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Für Ein- und Aufsteiger - Homerecording.be

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Sirus KXM-20 Stereo-Set<br />

Entwicklungsfähig<br />

Das Sirus KXM-20 Stereo-Set <strong>be</strong>eindruckt<br />

für gerade mal r<strong>und</strong> 160 Euro<br />

mit üppiger Ausstattung: Die <strong>be</strong>iden Mikrofone<br />

sind mit Dämpfungsschalter <strong>und</strong><br />

Hochpassfi lter ausgestattet, ne<strong>be</strong>n der<br />

Standard-Nierenkapseln <strong>be</strong>fi nden sich<br />

auch noch zwei Kugeln im Kunststoff-<br />

Koffer. Anstelle einer einfachen Klammer<br />

liefert der deutsche Vertrieb B & K das<br />

Set mit zwei brauchbaren elastischen<br />

Halterungen – nicht schlecht. Auch die<br />

Verar<strong>be</strong>itung der Mikrofone kann sich<br />

sehen lassen: Beispielsweise sind die<br />

Kapselgehäuse aus einem Stück Aluminium<br />

gefräst. Das sau<strong>be</strong>re Seidenmatt-<br />

Finish wirkt ganz <strong>und</strong> gar nicht billig, die<br />

gut geschnittenen Gewinde an den Verstärkereinheiten<br />

gestatten einen raschen<br />

Kapselwechsel. Beim Wechseln<br />

der Kapseln der Testmikrofone kommt<br />

dann a<strong>be</strong>r die Ernüchterung: Bei einem<br />

Mikrofon ist der Kontaktstift des Verstärkers<br />

verbogen – dieses Verstärker-Modul<br />

fällt damit für den Test aus.<br />

Das ist umso ärgerlicher, da diese<br />

günstigen Mikrofone messtechnisch einiges<br />

zu bieten ha<strong>be</strong>n: Das Labor ermittelt<br />

im Falle des intakten Geschwisters<br />

für die Niere eine hohe Empfi ndlichkeit<br />

von immerhin 21,5 mV/Pa <strong>be</strong>i einem Geräuschpegelabstand<br />

von sehr guten 75,1<br />

Dezi<strong>be</strong>l. Damit ist dieses Mikrofon praktisch<br />

rauschfrei. Die Abstimmung des<br />

Paares ist durchaus <strong>be</strong>friedigend gelungen,<br />

was auch die Frequenzgänge <strong>be</strong>legen,<br />

die im Kurvenverlauf zumindest<br />

ähnlich sind. Von einer echten Ü<strong>be</strong>reinstimmung<br />

kann trotzdem keine Rede<br />

sein – ein Schicksal, das sich die meisten<br />

Billig-Kondensator-Pärchen teilen.<br />

Davon abgesehen sind die Nieren-<br />

Frequenzgänge von einem recht unruhigen<br />

Kurvenverlauf geprägt. Auffällig ist<br />

der stete Abfall ab 500 Hertz, darü<strong>be</strong>r ist<br />

eine leichte Erhebung erkennbar, zwischen<br />

fünf <strong>und</strong> sechs Kilohertz gibt es<br />

wiederum eine Senke, auf die ein Anstieg<br />

folgt. Bei den Kugel-Frequenzgängen<br />

gibt es e<strong>be</strong>nfalls einige Auffälligkeiten:<br />

Gemeinsam ist <strong>be</strong>iden Frequenzgängen<br />

die Anhebung ab zwei Kilohertz.<br />

Darunter verläuft nur eine Kurve einigermaßen<br />

gleichmäßig, während die zweite<br />

eine Anhebung zwischen 100 <strong>und</strong> 500<br />

Hertz aufweist, die <strong>be</strong>i 200 Hertz ihren<br />

Zenit erreicht.<br />

Die Sirus-Mikrofone – genauer gesagt<br />

das Funktionierende – ha<strong>be</strong>n durchaus<br />

Entwicklungspotenzial, denn die Aufl ösung<br />

ist fast gut, was auch für das Impulsverhalten<br />

gilt. Der Klang der Nieren-<br />

Kapseln ist etwas tiefmittig mit leicht<br />

matten Höhen – hier sind dem Aufl ösungsvermögen<br />

einfach Grenzen gesetzt.<br />

Dafür sind die Bässe durchaus gut,<br />

in der Tendenz eher schlank. Die Kugeln<br />

klingen auch unterschiedlich: <strong>Ein</strong>e etwas<br />

voller <strong>und</strong> mitten<strong>be</strong>tont, die andere<br />

ausgewogener im Mittenband, dafür<br />

auch präsenter. Streng genommen erhält<br />

der Käufer also vier verschiedene Mikrofone,<br />

was selbstverständlich nicht Sinn<br />

eines Stereo-Paares sein sollte.<br />

Bei aller Nörgelei muss dem Sirus attestiert<br />

werden, dass es passa<strong>be</strong>l klingende<br />

Aufnahmen ermöglicht: Mit ausgewogen<br />

klingenden Gitarren <strong>be</strong>ispielsweise<br />

klingt es sogar ganz angenehm<br />

<strong>und</strong> o<strong>be</strong>rtonreiche Bläser mit schlankem<br />

Ton kommen ein wenig fülliger.<br />

Kurz<strong>be</strong>wertung<br />

KXM-20 Stereo-Set: Ver<strong>be</strong>sserungs würdiges<br />

Stereo-Set mit guten Anlagen <strong>und</strong> teilweise<br />

guten Messwerten. Im optimalen Zustand<br />

durchaus geeignet für Saiten-<br />

Instrumente oder Bläser.<br />

KXM-20_1_Niere: Unruhiger Kurvenverlauf mit deutlichem Abfall zu den Bässen, leichter Anhebung <strong>be</strong>i 700 Hertz <strong>und</strong> einer<br />

ausgeprägten Senke <strong>be</strong>i sechs Kilohertz. Das unruhige Polardiagramm zeigt eine breite Niere, die frequenzabhängig<br />

hypernierenförmig wird.<br />

KXM-20_2_Niere:<br />

Ähnlicher Kurvenverlauf<br />

mit vergleichbaren<br />

Merkmalen, allerdings<br />

weniger stark ausgeprägt.<br />

KXM-20_1_Kugel: Deutliche Anhebung ab zwei Kilohertz, die <strong>be</strong>reits <strong>be</strong>i vier Kilohertz fünf Dezi<strong>be</strong>l <strong>be</strong>trägt.<br />

Etwas unruhiges Polardiagramm: Zunehmende Richtwirkung <strong>be</strong>reits ab vier Kilohertz.<br />

KXM-20_2_Kugel: Trotz<br />

vergleichbarer Gr<strong>und</strong>tendenz<br />

weist die zweite Kugel<br />

markante Unterschiede wie<br />

die Anhebung zwischen 100<br />

<strong>und</strong> 500 Hertz, die im Gipfel<br />

<strong>be</strong>i 200 Hertz zwei Dezi<strong>be</strong>l<br />

<strong>be</strong>trägt, auf.<br />

Septem<strong>be</strong>r 2009<br />

Professional audio Musik & Equipment<br />

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