PDF Download, CHIP FOTO-VIDEO – Landschafts ... - Martin Hülle
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PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie<br />
<strong>Landschafts</strong>- Fotografi e<br />
64<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
Foto: Bernd Ritschel<br />
▶ Grundlagen für<br />
starke Fotos Seite 66<br />
▶ Die richtige<br />
Ausrüstung Seite 68<br />
▶ Outdoor-Tipps<br />
vom Profi Seite 70<br />
▶ Landschaft extrem Seite 72<br />
▶ Top-Locations<br />
in den Alpen Seite 74<br />
▶ Eigene Bergtouren<br />
planen Seite 76<br />
Unsere Experten<br />
<strong>Martin</strong> <strong>Hülle</strong>: Vor allem die rauen und<br />
abgeschiedenen Landschaften des hohen<br />
Nordens haben es dem Wuppertaler,<br />
Jahrgang 1973, angetan. Zu Fuß<br />
oder auf Skiern, im Sommer oder im<br />
Winter <strong>–</strong> die Kamera ist immer dabei.<br />
Hans-Christian Hocke ist Bergführer,<br />
Bergsteiger und Coach für Teamentwicklung.<br />
Seine Leidenschaft gilt der<br />
Fotografie:„Seit ich Berge besteige,<br />
habe ich immer die Kamera dabei“,<br />
sagt der 48-Jährige aus Freilassing.<br />
Bernd Ritschel: Der 48-Jährige ist<br />
einer der renommiertesten Outdoor-<br />
Fotografen Deutschlands. Er lebt in<br />
Kochel am See und hat bereits 20 Bildbände<br />
veröffentlicht. 80 Fernreisen<br />
führten ihn in fast alle Gebirge der Erde.<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
65
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie<br />
▶ Auch mal gegen die Sonne<br />
Die Grundregel, mit dem Licht zu fotografieren, sollte<br />
man gezielt brechen. So kommt Leben in eine sonst<br />
vielleicht allzu ruhige <strong>Landschafts</strong>aufnahme. Ein Tipp:<br />
Mit geschlossener Blende, zum Beispiel f/16, wird die<br />
Sonne als schöner Stern abgebildet.<br />
Canon EOS 7D 24 mm * f 6,3 * 30 Sek * ISO 200<br />
▶ Langzeitbelichtungen<br />
Spätestens mit dem Einbruch<br />
der Dämmerung sollte man mit<br />
Stativ fotografieren, wenn man<br />
hohe ISO-Werte wegen ansteigendem<br />
Bildrauschen vermeiden<br />
will. Ein Stativ ermöglicht<br />
extra lange Belichtungzeiten,<br />
um etwa die ziehenden Wolken<br />
mal anders einzufangen.<br />
Grundlagen für<br />
starke Fotos<br />
Für Landschaften braucht man keine teure Zusatzausrüstung,<br />
es kann direkt vor der Haustür losgehen.<br />
Nikon D200 40 mm * f 9 * 1/500 Sek * ISO 200<br />
Leuchtende Farben, wie sie fast<br />
nur die Natur bieten kann: Vor<br />
allem im Sommer gilt es oft nur<br />
noch, die passende Perspektive<br />
zu finden. Spielen Sie bewusst<br />
mit starken Farbkontrasten und<br />
machen Sie sich natürliche Linien<br />
wie hier diese Allee zunutze <strong>–</strong> die<br />
sich verjüngende Baumreihe verhilft<br />
diesem Bild zu mehr Tiefe.<br />
▶ Bloß nicht langweilig!<br />
Wenn man so in die Weite schaut, ist man oft so von<br />
der Landschaft eingenommen, dass man denkt, man<br />
muss nur noch auslösen. Damit das Gefühl später auch<br />
auf dem Foto herüberkommt, sollte man bedenken,<br />
dass dem Betrachter einer solchen Aufnahme der Maßstab<br />
fehlt: Ist der Berg jetzt wirklich hoch, die Schlucht<br />
wirklich tief oder die Landschaft wirklich so endlos?<br />
Hinzu kommt, dass viel Weite auf dem Foto auch leicht<br />
langweilig wirken kann. Ein probates Gegenmittel: Aus<br />
niedriger Perspektive fotografieren und einen interessanten<br />
Vordergrund einbeziehen, sei es ein Stein<br />
oder blühende Wiesenblumen wie hier. Ein Aufhellblitz<br />
bringt dabei den Vordergrund zum Leuchten.<br />
Die Weite der Landschaft fängt man optimal mit einem weitwinkligen<br />
Objektiv ein. Oder eben als Panorama <strong>–</strong> man muss<br />
nur daran denken. Teures Zubehör brauchen Sie auch hier<br />
66 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
Die alte Glaubensfrage werden die meisten Profis klar<br />
mit „Immer Stativ“ beantworten <strong>–</strong> wer genug Zeit<br />
hat, sollte diese auch nutzen, um sein Foto in Ruhe<br />
zu komponieren. Und das gelingt mit Stativ natürlich<br />
viel besser. Andererseits spricht bei ausreichend Licht<br />
nichts dagegen, bewusst freihand zu fotografieren.<br />
nicht: Moderne Panorama-Software ist ohne Weiteres in der<br />
Lage, auch freihand geschossene Bilder aneinanderzufügen.<br />
Aber: Sie sollten manuell auf einen mittelhellen Teil der<br />
Szenerie belichten, das erleichtert nicht nur der Software die<br />
Arbeit, sondern führt auch zu besseren Ergebnissen.<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011 67<br />
Canon EOS 5D Mark II 14 mm * f 9 * 1/200 Sek * ISO 100<br />
▶ Stativ oder freihand?<br />
▶ Kontraste sehen<br />
▶ Als Panorama fotografieren<br />
Foto: Bernd Ritschel
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie<br />
▶ Das perfekte Stativ<br />
Auch wenn viele DSLR-<br />
Kameras mit grandiosen<br />
High-ISO-Qualitäten<br />
auftrumpfen, ein stabiles<br />
Stativ sollte nicht<br />
fehlen. Der Gewichtseinsparung<br />
wegen ist<br />
ein Carbon-Modell erste<br />
Wahl. Die Tragfähigkeit<br />
des Dreibeins und des<br />
passenden Kugelkopfes<br />
sollte dem<br />
Gewicht der verwendeten<br />
Kame raausrüstungentsprechen.<br />
Kleidung & Co. für<br />
Outdoor-Fotografen<br />
Grundsätzlich gilt: Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip,<br />
also Unterwäsche, Isolationsschicht, Wetterschutz. Mit<br />
mehreren dünnen Kleidungsstücken ist man flexibler als<br />
mit dem dicksten Wollpulli. Bewährte Materialien sind Wolle,<br />
Kunstfasern (Fleece) und wasserdichte/atmungsaktive<br />
Stoffe. Softshell-Jacken und -Hosen bieten oftmals mehr<br />
Komfort als Hardshell-Varianten à la Gore-Tex und Co.<br />
Tagestouren: Ist man nur einen Tag unterwegs, reicht oft<br />
ein großer Fotorucksack, der auch Platz für Fotozubehör,<br />
Wechselkleidung, Verpflegung und Kompass/GPS bietet.<br />
Die große Unternehmung: Ein komfortabler Rucksack und<br />
passendes Schuhwerk sind die wichtigsten Ausrüstungsteile,<br />
damit Sie auch Zelt, Schlafsack, Kocher und allen nöti -<br />
gen Kleinkram beschwerdefrei über Stock und Stein tragen<br />
können. Achten Sie bei der Ausrüstung auf das Gewicht <strong>–</strong> je<br />
weniger Kilo auf Ihren Schultern lasten, umso freier ist der<br />
Kopf für die Outdoor-Fotografie mit spannenden Motiven.<br />
▶ Filter zum Schutz<br />
In widrigen Wettersituationen, etwa<br />
bei Gischt am Meer oder Flugsand in<br />
der Wüste, schützt ein UV-Filter das<br />
teure Objektiv. Polfilter sorgen zudem<br />
für sattere Farben. Damit die Leistung<br />
des Objektivs nicht eingeschränkt wird,<br />
empfehlen sich mehrschichtvergütete<br />
Filter. So wird die Gefahr von Reflexionen<br />
bei Streulicht minimiert.<br />
▶ Objektive bewusst wählen<br />
Unter schwierigen Bedingungen<br />
ersparen einem Zoomopti ken<br />
den lästigen Objektivwech sel.<br />
Dann können sogar die verpönten<br />
Superzooms einer Profilinse<br />
überlegen sein. Als Optik vom Typ<br />
„eierlegende Wollmilchsau“, die<br />
von weit bis fern alles ablichtet,<br />
ohne dass man die Gläser tauschen<br />
muss, darf ein 18-200 Millimeter<br />
(respektive 28-300 Millimeter<br />
KB) gelten. Eine lichtstarke Normal-<br />
Festbrennweite und ein Weitwinkel<br />
sind eine sinnvolle Ergänzung.<br />
Die richtige<br />
Ausrüstung<br />
Outdoor-Profi <strong>Martin</strong> <strong>Hülle</strong> verrät, mit welchem<br />
Equipment erstklassige Bilder gelingen.<br />
Speicherkarten sollte man in einer wasserdichten<br />
und staubgeschützten Box wie dem<br />
Gepe Card Safe Extreme unterbringen.<br />
Und vor allem auf längeren Reisen<br />
empfiehlt es sich, seine Fotos<br />
zusätzlich auf einem mobilen<br />
Datenspeicher zu sichern.<br />
▶ Die richtige Kamera<br />
Vollformat, APS-C oder Micro-Four-Thirds?<br />
Für alle, die viel draußen unterwegs sind,<br />
führt meist kein Weg an Gewichtsoptimierung<br />
vorbei. Da punkten leichtere <strong>–</strong> und kleinere <strong>–</strong><br />
Kamerasysteme. Und durch den bei Modellen<br />
mit kleinerem Sensor einhergehenden Verlängerungsfaktor<br />
gewinnen auch moderate<br />
Objektiv-Brennweiten Tele-Status. Nicht<br />
immer ist die „beste“<br />
Kamera auch die<br />
praktischste.<br />
Hier muss<br />
jeder seinen<br />
Kompromiss<br />
aus Größe,<br />
Gewicht und<br />
Ausstattung<br />
finden.<br />
▶ Speicherkarten gut verstauen<br />
Wer selbst mit aufs Bild möchte<br />
oder mal länger belichten<br />
muss, ist mit einem Fernauslöser<br />
flexibler als mit dem<br />
Selbstauslöser der Kamera.<br />
▶ Genug Speicherplatz<br />
Egal ob CF oder SD: Sie sollten<br />
schnell, zuverlässig und für<br />
extreme Bedingungen geeignet<br />
sein. Lieber mehrere kleinere<br />
als eine große Speicherkarte<br />
mitnehmen <strong>–</strong> so ist ein Kartenausfall<br />
eher zu verschmerzen.<br />
▶ Ausreichende Akkuleistung<br />
Nichts ist ärgerlicher, als wenn<br />
man unterwegs nicht mehr fotografieren<br />
kann. Für kürzere Touren<br />
sollten bei aktuellen SLRs ein oder<br />
zwei Akkus reichen.<br />
▶ Fernauslöser verwenden<br />
▶ Der Transport<br />
Wer ständig „schussbereit“ sein will, der muss seine Kamera<br />
beim Laufen griffbereit zur Hand haben. Toploader- oder Gürtel-<br />
Taschen, die sich bequem vor dem Bauch oder der Brust tragen<br />
lassen, bieten sich an. Auch in Kombination mit einem Trekking-Rucksack<br />
sind diese Modelle erste Wahl. Weitere Objektive<br />
lassen sich in Köchern verstauen, die Sie zusätzlich an der Fototasche<br />
befestigen oder im Rucksack verstauen können.<br />
68 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
Foto: <strong>Martin</strong> <strong>Hülle</strong><br />
69
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie Outdoor-Tipps<br />
vom Profi<br />
Wir haben <strong>Martin</strong> <strong>Hülle</strong> nach seinen besten Tipps<br />
zur Bildgestaltung von <strong>Landschafts</strong>fotos gefragt.<br />
1 Dynamik zeigen<br />
Meistens ist man als Fotograf noch<br />
schwerer bepackt unterwegs als die<br />
Mitwanderer. Schließlich gilt es, neben<br />
dem normalen Outdoor-Equipment<br />
auch noch die Kamera-Ausrüstung zu<br />
tragen. Dynamik zu zeigen und selbst<br />
dynamisch zu agieren, ist da oft nicht<br />
einfach. Da hilft nur körperliche Fitness,<br />
um Motive aus nächster Nähe<br />
einzufangen, statt mit hechelnder<br />
Zunge hinterherzulaufen.<br />
2 Weite vermitteln<br />
Wie ist es möglich, die Weite einer<br />
Landschaft zu vermitteln? Der naheliegende<br />
Griff zur Weitwinkel-Optik,<br />
mit dem Versuch möglichst viel Weite<br />
einzufangen, führt oft nur zu einer<br />
Leere im Bild, die vom Betrachter<br />
nichts von der eigentlichen Dimension<br />
vermittelt. Es fehlt ein Bezugspunkt.<br />
Eine Person <strong>–</strong> gleichzeitig klein genug,<br />
um Verlorenheit zu symbolisieren und<br />
groß genug, um noch gut erkennbar<br />
zu sein <strong>–</strong> erzählt eindrücklich die Geschichte<br />
von der Isoliertheit in einer<br />
endlos erscheinenden Wildnis.<br />
3 Eigene Ideen umsetzen<br />
Eine grobe Idee für das Foto hatte ich<br />
schon vor der Wanderung - die endgültige<br />
Umsetzung war dann spontan.<br />
Als ich durch sehr hohen Schnee lief<br />
und darin tiefe Fußabdrücke hinterließ,<br />
war der Moment gekommen: Ich<br />
trat ein besonders tiefes Loch in den<br />
Schnee, legte die Kompaktkamera<br />
hinein und machte mit dem Selbstauslöser<br />
einige Fotos, bis der Ausschnitt<br />
stimmte. Ich musste ja nur den<br />
Fuß über das Loch (und die Kamera)<br />
halten und zusehen, dass ich selber<br />
auch noch gut im Bild war.<br />
4 Den Vordergrund einbeziehen<br />
Achten Sie bei <strong>Landschafts</strong>aufnahmen<br />
auf eine Staffelung von Vorder-, Mittel-<br />
und Hintergrund, die den Blick<br />
des Betrachters von vorne nach hinten<br />
durch das Bild führt. Vor allem bei<br />
Fotos, die mit Super- oder Ultraweitwinkel-Objektiven<br />
gemacht werden,<br />
ist es wichtig, den Vordergrund mit<br />
einzubeziehen oder gar besonders<br />
zu betonen, da sie ansonsten schnell<br />
sehr langweilig wirken.<br />
5 Zu allen Zeiten<br />
Manches interessante Motiv zeigt<br />
sich schon im Morgengrauen oder es<br />
kommt sogar erst in der Nacht „zu<br />
Tage“. Da heißt es, immer aufmerksam<br />
zu sein, und gegebenenfalls auch bei<br />
klirrender Kälte das warme Zelt zu verlassen,<br />
um mit klammen Fingern im<br />
Mondschein das Stativ aufzubauen.<br />
6 Besondere Momente einfangen<br />
Auch wenn die Aufnahme Ruhe ausstrahlt,<br />
vor Ort muss es häufig schnell<br />
gehen. Ein Regenbogen ist nie lange<br />
zu sehen <strong>–</strong> da ist es besonders wichtig,<br />
seine Ausrüstung zu beherrschen. Das<br />
hilft, um neben der Konzentration auf<br />
eine gelungene Bildkomposition nicht<br />
noch lange nach der richtigen Kamera-<br />
Einstellung suchen zu müssen.<br />
7 Details beachten<br />
Nicht nur die spektakuläre Landschaft<br />
oder ein besonders dramatisches<br />
Actionfoto machen am Ende eine gute<br />
Geschichte aus. Wenn Sie eine ganze<br />
Reise, Wanderung oder Trekkingtour<br />
dokumentieren wollen, dann beachten<br />
Sie auch die Details am Wegesrand.<br />
▶ Spannende Blickwinkel (Seite 69)<br />
Interessante Perspektiven sind das A<br />
und O. Auch, wenn Sie sich dafür mal<br />
auf den Boden werfen müssen. So<br />
wie hier: Um die Kompassnadel und<br />
den Blick in die Ferne in einem Bild<br />
zu vereinen und so die Szene zu verdichten,<br />
musste der Fotograf nahezu<br />
senkrecht nach oben fotografieren.<br />
70 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011 71<br />
Nikon D40 50 mm * f 11 * 1/250 Sek * ISO 200<br />
1<br />
Fotos: <strong>Martin</strong> <strong>Hülle</strong><br />
4<br />
Nikon D300 42 mm * f 11 * 1/800 Sek * ISO 200<br />
Nikon D300 27 mm * f 22 * 1/160 Sek * ISO 400<br />
5<br />
7<br />
6<br />
2<br />
3
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie<br />
Canon EOS 4D Mark II 24 mm * f 9 * 1/800 Sek * ISO 200<br />
Contax 645 35 mm * f 4 * 60 Sek * ISO 200<br />
1<br />
Landschaft extrem<br />
Wenn Bernd Ritschel unterwegs ist, geht es auch<br />
mal gefährlich zu. Hier erzählt er die Geschichten<br />
hinter seinen beeindruckendsten Bildern.<br />
2<br />
3<br />
5<br />
6<br />
4<br />
1 Ganz weit oben<br />
Ein Fehltritt wäre fatal. Im Gipfelbereich<br />
ist der Südwestgrat des 3.476<br />
Meter hohen Olperer in den Tuxer<br />
Alpen extrem ausgesetzt und schmal.<br />
Gut positioniert mache ich mithilfe der<br />
Serienbildfunktion der Kamera einige<br />
Aufnahmen und achte dabei besonders<br />
auf die Haltung der Bergsteiger.<br />
Daheim wähle ich in Ruhe am PC das<br />
beste Bild aus der Serie aus.<br />
2 Warmes Morgenlicht<br />
Kurz nach Sonnenaufgang ist das Licht<br />
noch warm und die Kontraste sind<br />
noch nicht zu hart. Durch die Positionierung<br />
des Bergsteigers gegen den<br />
Himmel hebt sich dieser markant ab.<br />
Da ich selbst auf einem schmalen Grat<br />
stand, war die Flexibilität durch das<br />
Zoom0bjektiv äußerst vorteilhaft.<br />
3 Top-Qualität garantiert<br />
Sonnenaufgang am Gipfelgrat des<br />
4.248 Meter hohen Mont Blanc du<br />
Tacul. Nur wenn ich für große Ausdrucke<br />
oder auf Kundenwunsch hin<br />
maximale Qualität benötige, schleppe<br />
ich eine Mittelformat-Ausrüstung mit<br />
ins Gebirge. Doch wenn, dann arbeite<br />
ich, bedingt durch die Festbrennweiten,<br />
langsamer und bewusster.<br />
4 Geschickt inszeniert<br />
Bleischwer fließt der Dana Fork durch<br />
die Tuolumne Meadows im Hochland<br />
des Yosemite Nationalparks in Kalifornien,<br />
USA. Die Aufnahme entstand<br />
um vier Uhr morgens im Licht des<br />
Vollmondes. Das Zelt ist ein wichtiges<br />
Element: Es ist das Licht einer kleinen<br />
Stirnlampe, die das Zelt erleuchtet und<br />
so dem Bild seinen Reiz verleiht.<br />
5 Perfektes Licht<br />
Erst als die Sonne den Horizont<br />
berührte, war ich mit der Symmetrie<br />
des Bildaufbaus zufrieden. Durch die<br />
extreme Brennweite von 14 Millimeter<br />
und auch weil die Sonne schon teilweise<br />
verdeckt war, entstanden kaum<br />
mehr störende Reflexe.<br />
6 Mit dem Wetter arbeiten<br />
Erst nach langem Warten kam die tief<br />
stehende Sonne unter den Wolken<br />
hervor und warf ein goldenes Licht<br />
auf die Westwand der Vajolettürme in<br />
den Dolomiten. Ursprünglich wollte<br />
ich die Türme in voller Größe mit auf<br />
das Bild bekommen, doch gerade die<br />
Wolke im oberen Bilddrittel macht<br />
hier den Reiz der Aufnahme aus.<br />
7 Extremer geht‘s kaum<br />
Der Eingang ins Paradies. In allen<br />
Blauschattierungen glitzern Eisstrukturen,<br />
Blöcke und Eiswände dieser<br />
Gletschermühle des Gepatschferner.<br />
Oval geformte Gänge führen immer<br />
tiefer hinein. Hoch konzentriert baute<br />
ich das Stativ auf, um einige Bilder zu<br />
machen. An solche Abenteuer sollten<br />
sich nur erfahrene Eiskletterer wagen.<br />
72 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
Canon EOS 5D Mark II 14 mm * f 14 * 1/125 Sek * ISO 400 Contax 645 35 mm * f 16 * 1/8 Sek * ISO 50<br />
Fotos: Bernd Ritschel<br />
7<br />
Canon EOS 1V 24 mm * f 8 * 1/125 Sek * ISO 100<br />
73
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie Top-Locations<br />
in den Alpen<br />
Canon EOS 1Ds Mark III 24 mm * f 10 * 1/640 Sek * ISO 200<br />
1▶ Walchensee, Bayern<br />
Der Walchensee ist einer der tiefsten Alpenseen Deutschlands. Dieses Foto<br />
von zwei Wanderern „auf“ dem Walchensee ist nicht manipuliert <strong>–</strong> auf<br />
jeden Fall nicht digital. Gut, wir haben die Wassertiefe an dieser Stelle<br />
etwas verringert :-). Dank zweier Assistenten in Neoprenanzügen und mit<br />
Schlauchboot, mutigen Modellen, zwei VW-Bussen voller Equipment und<br />
jeder Menge Improvisationsvermögen gelang dieses ungewöhnliche Motiv.<br />
Ausgangspunkt: Halbinsel Zwergern, Parken in Einsiedl am Walchensee<br />
Wegstrecke: 2 km, Gehzeit: 0,5 Stunden, Höhenmeter: 0 m<br />
2▶ Hirschpleißkopf, Österreich<br />
Canon EOS 5D MkII 14 mm * f 9 * 1/125 Sek * ISO 400<br />
Der Hirschpleißkopf ist ein beliebter Aussichtsberg in den<br />
westlichen Lechtaler Alpen. Ohne Aufhellblitz wären die<br />
beiden Wanderinnen auf dem Gipfel dunkel und farblos.<br />
So sind sie nicht nur klar zu erkennen, sondern bilden<br />
auch optisch ein schönes Gegengewicht zur untergehenden<br />
Sonne. Das hochwertige Weitwinkel-Objektiv sowie<br />
eine kleine Blende helfen, Reflexe zu reduzieren.<br />
Ausgangspunkt: Leutkircher Hütte, Parken in St. Jakob im Stanztal,<br />
Wegstrecke: 5 km, Gehzeit: 4 Stunden, Höhenmeter: 1.300 m<br />
Wir haben Berg-Profi Bernd Ritschel nach seinen<br />
liebsten Orten zum Fotografieren gefragt.<br />
7<br />
8<br />
Canon EOS 1Ds Mark III 35 mm * f 11 * 0,4 Sek * ISO 50<br />
6<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
1<br />
Fotos: Bernd Ritschel<br />
3▶ Hohes Moos, Österreich<br />
Drei Versuche waren nötig, um das Hohe Moos nahe der<br />
Neuen Regensburger Hütte (Stubaier Höhenweg) in diesem<br />
Licht zu fotografieren. Nur für wenige Wochen im Jahr (etwa<br />
Mitte Mai bis Anfang Juli) wirft die Sonne dieses tiefe Gegenlicht<br />
auf den mäandernden Bach. Dazu der Wanderer, damit<br />
der Betrachter die Weite dieses Hochtals ermessen kann.<br />
Ausgangspunkt: Neue Regensburger Hütte, Parken am Waldcafé Knoflach,<br />
Wegstrecke: 5 km, Gehzeit: 3-4 Stunden, Höhenmeter: 1.200 m<br />
Canon EOS 1Ds Mark III 120 mm * f 16 * 1/10 Sek * ISO 50<br />
4▶ Samoarsee, Österreich<br />
Der Samoarsee, auch<br />
Brizzisee genannt, in<br />
den Ötztaler Alpen bietet<br />
eines der spektakulärsten<br />
Panoramen der Ostalpen.<br />
Seine Spiegelung ist ein<br />
klassisches Motiv, das<br />
immer wieder funktioniert.<br />
Im Spätsommer<br />
sind die Bedingungen<br />
für die Spiegelung ideal:<br />
klare Luft, die frisch verschneiten<br />
Dreitausender<br />
im Hintergrund und<br />
ein windstiller Morgen<br />
ohne sich kräuselndes<br />
Wasser. Wann immer<br />
es geht, versuche ich<br />
mindestens eine Stunde<br />
vor Sonnenaufgang an<br />
der geplanten Location<br />
zu sein, um in Ruhe den<br />
Bildaufbau festzulegen.<br />
Ausgangspunkt: <strong>Martin</strong> Busch<br />
Hütte, Parken in Vent im<br />
Ötztal, Wegstrecke: 8 km,<br />
Gehzeit: 4 Stunden, Höhenmeter:<br />
1.000 m<br />
5 ▶ Monte Altissimo, Italien<br />
Wenn tief unten am Gardasee noch tausende<br />
Urlauber schlafen, erlebt man knapp 2.000<br />
Meter höher, am Monte Altissimo, oft die<br />
schönsten Sonnenaufgänge. An klaren Tagen<br />
sieht man die Dreitausender Adamello und<br />
Presanella genauso eindrucksvoll wie die Dolomiten<br />
im Nordosten. Etwas ganz Besonderes<br />
sind jedoch die Tiefblicke auf den See. Und<br />
wenn dann das Rifugio Altissimo öffnet, gibt es<br />
nicht nur einen guten italienischen Café, sondern<br />
auch ein herzhaftes Frühstück.<br />
Ausgangspunkt und Parken: Rifugio Grazian, Wegstrecke:<br />
3 km, Gehzeit: 2 Stunden, Höhenmeter: 500 m<br />
6 ▶ Schweizer Bachalpe<br />
Eines der eindrucksvollsten Panoramen des<br />
Alpenbogens erhebt sich über den Seen der<br />
Schweizer Bachalpe. Ein knappes Dutzend großer<br />
und kleiner Seen bietet Motive und vor allem<br />
Spiegelungen im Überfluss. Gegenüber stehen<br />
auch nicht irgendwelche Berge, sondern die<br />
ganz „Großen“ des Berner Oberlandes: Schreckhorn,<br />
Finsteraarhorn, Fiescherhorn und Eiger.<br />
Ausgangspunkt: Waldspitz (Zubringerbus), Parken in<br />
Grindelwald, Wegstrecke: 3 km, Gehzeit: 1-2 Stunden,<br />
Höhenmeter: 400 m<br />
7 ▶ Diavolezza, Schweiz<br />
„Die weiße Hölle am Piz Palü“ mit Luis Trenker<br />
machte diesen Berg berühmt. Man kann ihn<br />
jedoch auch ganz gemütlich erleben. Auf einem<br />
perfekten Aussichtsgrat in knapp 3.000 Metern<br />
Höhe steht, direkt neben der Seilbahn, das<br />
Berghotel Diavolezza. Die Ausblicke von hier auf<br />
den Piz Palü und den Piz Bernina sind legendär<br />
und äußerst fotogen. Durch die Anbindung der<br />
Bahn können hier Ausrüstungsfans sogar das<br />
ganz große Equipment zum Einsatz bringen.<br />
Ausgangspunkt und Parken: Talstation der<br />
Diavolezzabahn im Val Bernina<br />
8 ▶ Val Verzasca, Schweiz<br />
Urgestein gibt es viel in den Alpen. Nur in einem<br />
Tal jedoch bietet es dem Fotografen Formen,<br />
Strukturen und Farben in einer unglaublichen<br />
Vielfalt. Das Zauberwort heißt Val Verzasca. Das<br />
enge und ursprüngliche Tal liegt im Tessin und<br />
ist am Besten über Locarno erreichbar. Besonders<br />
bei Niedrigwasser könnte ich tagelang am<br />
Fluss herumklettern und nach Motiven suchen.<br />
Nein, eigentlich muss man hier nicht suchen ...<br />
Ausgangspunkt und Parken: zwischen Brione und<br />
Sonogno im hinteren Val Verzasca<br />
74 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011 75
PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie Eigene Bergtouren<br />
planen<br />
Bergführer Hans-Christian Hocke verrät im Interview,<br />
wie Ihre nächste Tour zum (Foto-)Erfolg wird.<br />
Was muss ich bei der Planung beachten?<br />
Viel hängt vom Ziel ab. Wanderung oder Bergtour,<br />
gar Klettern oder vergletschertes Hochgebirge?<br />
Wer eine Tour plant, muss zuallererst<br />
Wetter und die Bedingungen vor Ort abklären.<br />
Schlechtes Wetter kann sehr reizvolle Motive<br />
liefern, doch auf großen Touren kann es eventuell<br />
lebensgefährlich werden. Sind Wege nach<br />
dem Winter zerstört? Wie leicht ist die Route<br />
zu finden, markierter Wanderweg oder freies<br />
Gelände? Wie lange wird die Gehzeit betragen?<br />
Wie lange dauert der Rückweg? Gibt es schwierige<br />
Passagen, die Sicherung oder spezielle<br />
Ausrüstung benötigen? Wenn Sie sich gesund<br />
und fit fühlen, steht der Motivsuche im Gebirge<br />
nichts Grundlegendes mehr im Weg.<br />
Welche Tour ist für mich geeignet?<br />
Für Bergunerfahrene gilt es, auf markierten<br />
Wegen zu bleiben <strong>–</strong> kleine Touren schafft bei<br />
normaler körperlicher Fitness dann eigentlich<br />
jeder. Wird das Gelände herausfordernd, zum<br />
Beispiel wenn Absturzgefahr besteht, braucht<br />
man Trittsicherheit oder sogar solide Kenntnisse<br />
der Sicherungstechnik. Letztere ist fürs<br />
Gebirge nur über viele Jahre erlernbar, oder<br />
man sucht sich einen Bergführer.<br />
Mit einem Führer sind für sportliche Menschen<br />
auch Kletter- oder Gletschertouren<br />
ohne Vorkenntnisse möglich. Im Winter die<br />
Lawinengefahr richtig einzuschätzen, gehört<br />
zu den komplexesten Herausforderungen des<br />
Bergsports <strong>–</strong> auch an Hängen, die heute oft mit<br />
Schneeschuhen erwandert werden.<br />
Muss ich eine Top-Kondition mitbringen?<br />
Es gibt wunderbare Ausflugsziele, die sich in<br />
einer Stunde mit wenig Ausdauer erwandern<br />
lassen, aber die große Einsamkeit sollten Sie<br />
hier nicht erwarten. Wer drei bis vier Stunden<br />
Aufstieg durchhält, gewinnt Raum und Aussicht,<br />
für die großen Touren ist eine überdurchschnittliche<br />
Fitness nötig, und für das Bergsteigen<br />
eine spezielle Kondition. Marathonläufer<br />
zum Beispiel tun sich erfahrungsgemäß oft<br />
schwer mit der ganz anderen muskulären Belastung<br />
als gleich gut trainierte Bergsportler.<br />
Benötige ich teure Spezialausrüstung oder<br />
reichen die Angebote von Lidl und Tchibo?<br />
Ohne gutes Schuhwerk mit Profilsohle geht gar<br />
nichts. Der Schuh sollte richtig gut passen und<br />
1 Grandiose Auswahl von Zielen nahe der Franz-Senn-Hütte in den<br />
Stubaier Alpen. 2 Gipfel der Dreiländerspitze: Silvretta (3.197 m).<br />
3 Morgen stim mung im Alpeiner Tal, Stubaier Alpen. 4 Gipfelkreuz<br />
ersatz auf dem Signalhorn (3.210 m) am Silvretta. 5 Wohin<br />
nur? Fuorcla de la Valletta in Graubünden. 6 Skitour zum Rinderhorn<br />
(3.448 m), Berner Alpen. Eine grandiose Abfahrt erwartet uns.<br />
Praktische Tipps<br />
Erfahrungen sammeln: Wer noch nie in den Bergen unterwegs<br />
war, sollte vielleicht klein anfangen: Die Sektionen des Deutschen<br />
Alpenvereins (www.alpenverein.de) bieten oft Touren für ihre Mitglieder<br />
an <strong>–</strong> perfekt, um erst einmal Erfahrungen zu sammeln.<br />
Wanderführer & Karten: Informationen finden sich in zahllosen<br />
Wander- und Bergführern, für jedes Gebiet gibt es ausführliche<br />
Literatur. Mit der Landkarte (am besten topografische Wanderkarten<br />
im Maßstab 1:25.000) lässt sich die geplante Route nachvollziehen<br />
und im Gelände später überprüfen. Unterwegs geben auch die<br />
Hüttenwirte gerne Auskunft über den Zustand der Wege.<br />
Auf keinen Fall vergessen: Notfallapotheke, Biwaksack und Handy<br />
mit alpenweiter Notrufnummer 112. Und unbedingt hinterlassen,<br />
wo es hingeht und vor allem, wann Sie spätestens wieder zurückkehren,<br />
so kann im Zweifelsfall schnell Hilfe organisiert werden.<br />
Bergführer finden: Wer professionelle Unterstützung will, wird<br />
auf den Webseiten der nationalen Verbände eines jeden Alpenlandes<br />
wie www.bergfuehrer-verband.de fündig. In den großen<br />
Touristenzentren gibt es oft Bergführerbüros, die einen Führer<br />
vermitteln. Tipp: Nehmen Sie nur Personen, welche die dreijährige<br />
Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer absolviert<br />
haben, damit sie bestmögliche Sicherheit und Qualität erhalten.<br />
76 <strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011 77<br />
Canon Digital Ixus 750 38 mm * f 7,1 * 1/320 Sek<br />
Fotos: Hans-Christian Hocke<br />
Canon Digital Ixus 750 37 mm * f 7,1 * 1/400 Sek<br />
4 5<br />
am besten eingelaufen sein. Nichts ist schlimmer<br />
als Blasen und Druckstellen an den Füßen<br />
<strong>–</strong> hier rate ich zum Fachhandel. Als Bekleidung<br />
für einfache Wanderungen reicht dann tatsächlich<br />
häufig Discounter-Ware. Sollte es aber<br />
ins Hochgebirge gehen, ist eine hochwertige<br />
Ausrüs tung Pflicht. Mein Rat: Vergewissern<br />
sie sich im Sportgeschäft, ob der Verkäufer Ahnung<br />
vom Bergsteigen hat. Ohne eigene Praxis<br />
wird oft nicht kompetent beraten. Nicht alles,<br />
was es im Laden gibt, braucht man wirklich.<br />
Spezialausrüstung zum Sichern ohne Anwendungskenntnisse<br />
hilft auch nichts, oft bieten<br />
Bergführer oder Bergschulen entsprechende<br />
Leihausrüstung an, wie etwa Helme oder Gurte.<br />
Canon Digital Ixus 750 112 mm * f 13 * 1/60 Sek<br />
2<br />
3<br />
Canon Digital Ixus 750 61 mm * f 3,5 * 1/60 Sek<br />
Was sind Ihre Tipps für Fotos im Gebirge?<br />
Meiner Erfahrung nach ist der wichtigste<br />
Punkt, sich vorab zu entscheiden: Gehe ich zum<br />
Bergsteigen oder zum Fotografieren ins Gebirge?<br />
Beim Fotografieren muss ich viel mehr Zeit<br />
einplanen, oft früher aufbrechen, um das beste<br />
Licht zu erhalten usw. Ganz entscheidend sind<br />
auch meine Begleiter: Am besten, sie fotografieren<br />
selbst oder sind begeisterte Statisten. Wenn<br />
die Begleiter nämlich frierend warten müssen<br />
und eher den Gipfel oder die Hütte im Kopf<br />
haben, dann wird es schwer, Motive in Ruhe<br />
einzufangen. Tipp: Bei einer Fototour mit Bergführer<br />
auch vereinbaren, dass es in erster Linie<br />
um gute Motive geht, dann kann dieser seine<br />
6<br />
Zeitplanung anpassen oder beraten. Denn bei<br />
großen Touren ist es aus Sicherheitsgründen<br />
manchmal nötig, früh genug zurück zu sein.<br />
Haben Sie einen Tipp für eine leichte Route<br />
an einem schönen Sonntag?<br />
Wer den zweistündigen Aufstieg zur Blaueishütte<br />
in den Berchtesgadener Alpen schafft,<br />
wird doppelt belohnt: Als Stärkung gibt es leckeren<br />
Kuchen und für die Kamera großartige<br />
alpine Landschaft. Karstformen, Felsblöcke<br />
und Hüttenstimmung laden zum Fotografieren<br />
ein. Kletterer in den Wänden ringsum rufen<br />
Seilkommandos. Darüber der Hochkalter mit<br />
dem fast abgeschmolzenen Blaueisgletscher.
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PRAXIS <strong>Landschafts</strong>-Fotografie<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
Canon EOS -1Ds Mark III 15 mm * f 10 * 1/80 Sek * ISO 400<br />
Foto: Bernd Ritschel<br />
Exklusiv<br />
auf Ihrer DVD<br />
Praxis-Videos zur<br />
<strong>Landschafts</strong>fotografie<br />
DVD Seite 16<br />
<strong>CHIP</strong> <strong>FOTO</strong>-<strong>VIDEO</strong> 05.2011<br />
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