Gemeindebrief 04-09 KG Hohenlockstedt_V2007

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KIRCHENKREISGRUPPE IN KENIA Malindi/Kenia - Eins ist schon in den ersten Tagen klar. Wenn wir von unserem Besuch der Partnerkirche KELC (Kenianische Ev.-Luth. Kirche) zurückkommen, wird unser Horizont deutlich erweitert sein. Wir, das sind neun Ehrenamtliche aus verschiedenen Gemeinden des Kirchenkreises Rantzau- Münsterdorf und zwei hauptamtliche Vertreter. Reiseleiter ist Pastor Thorsten Pachnicke. Wir lernen jeden Tag Neues und erleben immer wieder Fremdes. Das geht schon kurz nach unserer Ankunft in Nairobi los. Die vielen Kleinbusse, die völlig überladen mit Menschen und Gepäck durch die schlaglochübersäten Straßen rasen. Die vielen Menschen, die auf der Straße zu sehen sind. Die Märkte, die sich kilometerweit an den Straßen erstrecken. Genauso staunen die Kenianer über uns. Wazungu, Weiße, sind in den Straßen von Nairobi selten. Touristen werden meist gleich in ihre Hotels an der Küste gefahren. Die Kinder bleiben stehen wenn sie uns sehen, zeigen auf uns, rufen ihren Eltern etwas zu. Die Erwachsenen sind etwas diskreter. Aber Aufsehen erregen wir überall. "Ich fühle mich so weiß", sagt Hinrike Thomas am zweiten Tag. Zu sehen ist auch eine für europäische Augen ungewohnte Dimension von Armut. Wir haben in Deutschland nichts zu meckern, geht mir durch den Kopf, als ich mir die provisorisch zusammengebauten Hütten in Mathare, einem der größten Slums in Afrika, aus dem Busfenster heraus anschaue. "Trotzdem gehen die Menschen mit einem Lächeln auf dem Gesicht durch ihre Welt", stellt Cornelia Epha fest. Genauso faszinierend wie die afrikanische Einstellung zum Leben ist das Leben in den Kirchengemeinden. Als wir am Sonntag in den Gottesdienst gehen, platzt die Kirche aus allen Nähten. Männer sitzen links, Frauen und Kinder rechts. Die Menschen sind begeistert von Wort und Musik. Sie hören andächtig der Predigt von Bischof Zacharia Kahuthu zu. Sie singen und beten laut mit. Es gibt schallenden Applaus für die Chöre. Der Gottesdienst dauert drei Stunden - die wie im Flug vergehen. Jeder gibt mehrmals etwas in die Kollekte. Und wer nichts hat, spendet Obst. Auch eine Ziege darf in die Kollekte gegeben werden. Das alles wird im Anschluss in einer Versteigerung im Freien zu Geld gemacht. Wir nehmen uns vor, etwas aus diesem Gemeindeleben mit nach Hause zu nehmen. Am Ende der Reise sind wir uns einig: Naturalien aus der Kollekte werden versteigert Die Menschen rund um Malindi besitzen vieles nicht, was wir haben. Aber sie besitzen die Phantasie, sich aus dem wenigen einen funktionierenden Alltag aufzubauen. Mit etwas Hilfe von außen ist Vieles möglich - ich habe unseren Auftrag verstanden. Natalie Lux, Kirchenkreissprecherin 15
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