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Seite 52 - 63 Partner und Dienstleister - Landvolk Niedersachsen

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<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

<strong>52</strong><br />

„Aus Zwei mach Eins“<br />

Um gemeinsam stärker auftreten zu können <strong>und</strong> eine geschlossene <strong>und</strong> einheitliche<br />

Tarifpolitik in ganz <strong>Niedersachsen</strong> zu gewährleisten, haben die zuständigen Gremien im<br />

Frühjahr 2011 beschlossen, die Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Arbeitgebervereinigung<br />

<strong>Niedersachsen</strong> e.V. (Hannover) <strong>und</strong> den Arbeitgeberverband Agrar, Genossenschaften,<br />

Ernährung Nord-West AGE (Oldenburg) zu einem gemeinsamen <strong>und</strong> landesweit tätigen<br />

Verband zusammen zu führen.<br />

Der neue Verband firmiert als „Arbeitgeberverband<br />

Agrar, Genossenschaften, Ernährung<br />

<strong>Niedersachsen</strong>“ (AGE) mit Sitz in Oldenburg.<br />

Das im Bereich Hannover bestehende System der<br />

Bezirksverbändestruktur wird dabei unverändert<br />

übernommen.<br />

Die land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichen Arbeitgeber-Bezirksverbände<br />

Hannover-Mitte, Braunschweig,<br />

Stade, Lüneburger Heide <strong>und</strong> Südhannover sind zwischenzeitlich<br />

dem neuen Verband beigetreten. Die<br />

einzelnen Arbeitgeberbetriebe sind nach wie vor über<br />

ihre Mitgliedschaft im <strong>Landvolk</strong>-Kreisverband als mittelbare<br />

Mitglieder oder aber zum Teil auch als Direktmitglieder<br />

in die Vereinszielsetzung eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Mit der Überleitung der Geschäftsstelle nach<br />

Oldenburg hat die Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Arbeitgebervereinigung<br />

<strong>Niedersachsen</strong> e.V. in Hannover<br />

zum 30. September 2011 ihre Tätigkeit beendet <strong>und</strong> ist<br />

als Verein aufgelöst worden. Gegründet worden war<br />

die Arbeitgebervereinigung <strong>Niedersachsen</strong> im Oktober<br />

1947 mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in der<br />

Landwirtschaft „wieder wie früher weitgehend selbst<br />

zu regeln“.<br />

Tarifpolitik, Gremienarbeit <strong>und</strong> Rechtsberatung<br />

werden für die Arbeitgeberbetriebe seit 1. Oktober 2011<br />

ausschließlich über den AGE <strong>Niedersachsen</strong> in Oldenburg<br />

geleistet. Das Team der Arbeitgebervereinigung<br />

in Hannover, das regelmäßig in arbeitsrechtlichen <strong>und</strong><br />

tarifpolitischen Fragestellungen zur Verfügung stand<br />

<strong>und</strong> sich inzwischen bereits anderweitigen Aufgaben<br />

widmet, dankt auf diesem Wege allen Arbeitgebern<br />

herzlich für das über lange Jahre entgegengebrachte<br />

Vertrauen <strong>und</strong> die gute Zusammenarbeit. Alle abgeschlossenen<br />

Tarifverträge gelten zunächst gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

fort, bis sie durch eine neue Abmachung ersetzt<br />

werden. So sind im aktuellen Landarbeiter-Lohntarifvertrag<br />

die bereits in 2010 vereinbarten Lohnerhöhungen<br />

zum 1.11.2011 zu beachten. Der Ecklohn für<br />

die Lohngruppe 4 (geprüfter Landwirt/landw. Fach-<br />

arbeiter) stieg von 11,15 auf 11,41 Euro. Auch in allen<br />

weiteren Lohngruppen erhöhten sich die St<strong>und</strong>ensätze<br />

ab dem 1.11.2011 um 2,3 Prozent. Der Tarifvertrag<br />

hat noch eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2012.<br />

Im Übrigen hatte das Jahr 2011 für viele Arbeitgeberbetriebe<br />

deutliche Entlastungen im Gepäck.<br />

Seit dem 1. Mai 2011 gilt für alle Bürger der EU-<br />

Staaten, die zum 1. Mai 2004 der EU beigetreten sind,<br />

der freie Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt.<br />

Obwohl also z. B. polnische Arbeitskräfte damit in<br />

allen Branchen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen können<br />

<strong>und</strong> sich die Landwirtschaft bei der Gewinnung<br />

von Erntehelfern damit in einer noch ungewohnten<br />

Konkurrenzsituation befand, stand dennoch im Ergebnis<br />

eine ausreichende Anzahl motivierter Saisonarbeitskräfte<br />

zur Verfügung.<br />

Für Erntehelfer aus Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien verbleibt<br />

es vorerst noch beim bekannten Vermittlungsverfahren<br />

über die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit. Dazu gehört<br />

die Erfordernis der förmlichen Arbeitserlaubnis,<br />

die vor Aufnahme der Beschäftigung vorliegen muss.<br />

Zum 1. Mai 2011 wurde das Anforderungsverfahren für<br />

Saisonkräfte aus Bulgarien, Rumänien <strong>und</strong> Kroatien<br />

im Bereich der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit neu organisiert.<br />

Zuständig für die Annahme der Anträge sind jetzt<br />

nicht mehr die regionalen Arbeitsagenturen, sondern<br />

direkt die ZAV (Zentrale Auslands- <strong>und</strong> Fachvermittlung).<br />

Für das Land <strong>Niedersachsen</strong> ist der ZAV-Stützpunkt<br />

in Duisburg zuständig. Als Folgeregelung zu<br />

den bisherigen Eckpunkten wurden für das Jahr 2011<br />

für die tatsächlich vermittelten Saisonarbeitskräfte ein<br />

Kontingent von b<strong>und</strong>esweit 150.000 Saisonarbeitskräften<br />

eingeführt. Diese wurden von der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit/ZAV ohne Arbeitsmarktprüfung zugelassen.<br />

Wegen des hohen Arbeitskräftebedarfs wurde dieses<br />

Kontingent im Laufe des Jahres 2011 auf 180.000 Vermittlungen<br />

erhöht. Bei polnischen Erntehelfern kann<br />

die Lohnhöhe seit Mai 2011 frei verhandelt werden, sie<br />

muss allerdings mindestens zwei Drittel eines in der<br />

Den neu strukturierten Arbeitgeberverband für das gesamte<br />

Land <strong>Niedersachsen</strong> erreichen Sie über folgende Adresse:<br />

Arbeitgeberverband Agrar, Genossenschaften,<br />

Ernährung <strong>Niedersachsen</strong> (AGE)<br />

Bahnhofstraße 14, 26122 Oldenburg<br />

Telefon 04 41 / 2 10 27 – 51<br />

Als Beratung in allen arbeitsrechtlichen <strong>und</strong> tarifrechtlichen<br />

Fragestellungen stehen Ihnen dort Geschäftsführer<br />

Torsten Kasimir <strong>und</strong> seine Mitarbeiter<br />

zur Verfügung.<br />

betreffenden Branche <strong>und</strong> Wirtschaftsregion üblicherweise<br />

gezahlten Tariflohns erreichen. Andernfalls gilt<br />

die Vergütungsvereinbarung als sittenwidrig.<br />

Rumänische <strong>und</strong> bulgarische Saisonkräfte sind<br />

nach dem Saisonarbeiter-Tarifvertrag zu vergüten, das<br />

heißt in der Lohngruppe 1 (leichte Erntearbeiten) zur<br />

Zeit mit 6,40 Euro <strong>und</strong> in der Lohngruppe 2 (normale<br />

<strong>und</strong> schwerere Erntearbeiten) mit 6,70 Euro.<br />

Der Tarifvertrag für Saisonarbeitskräfte endet<br />

durch Kündigung der IG-Bauen-Agrar-Umwelt zum<br />

31.12.2011. Die Gewerkschaft hat darüber hinaus angekündigt,<br />

keinen neuen Saisonarbeiter-Tarifvertrag<br />

mehr abschließen zu wollen. Zu Lohnerhöhungen für<br />

Saisonkräfte wird es deshalb in 2012 voraussichtlich<br />

nicht kommen.<br />

Über all diese Entwicklungen <strong>und</strong> vieles mehr<br />

haben die land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände<br />

auf Landes- <strong>und</strong> Bezirksebene auch in<br />

Nur ein Landarbeiterstreik in sechzig Jahren<br />

Wie wichtig <strong>und</strong> erfolgreich die von<br />

den Arbeitgeberverbänden gepflegte<br />

Sozialpartnerschaft mit den Gewerkschaften<br />

ist, belegt ein Blick in die Historie: Es gab<br />

bisher erst einen einzigen Landarbeiterstreik in<br />

<strong>Niedersachsen</strong>. Er begann am 1.8.1951. Die Presse<br />

berichtete von 12.000 bis 31.000 Streikenden. Am<br />

2011 ihre Mitgliedsbetriebe unterrichtet, sie aktiv unterstützt<br />

<strong>und</strong> darüber hinaus in zahllosen arbeitsrechtlichen<br />

Fragestellungen Hilfe geleistet.<br />

Peter Zanini<br />

13.8.1951 war dieser Streik beendet, ohne dass die<br />

Arbeitgeberbetriebe sich zu betriebsschädigenden<br />

Zugeständnissen hatten bereit erklären müssen.<br />

Auch der neue Arbeitgeberverband wird am<br />

Arbeitsfrieden in der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />

weiter verantwortungsvoll <strong>und</strong> zum Wohle der<br />

Betriebe mitwirken.<br />

ZJEN:<br />

Mitgliederzuwachs <strong>und</strong> Erfolge<br />

Anlässlich der Jahresmitgliederversammlung am 29.11.2011 in Bad Fallingbostel begrüßte<br />

der Zentralverband der Jagdgenossenschaften <strong>und</strong> Eigenjagden in <strong>Niedersachsen</strong><br />

(ZJEN) sein 3.500stes Mitglied. Aber auch aus anderen Gründen gab es Anlass, auf ein<br />

ausgesprochen erfolgreiches Vereinsjahr zurück zu blicken.<br />

Eeigentums- <strong>und</strong> jagdrechtliche Belange nicht<br />

im Alleingang wahren zu können, mit dieser<br />

Überzeugung haben sich jetzt insgesamt über 270.000<br />

Gr<strong>und</strong>eigentümer mit über 2,1 Millionen Hektar<br />

bejagbarer Fläche im ZJEN zusammengeschlossen.<br />

Das Jahr 2011 begann mit mehreren positiven Nachrichten:<br />

• Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte<br />

(EGMR) hatte durch Urteil vom 20. Januar die<br />

Pflichtmitgliedschaft der Gr<strong>und</strong>eigentümer in deutschen<br />

Jagdgenossenschaften bestätigt. Mit vier zu<br />

drei Richterstimmen ging diese Entscheidung allerdings<br />

denkbar knapp aus. Der unterlegene Beschwerdeführer,<br />

der sich gegen eine Bejagung seiner<br />

Gr<strong>und</strong>flächen wehrt, hat inzwischen zwar eine<br />

Überprüfung der Entscheidung durch die insgesamt<br />

17 Richter der Großen Kammer beim EGMR durch-<br />

setzen können. ZJEN <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

hegen aber die berechtigte Hoffnung, dass<br />

auch die Große Kammer aus übergeordneten hegerischen<br />

Gründen eine Bejagungspflicht <strong>und</strong> die<br />

hieraus folgende Pflichtmitgliedschaft in der Jagdgenossenschaft<br />

bestätigen wird. Anderenfalls käme es<br />

voraussichtlich zu einem jagdlichen Flickenteppich.<br />

Schnell wachsende Wildbestände, die erhöhte Gefahr<br />

von Tierseuchen <strong>und</strong> weiter zunehmende Wildschäden<br />

in der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft wären die<br />

Folge. Mit der Entscheidung der Großen Kammer ist<br />

noch in der ersten Jahreshälfte 2012 zu rechnen.<br />

• Durch den neu in das Niedersächsische Jagdgesetz<br />

eingefügten § 16 a) sind seit Anfang Januar die Jagdgenossenschaften<br />

beim Erwerb der Eigentümerdaten<br />

für ihr Jagdkataster den Gemeinden gleichgestellt.<br />

Sie zahlen an die Katasterverwaltung nur noch<br />

Begründeten im Frühjahr<br />

eine neue Ära der Arbeitgeberverbände:<br />

Gert Lindemann,<br />

Lothar Lampe,<br />

Albrecht Bußmeier <strong>und</strong><br />

Werner Hilse (v.l.n.r.)<br />

Peter Zanini<br />

Geschäftsführer ZJEN<br />

53


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

54<br />

den so genannten Bereitstellungsaufwand. Für eine<br />

Jagdgenossenschaft mittlerer Größe ergeben sich damit<br />

Kosten von ca. 150 Euro statt wie bisher über 300<br />

Euro. Der ZJEN hat diese Gesetzesänderung nach<br />

langen <strong>und</strong> intensiven Verhandlungen mit den zuständigen<br />

Landesministerien erreichen können.<br />

• Die Förderfähigkeit von Bejagungsschneisen, die<br />

zur Unterstützung der gezielten Schwarzwildbejagung<br />

angelegt werden, wurde vereinfacht. Durch die<br />

Einführung neuer Nutzungscodes für Silomais mit<br />

Bejagungsschneisen müssen<br />

diese Flächen für den<br />

Antrag auf Betriebsprämie<br />

nicht mehr aus dem Maisschlag<br />

gesondert heraus<br />

gerechnet werden. Die beschriebenen<br />

Änderungen<br />

werden es vielen Landwirten erleichtern, sich zur<br />

Anlage zusätzlicher jagdlicher <strong>und</strong> wildtierfre<strong>und</strong>licher<br />

Strukturen bereit zu erklären.<br />

Neben der umfassenden Beratung der Mitglieder<br />

in Rechts- <strong>und</strong> Organisationsfragen <strong>und</strong> zu Jagdpachtangelegenheiten<br />

war der ZJEN an zahlreichen<br />

Arbeitskreisen <strong>und</strong> Diskussionsforen beteiligt, um dort<br />

die berechtigten Interessen der Jagdrechtseigentümer<br />

einzubringen. Der „R<strong>und</strong>e Tisch“ zur Wald-Wild-Diskussion,<br />

den das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium<br />

einberufen hatte, konnte zu konkreten<br />

Ergebnissen kommen, um erhöhte Wildschäden im<br />

Wald zu vermeiden. So soll die Abschussplanung für<br />

Rehwild auf Vorschlag des ZJEN dahingehend flexibilisiert<br />

werden, dass eine zur Wildschadensabwehr notwendige<br />

Überschreitung des Abschussplans um bis zu<br />

30 Prozent ermöglicht wird. Die hierfür erforderlichen<br />

Verwaltungsvorgaben werden zur Zeit im Ministerium<br />

erarbeitet. Weiterhin wird die bereits in der Vergangenheit<br />

tätige Wald-Wild-Kommission wieder ins Leben<br />

gerufen, die bei regionalen Problemschwerpunkten an<br />

Ort <strong>und</strong> Stelle ein vermittelndes <strong>und</strong> beratendes Gespräch<br />

mit den Betroffenen führt.<br />

Service-Angebote für Mitglieder:<br />

1. Das im Jahr 2009 eingeführte PC-Programms Jagdkataster 2.0<br />

zählt mittlerweile über 350 Anwender. Zusätzlich steht seit einiger<br />

Zeit ein GIS-Modul zur Verfügung, durch das die Möglichkeit<br />

einer digitalen Kartenansicht einschließlich der Anzeige<br />

der Flurstücksbezeichnung für das gesamte Gebiet der<br />

jeweiligen Jagdgenossenschaft gegeben ist.<br />

Die niedersächsische Katasterverwaltung hat nun seit März<br />

2011 katasteramtsweise mit der Umstellung des alten Datenformats<br />

ALB auf das neue Format ALKIS begonnen. Die Einführung<br />

dieses neuen Formats erfordert eine Anpassung der<br />

Jagdkataster-Software durch den Geoinformationsdienst;<br />

zudem wird es demnächst eine neue Kostenordnung für den<br />

Bezug von ALKIS-Daten geben. Es wird damit gerechnet, dass<br />

der Import des neuen Datenformats in das Jagdkataster ab<br />

Frühsommer 2012 möglich sein wird. Diejenigen Jagdgenossenschaften,<br />

die erstmals Interesse am Erwerb von Daten <strong>und</strong><br />

PC-Programm 2.0 haben, werden aus diesem Gr<strong>und</strong> erst im<br />

Frühsommer 2012 bedient werden können.<br />

„In vertrauensvoller <strong>und</strong><br />

partnerschaftlicher Kooperation<br />

können Wildschäden<br />

vermieden werden.“<br />

Im Arbeitskreis „Jagd in Naturschutzgebieten“,<br />

werden verbindliche Vorgaben entwickelt, um unbegründeten<br />

Einschränkungen der Jagd in Naturschutzgebieten<br />

entgegen zu wirken. Das Landwirtschaftsministerium<br />

hatte zu diesem Arbeitskreis eingeladen,<br />

nachdem Landesjägerschaft <strong>und</strong> ZJEN die Jagd in Naturschutzgebieten<br />

zunehmender Bedrängnis ausgesetzt<br />

sahen.<br />

In der unmittelbaren Mitgliederbetreuung stand<br />

im Jahre 2011 wieder die Beratung zur Ausgestaltung<br />

des Jagdpachtvertrages <strong>und</strong><br />

zur Wildschadenshaftung<br />

hoch im Kurs. Im Hinblick<br />

auf die Vertragsverhandlungen<br />

vor Ort müssen<br />

die Jagdgenossenschaften<br />

wissen, dass Wildschadensanteile,<br />

die vom Jagdpächter haftungsrechtlich<br />

nicht übernommen werden, gemäß § 29 BJagdG von<br />

der Jagdgenossenschaft ausgeglichen werden müssen,<br />

notfalls sogar über eine Mitgliederumlage. Die<br />

geschädigten Bewirtschafter können über den Jagdpachtvertrag<br />

nicht verpflichtet werden, einen Teil des<br />

Schadens selbst zu tragen, denn Verträge zu Lasten<br />

Dritter sind rechtlich unzulässig. Insgesamt besteht<br />

zum Thema weiterhin hoher Aufklärungsbedarf, dem<br />

der ZJEN durch gezielte Mitgliederinformation <strong>und</strong><br />

Vortragsveranstaltungen gerecht wird. Wichtigster<br />

Baustein im Bemühen um die Vermeidung <strong>und</strong> Regelung<br />

des Wildschadens ist <strong>und</strong> bleibt die vertrauensvolle<br />

<strong>und</strong> wirklich partnerschaftliche Kooperation<br />

aller Beteiligten vor Ort, die sich zum Beispiel durch<br />

jährliche gemeinsame Revierbegehungen sehr befördern<br />

lässt.<br />

Das vereinseigene Mitteilungsblatt „ZJEN-Informationen“<br />

unterrichtet die Mitglieder regelmäßig über<br />

alle Verbandsaktivitäten <strong>und</strong> politischen Diskussionen.<br />

Neueste Nachrichten, Merkblätter, Tagungsprotokolle<br />

<strong>und</strong> Jagdpachtverträge usw. finden Mitglieder unter<br />

www.zjen.de im Internet.<br />

2. Der ZJEN bietet den Jagdgenossenschaften seit dem 1.1.2011<br />

eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung an. Für einen<br />

jährlichen Versicherungs-beitrag von nur 15 Euro kann<br />

sich der Jagdvorstand gegen Vermögensschäden absichern,<br />

die Dritte oder die Jagdgenossenschaft selbst aufgr<strong>und</strong> eines<br />

fahrlässigen Fehlverhaltens des Jagdvorstands (z. B. fehlerhafte<br />

Anwendung der Satzung) erleiden.<br />

3. Gemeinsam mit der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft haben die<br />

Landesverbände der Jagdgenossenschaften <strong>und</strong> Eigenjagdbesitzer<br />

eine Publikation zum Thema „Jagdgenossenschaften<br />

– Aufgaben im Jagdrechtssystem“ erarbeitet. Die Broschüre ist<br />

als aid-Heft erschienen <strong>und</strong> kann über die Geschäftsstelle des<br />

Verbandes bezogen werden.<br />

4. Der Werbe-Flyer „ZJEN – Eine starke <strong>und</strong> lebendige Gemeinschaft“<br />

stellt Aufgaben <strong>und</strong> Service-Angebote des Verbandes<br />

dar <strong>und</strong> ist weiterhin verfügbar. Der Flyer sollte in jedem<br />

<strong>Landvolk</strong>-Kreisverband <strong>und</strong> bei den zuständigen Jagdbehörden<br />

ausliegen.<br />

Naturschutz<br />

mit den Gr<strong>und</strong>eigentümern<br />

Die Stiftung Kulturlandpflege fördert Naturschutzprojekte, die gemeinsam mit<br />

Jagdgenossenschaften oder einzelnen Gr<strong>und</strong>eigentümern durchgeführt werden.<br />

Mittlerweile sind über 150 derartige Vorhaben – verteilt auf fast alle Landkreise<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s – umgesetzt worden. Seit 2005 firmieren die geförderten Maßnahmen<br />

der Stiftung Kulturlandpflege unter dem Titel „Grüne Herzen <strong>Niedersachsen</strong>s“.<br />

Die Stiftung Kulturlandpflege bietet außerdem<br />

eine Plattform, um gemeinsam mit<br />

Gr<strong>und</strong>eigentümern <strong>und</strong> Flächenbewirtschaftern<br />

Konzepte für Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen zu<br />

entwickeln. Bei entsprechenden Vorhaben nimmt<br />

die Stiftung gerne Anregungen zur kooperativen<br />

Umsetzung solcher Maßnahmen entgegen.<br />

Im Jahr 2011 präsentierte sich die Stiftung Kulturlandpflege<br />

gemeinsam mit ihren Schwesterstiftungen<br />

aus den anderen B<strong>und</strong>esländern erstmals<br />

mit eigenem Messestand auf der Internationalen<br />

Grünen Woche in Berlin.<br />

Im Mittelpunkt stand das<br />

Angebot der Stiftungen, im<br />

Rahmen einer produktionsintegriertenKompensation<br />

(PIK) flächensparende<br />

Modelle zum Ausgleich<br />

von Eingriffen in Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft umzusetzen.<br />

Sehr gut besucht war die Begleitveranstaltung im<br />

Zukunftsforum Ländliche Entwicklung, in der die<br />

Stiftungen Lösungen für konkurrierende Landnutzungen<br />

vorstellten. Die Stiftung Kulturlandpflege<br />

wies in ihrem Beitrag auf die Möglichkeiten der „Biotopaufwertung<br />

durch Pflegemaßnahmen“ an bereits<br />

bestehenden Landschaftselementen hin. Denn<br />

schließlich können viele Biotope, wie z.B. Kleingewässer,<br />

Hecken oder Trockenrasen erst durch Pflegemaßnahmen<br />

in ihrem Wert erhalten oder verbessert<br />

werden.<br />

Am 19. Mai fiel der Startschuss in Berlin: Gemeinsam<br />

mit anderen Kulturlandstiftungen aus<br />

Deutschland setzt sich die Stiftung Kulturlandpflege<br />

in <strong>Niedersachsen</strong> für Rauch- <strong>und</strong> Mehlschwalben<br />

ein. Unter dem Titel „Schwalbe sucht Dorf“ will<br />

die Stiftung Kulturlandpflege gemeinsam mit den<br />

Kulturlandstiftungen aus Bayern, Rheinland-Pfalz,<br />

Westfalen <strong>und</strong> dem Rheinland sowie der Deutschen<br />

Stiftung Kulturlandschaft in den kommenden Jahren<br />

verstärkt auf die Lebensbedingungen der Rauch-<br />

<strong>und</strong> Mehlschwalben aufmerksam machen.<br />

Während Schwalben gerade aus den Dörfern<br />

früher nicht wegzudenken waren <strong>und</strong> mit ihrem<br />

munteren Gezwitscher auf sich aufmerksam machten,<br />

bleibt es heute vielerorts verdächtig still. Zwar<br />

sind sowohl Rauch- als auch Mehlschwalben in<br />

Deutschland noch weit verbreitet, doch ihre Lebensbedingungen<br />

verschlechtern sich vielerorts <strong>und</strong><br />

so nimmt ihre Zahl ab. Im Gegensatz zu den Rauchschwalben,<br />

die vorwiegend in Ställen oder ande-<br />

„Die Teiche der ehemaligen<br />

Lehrter Zuckerfabrik sind ein<br />

Beispiel dafür, wie wertvoll<br />

Biotope aus Menschenhand für<br />

den Naturschutz sein können.“<br />

ren landwirtschaftlichen Gebäuden brüten, bauen<br />

Mehlschwalben ihre Nester an den Außenfassaden<br />

von Gebäuden <strong>und</strong> sind damit auf das Wohlwollen<br />

der gesamten Bevölkerung angewiesen. Landwirte<br />

<strong>und</strong> Hausbesitzer haben viele Möglichkeiten, um<br />

die Lebensbedingungen für die Schwalben zu verbessern.<br />

Im kommenden Frühjahr wird die Stiftung Kulturlandpflege<br />

das Projekt „Schwalbe sucht Dorf“ in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> im Rahmen einer eigenen Aktion mit<br />

Leben füllen. Näheres zum länderübergreifenden<br />

Schwalbenprojekt finden<br />

Sie auf www.stiftungkulturlandpflege.de<br />

Auf der Mitgliederversammlung<br />

des ZJEN<br />

in Fallingbostel am 29.<br />

November hat die Stiftung<br />

Kulturlandpflege das<br />

„Projekt des Jahres 2011“<br />

mit einem besonderen Preis gewürdigt. Der Preisträger<br />

ist Frank-Dieter Busch aus Lehrte in der Region<br />

Hannover, der seit 50 Jahren die Vogelwelt an<br />

den Teichen der ehemaligen Lehrter Zuckerfabrik<br />

beobachtet <strong>und</strong> dokumentiert. Dieses 40 ha große<br />

Feuchtgebiet ist im Jahr 2002 von der Nordzucker<br />

AG in das Eigentum der Stiftung Kulturlandpflege<br />

übertragen worden. Schon während des Fabrikationsbetriebes<br />

hatten sich die Teiche zu einem bedeutsamen<br />

Lebensraum für Brut- <strong>und</strong> Rastvögel<br />

entwickelt. Seit Betriebsaufgabe hat sich die Anzahl<br />

der beobachteten Vogelarten noch weiter erhöht.<br />

Die Lehrter Zuckerfabriksteiche sind ein Beispiel<br />

dafür, wie wertvoll Biotope aus Menschenhand<br />

für den Naturschutz sein können. Die Stiftung Kulturlandpflege<br />

hat die Verantwortung für den dauerhaften<br />

Erhalt dieses Lebensraumes übernommen.<br />

Die Wertigkeit <strong>und</strong> Störungsfreiheit des Gebietes auf<br />

Dauer zu erhalten, sieht die Stiftung als vordringliche<br />

Aufgabe an.<br />

Die Veränderungen in der Vogelwelt <strong>und</strong> der<br />

Artenzusammensetzung sind von Frank-Dieter<br />

Busch in eindrucksvoller Weise dokumentiert worden.<br />

Seine Aufzeichnungen sind für die Stiftung eine<br />

wichtige Orientierungshilfe beim zukünftigen Gebietsmanagement<br />

<strong>und</strong> sollen mit Unterstützung der<br />

Stiftung veröffentlicht werden.<br />

Über aktuelle Aktionen <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Angebote der Stiftung Kulturlandpflege können sich<br />

Interessierte im Internet unter www.stiftungkulturlandpflege.de<br />

ausführlich informieren.<br />

Björn Rohloff,<br />

Stiftung Kulturlandpflege<br />

55


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

56<br />

Dr. Heinrich-<br />

Hubertus Helmke,<br />

Geschäftsführer DNZ<br />

Hohe Rüben- <strong>und</strong><br />

Zuckererträge lassen<br />

auf eine erfolgreiche<br />

Kampagne hoffen.<br />

Gute Rübenernte –<br />

dunkle Wolken aus Brüssel<br />

Die Rübenernte begann in Norddeutschland Anfang September sehr vielversprechend.<br />

Hohe Rüben- <strong>und</strong> Zuckererträge lassen auf eine erfolgreiche Kampagne 2011 hoffen.<br />

Getrübt wird die Freude darüber jedoch durch die jüngsten Pläne der EU-Kommission<br />

zur Reform der Zuckermarktordnung ab 2015. Die bewährte Quotenregelung <strong>und</strong> der<br />

Rübenmindestpreis werden seitens der EU-Kommission in Frage gestellt. Nach den<br />

harten Einschnitten seit 2006 <strong>und</strong> angesichts der veränderten Lage auf den Agrarmärkten<br />

wäre es verantwortungslos, dem europäischen Rübenanbau erneute Veränderungen<br />

der politischen Rahmenbedingungen zuzumuten. Die Europäische Rüben- <strong>und</strong><br />

Zuckerwirtschaft fordert auch mit Blick auf die Versorgungssicherheit geschlossen den<br />

Erhalt der bestehenden Zuckermarktregelungen.<br />

Nach einer durchschnittlichen Rübenernte 2010<br />

wurde die Anbaufläche im Verbandsgebiet des<br />

Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer<br />

e.V. (DNZ) 2011 gegenüber dem Vorjahr um 4.500 auf<br />

1<strong>52</strong>.000 ha ausgedehnt. Die Aussaat begann unter<br />

günstigen Bedingungen bereits Mitte März <strong>und</strong> war in<br />

der ersten Aprildekade im gesamten Verbandsgebiet<br />

nahezu abgeschlossen. Ausreichender Niederschlag<br />

sorgte für einen zügigen <strong>und</strong> gleichmäßigen<br />

Feldaufgang. Mit den trockenen <strong>und</strong> warmen<br />

Witterungsverhältnissen im Mai <strong>und</strong> Juni kamen die<br />

Rüben gut zurecht, der Reihenschluss war auf vielen<br />

Flächen bereits Anfang Juni erreicht. Sehr ergiebige<br />

Niederschläge im Juli <strong>und</strong> August ließen schließlich<br />

hervorragende Rübenbestände heranwachsen. Bereits<br />

zu Kampagnebeginn wurden durchschnittlich 61 t<br />

Rüben je Hektar geerntet bei einem Zuckergehalt von<br />

16,5 Prozent geerntet.<br />

Zuckerernte vielversprechend<br />

Unter zumeist trockenen Witterungsverhältnissen<br />

verliefen Ernte, Verladung <strong>und</strong> Transport im September<br />

<strong>und</strong> Oktober problemlos. Ende Oktober ergab die<br />

letzte Schätzung einen durchschnittlichen Rübenertrag<br />

von etwa 71 t/ha (2010 = 58,8) bei einem Zuckergehalt<br />

von r<strong>und</strong> 18 Prozent (2010 = 17,1). Daraus<br />

resultiert ein sehr guter Zuckerertrag von 12,8 t/ha<br />

(2010 = 10,1). Damit wird das langjährige Mittel um<br />

20 Prozent übertroffen. Die Gesamtabzüge für Erdbesatz<br />

<strong>und</strong> Kopfanteile liegenmit 8,2 Prozent im Mittel<br />

aller Zuckerfabriken deutlich unter den Werten von<br />

9,5 Prozent aus den vergangenen Jahren. Im Verbandsgebiet<br />

des DNZ werden in der Kampagne 2011<br />

aus insgesamt etwa 10,7 Mio.t Rüben (Vorjahr: 8,8)<br />

r<strong>und</strong> 1,7 Mio. t Zucker (2010: 1,2) gewonnen. Die Verarbeitung<br />

der Rüben erfolgte in den zur Nordzucker<br />

AG gehörenden niedersächsischen Werken Clauen,<br />

Nordstemmen, Schladen <strong>und</strong> Uelzen sowie im sachsen-anhaltinischen<br />

Klein Wanzleben bis Ende Oktober<br />

reibungslos. Eine weitere Fabrik, die zum niederländischen<br />

Zuckerhersteller Suiker Unie gehört,<br />

befindet sich in Anklam in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die Kampagne begann bereits am 7. September<br />

<strong>und</strong> wird aufgr<strong>und</strong> der großen Rübenernte erst<br />

Ende Januar beendet sein.<br />

Zuckermarktordnung fortsetzen<br />

Unter den Agrarpolitikern in der EU gilt<br />

das Sprichwort: „Nach der Reform ist vor<br />

der Reform“. Die EU-Kommission hat ihren<br />

Vorschlag zur Neugestaltung der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik (GAP) am 12. Oktober<br />

2011 vorgelegt. Die Zuckermarktordnung ist<br />

zwar nicht Hauptgegenstand der Diskussion,<br />

jedoch geht es bereits jetzt um eine Anschlussregelung<br />

ab 2015. Der DNZ ist sehr<br />

besorgt über die geplante Abschaffung der<br />

Zuckerquoten <strong>und</strong> des Rübenmindestpreises<br />

nach der Kampagne 2014. Dieses Ziel<br />

hat die Europäische Kommission mit ihrem<br />

Reformentwurf unterbreitet. Dannach sollen<br />

ab dem Anbaujahr 2015 nur noch die Einfuhrzölle<br />

für nichtbegünstigte Zuckerimporte<br />

<strong>und</strong> der Referenzpreis für Weißzucker in<br />

Höhe von 404 Euro/t erhalten bleiben. Die<br />

Quotenregelung <strong>und</strong> der Rübenmindestpreis<br />

würden hingegen vollständig wegfallen. Die<br />

Brüsseler Agrarverwaltung rechnet<br />

mit deutlich rückläufigen Erzeugerpreisen<br />

auf ein Niveau von unter 25<br />

Euro/t Rüben. Nach Einschätzung<br />

des DNZ wäre der Rübenanbau in<br />

Norddeutschland damit nahezu<br />

ausnahmslos in seiner Existenz bedroht.<br />

Als Folge würden zahlreiche<br />

Arbeitsplätze in der Zuckerindustrie<br />

<strong>und</strong> im ländlichen Raum akut<br />

gefährdet. Ferner könnte die Versorgung<br />

der Verbraucher aus heimischer<br />

Produktion nicht mehr gewährleistet<br />

werden.<br />

Der DNZ fordert die unveränderte<br />

Fortsetzung der gegenwärtigen<br />

Zuckermarktregelungen<br />

mindestens bis zum Jahr 2020. Diese steht bereits im<br />

Einklang mit den Zielen der EU-Agrarpolitik bezüglich<br />

Versorgungssicherheit, Marktzugang für Entwicklungsländer<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Fruchtfolgen. Nach<br />

den großen Einschnitten bei Preisen <strong>und</strong> Ausgleichszahlungen<br />

durch die Reform in 2006 benötigen die<br />

norddeutschen Rübenanbauer verlässliche Rahmenbedingungen.<br />

Dankbar ist der DNZ in diesem Zusammenhang<br />

über die Unterstützung des Europäischen<br />

Parlaments, das sich in seiner Stellungnahme zur GAP<br />

für eine unveränderte Fortsetzung der Zuckerpolitik<br />

bis mindestens 2020 ausgesprochen hat.<br />

Veränderte Lage an den Zuckermärkten<br />

Die Lage an den Zuckermärkten hat sich erheblich<br />

gewandelt. In Folge der Zuckermarktreform ist die<br />

Quotenerzeugung aus dem Anbau von Zuckerrüben<br />

in der Europäischen Union deutlich geringer als der<br />

Bedarf zur Versorgung des Nahrungsmittelsektors.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der anhaltend hohen Weltmarktpreise reichen<br />

die importierten Zuckermengen derzeit nicht für<br />

eine ausgeglichene Marktversorgung. Entgegen allen<br />

Erwartungen bei Einführung der Marktreform in 2006<br />

hat Brüssel für das Zuckerwirtschaftsjahr 2010/11 erstmalig<br />

Überschusszucker zur Vermarktung auf dem europäischen<br />

Binnenmarkt freigegeben. Darüber hinaus<br />

wurden die Importbeschränkungen temporär gelockert.<br />

Waren noch vor kurzer Zeit Begriffe wie<br />

Deklassierung <strong>und</strong> Marktrücknahme bedeutende<br />

Themen bei der Planung des Rübenanbaus, so<br />

sind es derzeit zusätzliche Absatzmengen <strong>und</strong><br />

Ausdehnung des Rübenanbaus. Für Rübenanbauer<br />

<strong>und</strong> Zuckerindustrie unerwartet erfreuliche<br />

Marktchancen.<br />

Norddeutsches Bioethanol nachhaltig<br />

erzeugt<br />

Auf dem Biokraftstoffsektor hat die Einführung<br />

von verbindlichen Nachhaltigkeitsstandards<br />

zur Stabilisierung des heimischen Marktes<br />

beigetragen. Ethanol aus norddeutschen Zuckerrüben<br />

entspricht ausnahmslos den internationalen<br />

Zertifizierungsbedingungen. Damit<br />

leistet der Rübenanbau einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz <strong>und</strong> zur Optimierung<br />

der Kraftstoffversorgung aus heimischer<br />

Produktion. Neben der Erzeugung von Bio-<br />

ethanol ist die Zuckerrübe mittlerweile auch ein<br />

Forderungen des DNZ zur Zukunft der ZMO<br />

• Fortbestand der bisherigen Zucker-<br />

quotenregelung<br />

• Erhalt des aktuellen Rübenmindest-<br />

preises mit Frachtregelung<br />

• Fortschreibung der Verpflichtung zu<br />

Branchenvereinbarungen zwischen<br />

Zuckerunternehmen <strong>und</strong> Rübenanbauerverbänden<br />

• Beibehaltung des Preisberichterstattungssystems<br />

• Gewährleistung von uneingeschränkten<br />

Zuckerexporten<br />

• Langfristige Absicherung von Einfuhrzöllen<br />

bei der WTO<br />

• Abschaffung der Produktionsabgabe<br />

• Fortsetzung der Zuckermarktordnung<br />

bis mindestens 2020<br />

interessanter Rohstoff für die Bereitstellung von Biogas.<br />

Optimierungsbedarf zeigt sich noch in der gesamten<br />

Logistikkette von der Lagerung, Konservierung <strong>und</strong><br />

Aufbereitung bis hin zum Aufbau einer flächendeckenden<br />

<strong>und</strong> kostengünstigen Vermarktung für Rübensubstrat.<br />

In jedem Falle beinhalten die politisch gesetzten<br />

Ziele zur weiteren Entwicklung regenerativer Energien<br />

ein großes Potenzial für den Rübenanbau.<br />

Rübenbezahlung 2011 <strong>und</strong> 2012<br />

Im Juli 2011 haben sich DNZ <strong>und</strong> Nordzucker auf neue<br />

Vertragsbedingungen für den Rübenanbau 2012 geeinigt.<br />

Darüber hinaus wurden Nachbesserungen zur<br />

laufenden Rübenkampagne 2011 vereinbart. Abweichend<br />

von den bereits zuvor vereinbarten Regelungen<br />

wird ein individueller Vortrag für Überrüben in Höhe<br />

von fünf Prozent angeboten. Ferner wurden die Abschlagzahlungen<br />

für das Rübengeld aufgestockt bzw.<br />

erstmalig auch für Überrüben eingeführt. Der in der<br />

Vergangenheit heftig umstrittene Nichterfüllungsbeitrag<br />

wurde erheblich abgemildert <strong>und</strong> greift nur noch<br />

bei bewusster Unterbelieferung der Vertragsmenge.<br />

Die neu vereinbarten Regelungen gelten auch bereits<br />

für die Rübenlieferungen in 2011.<br />

Bei der vom DNZ angestrebten Nachbesserung<br />

der fünfjährigen Industrierübenverträge wurde ein<br />

„Süße, Leben, Land<br />

wirtschaft“ hieß es vom<br />

19. bis 21. Mai mit<br />

dem Erlebnis Bauernhof<br />

mobil der FNL auf<br />

dem Kohlmarkt in<br />

Braunschweig.<br />

57


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

58<br />

Heino Beewen<br />

Teamleiter <strong>Landvolk</strong>dienste<br />

Kompromiss geschlossen. Die in 2010 vereinbarten<br />

Preismodelle werden unverändert fortgeführt. Allerding<br />

besteht die Option für eine jährliche Nachverhandlung<br />

zum Ende der Kampagne auf Basis der aktuellen<br />

Vermarktungslage. Alle Inhaber von fünfjährigen<br />

Industrierübenverträgen erhielten ein Exklusivangebot<br />

zur Zeichnung eines einjährigen Industrierübenvertrages<br />

zum vollen Quotenrübenpreis ohne individuelle<br />

Frachtbeteiligung für 2012. Das Branchenabkommen<br />

zwischen Nordzucker <strong>und</strong> DNZ sieht ferner vor, dass<br />

die noch vor einem Jahr im Rahmen des Einsparprogramms<br />

vereinbarten Rübengeldkürzungen in Höhe<br />

von 2,8 Mio. Euro in 2011 nicht umgesetzt werden.<br />

Darüber hinaus garantiert Nordzucker eine Beteiligung<br />

der Rübenanbauer an den Zuckererlösen in Höhe<br />

von mindestens fünf Mio. Euro. Ein konkretes Modell<br />

zur Ableitung der endgültigen Erlösbeteiligung befand<br />

sich bei Redaktionsschluss noch in Verhandlung. Der<br />

DNZ strebt eine Orientierung an transparenten Marktdaten<br />

an. Aus Sicht des Verbandes bieten die ausgehandelten<br />

Vertragskonditionen den norddeutschen<br />

Rübenanbauern wirtschaftlich interessante Perspektiven<br />

für den Rübenanbau in 2011 <strong>und</strong> 2012.<br />

Mit der Rübenernte 2011 wird erneut das große<br />

Potenzial der süßen Feldfrucht deutlich. Nach einer<br />

nur durchwachsenen Getreideernte überzeugt die<br />

Zuckerrübe mit hohen Erträgen <strong>und</strong> trägt damit weiterhin<br />

zur Stabilisierung des Betriebseinkommens auf<br />

den Marktfrruchtbaubetrieben bei. Der DNZ ist deshalb<br />

zuversichtlich, dass die norddeutschen Zuckerrübenanbauer<br />

die anstehenden Herausforderungen<br />

im Wettbewerb mit anderen Regionen, Feldfrüchten<br />

<strong>und</strong> Verwertungsmöglichkeiten auch künftig bestehen<br />

können.<br />

Energiewende als Herausforderung<br />

für die Versicherungswirtschaft<br />

Die vielfach beschworene Energiewende ist für „Otto Normalverbraucher“ noch nicht<br />

überall sichtbar <strong>und</strong> fassbar, aber Gesellschaft <strong>und</strong> Politik sind sich darüber einig, dass die<br />

Potenziale der erneuerbaren Energien als Schlüsseltechnologie für eine klimafre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> autarke Energieversorgung stärker als bisher genutzt werden müssen. Der Schritt<br />

vom Landwirt zum Energiewirt wird, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung,<br />

das Bild der zukünftigen Landwirtschaft prägen <strong>und</strong> ein bedeutendes Moment in der<br />

zukünftigen Entwicklung der Betriebe ausmachen.<br />

Schätzungen zu Folge sind 20 Prozent aller<br />

installierten Leistung von Photovoltaikanlagen<br />

auf den Gebäuden landwirtschaftlicher Betriebe.<br />

Ende 2010 waren ca. 6.000 Biogasanlagen b<strong>und</strong>esweit<br />

am Netz <strong>und</strong> lieferten eine elektrische Leistung von<br />

insgesamt 2,279 Megawatt, das entspricht der Leistung<br />

von 1,5 Kernkraftwerken. Wie wichtig die pflanzliche<br />

Produktion für den zukünftigen Energiemix ist, wird<br />

schon daran deutlich, dass bereits jetzt mehr als 65<br />

Prozent der erneuerbaren Energien, angefangen von<br />

der Wärmeproduktion bis hin zu Biokraftstoffen, aus<br />

Biomasse stammen. Die zukünftige Energiewende<br />

wird von dem weiteren Ausbau der Photovoltaik <strong>und</strong><br />

Windenergie sowie der Nutzung von Biomasse geprägt<br />

sein, auf die landwirtschaftlichen Betriebe wird eine<br />

Schlüsselrolle zukommen.<br />

Diese große Herausforderung, die gleichermaßen<br />

ein Stück der zukünftigen Existenzsicherung<br />

darstellt, ist gleichzeitig verb<strong>und</strong>en mit einer Vielzahl<br />

von Veränderungen in den Abläufen der Betriebe.<br />

Einerseits wird die klassische Urproduktion<br />

ein Stück weit verlassen, andererseits gibt es neue<br />

Handelspartner wie z.B. die Energiewirtschaft, die<br />

mit anderen <strong>und</strong> vielfach verbindlicheren vertraglichen<br />

Regelungen aufwarten. Fragen zur Gründung<br />

von Kapitalgesellschaften, von vertraglicher Haftung,<br />

Liefergarantien <strong>und</strong> vielem mehr werden die<br />

Landwirtschaft zukünftig prägen. Möglicherweise<br />

wird auch der Klimawandel in der Diskussion um<br />

die Produktion von Biomasse eine neue oder andere<br />

Stellung einnehmen.<br />

Am Ende muss sich dann noch der Versicherungsschutz<br />

des Betriebes den sich verändernden<br />

Rahmenbedingungen anpassen. Neue Haftungsfragen<br />

sollten berücksichtigt werden, betriebliche Umstrukturierungen<br />

nach großen Schadenereignissen,<br />

aber auch die Absicherung des Betriebsleiters <strong>und</strong><br />

Geschäftsführers einer Kapitalgesellschaft stellt neue<br />

Herausforderungen an die Versicherungsprodukte.<br />

Die <strong>Landvolk</strong>dienste sehen ihre Aufgabe nicht nur in<br />

der unabhängigen Beratung, sondern auch darin, die<br />

veränderten Anforderungen an die Versicherungswirtschaft<br />

weiterzugeben <strong>und</strong> die Produktentwicklung der<br />

Häuser positiv für die landwirtschaftlichen Betriebe zu<br />

beeinflussen.<br />

In diesem Jahr stand die Qualifizierung der<br />

Rechtsschutzpolicen, der Haftpflichtversicherung<br />

<strong>und</strong> der Tierversicherung im Vordergr<strong>und</strong>. Im Nachgang<br />

zum Dioxinskandal wurden für tierhaltende Betriebe<br />

besondere Informationen zusammengestellt. In<br />

der zweiten Jahreshälfte <strong>und</strong> für das kommende Jahr<br />

standen <strong>und</strong> stehen versicherungstechnische Anpassungsmöglichkeiten<br />

an die Folgen des Klimawandels<br />

im Fokus.<br />

Hoch motivierte Obstbauern<br />

Das Jahr 2011 brachte den niedersächsischen Obstbauern viele Neuerungen. Der B<strong>und</strong><br />

der deutschen Blaubeererzeuger ist mit in das berufsständische Boot der Fachgruppe<br />

Obstbau gestiegen, die Sommertagung der B<strong>und</strong>esfachgruppe Obstbau gastierte in<br />

<strong>Niedersachsen</strong>, <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst ist im Obstbau gestartet. Der erste<br />

freiwillige Obstbauhelfer in Deutschland kommt aus dem Alten Land <strong>und</strong> leistet eine<br />

hervorragende Hilfe für in Not geratene Obstbaubetriebe.<br />

Gut besucht wurde von den norddeutschen<br />

Obstbauern das Seminar „Saisonarbeitskräfte“ im<br />

Alten Land in Jork-Wisch zum Jahresauftakt. Vorgestellt<br />

wurden die aktuellen Hinweise zur Sicherstellung<br />

des Arbeitskräftebedarfs<br />

im laufenden Jahr. Die<br />

Referenten aus dem Team<br />

des Landesbauernverbandes,<br />

der Land- <strong>und</strong> forstlichen<br />

Arbeitgebervereinigung, der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>und</strong> der Agentur<br />

für Arbeit gaben wieder praxisnahe <strong>und</strong> wichtige<br />

Hinweise. Das Saisonarbeiterseminar 2012 findet am<br />

16.Januar statt.<br />

Die Norddeutschen Obstbautage setzten mit der<br />

Meisterehrung der jungen Obstbauern ein Zeichen<br />

für den qualifizierten Nachwuchs. Am verbandspolitischen<br />

Tag hatten Jens Stechmann, Vorsitzender der<br />

B<strong>und</strong>esfachgruppe, <strong>und</strong> <strong>Niedersachsen</strong>s Landwirtschaftsminister<br />

Gert Lindemann das Wort.<br />

Die Motivation der Obstbauern <strong>und</strong> der Fachgruppe<br />

Obstbau wird getragen vom Wunsch der Verbraucher<br />

nach frischem ges<strong>und</strong>em Obst. Er bestimmt<br />

das Handeln beim Einkauf. Krisenstimmungen mit<br />

Kaufzurückhaltung können so bald überw<strong>und</strong>en<br />

werden. Das motiviert den Obstbauern jeden Tag<br />

<strong>und</strong> hilft über die wirtschaftliche Entwicklung in der<br />

diesjährigen Obstvermarktung hinweg. Die Preissenkungswellen<br />

des Lebensmitteleinzelhandels (LEH)<br />

treffen auch immer wieder den Obstbau. Wenn der<br />

Discounter mit Aktionspreisen von weniger als 90<br />

Cent für zwei kg Äpfel wirbt, ist das für den Erzeuger<br />

mehr als deprimierend. Für die Fachgruppe Obstbau<br />

ergibt sich daraus immer wieder ein Ansatzpunkt, mit<br />

den b<strong>und</strong>esweiten Entscheidern im Einkauf des LEH<br />

in die Diskussion zu kommen. Argumente gegen ein<br />

Verschleudern von Obst <strong>und</strong> anderen Lebensmitteln<br />

gibt es genug. Fordern wir den Verbraucher also auf,<br />

die Chance des günstigen Preises zu nutzen <strong>und</strong> zum<br />

ges<strong>und</strong>en heimischen Apfel zu greifen.<br />

Der Apfel ist der Werbeträger schlechthin. Seine<br />

Natürlichkeit nutzen viele Branchen, gerne auch im<br />

Dienstleistungsbereich oder für Werbebotschaften.<br />

Der heimische Apfel ist der Inbegriff für eine natürliche<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> seine Herkunft aus<br />

der unmittelbaren Region für den bewussten Konsumenten<br />

ein starkes Kaufargument. Das sollte analog<br />

für den Apfelsaft gelten. Sorgfältig gepresst, liefern die<br />

vielen heimischen Apfelsorten ein schmackhaftes, ges<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> obendrein preiswertes Getränk, Genuss<br />

aus der Region auch nach dem Bearbeitungsprozess in<br />

der Saftpresse! Das schafft Vertrauen <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

„Der heimische Apfel ist der<br />

Inbegriff für eine natürliche<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung.“<br />

Ein guter Apfelsaft braucht eine guten Apfel, <strong>und</strong> der<br />

wächst in der Nähe.<br />

Gemeinsam sucht die Fachgruppe Obstbau nach<br />

Lösungsansätzen für neue Probleme. Dazu zählen die<br />

Elbvertiefung <strong>und</strong> die damit<br />

steigende Salinität des Elbwassers,<br />

Fragen des Risikomanagements,<br />

sei es durch<br />

Klimaextreme wie Frost oder<br />

Hagel oder auch andere Katastrophen<br />

wie die durch EHEC-Keime ausgelöste. Die<br />

ewig komplizierte Situation bei der Genehmigung notwendiger<br />

Pflanzenschutzmittel muss in jedem Frühjahr<br />

erneut als fast dramatisch beschrieben werden<br />

<strong>und</strong> stellt für alle Beteiligten eine nervenaufreibende<br />

<strong>und</strong> anstrengende Situation dar. Nur der unermüdliche<br />

Einsatz der Fachgruppe Obstbau <strong>und</strong> die struktive<br />

Zusammenarbeit mit den Fachberatern <strong>und</strong> den<br />

B<strong>und</strong>esbehörden ermöglichen eine befriedigende<br />

Lösung. Es bleibt die zwingende Aufgabe, intelligente<br />

<strong>und</strong> akzeptierte Strukturen zur Lückenschließung zu<br />

schaffen. Nur dann hat der Obstbau in Deutschland<br />

eine Zukunft.<br />

Der deutsche Obstbau hat starke Argumente, die<br />

Qualität, Sicherheit <strong>und</strong> Naturschutz im Anbau garantieren<br />

Die Einzelheiten der Erzeugungsmethoden<br />

sind in b<strong>und</strong>eseinheitlichen Richtlinien festgeschrieben,<br />

die von Jedermann eingesehen werden können.<br />

Die Obstbauern laden jedes Jahr wieder dazu ein, den<br />

Obstbau bei den Altländer Apfeltagen <strong>und</strong> dem Tag<br />

des offenen Hofes lebendig mit einer Tour durch die<br />

Obstplantagen zu erleben.<br />

Bernd Eckhoff,<br />

Fachgruppe Obstbau<br />

Gut gelaunt präsentiert<br />

sich DBV-Präsident<br />

Gerd Sonnleitner mit<br />

Apfelkönigin Laura<br />

59


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

60<br />

Constantin Graf von<br />

Lüttichau,<br />

Geschäftsführer<br />

aLMR <strong>Niedersachsen</strong><br />

Die Zukunft fest im Blick<br />

Eine positive Entwicklung der Landwirtschaft erfordert von Landwirten <strong>und</strong> ihren<br />

Organisationen, dass sie sich die Chancen der Veränderungen erkennen <strong>und</strong> sich<br />

auf die neuen Anforderungen der Märkte einstellen, die sich aus der Globalisierung<br />

<strong>und</strong> dem sich ständig ändernden Umfeld ergeben. Die Maschinenringe möchten<br />

ihre Mitglieder als kompetente <strong>und</strong> verlässliche <strong>Dienstleister</strong> unterstützen.<br />

Zusätzlich stehen sie auch der Wirtschaft <strong>und</strong> den Gemeinden in den ländlichen<br />

Regionen <strong>Niedersachsen</strong>s mit Know How <strong>und</strong> mehr als vierzigjähriger Erfahrung als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Diesen Weg in die Zukunft zeigte das Motto „Vision<br />

2020“, unter dem die B<strong>und</strong>esversammlung<br />

<strong>und</strong> der Tag der Maschinenringe 2011 standen. Die<br />

Maschinenringe in <strong>Niedersachsen</strong> bieten als starker<br />

<strong>Partner</strong> ihren Mitgliedern in einer Zeit des immer<br />

schneller fortschreitenden technischen Fortschritts<br />

zukunftsfähige Angebote <strong>und</strong> neue Perspektiven.. So<br />

werden bäuerliche Familienunternehmen jederzeit<br />

in die Lage versetzt, notwendige Anpassungen an<br />

sich ändernde Rahmenbedingungen zu vollziehen.<br />

Trotz des auf die Globalisierung ausgerichteten<br />

Hauptaugenmerks werden aber nicht die Bedürfnisse<br />

der bäuerlichen Familien <strong>und</strong> der Menschen<br />

in den ländlichen Räumen vergessen. Darum wird<br />

es auch zukünftig Angebote geben, die nicht nur auf<br />

die tägliche Arbeit des Betriebsleiters abgestimmt<br />

sind, sondern die Familien auf den Höfen als Ganzes<br />

sehen <strong>und</strong> einbeziehen. In diesem Zusammenhang<br />

fand unter dem Leitmotiv „Ein Tag Auszeit<br />

vom Betrieb… für die Familie“ am 25. Juni wieder<br />

ein MR-Familientag im Heidepark Soltau statt. Maschinenringmitglieder<br />

erhielten die Karten wurden<br />

zum günstigen Vorzugspreis.<br />

Am 19. September fand unter der Regie des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes der Maschinenringe der zweite<br />

„Bauernmontag“ auf dem Oktoberfest in München<br />

statt, wo zwei Festzelte reserviert waren. Der gute<br />

Zuspruch macht Mut, dass der „Bauernmontag“ zu<br />

einer festen Größe im Kalender der Maschinenringorganisation<br />

wird.<br />

Überbetriebliche Nährstoffverwertung<br />

einheitlich dokumentiert<br />

Seit langem schon ist die Dokumentation von Nährstoffen<br />

ein Thema in der Landwirtschaft <strong>und</strong> wird<br />

unter anderem ob ihres Arbeitsaufwands kontrovers<br />

diskutiert.<br />

Die Maschinenringe in <strong>Niedersachsen</strong> sind<br />

in diesem Aufgabenfeld als <strong>Dienstleister</strong> im Sinne<br />

ihrer Mitglieder seit einigen Jahren aktiv. Die Dokumentation<br />

wurde in der Vergangenheit mit diversen<br />

Programmen durchgeführt. Nun können die<br />

Nährstoffströme mit einem einheitlichen, webbasierten<br />

System dokumentiert werden, das durch die<br />

Maschinenringe über drei Jahre getestet <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

verbessert wurde. Dieses Programm, das<br />

in seiner Entwicklung auch durch das niedersächsische<br />

Landwirtschaftsministerium sowie die Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Niedersachsen</strong> kritisch begleitet<br />

wurde, erfüllt alle Anforderungen der am 1.9.2010<br />

in Kraft getretenen Verordnung über das Inverkehr-<br />

bringen <strong>und</strong> Befördern von Wirtschaftsdünger. Dem<br />

Landwirt wird Arbeit abgenommen, bei Anfrage<br />

kann er seine Daten in kürzester Zeit digital nach<br />

Hause übermittelt bekommen. Dies ermöglicht<br />

ihm einen genauen Überblick über den Stand der<br />

Nährstoffbilanz seines Betriebes. Zusätzlich soll der<br />

Landwirt auf Anfrage einen direkten Zugang zur Ansicht<br />

seiner Daten erhalten. Bei Betriebsprüfungen<br />

stünden den Nutzern der Dokumentation damit<br />

immer die tagesaktuellen Zahlen zur Verfügung,<br />

mühsames Zusammenstellen oder Anfordern wären<br />

überflüssig.<br />

Das Programm bildet eine ideale zukunftsorientierte<br />

Dokumentationsplattform für Landwirte,<br />

aber auch für externe Vermittler oder Verwerter, die<br />

noch nach einer geeigneten modernen Dokumentationslösung<br />

suchen. Letztere haben die Möglichkeit,<br />

einen eigenen Zugang zu erhalten <strong>und</strong> somit<br />

ihre K<strong>und</strong>en auch weiterhin optimal zu betreuen.<br />

Weitere Informationen dazu können beim Landesverband<br />

der Maschinenringe <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />

erfragt werden.<br />

Zertifizierung nach ISO 9001:2008<br />

verbessert die Arbeit<br />

Bereits seit einigen Jahren ist etwa jeder dritte niedersächsische<br />

Maschinenring mit seinen Tochtergesellschaften<br />

in einer Matrixzertifizierung über den<br />

Landesverband der Maschinenringe <strong>Niedersachsen</strong><br />

e.V. nach der ISO 9001:2008 zertifiziert. Durch den<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess <strong>und</strong> den<br />

Erfahrungsaustausch während der internen Audits<br />

können so die verschiedenen Prozesse angepasst<br />

<strong>und</strong> die Arbeit für die Mitglieder immer weiter verbessert<br />

werden.<br />

B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst beim<br />

LMR <strong>Niedersachsen</strong><br />

Als Ergänzung zu den haupt- <strong>und</strong> nebenberuflichen<br />

Betriebshelfern war der Landesverband der Maschinenringe<br />

<strong>Niedersachsen</strong> seit 1995 als Beschäftigungsstelle<br />

für den Zivildienst anerkannt. Mit dem<br />

Aussetzen der allgemeinen Wehrpflicht wurde auch<br />

der Zivildienst vom Gesetzgeber ausgesetzt.<br />

Als „Ersatz“ für den Zivildienst gibt es seit Juli<br />

2011 den B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst, der allen Frauen<br />

<strong>und</strong> Männern nach der Erfüllung der Schulpflicht<br />

angeboten werden kann. Die Aufgaben sind im Wesentlichen<br />

die gleichen wie die beim Zivildienst, also<br />

die Betriebshilfe auf Höfen, wenn der Betriebsleiter<br />

im Krankheitsfall ersetzt werden muss.<br />

Wald liefert regenerative Energie<br />

Die Waldbesitzer in <strong>Niedersachsen</strong> blicken auf ein erfolgreiches Internationales Jahr der<br />

Wälder 2011 zurück. Durch zahlreiche Aktionen <strong>und</strong> Veranstaltungen ist es gelungen,<br />

den Wald <strong>und</strong> seine Eigentümer in das Bewusstsein vieler Menschen zu rücken. So hat<br />

sich der Waldbesitzerverband <strong>Niedersachsen</strong> e.V. in diesem Jahr unter anderem mit<br />

einem Gemeinschaftsstand Privatwald auf der Forst- <strong>und</strong> Holzmesse LIGNA in Hannover<br />

erfolgreich präsentiert.<br />

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat<br />

in der Energiepolitik ein Paradigmenwechsel<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Der Ausstieg aus der Kernkraft <strong>und</strong><br />

die Klimaschutzvorgaben rücken die Erzeugung<br />

regenerativer Energie in den Vordergr<strong>und</strong>. Den<br />

heimischen Wäldern kommt dabei eine besondere<br />

Bedeutung zu. Sie erzeugen nachhaltig den<br />

klimaschonenden Energieträger Holz <strong>und</strong> können<br />

gleichzeitig als Standort für die Erzeugung von<br />

Windenergie dienen. Diese <strong>und</strong> andere Standpunkte<br />

hat der Waldbesitzerverband <strong>Niedersachsen</strong> deshalb<br />

in einer Waldresolution zusammengefasst, die<br />

Präsident Norbert Leben dem niedersächsischen<br />

Ministerpräsidenten David McAllister anlässlich der<br />

Zukunftskonferenz auf der LIGNA übergeben hat.<br />

Die 2014 beginnende Periode der EU Agrar- <strong>und</strong><br />

Forstförderung wirft längst ihre Schatten voraus. Es<br />

ist an uns, den Prozess der forstlichen Förderung so<br />

mit zu begleiten, dass die Forstwirtschaft mit ihren<br />

kleinen <strong>und</strong> mittleren Strukturen, vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der Gesellschaftsvorsorge zukunftsfähig gemacht<br />

wird.<br />

Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel<br />

bleibt die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte.<br />

Der Waldklimafonds soll Waldbesitzern bei<br />

dieser Anpassung helfen. Noch wichtiger aber ist<br />

es, die Baumarten im Wald zu etablieren, die den<br />

klimatischen Veränderungen angepasst sind <strong>und</strong><br />

den Waldbesitzern Wertschöpfungsmöglichkeiten<br />

eröffnen.<br />

Der Holzverkauf wird in absehbarer Zeit die<br />

Haupteinnahmequelle für die Betriebe bleiben. Die<br />

Gemeinwohlleistungen wie Klimaschutz, Trinkwasser,<br />

Naturschutz <strong>und</strong> Erholung müssen nachziehen<br />

<strong>und</strong> den Waldbesitzern endlich gerecht vergütet<br />

werden.<br />

Steffen Hartig,<br />

Geschäftsführer<br />

Waldbesitzerverband<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

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61


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

62<br />

Till Reichenbach<br />

Geschäftsführer NLJ<br />

Niedersächsische Landjugend –<br />

Anpacken statt rumschnacken<br />

Das Jahr 2011, das europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit, war bei der Landjugend<br />

geprägt von der 72-St<strong>und</strong>en-Aktion. Bereits zum fünften Mal fand sie vom 26.bis 29. Mai<br />

statt, sie stand unter dem Motto „Wi pakt dat an“. Das ließen sich die teilnehmenden<br />

Landjugend Gruppen nicht zweimal sagen.<br />

Seit 1995 findet die Aktion im Vierjahresrhythmus<br />

statt <strong>und</strong> bisher wurde alle vier Jahre wieder eine<br />

Rekordbeteiligung erreicht – so auch in diesem Jahr.<br />

Trotzdem ist die 72-St<strong>und</strong>en-<br />

Aktion keine Routine, sondern<br />

immer wieder eine neue<br />

Herausforderung. Insgesamt<br />

75 Gruppen hatten sich für<br />

die neue 72-St<strong>und</strong>en-Aktion<br />

angemeldet. Die steigende<br />

Beteiligung über die Jahre ist ein<br />

deutliches Zeichen dafür, dass die Jugendlichen mehr<br />

als motiviert sind, etwas Gemeinnütziges für ihr Dorf<br />

zu tun, aber auch Spaß haben <strong>und</strong> tolle Erlebnisse mit<br />

der Aktion verbinden.<br />

Vor allem die ehrenamtliche Dimension beeindruckt:<br />

Die Aktion wird fast ausschließlich von eh-<br />

„Die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion<br />

ist mehr als Spaß,<br />

sie hat einen hohen<br />

Bildungswert.“<br />

renamtlichen Kräften verwirklicht. Von der obersten<br />

Planungsebene (zwei Ehrenamtliche!), über die Vorbereitung<br />

der Aufgaben (ca. 20 Ehrenamtliche) bis hin<br />

zu der Durchführung in den<br />

Aktionsgruppen (ca. 4.500 Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Helfer vor Ort)<br />

führen Mitglieder <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

der Niedersächsischen Landjugend<br />

die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion zu<br />

einem großen Erfolg. Lediglich<br />

in der landesweiten Koordination<br />

<strong>und</strong> der Öffentlichkeitsarbeit wirkt jeweils ein Bildungsreferent<br />

unterstützend mit.<br />

Der besondere Reiz der Aktion besteht weiterhin<br />

darin, dass die Aufgabe <strong>und</strong> der Agent bis zum Startschuss<br />

um 18 Uhr am 26. Mai geheim waren. Natürlich<br />

wurde vorher schon fleißig spekuliert, wer der geheime<br />

Agent sein könnte <strong>und</strong> was genau die diesjährige<br />

Aufgabe der Gruppe sein würde. Wichtig für den<br />

Agenten <strong>und</strong> auch die Aufgabe, die er oder sie in<br />

Abstimmung mit dem Landesverband sucht, ist<br />

ein starker Bezug zum Dorf. Die Aufgabe soll sowohl<br />

dem Dorf zugutekommen als auch der Landjugendgruppe<br />

vor Ort. Die Agenten mussten damit<br />

schon fast eine Mammutaufgabe bewältigen: Eine<br />

Aufgabe finden, die dem Dorf <strong>und</strong> den Landjugendlichen<br />

nutzt, Spaß bei der Umsetzung macht,<br />

in 72 St<strong>und</strong>en zu bewältigen <strong>und</strong> dann auch noch<br />

über Spenden <strong>und</strong> Sponsoren finanzierbar ist. Die<br />

Aufgabe ist Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt der Aktion <strong>und</strong><br />

muss die individuellen Bedürfnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

der jeweiligen Gruppe berücksichtigen. Die<br />

Bandbreite reichte von einem Piratenschiff, über<br />

einen Schwimmteich, den Bau eines kompletten<br />

Kinderspielplatzes bis hin zu einem XXL-Outdoor-Memory.<br />

Auch wenn die Gruppen vor Ort vorher noch nicht<br />

wussten, was auf sie zukommt, konnten sie doch schon<br />

einiges vorbereiten. Tipps <strong>und</strong> Tricks hierzu gaben die<br />

Bildungsreferenten an insgesamt zwölf Terminen. Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Sponsorensuche <strong>und</strong> Projektplanung<br />

sind nur einige der dabie genannten Stichworte.<br />

Unterstützt wurden die Jugendlichen vielfach<br />

durch Kommunen oder öffentliche Träger. Sie helfen<br />

mit finanziellen Zuschüssen oder bei Genehmigungen.<br />

Auch lokale Betriebe oder Vereine helfen zum Beispiel<br />

bei der Bereitstellung der notwendigen Werkzeuge<br />

oder Maschinen. Aber auch kleine Dinge zählen: Von<br />

Brötchen über Getränke bis hin zum Baumaterial:<br />

Jede Spende ist gerne gesehen. Auf Landesebene zählen<br />

die VGH <strong>und</strong> der Förderverein der Landjugend zu<br />

den Hauptsponsoren. So bekamen die Jugendlichen<br />

T-Shirts, Banner, Zollstöcke <strong>und</strong> vieles mehr für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

vor Ort.<br />

Die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion ist mehr als nur Spaß <strong>und</strong><br />

Action. Die Aktion selbst, aber auch ihre Vorbereitung,<br />

haben einen hohen Bildungswert für die Jugendlichen.<br />

Sie sollen erleben, dass sie ihr Lebensumfeld aktiv<br />

mitgestalten können. Wichtig ist die Arbeit als Gruppe<br />

<strong>und</strong> im Team, um gemeinsam<br />

auch auf den ersten Blick unlösbar<br />

erscheinende Aufgaben<br />

zu bewältigen. Alles in allem<br />

ist die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion ein<br />

breit angelegtes Beteiligungsprojekt<br />

für Jugendliche <strong>und</strong><br />

dadurch eine jugendgemäße<br />

Form der informellen Bildung.<br />

Sie stärkt zugleich die<br />

Kontinuität der dörflichen Jugendarbeit.<br />

Darüber hinaus betrieben<br />

die Jugendlichen aktive<br />

Öffentlichkeitsarbeit für ihre<br />

Ortsgruppe <strong>und</strong> die Landesgemeinschaft,<br />

was sich in diesem<br />

Jahr auch in dem großartigen<br />

Echo in Presse, Fernsehen<br />

<strong>und</strong> R<strong>und</strong>funk widerspiegelte.<br />

Von lokalen Zeitungen, die<br />

fast immer über „ihre“ Gruppen<br />

vor Ort berichteten, über<br />

R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> überregionale Presse – die 72-St<strong>und</strong>en-<br />

Aktion war Ende Mai „das“ Thema in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

So widmete die Hannoversche Allgemeine Zeitung am<br />

Aktionswochenende der 72-St<strong>und</strong>en-Aktion die halbe<br />

<strong>Seite</strong> <strong>Niedersachsen</strong>seile <strong>und</strong> besuchte gleich mehrere<br />

Gruppen vor Ort. Ein NDR-Fernsehteam begleitete<br />

die Ortsgruppe Jever <strong>und</strong> machte daraus das Top-Thema<br />

der Sonntagsausgabe von „Hallo <strong>Niedersachsen</strong>“.<br />

Auch bei den niedersächsischen Radiosendern kam<br />

niemand umhin, etwas von der 72-St<strong>und</strong>en-Aktion<br />

zu hören. Ob Telefoninterviews, kurze Berichte oder<br />

Spendenaufrufe der Gruppen vor Ort, die Medien haben<br />

die NLJ an diesem Wochenende kreativ begleitet.<br />

Die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion ist eine Herkulesaufgabe<br />

auf allen Ebenen, von Landesebene bis hin zu den<br />

Gruppen vor Ort. Erschöpfte, aber glückliche Gesichter<br />

am Sonntagabend stehen aber als Beleg dafür, dass<br />

sich der Arbeitsaufwand lohnt! 2012 macht sich die<br />

Landjugend wieder „Stark fürs Land“: Unter diesem<br />

Titel wird die Jahresaktion 2012 auf Fehlentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Missstände im ländlichen Raum aufmerksam machen.<br />

Die Landjugend wird ihre Anliegen, Wünsche<br />

<strong>und</strong> Hoffnungen kreativ gegenüber Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />

vortragen.<br />

Die Landjugend in<br />

Hollen packte kräftig<br />

an <strong>und</strong> baute Sitz-<br />

gelegenheiten für<br />

einen Spielplatz.<br />

<strong>63</strong>


<strong>Partner</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleister</strong><br />

64<br />

Freiwilligendienste bei der NLJ<br />

Di e Ni e d e r s ä c h s i s c h e L a n d j u g e n d<br />

bietet verschiedene Möglichkeiten des<br />

bürgerschaftlichen Engagements. Ausgebildete<br />

Landwirte haben die Chance, im landwirtschaftlichen<br />

Betriebshilfsdienst ihr Fachwissen anzuwenden<br />

<strong>und</strong> zu erweitern. In Notsituationen sind<br />

landwirtschaftliche Familien auf Hilfe im Betrieb<br />

angewiesen. Bei Ausfall des Betriebsleiters kommt in<br />

vielen Fällen ein B<strong>und</strong>esfreiwilliger, alsNachfolger der<br />

Zivildienstleistenden zum Einsatz. Sie übernehmen<br />

alle Aufgaben zur Weiterführung des Betriebes nach<br />

den Leistungsgr<strong>und</strong>sätzen der landwirtschaftlichen<br />

Betriebshilfe. Jungen Agrariern bietet sich ein<br />

vielseitiges Einsatzfeld auf unterschiedlichsten Höfen.<br />

Vorhandenes Fachwissen wird durch den praktischen<br />

Einsatz erweitert, für die spätere Berufstätigkeit<br />

werden wertvolle Erfahrungen erworben. Die<br />

Freiwilligentätigkeit wird als Praxiszeit für den Besuch<br />

Nach der erfolgreichen Imagekampagne „Landwirt<br />

aus Leidenschaft“ hat die Niedersächsische<br />

Landjugend als Folgeprojekt 2011 die Kampagne<br />

„Von Herzen Hauswirtschaft“ in Kooperation mit<br />

Impressum:<br />

Redaktion: Gabi von der Brelie<br />

Fotoquellen: <strong>Landvolk</strong> 32, Landpixel 12, LVN 3, NLJ 3, Stephan 2, Archiv 5, Titel: <strong>Landvolk</strong> 1, Landpixel 3<br />

der Zweijährigen Fachschule bzw. des Meisterkurses<br />

oder des Studiums anerkannt. Der Einsatz der<br />

Freiwilligen erfolgt entweder auf direkte Anforderung<br />

der betroffenen Familie oder in Zusammenarbeit mit<br />

den Kreisverbänden des <strong>Landvolk</strong>es <strong>Niedersachsen</strong><br />

bzw. den Maschinenringen. Auch Gärtner der<br />

Fachrichtung Obstbau können im Freiwilligendienst<br />

ihr berufliches Können vertiefen. Im Jahr 2011<br />

haben sich sieben Zivildienstleistende in der<br />

landwirtschaftlichen Betriebshilfe engagiert. Wer über<br />

keine abgeschlossene Ausbildung verfügt <strong>und</strong> sich<br />

beruflich orientieren möchte, der kann Erfahrungen<br />

im Bereich der Heilerziehungspflege sammeln. Als<br />

anerkannter Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

steh die NLJ mit Einsatzstellen im Wangerland <strong>und</strong> in<br />

Oldenburg in Kontakt. Für handwerklich geschickte<br />

Allro<strong>und</strong>er besteht die Möglichkeit, sich im Bereich<br />

Gebäudemanagement zu erproben.<br />

den Landfrauenverbänden entwickelt. Mit Postkarten<br />

<strong>und</strong> einem „Berufsinformationsflyer“ soll<br />

über den Beruf der Hauswirtschafterin informiert<br />

werden. Die Kampagne will das Interesse für eine<br />

Ausbildung in der Hauswirtschaft wecken. Die Models<br />

auf den Postkarten sind Auszubildende oder<br />

gelernte Hauswirtschafterinnen aus der Landjugend<br />

<strong>und</strong> wollen zeigen, dass Hauswirtschaft<br />

mehr ist als „kochen, putzen, backen“, nämlich<br />

das Management des Haushalts. Auf der Rückseite<br />

der Postkarten finden sich Statements der Auszubildenden<br />

zum Beruf der Hauswirtschafterin. Mit<br />

den Materialien präsentiert sich die Landjugend<br />

auf Messen <strong>und</strong> Ausstellungen <strong>und</strong> stattet Schulen,<br />

Verbände, Vereine <strong>und</strong> Berufsinformationszentren<br />

aus, sie können in der Geschäftsstelle Hannover<br />

kostenlos angefordert werden.<br />

Mehr unter www.ausbildung-hauswirtschaft.de.<br />

Kreativkonzept Innenteil: Andrea Tschiersch, Titel: Mirja Schmale, Werbemittelproduktion Hannover/Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Layout: Mirja Schmale, Maren Wolf, Werbemittelproduktion Hannover/Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Verbandsorganisation/<br />

Steuerpolitik u. -recht,<br />

Jugend u. Bildung<br />

Personal, Verwaltung,<br />

Finanzen, Beteiligungen,<br />

Verbandsstruktur,<br />

Verbandsberatung<br />

Jürgen Vohl<br />

Steuerpolitik,<br />

Steuerrecht<br />

Cord Kiene<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

Bildungsträger,<br />

Junglandwirte,<br />

Nachwuchsförderung<br />

Heike Marheineke<br />

Mitgliederversammlung<br />

Agrar-, Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Sozialrecht<br />

Agrarrecht,<br />

Agrarrechtspolitik,<br />

Förderrecht,<br />

Kommunalrecht,<br />

Raumordnung<br />

Jens Haarstrich<br />

Harald Wedemeyer<br />

Umweltpolitik,<br />

Umweltrecht<br />

Hartmut Schlepps<br />

Sozialrecht, Sozialpolitik,<br />

Nebenerwerbslandwirtschaft,<br />

Private Vorsorge<br />

Heinz Möller<br />

Ausschüsse<br />

Ausschuss Pflanze<br />

Vorsitzender Jürgen Hirschfeld<br />

Geschäftsführer Werner Bosse<br />

Ausschuss Milch<br />

Vorsitzender Heinz Korte<br />

Geschäftsführer Dr. Werner Rüther<br />

Ausschuss Rindfleischerzeugung<br />

Vorsitzender Albert Schulte to Brinke<br />

Geschäftsführer Markus Kappmeyer<br />

Ausschuss Grünland<br />

Vorsitzender Peter Cornelius<br />

Geschäftsführer Hartmut Schlepps<br />

Ausschuss Schweine / Veredelung<br />

Vorsitzender Hermann Wester<br />

Geschäftsführer Markus Kappmeyer<br />

Ausschuss Tierseuchen<br />

Vorsitzender Norbert Meyer<br />

Geschäftsführer Dr. Werner Rüther<br />

Geschäftsführer Markus Kappmeyer<br />

Ausschuss Finanzen<br />

Vorsitzender Heiner Beermann<br />

Geschäftsführer Jürgen Vohl<br />

Ausschuss Jungagrarier<br />

Vorsitzender Heino Klintworth<br />

Geschäftsführerin Heike Marheineke<br />

Präsident: Werner Hilse<br />

Hauptgeschäftsführung:<br />

HGF: Jörn Dwehus<br />

Stv. HGF: Jürgen Vohl<br />

Agrarmärkte,<br />

Marktpolitik<br />

Milchwirtschaft<br />

Dr. Werner Rüther<br />

Vieh <strong>und</strong> Fleisch<br />

Markus Kappmeyer<br />

Pflanzliche Erzeugnisse,<br />

Werner Bosse<br />

Marktanalyse<br />

Dr. Friederike Albersmeier<br />

Regenerative Energien<br />

NawaRo<br />

Harald Wedemeyer<br />

Werner Bosse<br />

Ökolandbau<br />

Christine Hoppe<br />

Holz <strong>und</strong> Forst<br />

Steffen Hartig<br />

Vorstand<br />

Agrar- <strong>und</strong><br />

Strukturpolitik,<br />

Lebensmittelrecht,<br />

Agrarwirtschafts- <strong>und</strong><br />

Förderpolitik,<br />

öffentl. Haushalte,<br />

Betriebswirtschaft<br />

Dr. Wilfried Steffens<br />

Qualitätssicherung,<br />

Lebensmittel, Tierschutz,<br />

Veterinärwesen,<br />

Tierseuchen<br />

Dr. Werner Rüther<br />

Markus Kappmeyer<br />

Ausschuss Nebenerwerb<br />

Vorsitzender Karl Wiedemeier<br />

Geschäftsführer Heinz Möller<br />

Ausschuss Schul- u. Bildungspolitik<br />

Vorsitzender Thorsten Riggert<br />

Geschäftsführer Heike Marheineke<br />

Ausschuss Sozialpolitik<br />

Vorsitzender Helmut Meyer<br />

Geschäftsführer Heinz Möller<br />

Ausschuss Strukturpolitik<br />

Vorsitzender Erich Hinrichs<br />

Geschäftsführer Dr. Wilfried Steffens<br />

Warmbüchenstraße 3<br />

30159 Hannover<br />

Telefon: 05 11/3 67 04-0, Fax -62<br />

E-Mail: landesverband@landvolk.org<br />

www.landvolk.net<br />

Stand: 18. 11. 2011<br />

Ausschuss Umwelt<br />

Vorsitzender Dr. Hans-Christian Hanisch<br />

Geschäftsführer Hartmut Schlepps<br />

Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vorsitzender Johann Knabbe<br />

Geschäftsführer Wolfgang Arens<br />

Ausschuss Regenerative Energien<br />

Vorsitzender Hermann Grupe<br />

Geschäftsführer Harald Wedemeyer<br />

Arbeitsgruppe Sauenhalter<br />

Vorsitzender NN<br />

Geschäftsführer Markus Kappmeyer<br />

Helmut Brachtendorf<br />

Arbeitsgruppe Ökolandbau<br />

Vorsitzender NN<br />

Geschäftsführerin Christine Hoppe<br />

Presse- <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Koordination<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Verbandskommunikation<br />

Wolfgang Arens<br />

Helmut Brachtendorf<br />

Pressestelle / Internet<br />

Gabi von der Brelie<br />

Wiebke Molsen<br />

Christian Podlewski<br />

65

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