Im Blickpunkt - TSV Emskirchen
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<strong>TSV</strong><br />
Geflüster<br />
Dezember<br />
2011<br />
Wir kennen sie alle. Diese seltsame Unruhe, die<br />
nun wieder über uns gekommen ist und die sich<br />
vor dem Weihnachtsfest einstellt. Wir kennen Sie<br />
aus dem vergangenen Jahr und wir hatten uns<br />
im vorigen Dezember ganz fest vorgenommen,<br />
dass es diesmal anders wird. War nicht, nichts<br />
davon ist eingetreten. Wir irren wie jedes Jahr<br />
durch die Geschäfte, suchen das Ausgefallene,<br />
Besondere! Das wird von Jahr zu Jahr schwerer,<br />
denn wir haben ja schon alles. Aber gebt nicht<br />
auf! Und zu all dem was wir selbst zu erledigen<br />
haben, kommen nun auch noch als Tüpfelchen<br />
auf dem i, die vorweihnachtlichen Einladungen.<br />
Diese Einladungen kommen zu uns von allen<br />
Seiten. Offizielles und privates vermischen sich<br />
zu einem anstrengenden Reigen. Irgendwo<br />
warten immer Kerzenlicht, Stollen, Lebkuchen<br />
und Glühwein. Das ist Heil oder Fluch der Ehrenämter.<br />
So sind wir alle in einem Wettlauf um<br />
unseren eigenen „Jahresabschluss in Sachen<br />
Weihnachten" zu machen. Dabei wissen wir<br />
natürlich, dass es da einen Nachholbedarf gibt.<br />
Die christliche Botschaft der Liebe, die mit dem<br />
Heiligen Abend verbunden ist, lässt uns plötzlich<br />
fragen: Was haben wir im Laufe des Jahres nicht<br />
alles verpasst? Wen haben wir ungerecht oder<br />
gar herzlos behandelt? Das Schöne an diesen<br />
Tagen ist ja gerade, dass wir nun ein bisschen<br />
Herz zeigen dürfen, was ansonsten ja überhaupt<br />
nicht „cool" und nicht mehr angesagt ist. Oder<br />
doch wieder? Was unserer jungen Generation<br />
verloren gegangen ist von dem was frühere Generationen<br />
besessen haben, das ist das behutsame<br />
eintauchen in diese Weihnachtszeit. Die<br />
Vorfreude, das allmähliche herantasten, das sich<br />
vorbereiten. Wer backt noch selber Plätzchen,<br />
sticht den Teig mit Förmchen aus? Und wer wartet<br />
noch mit den Naschereien bis Heiligabend?<br />
Stattdessen stehen spätestens im September<br />
Lebkuchen und Weihnachtsmänner aus Schokolade<br />
in den Regalen der Kaufhäuser. Und<br />
Christstollen essen wir seit Anfang November.<br />
So beklagte sich ein Kollege, dass er noch zu einigen<br />
Weihnachtsfeiern müsse. Es wäre schön,<br />
meinte er, wenn man einen Teil der Einladungen<br />
auf den Januar verlegen könnte. Er ist Manager<br />
und liebt die Effizienz. Manager möchten alles im<br />
Griff haben und alle Termine selbst bestimmen.<br />
Aber Weihnachten bis in den Januar strecken –<br />
das geht eben schon gar nicht! Das jedenfalls ist<br />
kein Rezept gegen den Weihnachtsstress. Also<br />
schreiben wir hastig Karten, lassen Geschenke<br />
schon im Geschäft einpacken, eilen von Einladung<br />
zu Einladung, von Basar zu Basar, machen<br />
Schicken sie uns bitte eine E-mail an<br />
blickpunkt@tsv-emskirchen.de,<br />
wenn sich am Layout ihrer Anzeige etwas ändert.<br />
es wie in jedem Jahr, telefonieren<br />
im letzten Moment mit den<br />
Vergessenen und nehmen uns<br />
seit Jahren vor, es spätestens<br />
nächstes Jahr klüger anzufangen.<br />
Ich finde es schön, dass<br />
ihr trotzdem die Zeit findet,<br />
nach alter Tradition den Advent<br />
miteinander diesmal in<br />
<strong>Emskirchen</strong> zu feiern. Lasst<br />
es uns ruhig angehen, ohne<br />
Stress, ohne Hektik. Ich wünsche<br />
euch einen schönen Advent,<br />
besinnliche Weihnachten<br />
und schon jetzt ein gesegnetes<br />
„Neues Jahr 2012"<br />
Euer Flüsterer<br />
Das Erlebnis einer Freundin<br />
in 2010<br />
Sie kauft ein paar Karten im<br />
Laden am Eck und schickt sie<br />
als Glückwunsch an Freunde<br />
weg.<br />
Weiß doch wie's ist und wie<br />
man sich freut, wenn kurz vor<br />
Weihnachten der Briefträger<br />
läut.<br />
So schreibt man jedem einen<br />
herzlichen Wunsch, gemütlich<br />
bei Lebkuchen, Plätzle und<br />
Punsch.<br />
In den nächsten Tagen schaust<br />
in den Briefkasten nei, nur die Zeitung und sonst<br />
ist nichts dabei.<br />
Am Weihnachtstag denkst, heut schläfst dich<br />
mal aus, da reißt aus dem Schlaf dich das Telefon<br />
raus.<br />
Fröhliche Weihnacht, viel glückliche Zeit, grad<br />
krieg ich dei Kart, das hat mich sehr gfreit.<br />
Sie stammelt verlegen, die Red hat kann Sinn,<br />
weil sie noch verschlafen und traumdusert ist.<br />
Sie geht ins Bad, steht unter der Brause, dann<br />
soll sie schon wieder zum Telefon sausen.<br />
Auch der Kaffee ist ihr ziemlich vergällt, weil zwischendurch<br />
immer das Telefon schellt.<br />
Zeit wird's für die Knödel, die Gans ist bald<br />
weich, grad sind die Finger bis runter voll Teig.<br />
Da klingelt’s schon wieder, das darf doch nicht<br />
sein, sie rumpelt zum Hörer, die Hände voll Brei.<br />
Grad krieg' ich dein Kärtchen, meldet sich ein<br />
Mann, ich hab nicht viel Zeit drum ruf ich dich an.<br />
Hab Dank für die Karte hab mich sehr gefreut, du<br />
weißt ja zum schreiben hat niemand mehr Zeit.<br />
Ein Wort gibt das andere, man findet kein End,<br />
derweil ist die Gans im Ofen verbrennt.<br />
Sie zieht aus dem Ganzen eine einzige Lehr,<br />
fällt's ihr bei manchen auch ziemlich schwer.<br />
Denn eines lässt sie im nächsten Jahr bleiben,<br />
sie wird bestimmt keine Karten mehr schreiben.<br />
Sie hängt sich ans Telefon, ruft die Bekannten<br />
der Reihe nach an.<br />
Dabei ist sicher, dass sie da nicht grad vorm<br />
Knödelteig steht oder nackend im Bad.<br />
Ist nicht ihr Gans, wenn’s Gspräch nimmt ka<br />
End, die jämmerlich drin im Ofen verbrennt.<br />
So ist halt das Leben, wirst alt wie ne Kuh und<br />
immer lernst noch was dazu.<br />
rohe (aufgeschrieben in 2011)<br />
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