbeit?<br />

Wir geben Informationsbroschüren heraus über:<br />

� den Stand der Forschung<br />

� die verschiedenen Netzhauterkrankungen<br />

� die sozialen Fragen<br />

� die Hilfsmittel<br />

In unseren Vereinsorganen, der Zeitschrift Retina Aktuell und dem<br />

Newsletter PRO RETINA News informieren wir laufend über Neues auf den<br />

Gebieten der Netzhautforschung, Sozialrecht, Hilfsmittel u. a.<br />

Wir wirken in der Öffentlichkeit, um über Netzhautdegenerationen und<br />

deren Folgen für die Betroffenen aufzuklären und um das Verständnis für<br />

die Sehbehinderten und Blinden zu vergrößern.<br />

Hierzu veranstalten wir:<br />

� Patientensymposien und Vorträge<br />

� Benefiz Konzerte<br />

� internationale Tandemtouren (zuletzt nach Rom in 2008)<br />

Wir bemühen uns um Mobilitätserleichterungen durch kontrastreiches<br />

Design im öffentlichen Raum.<br />

Wir versuchen den Zugang zu Informationen trotz Seh- (und Hör-)<br />

Behinderung zu erleichtern. Hierzu wirken wir mit in:<br />

� vereinsübergreifenden Fachausschüssen<br />

� politischen Gremien (z. B. Bundesgleichstellungsgesetz)<br />

Bedenken Sie aber:<br />

Wir sind keine Service-Organisation, sondern eine Selbsthilfevereinigung,<br />

die von der aktiven Mitarbeit ihrer Mitglieder getragen wird.


2.) Leben mit Usher-Syndrom e.V.<br />

Medizinischer Aspekt<br />

Das Usher-Syndrom ist eine genetisch bedingte Hör- und Seh-<br />

Behinderung, die je nach Verlauf auch zur Taubblindheit führen kann.<br />

Benannt ist das „Usher-Syndrom“ nach dem britischen Augenarzt Charles<br />

Howard Usher, der diese Erkrankung erstmals Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts nachwies.<br />

Typisch für das Usher-Syndrom ist eine früh einsetzende<br />

Innenohrschwerhörigkeit bzw. Gehörlosigkeit von Geburt an und eine<br />

degenerative Netzhauterkrankung, die Retinitis Pigmentosa (kurz RP).<br />

Erstes Symptom der RP ist die Nachtblindheit im Jugendalter, der eine<br />

langsam und unaufhaltsam fortschreitende Einschränkung des<br />

Gesichtsfeldes von der Peripherie zum Zentrum folgt ("Tunnelblick" oder<br />

"Röhrengesichtsfeld"). Weitere Symptome der RP sind eine Herabsetzung<br />

der Sehschärfe sowie Blendempflindlichkeit und auch Farbsehstörung.<br />

Je nach Schweregrad der Hörschädigung werden drei Typen des Usher-<br />

Syndroms unterschieden, die folgende Merkmale kennzeichnen:<br />

Typ I: angeborenen Gehörlosigkeit; Symptome der RP werden im frühen<br />

Kindesalter bemerkt; dazu Gleichgewichtsstörungen<br />

Typ II: unterschiedlich ausgeprägte Schwerhörigkeit, die in der Regel<br />

konstant bleibt; Symptome der RP im Jugendalter; teilweise<br />

Gleichgewichtsstörungen<br />

Typ III: fortschreitender Hörverlust; und Symptome der RP im frühen<br />

Erwachsenenalter; häufig auch Gleichgewichtsstörungen.<br />

In Deutschland leben schätzungsweise 5000 Betroffene mit einer<br />

Verteilung von 40% (Usher I): 60% (Usher II):


Verminderte Kommunikation sowie eingeschränkte Orientierung und<br />

wesentliche Einschränkung der Mobilität. Dieser Verlust der<br />

Selbständigkeit stellt eine erhebliche psychische Belastung dar und führt<br />

zu einer Isolation der Betroffenen.<br />

Aufgrund der beschriebenen psychosozialen Konsequenzen wurde der<br />

Verein "Leben mit dem Usher-Syndrom e.V." gegründet.<br />

Dieser setzt sich ausschließlich mit dem Thema Usher-Syndrom und den<br />

damit verbundenen Begleiterscheinungen auseinander.<br />

Zweck des Vereins ist die Unterstützung und Begleitung der vom Usher-<br />

Syndrom betroffenen Menschen und deren Angehörigen,<br />

was durch Förderung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung,<br />

behindertengerechte Freizeit, Rehabilitation, Erfahrungsaustausch,<br />

Seminardurchführung etc. verwirklicht werden soll.<br />

In dem Verein kommt dem psycho-sozialen Aspekt einschließlich der<br />

Beratung ein sehr hoher Stellenwert zu.<br />

Die Erfahrungen der Betroffenen bilden eine wertvolle Grundlage für eine<br />

effektive und effiziente Beratung und Unterstützung, die weder von<br />

Medizinern, Sozialarbeitern, Psychologen noch Hilfsmitteanbietern<br />

umfassend geleistet werden kann.

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