FENSTER - Pfarre Auferstehung Christi

Sturmbrausen – Flammen –
Sprachengewirr?
Zu Pfingsten feiern wir Christen
in der ganzen Welt die Herabkunft
des heiligen Geistes:
Gottes Funke springt über,
zünde(l)t, erhellt, erleuchtet,
ermöglicht Verständigung
über alle Grenzen hinweg.
Menschen unterschiedlicher
Herkunft hören, wie die Apostel -
erfüllt vom heiligen Geist - in ihrer
Sprache Gottes Wort verkünden.
Zuerst sind sie entsetzt und rat-
Foto: Eva Thun Heiliger Geist!
los, doch die Botschaft kommt an:
Gott meint mich. Er spricht meine
Sprache, welche immer das auch
sei. Er will, dass ich sein Wort verstehe.
Es soll mir nicht fremd und
unverständlich sein.
Gott spricht mit uns und durch
uns – quasi „auf Ohrenhöhe” – auf
dass wir nicht nur hören, sondern
verstehen.
Aus verängstigten Einzelgängern
Aktuelles Thema
werden zu
Pfingsten
mutige Verkünder
des
Glaubens,
die fest zusammenstehen
und Menschen
offen und ganz individuell begegnen
– eine lebendige Gemeinschaft,
die bis heute andauert.
Pfingsten, die Geburtsstunde der
Kirche.
Ein Blick auf unseren Alltag zeigt
leider oft ein anderes Bild:
- In unserer Zeit, in der vieles
nach Vereinheitlichung und Anpassung
strebt, fällt es Menschen
schwer, ihren eigenen Weg zu
gehen, „ihre eigene Sprache zu
sprechen“ und das auch an ihren
Mitmenschen zu schätzen.
- Kulturelle und sprachliche
Vielfalt werden in unserer Gesellschaft
häufig nicht als Bereicherung,
als Schatz und Ressource
wahrgenommen, sondern als störend,
belastend oder bedrohend
empfunden.
- Es gibt immer wieder Situationen,
in denen unsere eigene
Sprachlosigkeit, leere Worte oder
fehlende Bereitschaft zuzuhören,
echte Verständigung und Verständnis
füreinander behindern.
Pfingsten erinnert uns daran, dass
Heft Nr. 173 - Juni 2012 Seite 7