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können Sie sich den Artikel als PDf - Rheinlands Reiter+Pferde

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Neue Serie:<br />

Lektionen reiten leicht gemacht<br />

Gerade, geschlossen<br />

& gelassen<br />

Der erste Eindruck zählt! Zwar <strong>sich</strong>ert einem ein guter Aufmarsch keine<br />

gute Note, wenn der Rest der Prüfung fehlerhaft verläuft. Doch mit dem<br />

Einreiten, Grüßen und wieder Anreiten gibt der Reiter eine erste Visitenkarte<br />

ab und kann schon einige wertvolle Punkte sammeln! RRP hat im<br />

ersten Teil der neuen Dressur-Serie die besten Tipps für <strong>den</strong> perfekten<br />

Prüfungsbeginn gesammelt.<br />

Das Aufmarschieren besteht<br />

grundsätzlich aus<br />

mehreren Teilen: dem<br />

Abwen<strong>den</strong> auf die Mittellinie,<br />

dem Halten bei X, dem Grüßen<br />

und dem wieder Anreiten.<br />

Mit diesen Bestandteilen<br />

beginnt jede Dressurprüfung<br />

– je nach Klasse unterscheidet<br />

<strong>sich</strong> allerdings die Gangart, in<br />

der eingeritten und wieder angeritten<br />

wird. So wird in der<br />

Klasse E oft im Schritt eingeritten,<br />

in <strong>den</strong> Klassen A und<br />

L in der Regel im Trab und<br />

ab der Klasse M häufig schon<br />

im Galopp. Hauptschwierigkeit<br />

ist das geschlossene, gerade<br />

und ruhige Halten bei X,<br />

während der Reiter die Hand<br />

vom Zügel nimmt und grüßt.<br />

Doch auch das Abwen<strong>den</strong> auf<br />

die Mittellinie und das gerade<br />

bleiben auf dieser bereitet vielen<br />

Reitern Schwierigkeiten.<br />

DER RRP-<br />

EXPERTE<br />

12 RHEINLANDS REITER+PFERDE 2-2012<br />

„Um einen perfekten Prüfungsbeginn<br />

hinzubekommen,<br />

sollte man <strong>den</strong> Aufmarsch im<br />

Training in seine Einzelteile<br />

zerlegen“, rät Daniel Weinrauch.<br />

„Diese übt man zunächst<br />

für <strong>sich</strong> und geht dabei<br />

systematisch vom Leichten<br />

zum Schweren vor.“<br />

Knackpunkt Halten<br />

Vor dem Reiten von ganzen<br />

Para<strong>den</strong> zum Halten stehen<br />

zunächst durchlässige Übergänge<br />

zwischen <strong>den</strong> Gangarten<br />

auf dem Programm:<br />

„Trab-Schritt, Galopp-Trab<br />

– das muss sitzen!“. In <strong>den</strong><br />

Übergängen wird die Durchlässigkeit<br />

der Pferde gefördert:<br />

Klappen sie gut, nimmt das<br />

Pferd die halben Para<strong>den</strong> willig<br />

an und ist somit bereit für<br />

ganze Para<strong>den</strong> zum Halten.<br />

Um es dem Pferd leichter zu<br />

Daniel Weinrauch<br />

Gelungenes Aufmarschieren: Das Pferd steht gerade<br />

und geschlossen auf der Mittellinie.<br />

Teil I:<br />

Aufmarschieren<br />

Daniel Weinrauch ist stellvertretender Leiter der Landes- Reit- und Fahrschule Rheinland. Der Pferdewirtschaftsmeister<br />

absolvierte bereits seine Ausbildung zum Pferdewirt an der LRFS, die dam<strong>als</strong> noch unter der<br />

Leitung von Wilfried Gehrmann in Wülfrath ansässig war. Der 35-Jährige ist heute an der Landes- Reit- und<br />

Fahrschule vor allem für die Dressurausbildung zuständig. Als aktiver Turnierreiter ist er bis zur schweren<br />

Klasse im Viereck erfolgreich.<br />

Fotos: Brandel/HiM


GANZE PARADE<br />

Jede Parade, die zum Halten<br />

führt, ist eine ganze Parade.<br />

Vorbereitet wird sie durch<br />

mehrere halbe Para<strong>den</strong>. Zum<br />

eigentlichen Anhalten wird<br />

das Pferd für einen kurzen<br />

Moment mit Gewichts- und<br />

Schenkelhilfen an die durchhaltende<br />

Zügelhilfe herangetrieben.<br />

Auf die ganze Parade<br />

folgt sofort eine nachgebende<br />

Zügelhilfe (nicht erst,<br />

wenn das Pferd schon zum<br />

Stillstand gekommen ist!). Im<br />

Halten muss die Einwirkung<br />

des Reiters in entsprechend<br />

geringerem Maße erhalten<br />

bleiben, so dass jederzeit<br />

mühelos wieder angeritten<br />

wer<strong>den</strong> kann.<br />

Quelle: Richtlinien für Reiten und<br />

Fahren, Band 1<br />

machen, übt man die ganzen<br />

Para<strong>den</strong> zunächst aus dem<br />

Schritt und an der langen Seite<br />

mit Begrenzung durch die<br />

Bande. „Das erleichtert das<br />

gerade bleiben enorm“, weiß<br />

Weinrauch.<br />

Im Halten selbst muss der<br />

Reiter ruhig und korrekt sitzen<br />

bleiben, nur dann kann<br />

02853<br />

er das Pferd weiter korrekt<br />

an <strong>den</strong> Hilfen behalten. „Viele<br />

Reiter haben die Angewohnheit,<br />

<strong>sich</strong> im Halten zu einer<br />

Seite runter zu beugen, um zu<br />

kontrollieren, ob ihre Pferde<br />

geschlossen stehen. Doch eine<br />

solche Unruhe im Sattel bringt<br />

jedes Pferd aus dem Gleichgewicht“,<br />

mahnt der Pferdewirtschaftsmeister.<br />

„Selbst wenn<br />

das Pferd zuvor geschlossen<br />

gestan<strong>den</strong> hat, wird es durch<br />

Cobra Maßsattel<br />

über das Maß hinaus...<br />

www.cobrasaettel.de<br />

das Hinunterlehnen vermutlich<br />

dazu veranlasst, zur Seite<br />

zu treten.“<br />

Um <strong>den</strong>noch kontrollieren<br />

zu <strong>können</strong>, ob das Pferd geschlossen<br />

auf allen vier Beinen<br />

steht, empfiehlt es <strong>sich</strong>,<br />

auf Höhe eines Spiegels zu<br />

halten oder einen anderen<br />

Reiter um Rat zu fragen. „Im<br />

Optimalfall steht natürlich der<br />

Ausbilder in der Bahnmitte<br />

und achtet darauf“, so Weinrauch.<br />

„Mit der Zeit sollte allerdings<br />

jeder Reiter auch ein<br />

Gefühl dafür entwickeln, ob<br />

das Pferd richtig steht!“<br />

Grundsätzlich sollte das<br />

Halten auch im Training stets<br />

<strong>als</strong> Lektion gesehen und nicht<br />

zum Ausruhen genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

„Kleine Sitzkorrekturen<br />

nach der ganzen Parade sind<br />

in Ordnung, aber mehr nicht.<br />

Das Pferd muss ja weiter an<br />

<strong>den</strong> Hilfen bleiben. Der Reitersitz<br />

sollte natürlich zum<br />

Halten hin schon in Ordnung<br />

sein und das Pferd durchlässig.<br />

Muss ich hier während der<br />

Grußaufstellung noch viel korrigieren,<br />

ist die Prüfung schon<br />

fast zum Scheitern verurteilt.“<br />

Der gestreckte, korrekte<br />

Grundsitz muss auch im<br />

www. Vornbrock.de 912110<br />

Halten erhalten bleiben, die<br />

Schenkel behalten leichten<br />

Kontakt zum Pferdeleib. „Das<br />

heißt aber nicht, dass man die<br />

ganze Zeit mit <strong>den</strong> Schenkeln<br />

wackeln sollte, um das Pferd<br />

aufmerksam zu halten“, mahnt<br />

der Ausbilder. „Ebenso wenig<br />

sollte man überdeutliche halbe<br />

Para<strong>den</strong> geben, sondern nur<br />

ganz leichte, fast un<strong>sich</strong>tbare,<br />

damit das Pferd im Halten im<br />

Genick nachgibt und auf dem<br />

dressur.serie<br />

Gebiss abkaut.“ Weniger ist<br />

<strong>als</strong>o auch hier oft mehr, was<br />

das Verhalten des Reiters angeht!<br />

Klappt die ganze Parade<br />

aus dem Schritt an der langen<br />

Seite durchlässig, wird sie <strong>als</strong><br />

nächstes aus dem Trab geritten<br />

– und das zunächst wieder<br />

an der langen Seite mit Anlehnung<br />

an die Bande. Erst wenn<br />

das Halten an der langen Seite<br />

keine Probleme mehr bereitet,<br />

geht man dazu über, die ganze<br />

Parade ohne seitliche Begrenzung<br />

durch die Bande zu<br />

üben. Es empfiehlt <strong>sich</strong>, das<br />

Halten nun zunächst auf dem<br />

zweiten und dritten Hufschlag<br />

zu verlangen und erst dann<br />

auf der Mittellinie, wo das<br />

Pferd schließlich zu bei<strong>den</strong><br />

Seiten keinerlei Begrenzung<br />

mehr hat.<br />

Im Training sollte das<br />

Halten niem<strong>als</strong> zu häufig an<br />

derselben Stelle ausgeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Anfangs ist es zwar<br />

durchaus hilfreich, wenn man<br />

die ganze Parade einige Male<br />

an der gleichen Stelle wiederholt,<br />

doch zu häufige Wiederholungen<br />

führen lediglich<br />

dazu, dass man seinem Pferd<br />

das Halten „andressiert“ – mit<br />

durchlässigen ganzen Para<strong>den</strong><br />

hat das wenig zu tun!<br />

Halten: Probleme<br />

& Lösungen<br />

Neigt das Pferd zur Unruhe im<br />

Halten, sollte der Reiter zunächst<br />

auf jegliche Korrekturen<br />

verzichten: „Dass das Pferd ruhig<br />

und gelassen stehen bleibt,<br />

ist die Grundlage für alles. Tut<br />

es das nicht, sollte man nicht<br />

versuchen, beispielsweise ein<br />

nicht geschlossenes Halten<br />

oder eine ausweichende Hinterhand<br />

zu korrigieren – <strong>den</strong>n<br />

damit animiert man das Pferd<br />

noch dazu, <strong>sich</strong> zu bewegen.<br />

Zunächst geht es <strong>als</strong>o erstmal<br />

2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 13


dressur.serie<br />

Weicht das Pferd beim Halten mit der Hinterhand<br />

zu einer Seite aus oder stellt es <strong>sich</strong><br />

hinten breit hin, leistet eine Bo<strong>den</strong>stange im<br />

Training gute Dienste.<br />

nur um das ruhige Stehenbleiben, zum<br />

Feinschliff kommt man dann später“, so<br />

Daniel Weinrauch.<br />

Unruhe im Halten weist oft auf mangelnde<br />

Losgelassenheit des Pferdes hin<br />

– und hier liegt auch der Schlüssel zum<br />

Erfolgsrezept gegen das Zappeln: „Man<br />

muss in der weiteren Arbeit zunächst die<br />

Losgelassenheit wieder herstellen. Viele<br />

Übergänge sind hier ein gutes Mittel, sowohl<br />

zwischen <strong>den</strong> Gangarten <strong>als</strong> auch<br />

innerhalb mit Tempowechseln.“ Eine<br />

gute Lektion, um die Losgelassenheit zu<br />

überprüfen, ist das Zügel aus der Hand<br />

kauen lassen. Klappt das gut, kann man<br />

wieder ganze Para<strong>den</strong> reiten. „Bei einem<br />

unruhigen Pferd ist es umso wichtiger, <strong>als</strong><br />

Reiter Ruhe zu bewahren und diese auch<br />

auszustrahlen. Keinesfalls darf man auf<br />

einem solchen Pferd unruhig sitzen!“<br />

Weicht ein Pferd beim Halten mit der<br />

Hinterhand in eine Richtung aus, sollte<br />

die ganze Parade zunächst einige Male<br />

mit Begrenzung der Bande an der jeweiligen<br />

Seite geritten wer<strong>den</strong>. „Schiebt das<br />

Pferd zum Beispiel die Hinterhand im<br />

Halten nach rechts, reitet man die ganze<br />

14 RHEINLANDS REITER+PFERDE 2-2012<br />

KNACKPUNKT HALTEN<br />

Häufige Probleme und Lösungsansätze<br />

Problem Lösungsansatz<br />

1. Pferd bleibt nicht ruhig stehen/zappelt ruhiges Stehenbleiben ist die Basis für alles<br />

weitere � keine Korrekturen vornehmen, bis das<br />

Pferd nicht gelassen stehen bleibt! Reiter muss<br />

ruhig sitzen; Losgelassenheit verbessern mit Übergängen<br />

� Überprüfen mit Zügel-aus-der-Handkauen-lassen<br />

2. Pferd steht schief/HH weicht aus Halten zunächst mit Ban<strong>den</strong>begrenzung üben;<br />

gleichmäßige Gewichtsverteilung auf bei<strong>den</strong><br />

Gesäßknochen; vor der Parade an Schultervor <strong>den</strong>ken;<br />

Vorhand auf Hinterhand ausrichten und nicht<br />

umgekehrt; Halten zwischen Bande und Bo<strong>den</strong>stange<br />

üben und bei X zwischen zwei Stangen!<br />

3. Pferd steht hinten breit Halten zunächst zwischen Bande und Bo<strong>den</strong>stange<br />

oder zwischen zwei Bo<strong>den</strong>stangen üben;<br />

Balance verbessern<br />

4. Pferd tritt nach dem Halten zurück Nach der ganzen Parade schneller zum Nachgeben<br />

kommen!<br />

5. Pferd tritt nach dem Halten vor Durchlässigkeit verbessern mit Übergängen, erfahrene<br />

Reiter <strong>können</strong> auch mit Rückwärtsrichten<br />

korrigieren<br />

6. Pferd hebt <strong>sich</strong> nach dem Halten heraus Zusammenspiel der reiterlichen Hilfen verbessern:<br />

Treibende Hilfen müssen vorherrschen, nicht die<br />

Zügelhilfen! Durchlässigkeit verbessern mit dem<br />

Reiten von Übergängen<br />

7. Pferd taucht ab, kommt auf VH Durchlässigkeit und Zusammenspiel der reiterlichen<br />

Hilfen verbessern mittels Übergängen; Pferd<br />

vor <strong>den</strong> treiben<strong>den</strong> Hilfen behalten!


Fotos: Brandel/HiM<br />

Ein absolutes No Go: Das seitliche Hinunterlehnen,<br />

um zu gucken, ob das Pferd richtig<br />

steht. Besser in <strong>den</strong> Spiegel schauen oder<br />

jeman<strong>den</strong> fragen!<br />

Parade zunächst einige Male auf der linken<br />

Hand auf dem Hufschlag. So hindert<br />

die Bande das Pferd daran, mit der Hinterhand<br />

nach rechts auszuweichen“, erklärt<br />

Daniel Weinrauch. „Nach ein paar<br />

Wiederholungen sollte das Problem auch<br />

ohne die Anlehnung an die Bande behoben<br />

sein.“<br />

Hilfreich ist es in diesem Fall auch,<br />

dass Halten auf dem Hufschlag zwischen<br />

Bande und einer Bo<strong>den</strong>stange zu üben –<br />

diese dient <strong>als</strong> Begrenzung und hindert<br />

das Pferd am seitwärts treten. Auf der Mittellinie<br />

kann man anfangs zwischen zwei auf<br />

dem Bo<strong>den</strong> liegen<strong>den</strong> Stangen halten, um<br />

das seitliche Ausweichen zu unterbin<strong>den</strong>.<br />

Keinesfalls sollte man versuchen, das<br />

schiefe Stehen zu korrigieren, indem man<br />

die ausgewichene Hinterhand mit dem<br />

Schenkel zur Seite drückt. Eine solche Korrektur<br />

birgt die Gefahr, dass das Pferd <strong>sich</strong><br />

angewöhnt im Halten mit der Hinterhand<br />

hin und her zu schwanken. Stattdessen sollte<br />

man lieber noch einmal neu anreiten und<br />

die ganze Parade wiederholen. Beim zweiten<br />

Anlauf sollte man zur Korrektur schon vor<br />

der ganzen Parade an Schultervor <strong>den</strong>ken.<br />

Außerdem muss der Reiter versuchen, das<br />

Pferd besser und gleichmäßiger zwischen<br />

seinen Schenkeln zu haben, es mehr gerade<br />

zu richten und beide Gesäßknochen gleichmäßig<br />

zu belasten. Sitzt der Reiter schief,<br />

wird <strong>sich</strong> das Pferd auch schief hinstellen!<br />

Ein häufiger Fehler beim Halten ist auch,<br />

dass Pferde <strong>sich</strong> „hinten breit“ hinstellen.<br />

„Das ist f<strong>als</strong>ch, <strong>den</strong>n von vorne soll man im<br />

Halten nur die Vorderbeine sehen <strong>können</strong>.<br />

Unausbalancierte Pferde stellen die Hinterbeine<br />

aber gerne etwas weiter auseinander,<br />

weil sie so besser das Gleichgewicht fin<strong>den</strong>.“<br />

Um diesen Fehler auszumerzen, muss<br />

die Balance des Pferdes insgesamt verbessert<br />

wer<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> ganzen Para<strong>den</strong> ist<br />

es sinnvoll, diese zunächst wieder auf dem<br />

Hufschlag zu üben und auch in diesem Fall<br />

parallel dazu auf <strong>den</strong> zweiten Hufschlag eine<br />

Stange zu legen. „So hat das Pferd beidseitig<br />

eine Begrenzung – diese Einrahmung veranlasst<br />

es dazu, schmal zu treten.“<br />

Treten Pferde nach dem Halten zurück,<br />

liegt das in der Regel daran, dass der Reiter<br />

nach der ganzen Parade nicht schnell genug<br />

mit der Hand weich wird und nachgibt. Das<br />

Pferd versucht dem Druck dann durch rückwärts<br />

oder seitwärts treten zu weichen. Der<br />

Schlüssel zu einem geschlossenen, gera<strong>den</strong><br />

und ruhigen Halten liegt hier <strong>als</strong>o im wahrsten<br />

Sinne des Wortes ganz in der Hand des<br />

Reiters!<br />

Hat ein Pferd <strong>sich</strong> hingegen angewöhnt,<br />

nach der ganzen Parade zum Halten stets<br />

noch einen Schritt nach vorne zu tun, ist die<br />

Ursache dafür meist in mangelnder Durchlässigkeit<br />

zu suchen. „Hier sollte der Reiter<br />

wieder mit vielen Übergängen die Durchlässigkeit<br />

verbessern, bevor er <strong>sich</strong> erneut <strong>den</strong><br />

ganzen Para<strong>den</strong> widmet. Fortgeschrittene<br />

Reiter <strong>können</strong> das Vortreten nach dem Halten<br />

auch korrigieren, indem sie das Pferd<br />

ein- oder zweimal direkt nach der Parade<br />

rückwärtsrichten. Das sollten allerdings nur<br />

erfahrene Reiter machen – sonst kann die<br />

Korrektur wörtlich genommen leicht nach<br />

hinten losgehen,“ so der Pferdewirtschaftsmeister.<br />

2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 15


dressur.serie<br />

SO KOMMEN SIE VOM FLECK WEG!<br />

Je sensibler ein Pferd auf die vortreiben<strong>den</strong> Hilfen reagiert, desto prompter wird das Anreiten funktionieren. Statt das Pferd mit dauerndem<br />

Schenkeleinsatz abzustumpfen, sollte im Training lieber ein deutlicher, energischer Impuls gegeben wer<strong>den</strong> zum Anreiten.<br />

Reagiert das Pferd darauf, wird es beim nächsten Versuch wieder etwas weniger deutlich vorgetrieben – so lange, bis es schon<br />

auf kleine Hilfen hin fleißig antritt!<br />

Vor dem Anreiten muss das Pferd mit halben Para<strong>den</strong> aufmerksam gemacht wer<strong>den</strong> und beim Halten muss es durchweg an<br />

<strong>den</strong> Hilfen bleiben – dann wird es auch prompt auf die Hilfen zum Anreiten reagieren.<br />

Tritt ein Pferd nur zögerlich an, muss insgesamt der Schenkelgehorsam verbessert wer<strong>den</strong>, eine gute Übung dafür ist das<br />

Schenkelweichen, welches Thema der nächsten Folge der RRP-Dressurserie ist!<br />

Hebt <strong>sich</strong> das Pferd nach der<br />

ganzen Parade heraus, ist das<br />

ein Zeichen, dass das Zusammenspiel<br />

der reiterlichen Hilfen<br />

noch nicht optimal aufeinander<br />

abgestimmt ist. „In diesem Fall<br />

herrschen nicht die treiben<strong>den</strong><br />

Hilfen vor, sondern die Zügelhilfen.<br />

Auch hier muss die Durchlässigkeit<br />

verbessert wer<strong>den</strong>,<br />

der Reiter muss versuchen, das<br />

Pferd weicher an die Hand heranzutreiben.“<br />

Auch wenn das Pferd beim<br />

Halten abtaucht und auf die<br />

Vorhand kommt, ist das ein Zeichen<br />

mangelnder Durchlässigkeit<br />

– auch dieser Fehler kann<br />

daher mit der „Allzweckwaffe<br />

Übergänge“ gut bekämpft wer<strong>den</strong>.<br />

„Übergänge fördern auch<br />

das Zusammenspiel der reiterlichen<br />

Hilfen und sind damit<br />

doppelt nützlich“, weiß Daniel<br />

Weinrauch. „Auch hier sollte<br />

der Reiter nochmal zurückgehen<br />

und zunächst Trab-Schritt und<br />

Schritt-Halten üben und dabei<br />

darauf achten, das Pferd stets vor<br />

<strong>den</strong> treiben<strong>den</strong> Hilfen zu behalten!“<br />

Nicht vergessen:<br />

Grüßen üben!<br />

Steht das Pferd geschlossen, gerade<br />

und gelassen – egal, ob man<br />

auf dem Hufschlag anhält oder<br />

auf der Mittellinie -, gilt es auch<br />

<strong>den</strong> Gruß zu üben! Denn das<br />

Pferd darf <strong>sich</strong> in der Prüfung<br />

nicht rühren, wenn der Reiter<br />

zum Gruß eine Hand vom Zügel<br />

nimmt – und auch nicht beim<br />

anschließen<strong>den</strong> Wiederaufnehmen<br />

der Zügel. „Wichtig ist, dass<br />

der Reiter Sitz und Einwirkung<br />

beim Grüßen nicht merklich<br />

verändert – dann wird auch das<br />

Pferd nichts verändern“, erklärt<br />

der Pferdewirtschaftsmeister.<br />

Links: Nicht vergessen: Auch<br />

das Grüßen muss im Training<br />

geübt wer<strong>den</strong>!<br />

Rechts: Gar nicht so einfach: Um<br />

problemlos auf der Mittellinie<br />

geradeaus zu reiten, sollte der<br />

Reiter dabei etwas ans Zulegen<br />

<strong>den</strong>ken.<br />

Fotos: Brandel/HiM


Ein absolutes „No Go“ ist<br />

das Grüßen mit Gerte. „Wer die<br />

Gerte beim Reiten in der rechten<br />

Hand hält, muss <strong>als</strong>o unbedingt<br />

üben, diese während des<br />

Grußes wie Zügel auch mit der<br />

linken Hand zu halten – und<br />

das ganze, ohne das Pferd zu irritieren!“<br />

Anreiten aus<br />

dem Halten<br />

Behält der Reiter das Pferd im<br />

Halten vor <strong>sich</strong> und damit an<br />

<strong>den</strong> treiben<strong>den</strong> Hilfen, sollte es<br />

problemlos in jeder gewünschten<br />

Gangarten wieder anzureiten<br />

sein. Vor dem Anreiten<br />

macht der Reiter das Pferd mit<br />

einer halben Parade aufmerksam.<br />

Mit treiben<strong>den</strong> Gewichts-<br />

und Schenkelhilfen wird das<br />

Pferd bei nachgebender Zügelhilfe<br />

in Bewegung versetzt. Dabei<br />

darf der Reiter <strong>den</strong> Kontakt<br />

zum Pferdemaul und die weiche<br />

Anlehnung allerdings nicht<br />

aufgeben – ein „wegschmeißen“<br />

der Zügel ist unbedingt zu vermei<strong>den</strong>.<br />

„Beim Anreiten aus dem<br />

Halten ist es besonders wichtig,<br />

dass das Pferd sensibel auf<br />

die Gewichts- und Schenkelhilfen<br />

reagiert“, weiß Daniel<br />

Weinrauch. „Tritt es nur zögerlich<br />

an – egal, in welcher<br />

Gangart man anreiten möchte<br />

-, muss die Akzeptanz der vortreiben<strong>den</strong><br />

Hilfen verbessert<br />

wer<strong>den</strong>.“ Das erreicht der<br />

Reiter allerdings nicht durch<br />

ständiges Treiben und „Quetschen“<br />

oder mit dem gehäuften<br />

Einsatz von Sporen und Gerte.<br />

„Hier gilt der Grundsatz: Am<br />

Anfang müssen die vortreiben<strong>den</strong><br />

Hilfen energisch eingesetzt<br />

wer<strong>den</strong>, damit das Pferd<br />

sie akzeptieren lernt. Besser<br />

man setzt die Schenkel einmal<br />

energisch ein und erhält eine<br />

Reaktion, anstatt das Pferd mit<br />

dauerndem im Prinzip aber<br />

sinnlosem Einsatz abzustumpfen!“<br />

Der energische Einsatz<br />

der treiben<strong>den</strong> Hilfen wird<br />

dann wieder reduziert, bis das<br />

Pferd schon auf leichte Hilfen<br />

hin antritt. Wichtig ist dabei:<br />

Sobald das Pferd energisch vorgetrieben<br />

wird, muss der Reiter<br />

die Vorwärtsbewegung unbe-<br />

dingt zulassen, indem er die<br />

Hand vorgibt! Kommt das Pferd<br />

beim Anreiten zu tief oder hinter<br />

<strong>den</strong> Zügel, ist es hilfreich,<br />

wenn der Reiter im Übergang<br />

die Hände etwas senkt. Geht<br />

das Pferd gegen die Hand und<br />

versucht <strong>sich</strong> herauszuheben,<br />

muss er die Hände stattdessen<br />

etwas anheben.<br />

Wichtig ist, dass der Reiter<br />

im Antritt des Pferdes geschmeidig<br />

in der Bewegung<br />

mitgeht, damit das Pferd nicht<br />

durch unsanftes Einsitzen für<br />

die richtige Reaktion gestraft<br />

wird. „Ein leichtes Schnalzen<br />

mit der Zunge kann im Training<br />

anfänglich unterstützend<br />

wirken“, so Weinrauch. „Auf<br />

dem Turnier sind Stimmhilfen<br />

aber natürlich verboten.“<br />

Natürlich kann ein Pferd<br />

nur aus dem gera<strong>den</strong> und geschlossenen<br />

Halten problemlos<br />

wieder vom Fleck weg und<br />

gerade antreten. Lässt <strong>sich</strong> das<br />

Pferd nicht gerade anreiten, ist<br />

die Ursache dafür in <strong>den</strong> meisten<br />

Fällen im Halten zu suchen<br />

und weniger im Anreiten selbst.<br />

„Aber natürlich muss der Reiter<br />

beim Anreiten stets darauf<br />

achten, ausbalanciert zu sitzen,<br />

beide Gesäßknochen gleichmäßig<br />

zu belasten und das Pferd<br />

mit <strong>den</strong> Schenkeln und Zügeln<br />

gleichmäßig einzurahmen. Sind<br />

diese Voraussetzungen gegeben,<br />

kann das Pferd eigentlich nur<br />

gerade antreten.“<br />

Sucht man <strong>sich</strong> einen Punkt,<br />

der gerade vor einem liegt, und<br />

fixiert diesen beim Anreiten, ist<br />

das eine gute Hilfe. Einfacher<br />

wird das Ganze noch, wenn<br />

man zwei Kegel aufstellt, zwischen<br />

<strong>den</strong>en man hindurch reiten<br />

will – oder wenn man eine<br />

Stangengasse legt <strong>als</strong> Begrenzung.<br />

Wer die Möglichkeit hat,<br />

auf einen Spiegel zu zureiten,<br />

sollte diese nutzen, um die gerade<br />

Linie und <strong>den</strong> gleichmäßigen<br />

Einsatz der Schenkel zu kontrollieren.<br />

Gerade über<br />

die Mittellinie<br />

Auch das Abwen<strong>den</strong> auf die<br />

Mittellinie und das gerade darüber<br />

hinweg reiten gehören zum<br />

Aufmarschieren.<br />

2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 17<br />

11. Februar 2012<br />

Neumünster / Holstenhallen<br />

Auktion von gekörten und nicht<br />

gekörten Reitponyhengsten im<br />

Rahmen der Körung des Pferdestammbuchs<br />

Schleswig-Holstein/HH.<br />

Top Genetik und hoch veranlagte<br />

Nachwuchssportler aus <strong>den</strong> besten<br />

Leistungsstämmen der deutschen<br />

Reitponyzucht.<br />

9. Sportpony-<br />

Verkaufstage<br />

25./26. Februar 2012<br />

in Adelheidsdorf bei Celle<br />

30 ausgewählte Sportponys<br />

zu besten Konditionen!<br />

Weitere Informationen im Internet<br />

www.ponyforum.de und telefonisch<br />

Ponyforum-Service: 05695-992910


Pylone helfen dabei, das Halten<br />

bei X zu üben.<br />

BUCHTIPPS<br />

Lektionen richtig reiten<br />

Von A wie Abwen<strong>den</strong> bis Z wie Zick-Zack-Traversale findet der Reiter in dem Buch „Lektionen richtig reiten“ von Britta Schöffmann jede wichtige<br />

Lektion ausführlich erklärt. Er erfährt, wie die Übungen richtig geritten wer<strong>den</strong>, welche Fehler man vermei<strong>den</strong> sollte und mit welchen Hilfen die<br />

Lektionen Schritt für Schritt erarbeitet wer<strong>den</strong>. Ein Nachschlagewerk von ganz einfach bis sehr anspruchsvoll – mit zahlreichen Detailabbildungen<br />

und Übungen, geritten von Olympiasiegerin Isabell Werth und Profitipps von Weltmeistern, Olympiasiegern und namhaften Ausbildern.<br />

Lektionen richtig reiten: Britta Schöffmann, Kosmos Verlag, 26,90 EUR, 208 Seiten, 187 Abbildungen, ISBN: 978-3-440-10102-5<br />

Besser reiten<br />

Die Bücher „Besser reiten – wo ist das Problem?“ und deren Fortsetzung „Besser reiten für Fortgeschrittene“ geben praktische Tipps nicht nur<br />

zum Reiten von Lektionen, sondern zu allgemeinen Problemen beim dressur- und springmäßigen Reiten.<br />

„Besser reiten – wo ist das Problem?“ beschäftigt <strong>sich</strong> mit der Grundausbildung von Reiter und Pferd. Es wer<strong>den</strong> zahlreiche Fragen beantwortet,<br />

die <strong>sich</strong> im Alltag des Reitens ergeben: Ein Streifzug durch Fragen zum besseren Sitz, zu mehr Einwirkung, zu mehr Losgelassenheit und eine<br />

erste Einführung in das Springen im Parcours sowie im Gelände ebnen <strong>den</strong> Weg in die Basisausbildung im Reitsport. Die Autoren sprechen damit<br />

sowohl <strong>den</strong> Breitensportler, <strong>als</strong> auch <strong>den</strong> turnierambitionierten Reiter an - ganz unabhängig von der Reitweise und der Pferderasse.<br />

„Besser reiten für Fortgeschrittene“ packt Probleme in der fortgeschrittenen Ausbildung des Pferdes an der Wurzel. Autor Christoph Hess<br />

antwortet hier auf eine Auswahl ihm in der Seminar-Reihe „Besser reiten“ gestellter Fragen und gibt praktische Tipps zur Problemlösung. Er<br />

analysiert die Probleme, die meist in der Grundausbildung des Pferdes ihren Ursprung haben. Häufig hat <strong>sich</strong> der Reiter in seiner eigenen Ausbildung<br />

bzw. der seines Pferdes nicht genug Zeit gelassen. Er hat <strong>den</strong> zweiten Schritt vor dem ersten getan. Vor diesem Hintergrund baut der Autor<br />

schrittweise ein Lösungskonzept mit verschie<strong>den</strong>en Lösungsvorschlägen auf.<br />

Besser reiten – wo ist das Problem?: Christoph Hess/Petra Schlemm, FN-Verlag, 16,80 Euro, 144 Seiten mit vielen farbigen Fotos, ISBN: 978-3-88542-476-5<br />

Besser reiten für Fortgeschrittene: Christoph Hess, FN-Verlag, 18,80 Euro, 176 Seiten, über 100 farbige Fotos und Illustrationen, ISBN: 978-3-88542-735-3<br />

18 RHEINLANDS REITER+PFERDE 2-2012<br />

Ein guter Tipp, um die Mittellinie wirklich zu treffen:<br />

Schon ab der Viertellinie zu C schauen!<br />

Fotos: Brandel/HiM


GERADE ÜBER DIE MITTELLINIE<br />

So klappt es!<br />

Ab der Viertellinie zu C schauen und <strong>den</strong> Weg in<br />

<strong>den</strong> Gedanken schon mal abreiten.<br />

Beim Abwen<strong>den</strong> hilft die Vorstellung, eine Ecke zu<br />

reiten.<br />

Auf der Mittellinie ans Zulegen <strong>den</strong>ken.<br />

Beide Gesäßknochen gleichmäßig belasten und<br />

das Pferd mit Schenkeln und Zügeln gleichmäßig<br />

einrahmen.<br />

Geraderichtung mit dem Reiten von gebogenen<br />

Linien und Schultervor verbessern.<br />

Foto: xxxx<br />

Viele Reiter haben Probleme damit,<br />

die Mittellinie beim Aufmarschieren überhaupt<br />

zu treffen. „Um nicht eine Pferdelänge<br />

rechts oder links neben der Mittellinie<br />

zu lan<strong>den</strong>, ist vor allem eins wichtig: Hinschauen!“,<br />

bringt Daniel Weinrauch es auf<br />

<strong>den</strong> Punkt. Sein Tipp lautet: „Ab der Viertellinie<br />

zu C schauen, dann klappt es auch mit<br />

dem Abwen<strong>den</strong> auf die Mittellinie!“<br />

Indem man dorthin schaut, wo man hin<br />

möchte, gibt man automatisch die richtige<br />

Gewichtshilfe zum Abwen<strong>den</strong>. Das Anvisieren<br />

eines Punktes fördert außerdem die<br />

Konzentration des Reiters auf die anstehende<br />

Aufgabe. Er sollte <strong>den</strong> Weg quasi vorab mit<br />

<strong>den</strong> Augen „abreiten“ und <strong>sich</strong> beim Abwen<strong>den</strong><br />

vorstellen, er wolle eine Ecke reiten.<br />

Eine gute Vorübung für das exakte Abwen<strong>den</strong><br />

auf die Mittellinie ist auch das<br />

Reiten von 10-Meter-Volten. „Gerade für<br />

die Reiter im E- bis L-Bereich ist das im<br />

Training eine gute Vorbereitung auf das<br />

exakte Aufmarschieren. Die 10 Meter-Volten<br />

wer<strong>den</strong> zunächst in <strong>den</strong> Ecken angelegt<br />

– die Ecke ist ja schon eine Viertelvolte,<br />

so dass es dort einfacher ist. In einem<br />

20er-Viereck geht die 10-Meter-Volte genau<br />

bis zur Mittellinie, so dass man dabei lernt,<br />

diese zu treffen“, lautet ein Tipp vom Pferdewirtschaftsmeister.<br />

Um ein Schwanken auf der Mittellinie<br />

oder ungewollte kleine Schlangenlinien<br />

entlang dieser nach dem Abwen<strong>den</strong> zu<br />

vermei<strong>den</strong>, ist es hilfreich, beim Überreiten<br />

der Mittellinie etwas mehr vorwärts zu<br />

reiten. „Oftm<strong>als</strong> reicht es sogar schon, nur<br />

dressur.serie<br />

ans Zulegen zu <strong>den</strong>ken und schon spurt<br />

das Pferd schnurgerade über die Mittellinie“,<br />

weiß Weinrauch. Wie beim Halten<br />

darf man auch beim Überreiten der Mittellinie<br />

keinesfalls versuchen, mit dem<br />

Schenkel gegenzusteuern, wenn das Pferd<br />

zu einer Seite ausweicht – ein hin und her<br />

schwanken wäre nach einigen solcher Korrekturen<br />

vorprogrammiert. Auch hier gilt<br />

natürlich wieder, dass es essentiell wichtig<br />

ist, dass der Reiter ausbalanciert sitzt und<br />

das Pferd zwischen bei<strong>den</strong> Schenkeln und<br />

mit <strong>den</strong> Zügeln gleichmäßig einrahmt.<br />

Nur mit einem gerade gerichteten<br />

Pferd kann man problemlos wie an der<br />

Schnur gezogen über die Mittellinie reiten.<br />

Daher eignen <strong>sich</strong> alle Lektionen, die<br />

der Verbesserung der Geraderichtung dienen,<br />

zur Korrektur. Die so genannte gerade<br />

richtende Biegearbeit mit vielen gebogenen<br />

Linien (Zirkel, Volten, Schlangenlinien<br />

etc.) und das Reiten von Schultervor<br />

schaffen hier Abhilfe! MEIKE JAKOBI<br />

In der nächsten Ausgabe lesen <strong>Sie</strong>:<br />

Tipps zum Thema Schenkelweichen!<br />

2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 19

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