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Holzbulletin 73/2004 Vier und mehr Geschosse - Lignum

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<strong>Holzbulletin</strong><br />

<strong>73</strong>/<strong>2004</strong><br />

<strong>Vier</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>Geschosse</strong><br />

Wohnüberbauung beim Kloster Wesemlin, Luzern<br />

Wohnüberbauung Pianoforte, Wettingen<br />

Mehrfamilienhaus an der Lorzenstrasse, Zug<br />

Studentenwohnungen, Lausanne<br />

Wohnüberbauung Hegianwandweg, Zürich<br />

Wohnüberbauung Neumühlestrasse, Winterthur-Töss<br />

Wohnüberbauung ‹Le Pommier›, Grand-Saconnex<br />

Jacob-Burckhardt-Haus, Basel<br />

Wohnüberbauung ‹Le Pommier› in Grand-Saconnex bei Genf:<br />

Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise über sieben <strong>Geschosse</strong>.<br />

Architekten: Metron, Brugg, <strong>und</strong> Architektenkollektiv BBBM, Carouge<br />

Fotografin: Corinne Cuendet, Clarens


Holzbau im städtischen Umfeld<br />

1800<br />

Holz in der Stadt: Rückkehr aus der Verbannung<br />

Die mittelalterliche, die frühneuzeitliche Stadt in Mitteleuropa<br />

drängte sich in die Enge der Mauern, die sie umgaben – <strong>und</strong><br />

setzte dabei weitgehend auf Holz. Selbst noch im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

treffen wir in Städten häufig die Riegelbauweise <strong>und</strong> fast<br />

immer Holzbalkenlagen an. Da ohne Abstand in Häuserketten<br />

gebaut wurde, führte der Ausbruch von Feuer oft zu verheerenden<br />

Schäden. Mit dem Anspruch an eine höhere Verdichtung<br />

der Städte sowie mit dem Aufkommen von Stahl <strong>und</strong> Beton<br />

wurde Holz als Konstruktionsmaterial deshalb aus dem urbanen<br />

Raum verbannt.<br />

Derzeit besteht in den grössten Schweizer Agglomerationen ein<br />

hoher Bedarf an neuen Wohnungen. Die Regionen dazwischen<br />

orientieren sich bezüglich Verkehr <strong>und</strong> Unterhaltungsangebot<br />

auf die Zentren. Längerfristig dürfte durch diesen Trend ein weiteres<br />

Wachstum der grossen Agglomerationen mit entsprechender<br />

Verdichtung erfolgen. Das wirtschaftlich konzentrierte<br />

Potential am Bau birgt auch Möglichkeiten für Holz, wieder<br />

Einzug in der Stadt zu halten. Die technologischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

dazu wurden in den vergangenen Jahren geschaffen.<br />

Brandsicherheit als zentrales Kriterium<br />

Mit dem <strong>mehr</strong>geschossigen Holzbau als Horizont haben <strong>Lignum</strong><br />

<strong>und</strong> das Förderprogramm ‹holz 21› des BUWAL gemeinsam mit<br />

Verbänden <strong>und</strong> Institutionen der Wald- <strong>und</strong> Holzwirtschaft seit<br />

2001 im Bereich Brandsicherheit umfangreiche Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsaktivitäten angestossen, zum Beispiel um Lösungen<br />

für Bauteile mit langer Feuerwiderstandsdauer zu erarbeiten.<br />

Ein Ergebnis dieser nachweislich erfolgreichen Anstrengungen ist<br />

die liberalere Haltung gegenüber Holz im Rahmen der neuen<br />

Schweizer Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler<br />

Feuerversicherungen VKF. Diese treten per 1. Januar 2005 in<br />

Kraft <strong>und</strong> werden je nach Kanton mit einer Übergangsfrist von<br />

einigen Monaten ins kantonale Recht überführt. Die Vorschriften<br />

berücksichtigen erstens das europäische Normenwerk mit<br />

dem Ziel, Handelshemmnisse im internationalen Verkehr abzubauen,<br />

sowie zweitens die national etablierte Baukunst, welche<br />

die aktuellen Erkenntnisse aus Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

spiegelt. So wird ab 2005 Holz auch bei einer Feuerwiderstandsdauer<br />

von 60 Minuten zur Anwendung kommen können. Dazu<br />

1298<br />

Der Zusammenschluss der öffentlich-rechtlichen<br />

Versicherer in<br />

der heutigen Vereinigung Kantonaler<br />

Feuerversicherungen (VKF) fand<br />

1903 statt. 1933 unternahm die VKF<br />

den ersten Schritt, die Brandschutzrespektive<br />

Feuerpolizeiordnungen aller<br />

Kantone zu vereinheitlichen,<br />

doch der Prozess dauerte über sechzig<br />

Jahre. Erst 1993 war die Vereinheitlichung<br />

erreicht. Die Vorschriften<br />

erlangten 1996/1997 Schweizweite<br />

Verbindlichkeit.<br />

Nichttragende Fassadenelemente in<br />

Holzbauweise sind seit je bis zur<br />

Hochhausgrenze realisierbar. Aber<br />

erst mit dem Bedürfnis, den<br />

Energieverbrauch von Gebäuden<br />

zu senken <strong>und</strong> deshalb stärkere<br />

Dämmungen einzusetzen, kann sich<br />

die Holzrahmenbauweise mit einem<br />

guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

konkurrenzfähig positionieren.<br />

Um 1980 werden lineare Holzbauteile<br />

erstmals mit Feuerwiderständen<br />

klassierbar.<br />

1988 werden Brandversuche an<br />

flächigen Deckenelementen<br />

(Brettschichtholz <strong>und</strong> Lignatur)<br />

durchgeführt.<br />

Mit den Brandschutzvorschriften<br />

von 1993 wird ein Holzeinsatz<br />

für flächige, brandabschnittbildende<br />

Bauteile möglich.<br />

Der Artikel 11 zur Anwendung<br />

eines objektspezifischen Brandschutzkonzeptes<br />

wird mit den Brandschutzvorschriften<br />

von 1993 für alle<br />

Nutzungen eingeführt.<br />

Seit 1994 sind in Reiheneinfamilienhäusern<br />

die Brandmauern in<br />

Holzbauweise ausführbar.<br />

gilt für Tragwerke <strong>und</strong> Brandabschnitte in Wohn-, Büro-<br />

<strong>und</strong> Schulbauten: Holzanwendung bis drei <strong>Geschosse</strong> REI 30,<br />

drei bis sechs <strong>Geschosse</strong> REI 60/EI 30 (nbb). Bei Vollschutz<br />

durch eine Sprinkleranlage gelten reduzierte Anforderungen. Für<br />

Treppenhäuser ist in definierten Nutzungen neu bis drei <strong>Geschosse</strong><br />

eine nichtbrennbar verkleidete Tragkonstruktion in<br />

Holzbauweise möglich. Bei definierten Nutzungen sind Holzverkleidungen<br />

für Fassaden in Zukunft bis drei <strong>Geschosse</strong> erlaubt;<br />

mit speziellen konstruktiven Massnahmen <strong>und</strong> für gewisse<br />

Nutzungen sind sie bis acht <strong>Geschosse</strong> anwendbar.<br />

Holzanwendung: Fassaden ...<br />

Das Bau-, Werk- <strong>und</strong> Kunstmaterial Holz erlaubt heute also eine<br />

ungleich differenziertere Betrachtung als noch vor 20 Jahren.<br />

Holz <strong>und</strong> Holzwerkstoffe sind in Abhängigkeit ihrer Eigenschaften<br />

gezielt einsetzbar. Zum Gesamtbild tragen die sinnliche wie<br />

die technische Seite bei – eine Kombination, wie sie wohl kein<br />

zweiter Baustoff in sich trägt. Die folgenden acht Projekte stellen<br />

den aktuellen Stand im <strong>mehr</strong>geschossigen Holzbau in einem<br />

städtischen Umfeld dar.<br />

Die Wohnüberbauungen Wesemlin in Luzern, Pianoforte in<br />

Wettingen <strong>und</strong> ‹Le Pommier› in Grand-Saconnex nahe Genf sowie<br />

das Jacob-Burckhardt-Haus beim Hauptbahnhof Basel zeigen<br />

eine Gemeinsamkeit: Sie entstanden als Stahl-Beton-Skelett<br />

mit Fassadenelementen in Holzrahmenbauweise. Die Unterschiede<br />

der eingesetzten Elemente bestehen in logistischer, fertigungstechnischer<br />

<strong>und</strong> bauphysikalischer Sicht bei den<br />

Elementgrössen <strong>und</strong> den Schichtaufbauten – Eigenschaften, die<br />

am fertigen Bau kaum <strong>mehr</strong> wahrnehmbar sind. Die deutlichsten<br />

Unterschiede sind in der Materialisierung <strong>und</strong> Formgebung<br />

nach aussen – im Fassadenbild – erkennbar.<br />

Die Bebauung Wesemlin in Luzern orientiert sich diesbezüglich<br />

am alten Baumbestand des kleinen Parks, weshalb eine gefärbte<br />

Schindelbekleidung eingesetzt wurde <strong>und</strong> die Gebäudeecken<br />

abger<strong>und</strong>et sind. Bei der Gestaltung der Arealüberbauung<br />

Pianoforte in Wettingen wird auf das Wechselspiel der verschiedenen<br />

Materialien Wert gelegt. So kam eine hinterlüftete<br />

Zedernschalung zum Einsatz, die mit dem Glas der Balkone <strong>und</strong><br />

den geschossweisen, metallischen Abschottungen eine interessante<br />

Komposition darstellt. Die Neubauten von ‹Le Pommier›


Das Institut für Baustatik der ETH<br />

Zürich (IBK) <strong>und</strong> die <strong>Lignum</strong> realisieren<br />

1998 ein Forschungsprojekt zu<br />

Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>decken mit dem<br />

Ergebnis, dass diese Konstruktionen<br />

mit 60 Minuten Feuerwiderstandsdauer<br />

klassiert werden können.<br />

Gipsfaserplatten (Fermacell) für<br />

die aussteifende Beplankung<br />

als nichtbrennbare Verkleidung <strong>und</strong><br />

gleichzeitige Putzträgerplatte<br />

lösen in der Schweiz ab Ende der<br />

neunziger Jahre die Windrispenbänder<br />

kontinuierlich ab.<br />

Um 1990 kommen in der Schweiz erste<br />

OSB-Platten (Triply) auf den<br />

Markt. Die Klassierung in OSB/1 bis<br />

OSB/4 erfolgt auf europäischer<br />

Ebene parallel zur Markteinführung.<br />

Weitere Marken (Kronoply)<br />

stossen in der Folge dazu.<br />

Abb<strong>und</strong>programme auf Basis einer<br />

Datenbank sind seit Anfang der<br />

neunziger Jahre erhältlich, vorerst jedoch<br />

ohne grafische Benutzeroberfläche.<br />

Aus einem 1980 gestarteten<br />

Forschungsprojekt gelangt<br />

1988 ein revolutionäres CAD<br />

(Cadwork) auf den Markt, welches<br />

von Beginn an alle Funktionalitäten<br />

inklusive den 3-D-Bereich abdeckt.<br />

Gleichzeitig mit den Abb<strong>und</strong>programmen<br />

kommen die ersten<br />

Abb<strong>und</strong>anlagen zum Einsatz.<br />

In der Ostschweiz wird 1989 die<br />

erste fünfachsige, CNC-gesteuerte<br />

Bearbeitungsmaschine (Lignamatic)<br />

in Betrieb genommen.<br />

Im Herbst 1990 schliessen die ersten<br />

Holzbauingenieure ihr Studium<br />

ab. Seither sind diese bei allen aufgeführten<br />

Technologieschritten<br />

beteiligt oder sind in ihre weitere<br />

Umsetzung involviert.<br />

folgen dem Gr<strong>und</strong>gedanken der Nachhaltigkeit mit der Konsequenz,<br />

die Fassade hofseitig im Minergie-Standard aus Holzrahmenelementen<br />

mit entsprechender Wärmedämmung zu<br />

realisieren. Die Aussenseiten sind mit Zementfaserplatten verkleidet,<br />

welche im Verb<strong>und</strong> mit der Farbe des Betons dem<br />

Ganzen einen dominierenden Grauton verleihen.<br />

Verschärfte Energievorschriften, schnelle <strong>und</strong> trockene Bauweise,<br />

fortgeschrittene industrielle Fertigungsmethoden:<br />

das waren die technischen Randbedingungen bei der Wahl der<br />

Holzrahmenbauelemente für die Fassaden des Jacob-<br />

Burckhardt-Hauses in Basel. Die Volumengestaltung <strong>und</strong> die<br />

Materialisierung der Fassadenoberflächen folgen ganz natürlich<br />

dem künstlerischen Konzept, wodurch die Philosophie der<br />

Bauherrschaft eindrücklich repräsentiert wird.<br />

... <strong>und</strong> tragender Einsatz<br />

Die Wohnüberbauung Neumühlestrasse in Winterthur-Töss<br />

geht mit der Holzanwendung einen Schritt weiter. Das Konzept<br />

der nichttragenden Fassadenelemente wurde um tragende<br />

Geschossdecken in Holz erweitert, welche innerhalb der Wohneinheiten<br />

angeordnet sind. Die nach aussen wirkende farbliche<br />

Gestaltung des Baukörpers orientiert sich an der baulichen Umgebung<br />

<strong>und</strong> wurde mittels Fiberglas ausgeführt.<br />

Noch umfassender ist der Einsatz des Baustoffes Holz bei den<br />

folgenden drei Objekten. Die Aussenwandelemente sind nun<br />

tragend, <strong>und</strong> die Geschossdecken <strong>und</strong> Dachkonstruktionen bestehen<br />

ebenfalls aus Holz. Massiv ausgeführt wurden jeweils<br />

noch die Untergeschosse <strong>und</strong> die zentralen Erschliessungszonen.<br />

Im Mehrfamilienhaus an der Lorzenstrasse in Zug wird Holz zur<br />

Einlösung des Postulates der nachhaltigen Bauweise als hauptsächliches<br />

Baumaterial eingesetzt. Eine sägerohe, horizontale<br />

Schalung in Douglasie trägt zur gestalterischen Umsetzung des<br />

ausdrucksstarken Holzquaders bei.<br />

Die sieben viergeschossigen Wohnbauten für Studierende der<br />

Universität <strong>und</strong> der ETH Lausanne entstanden vorwiegend in<br />

Holz, da die Holzbauweise eine grosse Vorfabrikationskapazität<br />

<strong>und</strong> hohe ökologische Qualitäten in Kombination mit einem<br />

konkurrenzfähigen Preis für die geforderte Lebensdauer aufweist.<br />

Eine unterhaltsfreie, holzfarbene Kunstharzplatte bildet<br />

die Oberfläche der Fassade.<br />

Die Holzbauweise für die fünfgeschossige Wohnüberbauung<br />

Hegianwandweg in Zürich kam deshalb zur Evaluation, weil der<br />

Bauherrschaft eine ökologische Bauweise wichtig war. Die Besichtung<br />

verschiedener Mehrfamilienhäuser in Holz <strong>und</strong> die<br />

Gespräche mit den Fachleuten vermochten alle Involvierten zu<br />

überzeugen, dass eine Umsetzung unter den gegebenen architektonischen,<br />

gesetzlichen <strong>und</strong> ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

machbar ist. Das Fassadenbild bleibt stadttypisch; es<br />

verdankt sich verputzten, hinterlüfteten Putzträgerplatten.<br />

Im Hintergr<strong>und</strong>: die Technologie – <strong>und</strong> das Wissen darum<br />

Es überrascht nicht, dass in den beiden Nutzungen Büro <strong>und</strong><br />

Wohnen die Holzanwendung auch bei vier <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Geschosse</strong>n<br />

im städtischen Umfeld (wieder) zunimmt. Der Technologieschub<br />

der neunziger Jahre von der computerunterstützten<br />

Planung <strong>und</strong> online angeb<strong>und</strong>enen, millimetergenauen Fertigungstechnik<br />

über die Palette von ‹hochgezüchteten› Konstruktionshölzern<br />

bis zu multifunktionalen Plattenwerkstoffen<br />

führte dazu, dass die Leistungsfähigkeit der Holzbauweise heute<br />

unbestritten ist. Nicht minder wichtig für die neuerliche Entfaltung<br />

des Holzes im urbanen Umfeld ist die Präsenz der Marktleader<br />

unter den Unternehmern, welche mit ihrem Vorwärtsstreben<br />

auch entsprechendes Lehrgeld in der Entwicklung der<br />

Technologien <strong>und</strong> der Unternehmensausrichtung bezahlt haben.<br />

Nicht zu vergessen sind die Leistungen der Holzbauingenieure,<br />

welche seit Jahren in verschiedenen Bereichen ihre Kompetenz<br />

dem Werkstoff Holz widmen. Speziell im <strong>mehr</strong>geschossigen<br />

Holzbau, wenn es um die optimale Kombination von bauphysikalischen,<br />

statischen, haustechnischen, logistischen <strong>und</strong> sicherheitstechnischen<br />

Konzepten geht, ist der Beizug eines<br />

Holzbauingenieurs empfehlenswert.<br />

Roland Brunner,<br />

Technische Kommunikation <strong>Lignum</strong><br />

2005<br />

1299


Wohnüberbauung beim Kloster Wesemlin, Luzern<br />

Das Wesemlinquartier liegt auf einem<br />

Hügel nahe dem Stadtzentrum von Luzern.<br />

Kleinvillen, Ein- <strong>und</strong> Mehrfamilienhäuser,<br />

die Mehrzahl davon erbaut um die Wende<br />

vom 19. zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert, verleihen<br />

dem Quartier den Charakter einer Gartenstadt<br />

mit hohem Wohnwert. Das Gr<strong>und</strong>stück<br />

liegt am südwestlichen Rand des<br />

historischen Gebäudeensembles mit dem<br />

erstmals 1531 erwähnten Kapuzinerkloster<br />

Wesemlin, dem Haus Sautier aus dem<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> der etwa zweih<strong>und</strong>ertjährigen<br />

ehemaligen Sennerei.<br />

Die Nachbargebäude auf der anderen Seite<br />

dieses Ensembles sind vorwiegend in<br />

den fünfziger Jahren erbaut worden; das<br />

Kinderheim Titlisblick, das unmittelbare<br />

Nachbargebäude im Westen, entstand in<br />

den siebziger Jahren. Zwischen diesen<br />

beiden unterschiedlichen Gebäudegruppen<br />

liegt der alles überragende alte Baumpark.<br />

Im Jahr 2000 entstand die Einfache Gesellschaft<br />

Wesemlinring mit dem Ziel, zehn<br />

Eigentumswohnungen an diesem Ort zu erstellen.<br />

Die Gruppe von Bauträgern organi-<br />

Ansicht West<br />

Schnitt<br />

1300<br />

HAUS 1<br />

HAUS 1<br />

TYP 1A TYP 13<br />

TYP 1A TYP 13<br />

sierte sich nach einem von den Architekten<br />

entwickelten Modell für Mitsprache beim<br />

Bauen (MMB). Die zukünftigen Bewohner<br />

übernehmen dabei alle Aufgaben der<br />

Besteller; die organisatorischen Fragen sind<br />

im voraus mit dem MMB geregelt.<br />

Auf dem parkartigen Gr<strong>und</strong>stück wurden<br />

zwei Neubauten erstellt; die bestehende<br />

ehemalige Sennerei erfuhr einen Um- <strong>und</strong><br />

Anbau. Mit dem Projekt sollte die historische<br />

Gebäudegruppe gegen Südwesten abgeschlossen<br />

werden. Der alte Baumbestand<br />

wird mit den zwei neuen Gebäuden räumlich<br />

gefasst <strong>und</strong> bildet so zusammen mit<br />

den historischen Gebäuden einen dichten,<br />

unverwechselbaren Ort.<br />

Die Aufgabe der zwei neuen Häuser ist es,<br />

die Wirkung des Baumparks zu verstärken<br />

<strong>und</strong> diesen optisch zu erweitern. Deshalb ist<br />

die Fassadenfarbe dunkel wie die Baumstämme<br />

gewählt, <strong>und</strong> die Gebäudeecken<br />

sind abger<strong>und</strong>et. Die Fassadenhaut mit den<br />

Fichtenschindeln erhält so einen organischen<br />

Charakter. Zusammen mit den unregelmässig<br />

angeordneten <strong>und</strong> gleich grossen<br />

Fenstern werden die stillen, dunklen Häuser<br />

zum Hintergr<strong>und</strong> für den mächtigen Baumpark.<br />

Ihr Minimalismus verstärkt die Präsenz<br />

der Bäume.<br />

Die Gebäude sind im Massivbau mit Betondecken<br />

<strong>und</strong> gemauerten tragenden Innenwänden<br />

errichtet. In der Fassadenebene<br />

übernehmen Stahlstützen die tragende<br />

Funktion. Die Gebäudehüllen sind mit nichttragenden,<br />

vorgefertigten Holzelementen<br />

konstruiert. Dieses Vorgehen entsprang zum<br />

einen architektonischen Überlegungen zur<br />

Fassadengestaltung, zum andern ergeben<br />

sich aber auch technische <strong>und</strong> ökologische<br />

Vorteile bei der Verwendung von Holz.<br />

Einerseits lässt sich der Minergie-Standard<br />

mit einer geringeren Wandstärke erreichen,<br />

andererseits wird eine diffusionsoffene<br />

Konstruktion ermöglicht. So sind die Wandelemente<br />

mit einem 240 mm dicken Rahmen<br />

aufgebaut, innen mit luftdicht abgeklebtem<br />

OSB beplankt <strong>und</strong> mit Gipskarton verkleidet.<br />

Die aussen aufgebrachten, tauchimprägnierten<br />

Schindeln bestehen aus einheimischem<br />

Tannen- <strong>und</strong> Fichtenholz,<br />

maschinell auf das Format 120 x 60 x 4 mm<br />

gesägt. Die abger<strong>und</strong>ete Form der


Schindeln wurde gewählt, um ein möglichst<br />

regelmässiges Muster zu erreichen. Sie<br />

sind mit Chromstahlstiften direkt auf die<br />

horizontale Schalung der Holzelemente<br />

genagelt; dazwischen ist ein Windpapier<br />

eingebracht. Nach der Montage wurden die<br />

Schindeln dreimal gestrichen.<br />

Da das Innere der Häuser im Massivbau<br />

entstand, ergaben sich keine besonderen<br />

Anforderungen an den Brandschutz. Zwischen<br />

den beiden neuen Häusern besteht<br />

jedoch ein zu geringer Gebäudeabstand. So<br />

ersetzt bei den betroffenen Fassaden eine<br />

dreifache Lage aus Gipsfaserplatten die<br />

Holzschalung, wodurch eine nichtbrennbare<br />

Verkleidung des Wandelementes mit 90<br />

Minuten Feuerwiderstand resultierte.<br />

Die Schindeln konnten auch hier direkt auf<br />

die Platten genagelt werden. Die notwendigen<br />

Feuerwiderstände in allen Anschlüssen<br />

der Fassadenelemente zu den massiven<br />

Geschossdecken <strong>und</strong> Innenwänden wurden<br />

erreicht, indem die massiven Bauteile jeweils<br />

100 mm in die Holzelemente hineinlaufen<br />

<strong>und</strong> dort entsprechend abgedichtet sind.<br />

Der Minergie-Standard, von Anfang an eine<br />

Zielsetzung der Bauträger, verdankt sich der<br />

hochwärmedämmenden Gebäudehülle<br />

mit Röhrenkollektoren auf dem Flachdach<br />

<strong>und</strong> kontrollierter Wohnungslüftung.<br />

Eine Wärmepumpe mit Erdsonde, unterstützt<br />

von einem Gasbrenner, erzeugt<br />

die Wärme.<br />

Situation<br />

1301


Ort Kapuzinerweg 45–49, 6006 Luzern<br />

Bauherrschaft Einfache Gesellschaft Wesemlinring 3, Luzern<br />

(Gemeinschaft der Bewohner)<br />

Architekten Lengacher + Emmenegger Architekten, Luzern;<br />

Mitarbeit: Marcel Kaufmann, Peter Widmer, Ueli Gadient<br />

Bauingenieur Schubiger Bauingenieure AG, Luzern<br />

Ingenieur Holzbau Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain<br />

Holzbau Felder Holzbau, Flühli (Elementbau); ARGE Bühlmann AG,<br />

Malters, sowie Zemp <strong>und</strong> Wicki, Malters (Schindeln)<br />

Materialien Rahmenkanteln 59,5 m 3 ; OSB 15 mm 670 m 2 ;<br />

Schalung 27 mm 600 m 2 ; Fassade: Schindeln 600 m 2<br />

Gebäudekubatur SIA 116 6874 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 700.–<br />

Bauzeit Juni 2002–Juli 2003<br />

R=26 Erdgeschoss


2. Obergeschoss<br />

Dachgeschoss<br />

95x64 105 x64105 x64<br />

95x64<br />

140 x64 95x64<br />

95x64 155x64


Horizontalschnitt<br />

Fassadenschnitt<br />

Detail Gebäudeecke:<br />

Die r<strong>und</strong>en Ecken sind mit<br />

einem Radius von 310 mm ausgeführt.<br />

Die Stahlstützen in den<br />

Gebäudeecken wurden bauseits in<br />

die Holzelemente eingebaut.<br />

Anschluss Aussenwand an Bauteile in Beton:<br />

Die Decken <strong>und</strong> Innenwände sind 100 mm<br />

in den Konstruktionskern der Wandelemente<br />

eingelassen. Die Anschlüsse sind auf eine<br />

Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten ausgelegt,<br />

entsprechend ausgedämmt <strong>und</strong> luftdicht<br />

verklebt.<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipskartonplatte 12,5 mm<br />

OSB-3 15 mm, Stösse luftdicht verklebt<br />

Ständer 60 x 240 mm/Wärmedämmung<br />

Schalung roh 27 mm, Breite bis 125 mm<br />

Windpapier<br />

Schindelverkleidung


Wohnüberbauung Pianoforte, Wettingen<br />

Die 61 Wohnungen der Überbauung Pianoforte<br />

befinden sich auf dem ehemaligen<br />

Werkhof eines Bauunternehmens. Das<br />

Areal liegt im aufstrebenden ehemaligen<br />

Industriequartier von Wettingen, in<br />

unmittelbarer Nähe des Grünraums an der<br />

Limmat, mit Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr sowie gutem Zugang zur<br />

Autobahn. Pianoforte besteht aus drei<br />

unterschiedlich langen, spielerisch gestalteten<br />

Baukörpern, welche sorgfältig in<br />

die vorhandene, leicht abfallende Topographie<br />

des Geländes eingesetzt sind.<br />

Ziel des Entwurfs war eine Wohnüberbauung,<br />

welche sich visuell von konventionellen<br />

Bauten abhebt. Entstanden ist ein<br />

dreigeschossiger Gebäudekomplex mit<br />

Attika, der sich durch hohe Wohnqualität<br />

<strong>und</strong> grosszügig gestaltete Räume auszeichnet.<br />

Dadurch erscheint Pianoforte trotz<br />

optimaler Ausnützung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen sehr leicht <strong>und</strong> wohnlich.<br />

Auch die Positionierung der Gebäude<br />

im Gelände sowie die Gestaltung der<br />

Fassade tragen zu diesem Eindruck bei –<br />

eine Komposition aus Zedernholz, Metall<br />

<strong>und</strong> Glas.<br />

Die grossen Frontgläser der Wintergärten<br />

liegen geschossweise zueinander versetzt<br />

<strong>und</strong> prägen mit ihrer Ausstülpung das Fassadenbild.<br />

Durch die spielerische Positionierung<br />

der Wintergartengläser entsteht der<br />

Eindruck von Leichtigkeit; das Wohngebäude<br />

beginnt dank der leicht verspiegelten<br />

Glasflächen mit der sorgfältig gestalteten<br />

Umgebung zu verschmelzen. Die Grosszügigkeit<br />

der als Wohnraumerweiterung funktionierenden<br />

Wintergärten kommt in der<br />

Gestaltung der drei mal vier Meter grossen<br />

Frontscheibe zum Ausdruck.<br />

Die drei Baukörper weisen eine Gliederung<br />

in Häuser mit jeweils zwei Wohnungen pro<br />

Geschoss auf. Der nördlich liegende, längste<br />

Körper besteht aus vier Häusern, der<br />

südliche aus drei <strong>und</strong> der kürzeste aus zwei<br />

Häusern. Die einzelnen 3 1 / 2- <strong>und</strong> 4 1 / 2-<br />

Zimmerwohnungen sowie die Attikawohnungen<br />

sind grosszügig angelegt <strong>und</strong><br />

im Wohn- <strong>und</strong> Küchenbereich von grosser<br />

Offenheit geprägt.<br />

Die Parkgarage, von welcher aus alle Hauseingänge<br />

direkt zugänglich sind, bildet<br />

das F<strong>und</strong>ament von Pianoforte. Die darüber<br />

liegende dreigeschossige, skelettartige<br />

Tragstruktur des Gebäudes aus Beton <strong>und</strong><br />

Stahl wird von nichttragenden Aussenwänden<br />

in Holzbauweise ummantelt. Diese<br />

Aussenhaut in Holz erzeugt während<br />

des ganzen Jahres ein ausgewogenes Klima<br />

in den Innenräumen. Zudem erlaubte der<br />

Einsatz vorfabrizierter Elemente ein schnelles<br />

Bauen. Innen ist der 160 mm starke<br />

Holzrahmen mit OSB, einem Installationsrost<br />

<strong>und</strong> einer Gipsfaserplatte verkleidet.<br />

Zur Minimierung der brennbaren Materialien<br />

hinter der Aussenverkleidung ist<br />

der Ständer aussen mit einer Gipsfaserplatte<br />

verkleidet. Darauf sind ein Windpapier,<br />

eine vertikale Lattung <strong>und</strong> die horizontale<br />

Zedernschalung von 20 mm Stärke mit<br />

offenen Fugen aufgebracht. Zur Verzögerung<br />

einer möglichen Brandausbreitung<br />

sind Fassadenbekleidung <strong>und</strong> Hinterlüftung<br />

bei jeder Geschossdecke mit einer auf die<br />

äussere Gipsfaserplatte montierten, blechverkleideten<br />

Konsole unterbrochen.<br />

Das Attikageschoss ist in reiner Holzbauweise<br />

ausgeführt <strong>und</strong> aussen mit Titanzink-<br />

Blechpaneelen verkleidet. Der Wandaufbau<br />

ist von innen den ersten drei <strong>Geschosse</strong>n<br />

ähnlich. Aussen auf dem Holzrahmen sind<br />

eine ungedämmte Holzrippe von 60 x 200 mm<br />

<strong>und</strong> eine mitteldichte Holzfaserplatte<br />

von 16 mm aufgebracht, auf welcher die<br />

Blechpaneele befestigt sind. Das belüftete<br />

Flachdach mit Kies als Nutzschicht baut<br />

auf Holzrippen von 200 mm Stärke auf, die<br />

innen mit OSB, einem Lattenrost <strong>und</strong><br />

einer Verkleidung aus Gipskarton beplankt<br />

sind. Über der Holzrippe sind eine mitteldichte<br />

Holzfaserplatte als Unterdach sowie<br />

die Gefällslattung mit einer Holzwerkstoffplatte<br />

als Unterlage für die Schutz- <strong>und</strong><br />

Nutzschichten montiert.<br />

Bezüglich Brandsicherheit ist jede Wohnung<br />

als Brandabschnitt mit 60 Minuten<br />

Feuerwiderstand ausgebildet. Somit sind<br />

die Wände zwischen den Wohnungen<br />

<strong>und</strong> Häuser je in F60 als Metall-Gipsständer-<br />

System <strong>und</strong> die Wohnungstüren zum<br />

Fluchttreppenhaus in T30 ausgeführt. Das<br />

viergeschossige Projekt weicht mit der<br />

Holzaussenverkleidung von den verbindlichen<br />

technischen Richtlinien ab. Mittels eines<br />

Brandschutzkonzeptes, welches die<br />

Fassadengestaltung berücksichtigt, wird die<br />

Gleichwertigkeit bezüglich Brandsicherheit<br />

gewährleistet. Aufgr<strong>und</strong> der Brandschutzanforderungen<br />

wurde auch den Anschlüssen<br />

von den brandabschnittbildenden Wänden<br />

<strong>und</strong> Decken zu den Aussenwandelementen<br />

besondere Sorgfalt gewidmet. Für deren<br />

Abdichtung wurden insbesondere Steinwolle<br />

sowie Brandschutzkitte mit entsprechenden<br />

Attesten eingesetzt. Bei den Wohnungen im<br />

Attikageschoss besteht keine Anforderung<br />

an die Aussenwände, da mit einem Schutzabstand<br />

von fünf Meter die Brandsicherheit<br />

gewährleistet ist.<br />

1305


Situation<br />

1306<br />

Querschnitt<br />

Ort Halbartenstrasse 71–75, 5430 Wettingen<br />

Bauherrschaft Bruno Granella, Brugg<br />

Architekten rd2b limited, Zürich, Patrick Hüppi, dipl. Arch. ETH SIA;<br />

Mitarbeit: Michel Gerber, Marc Zuberbühler<br />

Bauingenieur Erne <strong>und</strong> Partner, Wettingen<br />

Brandschutzkonzept Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See<br />

Holzbau Holzbautechnik Burch, Sarnen<br />

Materialien Konstruktionsholz: Lamellenverleimtes Holz 210 m 3 ;<br />

Platten: OSB 15 mm 4500 m 2 , Spanplatten V100 25 mm 1300 m 2 ,<br />

mitteldichte Holzfaserplatte 16 mm 1700 m 2 ,<br />

Gipsfaserplatten 12,5 mm 3800 m 2 ; Steinwolledämmung 830 m 3 ;<br />

Fassade: Zedernholz 2250 m 2<br />

Gebäudekubatur SIA 116 43 600 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 460.–<br />

Bauzeit 15 Monate<br />

Baujahr 2002/2003


Ansicht Südfassade<br />

Erdgeschoss<br />

1. Obergeschoss<br />

Attika<br />

1307


1308<br />

Fassadenschnitt<br />

Horizontalschnitte<br />

Anschluss Aussenwand an<br />

Wohnungstrennwand:<br />

Die brandabschnittbildende Wohnungstrennwand<br />

ist bis in die Installationsebene<br />

geführt, welche beidseits 500 mm mit<br />

Mineralwolle ausgedämmt ist.<br />

Der verschraubte Kontaktstoss zwischen<br />

den Wänden ist mit einem elastischen<br />

Unterlager sowie mit einer Ausspachtelung<br />

abgedichtet. Dadurch wird eine sichere<br />

Ausführung des Details mit 30 Minuten<br />

Feuerwiderstandsdauer erreicht.<br />

Anschluss Aussenwand an Haustrennwand:<br />

Die Detailausbildung im Innenbereich<br />

erfolgt identisch zum Anschluss der Wohnungstrennwand.<br />

Die Aussenwandelemente<br />

werden in der Mitte der Haustrennwand<br />

unterbrochen, stirnseitig mit einer 15 mm<br />

starken Gipsfaserplatte verkleidet <strong>und</strong><br />

zwischen den Stirnseiten mit 30 mm<br />

Mineralwolle ausgedämmt.<br />

Dachaufbau Attika von aussen:<br />

Kies<br />

Schutzschicht<br />

Spanplatte 25 mm<br />

Konstruktionshölzer für Gefälle 100–160 mm<br />

Abdichtbahn<br />

Mitteldichte Holzfaserplatte 16 mm<br />

Rippen 60 x 200 mm/Mineralwolledämmung<br />

OSB 15 mm, Stösse luftdicht verklebt<br />

Lattenrost 24 mm<br />

Gipskartonplatte 15 mm<br />

Aufbau Aussenwand Attika von innen:<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Installationsrost 40 mm<br />

OSB 15 mm, Stösse luftdicht verklebt<br />

Ständer 60 x 160 mm/Mineralwolledämmung<br />

Mitteldichte Holzfaserplatte 16 mm<br />

Verkleidung in Titanzinkblech<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Installationsrost 36 mm<br />

OSB 15 mm, Stösse luftdicht verklebt<br />

Ständer 60 x 160 mm/Mineralwolledämmung<br />

Gipsfaserplatte 12,5 mm<br />

Windpapier schwarz<br />

Lattung vertikal 45 mm<br />

Zedernschalung 20 mm mit offenen Fugen<br />

Anschluss Aussenwand an Betondecke:<br />

Die Anschlüsse sind auf eine Feuerwiderstandsdauer<br />

von 30 Minuten ausgelegt,<br />

entsprechend ausgedämmt <strong>und</strong> luftdicht mit<br />

einem Brandschutzkitt abgedichtet.<br />

Die blechverkleideten Konsolen sind pro<br />

Geschoss angeordnet <strong>und</strong> unterbrechen<br />

die Fassadenbekleidung bis auf die nichtbrennbare<br />

Gipsfaserplatte.


1309


Mehrfamilienhaus an der Lorzenstrasse, Zug<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer Wohnungsnot<br />

im Kanton Zug beschloss die Allgemeine<br />

Wohnbaugenossenschaft Zug (AWZ) im<br />

Jahr 2000, ein Mehrfamilienhaus zu erstellen.<br />

Das Land erwarb sie von der Stadt Zug<br />

im Baurecht. Um Vermietbarkeit <strong>und</strong><br />

Werterhaltung auf lange Sicht garantieren<br />

zu können, wurden die Zielsetzungen hoch<br />

gesteckt: flexible Nutzung, nachhaltige<br />

Bauweise, ökologische Materialien, sparsamer<br />

Energieverbrauch, hoher Wohnwert.<br />

Reine Zielformulierungen reichten nicht,<br />

man wollte diese auch umsetzen. Dazu<br />

wurden die Bedürfnisse an Wohnwert <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit als konkrete Vorgaben an<br />

Architekt, Planer <strong>und</strong> Unternehmer formuliert.<br />

Ausserdem fand man ein Vorgehen,<br />

um die Umsetzung im Planungs- <strong>und</strong> Bauablauf<br />

zu überprüfen. Letzten Endes<br />

kamen die Qualitätsstandards Minergie,<br />

SNARC, SIA-Dokumentation 0123,<br />

WBS2000 <strong>und</strong> Tageslichtnutzung nach<br />

DIANE systematisch zur Anwendung.<br />

Basis für das Projekt war ein ungewöhnlicher<br />

Architekturwettbewerb. Die Teilnehmer<br />

mussten darin über den üblichen<br />

Rahmen hinaus Unterlagen einreichen.<br />

Beurteilt wurden unter anderem die graue<br />

Energie der Baukonstruktionen, die Wartungs-<br />

<strong>und</strong> Energiekosten über die Lebensdauer<br />

des Gebäudes, die Qualität der<br />

Gr<strong>und</strong>risse bezüglich flexibler Nutzbarkeit,<br />

Möblierung <strong>und</strong> Elektroinstallationen,<br />

die Tageslichtnutzung, die Sicht ins Freie<br />

oder das Angebot an Gemeinschaftseinrichtungen.<br />

Als Sieger ging das Projekt<br />

‹Nut + Kamm› hervor – ein viergeschossiger,<br />

ausdrucksstarker Holzquader.<br />

Im attraktiven Randgebiet in der Lorzenebene<br />

der Stadt Zug gelegen, befindet sich<br />

der genossenschaftliche Wohnbau bezüglich<br />

Struktur <strong>und</strong> Massstäblichkeit in einem<br />

heterogenen Umfeld von Einfamilienhäusern,<br />

Gewerbebauten, Scheunen <strong>und</strong> einem<br />

Hochhaus. Um den Dialog mit der Landschaft<br />

aufzunehmen, wurde ein ruhiger,<br />

ausdrucksstarker, geschlossener Holzquader<br />

im Norden des Gr<strong>und</strong>stückes gegen die<br />

Weite hin gelegt. Zur Umsetzung der landschaftlichen<br />

Gegebenheiten in optimale<br />

Wohnqualität ist die Schlafzone gegen die<br />

ruhige Landschaft im Norden <strong>und</strong> die<br />

Wohnzone gegen die Sonne <strong>und</strong> die herrliche<br />

Aussicht auf Berge <strong>und</strong> Seen ausgerichtet.<br />

Im Süden der Wohnungen bilden<br />

die Erschliessung über Balkone sowie<br />

der Spielhof den Kommunikationsbereich<br />

<strong>und</strong> somit das Herzstück der Siedlung.<br />

Ein Carport im Süden der Parzelle dient als<br />

Lärmschutz <strong>und</strong> Hofbegrenzung zugleich.<br />

Der Gemeinschaftsraum im Westen des<br />

Gebäudes dient als Verbindungs- <strong>und</strong> Begegnungsbereich<br />

sowohl für die Bewohner<br />

als auch für die Nachbarschaft. Er liegt in<br />

der halböffentlichen Zone gegen die Strasse<br />

<strong>und</strong> die Nachbarliegenschaft.<br />

Der Gr<strong>und</strong>riss jeder Wohnung ist gleich aufgebaut,<br />

wobei Wohnungen mit 2 1 / 2, 3 1 / 2,<br />

4 1 / 2 <strong>und</strong> 5 1 / 2 Zimmern ohne grosse bauliche<br />

Eingriffe möglich sind, da sämtliche<br />

Zimmertrennwände nicht tragen. Diese<br />

Flexibilität betrifft die nördlich angelegte<br />

Schlafzone, welche aufgereihte Zimmer<br />

in einheitlicher Grösse aufweist. Der nach<br />

Süden ausgerichtete Wohnbereich wird<br />

durch einen freistehenden Küchenkubus<br />

1310<br />

unterteilt <strong>und</strong> schliesst bei den Nasszellen<br />

an, welche um den Lift innerhalb der zwei<br />

massiven Installations- <strong>und</strong> Erschliessungsbereiche<br />

angeordnet sind.<br />

Zur Einlösung des Postulats nachhaltiger<br />

Bauweise kommt Holz als hauptsächliches<br />

Konstruktionsmaterial zur Anwendung.<br />

Der Baustoff Holz sowie die Konstruktionsweise<br />

mit der Vorfabrikation erlauben<br />

hohe Effizienz bei Erstellungskosten <strong>und</strong><br />

Primärenergieverbrauch. Zusammen mit<br />

den Massnahmen für anpassbaren Wohnraum,<br />

der Reduktion der Unterhaltskosten<br />

durch einfach steuer- <strong>und</strong> kontrollierbare<br />

Installationen, der passiven Nutzung<br />

von Sonnenenergie sowie der funktionsgerechten<br />

Konstruktion für eine lange<br />

Lebensdauer ergab sich eine gesamtheitliche<br />

Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips.<br />

Die Aussenwände bestehen aus grossformatigen<br />

Rahmenelementen bis zu zwölf<br />

Meter Länge <strong>und</strong> wurden für einen Feuerwiderstand<br />

von 60 Minuten ausgebildet.<br />

Die Holzständer sind 220 mm stark <strong>und</strong> sind<br />

aufgr<strong>und</strong> der Statik vom Erd- bis zum<br />

Dachgeschoss in Breiten von 120 mm bis<br />

60 mm abgestuft. Vorgefertigt wurden diese<br />

Elemente mit beidseitiger Beplankung aus<br />

Gipsfaserplatten <strong>und</strong> einer Mineralfaserdämmung.<br />

Am Bau erfolgten die luftdichte<br />

Abklebung, die Montage der innersten<br />

Gipskartonplatte sowie das Aufbringen der<br />

Fassadenbekleidung, einer sägerohen, horizontalen<br />

Schalung in Schweizer Douglasie<br />

mit zwei Brandschutzabschottungen pro<br />

Geschoss in der Hinterlüftungsebene.<br />

Für die Geschossdecken kommen Holz-<br />

Beton-Verb<strong>und</strong>decken mit einem Feuerwiderstand<br />

von 60 Minuten zum Einsatz. Der<br />

Verb<strong>und</strong> besteht aus 100/120 mm starken<br />

Brettstapelelementen, deren stehende<br />

Lamellen abwechselnd eine Höhe von<br />

100 mm <strong>und</strong> 120 mm aufweisen, <strong>und</strong> einer<br />

vor Ort eingebrachten Betonschicht von<br />

ebenfalls 100/120 mm. Unten ist die Decke<br />

mit zwei Gipskartonplatten verkleidet.<br />

Auf der Decke sind eine Trittschalldämmung,<br />

eine Trennfolie <strong>und</strong> ein Unterlagsboden<br />

aufgebaut, auf dem als Bodenbelag Linoleum<br />

oder Eichenparkett verlegt wurden.<br />

Der Aufbau zeigt bei der Überprüfung der<br />

Situation<br />

Schallschutzwerte, dass die erhöhten<br />

Anforderungen gemäss SIA 181 eingehalten<br />

werden.<br />

Das nichtbelüftete Flachdach besteht aus<br />

innen mit zwei Gipskartonplatten verkleideten<br />

Brettstapelelementen in einer Stärke<br />

von 160 mm, Dampfsperre, Mineralwolledämmung<br />

von 160 mm, Wassersperrschicht<br />

aus Synthese-Kautschuk, Schutzvlies <strong>und</strong><br />

einem Substrat von 80 mm.<br />

Alle Wohnungstrennwände wurden für 60<br />

Minuten Feuerwiderstand entworfen <strong>und</strong><br />

zwecks Schalldämmung zweischalig ausgeführt.<br />

In der Längsmitte des Gebäudes ist<br />

eine tragende Trennwand eingebaut, welche<br />

symmetrisch von innen 10 mm Zwischenraum,<br />

einen Ständer von 100 mm <strong>und</strong><br />

Mineralfaserdämmung sowie eine Beplankung<br />

aus Gipsfaser- <strong>und</strong> Gipskartonplatten<br />

aufweist. Die nichttragenden Wohnungstrennwände<br />

im Bereich der Massivkerne <strong>und</strong><br />

die Trennwände zwischen den Zimmern sind<br />

als Metall-Gipsständer-System ausgeführt.<br />

Auch bei der Wärmeversorgung spielt Holz<br />

die zentrale Rolle. Geheizt wird mit einer<br />

automatischen Holzpellets-Feuerung, welche<br />

die Energie in einen Solarspeicher<br />

einspeist. Dieser wird primär über eine<br />

Sonnenkollektorenanlage von 100 m 2 Fläche<br />

auf Temperatur gehalten. Die so gespeicherte<br />

Energie dient der Raumheizung <strong>und</strong><br />

Brauchwarmwasseraufbereitung. Die Heizung<br />

beziehungsweise Kühlung jeder<br />

Wohneinheit geschieht über eine kontrollierte<br />

Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

<strong>und</strong> Erdregister. Eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach des Hauses<br />

produziert umweltfre<strong>und</strong>lichen Solarstrom.


1311


1312<br />

Schnitt Erdgeschoss<br />

Ort Lorzenstrasse 4 <strong>und</strong> 6, 6300 Zug<br />

Bauherrschaft Allgemeine Wohnbaugenossenschaft Zug (AWZ)<br />

Architekten Hegi Koch Kolb Architekten AG, Zug; Mitarbeit: Felix<br />

Koch, Kurt Kolb, Theres Moretta, Markus Haas, Susanne Pidoux<br />

Bauingenieur De Berti <strong>und</strong> Partner AG, Zug<br />

Ingenieur Holzbau Pirmin Jung Ingenieure<br />

für Holzbau GmbH, Rain<br />

HLKS-Ingenieur Erwin Betschart Energie- <strong>und</strong> Haustechnik, Goldau<br />

Holzbau Nussbaumer Holzbau, Baar<br />

Materialien Konstruktionsholz: Massivholz 23 m 3 , Brettschichtholz<br />

12 m 3 , Brettstapelelemente 1505 m 2 ; Platten: Gipsfaser- <strong>und</strong><br />

Gipskartonplatten 1385 m 2 ; Fassade: sägerohe, einheimische<br />

Douglasie 21 mm 530 m 2 ; Holzpfählung 2000 m<br />

Baukosten (BKP 1–9) CHF 6 014 560.– ohne Carport, CHF 70 000.–<br />

Photovoltaik, CHF 68 000.– Sonnenkollektoren, CHF 84 000.– Lift<br />

Gebäudekubatur SIA 116 7751 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 665.–<br />

Bauzeit Oktober 2002–Oktober 2003 (1. Etappe);<br />

Juni <strong>2004</strong>–März 2005 (2. Etappe)<br />

1. <strong>und</strong> 2. Obergeschoss<br />

Dachgeschoss


Fassadenschnitt<br />

Dachaufbau von aussen:<br />

Substrat 80 mm<br />

Schutzvlies 5 mm<br />

Wassersperrschicht 5 mm<br />

Mineralfaserdämmung 160 mm<br />

Dampfsperre<br />

Brettstapeldecke 160 mm<br />

Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm<br />

Aufbau Balkon-Terrasse Attika von oben:<br />

Holzrost Lärche 40 mm<br />

Lattung 40 mm<br />

Gummigranulat 12 mm als<br />

Schutzbahn/Trittschalldämmung<br />

Wassersperrschicht, zweilagig 12 mm<br />

Schaumglas 80 mm<br />

Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>:<br />

Beton 100/120 mm<br />

Brettstapelelemente 100/120 mm<br />

Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm<br />

Deckenaufbau von oben:<br />

Linoleum oder Parkett 5/15 mm<br />

Unterlagsboden 75/65 mm<br />

Trennfolie/Dampfsperre<br />

Trittschalldämmung 30 mm<br />

Holz-Beton-Verb<strong>und</strong>:<br />

Beton 100/120 mm<br />

Brettstapelelemente 100/120 mm<br />

Gipskartonplatte 2 x 12,5 mm<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipskartonplatte 12,5 mm<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Dampfbremse<br />

Ständer 220 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Lattung vertikal 30 mm, pro zwei<br />

<strong>Geschosse</strong> mit Gipsfaserplatten<br />

der Höhe 100 mm horizontal<br />

durchgehend abgeschottet<br />

Douglasschalung sägeroh mit Nut<br />

<strong>und</strong> Kamm 21 mm<br />

1313


Studentenwohnungen, Lausanne<br />

Wie andere Universitätsstädte leidet auch<br />

Lausanne an einem chronischen Mangel an<br />

Wohnraum für die frischgebackenen Maturanden,<br />

welche Jahr für Jahr den Campus<br />

von Dorigny ansteuern. Die Stiftung<br />

Studentenwohnungen (Fondation Maisons<br />

pour Etudiants FME), deren Zweck die<br />

Bereitstellung von Wohnraum für die<br />

Studierenden der Universität <strong>und</strong> der ETH<br />

Lausanne ist, beschloss deshalb, auf den<br />

Studienbeginn im Herbst <strong>2004</strong> zusätzlichen<br />

Wohnraum für über 260 Studierende zu<br />

schaffen.<br />

Angesichts der Notwendigkeit, das Wohnangebot<br />

für Studierende zu verbessern,<br />

stellten die Stadt Lausanne <strong>und</strong> der Kanton<br />

Waadt zu Beginn dieses Jahrh<strong>und</strong>erts der<br />

Stiftung FME als zukünftiger Bauherrin eine<br />

grosse Parzelle im Baurecht zur Verfügung.<br />

Diese befindet sich ganz in der Nähe<br />

der Schulen <strong>und</strong> öffentlicher Verkehrsmittel,<br />

gegenüber einem Gebäudekomplex mit<br />

Sozialwohnungen aus den siebziger Jahren.<br />

Obwohl diese Parzelle in der Bauzone liegt,<br />

ist ihre Nutzung durch den Richtplan<br />

Lausanne West eingeschränkt, welcher hier<br />

eine Grünfläche vorsieht. Nach zahlreichen<br />

Verhandlungen zwischen den betroffenen<br />

Parteien konnte schliesslich ein Kompromiss<br />

in Form eines provisorischen <strong>und</strong> befristeten<br />

Baurechts gef<strong>und</strong>en werden. Dieses fordert,<br />

dass die Gebäude nach 20 Jahren zurückgebaut<br />

werden können.<br />

2002 startete ein Projekt, aufgr<strong>und</strong> dessen<br />

nun nach einer Bauzeit von wenigen<br />

Monaten eine Gruppe von sieben ähnlichen<br />

Wohnbauten entstanden ist, welche<br />

abgesehen von einem Betonkern für die<br />

Treppenhäuser vollständig in Holz erstellt<br />

sind. Durch die Anordnung der Häuser auf<br />

der Parzelle entsteht ein zentraler Platz, auf<br />

welchem Bäume stehen. Von hier führen<br />

Wege zu den Hauseingängen. Die gesamte<br />

1314<br />

Überbauung zeigt die Form eines nach<br />

Norden offenen Hufeisens. Jedes Gebäude<br />

ist eine kleine Liegenschaft mit vier<br />

<strong>Geschosse</strong>n <strong>und</strong> jeweils drei verschiedenen<br />

Wohnungstypen: 4- <strong>und</strong> 5-Zimmer-<br />

Gemeinschaftswohnungen mit Aufenthaltsraum<br />

im Zentrum der Wohnung, 4- <strong>und</strong><br />

5-Zimmerwohnungen mit einem Korridor<br />

sowie Studios.<br />

In Anbetracht der engen Termine beschloss<br />

die Bauherrschaft, die Errichtung der sieben<br />

Gebäude einem Generalunternehmer<br />

zu übertragen. Nach einigem Hin <strong>und</strong> Her<br />

erfolgte im Jahr 2003 die Vergabe an eine<br />

Generalunternehmung aus dem Kanton<br />

Luzern, welche über eine bedeutende Holzbauabteilung<br />

verfügt. Obschon die Wahl<br />

des Materials nicht im voraus feststand, hat<br />

sich Holz als Baustoff rasch als Variante der<br />

Wahl erwiesen. Dies wegen seiner grossen<br />

Vorfabrikationskapazität, der zeitsparenden<br />

Verarbeitung sowie seiner ökologischen<br />

Qualitäten, besonders hinsichtlich Wiederverwertung.<br />

Zudem bot die vorgeschlagene<br />

Lösung im Verhältnis zur geforderten<br />

Lebensdauer einen konkurrenzfähigen Preis.<br />

Anfang <strong>2004</strong> waren die F<strong>und</strong>amente <strong>und</strong><br />

die Betonpfeiler bereit für die vorfabrizierten<br />

Betontreppenhäuser. Anfang März<br />

<strong>2004</strong> begann der Einbau der vorfabrizierten<br />

Holzbauelemente. Bei der Konstruktion<br />

handelt es sich um grossflächige Elemente<br />

in Holzrahmenbauweise für die Wände,<br />

Brettstapelelemente für die Decken <strong>und</strong><br />

Hohlkastenelemente für das Dach, welche<br />

alle an fünf verschiedenen Standorten vorfabriziert<br />

wurden. Die Holzrahmenelemente<br />

sind innen mit OSB, aussen mit Gipsfaserplatten<br />

beplankt <strong>und</strong> mit Mineralfaser<br />

gedämmt. Die Breiten der etagenhohen<br />

Wandelemente variieren in der Länge<br />

in Abstimmung mit dem Montageplan. Ein<br />

Teil der sanitären <strong>und</strong> elektrischen Einrichtungen<br />

wurde bereits in der Werkhalle in<br />

die vorfabrizierten Elemente integriert. 126<br />

vorfabrizierte Betonmodule bilden die<br />

Nasszellen, welche pro Geschoss auf die<br />

Holzdecken gestellt wurden. Die Fussböden<br />

bestehen aus vorfabrizierten, genagelten<br />

Brettstapelelementen, Gipsfaserplatte,<br />

einer Folie für die Luftdichtheit, Trittschalldämmung,<br />

Zementestrich <strong>und</strong> Linoleum.<br />

Mit diesem Aufbau werden gute Schalldämmwerte<br />

erreicht – <strong>und</strong> zwar bezüglich<br />

Luft- als auch bezüglich Trittschall.<br />

Im Innern der Zimmer wurden die Deckenelemente<br />

sichtbar belassen, während die<br />

Verbindungsräume mit abgehängten<br />

Decken versehen sind. Die Hohlkastenelemente<br />

des Daches wurden feuchtegeschützt<br />

am Produktionsort gelagert <strong>und</strong> in der<br />

gleichen Frequenz auf die Baustelle geliefert,<br />

wie die Zimmerleute sie dort montieren<br />

konnten. Dank der genauen Planung <strong>und</strong><br />

der beispielhaften Effizienz aller Beteiligten<br />

konnte jedes Wohnhaus in weniger als einer<br />

Woche regendicht errichtet werden. Anfang<br />

März begannen die Arbeiten, <strong>und</strong> Mitte<br />

April waren die Holzbauarbeiten aller sieben<br />

Häuser abgeschlossen.<br />

Für die Überbauung musste ein spezielles<br />

Brandschutzkonzept erarbeitet werden. Die<br />

Bauteile sind für einen Feuerwiderstand von<br />

30 Minuten dimensioniert. Alle Gebäude<br />

sind mit einer Sprinkleranlage ausgestattet.<br />

Im Brandfall beschränken sich die<br />

Löschwasserschäden auf die betroffene<br />

Wohneinheit, da jede von ihnen wie eine<br />

hermetische Wanne konzipiert ist. Die<br />

Fluchtwege sind durch die nichtbrennbaren<br />

Treppenhäuser sichergestellt.


Situation<br />

1315


1316<br />

Fassadenschnitt<br />

Dachaufbau von aussen:<br />

Substrat 50 mm<br />

Schutzvlies<br />

Abdichtung<br />

Hohlkastenelemente:<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Rippen 60 x 200 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Dreischichtplatte 35 mm<br />

Deckenaufbau von oben:<br />

Linoleum<br />

Zementunterlagsboden 75 mm<br />

Trittschalldämmung 30 mm<br />

Folie<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Brettstapelelement 120 mm sichtbar<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

OSB-3 15 mm, gestrichen<br />

Luftdichtigkeitsbahn<br />

Ständer 60 x 160 mm/Dämmung<br />

Lattung horizontal 60 x 60 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Lattung 32 mm<br />

Kunstharzplatte 8 mm<br />

Deckenaufbau über Baugr<strong>und</strong> von oben:<br />

Linoleum<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Rippen 60 x 200 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Ort Rte de Chavannes, 1009 Lausanne<br />

Bauherrschaft Stiftung Studentenwohnungen (Fondation Maisons<br />

pour Etudiants FME), Lausanne<br />

Architekten Christian J. Golay, Lausanne<br />

Bauingenieur Meuwly, Soutter & Kälin SA, Lausanne<br />

Ingenieur Holzbau Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain,<br />

<strong>und</strong> Bois Consult Natterrer, Etoy<br />

Generalunternehmung Estermann AG, Sursee<br />

Holzbau Estermann AG, Sursee (Dachelemente, Innenwände,<br />

Montage); Haupt AG, Ruswil (Aussenwände, Montage);<br />

Tschopp AG, Hochdorf (Innenwände); André SA, Yens<br />

(Bodenelemente); Merkle GmbH, Bissingen/Theck, Deutschland<br />

(Deckenelemente)<br />

Materialien Konstruktionsholz: Rahmenholz <strong>und</strong> Brettschichtholz<br />

506 m 3 , Brettstapelelemente 5767 m 3 ; Platten: Dreischichtplatten<br />

5984 m 2 , OSB 31 716 m 2 , Gipsfaserplatten 10 010 m 2<br />

Gebäudekubatur SIA 116 28 650 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 450.–<br />

Baujahr November 2003–September <strong>2004</strong>


Querschnitt<br />

Längsschnitt<br />

Erdgeschoss<br />

1. bis 3.Obergeschoss<br />

1317


Wohnüberbauung Hegianwandweg, Zürich<br />

Die Familienheim-Genossenschaft Zürich<br />

(FGZ) verfügt über 2195 Wohneinheiten,<br />

welche das Friesenbergquartier am Fusse<br />

des Zürcher Üetlibergs prägen. Die 1924 gegründete<br />

Genossenschaft ist kontinuierlich<br />

gewachsen <strong>und</strong> umfasst heute 24 Etappen.<br />

Der grösste Teil der Siedlungsfläche ist im<br />

Besitz der FGZ, der Rest liegt im Baurecht<br />

bei der Stadt. Dazu gehört auch das 1998<br />

von der Stadt Zürich übernommene, knapp<br />

13 000 Quadratmeter grosse <strong>und</strong> nun<strong>mehr</strong><br />

überbaute Areal am Hegianwandweg.<br />

Die Durchführung eines Wettbewerbes für<br />

die Bebauung war eine Auflage der Stadt.<br />

Für den Architekturwettbewerb wurden zehn<br />

Architekturbüros eingeladen. Das Siegerprojekt<br />

von EM2N aus Zürich überzeugte<br />

durch seine Erscheinung, die Architektursprache<br />

<strong>und</strong> die städtebauliche Integration.<br />

Bezeichnenderweise war das Projekt für den<br />

Wettbewerb in Massivbauweise geplant.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Gesprächen mit bekannten<br />

Holzbaufachleuten wuchs bei den Architekten<br />

jedoch Enthusiasmus für eine Mischbaulösung.<br />

Da der Bauherrschaft eine nachhaltige<br />

<strong>und</strong> ökologische Bauweise wichtig<br />

ist <strong>und</strong> die Besichtung verschiedener Mehrfamilienhäuser<br />

in Holz zu überzeugen vermochte,<br />

wurde eine entsprechende Variante<br />

geprüft. Zuerst ging es um die Sicherstellung<br />

der Realisierbarkeit eines fünfgeschossigen<br />

Holzbaues in Zürich. Die kantonale Feuerpolizei<br />

zeigte sich offen, dieses Vorhaben<br />

hinsichtlich der neuen Brandschutzvorschriften<br />

als Pilotprojekt zu begleiten. Auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage eines Brandschutzkonzeptes<br />

des Ingenieurbüros Makiol + Wiederkehr<br />

1318<br />

konnte die Feuerpolizei eine Vorgenehmigung<br />

erteilen. Um Klarheit bezüglich des<br />

finanziellen Aufwandes zu schaffen, wurde<br />

ein Haus sowohl in herkömmlicher Massivbauweise<br />

als auch mit betoniertem<br />

Treppenhauskern <strong>und</strong> umlaufendem, hölzernem<br />

Volumen unter Ermittlung der Kosten<br />

durch Unternehmerangebote bis ins Detail<br />

geplant. Der preisliche Vergleich ergab um<br />

nur drei Prozent höhere Kosten der Mischbauweise<br />

für die gesamte Überbauung.<br />

Diese Sicherheit <strong>und</strong> eine Überprüfung des<br />

Holzbaukonzeptes durch Josef Kolb AG gaben<br />

der Bauherrschaft die notwendige feste<br />

Basis, um das Projekt unter Anwendung von<br />

Holz auszuführen.<br />

So sind auf einem 135 Meter langen, verbindenden<br />

Betonsockel fünf grossvolumige<br />

Kuben in Holzbauweise entstanden, bei<br />

denen die Materialwahl den Anforderungen<br />

der Bauherrschaft <strong>und</strong> der Architektursprache<br />

folgt. Das Gebäudeensemble verbindet<br />

durch seinen inneren Rhythmus die unterschiedlichen<br />

Bebauungstypologien des Quartiers<br />

<strong>und</strong> integriert sich durch die Fassadenmaterialisierung<br />

ins städtische Umfeld.<br />

Die Wohnüberbauung umfasst 75 Wohnungen,<br />

einen Gemeinschaftsraum, zwei Kindergärten<br />

<strong>und</strong> drei Ateliers. Die Wohnungen<br />

sind bezüglich Gr<strong>und</strong>risseinteilung frei gestaltbar<br />

<strong>und</strong> zwischen 64 <strong>und</strong> 139 Quadratmeter<br />

gross, wodurch das Angebot flexibel<br />

auf den Markt ausgerichtet werden kann. Je<br />

nach Wohnungstyp öffnet sich der Eingangsbereich<br />

auf den weiten Wohnraum oder<br />

führt in den Gang, der den Hauptraum mit<br />

den Schlafzimmern verbindet. Diese sind<br />

mindestens 13,5 Quadratmeter gross. Herz<br />

der Wohnungen ist das Wohnzimmer mit<br />

mindestens 28 Quadratmeter <strong>und</strong> Öffnungen<br />

auf zwei Seiten des Hauses. Alle Wohnungen<br />

liegen über Eck. Die Fenster gehen<br />

jeweils vom Boden bis zur Decke <strong>und</strong><br />

öffnen sich auf der Nord-, West- <strong>und</strong> Südseite<br />

mit grosszügigen Balkonen. Diese<br />

leuchten hell- <strong>und</strong> dunkelgrün, sind zwei<br />

Meter tief <strong>und</strong> bis zu 15,5 Meter lang.<br />

Das konstruktive Konzept baut auf dem idealen<br />

Zusammenspiel von Beton <strong>und</strong> Holz auf.<br />

Der Kern mit Treppenanlagen <strong>und</strong> Nassräumen<br />

besteht aus Beton. Mit maximalen<br />

Abmessungen von r<strong>und</strong> 18 x 7 Meter steht<br />

dieser jeweils auf dem Betonsockel. An den<br />

Kern angehängt sind die Geschossdecken aus<br />

Holz. Diese tragen frei über sechs Meter bis<br />

zu den Aussenwänden <strong>und</strong> bauen auf einem<br />

200 mm starken Brettstapelelement auf. Die<br />

auskragenden Balkone wurden mit Sticherbalken<br />

gebildet, welche alle 600 mm in die<br />

Brettstapelelemente eingebaut sind. Um die<br />

Steifigkeit der Balkone zu erhöhen, wurden<br />

die Sticher an den Enden mit einem längs<br />

zum Balkon laufenden Stahlprofil verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Aussenwände sind in einer auf das<br />

Objekt angepassten Rahmenbauweise konstruiert:<br />

Die anfallenden Lasten aus den<br />

Decken werden über einen Sturz aus Furnierschichtholz<br />

in die Hauptständer abgeleitet.<br />

Diese stehen im Abstand von maximal<br />

2,90 Meter direkt übereinander <strong>und</strong> übertragen<br />

so die Kräfte von Längsholz zu Längsholz.<br />

Die Schwellen sowie die Nebenständer<br />

sind zwischen diese Stützen eingeschnitten.<br />

Da die Aussenwände <strong>mehr</strong>heitlich mit<br />

Fenstern versehen sind, können sie nur bedingt<br />

horizontale Lasten übernehmen.


Deshalb wurden die Decken als Scheiben<br />

ausgebildet <strong>und</strong> sämtliche anfallenden horizontalen<br />

Lasten in den Betonkern eingeleitet.<br />

Die Werkstattplanung mit den Element- <strong>und</strong><br />

Stahlteilplänen sowie mit den Materiallisten<br />

oblag den Holzbauingenieuren. Die Wand<strong>und</strong><br />

Deckenelemente wurden in den<br />

Werkhallen des Holzbauers vormontiert <strong>und</strong><br />

je Haus innerhalb von zwei Wochen auf der<br />

Baustelle montiert. Weiter wurden die<br />

Betonarbeiten schon im Untergeschoss vom<br />

Geometer eingemessen, so dass der vorfabrizierte<br />

Holzbau genau an die vor Ort erstellten<br />

Betongerippe passte.<br />

Der Deckenaufbau über den Brettstapelelementen<br />

besteht aus einer rauchdichten Folie,<br />

30 mm Trittschalldämmung, 75 mm Anhydritunterlagsboden<br />

<strong>und</strong> einem Parkett. Unten ist<br />

eine 25 mm starke Gipskartondecke um<br />

80 mm über Federbügel abgehängt. Die<br />

Deckenkonstruktionen erfüllen den Zielwert<br />

des erhöhten Schallschutzes nach SIA181<br />

beim Tritt- <strong>und</strong> beim Luftschall, wobei sich<br />

die abgehängte Zusatzschale bei der<br />

Dämmung der tiefen Töne im Trittschall als<br />

besonders effizient erwies. Das Rahmenwerk<br />

mit 180 mm Stärke ist beidseitig mit einer<br />

15 mm starken Gipsfaserplatte beplankt <strong>und</strong><br />

mit Mineralfaser ausgedämmt. Aussen wurde<br />

eine hinterlüftete Putzträgerplatte, innen eine<br />

um 50 mm vorgesetzte Gipskartonbeplankung<br />

mit 25 mm Stärke montiert. Dieser Hohlraum<br />

ist ebenfalls gedämmt. In den Bereichen<br />

der Vorsatzschalen von Decken <strong>und</strong><br />

Wänden werden sämtliche Installationen geführt.<br />

Kombiniert mit dem massiven Kern der<br />

Nasszellen wurden so die Durchbrüche in der<br />

Holzkonstruktion auf ein Minimum reduziert.<br />

Sämtliche Decken <strong>und</strong> Aussenwandkonstruktionen<br />

weisen einen Feuerwiderstand von<br />

60 Minuten auf. Alle Wohnungen sind untereinander<br />

brandabschnittbildend F60 unterteilt<br />

<strong>und</strong> direkt über die nichtbrennbaren<br />

Treppenhäuser erschlossen. Die Fassadenverkleidung<br />

wurde nichtbrennbar ausgebildet;<br />

sämtliche Gebäude sind mit einer Blitzschutzanlage<br />

versehen.<br />

Der hohe Wärmedämmwert der Wand- <strong>und</strong><br />

Dachelemente, die kontrollierte Wohnungslüftung<br />

sowie die Nutzung von Abgaswärme<br />

einer nahen FGZ-Siedlung für die Heizung<br />

ermöglichen es, dass die Wohnsiedlung den<br />

Minergiestandard erfüllt.<br />

Die Qualitätssicherung mit einem vorgängig<br />

erstellten <strong>und</strong> während des Bauprozesses<br />

umgesetzten Kontrollplan fand während der<br />

gesamten Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsphase<br />

besondere Beachtung. Dazu gehörten neben<br />

der Kontrolle der Holzbaukonzeptes durch<br />

ein drittes Ingenieurbüro die Erstellung der<br />

Werkstattplanung durch die projektierenden<br />

Holzbauingenieure, periodische Kontrollen<br />

der Produktion im Werk <strong>und</strong> der Montage<br />

auf der Baustelle durch die Ingenieure.<br />

Zur Förderung <strong>mehr</strong>geschossiger <strong>und</strong> grossvolumiger<br />

Holzbauten unterstützte das<br />

Förderprogramm ‹holz 21› des BUWAL in<br />

seiner ersten Phase (2001–2003) Kommunikationsmassnahmen<br />

für dieses <strong>und</strong> andere<br />

Signalprojekte.<br />

Situation<br />

1319


Ort Hegianwandweg 28–36, 8045 Zürich<br />

Bauherrschaft FGZ Familienheim-Genossenschaft, Zürich<br />

Architekten EM2N Architekten ETH SIA, Mathias Müller <strong>und</strong> Daniel<br />

Niggli, Zürich; Projektleitung: Christof Zollinger; Mitarbeit:<br />

Marc Holle, Christoph Rothenhöfer, Wolfgang Kessler<br />

Bauleitung Bosshard <strong>und</strong> Partner, Baurealisation AG, Zürich<br />

Bauingenieur Tragwerk GmbH, Affoltern am Albis<br />

Ingenieur Holzbau Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH, Rain,<br />

<strong>und</strong> Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See<br />

Bauphysik Wichser Akustik + Bauphysik AG, Dübendorf<br />

Holzbau ARGE Brunner Erben AG, Zürich, <strong>und</strong> Zschokke Bau AG,<br />

Hatt Haller, Zürich<br />

Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 350 m 3 ,<br />

Brettstapelelemente 1300 m 3 ; Platten: Gipsfaser- <strong>und</strong><br />

Gipskartonplatten <strong>73</strong>00 m 2<br />

Baukosten (BKP 1–9) CHF 32,9 Mio.<br />

Gebäudekubatur SIA 116 49 716 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 580.–<br />

Gr<strong>und</strong>stücksfläche 12 896 m 2<br />

Gebäudegr<strong>und</strong>fläche 6700 m 2<br />

Bauzeit Januar 2002–April 2003<br />

Schnitt<br />

1320


Erdgeschoss<br />

1. bis 3. Obergeschoss<br />

Attika<br />

1321


Fassadenschnitte<br />

1322<br />

Dachaufbau von aussen:<br />

Substrat 80 mm<br />

Drainagefolie 20 mm<br />

Abdichtung Polymerbitumenbahn<br />

Mineralfaserdämmung 150–200 mm<br />

Dampfsperre<br />

Brettstapelelemente 180 mm<br />

Lattung mit Federschienen 80 mm/Hohlraumdämpfung 30 mm<br />

Gipskartonplatten 2 x 12,5 mm<br />

Terrassenaufbau von oben:<br />

Betonplatten 40 x 400 x 400 mm<br />

Split 40–80 mm<br />

Wasserisolation<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Brettschichtholzträger 100 x 200 mm<br />

Lattung 24 mm<br />

Glasfaserleichtbeton-Platte 15 mm, gestrichen<br />

Aufbau Aussenwand im Balkonbereich von innen:<br />

Gipskartonplatten 2 x 12,5 mm<br />

Lattung 50 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Dampfbremse<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Ständer 60 x 180 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Windpapier<br />

Lattung vertikal 40 mm<br />

Glasfaserleichtbeton-Platte 15 mm, gestrichen<br />

Deckenaufbau von oben:<br />

Eichenparkett 10 mm<br />

Unterlagsboden Trockenanhydrit 70 mm<br />

Trittschalldämmung 30 mm<br />

Folie<br />

Brettstapelelement 200 mm<br />

Lattung mit Federschienen 80 mm/Hohlraumdämpfung 30 mm<br />

Gipskartonplatten 2 x 12,5 mm<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipskartonplatten 2 x 12,5 mm<br />

Lattung 50 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Dampfbremse<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Ständer 60 x 180 mm/Mineralfaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Windpapier<br />

Lattung vertikal 40 mm<br />

Silikatputzträgerplatte 11 mm<br />

Verputz 5 mm


Wohnüberbauung Neumühlestrasse, Winterthur-Töss<br />

Die Überbauung Neumühlestrasse liegt<br />

am Rand des Stadtteils Töss. Industriebauten<br />

<strong>und</strong> die Silotürme der nahen Mühlen, die<br />

Bahnlinie nach Zürich <strong>und</strong> die Autobahn A1<br />

prägen ihn. Unübersehbar ist aber auch<br />

die landschaftliche Schönheit des Gebietes.<br />

Dazu tragen die Töss mit ihrem baumbestandenen<br />

Grünraum, die Tössallmend mit<br />

dem Reitplatz, einem der schönsten Naherholungsgebiete<br />

der Stadt Winterthur, <strong>und</strong><br />

der weitläufige Eschenbergwald bei, der<br />

in wenigen Gehminuten zu erreichen ist. An<br />

diesem Ort erwarb die private Bauherrschaft<br />

ein Gr<strong>und</strong>stück, um günstige Eigentumswohnungen<br />

zu errichten.<br />

Dank seiner Material- <strong>und</strong> Farbgebung<br />

hat das Gebäude einen prägnanten Auftritt.<br />

Für den einfachen, aber eigenständigen Wohnungsbau<br />

in einem besonderen Quartier<br />

wurde als Fassadenmaterial Fiberglas gewählt.<br />

Die senkrecht montierten Wellplatten finden<br />

ihre Analogie in den Industriebauten der Umgebung.<br />

Die Farben – kräftiges Orange <strong>und</strong><br />

leuchtendes Meerblau – sind quartiertypisch<br />

<strong>und</strong> fremd zugleich. Sie harmonieren <strong>und</strong> generieren<br />

zusammen einen starken Akzent<br />

inmitten der eher gesichtslosen, heterogenen<br />

Umgebung. Material <strong>und</strong> Farben lassen die<br />

Fassaden leicht glitzern. Dies schafft einen<br />

Bezug zur reflektierenden Wasseroberfläche<br />

der Töss. Die intensive Tiefenwirkung der<br />

beiden Farben wurde erreicht, indem unter<br />

die meerblaue Wellplatte ein schwarzer<br />

<strong>und</strong> unter die orange ein weisser Untergr<strong>und</strong><br />

gelegt wurde.<br />

Das viergeschossige Gebäude ist im Querschnitt<br />

aus zwei übereinander liegenden<br />

Schichten von zweigeschossigen Reiheneinfamilienhäusern<br />

aufgebaut. Total sind<br />

14 Wohneinheiten mit 4 1 / 2 bis 6 1 / 2 Zimmern<br />

entstanden. Die Wohnungen sind konsequent<br />

auf den Grünraum mit der Töss im Vordergr<strong>und</strong><br />

ausgerichtet. Dabei verfügen die unteren<br />

sieben Wohnungen über einen ebenerdigen<br />

Sitzplatz mit direktem Zugang zum<br />

Uferraum der Töss. Zu den oberen Wohnungen<br />

gehört eine grosse private Dachterrasse.<br />

Die Erschliessung der ‹oberen Häuser›<br />

erfolgt über einen Laubengang im obersten<br />

Geschoss, der via Treppe oder Lift erreichbar<br />

ist. Die zwei Hausschichten sind aus Überlegungen<br />

des Schallschutzes bezüglich Zimmereinteilung<br />

symmetrisch aufgebaut. So sind die<br />

Schlafzimmer im zweiten <strong>und</strong> dritten Geschoss<br />

übereinander in einer Mittelschicht angeordnet,<br />

die Wohnräume liegen ebenerdig respektive<br />

im vierten Geschoss. Beim Lift finden sich<br />

auf allen <strong>Geschosse</strong>n Schaltzimmer, welche<br />

entweder den Wohnungen links oder rechts<br />

des Liftes zugeschlagen werden können. Auch<br />

auf dem Dach sind an zwei Stellen breitere<br />

Dachaufbauten mit zusätzlichen Zimmern<br />

für die dazugehörigen Wohnungen realisiert<br />

worden.<br />

Die Vorgabe der Bauherrschaft, möglichst<br />

günstigen Wohnraum zu schaffen, spiegelt<br />

sich in der einfachen Gebäudestruktur <strong>und</strong><br />

einer entsprechenden Materialisierung:<br />

Leichtkonstruktionen in Holz sind in einschalige,<br />

doppelgeschossige Betonrahmen eingeschoben.<br />

Grossflächige Holzelemente bilden<br />

die hinterlüfteten Fassaden, die vor die<br />

Betonkonstruktion montiert sind. Auch die<br />

kammartigen Dachaufbauten sind hölzerne<br />

Leichtkonstruktionen.<br />

Die Fassadenelemente bestehen aus einem<br />

180 mm starken, zellulosegedämmten<br />

Holzrahmen, einer inneren Beplankung aus<br />

Span- <strong>und</strong> Gipskartonplatten <strong>und</strong> einer<br />

äusseren Beplankung aus Gipsfaserplatten mit<br />

schwarzem oder weissem Windpapier. Daran<br />

sind orange <strong>und</strong> blaue Wellplatten über ein<br />

System von Winkelprofilen befestigt.<br />

Die Geschossdecken innerhalb der Wohnungen<br />

sind als Hohlkastenelemente ausgebildet.<br />

Sie bestehen aus Rippen 60 x 160 mm,<br />

die beidseitig mit einer Dreischichtplatte von<br />

27 mm Stärke mittels Pressnagelleimung<br />

beplankt sind <strong>und</strong> eine Hohlraumdämmung<br />

von 60 mm aufweisen. Von unten sind<br />

die Elemente mit einer Gipskartonplatte verkleidet.<br />

Den Bodenaufbau bilden eine<br />

Trittschalldämmung von 40 mm, eine<br />

Verlegeplatte von 22 mm <strong>und</strong> ein Parkett. Die<br />

Deckenelemente wurden entsprechend dem<br />

Ablauf der Baumeisterarbeiten auf Eisenwinkeln<br />

mit Schallschutzlagern zwischen die<br />

Betonwände eingehängt.<br />

Die belüfteten Nacktdächer der kammartigen<br />

Dachaufbauten sind als Hohlkastenelemente<br />

ausgebildet, bestehend aus einer 240 mm<br />

starken Rippe, Zellulosefaserdämmung, einer<br />

unteren Beplankung aus Dreischichtplatten<br />

<strong>und</strong> einer oberen Beplankung aus mitteldichten<br />

Holzfaserplatten. Als Abschluss innen sind<br />

eine Dampfbremse <strong>und</strong> eine Gipskartonplatte<br />

aufgebracht. Die Schutzschicht <strong>und</strong> Abdichtung<br />

ist in zwei Kunststoffbahnen ausgeführt.<br />

Den Untergr<strong>und</strong> dafür bildet eine OSB-Platte<br />

von 25 mm, welche über Konstruktionshölzer<br />

für die Hinterlüftung auf den Hohlkasten<br />

montiert ist.<br />

Die wohnungsinternen Geschosstreppen wurden<br />

als gerade einläufige Holztreppen aus OSB<br />

<strong>und</strong> Leimholz ausgebildet. Die aufgesattelten<br />

Stufen sind mit Parkett belegt. Die Innenausbauten<br />

sind nach den persönlichen Ausbauwünschen<br />

der Eigentümer realisiert worden.


Erdgeschoss<br />

1. Obergeschoss<br />

3. Obergeschoss<br />

Dachgeschoss


Längsschnitt Querschnitt


1326<br />

Fassadenschnitt<br />

Dachaufbau von aussen:<br />

Schutzschicht <strong>und</strong> Abdichtung<br />

OSB 25 mm<br />

Hinterlüftung<br />

Hohlkastenelemente:<br />

Mitteldichte Holzfaserplatte 15 mm<br />

Rippen 240 mm/Zellulosefaserdämmung<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Dampfbremse<br />

Gipskartonplatte 15 mm<br />

Deckenaufbau von oben:<br />

Fertig- oder Klötzliparkett<br />

Verlegeplatte 22 mm<br />

Trittschalldämmung 20 mm<br />

Trittschalldämmung 20 mm für Installationen<br />

Hohlkastenelemente:<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Rippen 160 mm/Hohlraumdämmung 60 mm<br />

Dreischichtplatte 27 mm<br />

Gipskartonplatte 15 mm<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipskartonplatte 15 mm<br />

OSB 15 mm, Stösse luftdicht verklebt<br />

Ständer 60 x180 mm/Zellulosefaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 15 mm<br />

Windpapier weiss oder schwarz<br />

Vorhängesystem<br />

Wellplatten Fiberglas orange oder blau


Situation<br />

Ort Neumühlestrasse 10–36, 8406 Winterthur<br />

Bauherrschaft Guido Thaler AG, Winterthur<br />

Architekten Beat Rothen Architekturbüro, Winterthur;<br />

Mitarbeit: Beat Rothen, Fabian Sträuli, Simon Sutter<br />

Bauleitung Dürsteler Bauplaner GmbH, Winterthur;<br />

Mitarbeit: Michael Müller<br />

Künstlerisches Konzept Thomas Rutherfoord, Winterthur<br />

Holzbau Bächi Holzbau AG, Embrach;<br />

Mitarbeit: Jörg Bächi, Jürg Hugener<br />

Materialien Konstruktionsholz: lamellenverleimtes Holz 65 m 3 ;<br />

Platten: Gipsfaser- <strong>und</strong> Gipskartonplatten 15 mm 1005 m 2 ,<br />

Dreischichtplatten Fichte 19 mm 242 m 2 <strong>und</strong> 27 mm 2640 m 2 ,<br />

Spanplatten 16 mm 798 m 2 , OSB 27 mm <strong>und</strong> 25 mm 336 m 2 ,<br />

zementgeb<strong>und</strong>ene Spanplatten 24 mm 30 m 2 , mitteldichte<br />

Holzfaserplatten 15 mm 275 m 2<br />

Gebäudekubatur SIA 116 9250 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 570.–<br />

Bauzeit Dezember 2002–März <strong>2004</strong><br />

1327


Wohnüberbauung ‹Le Pommier›, Grand-Saconnex<br />

Die Wohnüberbauung ‹Le Pommier› im<br />

genferischen Grand-Saconnex verdankt ihren<br />

Namen einer alteingesessenen Genfer<br />

Familie, in deren Besitz sich das gleichnamige<br />

Gr<strong>und</strong>stück einstmals befand. Als<br />

Reaktion auf die starke Nachfrage nach<br />

Wohnungen, welche in einem engen Grenzkanton<br />

wie Genf ein dauerndes Problem<br />

darstellt, wurde das Gr<strong>und</strong>stück 1991 ausgezont,<br />

bevor es 1997 einer Quartierplanung<br />

unterzogen wurde. Es weist eine<br />

Fläche von 98 000 Quadratmeter auf<br />

<strong>und</strong> bietet Platz für den Bau von 650 Wohneinheiten.<br />

Die erste von drei Bauetappen<br />

konnte Ende Sommer <strong>2004</strong> fristgerecht abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die drei siebengeschossigen Gebäude erscheinen<br />

auf den ersten Blick völlig traditionell.<br />

Trotzdem weisen sie eine Besonderheit<br />

auf, die weder von aussen noch von innen<br />

bemerkbar ist: Fast 4000 Quadratmeter<br />

Fassadenelemente sind in Holzrahmenbauweise<br />

erstellt worden.<br />

Die Bebauung des gesamten Gr<strong>und</strong>stückes<br />

erfolgt in vier räumlich aufgeteilten Abschnitten.<br />

Die drei ersten Abschnitte umfassen<br />

Wohnbauten, der vierte öffentliche<br />

Einrichtungen. Die Wohnbauabschnitte verteilen<br />

sich zu zwei Dritteln auf subventio-<br />

1328<br />

nierten Wohnungsbau <strong>und</strong> zu einem Drittel<br />

auf Wohnungen mit freier Marktmiete.<br />

Die soeben fertiggestellte Etappe ist Teil eines<br />

Komplexes von sechs Gebäuden <strong>und</strong><br />

befindet sich am Südwestrand der Überbauung.<br />

Sie umfasst 117 Wohneinheiten,<br />

welche seit April <strong>2004</strong> vermietet werden,<br />

Gewerbe- (900 m 2 ) <strong>und</strong> Verwaltungsräume<br />

(760 m 2 ) sowie zwei Untergeschosse mit<br />

insgesamt 186 Parkplätzen. Die drei neuen<br />

Gebäude zählen je sieben <strong>Geschosse</strong>. Die<br />

Wohnungen sind durchwegs von gehobenem<br />

Komfort <strong>und</strong> verfügen <strong>mehr</strong>heitlich<br />

über 4, 5 oder 6 Zimmer.<br />

Aufgebaut auf einem F<strong>und</strong>ament aus<br />

einzelnen, halb vorfabrizierten Betonpfeilern,<br />

folgt die Überbauung Konstruktionsprinzipien,<br />

welche speziellen Wert auf<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Unterhaltsreduktion legen.<br />

Die Fassaden sind weitgehend verglast<br />

<strong>und</strong> garantieren ein Optimum an Naturlicht.<br />

Die durchgehenden Balkone Richtung<br />

Strasse stellen für jede Wohnung eine<br />

Erweiterung nach aussen dar. In Richtung<br />

Hof bestehen die Fassaden aus vorfabrizierten<br />

Holzrahmenelementen. Mit dieser<br />

Wahl reagierten die Architekten auf ein<br />

Anliegen der Bauherrschaft, der Personalfürsorgekasse<br />

des Kantons Genf, welche<br />

wünschte, mit diesem Bauprojekt ihr En-<br />

gagement zugunsten nachhaltiger Entwicklung<br />

in die Tat umzusetzen. Um dem gerecht<br />

zu werden, setzten die Architekten<br />

den Schwerpunkt auf eine enge Verbindung<br />

zwischen Architektur, Bau <strong>und</strong> Energie. Es<br />

war deshalb nicht <strong>mehr</strong> als konsequent, die<br />

Neubauten in ‹Le Pommier› nach Minergie-<br />

Standard zu realisieren. Das Resultat ist<br />

sehenswert: Die Gebäude verfügen über eine<br />

kontrollierte Lüftung, über Sonnenkollektoren<br />

auf den Dächern, welche einen<br />

Teil des Brauchwarmwassers erzeugen,<br />

sowie hofseitig über Fassaden aus grossen,<br />

vorfabrizierten Holzrahmenelementen mit<br />

entsprechender Wärmedämmung.<br />

Diese Fassaden sind – inspiriert vom Modell<br />

der ‹Vorhängefassade› – aufgebaut aus<br />

vorfabrizierten, gedämmten Holzrahmen.<br />

Die Aussenseiten sind mit Zementfaserplatten<br />

verkleidet, welche im Verb<strong>und</strong> mit<br />

der Farbe des Betons <strong>und</strong> derjenigen der<br />

Holzaufbauten dem Ganzen einen dominierenden<br />

Grauton verleihen. Jedes vorfabrizierte<br />

Element misst 10,4 auf 2,9 Meter. Es<br />

enthält eine 180 mm dicke Wärmedämmschicht<br />

aus Mineralwolle, welche in die<br />

Hohlräume des Rahmens eingebracht wurde,<br />

anthrazitgraue Holz-Metall-Fenster,<br />

deren Scheiben Wärmedämmkoeffizienten<br />

von 0,8 <strong>und</strong> 1,1 aufweisen, sowie


Gipsfaserplatten auf der Innenseite. Dieser<br />

Aufbau erlaubte es, die Anforderungen<br />

des Schallschutzes, die erhöhten Anforderungen<br />

der Wärmedämmung sowie diejenigen<br />

der Brandschutznormen der VKF<br />

unter einen Hut zu bringen. Die insgesamt<br />

183 Elemente wurden in der Werkstatt<br />

nach einem eigenen <strong>und</strong> rationellen System<br />

vorfabriziert <strong>und</strong> montagebereit auf die<br />

Baustelle geliefert.<br />

Holzbau im städtischen Umfeld: Der in<br />

‹Le Pommier› gewählte Ansatz ist sowohl<br />

diskret als auch pragmatisch <strong>und</strong> bringt<br />

dadurch die vielfältigen Trümpfe des Holzes<br />

zur Geltung. Das gilt sowohl für die physikalischen<br />

Qualitäten des Holzes (Leichtigkeit,<br />

Festigkeit), die Bauphysik (Wärmedämmung,<br />

Diffusion) als auch für die<br />

Nachhaltigkeit. Damit ist dieser Bau ein vielversprechendes<br />

Beispiel dafür, wie der<br />

Baustoff Holz dank seiner gleichzeitigen<br />

Gewöhnlichkeit <strong>und</strong> Ausserordentlichkeit<br />

den ‹Weg zurück in die Städte› finden kann.<br />

<strong>Geschosse</strong><br />

Schnitt<br />

1329


Situation<br />

1330<br />

Ort Rue Sonnex 19–21, rue Alberto Giacometti 8–10,<br />

rue Gardiol 8–10–12–14, Grand-Saconnex<br />

Bauherrschaft Personalfürsorgekasse des Kantons Genf<br />

Architekten Metron, Brugg, <strong>und</strong> Architektenkollektiv BBBM, Carouge;<br />

Mitarbeit: Y. Dupanloup, Ph. Ramseier, A. Rusterholz<br />

Bauingenieur Mantilleri & Schwarz, Carouge<br />

Holzbau André SA, Holzbau & Zimmerei, Yens-sur-Morges<br />

Materialien Konstruktionsholz: Rahmenholz 110 m 3 ;<br />

Platten: Gipsfaserplatten 3800 m 2 , Zementfaserplatten 1700 m 2 ;<br />

Mineralwolledämmung 1050 m 3<br />

Gebäudekubatur SIA 116 100 000 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 535.–<br />

Bauzeit 2001–<strong>2004</strong>


Fassadenschnitte<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Gipskartonplatte 12,5 mm<br />

Gipsfaserplatte 12,5 mm<br />

Ständer 180 mm/Mineralwolledämmung<br />

Gipsfaserplatte 12,5 mm<br />

Lattung horizontal 27 mm<br />

Lattung vertikal 27 mm<br />

Zementfaserplatte 8 mm<br />

1331


1332


Jacob-Burckhardt-Haus, Basel<br />

Das Jacob-Burckhardt-Haus ist Teil der<br />

übergeordneten Entwicklungsstrategie<br />

Euroville r<strong>und</strong> um den Bahnhof SBB Basel.<br />

Dessen Ziel ist es, das Gebiet um den<br />

Bahnhof zu einer Verkehrsdrehscheibe <strong>und</strong><br />

zu einem Dienstleistungszentrum für die<br />

gesamte trinationale Region am Oberrhein<br />

auszubauen. Dabei bilden das Jacob-<br />

Burckhardt-Haus <strong>und</strong> das Peter-Merian-<br />

Haus ein städtebauliches Ganzes. Die<br />

Abgrenzungen nach Norden mit der<br />

Nauenstrasse <strong>und</strong> im Süden mit der Gleisanlage<br />

sind analog. In der Mitte grenzen<br />

beide an einen erhöhten Platz. Im Osten<br />

definiert das Jacob-Burckhardt-Haus städtebaulich<br />

den Kopf zur Münchensteinerbrücke.<br />

Zur Realisierung des als erstes entstandenen<br />

Peter-Merian-Hauses wurde 1988 die I.B.O.<br />

Immobiliengesellschaft Bahnhof Ost AG, eine<br />

Developmentgesellschaft, gegründet.<br />

Dieses erste Objekt wurde in Bauherrengemeinschaft<br />

mit der Post realisiert, wobei<br />

die I.B.O. die privatwirtschaftlichen oberirdischen<br />

Bauten erstellt, vermietet <strong>und</strong><br />

im Stockwerkeigentum verkauft hat <strong>und</strong> die<br />

Post den unterirdisch erschlossenen Postbahnhof<br />

betreibt. Das gesamtheitliche Konzept,<br />

welches die Aspekte Kunst <strong>und</strong><br />

Architektur mit einer bereiten Nutzungsvielfalt<br />

<strong>und</strong> ökonomisch optimierten Bedingungen<br />

vereint, hat zum grossen Erfolg des<br />

Peter-Merian-Hauses geführt. Nach denselben<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen wird nun direkt angrenzend<br />

das Jacob-Burckhardt-Haus realisiert.<br />

Die Dienstleistungsflächen <strong>und</strong> Wohnräume<br />

des Hauses gliedern sich in je sechs Bauten<br />

um je einen inneren Lichthof, je auf einer<br />

eigenen Parzelle stehend. Die geringere<br />

Gebäudetiefe des Jacob-Burckhardt-Hauses<br />

von 40 Meter gegenüber derjenigen des<br />

Peter-Merian-Hauses von 60 Meter erlaubt<br />

einen Nord–Süd belichteten Innenhof <strong>und</strong><br />

ermöglicht dank den äusseren Höfen zugleich<br />

einen Ausblick von allen Bürozonen<br />

aus. Aufgr<strong>und</strong> des Developmentkonzeptes<br />

der I.B.O. wurde für Unbekannt geplant.<br />

Dies erfordert das Angebot einer offenen,<br />

multifunktionalen Baustruktur mit den notwendigsten<br />

Erschliessungszonen.<br />

Die baulichen Mittel beim Jacob-Burckhardt-Haus<br />

passen sich den Erkenntnissen<br />

des Peter-Merian-Hauses <strong>und</strong> den inzwischen<br />

möglichen Innovation der industriellen<br />

Fertigungsmethoden an. Gleichzeitig<br />

versucht man, den verschärften Energievorschriften<br />

wie auch den höheren Ansprüchen<br />

der Mieter bezüglich Sommerwärme gerecht<br />

zu werden. Hinsichtlich Positionierung<br />

des Angebotes soll das bereits vorhandene<br />

Image des Peter-Merian-Hauses erreicht<br />

werden. Dazu wird der Aspekt Kunst <strong>und</strong><br />

Architektur ins architektonische Konzept<br />

integriert. Ziel war, mit namhaften zeitgenössischen<br />

Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern<br />

zusammenzuarbeiten <strong>und</strong> mit deren differenzierten<br />

Ausdrucksmitteln spezifische<br />

Interventionen in die Architektur zu integrieren.<br />

Das Resultat sind Arbeiten mit<br />

unterschiedlichen Wahrnehmungen von<br />

Raum <strong>und</strong> Licht bei der Gebäudehülle, beim<br />

Fussweg <strong>und</strong> in den sechs inneren<br />

Lichthöfen.<br />

Die Wellbandfassade mit den speziell<br />

dimensionierten, gezogenen Aluminium-<br />

Strangpressprofilen <strong>und</strong> den unterschiedlich<br />

rhythmisierten, ausgestanzten Lochfenstern<br />

entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin<br />

Brigitte Kowanz. Die natureloxierten<br />

Oberflächen, die nur kurz gebeizt wurden,<br />

zeigen bewusst die horizontalen Pressspuren.<br />

Die sanften Sinuswellen brechen<br />

das Licht ganz unterschiedlich <strong>und</strong><br />

zeigen immer wieder neue Lichtreflexionen<br />

<strong>und</strong> -effekte.<br />

Die künstlerischen Interventionen sind in<br />

den Nordhöfen an der Nauenstrasse angelegt.<br />

Durch die grossen, transparenten<br />

Schallschutzverglasungen, die wie grosse<br />

Kunstfenster erscheinen, sind sie der<br />

Öffentlichkeit zugänglich <strong>und</strong> werden so zu<br />

einem Teil der Stadt. Bis jetzt wurden<br />

drei Arbeiten realisiert, welche bei der Fertigstellung<br />

des Jacob-Burckhardt-Hauses<br />

durch drei weitere Kunstwerke ergänzt werden.<br />

Im Zusammenspiel mit einer Arbeit<br />

von Anna Meyer auf dem Zentralplatz <strong>und</strong><br />

einem ebenfalls bereits realisierten Werk<br />

von Brigitte Kowanz auf dem Fussweg wird<br />

das Jacob-Burckhardt-Haus zu einem einmaligen<br />

Kunstraum.<br />

Der Neubau ist hervorragend erschlossen.<br />

Er liegt wenige Gehminuten von den<br />

überregionalen Zugsverbindungen <strong>und</strong> bietet<br />

eine Haltestelle der städtischen Verkehrsmittel<br />

direkt zwischen den beiden<br />

Häusern. Der Autobahnzubringer sowie eine<br />

Achse des regionalen Velowegnetzes<br />

finden sich entlang der Nord- <strong>und</strong> der Südseite<br />

des Hauses. In Lage <strong>und</strong> Höhe getrennt<br />

zum Veloweg tritt die Fussgängerpassage<br />

hervor, von wo die Haupteingänge<br />

der Häuser erreichbar sind. R<strong>und</strong> um einen<br />

zentralen Lichthof – das Atrium – ist die<br />

Erschliessung der inneren Räumlichkeiten<br />

angeordnet. Reizvolle Ein- <strong>und</strong> Ausblicke<br />

erleichtern die Orientierung <strong>und</strong> verleihen<br />

diesem Raum einen grosszügigen Charakter.<br />

Das Jacob-Burckhardt-Haus hält in den<br />

beiden Untergeschossen neben Archiv-,<br />

Lager- <strong>und</strong> Technikräumen eine Autoeinstellhalle<br />

mit maximal 295 Parkplätzen<br />

sowie sechs Anlieferungsrampen bereit. Die<br />

Nutzung der oberirdischen <strong>Geschosse</strong><br />

wurde für flexibel organisierbare Büroräume<br />

konzipiert, wozu der Gebäuderaster von<br />

6,0mx7,5m die notwendige Freiheit bietet.<br />

So sind unterschiedliche Anforderungen<br />

erfüllbar für Büro, Schulen, Hotels, Arztpraxen<br />

oder Laborräume in verschiedenen<br />

Übersicht<br />

Grössen. Total stehen dazu Flächen von<br />

41 482 m 2 für Büro <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

sowie 7263 m 2 für Archiv <strong>und</strong> Atelier zur<br />

Verfügung. Aufbauend auf dem Gr<strong>und</strong>angebot<br />

kann der Mieter seinen individuellen<br />

Ausbau selber bestimmen.<br />

Die primäre Konstruktionsidee für die<br />

Gebäudehülle war, eine Fassadenabwicklung<br />

von r<strong>und</strong> 20 000 m 2 mit zwei bis<br />

drei industriell vorgefertigten Gr<strong>und</strong>elementen<br />

zu bauen, also eine vorgehängte<br />

Fassade in einem Modulraster von 1,50 m<br />

(Gebäuderaster) aus fixfertigen, raumhohen<br />

Elementen (3,0–3,5 m). Seine Begründung<br />

findet dies zum ersten in architektonischen<br />

Überlegungen, da diese Gr<strong>und</strong>elemente mit<br />

ihrem Fugenraster den Gebäuderaster <strong>und</strong><br />

die Geschossigkeit definieren. Zum zweiten<br />

stand die Absicht dahinter, schnell <strong>und</strong><br />

trocken zu bauen, um das Gebäude rasch<br />

dicht zu haben <strong>und</strong> mit den Haustechnik<strong>und</strong><br />

Ausbauarbeiten ohne Verzug beginnen<br />

zu können.<br />

So entstanden Fassadenelemente im Holzrahmbau<br />

mit einer präzisen Detaillierung,<br />

gefertigt wie Möbelstücke. Sie bestehen auf<br />

der Innenseite aus weiss gestrichenen<br />

mitteldichten Holzfaserplatten <strong>und</strong> einer<br />

Aussenhaut aus eloxierten Aluminium-<br />

Strangpressprofilen. Der Kern baut auf einem<br />

180 mm starken Holzständer mit<br />

Zellulosefaserdämmplatten sowie Beplankungen<br />

auf, innen aus OSB <strong>und</strong> aussen<br />

aus Gipsfaserplatten.<br />

Die Rohbaustruktur mit Geschossdecken<br />

<strong>und</strong> Stützenraster in Beton entsprechen einem<br />

Feuerwiderstand von mindestens<br />

90 Minuten. Das ganze Gebäude ist mit<br />

Sprinklern ausgerüstet, was einem Vollschutz<br />

entspricht. Dadurch unterstanden<br />

die Fassadenelemente keinen Brandschutzanforderungen.<br />

Einzig die Elemente<br />

beidseitig der Brandmauern auf den<br />

Parzellengrenzen mussten F30 ausgeführt<br />

werden, was mit der Gipsfaserbeplankung<br />

von 18 mm Stärke <strong>und</strong> der hinterlüfteten<br />

Bekleidung in Aluminium kein Problem<br />

darstellte. Die Fenster sind in diesen Bereichen<br />

als Holz-Metall-Brandschutzfenster<br />

ausgeführt, alle anderen sind als<br />

Holz-Metall-Fenster in Föhre mit Isolierverglasung<br />

<strong>und</strong> erhöhtem Schalldämmwert<br />

konstruiert.<br />

1333


1334<br />

Querschnitte<br />

Längsschnitt<br />

Erdgeschoss<br />

1. bis 3. Obergeschoss<br />

4. <strong>und</strong> 5. Obergeschoss<br />

5. OG<br />

4. OG<br />

3. OG<br />

2. OG<br />

1. OG<br />

EG<br />

HG<br />

5. OG<br />

4. OG<br />

3. OG<br />

2. OG<br />

1. OG<br />

EG<br />

HG<br />

5. OG<br />

4. OG<br />

3. OG<br />

2. OG<br />

1. OG<br />

EG<br />

HG


Ort Jacob-Burckhardt-Haus 2–12, 4052 Basel<br />

Bauherrschaft I.B.O. Development AG, Zug<br />

Architekten Zwimpfer Partner Architekten SIA, Basel,<br />

<strong>und</strong> Jakob Steib, Architekt BSA/SIA, Zürich<br />

Kunst <strong>und</strong> Architektur Brigitte Kowanz, Wien; Gun Gordillo,<br />

Kopenhagen; Claude Lévêque, Montreuil (Paris);<br />

Anna Amadio, Basel<br />

Ingenieure Holzbau Erne AG, Laufenburg; Mitarbeit: Patrik Suter<br />

sowie Bakus Bauphysik <strong>und</strong> Akustik, Zürich<br />

Ingenieure Seilnetzfassade Höfe Walther Mory Maier Bauingenieure<br />

AG, Basel, <strong>und</strong> Schlaich, Bergermann & Partner, Stuttgart<br />

Fassadenbau ARGE Erne AG, Laufenburg; Mitarbeit: Erwin<br />

Eschbach, Roger Schär <strong>und</strong> Gerber-Vogt AG, Allschwil;<br />

Mitarbeit: Michael Gerber, Bernhard Schlegel<br />

Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 810 m 3 ; Platten:<br />

OSB 12 500 m 2 , mitteldichte Holzfaserplatte 13 000 m 2 ,<br />

Gipsfaserplatten 14 100 m 2 ; Zellulosefaserdämmplatten 1130 m 3<br />

Gebäudekubatur SIA 116 253 000 m 3<br />

Kubikmeterpreis (BKP 2) CHF 406.–<br />

Bauzeit Februar 2003–August <strong>2004</strong> (1. Etappe, Haus 8–12),<br />

bis 2007 (2. Etappe, Haus 2–6)<br />

Fassadenschnitt<br />

Aufbau Aussenwand von innen:<br />

Mitteldichte Holzfaserplatte 19 mm, mit<br />

Fertiganstrich behandelt<br />

OSB 15 mm<br />

Ständer 60 x 180 mm/Zellulosefaserdämmung<br />

Gipsfaserplatte 18 mm<br />

Vorhängesystem/Hinterlüftung 40 mm<br />

Eloxierte Aluminium-Strangpressprofile<br />

1335


1336<br />

<strong>Lignum</strong><br />

Holzwirtschaft Schweiz<br />

Economie suisse du bois<br />

Economia svizzera del legno<br />

Falkenstrasse 26<br />

CH-8008 Zürich<br />

Tel. 044 267 47 77<br />

Fax 044 267 47 87<br />

E-Mail info@lignum.ch<br />

Internet www.lignum.ch<br />

Massgebliche Unterstützung<br />

holz 21, Förderprogramm des BUWAL<br />

<strong>Holzbulletin</strong>, Dezember <strong>2004</strong><br />

Herausgeber <strong>Lignum</strong>, Holzwirtschaft<br />

Schweiz, Zürich<br />

Christoph Starck, Direktor<br />

Verantwortlich Roland Brunner<br />

Redaktion Roland Brunner, <strong>Lignum</strong>,<br />

André Carlen <strong>und</strong> Joëlle Cornuz,<br />

<strong>Lignum</strong>–Cedotec<br />

Gestaltung BN Graphics, Zürich<br />

Druck Kalt-Zehnder-Druck, Zug<br />

Fotografie Daniel Meyer, Luzern (Wohnüberbauung<br />

Wesemlin); Enzo Granella,<br />

Baden (Wohnüberbauung Pianoforte); Alois<br />

Ottiger, Zug (Mehrfamilienhaus Lorzenstrasse);<br />

Corinne Cuendet, Clarens (Studentenwohnungen<br />

in Lausanne); Hannes Henz,<br />

Zürich (Wohnüberbauung Hegianwandweg);<br />

Gaston Wicky, Zürich (Wohnüberbauung<br />

Neumühlestrasse); Corinne<br />

Cuendet, Clarens (Wohnüberbauung<br />

‹Le Pommier›); Lilly Kehl, Basel, <strong>und</strong> Rupert<br />

Steiner, Wien (Jacob-Burckhardt-Haus)<br />

Administration, Abonnemente, Versand<br />

Andreas Hartmann, <strong>Lignum</strong><br />

ISSN 1420-0260<br />

Das <strong>Holzbulletin</strong> erscheint viermal jährlich<br />

in deutscher <strong>und</strong> französischer Sprache.<br />

Jahresabonnement CHF 48.–<br />

Einzelexemplar CHF 20.–<br />

Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 100.–<br />

Sammelordner leer CHF 10.–<br />

Preisänderungen vorbehalten.<br />

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<strong>und</strong> die technischen Informationen<br />

der <strong>Lignum</strong>, Lignatec, gratis.<br />

Die Rechte der Veröffentlichung<br />

für die einzelnen Bauten bleiben bei den<br />

jeweiligen Architekten. Alle Angaben<br />

stammen von den Bauplanern.

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