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Lingen, Dezember 2012 - RWE.com

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Chemikant Stefan Regner (l.) und Schichtmeister Ralf Hackmann von der Dralon GmbH stehen<br />

vor einem Ventil der Dampfleitung, die zum Kraftwerk Emsland von <strong>RWE</strong> führt.<br />

16<br />

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr<br />

Fotos: Helmut Kramer, ,Richard Heskamp, Andre de Bruyn<br />

Faserproduktion<br />

unter VOllDaMpf<br />

UNTERNEHMEN DER REGION: Die Firma Dralon<br />

stellt aus flüssigem Acrylnitril Synthesefasern her, die in<br />

Decken, Sonnenschirmen und Sportbekleidung stecken.<br />

Von <strong>RWE</strong> bezieht sie hierfür Prozessdampf.<br />

„Durchschnittlich stellen wir 68.000 Tonnen<br />

Acrylfasern pro Jahr her“, erzählt Günter<br />

Krummen, Produktionsleiter der Dralon<br />

GmbH in <strong>Lingen</strong>. Am Standort Dormagen<br />

sind es noch mal 120.000 Tonnen jährlich.<br />

Weltweit ist Dralon, das unter diesem<br />

Namen seit 2007 firmiert, einer der führenden<br />

Hersteller der Acrylfasern, die um<br />

ein Vielfaches dünner als ein Menschenhaar<br />

sind. Abnehmer sind über den Globus<br />

verteilt überwiegend Spinnereien,<br />

die aus dem Material Garne produzieren.<br />

Ökologischer als Baumwolle<br />

und Wolle<br />

Ursprünglich sei die Chemiefaser entwickelt<br />

worden, um Wolle komplett zu<br />

ersetzen, erzählt Chemie-Ingenieur<br />

Krummen. Heute wird sie insbesondere in<br />

einem Mischverhältnis mit Wolle oder<br />

Baumwolle eingesetzt. In dieser Form<br />

kommen ihre positiven Eigenschaften<br />

besonders zur Geltung: Die Fasern aus<br />

dralon® wärmen gut, sind form- und lichtbeständig,<br />

lange haltbar, pflegeleicht<br />

und trocknen schnell.<br />

„Was viele nicht wissen: Unsere Faser<br />

ist ökologischer als Baumwolle und Wolle“,<br />

betont Krummen. Überhaupt ist Umweltschutz<br />

für die Dralon GmbH von größter<br />

Bedeutung. Darum stellt Dralon synthetische<br />

Fasern unter modernsten und schonendsten<br />

Bedingungen her, die zur Lösung<br />

ökologischer Probleme beitragen. Die dralon®<br />

CO 2-Emissionsbilanz kann sich somit<br />

sehen lassen. Sie lag bereits 2008 nach<br />

ISO 14040 /ISO 14044 deutlich unterhalb<br />

hier: Nr. 2/<strong>2012</strong><br />

des internationalen Branchendurchschnitts<br />

und konnte 2011 sogar nochmals<br />

um rund fünf Prozent verringert werden.<br />

Ökologisch sinnvoll ist jedoch nicht<br />

nur das Produkt sondern auch die Produktion:<br />

In <strong>Lingen</strong> etwa bezieht Dralon Prozessdampf<br />

direkt aus dem Erdgaskraftwerk<br />

von <strong>RWE</strong>. Der Dampf gelangt über<br />

eine rund einen Kilometer lange Leitung<br />

in das Werk von Dralon. Das Unternehmen<br />

nutzt die Wärme dieses Dampfes,<br />

um aus dem flüssigen Acrylnitril rund um<br />

die Uhr Acrylfasern herzustellen. 70 Prozent<br />

des abgekühlten Prozessdampfes<br />

leitet Dralon wieder an <strong>RWE</strong> zurück.<br />

„17 Millionen Tonnen Dampf sind bisher<br />

zu uns durch die Leitung geflossen“,<br />

sagt Günter Krummen. Bereits vor dem Bau<br />

des Chemiefaserwerkes 1971 sei vereinbart<br />

worden, dass das Werk Dampfleistungen<br />

vom Kraftwerk beziehen kann, berichtet<br />

der Produktionsleiter. Nach Inbetriebnahme<br />

sei der gelieferte Prozessdampf<br />

erst schrittweise und seit 1973 durchgängig<br />

für die Produktion genutzt worden.<br />

Gutes Arbeitsklima<br />

Auf die lange Historie in Sachen Umweltfreundlichkeit<br />

ist Günter Krummen mindestens<br />

ebenso stolz wie auf das gute<br />

Arbeitsklima innerhalb der Belegschaft.<br />

„Viele unserer Mitarbeiter sind seit den<br />

Anfangsjahren im Unternehmen. Wir<br />

verzeichnen außerdem einen sehr niedrigen<br />

Krankenstand, und das, obwohl die<br />

Hälfte der Belegschaft aus der Produktion<br />

im Schichtdienst arbeitet!“<br />

Unternehmensporträt<br />

Günter Krummen, Produktionsleiter der<br />

Dralon GmbH (l.), zusammen mit Chemiewerker<br />

Markus Bolk beim Begutachten von<br />

sogenannten Acrylfaserfilamenten.<br />

Luftaufnahme des Dralon-Betriebs in<br />

<strong>Lingen</strong>.<br />

GEscHIcHTE DEs lINGENER<br />

cHEMIEfasERwERks<br />

1971: Die Monsanto (Deutschland)<br />

GmbH baut in <strong>Lingen</strong> eines der weltweit<br />

modernsten Chemiefaserwerke.<br />

1983: Die Bayer AG übernimmt das Werk<br />

<strong>Lingen</strong>, das nun unter dem Namen Faserwerke<br />

<strong>Lingen</strong> produziert.<br />

1994: Das Geschäftsfeld wird aus der<br />

Bayer AG ausgegliedert. Die neu gegründete<br />

Bayer Faser GmbH mit Sitz in Dormagen<br />

übernimmt die Faserwerke <strong>Lingen</strong>.<br />

2001: Gründung der Dralon GmbH als<br />

eigenständiges Unternehmen im Verbund<br />

der italienischen Fraver-Gruppe.<br />

Info: www.dralon.<strong>com</strong><br />

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