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Orgeln in Oberpleis - Königswinter-Oberpleis

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Orgel von 1894 - 1956<br />

Der Verfasser dieses Berichtes begann se<strong>in</strong>e TÇtigkeit <strong>in</strong> <strong>Oberpleis</strong> im Februar 1952 vertretungsweise fÄr den<br />

erkrankten Organisten Johannes Schenk. Zu Ostern 1952 (Herr Schenk starb am Karsamstag vorher) sang<br />

der Chor die Krafft-Messe <strong>in</strong> Es-Dur.<br />

Die Orgel, die er vorfand, war alt, klapprig, die Manuale ausgegriffen, das Pedal abgetreten und alle drei durch<br />

die nicht mehr zu regulierende, ausgeschlagene und verschlissene Traktur lautstark zu hÅren.<br />

Aber weshalb trat er als Kantor am 1. August 1952 dennoch die Stelle hauptamtlich an, diese Stelle als KÄster,<br />

Organist und Chorleiter, wie solche B-Stellen besetzt wurden?<br />

Schon damals fasz<strong>in</strong>ierte ihn diese romanische Kirche, und mit dieser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen schlechten Zustand<br />

vorgefundenen Orgel sah er die grÅÖte Chance, <strong>in</strong> den Besitz e<strong>in</strong>er nach se<strong>in</strong>en Vorstellungen neuen Orgel<br />

zu gelangen. So ergriff er die Initiative, schrieb ohne Wissen von Pastor Wichert diverse Orgelfirmen an, wie<br />

es die folgende Korrespondenz belegt. So liegen uns von den e<strong>in</strong>ige Antwortschreiben vor:<br />

Vom 2 Juli 1954 der Firma Klais, Bonn;<br />

vom 2. Juli 1954 der Firma Ste<strong>in</strong>meyer & Co aus Oett<strong>in</strong>gen/Bayern;<br />

vom 3. Juli 1954 der Firma Ernst Seifert, Kevelaer;<br />

vom 5. Juli 1954 der Firma Werner Bosch, Kassel;<br />

vom 5. Juli 1954 der Firma Mauracher, L<strong>in</strong>z , gegrÄndet 1818;<br />

vom 14. August 1954 noch e<strong>in</strong>mal von der Firma Ste<strong>in</strong>meyer, Oett<strong>in</strong>gen;<br />

vom 17. August 1954 der Firma Karl Kamp aus Aachen;<br />

und noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Brief vom 18. Februar 1955 der Firma Ste<strong>in</strong>meyer.<br />

Das Klappern der Trakturen war nicht zu beheben, die Regulierung derselben hielt nicht lange, es stellten<br />

sich immer mehr Heuler e<strong>in</strong>, die nur e<strong>in</strong> Orgelbauer hÇtte beheben kÅnnen, und so mussten nach und<br />

nach ganze Register abgestellt werden.<br />

Inzwischen sah auch Pfarrer Wichert e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> sehr Musik<strong>in</strong>teressierter, selbst auch Viol<strong>in</strong>e zu spielen <strong>in</strong><br />

der Lage, dass mit der Orgel etwas geschehen mÄsste.<br />

Aus dieser Zeit liegt uns noch e<strong>in</strong>e Durchschrift an die Orgelbaufirma Romanus Seifert <strong>in</strong> Kevelaer vom<br />

27. Oktober 1956 vor.<br />

Wie festzustellen ist, entschieden sich jedoch alle Beteiligten, mit der Firma Klais <strong>in</strong> Bonn konkrete<br />

Verhandlungen aufzunehmen.<br />

Das setzte aber voraus, dass die f<strong>in</strong>anzielle Seite abgesichert wurde. So rief Herr Pfarrer Hans Wichert<br />

e<strong>in</strong>en Orgelbauvere<strong>in</strong> <strong>in</strong> Leben, <strong>in</strong> der Weise, dass sich so viele wie mÅglich <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de an diesem<br />

Projekt beteiligen sollten. Und so zogen Monat fÄr Monat MÇnner und Frauen zu den e<strong>in</strong>zelnen Familien<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de, um die Spenden e<strong>in</strong>zusammeln, zu denen sich die Familien bereit erklÇrt hatten. Auf<br />

dieser Grundlage konnte Pfarrer Wichert gut planen. Viele, sehr viele haben gespendet, von groÖen<br />

E<strong>in</strong>zelspenden bis h<strong>in</strong> zu kle<strong>in</strong>en und kle<strong>in</strong>sten BetrÇgen.<br />

Der Verfasser er<strong>in</strong>nert sich an e<strong>in</strong>e Kriegerwitwe, die es sich nicht nehmen lassen wollte, ihren Beitrag zu<br />

leisten, die monatlich 50 Pfennig spendete. Weil sich die Geme<strong>in</strong>de so sehr fÄr diese Orgel e<strong>in</strong>gesetzt<br />

hatte, fiel es manchem <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de auch schwer, als diese Orgel nach der Restaurierung der Kirche<br />

nicht mehr e<strong>in</strong>gebaut werden konnte.<br />

Dem Vorschlag des damaligen Interims-Organisten Kurt B. Wirtz, das Hauptwerk der Orgel <strong>in</strong> das<br />

nÅrdliche Querschiff e<strong>in</strong>zubauen, da, wo die heutige 1980 gebaute vierte Orgel steht, das Positiv<br />

entgegengesetzt im sÄdlichen Teil mit elektrischer Traktur (als Fernwirkung?), wurde nicht entsprochen.<br />

Aus dieser Zeit liegen noch zwei Briefe der Orgelbaufirma Klais vor, die umseitig <strong>in</strong> Ablichtung zu f<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d.,<br />

Zum Brief vom 4. Januar 1983 sei folgendes erwÇhnt: Beim Ab- resp. Ausbau der „zweiten" Orgel fiel dem<br />

Verfasser im wahrsten S<strong>in</strong>n des Wortes e<strong>in</strong> Zettel vor die FÄÖe mit folgendem Inhalt:<br />

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