FENSTER - Pfarre Auferstehung Christi
FENSTER - Pfarre Auferstehung Christi
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Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt.<br />
Erste Adventwoche - Rorate am Mittwoch, den 5. Dezember<br />
Was von der „stillsten Zeit im Jahr” zu halten ist<br />
Regt es Sie eigentlich gar nicht auf, dass man den Advent nach wie vor die „stillste Zeit im Jahr“<br />
nennt? Also mich schon. Denn erstens ist er es nicht , und zweitens soll er es ja auch gar nicht sein.<br />
Ich halte es für eine pure Gedankenlosigkeit ihn so zu bezeichnen. Schauen Sie doch einmal, was<br />
sich im Advent wirklich abspielt – ich meine, im richtigen Advent. Da geht es fürchterlich laut zu.<br />
Da wird in einem fort aufgeweckt, wachgerüttelt, gerufen und in die Posaune gestoßen, dass es nur<br />
so schallt. Da brüllt der gute Johannes der Täufer die Pharisäer und Sadduzäer mit den Worten an:<br />
„Ihr Natterngezücht! Bringt Früchte der Umkehr!” Und da ist nicht einmal die Nachtruhe gewährleistet,<br />
denn mitten in der Nacht geht plötzlich ein Lärm los, und dann heißt es: „Auf! Der Bräutigam<br />
kommt! Geht ihm entgegen!”<br />
Also ich frage Sie: Wo, bitte sehr, kann da von Stille die Rede sein? Der Advent ist so ziemlich das<br />
genaue Gegenteil von einer stillen Zeit.<br />
Und dabei sind es ja wahrlich keine bequemen Parolen, die einem da zugemutet werden: umkehren,<br />
Leben ändern, Werke der Finsternis ablegen, Buße tun, ohne Unterlass beten, das Böse meiden, sich<br />
allzeit freuen, jubeln, frohlocken, vollkommen werden … Wenn Sie das alles gleichzeitig angehen ,<br />
dann sind Sie so gestresst, dass Sie auf die Erledigung der Weihnachtspost pfeifen und um die Warenhäuser<br />
einen Bogen machen wie der Teufel um das Weihwasser.<br />
Aber das ist es ja. Wer kümmert sich schon ernstlich um das, was da alles gesagt wird?<br />
Ich fürchte, diese Adventbotschaften gehen den meisten Menschen zum einem Ohr hinein und zum<br />
anderen wieder heraus, oder noch schlimmer: sie gehen nicht einmal zum einen Ohr hinein.<br />
(Josef Dirnbeck)<br />
Barbara, 4. Dezember - Der Stern der Freiheit<br />
Barbara, in deinem Kleid – so sagt man – hat sich ein Zweig verfangen, der blühte,<br />
als du starbst. Die Knospen jener Zweige, die wir heute in eine Vase stellen,<br />
sind deshalb ein Sinnbild unserer Sehnsucht nach Freiheit und nach Toleranz.<br />
Heft Nr. 175 - Dezember 2012 Seite 13<br />
Foto: Lukas Hoffmann