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Erntedankgottesdienst 05.10.2008 10.00 Uhr Markuskirche ...

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Grußwort<br />

Liebe Mitchristen<br />

in Althengstett!<br />

Das Erntedankfest steht vor der Tür<br />

und während ich diese Zeilen<br />

schreibe läuft auf den Feldern die<br />

Getreideernte auf Hochtouren. Es<br />

wird geerntet, was uns am Leben<br />

erhält, der Rohstoff für unser „tägliches<br />

Brot“.<br />

Wissen wir das noch wirklich zu<br />

schätzen?<br />

Ende Juli war ich mit dem Calwer<br />

Pfarrkonvent in Genf beim Ökumenischen<br />

Rat der Kirchen (ÖRK)<br />

und beim Lutherischen Weltbund<br />

(LWB). Der LWB beschäftigt sich<br />

unter anderem auch mit dem<br />

derzeitigen Klimawandel. Eine<br />

Pfarrerin aus Sambia, Rolita Machila,<br />

hielt uns ein beeindruckendes<br />

Referat, das uns sehr nachdenklich<br />

machte. Sie sagte unter<br />

anderem, dass diejenigen, die am<br />

wenigsten zum Klimawandel beitragen<br />

dennoch am stärksten davon<br />

betroffen sind. Und als Beispiele<br />

dafür nannte sie etwa die<br />

Produktion von Alkohol aus Zuckerrohr<br />

zur Verwendung als Treibstoff.<br />

Dadurch werden den armen<br />

Menschen die Anbauflächen für<br />

die benötigten Lebensmittel geraubt.<br />

Ein anderes Beispiel ist die<br />

Klimaerwärmung, die den Bewohnern<br />

einiger Inseln im Pazifik oder<br />

in Bangladesh bedrohlich ist, weil<br />

ihr Land durch den höheren Meeresspiegel<br />

im Wasser zu versinken<br />

droht.<br />

2<br />

Der härteste Satz von Pfarrerin<br />

Machila war: „You kill us!“ „Ihr tötet<br />

uns!“ Wir sind mit unserem Lebensstil<br />

mitschuldig daran, dass<br />

den Ärmsten auf dieser Erde die<br />

Lebensgrundlagen entzogen werden<br />

– und die können am wenigsten<br />

dafür!<br />

Das Erntedankfest steht unter dem<br />

Wort aus Psalm 145,15: „Aller Augen<br />

warten auf dich, Herr, und du<br />

gibst ihnen ihre Speise zur rechten<br />

Zeit.“ Gott gibt genug für alle –<br />

aber wir Menschen verteilen die<br />

Güter dieser Erde ungerecht untereinander.<br />

Darf das so bleiben?<br />

Pfarrerin Machila sagte, der Klimawandel<br />

sei wie ein Drache, der<br />

nicht erschossen werden könne;<br />

er könne nur mit vielen kleinen<br />

Nadelstichen vertrieben werden.<br />

Mir fiel dazu die Strategie der<br />

Ameisen ein, die mit unzähligen<br />

kleinen Aktionen auch große Eindringlinge<br />

von ihrem Ameisenhaufen<br />

fernhalten. Könnte das nicht<br />

für uns ein Vorbild sein? Unzählige<br />

kleine Aktionen könnten den Drachen<br />

„Klimawandel“ vielleicht in<br />

die Schranken weisen. Und das<br />

hieße ohne das Bild vom Drachen:<br />

Vielen Menschen würden so die<br />

Lebensgrundlagen erhalten und<br />

sie könnten sagen – wie wir: „Aller<br />

Augen warten auf dich, Herr, und<br />

du gibst ihnen ihre Speise zur rechten<br />

Zeit.“<br />

Herzliche Grüße Ihr Pfarrer<br />

Walter Hummel

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