german open - western-videos.com
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In dieser<br />
Ausgabe:<br />
Ausschreibung<br />
GERMAN OPEN<br />
Ausschreibung<br />
THEMEN-SPEZIAL:<br />
Futter & Gesundheit<br />
18. GERMAN OPEN<br />
DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN<br />
WESTERNREITEN<br />
22.-29.09.2009<br />
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RIEDSTADT<br />
Nr. 08 � August 2009 � 4,00 Euro
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GERMAN OPEN 2009 in Riedstadt<br />
Über 30.000 Euro Preisgeld<br />
Erstmals werden die Jungpferdeprüfungen<br />
nach Pferdealter unterteilt<br />
Über 30.000 Euro Preisgeld werden bei der<br />
German Open 2009 ausgeschüttet. Zum Hauptevent<br />
der Ersten Westernreiter Union Deutschland<br />
(EWU) werden vom 22. bis 27. September<br />
rund 300 Teilnehmer auf dem Burghof der Familie<br />
Brodhecker in Riedstadt-Wolfskehlen (bei<br />
Darmstadt) erwartet. Die Reiter mussten sich<br />
vorab auf Qualifi kationsturnieren für eine Teilnahme<br />
an der German Open empfehlen.<br />
Bei der German Open treten die Reiter zunächst<br />
in Vorläufen an, in der Regel die zehn Besten<br />
erreichen dann das Finale einer Prüfung. Speziell<br />
am Wochenende dürfen sich die Besucher<br />
deshalb auf ein ebenso abwechslungsreiches<br />
wie spannendes Programm freuen – etwa jede<br />
Stunde beginnt ein neues Finale. Eintrittskarten<br />
gibt es an der Tageskasse. Die Tickets kosten für<br />
Vollzahler werktags 5 und am Wochenende 7<br />
Euro. Den Burghof erreicht man über die A 67,<br />
Abfahrt Darmstadt/Griesheim, dann Richtung<br />
Wolfskehlen und der Ausschilderung folgen. Unterkunftsmöglichkeiten<br />
sind nachzusehen unter<br />
www.riedstadt.de.<br />
Die diesjährige German Open bietet eine sportliche<br />
Premiere: Erstmals werden die drei verschiedenen<br />
Jungpferdeprüfungen nach dem<br />
Pferdealter 4 bzw. 5 Jahre getrennt ausgetragen.<br />
Das erhöht die sportliche Fairness und<br />
garantiert noch mehr Spannung. Alleine in den<br />
nun sechs verschiedenen Jungpferdeprüfungen<br />
werden über 10.000 Euro ausgeschüttet.<br />
Besonders interessant sind auch stets die Deutschen<br />
Mannschaftsmeisterschaften der EWU.<br />
Hier treten die Jugend- bzw. Senioren-Teams<br />
der einzelnen Landesverbände gegeneinander<br />
an. Diese Wettbewerbe sind am Freitag, 25.<br />
September, nachmittags bzw. abends. Bei den<br />
Senioren tritt der Landesverband Rheinland<br />
als Titelverteidiger an. Der Mannschaftsrekordsieger<br />
hatte sich 2008 vor Niedersachsen und<br />
Bayern durchgesetzt. Bei den Jugendlichen will<br />
die Equipe aus Niedersachsen Gold verteidigen.<br />
Zweiter war 2008 Rheinland-Pfalz vor Dauer-<br />
Medaillist Westfalen.<br />
Umfangreiches Angebot an Wettbewerben<br />
Insgesamt werden bei der German Open 26<br />
sportliche Entscheidungen ausgetragen. Dabei<br />
geht es in 15 Einzelentscheidungen um die<br />
Deutsche Meisterschaft der EWU. Dazu kommen<br />
drei EWU-Reining-Wettbewerbe, bei denen<br />
der Sieger zum „EWU-Champion“ gekürt<br />
wird. Zudem vergibt die EWU ihren DM-Titel<br />
in den beiden Mannschaftsmeisterschaften der<br />
Senioren und der Jugendlichen. Hier treten die<br />
einzelnen EWU-Landesverbände in verschiedenen<br />
Disziplinen gegeneinander an. Weiter<br />
werden in Kassel die sechs Finale in den drei<br />
Jungpferdeprüfungen ausgetragen.<br />
Die German Open 2009 umfasst die 18. EWU-<br />
Deutsche Meisterschaft der Senioren inklusive<br />
der Ermittlung der „EWU-Champions Reining“,<br />
die 20. EWU-Deutsche Jugend-Meisterschaft,<br />
die 16. EWU-Deutsche Mannschaftsmeisterschaft<br />
sowie die 12. EWU-Deutsche Jugend-<br />
Mannschaftsmeisterschaft.<br />
Beste Bedingungen<br />
Der „Zucht-, Reit- Ausbildungsstall“ Burghof<br />
bietet hervorragende Bedingungen: Die Show<br />
wird in einer 25x60 Meter großen Reitarena<br />
ausgetragen. Für die EWU-Show wird eigens<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
18. GERMAN OPEN 3<br />
ein eigener Reining-Boden eingebracht werden.<br />
Zum Abreiten stehen eine 20x40 Meter große<br />
Halle sowie ein sehr großer Außenplatz zur Verfügung.<br />
Der Burghof verfügt zudem noch über<br />
eine dritte Halle, die während der German Open<br />
den Einstallern vorbehalten bleibt. Darüber hinaus<br />
bietet die Anlage eine sehr große Freifl äche,<br />
auf der die Stallzelte und separat davon<br />
auch die Camper unterkommen. Der Burghof ist<br />
ein FN-Reitstall A mit vier Sternen. Die Anlage<br />
bietet im Alltag fast alles an, was eine Anlage<br />
bieten kann: Neben den hervorragenden Infrastruktur-Bedingungen<br />
auch professionelle Trainer,<br />
Pferdezucht und -verkauf, Pferdeurlaub in<br />
Zimmern auf dem Burghof und vieles mehr. Insgesamt<br />
erstreckt sich der Burghof auf 85 Hektar<br />
landwirtschaftliche Fläche. Mehr Informationen<br />
gibt es unter www.brodhecker-burghof.de<br />
�weiter auf Seite 5
4<br />
inhalt<br />
inhalt:<br />
redaktionsschluss:<br />
Westernreiter 09/09 - 5. Aug. 2009<br />
Westernreiter 10/09 - 5. Sep. 2009<br />
Westernreiter 11/09 - 5. Okt. 2009<br />
unterlagen bitte an:<br />
Layout-iT! Andrea Horn<br />
Eichenstück 46<br />
46286 Dorsten<br />
Tel.: 0 23 69 / 20 64 10<br />
Fax: 0 23 69 / 20 64 11<br />
E-Mail: ewu@layout-it.de<br />
Impressum<br />
Der Westernreiter ist das offi zielle Verbands organ<br />
der EWU und erscheint monatlich.<br />
Herausgeber und Copyright by:<br />
Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.<br />
Leitender Redakteur: Jörg Brückner<br />
Adolph-Kolping-Str. 18a, 51399 Burscheid<br />
Tel.: 02174/715787, Fax: 02174/715788<br />
E-Mail: JoeBrueck@aol.<strong>com</strong><br />
Redaktionsteam:<br />
Miriam Abel, Jörg Brückner, Renate Ettl,<br />
Susanne Güldenpfennig-Hinrichs,<br />
Klaus-Jürgen Guni, Eberhard „Hank“ Klotz,<br />
Petra Roth-Leckebusch, Anne Wirwahn<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos<br />
etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Alle Zuschriften und Manuskripte unterliegen<br />
der redaktionellen Bearbeitung. Der Veraufspreis<br />
ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder<br />
beträgt der Verkaufspreis Euro 4,00.<br />
Verlag / Satz: Layout-iT! Andrea Horn<br />
Tel.: 02369/206410, ewu@layout-it.de<br />
Druck / Vertrieb: Krüger Druck+Verlag<br />
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ewu live<br />
German Open in Riedstadt ............... 3<br />
Berichte A/Q-Turniere ....................... 6<br />
2. FN Bildungskonferenz .................. 8<br />
Wichtige Mitteillungen .................... 9<br />
PONY EXPRESS .............................. 10<br />
Country Super 10 ........................... 12<br />
themen-spezial<br />
Futter & Gesundheit ....................... 13<br />
Wichtige Adressen ......................... 27<br />
PeeTy und die Plagen ..................... 28<br />
buchrezension<br />
Handbuch Pferdegesundheit .......... 30<br />
ewu info<br />
Teilnehmer für EM nominiert .......... 31<br />
20. European Championship<br />
of American Quarter Horses ........... 32<br />
CRI-JY in Kreuth ............................. 33<br />
Themen-Spezial ........................... S. 13<br />
Das Themen-Spezial rund um Futter und Gesundheit<br />
mit vielen wichtigen Tipps und Anregungen<br />
...<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
turniere<br />
Turnier-Ausschreibungen ................ 34<br />
<strong>german</strong> <strong>open</strong><br />
Ausschreibung zur<br />
German Open 2009 ........................ 37<br />
ewu regio<br />
Meldungen aus<br />
den Landesverbänden .................... 43<br />
termine<br />
Kurs-Service ................................... 78<br />
EWU-Trainerseminare .................... 83<br />
EWU-Ausbildungstermine .............. 84<br />
EWU-Turniertermine ....................... 86<br />
anzeigen<br />
Private Kleinanzeigen ..................... 87<br />
Visitenkarten Anzeigen .................. 88<br />
service<br />
Abo- und Kleinanzeigen Coupon ... 90<br />
18. GERMAN OPEN<br />
DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN<br />
WESTERNREITEN<br />
22.-29.09.2009<br />
RIEDSTADT<br />
Ausschreibung German Open ..... S. 37
1.100 Tribünenplätze<br />
Zur German Open wird die Anlage rund 1.100<br />
Zuschauern Platz bieten: etwa 600 Besucher<br />
passen auf eine neu installierte Tribüne an der<br />
kurzen Seite, 300 Tribünenplätze existieren an<br />
der Längsseite und außerdem stehen 200 Stehplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Fünf Richter im Einsatz<br />
Die Richter der diesjährigen German Open sind:<br />
Es sind Susanne Haug, Sonja Merkle, Tina Bröhl,<br />
Jörg Bös und Claude Matthey. Ihnen stehen die<br />
Ringstewards Renate Leimbach, Sabrina Leithäusl,<br />
Carmen Voigtland, Karen Mebus und Evi<br />
Bös zur Seite.<br />
Video-Aufzeichnungen für alle Teilnehmer<br />
Für die Teilnehmer gibt es ein neues Angebot: So<br />
wird eine Video-Gebühr je Startnummer in Höhe<br />
von 17 Euro erhoben. Dafür erhält der Teilnehmer<br />
je Startnummer alle professionell von RH<br />
Video aufgezeichneten Ritte der German Open<br />
auf DVD. Die DVD`s erhält man noch auf der<br />
Veranstaltung oder sie werden kurzfristig zugestellt<br />
(Versandkosten sind inklusive).<br />
■ Die Ausschreibung zur 18. German Open<br />
mit allen Informationen, wie Zeitplan,<br />
Qualifi kationsmodus, Nennformular usw.<br />
fi nden Sie ab der Seite 37.<br />
Hünnekens Quarter Horses<br />
HQH San Taris Heart,<br />
Stallion, 2006<br />
Wir stellen den Zuchtbetrieb ein!<br />
18. GERMAN OPEN 5<br />
NCHA Deutsche Meisterschaft am 19./20.09.2009<br />
in Riedstadt bei Darmstadt:<br />
Hochkarätiges Cutting als<br />
Auftakt der German Open<br />
Die Deutsche Meisterschaft der<br />
Cutter kommt nach Hessen!<br />
NCHA und EWU planen darüber hinaus<br />
engere Zusammenarbeit<br />
Die Hauptshow der NCHA Germany wird am 19.<br />
und 20. September 2009 auf dem Burghof der<br />
Familie Brodhecker in Riedstadt-Wolfskehlen<br />
(bei Darmstadt) ausgetragen und bildet damit<br />
gewissermaßen den Auftakt der EWU German<br />
Open, die vom 22. bis 27. September folgt. Die<br />
DM wird sowohl NCHA Germany als auch USA<br />
approved sein. Da die Klassen auch AQHA anerkannt<br />
sind, können die Teilnehmer neben dem<br />
Preisgeld in Höhe von ca. USD 15,000.- auch die<br />
begehrten Punkte in Open und Amateur sammeln.<br />
Zudem werden die EWU Klassen LK 1 und<br />
LK 2 Cutting angeboten. Die NCHA Germany<br />
ermittelt ihre Deutschen Meister in den Klassen<br />
Open, Non Pro, Amateur und Jugend in zwei Go<br />
rounds. Die Punkte daraus werden addiert.<br />
„Die DM soll der Beginn einer längerfristigen<br />
partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwi-<br />
Wer zu spät kommt ...<br />
Verkaufswochenende am:<br />
29. und 30. August 2009<br />
Oder nach telefonischer Absprache.<br />
HQH Peppino San Badger<br />
Stallion, 2006<br />
HQH Jule Bartender<br />
Mare, 2005<br />
schen der National Cutting Horse Association<br />
of Germany und der Ersten Westernreiter Union<br />
(EWU) sein“, so NCHA-Sportwart Michael<br />
Ohlhoff. „Wir wollen Synergien schaffen, die<br />
beiden Partnern nutzen und den Cuttingsport<br />
weiter voranbringen.<br />
Auch EWU-Vorstandsmitglied Mike Stöhr freut<br />
sich über die neue Kooperation: „Damit haben<br />
das Cutting und die EWU wieder zusammengefunden.<br />
Und die Besucher in Riedstadt können<br />
sich nun auf noch mehr Tage mit attraktivem<br />
Sport freuen.“<br />
Geplant ist, dass die NCHA auf allen ihren Turnieren<br />
EWU-Klassen anbietet. Dabei können<br />
EWU-Cutter in den NCHA of Germany-Klassen<br />
starten, ohne dass eine zusätzliche Mitgliedschaft<br />
notwendig wäre. Umgekehrt gilt das<br />
gleiche für NCHA-Reiter auf EWU-Turnieren in<br />
den Rinderklassen. Auch soll künftig auf den<br />
EWU-A/Q-Turnieren wieder Cutting angeboten<br />
werden – die NCHA steht der EWU mit Rat und<br />
Tat zur Seite.<br />
Top Pferde aus<br />
erstklassigenVererbern.<br />
Eine kleine Auswahl.<br />
Cool Water San<br />
Stallion, 2007<br />
Perfect Little Peppy<br />
(Peppy San Badger)<br />
Genuinely Smart<br />
(Smart Chic Olena)<br />
Genuine Bartender<br />
(Genuine Doc)<br />
GM Freckles<br />
(Peppy San Badger)<br />
HQH Rose<br />
Mare, 2008<br />
48607 Ochtrup · Mohringhook 21 · Tel: 02553-993210 · Fax: 993212 · mail@huennekensquarterhorses.de www.HünnekensQuarterHorses.de<br />
Ausschreibung<br />
18. GERMAN OPEN<br />
DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN<br />
WESTERNREITEN<br />
22.-29.09.2009<br />
www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
RIEDSTADT
6<br />
ewu live<br />
OberbayernCup 2009 – A/Q- und C-Turnier:<br />
Niedertaufkirchen mit über 500 Starts das<br />
bisher größte EWU-Turnier in Oberbayern<br />
Beim A/Q- und C-Turnier vom 05.-07.06. im Oberbayerischen Niedertaufkirchen-Hinteralbing<br />
auf der Sherwoodranch hatten 151 Pferd-<br />
/Reiterkombinationen genannt. Alle Leistungsklassen waren bei diesem<br />
Turnier ausgeschrieben. Am besten genannt hatten die Teilnehmer<br />
in den Jungpferdeklassen.<br />
Richterin Sonja Merkle und Ringsteward Brigitte<br />
Pieck hatten alle Hände voll zu tun um das<br />
Programm zu bewältigen – aber wie erwartet<br />
– souverän lenkte Sonja Merkle durch das Turnier.<br />
Alle Beteiligten – Teilnehmer, Helfer, Veranstalter<br />
und auch die Zuschauer – hatten ein<br />
schönes Wochenende und es wurde Westernreitsport<br />
auf hohem Niveau geboten.<br />
Tine Hummel mit Solanos Notice<br />
In der LK 1 A hatte dieses mal Christine Hummel<br />
mit Solanos Notice die Nase vorne und holte<br />
sich vor Sigrune Brem mit Heza Miracle Magic<br />
und Victoria Zehetmeier mit Royal Rietta den<br />
All-Arround-Champion-Titel.<br />
Bei den Jungpferde und Junior-Prüfungen vielen<br />
vier Pferde besonders positiv auf. „Kings V<br />
Power Maxx“ geritten von Stefanie Zech, Enterprise<br />
Demerara geritten von Cathrin Dostal<br />
und „Secret of Scotch“ geritten von Viktoria Zehetmeier,<br />
sowie „Peppys Playable“ mit Jennifer<br />
Stein, zeigten hervoragende Leistungen und wir<br />
können uns sicher sein, dass wir in den nächsten<br />
Jahren noch viel von diesen Reitern mit ihren<br />
jungen Pferden hören werden. Auffallend<br />
Jennifer Stein mit Peppys Playable<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Cathrin Dostal mit Smart Cayenne Pepper<br />
ist, dass alle 4 Reiterinnen dem ehemaligen<br />
Bayerischen Jugendkader unter der Betreuung<br />
von Tommy Posch angehörten.<br />
In der LK 2 A konnte sich Madeleine Schaber<br />
bei ihrem 3. Turnier in diesem Jahr auch ihren 3.<br />
All-Arround-Champion-Titel mit ihrem Haflinger<br />
„Azon“ sichern.<br />
Wie bereits beim A/Q-Turnier in Fenkensees<br />
zeigte Christina Gsinn mit ihrem Pferd „Budhas<br />
Little Jac“ dass die beiden in der LK 1 B in Bayern<br />
die absolute Spitze sind.<br />
Aber auch in den Nachwuchsklassen gab es<br />
hervorragende Ritte zu sehen. Doris Galler mit<br />
ihrem Haflinger „Nils“, Silke Kunik auf „Miss<br />
Candy Rugged“ und Jennifer Bauer mit „Solanos<br />
Notice“ in der LK 3 A; sowie Tobias Pohl<br />
mit „Pepemin Power“, Nadine Kreuther mit<br />
„Peppys Smoki Gem“ und Katharina Rahm auf<br />
„San Peppy´s Sancho“ in der LK 3 B fielen dabei<br />
besonders auf.<br />
In der LK 4 A war an diesem Wochenende Katharina<br />
Schmidt mit „Nuja“ in Bestform und<br />
konnte sich mit großem Vorsprung den All-Arround-Titel<br />
in ihrer Klasse sichern. Bei den Jugendlichen<br />
dieser Klasse (4 B) hatte Karolina<br />
Rahm mit „San Peppy´s Sancho die Nase vorne,<br />
knapp vor Kristin Pohl mit Manjana.<br />
Alles in allem war es wieder einmal eine sehr<br />
gelungene Veranstaltung auf der Sherwoodranch.<br />
Daran hatten auch die vielen fleißigen<br />
Helfer einen großen Anteil.<br />
Und Sepp (Josef Fuchs) als Veranstalter und<br />
Volky (Volkhard Hummel) als Turnierleiter sagen<br />
vielen Dank an alle und wir freuen uns, wenn<br />
wir Euch alle beim Herbstturnier am 10.10.09<br />
zum Abschlussturnier des OberbayernCup wieder<br />
sehen.<br />
Viele Bilder zum Turnier findet ihr auf der<br />
Internetseite: www.wh-pictures.de
A/Q- und C-Turnier Heiligenwald<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
ewu live 7<br />
Vom 03.07. bis 05.07.2009 fand wieder unser A/Q- und C-Turnier in Heiligenwald statt, das zugleich das 3.<br />
Wertungsturnier der Südwest- Trophy war. Nach Tagen voll Sonnenschein zeigte sich der Freitag als Starttag<br />
des Turnieres von seiner schlechten Seite. Nach anfänglichem Sonnenschein startete am Nachmittag ein Erfrischung<br />
bringendes Gewitter mit solchen Wassermassen, dass es kurzzeitig nicht möglich war, das Turnier<br />
fortzusetzen. Bedingt durch die unfreiwillige Pause mussten Startzeiten nach hinten verschoben werden,<br />
was das Ende des Freitages bis weit in die Nacht verschob und dieser somit erst um 23:00 Uhr endete.<br />
Da der Wettergott jedoch scheinbar ein Reiter<br />
ist, war das Ganze von nicht allzu langer Dauer<br />
und das Turnier konnte – zwar in der Halle<br />
– weitergeführt werden. Am Samstag und Sonntag<br />
konnte das wieder gut besuchte Turnier sich<br />
von seiner besten Seite bei klarem Himmel und<br />
Sonnenschein zeigen, so dass selbst die Eisverkäufer<br />
wieder auf ihre Kosten kamen.<br />
Neben den Reitern aus Rheinland-Pfalz und<br />
dem Saarland durften wir auch Reiter aus dem<br />
Rheinland, Hessen, Baden-Württemberg und<br />
Bayern begrüßen, die sich auf dem A/Q-Turnier<br />
noch die Punkte zur Teilnahme an der German<br />
Open sichern wollten.<br />
Das Organisationsteam des Reitvereins Heiligenwald<br />
unter der Leitung von Manfred Läpple<br />
und Manfred Klein haben mal wieder ganze<br />
Arbeit geleistet. Die Reitanlage war in einem<br />
Top-Zustand. Das Essensangebot war mehr<br />
als reichhaltig. Bereits früh morgens um 6 Uhr<br />
LK 5 A: Iris Liedel<br />
konnten die Reiter Rührei mit Speck bestellen.<br />
Vom belegten Brötchen, bis zum Schnitzel mit<br />
Kartoffelsalat war alles vorhanden, so dass die<br />
Reiter wie auch die Gäste unter einer großen<br />
Vielzahl an Speisen wählen konnten. Selbstverständlich<br />
dürfen auch hier die vielen selbst<br />
gebackenen Kuchen der Vereinsmitglieder nicht<br />
unerwähnt bleiben.<br />
Nicht unerwähnt sollen auch die vielen Helfer<br />
sein, die trotz zum Teil sengender Hitze ihren<br />
Dienst verrichteten. Ins besondere sei hier einmal<br />
unser Parcourdienst unter der Leitung von<br />
Michael Mildau hervorgehoben.<br />
Das Turnier war im Ablauf wieder in der gewohnten<br />
Folge geplant worden, so dass die<br />
einzelnen Ritte der Leistungsklassen wieder an<br />
verschiedenen Tagen stattfanden. Der Versuch<br />
der Zusammenlegung der einzelnen Klassen auf<br />
einen Tag, wie wir es in Illingen-Uchtelfangen<br />
taten, wäre bei der Fülle der Disziplinen die auf<br />
dem A/Q-Turnier angeboten wurden auch nicht<br />
an einem Tag möglich gewesen. Insgesamt<br />
wurden 64 Disziplinen der unterschiedlichen<br />
Leistungsklassen durchgeführt. Es gab 145 Nennungen<br />
und insgesamt 517 Starts in Heiligen-<br />
Oliver Wehnes aus Rheinland-Pfalz<br />
Fahrzeugbau AG<br />
Qualität und Auswahl. Seit 1965.<br />
Horse and Dog Trail<br />
wald. Oliver Wehnes aus Rheinland-Pfalz kam<br />
gleich mit sechs Pferden und absolvierte in den<br />
zweieinhalb Tagen des Turnieres rund dreißig<br />
Ritte. Auch Angelika Gallitzendörfer aus Baden-<br />
Württemberg reiste mit mehreren Pferden an.<br />
Am Samstag konnten sich zur Abrundung des<br />
Turniers auch die jugendlichen Turniereinsteiger<br />
in der Walk-Trot-Pleasure versuchen und am<br />
Sonntag wurde wieder ein Horse and Dog Trail<br />
angeboten. Diesmal fanden sich bereits sechs<br />
Reiter/Hund-Pferde Kombinationen ein. Wir sind<br />
alle sehr zuversichtlich, dass diese Disziplin immer<br />
mehr Freunde gewinnen wird. Die Richterin<br />
Evi Bös, die mit der Ringstewardess Stefanie<br />
Meschonat die Ritte richtete, hatte somit viel<br />
zu tun. Ein großes Lob der Reiter darf sich Evi<br />
Boes auf ihre Fahnen schreiben. Trotz der enorm<br />
langen Richtertätigkeit war sie stets souverän.<br />
Der lange Turniersamstag begann um 07:00 Uhr<br />
und endete um 22:30 Uhr und der Sonntag ging<br />
von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr.<br />
Die Ergebnisse des Turniers werden wieder wie<br />
immer im Internet bekannt gegeben.<br />
Insgesamt muss man einfach festhalten,<br />
dass in Heiligenwald mal wieder „alles<br />
gepasst“ hat. Ein herzliches Dankeschön<br />
geht an alle Helfer dieses Turniers.<br />
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®
8<br />
ewu live<br />
Zweite FN-Bildungskonferenz<br />
„Weiterbildung geht uns alle an“<br />
Münster. Über 500 Teilnehmer, die erstmalige Vergabe einer neuen Auszeichnung, hochkarätige Referenten,<br />
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen als Schirmherrin, eine seltene Ehrung sowie Else Schulze-<br />
Buxtrop aus Kattenvenne – das war in Stichworten die zweite FN-Bildungskonferenz, die diesmal in der<br />
Westfälischen Reit- und Fahrschule Münster über die Bühne ging.<br />
Nachdem die erste Auflage der Bildungskonferenz<br />
mit dem Titel „Das Pferd formt den Menschen“<br />
im Juni 2005 in Warendorf bereits auf<br />
große Resonanz gestoßen war, hatte schnell<br />
festgestanden, dass es eine weitere Konferenz<br />
geben würde, die diesmal die Trainer in den<br />
Themen-Mittelpunkt stellen sollte. Titel der 2.<br />
Bildungskonferenz war daher: „Der Stellenwert<br />
des Trainers – Ausbildung durch und im Pferdesport“.<br />
Mit eine Kombination aus wissenschaftliche<br />
Vorträgen unter anderem zum Thema „Bürgerschaftliches<br />
Engagement in Sport und Gesellschaft<br />
als Bildungsziel“, „Reiten und Erfahrungsbildung“<br />
sowie eines Erfahrungsberichts<br />
der Olympiasiegerin Bettina Hoy „Von der<br />
ersten Reitstunde zu den olympischen Spielen“<br />
und eine Demonstration von modernem,<br />
alternativen Anfängerunterrichts durch Martin<br />
Plewa, Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule,<br />
wurde den Teilnehmern der Bildungskonferenz<br />
ein anspruchsvolles und interessantes<br />
Programm geboten.<br />
Aussagen von Dr. Lutz Nordmann, Direktor<br />
der Trainerakademie Köln wie „Die Qualität<br />
der Trainerausbildung ist ganz egal in welcher<br />
Sportart, ganz ausschlaggebend für den Erfolg<br />
einer Sportart“ oder „Trainer müssen heute oft<br />
alles mögliche machen, statt sich auf reine Trainingsaufgaben<br />
konzentrieren zu können“ treffen<br />
auch auf den Bereich des Westernreitsports<br />
zu und bringen die Problematik auf den Punkt.<br />
Neue Auszeichnung für Amateurausbilder<br />
Erstmals Lütke-Westhues-Auszeichnung<br />
vergeben<br />
Im Rahmen der zweiten FN-Bildungskonferenz<br />
in Münster-Handorf ist erstmals die neu geschaffeneGebrüder-Lütke-Westhues-Auszeichnung<br />
vergeben worden. Mit ihre werden alle<br />
Amateurtrainer geehrt, die eine besonders gute<br />
Prüfung abgelegt haben. Von gesamt 5.800<br />
Prüflingen seit 2006 (als Stichtag galt das Inkrafttreten<br />
der neuen Ausbildungs-Prüfungs-<br />
Ordnung) waren dies in allen Sparten 520. Viele<br />
von ihnen kamen persönlich zur Bildungskonferenz,<br />
um Urkunde und Anstecknadel in Empfang<br />
zu nehmen.<br />
„Die neue Auszeichnung haben wir eingeführt,<br />
um besonders qualifizierten Amateurlehrkräften<br />
eine Anerkennung auszusprechen. Bei den Berufsreitern,<br />
also den Pferdewirten, gibt es eine<br />
solche Auszeichnung in Form der Stensbeck-<br />
Plakette schon lange und ist hier eine echte<br />
Motivation. Eine Pferdewirtprüfung „mit Stensbeck“<br />
abzuschließen, das bedeutet in der Szene<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
etwas“, sagt Eva Lempa-Röller und schließt die<br />
Hoffnung an: „So soll es mit der Lütke-Westhues-Auszeichnung<br />
auch werden.“<br />
Von der neuen Auszeichnung erhofft sich die<br />
FN aber auch, dass die Trainerausbildung und<br />
insbesondere die Ausbildung der Trainer im<br />
breitensportlichen Bereich weiter an Akzeptanz<br />
gewinnt<br />
Unter den 520 zu ehrenden Amateurtrainern<br />
waren auch einige Westernreiter.<br />
Quelle: fn-press<br />
Geehrt wurden für die erbrachte Leistung beim<br />
Leonie Bröhl (Wiernsheim) Trainer B Westernreiten in Balingen<br />
Michaela Bürkle (Fellbach) Trainer B Westernreiten in Balingen<br />
Sabine Justiz-Reyna (Wulfsen) Trainer B Westernreiten in Schiphorst<br />
Silke Lahann (Oldendorf/Holstein) Trainer C Westernreiten in Brunsbüttel<br />
Linda Leckebusch (Nümbrecht) Trainer A Westernreiten in Warendorf<br />
Anna Limmer (Buttenheim) Trainer A Westernreiten in Warendorf<br />
Sabine London (Morsum) Trainer B Westernreiten in Schiphorst<br />
Katja Mothes (Zwickau) Trainer C Westernreiten in Brunne<br />
Stefanie Sievering (Erwitte) Trainer C u. B Westernreiten in Schiphorst u. Neustadt-Wied<br />
Sonja Zörgiebel (Erbach) Trainer C u. B Westernreiten in Heldenstein u. Buttenheim<br />
Wir gratulieren den mit der Gebrüder-Lütke-Westhues-Auszeichnung geehrten Trainern<br />
recht herzlich und wünschen für die weitere Trainerlaufbahn viel Erfolg.<br />
Fotos: FN-Archiv/M.Mense
Wichtige Mitteillungen<br />
News für die Internetseite<br />
www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
Um die Internetseite der EWU Deutschland e.V.<br />
www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong> interessanter und aktueller<br />
gestalten zu können, bitten wir Sie uns<br />
Informationen, Pressetexte und News zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies können Trophyauswertungen<br />
bzw. Zwischenstände, Zeiteinteilungen,<br />
Turnierberichte usw. sein. Die Berichte und Texte<br />
sollten informativ und neutral gestaltet sein.<br />
Bitte schicken Sie die Texte als<br />
Word-Dateien an: info@ewu-bund.de<br />
Über eine Veröffentlichung entscheidet die<br />
Bundesgeschäftsstelle.<br />
Regelbuch 2008 Ergänzungen<br />
Hinweis an alle Westernreiter<br />
und Turnierteilnehmer<br />
Das gültige EWU Regelwerk wurde im Umlaufverfahren durch den Länderrat<br />
um die folgenden Punkte ergänzt (kursiv und grau gedruckt):<br />
§ 704<br />
Änderung der Ausschreibung<br />
1. Der Veranstalter behält sich das Recht vor,<br />
die Ausschreibung bis zum Nennungsschluss<br />
abzuändern. Er darf gegen Rückzahlung der<br />
Nenngelder und Boxengelder die Veranstaltung<br />
ausfallen lassen bzw. gegen Rückzahlung der<br />
Nenngelder einzelne Prüfungen. Sollte es sich<br />
dabei um die einzige Prüfung des Teilnehmers<br />
gehandelt haben, hat er Anspruch auf Erstattung<br />
des Boxengeldes.<br />
2. Bei einer örtlichen Verlegung innerhalb von<br />
50 km besteht kein Rückzahlungsanspruch.<br />
3. Bei zeitlicher Verlegung des Turniers muss der<br />
Veranstalter einem Teilnehmer, der nicht mehr<br />
an dem Turnier teilnehmen möchte, die Start-<br />
und Boxengelder vollständig zurückzahlen. Darüber<br />
hinausgehende Ansprüche des Teilnehmers<br />
sind ausgeschlossen (z.B. Fahrtkosten, Übernachtungskosten<br />
etc.)<br />
4. Bei zeitlicher Verlegung einer Prüfung auf<br />
einen anderen Tag muss der Veranstalter einem<br />
Teilnehmer, der am nächsten Tag nicht teilnehmen<br />
möchte, die Start- und Boxengelder für<br />
diese Klasse vollständig zurückzahlen. Darüber<br />
Titelbilder für den Westernreiter<br />
Die EWU möchte auch den Hobbyfotografen unter<br />
den Westernreitern die Möglichkeit geben,<br />
ein Titelbild des Westernreiters zu gestalten.<br />
Für die Veröffentlichung als Titelbild muss<br />
folgendes beachtet werden:<br />
� Bild im Hochformat aufgenommen<br />
� 300 dpi Auflösung bei Größe A4<br />
(entspricht ca. 2400 x 3500 Pixel)<br />
� Ursprungsrechte müssen vorliegen<br />
Bitte schicken Sie diese Bilder an:<br />
ewu@layout-it.de<br />
Über die Veröffentlichung der Bilder entscheidet<br />
Frau Horn.<br />
hinausgehende Ansprüche des Teilnehmers sind<br />
ausgeschlossen (z.B. Fahrtkosten, Übernachtungskosten<br />
etc.)<br />
Ausnahme: Bei anzeigepflichtigen Krankheiten,<br />
höherer Gewalt (z.B. Feuer, Sturm, Wasser) muss<br />
der Veranstalter nur 50% der Start- und Boxengelder<br />
zurückzahlen, wenn er innerhalb von 3<br />
Monaten einen neuen Turniertermin anbietet.<br />
5. Eine Absage des Turniers ist nur bis 7 Tage<br />
nach dem Nennschluss möglich.<br />
Dies Regelung gilt rückwirkend<br />
zum 01.01.2007<br />
Aufgrund von Unklarheiten wird der § 9221<br />
Zugelassene Teilnehmer in Walk Trot Wettbewerben<br />
wie folgt ergänzt (kursiv und grau geschrieben).<br />
§ 9221<br />
Zugelassene Teilnehmer<br />
Reiter 6-14 Jahre (Stichtag ist der 1. Januar des<br />
Turnierjahres), die auf dem jeweiligen Turnier in<br />
keiner anderen Prüfung starten (außer Walk Trot<br />
Trail).<br />
Diese Regelung gilt ab sofort.<br />
EWU Regelbuch 2010<br />
Das bestehende EWU Regelbuch wird im Herbst diesen Jahres für das Jahr 2010 überarbeitet.<br />
Wie auch schon in den Vorjahren können Mitglieder und Westernreiter Anregungen und<br />
Verbesserungsvorschläge äußern. Die Entscheidung, ob ein Vorschlag angenommen wird,<br />
trifft der zuständige Ausschuss in Zusammenarbeit mit dem Länderrat und dem Präsidium.<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre Anträge auf Regelbuchänderung mit Begründung<br />
per Mail oder Post bis zum 28.08.2009 an:<br />
EWU Deutschland, Freiherr-von-Langen-Str. 8a, 48231 Warendorf oder mabel@ewu-bund.de<br />
WESTERNREITER – August 2009
Pony Express<br />
Neue Technologie hilft bei Kieferbrüchen<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Neuigkeiten aus der<br />
(Western-)Pferdeszene<br />
(Quarter Horse Today/R. Billing) Schweizer Forscher haben jetzt hoch interessante<br />
Ergebnisse in der chirurgischen Behandlung von Kieferfrakturen bei Pferden publiziert.<br />
Durch neue Entwicklungen in der OP-Technik, bei der Schrauben und Platten<br />
zur Anwendung kommen, führen zu wesentlich besseren klinischen und kosmetischen<br />
Resultaten. Mit Hilfe eines neuen Systems, dem sogenannten LCP (locking <strong>com</strong>pression<br />
plate), können die Veterinärmediziner den gebrochenen Kiefer so stabil fixieren,<br />
dass es zu einer wesentlich rascheren und komplikationsärmeren Heilung kommt.<br />
Laut Dr. Jan Kuemmerle, Pferdespezialist an der Universität Zürich, werden beim<br />
LCP die Schrauben fest in den Platten verankert, so dass die gesamte Konstruktion<br />
viel stabiler ist als bei bisherigen Techniken. Zudem bietet das System sogenannte<br />
‚Kombilöcher‘, wodurch die Schrauben beliebig dort platziert werden können, wo sie<br />
wirklich notwendig sind. Nach Angaben der Veterinäre konnten mit LCP behandelte<br />
Pferde bereits sechs Stunden nach der OP wieder problemlos Heu und Mash fressen.<br />
Künstliche Ernährung und Maulkörbe gehören daher der Vergangenheit an. Auch die<br />
Komplikationsrate war minimal und beschränkte sich auf lokale Entzündungen bei offenen<br />
Frakturen, die leicht durch Antibiotika und Drainage behandelt werden konnten.<br />
Einziger Nachteil des Systems: die Behandlung kostet zwei- bis dreimal so viel wie<br />
die herkömmliche. Dafür werden die Kosten der teuren Nachbehandlung eingespart. Es<br />
Laut der Uni Zürich zeigten alle behandelten Pferde stabile Heilung innerhalb von<br />
drei Monaten, ohne dass das Äußere der Pferde in irgendeiner Weise negativ beeinflusst<br />
worden wäre. Der Artikel hierzu erscheint im derzeitigen ‚Veterinary and<br />
Comparative Orthopaedics and Traumatology‘.<br />
Quelle: The Horse<br />
Erstes Fohlen aus Klon-Stute geboren: Amerikanische Cutting-<br />
Szene weiter Vorreiter der neuen Reproduktions-Technik<br />
Die Cutting Horse-Industry in den USA ist weiterhin Schrittmacher auf dem Forschungsgebiet<br />
des Pferde-Klonens: Mitte Mai kam erstmals auf amerikanischem Boden das Fohlen<br />
einer geklonten Mutterstute auf die Welt. Das neugeborene Fohlen hat dabei genetisch<br />
betrachtet niemand Geringeren zur Mutter, als die 2006 im Alter von 32 Jahren verstorbene<br />
Quarter Horse-Stute Docs Serendipity, die als Cutting-Pferd berühmt wurde.<br />
Als Vater dieses „Experiments“ wurde High Brow Cat, der Leading Sire von Cutting<br />
Horses, ausgewählt.<br />
Im vergangenen Jahr sorgte die geklonte Mutterstute bereits für Aufsehen, als sie auf<br />
einer Auktion für den erstaunlich niedrigen Preis von 14.000 Dollar von den jetzigen<br />
Besitzern David und Janet Brown ersteigert worden, die im Übrigen auch die „echte“<br />
Docs Serendipity in Ihrem Besitz hatten. Ihr ursprünglicher Plan, die Klon-Stute in<br />
der Cutting-Arena ihr sprichwörtlich in die Wiege gelegenes Talent beweisen zu lassen,<br />
ist durch eine Augenverletzung des Pferdes durchkreuzt worden. Nun wird gespannt<br />
die Entwicklung des Fohlens erwartet.<br />
Da die NCHA die Teilnahme von Klonen an ihren Turnieren erlaubt, ist zu vermuten,<br />
dass die amerikanische Cutting-Szene auch zukünftig neue Wege mit dem Ausbau der<br />
Klon-Technik in der Produktion von Nachwuchs-Pferden gehen wird. Die AQHA dagegen hat<br />
sich dieser Art der Pferdezucht noch nicht geöffnet; die Entscheidung über eine Änderung<br />
dieser Regel wurde bereits zweimal zugunsten einer weiteren Untersuchung des<br />
Sachverhalts verschoben. Klone können also bei der AQHA nicht eingetragen werden, genauso<br />
wie bei allen anderen Zuchtverbänden von Westernpferderassen.<br />
Für 2010 wird ein Fohlen von dem Hengst High Brow CD aus der Klon-Stute erwartet.
Pony Express<br />
Texas Horse Incentive Program ins Leben<br />
gerufen – Anerkennung der Pferdezucht als<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
Während in Deutschland regelmäßig das Gerücht um die Einführung<br />
einer Pferdesteuer die Runde macht, geht es in<br />
Texas „andersherum“: Dort hat die Regierung die Einführung<br />
des Texas Horse Incentive Program beschlossen, das<br />
die Zucht, Haltung und Vorführung der Westernpferderassen<br />
Quarter Horse, Paint Horse und Appaloosa im US-amerikanischen<br />
Bundesstaat fördert – damit wird die Bedeutung der<br />
equinen Dienstleistungen und der mit ihr zusammenhängenden<br />
Industrien für die texanische Wirtschaft anerkannt und<br />
herausgestellt! Um teilnahmeberechtigt zu sein, muss ein<br />
Pferd einen in Texas aufgestellten Hengst zum Vater haben;<br />
die Mutter muss dort bedeckt worden sein und gefohlt<br />
haben. Um schließlich von dem Programm auch tatsächlich<br />
profitieren zu können, muss das aus solch einer Anpaarung<br />
fallende Pferd auf einer in Texas stattfindenden Show erfolgreich<br />
sein und entsprechende Punkte bei den zuständigen<br />
Zuchtverbänden sammeln.<br />
Ein ähnliches Programm wurde bereits mit großem Erfolg in<br />
Kentucky ausgelobt – während das Kentucky-Programm allerdings<br />
aus Steuergeldern finanziert wird, ist das Texas-Modell<br />
jedoch freiwillig und funktioniert nach dem<br />
Einzahl-Prinzip; Hengst- oder Stutenhalter bzw. Fohlenbesitzer<br />
müssen also einen bestimmten Betrag einzahlen, um<br />
teilnehmen zu können.<br />
Mit diesem Programm soll der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ in<br />
Texas unterstützt und Anreize für Pferdebesitzer geboten<br />
werden, ihre Tiere im südlichen Bundesstaat zu halten und<br />
vorzustellen.<br />
Das Programm wir im September 2009 in Kraft treten und<br />
von der öffentlichen Verwaltung betreut.<br />
Positive Medikationskontrolle des Pferdes<br />
Whisper: FEI suspendiert Isabell Werth<br />
FEI und FN kommen in Sachen Doping einfach nicht zur Ruhe:<br />
Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) hat die<br />
Dressurreiterin Isabell Werth bis auf Weiteres von allen<br />
Turnieren suspendiert. Im Rahmen einer Medikationskontrolle<br />
am 30. Mai beim internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden<br />
wurde bei ihrem Pferd Whisper die Dopingsubstanz Fluphenazine<br />
nachgewiesen; Isabell Werth verzichtete auf die Öffnung<br />
der B-Probe.<br />
„Das ist eine Katastrophe für den Pferdesport. Wir lassen<br />
uns aber von den schlechten Nachrichten nicht entmutigen<br />
und werden den eingeschlagenen Weg für einen fairen Pferdesport<br />
fortsetzen“, zeigte sich FN-Präsident Breido Graf zu<br />
Rantzau kämpferisch.<br />
Die FEI wird in Kürze das eigentliche Verfahren gegen die<br />
Reiterin eröffnen.<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Kostenlosen Katalog<br />
anfordern<br />
Tel. 0049 8725 / 9685-20 oder<br />
pferde@feuchtgruber.eu<br />
Innenboxen<br />
Außenboxen<br />
Paddocks<br />
Laufstallsysteme<br />
Feuchtgruber GmbH<br />
Langenecker Str. 3<br />
84329 Wurmannsquick<br />
www.feuchtgruber.eu
12<br />
country super 10<br />
COUNTRY SUPER 10<br />
Aktuell Vormonat Höchstnotierung<br />
1 2 � 1<br />
2 3 � 1<br />
3 4 � 1<br />
4 1 � 1<br />
5<br />
6<br />
7<br />
NEU<br />
NEU<br />
NEU<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 10 � 8<br />
9 5 � 3<br />
10 8 � 5<br />
Interpret(en) / Titel / Label<br />
GEORGE STRAIT<br />
„Brothers Of The Highway”<br />
(MCA NASHVILLE)<br />
LARRY SCHUBA<br />
„Der Drink“<br />
(UNDO RECORDS)<br />
KAROO<br />
„Und wieder mal geht so ein Tag vorbei”<br />
(WM-Promo, LC 15667)<br />
ALAN JACKSON<br />
„Country Boy“<br />
(ARISTA NASHVILLE, SONY/BMG)<br />
DAVID FRIZZELL & BOBBY BARE<br />
„Cowboy Hat”<br />
(NASHVILLE AMERICA RECORDS)<br />
DEAN BRODY<br />
„Brothers”<br />
(BROKEN BOW RECORDS)<br />
WILD CANYON<br />
„I´m A Ramblin´ Man”<br />
(STONEBRIDGE REC., LC 10681)<br />
DARRYL WORLEY<br />
„Sounds Like Life To Me”<br />
(STROUDAVARIOUS)<br />
KENNY CHESNEY<br />
(mit MAC McANALLY)<br />
„Down The Road”<br />
(BNA, SONY/BMG)<br />
HERMANN LAMMERS MEYER<br />
„The Radio Song”<br />
(DESERT KID REC., LC 00802)<br />
TOM ASTOR: „Alles klar – kein Problem”<br />
(ARIOLA; SONY/BMG 886972-24182)<br />
Die Liebhaber deutschsprachiger Country Musik haben dieses tolle<br />
Doppelalbum sicherlich schon in ihre Sammlung eingereiht, doch<br />
sei diese klasse Produktion auch allen Fans empfohlen, die Tom Astor<br />
erst noch kennen lernen wollen. Auf Scheibe 1, die „Wilde Gefühle“<br />
betitelt ist, gibt es die aktuellen Songs, während CD 2, „Memories“,<br />
optisch sehr hübsch als Schallplatte gestaltet, viele Tom Astor-Klassiker<br />
in frischem Gewand auferleben lässt. Mit dabei: „Junger Adler“,<br />
„Radwechsel“ und „Hallo, guten Morgen Deutschland“. Zusätzlich<br />
gibt es von Tom Astor selbst gesprochen, Infos und Geschichten zu den Songs, die gleichzeitig sein<br />
45jähriges Bühnenjubiläum dokumentieren.<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Hier die Radiostationen, wo die<br />
Country Super 10 zu hören sind:<br />
■ MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT<br />
„Guten Abend Sachsen-Anhalt“ von 20.05<br />
bis 22.00 Uhr, dienstags ist „Country<br />
Abend“ mit Moderator Martin Jones. Jeden<br />
1. Dienstag im Monat: Country Super<br />
10 Hitparade<br />
■ Radio 97eins<br />
Bodenheim/Nackenheim<br />
„Country and More“ jeden 1. Sonntag im<br />
Monat. Die Country Super 10 Hitparade<br />
läuft zwischen 20.00 und 22.00 Uhr, moderiert<br />
von Erhard Pitzius. Über www.97eins.<br />
de kann die Sendung über Stream verfolgt<br />
und per Votingformular mit abgestimmt<br />
werden.<br />
■ Radio Euroherz<br />
in Hof<br />
„Country-Time“<br />
sonntags von 18<br />
bis 20 Uhr mit Doc<br />
Schulze, einem ausgewiesenen Kenner der<br />
Szene. Gespielt werden altbekannte Stars<br />
und Titel genauso wie Geheimtipps oder<br />
Live Musik direkt aus dem Studio. Jeden 1.<br />
Sonntag im Monat läuft die Country Super<br />
10 Hitparade.<br />
■ IRD Radio<br />
Dillingen/Saar<br />
Jeden 1. Donnerstag im<br />
Monat moderiert Bernd<br />
Schmeyer die Country<br />
Super 10 Hitparade von 20 bis 22 Uhr.<br />
■ ZündFM<br />
Jeden 1. Sonntag<br />
im Monat,<br />
zwischen<br />
19:00 und 21:00 Uhr, präsentiert Erhard<br />
Pitzius die Country Super 10 auch in der<br />
„Country Ecke“ beim Internet-Radio<br />
ZündFM.<br />
Die Redaktion für die monatliche Erstellung der<br />
Country Super 10 liegt bei Wolfgang Westerwelle.<br />
�<br />
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Fotos: Mary R. Vogt, www.morgueFile.<strong>com</strong> (1); pixelio.de (2); P. Roth Leckebusch (1)<br />
Themen-Spezial<br />
Futter & Gesundheit-Spezial<br />
Inhalt:<br />
Pferdefütterung:<br />
Die Basis ist gutes Gras,<br />
Heu oder Heulage!<br />
Auf den Zahn gefühlt ...<br />
Zivilisationskrankheiten<br />
Stoffwechselentgleisungen<br />
führen aufs Abstallgleis<br />
Aus dem Bauch heraus<br />
Futterautomaten<br />
Zurück zur Natur durch<br />
Technik im Stall<br />
Mitmachen und gewinnen:<br />
Mit<br />
GEWINNSPIEL<br />
auf Seite 15<br />
Pferdefütterung:<br />
Die Basis ist gutes Gras,<br />
Heu oder Heulage!<br />
Aus dem Thema Pferdefütterung kann man eine Wissenschaft<br />
machen. Umso erstaunlicher ist es für Pferdebesitzer, dass sich die<br />
ernstzunehmende wissenschaftliche Forschung bisher mit kaum<br />
einem Haustier weniger beschäftigt hat, als mit dem Pferd. So<br />
weiß man bis heute nicht genau, welche Proteine und Fette ein<br />
Pferd wirklich verstoffwechseln kann, und man kennt auch den<br />
Bedarf eines Pferdes nicht wirklich exakt. Durch diese Tatsache<br />
sind auch alle Futtermittelberechnungen nur mehr oder weniger<br />
passend für das eigene Pferd, denn der Bedarf wird nach Kilogramm<br />
Körpergewicht ermittelt. Aber da fängt die Ungenauigkeit<br />
schon an: ein 450 kg wiegender Hafl inger hat einen anderen<br />
Bedarf als ein 450 kg schwerer Vollblüter.<br />
Warum also forschen, wenn der<br />
Markt auch so Absatz verspricht?<br />
Ein Bauer ist sehr interessiert daran,<br />
seine Kuh nicht mehr und teurer zu füttern<br />
als unbedingt nötig.<br />
Der liebende Pferdebesitzer dagegen kauft<br />
alles, was sich gut anhört und seinem<br />
„Liebling“ Gesundheit und Glück verspricht,<br />
denn meist schaut er eben nicht auf<br />
den Preis.�<br />
Auf einer solchen Weide wird kein Pferd<br />
an einem Mangel leiden ...<br />
WESTERNREITER – August 2009
14<br />
Futter & Gesundheit<br />
Um ein Pferd angemessen zu füttern, muss<br />
man sich den Verdauungstrakt des Pferdes<br />
anschauen: Die Verdauung fängt im Maul an<br />
– daher sollten regelmäßig die Zähne kontrolliert<br />
werden. Der Pferdemagen ist mit ca. 10-15<br />
Liter Volumen recht klein, der Darm mit 25-30<br />
Metern sehr lang, und die Grundnahrung des<br />
Pferdes, nämlich Gras, ist relativ Nährstoffarm.<br />
Daher muss das Pferd viel und ständig kleine<br />
Mengen fressen; auf der Weide frisst es bis zu<br />
16 Stunden am Tag. Der Blinddarm des Pferdes<br />
wird von Bakterien bewohnt, die Zellulose fressen.<br />
Diese Bakterien bestehen aus Proteinen<br />
und können vom Pferd verdaut werden. Über<br />
diesen Umweg ist das Pferd in der Lage, aus<br />
Raufaser wie z.B. Stroh Eiweiß „herzustellen“.<br />
Es gerät also bei intakter Darmfl ora nicht in<br />
eine Eiweißunterversorgung! Das muss man beachten,<br />
denn eine andauernde Überversorgung<br />
mit Eiweiß führt zu allerlei Problemen, weil die<br />
überschüssigen Proteine ausgeschieden werden<br />
müssen und so den Stoffwechsel belasten.<br />
Man kann jedes Pferd mit einer guten Weide<br />
oder qualitativ hochwertigem Pferde-Heu ausreichend<br />
ernähren. In gutem, raufaserreichem<br />
Heu oder Heulage, das Ende der Blüte gewonnen<br />
wurde (1. Schnitt) und viel Struktur hat, ist<br />
alles enthalten, was ein Pferd braucht.<br />
Für die Fütterung im Stall oder Offenstall bedeutet<br />
das, dass Pferde ständig gutes Raufutter<br />
zur Verfügung haben sollten. Pferde fressen<br />
problemlos eine Tagesration von 10-15 kg<br />
Heu oder Heulage bzw. 50-70 kg frisches Gras.<br />
Wenn man zusätzlich Mineralfutter, einen Salzleckstein<br />
und immer frisches Wasser anbietet,<br />
haben die Pferde alles, was sie brauchen. Dabei<br />
werden die meisten Pferde schon von Gras oder<br />
Heu zu fett. Übergewicht führt auch bei Pferden<br />
zu einer Leistungsminderung und belastet die<br />
Gelenke zusätzlich. In solchen Fällen kann man<br />
1/3 des Heus durch gutes Futterstroh ersetzen.<br />
Kraftfutter braucht ein Pferd nur, wenn es so<br />
viel arbeiten muss, dass es nicht mehr genug<br />
Zeit hat, ausreichend Raufutter aufzunehmen.<br />
So ging es den bäuerlichen Arbeitspferden, die<br />
zehn Stunden im Geschirr gingen und daher auf<br />
zusätzliches Kraftfutter unbedingt angewiesen<br />
waren.<br />
Ein Wanderreitpferd, das täglich viele Stunden<br />
geritten wird, braucht eher einmal zusätzliches<br />
Kraftfutter ...<br />
Unsere heutigen Freizeitpferde sind in der Regel<br />
chronisch unterfordert und brauchen daher kein<br />
zusätzliches Kraftfutter. In der Natur legen Pferde<br />
täglich Strecken von 15-40 km zurück. Eine<br />
Stunde reiten in der Reithalle bedeutet eine<br />
Wegstrecke von ca. 3-5 km!<br />
So bekommen meine Offenstall-Pferde seit<br />
Jahren kein Kraftfutter mehr und sind dennoch<br />
immer eher zu fett als dünn, obwohl sie regelmäßig<br />
geritten werden.<br />
Schon der Volksmund weiß, dass Pferde nicht<br />
kotzen können, was leider dazu führt, das alles,<br />
was vorne rein geht, durch den Verdauungstrakt<br />
muss und erst am anderen Ende wieder zu Tage<br />
tritt. Aus diesem Grund müssen die Futtermittel<br />
gut verträglich und hygienisch einwandfrei sein;<br />
sonst kommt es zu den gefürchteten Koliken, an<br />
denen auch heute noch viele Pferde eingehen.<br />
Allerdings sind bei weitem nicht alle Koliken auf<br />
eine falsche Fütterung zurückzuführen.<br />
Raufutter satt – dann sind die Pferde gut<br />
ernährt und vertragen sich untereinander.<br />
Wenn ein Pferd trotz genügend Raufutter<br />
nicht zunehmen will, muss man folgende<br />
Dinge untersuchen:<br />
1. Die Zähne<br />
2. Wurmbefall?<br />
3. Magengeschwüre ?<br />
4. Die Darmfl ora ?<br />
5. Infekte , wie z.B. Borreliose?<br />
6. Permanenter Stress durch das Training oder<br />
die Haltungsbedingungen?<br />
7. Stoffwechselprobleme?<br />
– also ggf. den Tierarzt hinzuziehen!<br />
Es ist selten die richtige Lösung, einfach mehr<br />
Kraftfutter zu geben. Heute weiß man, dass<br />
hohe Getreiderationen den Körper übersäuern<br />
und Magengeschwüre und Muskelprobleme<br />
begünstigen und zu einer Entkalkung des Skeletts<br />
führen können, weil Getreide sehr viel<br />
Phosphor enthält. Greift man auf eine Kraftfutter-Mischung<br />
oder Pellets zurück, so kann man<br />
in der Regel davon ausgehen, dass alle Inhaltsstoffe<br />
im richtigen Verhältnis zusammengestellt<br />
sind und ist deshalb damit meist auf der sicheren<br />
Seite.<br />
Ich habe z.B. einmal die Idee gehabt, meinen<br />
faulen Spanier-Wallach mit Hafer auf Trab zu<br />
bringen. Das hat gar nicht funktioniert: er wurde<br />
unglaublich „guckig“ und hat gescheut wie der<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Selbst unsere Rentnerin, die 33jährige Appaloosa-Stute<br />
Chaunce, sieht mit gutem Gras noch<br />
gut aus, obwohl sie fast keine Zähne mehr hat.<br />
Weltmeister, schneller wurde er allerdings nicht.<br />
Hafer scheint bei ihm gleich auf die Augen zu<br />
schlagen. Daher habe dieses Experiment wieder<br />
eingestellt und statt dessen zu Gerte gegriffen,<br />
dass wirkt bei ihm viel besser.<br />
Gerade bei Jungpferden kann eine Fütterung<br />
mit viel Hafer ohne entsprechende zusätzliche<br />
Gaben von Calcium zu Knochenaufl ösungen<br />
führen!<br />
Zuviel Kraftfutter und zuwenig Raufutter führt<br />
gerade bei Boxenpferden zu Langeweile und<br />
damit zu Verhaltensproblemen wie Weben,<br />
Koppen, Wände Annagen, Futterneid und Rennen<br />
unter dem Sattel.<br />
Kraftfutter und Raufutter müssen sauber gelagert<br />
werden, damit es nicht verdirbt oder mit<br />
Mäuse- oder Vogelkot verunreinigt wird und<br />
damit zu Krankheiten führen kann.<br />
Sollte eine hohe Kraftfutterration ausnahmsweise<br />
nötig werden, so muss man diese auf<br />
mehrere Portionen über den Tag verteilen, um<br />
eine Überladung des Magens zu verhindern. Bei<br />
einem Quarter Horse sollte man nicht mehr als<br />
2-3 kg Kraftfutter pro Mahlzeit füttern.<br />
Wenn man Kraftfutter zufüttert, sollte man<br />
vorher eine genaue Berechnung der Ration anstellen<br />
und die Futtermenge entsprechend auswiegen.<br />
Dazu wiegt man die Mengen an Heu,<br />
Heulage, Stroh und Kraftfutter exakt ab, die das<br />
jeweilige Pferd erhält.<br />
Jede Ration sollte nach folgenden<br />
Parametern ausgerichtet sein:<br />
1. Die Trockensubstanz (TS) – das ist die Menge,<br />
die das Pferd aufnehmen kann: ca. 2%<br />
seines Körpergewichtes. Jeder Beipackzettel<br />
eines Futters enthält die TS: wenn dieser<br />
z.B. 880 g TS/kg (wie z.B. bei Hafer) angibt,<br />
bedeutet das, dass das Futter noch 120 g<br />
Feuchtigkeit = Wasser enthält. Futtermittel<br />
mit einer niedrigen TS enthalten entsprechend<br />
viel Wasser und verderben dann<br />
auch schnell. Außerdem ist Wasser schwer<br />
und man bezahlt entsprechend viel Geld für<br />
die Feuchtigkeit!<br />
2. Der zweite wichtige Parameter ist die Energie.<br />
Wenn das Pferd nicht genug Energie<br />
erhält, nimmt es ab. Wenn es zuviel Energie<br />
erhält, wird es zu fett und übermütig.<br />
Den Energiebedarf ermittelt man aus dem
Gewicht des Pferdes, seiner Arbeitsleistung, seiner<br />
Haltung und Faktoren wie z.B. Milchleistung einer<br />
Stute o.ä. – dazu gibt es entsprechende Tabellen mit<br />
Bedarfswerten. (Achtung: Energie ist nicht gleich Eiweiß!)<br />
3. Ein Anteil von 20-25 % Rohfaser in der Ration ist<br />
wichtig, um die Darmbakterien im Darm und Blinddarm<br />
und damit die Eiweißfabrik gesund zu erhalten.<br />
4. Der Anteil an Eiweiß in der Ration sollte nicht zu hoch<br />
sein. Eine Überfütterung mit Eiweiß von mehr als 50<br />
% zuviel wird zu Stoffwechselproblemen führen. Viele<br />
Pferde überleben die permanente Überfütterung<br />
nur, weil sie das Eiweiß nicht mehr verwerten. Man<br />
füttert also umsonst; wirft Geld zum Fenster heraus<br />
und belastet den Stoffwechsel des Pferdes unnötig.<br />
Angaben zu Bedarf und Inhaltstoffen kann man in der<br />
Literatur z.B. den FN-Richtlinien Band 4: Haltung, Fütterung,<br />
Gesundheit und Zucht entnehmen. Dieses Buch<br />
enthält eine Vielzahl von wichtigen Informationen für jeden<br />
Pferdebesitzer und ist sehr empfehlenswert.<br />
Es ist auch sinnvoll, einmal die Kosten der monatlichen<br />
Fütterung auszurechnen. Eine preiswerte Fütterung ist<br />
oft genauso gesund wie eine teure Fütterung. Hier kann<br />
man also sparen, ohne dem Pferd zu schaden!<br />
Es gibt auf dem Markt auch etliche Programm für den PC,<br />
die bei der Ausrechnung von Futterrationen helfen. Man<br />
wird nach dieser Berechnung allerdings erstaunt sein,<br />
dass die Mehrheit der Pferde mit 12-15 kg gutem Heu<br />
oder Heulage alles hat, was es braucht.<br />
Wer genau wissen will, was sein diesjähriges Heu enthält,<br />
kann eine Probe zur jeweiligen Landwirtschaftlichen<br />
Untersuchungsstelle (Lufa) schicken und das Futter dort<br />
analysieren lassen. Die Adresse erfragt man bei seiner<br />
Landwirtschaftskammer.<br />
Die meisten Pferdebesitzerinnen bringen es aber nicht<br />
übers Herz, ihren Liebligen nicht noch etwas dazuzugeben.<br />
Wenn es schon sein muss, dann bitte ein paar Äpfel,<br />
ein paar Möhren und eine Handvoll (= ein paar hundert<br />
Gramm) eines eiweißarmen und energiearmen Mischfutters.<br />
Denn Pferde können die Energie des Futters nicht<br />
speichern, sondern sie setzen sie gleich um – dann „sticht<br />
sie der Hafer“ und zu viel führt zu Verhaltensproblemen,<br />
wenn das Pferd seine Energie nicht loswerden kann.<br />
Außerdem muss man beachten, dass der Pferdeorganismus<br />
immer eine gewisse Zeit braucht, um ein Futtermittel<br />
optimal verwerten zu können.<br />
Dauernde Futterumstellungen sind daher schädlich und<br />
zu vermeiden! Wenn man also ein Zusatzfutter geben<br />
will, dann über einen längeren Zeitraum von mehreren<br />
Wochen. Pferde sind als Mülleimer für altes Brot, altes<br />
Obst und andere Abfälle völlig ungeeignet!<br />
Und zum Schluss der Hinweis auf den alten Spruch:<br />
„Das Auge des Herren füttert das Vieh“, der ist auch heute<br />
noch gültig. Pferdefütterung hat auch viel mit Erfahrung<br />
zu tun.<br />
Man muss einfach hinschauen und beurteilen:<br />
Geht es dem Pferd mit dieser Fütterung gut? Ist es gesund,<br />
leistungsfähig, munter, zufrieden und hat ein gutes<br />
und glänzendes Fell? Dann ist offensichtlich alles gut.<br />
Text und Bilder: Petra Roth-Leckebusch<br />
Der „Westernreiter“ verlost zehnmal<br />
das „marstall Western Struktur-Müsli“<br />
im 20 kg-Futtersack!<br />
Die Preisfrage:<br />
Welche Disziplinen des Westernreitens<br />
sind – stellvertretend für das ganze<br />
Spektrum des Sports – auf dem<br />
Futtersack des „marstall Western<br />
Struktur-Müsli“ abgebildet?<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Futter & Gesundheit 15<br />
„Krankheiten des Pferdes“ und „Pferdefütterung“:<br />
Pferdekrankheiten und Pferdefütterung<br />
für Fortgeschrittene und Profis<br />
Wer in Sachen Pferdekrankheiten und Pferdefütterung auf höchstem Niveau mitreden will<br />
und seinen Tierarzt beim nächsten Besuch mit profundem Fachwissen überraschen möchte,<br />
dem seien die zwei Bücher des Parey Buchverlags ans Herz gelegt, die in jeden studentischen<br />
Bücherschrank gehören. Die beiden umfangreichen Bücher sind Standardwerke in<br />
ihren Fächern und werden vielfach in der Lehre eingesetzt.<br />
„Krankheiten des Pferdes. Ein Leitfaden für Studium und Praxis“ ist gewaltige 632 Seiten<br />
stark – inklusive vieler plakativer Abbildungen – und deckt damit eine riesige Bandbreite<br />
des Themas ab. Zumindest im deutschsprachigen Bereich soll es nichts Besseres als die<br />
vorliegende Enzyklopädie zu Diagnose und Therapie von Krankheiten beim Pferd geben.<br />
Auch „Pferdefütterung“ ist das fachliche Standardwerk für seinen Bereich. Wissenschaftlich<br />
fundiert und umfassend führt es in die Grundlagen der Ernährung sowie den Energie-<br />
und Nährstoffbedarf des Pferdes ein und gibt einen Überblick sowohl über klassische<br />
als auch neue Futtermittel und Fütterung. Darüber hinaus informiert es über die spezielle<br />
Fütterung von Pferden unterschiedlicher Alters- und Leistungsklassen sowie über ernährungsbedingte<br />
Krankheiten, Diätetik und tierschutzgerechte Fütterung.<br />
Der Leser sollte sich allerdings bewusst sein, dass er selbstverständlich keine leichte Lektüre<br />
mit diesen klassisch-wissenschaftlichen Lehrbüchern erwarten kann. Neben der nicht<br />
gerade augenfreundlichen Aufmachung sind für beide Werke Vorkenntnisse hilfreich und<br />
teilweise notwendig. Insbesondere das Buch der Pferdekrankheiten ist mit medizinischen<br />
Fachausdrücken gespickt, die für Laien fast unverständlich sind.<br />
� H.-J. Wintzer (Hrsg.): Krankheiten des Pferdes. Ein Leitfaden für Studium und Praxis<br />
632 Seiten, 3. unveränderte Aufl age, ISBN: 9783830440031, Parey Buchverlag, 109,00 €<br />
� H. Meyer, M. Coenen: Pferdefütterung. 256 Seiten, 4. neu bearbeitete Aufl age,<br />
ISBN: 9783830440215, Parey Buchverlag, 34,95 €<br />
GEWINNSPIEL:<br />
Unter allen richtigen Einsendungen<br />
verlosen wir zehn 20 kg-Säcke des<br />
„marstall Western Struktur-Müsli“!<br />
Bitte senden Sie die Lösung per Email<br />
an ewu-<strong>western</strong>reiter@gmx.de oder an<br />
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Die Gewinner werden in der Oktober-Ausgabe veröffentlicht und<br />
erhalten Ihren Gewinn per Post zugestellt.
16<br />
Futter & Gesundheit<br />
Von Regina Käsmayr<br />
Auf den Zahn<br />
gefühlt ...<br />
An dem Tag, als der Mensch<br />
das letzte freie Pferd aus der<br />
Steppe fi ng, wurden die Zahnprobleme<br />
geboren. Denn mit<br />
seiner Domestikation bekam das<br />
Pferd ein neues Fressverhalten.<br />
Und dadurch zu lange Schneidezähne,<br />
Zahnhaken und eingerissene<br />
Zähne. Deshalb braucht<br />
jedes moderne Pferd regelmäßige<br />
Zahnpfl ege.<br />
Zugegeben: Pferdezahnpfl ege sieht ein wenig<br />
brachial aus. Mit ellenlangen Fräsmaschinen<br />
sägen Tierärzte und Dentalpraktiker<br />
im Pferdemaul herum. Dabei produzieren sie<br />
Geräusche, als wenn Metall auf Knochen kratzt.<br />
Der Patient schwankt betäubt im Takt der Fräsmaschine<br />
nach rechts und links, lasst den Kopf<br />
hängen und sieht mit seiner Maulsperre aus, als<br />
könnte er am Ende doch kotzen.<br />
Und so etwas soll man seinem Pferd<br />
ein- bis zweimal im Jahr antun? Einfach<br />
so ganz ohne Grund?<br />
„Ja“, sagt Pferde-Dentistin Gabi Schmidt aus<br />
Waldbröl. „Schon beim Fohlen sollte die Zahnstellung<br />
kontrolliert werden. Im Zahnwechsel<br />
halbjährlich, danach jährlich.“<br />
Denn einen Grund gibt es immer: Kein Pferd<br />
frisst heute mehr so, wie die Natur es vorgesehen<br />
hat. Und weil das so ist, entstehen bei allen<br />
Pferden Zahnprobleme – mal mehr, mal weniger<br />
ausgeprägt.<br />
Angefangen hat alles in der kargen, sandigen<br />
Steppe. Hier entwickelte sich das Pferd vor Jahrtausenden<br />
zu dem, was es ist – ein Flucht- und<br />
Herdentier, optimal angepasst an seinen Lebensraum.<br />
Bis zu 16 Stunden am Tag verbrachte<br />
es damit, trockenes, silikatreiches Gras mit seinen<br />
Schneidezähnen abzubeißen und mit den<br />
Backenzähnen zu zermahlen. Manchmal fraß<br />
es sogar ein wenig Sand mit. „Silikate sind sehr<br />
harte, abreibende Stoffe“, erklärt Gabi Schmidt.<br />
„Unser Gras heute ist ganz dicht und weich und<br />
silikatarm, so dass das Pferd die Schneidezähne<br />
kaum abnutzt.“ Das ursprüngliche Steppentier<br />
schliff sich beim Fressen pro Jahr zwei bis drei<br />
Millimeter Zahnschmelz ab. Und genau so weit<br />
wachsen noch heute die Schneidezähne nach.<br />
Pech für das domestizierte Pferd, dass es zuweilen<br />
nicht einen einzigen Millimeter loswird.<br />
Am härtesten trifft es Boxenpferde, die gar kein<br />
Futter mehr abbeißen, aber dafür viel hartes<br />
Kraftfutter mit den Backenzähnen zermahlen.<br />
Diese Tiere haben nach einigen Jahren so lange<br />
Schneidezähne und so kurze Backenzähne, dass<br />
■ Kuriose Fakten über Pferdezähne<br />
Eine sogenannte „Milchkappe“ - man kann schön sehen, wie bereits ein<br />
weiterer Zahn über den vorhandenen wächst. (Foto: R. Robaldo)<br />
sie Ober- und Unterkiefer gewaltsam aufeinander<br />
pressen müssen, um überhaupt noch kauen<br />
zu können. Gabi Schmidt kennt die Folgen<br />
nur zu genau: „Durch das starke Zusammenpressen<br />
der Kiefer entsteht ein großer Druck<br />
auf die Schneidezähne und die Kaumuskulatur,<br />
welche verspannt und schmerzhaft wird. Von<br />
der Muskulatur im Kiefergelenksbereich setzen<br />
sich diese Verspannungen weiter übers Hinterhauptsbein,<br />
die Rückenmuskulatur bis in die<br />
Hinterhand fort.“ Es kommt zu starken Veränderungen,<br />
die sich auch auf das Reiten auswirken<br />
wie Taktunreinheiten, Verwerfen im Genick,<br />
Aufrollen, gegen das Gebiss gehen, Kopfschlagen<br />
und Steigen.<br />
Auch in der Maulhöhle des Pferdes beginnt ein<br />
Teufelskreislauf. Durch den enormen Druck, mit<br />
dem das Pferd die Backenzähne zusammenpresst,<br />
kann sich der Kiefer verbiegen. Außerdem<br />
vollführt das Pferd beim Kauen weniger<br />
mahlende Seitwärtsbewegungen mit dem Unterkiefer.<br />
Diese Bewegungen sind aber von der<br />
1. Karies gibt es bei Pferden praktisch nicht – außer bei gesplitterten oder abgerissenen<br />
Zähnen, wo sich Futter in den Bruchstellen ablagern kann. Pferdezähne sind viel härter<br />
als Menschenzähne.<br />
2. In den 30er Jahren erfand die Firma Hauptner aus Solingen eine wassergekühlte Schleifmaschine<br />
zur Korrektur von Pferde-Zahn-Anomalien. Allein das Antriebs-Aggregat war<br />
so groß und schwer, dass es auf einem Anhänger transportiert wurde.<br />
3. Eine Zahnspange für Pferde gibt es theoretisch bereits. Nur wurde sie bisher noch nicht<br />
eingesetzt. Sie wurde entwickelt, um Überbisse im Fohlenalter zu kurieren. Allerdings<br />
müsste das Fohlen dann Tag und Nacht eine Platte mit einem Drahtgestell im Maul haben,<br />
was praktisch kaum zu verantworten ist.
Natur gewollt, damit sich alle Zähne am breiteren<br />
Oberkiefer und am schmaleren Unterkiefer<br />
gleichmäßig abnutzen. Kommt es nicht dazu,<br />
entstehen so genannte Schärfen, Rampen und<br />
Zahnhaken. „Es gibt Zahnhaken, die sehr spitz<br />
ausgeprägt sind“, erklärt Schmidt. „Rampen<br />
sehen aus wie Skisprungschanzen. Schärfen<br />
entstehen am Oberkiefer außen und am Unterkiefer<br />
auf der Innenkante.“<br />
Dass ein Pferd Zahnprobleme hat, erkennt der<br />
Besitzer unter anderem daran, dass während<br />
des Fressens große Mengen Futter wieder herausfallen<br />
– eine Folge der sich nicht berührenden<br />
Backenzähne (weitere Hinweise: siehe<br />
Kasten rechts).<br />
Ein anderes Problem, an dem 30 Prozent aller<br />
Pferde leiden, sind Wolfszähne. Diese Zähne<br />
sind Überbleibsel (Rudimente) aus der Urzeit.<br />
Die Urwildpferde lebten im Wald und ernährten<br />
sich von Blättern. Daher waren ihre Backenzähne<br />
anders gebaut und mehr an der Zahl. Aus<br />
ursprünglich sieben bis acht einzelnen Backenzähnen<br />
wurden durch den Umzug des Pferdes<br />
auf die Steppe sechs große, schmelzfaltige<br />
Zähne. „Den siebten und manchmal auch den<br />
Ein gesundes Pferdegebiss. (Foto: R. Robaldo)<br />
achten Zahn fi nden wir als Wolfszahn meistens<br />
vor dem ersten oberen Backenzahn“, sagt Gabi<br />
Schmidt. „Sie können aber auch im Unterkiefer<br />
auftreten. Manchmal sind sie blind, das heißt,<br />
sie sind noch von Schleimhaut überzogen und<br />
als Knubbel unter dieser zu fühlen.“ Wolfszähne<br />
verursachen große reiterliche Probleme, da<br />
sie genau an der Stelle liegen, an der das Gebiss<br />
einwirkt. Deshalb sollten diese Zähne immer<br />
von einem Dentist oder Tierarzt gezogen werden.<br />
Ziehen muss Gabi Schmidt auch so genannte<br />
Milchzahnkappen. Sie entstehen, wenn die<br />
bleibenden Zähne den Milchzahn nicht herausdrängen,<br />
sondern dieser auf den Zweiten sitzen<br />
bleibt wie eine Kappe. Im schlimmsten Fall können<br />
die Milchzähne so hartnäckig sein, dass die<br />
zweiten Zähne über ihnen aus dem Zahnfl eisch<br />
drängen. Das Pferd hat dann eine dritte Zahnreihe.<br />
In solchen Fällen müssen die Milchzähne<br />
operativ entfernt werden.<br />
Neben der regelmäßigen Zahnkontrolle können<br />
Pferdebesitzer einiges tun, um Zahnhaken,<br />
Schärfen und Rampen vorzubeugen. Schmidt<br />
schlägt vor, den Pferden Baumstämme auf die<br />
Koppel zu legen, an denen sie ihre Schneidezähne<br />
abnutzen können. Pappel, Weide oder Birke<br />
seien besonders geeignet. „Außerdem sollte<br />
Kraftfutter gequetscht gefüttert werden. Ganzer<br />
Mais ist wegen seiner Härte sehr schädlich für<br />
die Zähne unserer Pferde. Häufi ge Folgen davon:<br />
gerissene Zähne!“<br />
Ist die Zahnpfl ege erst einmal fällig, so hat der<br />
Pferdehalter die Wahl, entweder einen Tierarzt<br />
oder einen Pferdedentisten zu bestellen.<br />
In Deutschland gibt es etwa 50 ausgebildete<br />
Pferde-Dentalpraktiker. Schmidt schlägt vor,<br />
diejenigen Therapeuten, die in die engere Wahl<br />
kommen, nach ihrer Ausbildung zu befragen.<br />
Außerdem sei es wichtig, als Besitzer über<br />
alle Missstände im Pferdemaul ausführlich informiert<br />
und aufgeklärt zu werden. „Die herkömmliche<br />
tierärztliche Ausbildung ist nicht auf<br />
Zahnpfl ege ausgelegt“, sagt Schmidt „Früher<br />
wurde diese Arbeit eher von den Hufschmieden<br />
gemacht.“<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Futter & Gesundheit 17<br />
Ein ausgewachsenes Pferd hat 36 (Stuten) bzw. 40 (Hengste und Wallache) Zähne.<br />
Diese bestehen aus:<br />
� 12 Schneidezähne (Incivisi, benannt I1, I2, I3, also drei in jeder Kieferhälfte)<br />
� 4 Eckzähne oder Hengstzähne (Caninus, benannt C, einer in jeder Kieferhälfte)<br />
� 12 vordere Backenzähne (Prämolaren, benannt P2, P3, P4, drei in jeder Kieferhälfte)<br />
� 12 hintere Backenzähne (Molaren, benannt M1, M2, M3, drei in jeder Kieferhälfte)<br />
� sowie evtl. ein oder mehrere Wolfszähne (benannt P1, da der Wolfszahn als erster der<br />
Prämolares gewertet wird)<br />
Von M1 bis M3 und von C werden keine Milchzähne angelegt. Wolfszähne erscheinen erstmalig<br />
beim 5-6 Monate alten Fohlen. Die bleibenden M1 stoßen mit einem Jahr durch. Als<br />
nächstes wechseln I1, P2, P3 und M2 im Alter von 2,5 Jahren. Mit 3,5 Jahren schließlich<br />
brechen I2, P4 und M3 durch. Erst mit 4,5 Jahren wechselt I3 und C stößt durch.<br />
Vor 75 Jahren pfl egte man die Zähne der Pferde<br />
allerdings nicht aus Tierliebe – man wollte bei<br />
den Pferden lediglich eine optimale Futterverwertung<br />
erzielen, damit mehr Getreide für die<br />
Bevölkerung übrig blieb. Durch die maschinelle<br />
Revolution in der Landwirtschaft nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg verlor das Pferd an Bedeutung.<br />
Und mit ihr auch das Wissen um seine<br />
Zahnpfl ege. Erst seit einigen Jahren beschäftigen<br />
sich Tierärzte wieder mit diesem Fachbereich.<br />
Die Dentisten widmen sich ihm sogar voll<br />
und ganz.<br />
Wird Gabi Schmidt zu einem Patienten gerufen,<br />
so untersucht sie zunächst das unsedierte Pferd<br />
mittels einer speziellen „Reingreiftechnik“, die<br />
durch ihren Ausbilder, den Kanadier Louis Pequin,<br />
entwickelt wurde. �<br />
Die kaum mehr vorhandenen Zähne eines<br />
30-jährigen Pferdeopas. (Foto: R. Robaldo)
18<br />
Futter & Gesundheit<br />
Ohne dabei die Zunge herauszuziehen, greift<br />
Schmidt in den zahnfreien Raum zwischen<br />
Schneide- und Backenzähnen und von dort aus<br />
nach hinten in die Mundhöhle. Eine Technik, die<br />
der Laie besser nicht ausprobieren sollte – „das<br />
lernt man nicht von heute auf morgen.“<br />
Nacheinander fasst Schmidt so alle Zahnreihen<br />
ab und notiert Fehlstellungen, hohe oder lose<br />
Zähne, Rampen und Haken in einem Befundbogen.<br />
Mit Hilfe dieses Befundes wird dem<br />
Besitzer ausführlich erklärt, wie Zahnprobleme<br />
entstehen und warum eine Zahnbehandlung<br />
notwendig ist.<br />
Wenn der Besitzer sich nun für eine Behandlung<br />
entscheidet, kommen Kosten in Höhe von 70 bis<br />
150 Euro auf ihn zu. Außerdem muss er einen<br />
Tierarzt bestellen, der das Pferd für den Dentisten<br />
sediert. Diese Kosten belaufen sich noch<br />
einmal auf etwa 40 Euro.<br />
Zivilisationskrankheiten des Pferdes<br />
Stoffwechselentgleisungen<br />
führen aufs Abstellgleis<br />
Den Begriff der Zivilisationskrankheiten kennt man aus der Humanmedizin.<br />
Er umfasst alle Erkrankungen, die in den letzten Jahrzehnten<br />
gehäuft auftreten und ursächlich aufgrund von modernen<br />
Lebensweisen und -bedingungen entstehen. Gerade in letzter Zeit<br />
treten derlei Krankheitsbilder auch bei Pferden gehäuft auf.<br />
Zu den Zivilisationskrankheiten zählen beim<br />
Menschen verschiedene Formen von Allergien,<br />
Bluthochdruck, Herzinfarkt, Rückenprobleme<br />
(insbesondere Bandscheibenvorfälle)<br />
und mittlerweile auch Krebs. Nicht selten werden<br />
solche Krankheitsbilder (Rückenschmerzen,<br />
Hinweise auf Zahnprobleme:<br />
� große Mengen aus dem Maul<br />
fallendes Futter<br />
� viel Kraftfutter ins Maul nehmen<br />
� das Heu vor dem Kraftfutter essen<br />
� Heu- oder Graswickel kauen<br />
� Änderung des Saufverhaltens<br />
� Anormale Kaubewegungen<br />
� Schlechter Atem<br />
� Permanent hängende Unterlippe<br />
� Schlechte Laune � Kopfscheue<br />
� Gewichtsverlust � Stumpfes Fell<br />
� Blutungen aus dem Maul<br />
� Asymmetrien im Gesicht<br />
� Lange Fasern im Kot<br />
� Unregelmäßige oder ausbleibende<br />
Rosse, Deckunlust<br />
Bluthochdruck) dann auch nicht ernst genommen<br />
und nach dem Motto „das hat doch jeder“<br />
mit einem Achselzucken abgetan. Die Tendenz<br />
erkennt man auch im Pferdesektor. Spricht ein<br />
Pferdebesitzer an, dass sein Pferd an Hufrehe<br />
erkrankt ist, erntet er bestenfalls ein mitleidiges<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Nach der Narkose werden Zahnhaken mit einem<br />
speziellen Diamantfräser entfernt. „Da dieser<br />
Fräser nur auf harten Substanzen arbeitet, sind<br />
ernsthafte Verletzungen der Schleimhaut ausgeschlossen“,<br />
erklärt Schmidt. „Die Behandlung<br />
von hohen Strukturen im hinteren Backenzahnbereich<br />
und das Runden der scharfen Kanten<br />
geschieht ausschließlich durch Raspelarbeit.“<br />
Zu lange und schiefe Schneidezähne werden<br />
mit einer Diamantscheibe Stück für Stück abgeschliffen,<br />
bis ein entspannter Backenzahnkontakt<br />
hergestellt ist. Am Ende muss eine gerade<br />
Lücke zwischen den Schneidezähnen entstehen,<br />
wenn das Pferd den Kopf oben hält. Nimmt das<br />
Pferd den Kopf zum Boden, schiebt sich der<br />
Unterkiefer nach vorne und die Lücke ist geschlossen.<br />
Das Pferd kann so problemlos ohne<br />
schmerzhaften Druck Gras abbeißen.<br />
Fotos: Roberto Robaldo, www.robaldo.de<br />
Lächeln. Diese und weitere „Wohlstandskrankheiten“<br />
werden oftmals schulterzuckend akzeptiert.<br />
Dabei lässt sich durchaus gegensteuern,<br />
diese Erkrankungen einzudämmen. Da sich aber<br />
Haltungsbedingungen und Fütterungstechniken<br />
in vielen Ställen in einer bestimmten Form eingefahren<br />
haben, sind diese Gewohnheiten nicht<br />
immer einfach zu ändern. Doch hier muss der<br />
Hebel angesetzt werden, wenn man Stoffwechselerkrankungen<br />
in den Griff bekommen will.<br />
■ Falsches Futter und zu wenig Bewegung<br />
Insbesondere werden zu wenig Bewegung und<br />
falsches Futter als Hauptursache für Stoffwechselerkrankungen<br />
verantwortlich gemacht. Im<br />
Prinzip kein großer Aufwand, Abhilfe zu schaffen<br />
– wenn man doch etwas mehr Zeit fürs Pferd<br />
oder der Stallbesitzer endlich mal ein Einsehen<br />
hätte und nicht so großzügig oder auch falsch<br />
füttern würde! Oft werden deshalb die Folgen<br />
falscher Haltung und Fütterung in Kauf genommen.<br />
Dann ist das Pferd eben ein wenig zu dick!<br />
Mastiges Pferd: Ein gut genährtes<br />
Pferd scheint heutzutage auch als<br />
eine Art Statussymbol zu gelten.
Eine magere Weide kann für viele Pferde Vorteile haben. Es muss jedoch unbedingt auf die<br />
Grasnabe geachtet werden, da diese empfindlich ist und nicht kaputt getreten werden sollte.<br />
Damit kann einem wenigstens keiner nachsagen,<br />
dass man sein Pferd zu schlecht füttert. Ein<br />
gut genährtes Pferd scheint heutzutage auch als<br />
eine Art Statussymbol zu gelten. Man soll es sehen,<br />
dass das Pferd nur das Beste bekommt. Der<br />
Specknacken wird schnell zu einer angerittenen<br />
Muskulatur umgedichtet. Etwas Speck auf den<br />
Rippen schadet dem Tier sowieso nicht, weil es<br />
dann für den Winter eine gute Wärmeisolation<br />
hat! Doch gerade solche Gedanken verteidigen<br />
den unaufhörlichen Weg in Richtung Stoffwechselerkrankung<br />
mit teils irreversiblen Folgen.<br />
Durch zu viel kohlenhydratreiches Futter, das<br />
zu einer großen Vermehrung von Bakterien im<br />
Darm führt, die Kohlenhydrate aufspalten, entstehen<br />
sogenannte Streptokokken. Dabei wird<br />
zudem viel Milchsäure freigesetzt, was zum<br />
Absterben von Darmbakterien führt, die Rohfaseranteile<br />
aufspalten. Damit wiederum werden<br />
Giftstoffe freigesetzt, was mit einer Überzuckerung<br />
einhergeht. Das Ende vom Lied sind<br />
Erkrankungen, die sich in Form des Equinen<br />
Metabolischen Syndroms (EMS), Cushing und<br />
in Folge davon häufi g der gefürchteten Hufrehe<br />
äußern.<br />
Als Symptome beim Metabolischen Syndrom<br />
zeigen sich Verfettung, insbesondere an Stellen<br />
wie am Nacken, an der Schulter ...<br />
■ Equines Metabolisches Syndrom<br />
Das Equine Metabolische Syndrom ist eine<br />
„moderne“ Krankheit, die immer häufi ger vorkommt.<br />
Zwar gab es diese Krankheit auch früher<br />
schon – jedoch sicherlich nicht in der heutigen<br />
gehäuften Form – ,man konnte sie aber auch<br />
schwer diagnostizieren. Oft erkannte man als<br />
Krankheitsbild letztendlich nur die darauf folgende<br />
Hufrehe. Beim Metabolischen Syndrom<br />
handelt es sich um eine Erkrankung des Zucker-<br />
und Energiestoffwechsels, die durch falsche und<br />
zu üppige Fütterung sowie Bewegungsmangel<br />
ausgelöst wird. Als Symptome zeigen sich Verfettung,<br />
insbesondere an bestimmten Stellen<br />
wie am Nacken des Pferdes, an der Schulter und<br />
Fettpolster neben dem Schweifansatz auf der<br />
Kruppe. Das Pferd hat einen erhöhten Blutzuckerspiegel<br />
und bildet eine Insulinresistenz aus.<br />
Die Folge davon: Hufrehe.<br />
... und Fettpolster neben dem Schweifansatz<br />
auf der Kruppe.<br />
Die Verfettung entsteht durch übermäßige Nahrungsaufnahme,<br />
oft gekoppelt mit Bewegungsmangel.<br />
Allerdings spielt auch das Gehirn eine<br />
Rolle, das durch einen Defekt dem Pferd ein<br />
ständiges Hungergefühl vermittelt. Wenn das<br />
Nahrungsangebot da ist, wird deshalb auch<br />
ständig gefressen. Damit wird mehr Energie<br />
zugeführt als der Körper verbrennen kann, die<br />
dann in Form von Fettdepots eingelagert wird.<br />
Zusätzliche Anzeichen vom Metabolischen Syndrom<br />
und Dispositionen sind eine Erkrankung<br />
zwischen dem 8. und 18. Lebensjahr, verringerte<br />
Leistungsbereitschaft, Infektionsneigung,<br />
Fruchtbarkeitsprobleme und unbefriedigende<br />
Bemuskelung.<br />
■ Equines Cushing-Syndrom<br />
Als sogenannte Alterserkrankung wird das<br />
Cushing angesehen. Es handelt sich um eine<br />
Erkrankung der Hirnanhangsdrüse, welche mit<br />
Hormonstörungen einhergeht. Zunächst vermutete<br />
man als Ursache Tumore, was sich aber<br />
nicht bestätigt hat. Vielmehr handelt es sich um<br />
eine Fehlsteuerung der Produktion der Hormone<br />
ACTH und POMC in der Hirnanhangsdrüse.<br />
Meist beginnt die Krankheit erst ab einem Alter<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Futter & Gesundheit 19<br />
von 18 Jahren. Möglicherweise ist der Kortisolspiegel<br />
des Pferdes erhöht, er kann aber auch<br />
auf normalem Niveau liegen.<br />
Häufi g sind Cushingpferde sogar abgemagert,<br />
wobei sie dennoch die typischen Fettdepots aufweisen<br />
können, die auch beim Metabolischen<br />
Syndrom vorkommen (Nacken, Schulter, Schweifansatz).<br />
Häufi ge Symptome sind auch langes<br />
Winterfell, das auch im Sommer nicht vollständig<br />
abgeworfen wird. Die Pferde sind oft lethargisch<br />
und nicht leistungsfähig. Sie schwitzen<br />
leicht und haben eine schlechte Bemuskelung.<br />
Das Immunsystem ist geschwächt, sie neigen zu<br />
Infektionen und schlechter Wundheilung. Wie<br />
schon beim Metabolischen Syndrom haben die<br />
Pferde oft auch Fruchtbarkeitsprobleme. Man<br />
beobachtet auch eine übermäßige Aufnahme<br />
von Wasser und ebensolcher Harnproduktion<br />
sowie eine Insulinresistenz. �<br />
Auch im BigBag!
20<br />
Futter & Gesundheit<br />
Auch die Neigung zur Hufrehe ist typisch für<br />
Cushing. Nicht alle Symptome müssen bei einem<br />
Cushing-Pferd auftreten. So können Cushing-Pferde<br />
sowohl abgemagert als auch fettleibig<br />
sein. Es wird vermutet, dass die Entwicklung<br />
zum Cushing-Syndrom, also der Fehlsteuerung<br />
der Hirnanhangsdrüse, sich aus einer jahrelangen,<br />
langsamen Verfettung heraus entwickeln<br />
kann. Die Symptome des Cushing lassen sich<br />
medikamentös gut behandeln, die Krankheit ist<br />
jedoch nicht heilbar.<br />
Die Stoffwechselvorgänge sind im Körper sehr<br />
komplex, so dass sich bei Störungen in diesem<br />
System viele unterschiedliche Symptome zeigen<br />
und Erkrankungen entwickeln können. Durch<br />
äußere und innere Einfl üsse werden nicht selten<br />
körpereigene Entgiftungsvorgänge gestört, was<br />
schließlich zu krankhaften Auswirkungen führen<br />
kann. Zu den krankmachenden Faktoren, die<br />
den Stoffwechsel beeinfl ussen, gehören nicht<br />
nur Fütterungsfehler und Bewegungsmangel,<br />
sondern auch äußere und innere toxische Einfl<br />
üsse und Belastungen wie Elektrosmog, Impfungen<br />
(Schwermetallbelastung), Wurmkuren,<br />
Medikamente, Futtergifte, Pestizide, Fungizide<br />
und anderweitige Stressoren. Diese Belastungen<br />
strapazieren nicht nur die Stoffwechsellage,<br />
sondern auch das Immunsystem. Somit können<br />
Allergien und Unverträglichkeiten entstehen.<br />
Erste Anzeichen von Störungen hingegen kann<br />
der Pferdebesitzer feststellen, wenn frühzeitig<br />
Müdigkeit und Erschöpfungszustände auftreten,<br />
auch bei geringen Anstrengungen. Weitere<br />
Hinweise sind Verdauungsstörungen, die sich in<br />
vermeintlich harmlosen Blähungen, Durchfällen<br />
und Kotwasser äußern.<br />
Zu den krankmachenden Faktoren, die den Stoffwechsel<br />
beeinflussen, gehören auch äußere und<br />
innere toxische Einflüsse und Belastungen wie<br />
z.B. Impfungen (Schwermetallbelastung).<br />
Ein untrügliches Zeichen für eine Stoffwechselstörung<br />
sind Hautprobleme, die meist mit<br />
einer Leberproblematik in Verbindung stehen.<br />
Die Leber hat dabei Schwierigkeiten, mit dem<br />
Abbau von Giftstoffen fertig zu werden. Damit<br />
müssen andere Entgiftungsorgane diese Aufgabe<br />
mit übernehmen. Die Haut hat ebenfalls eine<br />
entgiftende Funktion. Überlastungen der Entgiftungsorgane<br />
zeigen sich deshalb in schuppiger,<br />
schorfi ger Haut, stumpfem Fell und verzögertem<br />
Fellwechsel.<br />
■ Equines Fibromyalgie-Syndrom<br />
Neben Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen<br />
können auch wechselnde und diffuse<br />
Lahmheiten auftreten. Auch chronische Atemwegserkrankungen<br />
(insbesondere COB) können<br />
die Folge von ursächlichen Stoffwechselproblemen<br />
sein. Weiterhin können sich Hufrehe, chronische<br />
Viruserkrankungen, Sommerekzem, Magen-/Darmstörungen,<br />
Koliken sowie psychische<br />
Probleme wie Depressionen einstellen. Zu den<br />
Um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen, sollte man auf eine natürliche und ausgewogene<br />
Fütterung achten. Viel Bewegung (ohne Überlastung des Pferdes) ist angesagt.<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Krankheitsbildern gehören aber auch Halswirbelsäulensyndrome,<br />
Pilzerkrankungen (Mykosen)<br />
sowie Parasitenbefall.<br />
Neben dem Metabolischen Syndrom (EMS) und<br />
Cushing häuft sich auch das Krankheitsbild des<br />
Equinen Fibromyalgie-Syndroms (EFMS). Hierbei<br />
handelt es sich um eine Erkrankung, die schwer<br />
diagnostiziert werden kann. Die Symptome gehen<br />
von Müdigkeit über Nervenstörungen, unspezifi<br />
sche Lahmheiten, Verhaltensänderungen<br />
bis hin zu endokrinen Störungen. Ein Pferd kann<br />
nur zwei oder auch bis zu 20 Symptomen aufzeigen.<br />
Ähnlich wie beim Menschen zählen Schmerzen,<br />
die „überall“ auftreten, zu den typischen Symptomen<br />
bei Fibromyalgie. Es handelt sich dabei<br />
um Muskelschmerzen, Weichteil-, Sehnen- und<br />
Gelenkschmerzen. Zu verzeichnen ist eine allgemeine<br />
Schmerzüberempfi ndlichkeit. Hinzu<br />
kommen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, immer<br />
wieder auffl ackerndes Erkältungsgefühl, Allergien,<br />
Schleimhautirritationen etc.<br />
Offenstall oder Weidegang sind zwar immer<br />
besser als jede Box, dennoch werden nur<br />
gezielte Bewegungsanreize den Vierbeiner<br />
zum laufen animieren.<br />
Pferde mit EFMS reagieren schon auf eine<br />
leichte Palpation mit Abwehrreaktionen. Insbesondere<br />
wehren sich die Pferde auch gegen<br />
das Gurten und das Satteln. Eine besondere Berührungsempfi<br />
ndlichkeit weisen diese Pferde an<br />
der Interkostal- und Abdominalmuskulatur auf.<br />
Die Schmerzen machen die Tiere zum einen Teil<br />
aggressiv, andere wiederum schalten ab und<br />
„verkriechen sich in ihrem Schmerz“.<br />
Auch beim Equinen Fibromyalgie-Syndrom geht<br />
man in erster Linie davon aus, dass die Ursachen<br />
unter anderem in einer Fehlernährung<br />
liegt. Ein Zuviel an Kohlenhydraten begünstigen<br />
die Erkrankung.
■ Vorbeugung von<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
Um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen,<br />
sollte man auf eine natürliche und ausgewogene<br />
Fütterung achten.<br />
Viel Bewegung (ohne Überlastung des Pferdes)<br />
ist angesagt. Zudem gilt es einer Verfettung<br />
frühzeitig vorzubeugen. Bei gefährdeten Pferden<br />
sollte man auf Futtermittel wie trockenes<br />
Brot, Silage, Mais und Rübenschnitzel komplett<br />
verzichten.<br />
Kraftfutter sollte mit extremer Zurückhaltung<br />
und grundsätzlich nur bei einer entsprechenden<br />
Leistungsabforderung gegeben werden.<br />
Kraftfutter sollte mit extremer Zurückhaltung<br />
und grundsätzlich nur bei entsprechender Leistungsabforderung<br />
gegeben werden. Bei einem<br />
Pferd, das täglich eine Stunde spazieren geritten<br />
wird, kann auf Kraftfutter ganz verzichtet<br />
werden.<br />
Neben einer moderaten Fütterung darf die tägliche<br />
Bewegung des Pferdes nicht fehlen. Weidegang<br />
oder ein Auslauf ist zwar immer besser<br />
als jede Box, in der sich das Pferd nur umdrehen<br />
kann, dennoch werden nur gezielte Bewegungsanreize<br />
den Vierbeiner dazu animieren zu laufen.<br />
Das können Artgenossen bewerkstelligen,<br />
die zum Spielen und Laufen auffordern, aber<br />
auch die Trennung von Futter-, Tränk- und Ruhestätten.<br />
Trotzdem reicht dies alles noch nicht<br />
aus, um ein adäquates Bewegungsprogramm zu<br />
ersetzen.<br />
Zudem sollte man auf eine ausgewogene Mineralstoff-<br />
und Vitaminversorgung achten. Nicht<br />
selten spielen bei Stoffwechselproblemen fehlende<br />
Mineralien, Spurenelemente und Vitamine<br />
eine Rolle.<br />
Deshalb steht für die erfolgreiche Therapie von<br />
Stoffwechselerkrankungen immer zunächst das<br />
Entgiften und Entsäuern des Organismus auf<br />
dem Plan, eine ausgewogene, basische und<br />
kohlenhydratarme Fütterung sowie genügend<br />
Bewegung. Hinzu kommt die ausreichende Versorgung<br />
mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen.<br />
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WESTERNREITER – August 2009<br />
Futter & Gesundheit 21<br />
Ute Holm<br />
„Den fi nd ich<br />
wirklich gut!“
22<br />
Futter & Gesundheit<br />
Von Regina Käsmayr<br />
Aus dem Bauch heraus<br />
Die Kolik ist das Gespenst unter den Pferdekrankheiten. In Geschichten<br />
geistert sie durch jeden Pferdestall, wird in jedem Stübchen und<br />
jeder FN-Prüfung ausgiebig besprochen. Doch wenn sie einmal ein<br />
Pferd befällt, laufen die meisten Besitzer trotzdem Amok. Was Sie<br />
als Pferdehalter tun können um dem Spuk ein Ende zu machen.<br />
Noch heute bekommt die 28-jährige Lena<br />
Wendler Bauchschmerzen, wenn sie an<br />
die Szene denkt, die sich vor 16 Jahren in<br />
einem kleinen Reitstall abspielte: Ihr Lieblings-<br />
Schulpferd „Whisby“, eine freundliche fuchsfarbene<br />
Warmblut-Stute, habe eine Kolik, teilte ihr<br />
der Reitlehrer mit. Wenn sie helfen wolle, solle<br />
sie das Pferd führen. „Und falls sie sich wälzt,<br />
kann es passieren, dass sie Darmverschlingung<br />
bekommt und stirbt“, sagte der Reitlehrer zur<br />
12-Jährigen Lena. „Also verhindere mit allen<br />
Mitteln, dass sie sich wälzt!“<br />
So ließ man Lena mit dem kranken Pferd allein.<br />
Nach drei Runden Schritt in der Halle wälzte<br />
sich Whisky zum ersten mal. In Panik schlug<br />
Lena mit einer Gerte auf das Pferd ein, heulte<br />
und schrie. Als der Reitlehrer nach einer Viertelstunde<br />
wiederkam, liefen Lena Tränen der Verzweifl<br />
ung über die Wangen. Ein Tierarzt wurde<br />
nicht bestellt. Am nächsten Morgen war Whisby<br />
tot.<br />
„Keiner hat gemerkt, was ich mir für Vorwürfe<br />
gemacht habe“, sagt Lena heute. „Ich war mit<br />
sicher: Whisby musste meinetwegen sterben,<br />
weil ich sie habe wälzen lassen.“<br />
So viel ist sicher: Die Chance, dass ein kolikendes<br />
Pferd vom Wälzen eine Darmverschlingung<br />
bekommt, sind ebenso hoch wie die, dass<br />
sich dadurch eine bereits bestehende Verschlingung<br />
löst. Dennoch sind sich Fachleute uneinig<br />
darüber, wie man einen Kolik-Patienten bis zur<br />
Ankunft des Tierarztes behandeln soll. Führen,<br />
sagen sie einen, lenke das Pferd von seinen<br />
Schmerzen ab. Falsch, sagen die anderen, Führen<br />
ermüde den ohnehin beanspruchten Kreislauf<br />
des Pferdes nur noch mehr.<br />
Dr. Georg Oeppert, Fachtierarzt für Pferde aus<br />
dem bayerischen Fleinhausen, rät jedem Pferdebesitzer,<br />
von Fall zu Fall unterschiedlich vorzugehen.<br />
Zunächst sollte beim Pferd der Puls<br />
gemessen werden. Am besten ist er an der<br />
Unterseite der Ganasche zu fühlen. Beim gesunden<br />
Pferd sind Werte zwischen 28 und 40<br />
Schlägen pro Minute normal. „Steigt der Puls<br />
über 50, sollte man das Pferd nicht mehr führen“,<br />
sagt Oeppert. „Als Mensch möchte man<br />
ja auch nicht mit einem Kreislaufkollaps zum<br />
Joggen geschickt werden.“ Damit erübrigt sich<br />
auch die Praxis, das Kolikpferd im Galopp herumzuhetzen.<br />
Zeigt ein Pferd Koliksymptome (siehe Kasten),<br />
so sollte der Besitzer in jedem Fall den Tierarzt<br />
verständigen. Dieser kann die Lage besser<br />
einschätzen, wenn er alle Symptome genau<br />
beschrieben bekommt und die sogenannten<br />
PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur) mitgeteilt<br />
werden. Außerdem ist es für ihn wichtig zu<br />
wissen, ob es in letzter Zeit eine Futterumstellung<br />
gab, wie lange die letzte Fütterung zurück<br />
liegt und welche Darmgeräusche vorhanden<br />
sind. Diese sind auch ohne Stethoskop an beiden<br />
Flanken zu hören. Sehr laute Geräusche<br />
sind ebenso krankhaft wie abgehackte oder gar<br />
keine.<br />
Bis zum Eintreffen des Tierarztes muss der Besitzer<br />
in erster Linie Ruhe bewahren. Dem ohnehin<br />
nervösen Pferd hilft es nicht, wenn sich seit<br />
„Leittier“ ruhelos und hektisch benimmt. Wichtig<br />
ist auch der Selbstschutz aller Helfer. Nur ein<br />
gesunder Helfer ist ein guter Helfer. Daher muss<br />
das Pferd an einen Ort gebracht werden, wo es<br />
sich nicht festliegen kann und bei etwaigem<br />
Um-sich-schlagen niemanden verletzt.<br />
Falls mit einem dramatischeren Verlauf der Kolik<br />
gerechnet wird, muss sich jemand um ein<br />
Transportfahrzeug mit Anhänger für die Fahrt<br />
zur Klinik kümmern.<br />
Erleichternd wirken sich Umschläge mit warmen<br />
Decken aus, die dem Pferd um den Bauch<br />
gebunden und am Rücken zusammengeknotet<br />
werden. Im Hochsommer ist es unter Umständen<br />
empfehlenswerter, die Beine des Tiers kalt<br />
abzuspritzen. „Welche Vorgehensweise nun die<br />
richtige ist, muss der Besitzer aus dem Bauch<br />
heraus entscheiden“, so Dr. Georg Oeppert.<br />
■ Anzeichen einer Kolik:<br />
� Suchender Blick des Pferdes in Richtung<br />
Bauch oder Flanken<br />
� Bei stärkeren Schmerzen: Schlagen mit<br />
dem Bein gegen den Bauch<br />
� Futterverweigerung<br />
� Fehlender oder verminderter Kotabsatz,<br />
seltener Durchfall<br />
� Scharren, Hinlegen und Wälzen<br />
� Stöhnen<br />
� Schweißausbrüche<br />
� Zu schnelle Atmung (mehr als 16 Züge<br />
pro Minute)<br />
� Flehmen als Ausdruck von Sauerstoffmangel<br />
im Gehirn<br />
Im Normalfall sollte niemand eigenmächtig<br />
Medikamente verabreichen. Verzögert sich<br />
allerdings die Anfahrt des Tierarztes aus irgendeinem<br />
Grund, so kennt Dr. Oeppert einige<br />
unschädliche Mittel, die sich unter Umständen<br />
positiv auswirken können. „Drei Fläschchen Underberg<br />
wirken manchmal Wunder“, weiß der<br />
Tierarzt. Er selbst wurde einmal außer Dienst<br />
und ohne Medikamentenköfferchen zu einem<br />
Kolikpatienten gerufen. Da es keine andere<br />
Möglichkeit gab, fl ößte er dem Tier Schnaps und<br />
kalten Kaffee ein. Kurze Zeit später ging es dem<br />
Pferd wieder besser. Auch die häufi g eingesetzten<br />
Colosan-Tropfen aus der Apotheke können<br />
helfen, ersetzen aber niemals den Tierarzt.<br />
Ist dieser erst einmal eingetroffen, so wird er<br />
zunächst den Allgemeinzustand des Pferdes<br />
prüfen, den Puls messen und die Bindehäute<br />
auf blaue Verfärbungen kontrollieren.<br />
Pferde mit Kolik wollen sich oft hinlegen und<br />
wälzen – ungewöhnliches Verhalten sollte man<br />
daher ernst nehmen. (Foto: R. Robaldo)
Anschließend wird der Magen-Darm-Bereich per Stethoskop abgehört. In<br />
den meisten Fällen spritzt der Arzt ein krampfl ösendes Medikament und<br />
wartet ab, ob das Pferd darauf anspricht. Problematisch ist in manchen<br />
Fällen eine rektale Untersuchung, da sich viele Pferde dagegen wehren.<br />
Um das Pferd daran zu hindern, nach dem Tierarzt zu treten, kann ein<br />
Helfer ein Bein hochheben. Dr. Oeppert empfi ehlt den Einsatz einer Nasenbremse.<br />
Schützende Strohballen zwischen Hinterbein und Arzt lehnt er<br />
ab, „da der Arm des Arztes irgendwann einfach zu kurz ist“.<br />
Falls die Kolik aufgrund einer Magenüberladung entstanden ist, wird der<br />
Arzt dem Pferd eine Nasenschlundsonde setzen. Hierbei wird ein Schlauch<br />
durch die Nasenöffnung über den Rachen in den Magen geschoben. So<br />
kann der Tierarzt feststellen ob der Mageninhalt normal oder patholigisch<br />
verändert ist. In manchen Fällen fl ießt Darmsaft zurück in den Magen und<br />
bringt diesen im Extremfall zum Zerreißen. Ein Pferdemagen fasst nur acht<br />
bis zehn Liter. Über die Sonde kann sich der unter Druck stehende Magen<br />
entleeren. Außerdem können über sie Medikamente eingeführt werden.<br />
Auch Apathie und Fressunlust sind schlechte Zeichen. (Foto: R. Robaldo)<br />
Die Art der Weiterbehandlung ergibt sich aus dem „Refl ux“, also der<br />
Menge, die aus der Nasenschlundsonde herausspritzt; aus dem Befund<br />
der rektalen Untersuchung und aus dem so genannten Hämatokrit-Wert.<br />
Dieser Wert zeigt das Verhältnis der festen und fl üssigen Bestandteile des<br />
Blutes an. Eine Studie an 452 Kolik-Patienten ergab, dass ein Hämatokrit-<br />
Wert von über 54 % in rund 70 Prozent aller Fälle tödlich endete.<br />
Stellt der Tierarzt einen Darmverschluss (siehe Kasten) fest, so bleiben<br />
noch etwa sechs Stunden um einen operativen Eingriff vorzunehmen.<br />
Dieser wird nicht vor Ort, sondern nur in Tierkliniken durchgeführt. Die<br />
Kosten für eine solche OP werden oft unterschätzt. „Mit rund 5000 Euro<br />
muss der Besitzer rechnen“, sagt Dr. Oeppert.<br />
Um Psyche, Pferd und Portemonnaie zu schonen kann jeder Pferdehalter<br />
gegen Koliken vorbeugen. Die Basis hierfür ist eine artgerechte Fütterung<br />
mit einwandfreiem Futter in häufi gen, kleinen Portionen. Schimmeliges<br />
Heu, Silage oder Getreide darf nicht mehr verfüttert werden. Auch<br />
dann nicht, wenn die verschimmelten Stellen entfernt wurden. Das Pferd<br />
braucht ausreichend Bewegung, wenig Stress und einwandfreies, sauberes<br />
Wasser. Regelmäßige Parasitenkontrolle und systematische Entwurmungen<br />
sind absolute Pfl icht. Dr. Oeppert rät von der Verwendung von<br />
Fertigfutter ab, da diese oft Rübenschnitzel und Melasse als Bindemittel<br />
enthalten. Ebenso wie Kleie verkleben diese den Darm. Solche Stellen<br />
können hart wie Beton werden und müssen oft operativ entfernt werden.<br />
„Klebstoffe“ verstecken sich sogar in trockenem Brot (Mehl), das häufi g<br />
in rauen Mengen gefüttert wird.<br />
Anschoppungen im Darm entstehen außerdem durch Sand. Deshalb dürfen<br />
hungrige Pferde nicht auf extrem abgefressene Weiden getrieben<br />
werden. Beim gierigen Fressen schlucken sie Gras mitsamt Wurzeln und<br />
Erde. Auch der Urlaub mit Binnenpferden an der Nordsee endete für viele<br />
Pferdehalter schon in der Tierklinik. Ihre salzhungrigen Pferde leckten am<br />
Meer kiloweise Sand auf.<br />
Fotos: Roberto Robaldo, www.robaldo.de<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
■ Diese Koliken gibt es:<br />
Futter & Gesundheit 23<br />
„Kolik“ ist lediglich ein Sammelbegriff für Bauchschmerzen<br />
mit unterschiedlichsten Ursachen. Da die Ursachen so vielfältig<br />
sind, bedarf jede Kolik der professionellen Hilfe durch<br />
einen Tierarzt.<br />
Die wichtigsten Koliken und ihre Auslöser sind:<br />
� Krampfkolik: Der häufi gste Krankheitstyp. Die Ursachen liegen<br />
im Wetterumschwung, in Fütterungs- und Haltungsfehlern oder<br />
Stress. Auch ausgelöst durch wandernde Wurmlarven. Diese<br />
schädigen die kleinen Blutgefäße, die den Darm versorgen. Die<br />
Peristaltik (rhythmische Kontraktionen) des Darms wird gestört.<br />
Es bilden sich Gase, die Darmwand wird gedehnt. Dies erzeugt<br />
Schmerz.<br />
� Aufgasungskolik: Ausgelöst durch große Mengen Obst und anderes<br />
Futter, das im Magen oder Dickdarm gärt. Hierzu gehört<br />
auch eiweißhaltiges Grünfutter zu Beginn der Weidezeit. Der<br />
Darm wird durch die Gase geweitet und gebläht.<br />
� Magenüberladung: Die häufi gste Form ist die Magenüberfüllung<br />
durch zu viel gierig aufgenommenes Futter, etwa weil das<br />
Pferd nachts in die Futterkammer eingebrochen ist. Eine andere<br />
Möglichkeit ist, dass der Mageninhalt zu quellen beginnt, weil das<br />
Pferd kurz nach der Futteraufnahme zu schwerer Arbeit herangezogen<br />
wurde. Dies behindert seine Verdauungsarbeit.<br />
Die dritte Form der Magenüberladung kommt zustande, wenn ein<br />
Verschluss (z.B. Sand, getrocknete Kleie) im Dünndarm die Weiterführung<br />
des Mageninhalts verhindert. Die Magenüberladung ist<br />
lebensbedrohlich, da das Pferd sich nicht erbrechen kann. Eine Art<br />
„Klappventil“ am Eingang des Magens lässt den Nahrungsbrei<br />
nur in eine Richtung passieren – nach innen.<br />
� Darmverschluss: Er tritt in drei Hauptformen auf.<br />
Erstens: Aufgrund einer Lähmung oder eines Krampfzustands<br />
transportiert die Darmwand den Darminhalt nicht mehr weiter.<br />
Zweitens: Verlagerung des Darms infolge von Verstopfung mit<br />
Kotmassen, Wurmknäueln oder Fremdkörpern.<br />
Drittens: Abschnürung des Darmes als Verdrehung, Darmeinschiebung,<br />
Verknotung oder Abschnürung.<br />
� Darmentzündungen und Magengeschwüre:<br />
Eher seltene Formen der Kolik, bedingt durch falsche<br />
Fütterung und Stress.
24<br />
Futter & Gesundheit<br />
■ Urteil zur Pferdefütterung:<br />
Unwissenheit schützt nicht<br />
vor rechtlichen Konsequenzen<br />
Artgerechte Versorgung durch Futterautomaten<br />
Zurück zur Natur durch<br />
Technik im Stall<br />
Der technische Fortschritt ist auch im Pferdestall<br />
nicht aufzuhalten. Einen großen Boom erleben<br />
derzeit jegliche Arten von Fütterungsautomaten<br />
für Pferde. Sie sollen zum einen die Stallarbeit<br />
erleichtern, zum anderen eine möglichst naturnahe<br />
Versorgung der Pferde gewährleisten.<br />
Die Pferdehaltung ist sehr arbeitsintensiv<br />
und verschlingt darum viel Zeit, die<br />
so mancher Pferdebesitzer lieber für<br />
das Reiten aufwenden möchte.<br />
Wenn die Versorgungsarbeit den Betreibern<br />
eines Pensionsstalls übertragen wird, ist diese<br />
Dienstleistung in der Regel auch zu bezahlen,<br />
was bei einem relativ hohen Arbeitsaufwand<br />
teuer ist. Ein kluges Stallmanagement kann<br />
zwar viele Arbeitsgänge rationeller gestalten,<br />
doch wenn die Pferde möglichst artgerecht gehalten<br />
werden sollen, können diverse Arbeitsschritte<br />
nicht eingespart werden.<br />
■ Moderne Technik ersetzt Personal<br />
Wo immer es möglich ist, ersetzt man das Personal<br />
durch Technik, weil Arbeitskräfte langfristig<br />
mehr Kosten verursachen als Maschinen.<br />
Technische Geräte können in der Regel auch exakter<br />
arbeiten als Menschen und machen weni-<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Susanne Güldenpfennig-Hinrichs<br />
Rechtsanwältin u. Notarin<br />
Folgenden Fall hatte das Landgericht Karlsruhe und in der Berufung das Oberlandesgericht<br />
Karlsruhe zum Aktenzeichen - 12 U 73/07 - vom 17.01.2008 zu entscheiden:<br />
Herr X, der von Pferden keinerlei Ahnung hatte, fütterte auf einem Reiterhof 3 Pferde mit lose auf dem Boden<br />
liegenden Heu. Es handelte sich dabei um frisches Heu, welches von einem Heuwagen heruntergefallen war und<br />
auf dem Boden lag. Es kam, wie es kommen musste. Alle drei Pferde erlitten Koliken, wobei eine trächtigte Stute<br />
eine so schwere Kolik erlitt, dass sie eingeschläfert werden musste.<br />
Der Reiterhofbesitzer verklagte Herrn X auf Schadenersatz für die Stute und das ungeborene Fohlen, sowie auf<br />
Erstattung der Tierarztkosten für alle 3 Pferde. Herr X verteidigte sich damit, dass er nicht wusste, dass frisches Heu<br />
Koliken auslösen kann.<br />
Ein vom Gericht hinzugezogener Gutachter bestätigte, dass ein oder zwei Handvoll frisches Heu genügen, um<br />
Koliken auszulösen.<br />
Die Richter gaben dem Reiterhofbesitzer Recht, denn sie argumentierten, dass Herr X zwar als Laie nicht wissen<br />
konnte, was frisches Heu bei Pferden auslöst, aber er hätte sich genau darüber im Klaren sein müssen, nämlich, dass<br />
er keine Kenntnis über die Fütterung von Pferden habe. Deshalb hätte er das Füttern tunlichst unterlassen müssen.<br />
Aus diesem Grunde wurde Herr X zur Schadensersatzpfl icht herangezogen.<br />
Susanne Güldenpfennig-Hinrichs, Rechtsanwältin u. Notarin<br />
ger Fehler. Ein Futterautomat für Pferde scheint<br />
darum eine ideale Erfi ndung zu sein, und wird<br />
vermutlich bald zur Standardausstattung eines<br />
jeden Stalls gehören.<br />
Doch die Theorie ist einfacher als die praktische<br />
Umsetzung. Neben der Arbeitserleichterung, die<br />
Fütterungsautomaten dem Menschen bringen<br />
sollen, sollen sie auch dem Pferd zum Vorteil<br />
gereichen.<br />
Das Pferd hat einen relativ kleinen Magen, der<br />
zehn bis 15 Liter fasst. Die gesamte Physiologie<br />
und die natürlichen Lebensbedingungen verlangen<br />
eine häufi ge – nahezu dauerhafte – Nahrungsaufnahme.
Einerseits kann der kleine Magen des Pferdes<br />
nur geringe Mengen an Futter aufnehmen. Insgesamt<br />
benötigt das Pferd andererseits aber<br />
relativ große Futtermengen, um seinen Erhaltungsbedarf<br />
zu decken. Aus diesem Grund ist<br />
das Pferd gezwungen, bis zu 16 Stunden am<br />
Tag zu fressen.<br />
Die Futtermittelindustrie hat es geschafft, Pferdefutter<br />
herzustellen, das in kurzer Zeit gefressen<br />
werden kann, dem Pferd aber große Energiemengen<br />
zur Verfügung stellt. Sogenannte<br />
Kraftfutter benötigt das Pferd, wenn es größere<br />
sportliche Leistungen erbringen muss. In früheren<br />
Zeiten wurde das Pferd als Arbeitstier eingesetzt<br />
und war den ganzen Tag über auf dem<br />
Feld im Einsatz. Heutzutage werden manche<br />
Pferde für den Turniersport trainiert, normalerweise<br />
aber nicht länger als ein bis zwei Stunden<br />
am Tag. Die restliche Zeit verbringen viele Pferde<br />
in Boxen oder Offenställen, in denen entweder<br />
keine Bewegung möglich oder kein Anreiz<br />
zum Laufen vorhanden ist. Dennoch wird diesen<br />
Pferden Kraftfutter verabreicht – meistens auch<br />
noch zu viel des Guten. Die häufi gen Folgen<br />
sind Verfettung und Stoffwechselerkrankungen.<br />
Nicht selten leiden Pferde, die mit großen Mengen<br />
Kraftfutter gefüttert werden, auch unter<br />
Magenproblemen und häufi gen Koliken.<br />
■ Geniale Idee: Automatische<br />
Heufütterung<br />
Um diesem Problem beizukommen, hat man<br />
schon vor längerer Zeit Automaten erfunden,<br />
die den Pferden das Kraftfutter in kleinen Mengen<br />
zuteilt, bei möglichst häufi gen Futtergaben<br />
am Tag. Auf dem Speiseplan des Pferdes sollte<br />
aber für eine naturnahe Fütterung als Hauptanteil<br />
stets Raufutter stehen. Über 90 Prozent der<br />
Reitpferde sind im freizeitmäßigen Gebrauch<br />
eingesetzt, was eine moderate Leistungsanforderung<br />
bedeutet, die Kraftfuttergaben überfl üssig<br />
machen. Wenn aber dennoch Kraftfutter verabreicht<br />
wird, sind die Portionen grundsätzlich<br />
sehr gering zu halten, so dass eine zweimalige<br />
Aufteilung am Tag vollkommen ausreichend ist.<br />
Auch diese Situation haben fi ndige Menschen<br />
erkannt und nun gibt es auch verschiedene<br />
Futter & Gesundheit 25<br />
Raufutterautomaten auf dem Markt. Mit dieser<br />
Technik kann dem Pferd mehrmals am Tag Raufutter<br />
vorgelegt werden, so dass es über den<br />
Tag verteilt immer wieder kleine Portionen zum<br />
Fressen bekommt.<br />
Die Idee ist genial, zumal dem natürlichen Futteranspruch<br />
des Pferdes Rechnung getragen<br />
werden kann, die Langeweile reduziert und der<br />
Arbeitsaufwand verringert wird. Das Futter wird<br />
bei Automatenfütterung gleichzeitig vorgelegt,<br />
so dass es keinen Futterneid unter den Pferden<br />
gibt. Die Aufteilung der Tagesration auf mehrere<br />
kleine Portionen führt zu einer besseren Futterverwertung,<br />
so dass sogar bis zu zehn Prozent<br />
Futter eingespart werden kann.<br />
Anbieter von Futterautomaten werben sogar<br />
damit, dass man am Wochenende nun getrost<br />
ausschlafen kann, weil der Automat die Fütterung<br />
der Pferde übernimmt. Später nach Hause<br />
zu kommen ist ebenfalls kein Problem mehr<br />
– die Futterzeit wird durch den Automaten dennoch<br />
eingehalten.<br />
Raufutterautomaten scheinen die ideale Lösung<br />
für viele Pferdebesitzer zu sein. Aber natürlich<br />
gibt es auch einen oder mehrere Haken dabei.<br />
Die Kehrseite der Medaille darf nicht vergessen<br />
werden. Die Automatisierung der Fütterung<br />
verleitet dazu, die Überwachung der Pferde zu<br />
vernachlässigen. Je nach Modell eines Futterautomaten<br />
kann dieser so programmiert werden,<br />
dass die Pferde zwei oder mehrere Tage mit<br />
Futter versorgt sind. Damit kann der Pferdebesitzer<br />
getrost übers Wochenende wegfahren<br />
und die Pferde sich selbst überlassen. In abgeschwächter<br />
Form genügt es, nur noch einmal<br />
täglich nach den Pferden zu sehen. Doch kann<br />
es passieren, dass ein Pferd in den nächtlichen<br />
Stunden zu koliken beginnt. Wenn der Pferdebesitzer<br />
zur Morgenfütterung nicht anwesend ist,<br />
sondern erst abends in den Stall kommt, kann<br />
es für das Kolikpferd bereits zu spät sein.<br />
Auch Verletzungen aller Art wie z.B. Risswunden,<br />
die innerhalb weniger Stunden genäht<br />
werden müssen, kann man übersehen. �
26<br />
Futter & Gesundheit<br />
Legt sich ein Pferd fest, kann es nicht befreit<br />
werden. Bei allen Erkrankungen und Verletzungen<br />
ist die notwendige, schnelle Erste Hilfe<br />
nicht gewährleistet. Pferde über einen längeren<br />
Zeitraum sich selbst zu überlassen, ist fahrlässig.<br />
Die Überwachung durch den Menschen<br />
kann ein Futterautomat nicht übernehmen.<br />
■ Freiere Zeiteinteilung<br />
Ein Futterautomat kann dennoch gute Dienste<br />
leisten, wenn die Überwachung der Pferde<br />
gewährleistet ist. Man ist nicht exakt auf bestimmte<br />
Fütterungszeiten angewiesen und kann<br />
die eigene Zeiteinteilung freier gestalten.<br />
Man darf Futterautomaten aber nicht missbräuchlich<br />
einsetzen, indem man die Tiere sich<br />
selbst überlässt und sich weniger darum kümmert.<br />
Auch der persönliche Bezug zu den Tieren<br />
kann darunter leiden, wenn man sich seltener<br />
im Stall blicken lässt. Die Aufgabe, den Kontakt<br />
zu den Pferden aufrecht zu erhalten, bleibt dem<br />
Menschen nach wie vor, doch wenn die Überwachung<br />
der Pferde pfl ichtbewusst durchgeführt<br />
wird, kann ein Futterautomat durchaus<br />
empfohlen werden.<br />
Der Einsatz von Fütterungsautomaten ist sowohl<br />
in Boxenställen als auch in Offenstallanlagen<br />
möglich. Es gibt verschiedene Systeme,<br />
die je nach Stallsituation sinnvoll oder auch unbrauchbar<br />
sind. Die Wahl der jeweiligen Technik<br />
ist stark von der Haltungsform, der Stallausstattung,<br />
der Herdenzusammenstellung sowie der<br />
Rassen und Typen der Pferde abhängig.<br />
Für die Boxenhaltung gibt es etwa schrankgroße<br />
Kästen, die mehrere Füllebenen aufweisen.<br />
Die jeweils unterste Klappe öffnet sich zur eingestellten<br />
Uhrzeit und das Heu fällt nach unten<br />
in die Raufe oder auf den Boden. Mehrere Fütterungen<br />
in Folge sind auf diese<br />
Weise möglich.<br />
Dasselbe System ist auch in Offenstallanlagen<br />
einsetzbar, jedoch muss man so viele Futterautomaten<br />
aufstellen wie Pferde in der Anlage leben.<br />
Ein ranghöheres Pferd kann die Futterstelle<br />
ansonsten verteidigen und nicht alle Tiere erhalten<br />
ihre Heuportion.<br />
Wenn sich die Pferde gut vertragen und auch<br />
gemeinsam an einer Futterstelle fressen, genügen<br />
gegebenenfalls auch weniger Futterkästen.<br />
Man muss dabei allerdings die Futtermenge<br />
für die Pferde bedenken, die in den Automaten<br />
Platz fi nden muss, wenn mehrere Pferde mit einem<br />
Automaten gefüttert werden sollen.<br />
■ Das Transponder-System<br />
Ein anderes System gewährt den Pferden zur<br />
Futterstation über einen Chip Zutritt, der entweder<br />
implantiert oder am Halfter, um den Hals<br />
oder um die Fesselbeuge getragen wird. Die<br />
Implantation von Transpondern ist umstritten,<br />
da Fremdkörper in einem Lebewesen wandern<br />
und/oder stören können. Die Anbringung an ein<br />
Halfter oder einen Halsring ist ebenfalls nicht<br />
ideal. Das Pferd könnte den Chip bei Rangeleien<br />
verlieren oder er kann zerstört werden. Weiter<br />
ist die Unfallgefahr nicht zu unterschätzen,<br />
wenn Pferde ständig ein Halfter tragen müssen.<br />
Computergesteuerte Fütterungsanlagen, die<br />
von Pferden nur mit einem Transponder betreten<br />
werden können, erlauben zwar eine exakte Futterabstimmung<br />
individuell auf jedes Pferd, weil<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Futterautomat und Steuerung im Eigenbau.<br />
die Futtermenge im Chip programmiert werden<br />
kann, doch benötigen diese Anlagen eine sehr<br />
große Fläche und sind überdimensional teuer.<br />
Für große Pferdeherden in einer weitläufi gen<br />
Offenstallanlage kann dieses System aber möglicherweise<br />
das sinnvollste sein.<br />
Prinzipiell gibt es zwei Systeme der<br />
automatischen Fütterung:<br />
Bei der ersten Methode wird den Pferden eine<br />
bestimmte Futtermenge vorgelegt. Beim zweiten<br />
System dürfen die Pferde eine voreingestellte<br />
Zeit lang fressen. Beim Verfahren nach Zeit<br />
erhalten die Tiere unterschiedliche Portionen,<br />
weil manche Pferde hastiger fressen als andere.<br />
Im Laufe der Zeit lernen die Vierbeiner außerdem,<br />
hastiger zu fressen, weil sie wissen, dass<br />
sie nur eine gewisse Fresszeit zur Verfügung<br />
haben. Darum ist das System, eine bestimmte<br />
Futtermenge vorzulegen, in der Regel zu bevorzugen.<br />
Bei einer gemeinsamen Fütterung<br />
hingegen erhalten die Pferde auch nicht die für<br />
sie gedachte Menge, wenn ranghöhere sie verjagen<br />
oder ein Herdenmitglied schneller frisst<br />
als andere. Darum muss für jede Herdenzusammenstellung<br />
und Stallsituation das geeignete<br />
System individuell gefunden werden.<br />
■ Futterautomat selbstgebaut<br />
Handwerklich begabte Pferdebesitzer können<br />
sich auch einen Futterautomaten selbst bauen.<br />
Schon ein einfaches Modell für eine Einmalfütterung<br />
kann eine zusätzliche Mahlzeit am Tag<br />
(beispielsweise mittags) eine bessere Futterverteilung<br />
gewährleisten.<br />
Ein Holzkasten mit einem Türöffnungsmechanismus<br />
versehen kann mit Hilfe eines Trafos und<br />
einer Zeitschaltuhr die Mittags- (eventuell auch<br />
die Morgen- oder Abend-) fütterung übernehmen.<br />
Text und Fotos: Renate Ettl
Wichtige Adressen<br />
■ EWU-Bundesgeschäftsstelle:<br />
Freiherr-von-Langen-Straße 8a � 48231 Warendorf<br />
Tel.: 0 25 81 / 92 84 6 - 0 � Fax: 0 25 81 / 92 84 6 - 25<br />
E-Mail: info@ewu-bund.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag-Donnerstag: 8.00 - 16.00 Uhr<br />
Freitag: 8.00 - 12.00 Uhr<br />
Homepage: www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
■ Präsident:<br />
Heinz Montag<br />
Lindenweg 5 � 66399 Mandelbachtal<br />
Tel.: 0 68 93 / 61 81 � Fax: 0 68 93 / 7 09 24<br />
E-Mail: montag-mandelbachtal@t-online.de<br />
■ l. Vizepräsident:<br />
Herbert Winter<br />
Macherstraße 58 � 01917 Kamenz<br />
Tel.: 0 35 78 / 78 30 51 � Fax: 0 35 78 / 78 30 10<br />
E-Mail: h.winter@kanzleiteam.de<br />
■ 2. Vizepräsident:<br />
Peter Raabe<br />
Friedrich-Ebert-Str. 12 � 22848 Norderstedt<br />
Mobil: 0172 / 996 68 58<br />
E-Mail: peterraabeoffi ce@t-online.de<br />
■ 3. Vizepräsident:<br />
Mike Stöhr<br />
Hauptstraße 8 � 34549 Edertal<br />
Tel.: 0 56 23 / 25 22<br />
E-Mail: MikeStoehr1@aol.<strong>com</strong><br />
■ Schatzmeister:<br />
Walter Grohmann<br />
Hufeisenstr. 2A � 63599 Biebergemünd<br />
Tel.: 0 60 50 / 90 91 0 � Fax: 0 60 50 / 90 91 11<br />
E-Mail: wg@wagro-gmbh.de<br />
■ PR-Manager:<br />
Jörg Brückner<br />
Adolph-Kolping-Straße 18a � 51399 Burscheid<br />
Tel.: 0 21 74 / 71 57 87 � Fax: 0 21 74 / 71 57 88<br />
Privat E-Mail: joebrueck@aol.<strong>com</strong><br />
■ Richterausschuss Vorsitzende:<br />
Susanne Haug<br />
Neubrunnenweg 7 � 72818 Trochtelfi ngen<br />
Tel.: 0 71 24 / 24 61 � Mobil: 0171 / 719 56 92<br />
E-Mail: susanne_haug@t-online.de<br />
■ Anzeigenbüro / Anzeigenleitung:<br />
hxp Communications � Christine Hartmann<br />
Daimlerstraße 6 � 74909 Meckesheim<br />
Tel.: 0 62 26 / 7 85 73 - 0 � Fax: 0 62 26 / 7 85 73 - 281<br />
E-Mail: wel<strong>com</strong>e@hxp<strong>com</strong>.de<br />
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28<br />
pleasuretussi<br />
PeeTy und die Plagen<br />
Es ist Sommer!<br />
und ihre Welt<br />
Die Landschaft zeigt sich in sattem Grün, die Fleecjacken sind<br />
schon lange eingemottet und die Cowgirls laufen in sexy, fancy<br />
glitzernden Tanktops herum. Dies zur Freude der Cowboys, die<br />
sich gerne bei einem kühlen Blonden zum abendlichen BBQ<br />
am Lagerfeuer einfi nden.<br />
Die Hottis genießen das paradiesische Weideleben mit ihren<br />
best Buddies. Viele von ihnen sind sogar Tag und Nacht draußen.<br />
Die Hunde liegen faul in der Sonne, während die Frauchen<br />
und Herrchen sich in der schattigen Halle mit diversen<br />
kniffl igen Aufgaben beschäftigen. Was für eine fantastische<br />
Zeit! Ein weiteres Highlight des Sommers sind die vielen Turniere,<br />
auf denen alles aus den Löchern gekrochen kommt, was<br />
sich sonst in den Wintermonaten in den Kursen tummelt. Man<br />
triff t sich, fachsimpelt und freut sich des Lebens, wenn...<br />
... ja wenn der Sommer nicht auch seine Schattenseiten hätte.<br />
Denn neben Sommer, Sonne, Samba gibt es auch andere Dinge,<br />
die einen Westernsommer ausmachen:<br />
Bremsen, Gewitter und Hitzeperioden.<br />
Sobald die Sonne regelmäßig am Himmel lacht, zeigen sich am<br />
Pferd diese ekligen, kleinen, brummenden Viecher, die Pferd<br />
und Reiter das Leben mehr als beschwerlich machen. Zu dem<br />
„Schwermach“umstand kommt nämlich auch der Umstand der<br />
dicken, fetten, roten Beulen dazu.<br />
Diese Beulen zeigen sich dummerweise nicht nur am Pferd,<br />
sondern auch an den Händen, Armen und weiteren Stellen des<br />
Reiters. Der lateinische Name dieser Landplage lautet „tabanus<br />
sudeticus“. Dass diese Mistviecher überhaupt einen lateinischen<br />
Namen haben grenzt an ein Wunder. Das haben sie<br />
nicht verdient! Was? Nur die weiblichen saugen Blut? Danke<br />
und schon sind wir Mädels wieder die Zicken.<br />
Apropos: Zecken gibt es natürlich auch.<br />
Im Fachhandel fi ndet frau diverse Mittelchen gegen diese Ausgeburten<br />
der Hölle. Die einen sind eher günstig und helfen<br />
nicht wirklich und die anderen sind teuer und helfen auch nicht<br />
richtig. Das einzig wirklich, wirklich 100%ig wirkende Mittel<br />
ist ein gezielter Schlag mit der Handinnseite, um sie zu zermalmen.<br />
Die Genugtuung, die sich in mir abspielt, wenn ich sehe<br />
wie sie dann zum lieben Manitu wandelnd auf den Boden fallen<br />
und dort die letzten Sekunden ihres jämmerlichen Daseins<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
verbringen, hilft ein wenig mental mit dem zuvor erfolgten<br />
Stich zurecht zu kommen. Wenn man für die Show aufgepimpt<br />
in der Horsemanshipprüfung im Lineup steht, dann sind diese<br />
totbringenden Angriff e noch unerwünschter. Man lächelt und<br />
sitzt in perfekter Souveränität auf seinem Pferd, welches gerade<br />
unter dir völlig abspackt, weil die Ungeheuer der Lüfte sich zu<br />
einem amtlichen Angriff formiert haben und diesen genau auf<br />
dein Pferd fl iegen und nicht auf das des Nachbarn.<br />
Schön sind auch die netten Sommer-Regengüsse. Wenn den<br />
ganzen Tag die Sonne scheint und die Schwüle drückt, dann<br />
verhelfen sie zu einer schnellen, leichten Abkühlung und Erfrischung.<br />
Sie waschen den Staub aus dem Fell und bringen<br />
dadurch deinem Pferd neuen Glanz, auch wenn du dich bereits<br />
mitten in der Nacht bemüht hast, diesen schon durch intensive<br />
Waschaktionen vorweg zu nehmen. Diese Regentropfen<br />
prasseln gerne im Moment der Trailprüfung darnieder, wenn<br />
man sich gerade auf dem Außenplatz oder auch beim Abreiten<br />
befi ndet.<br />
Ja ja ich weiß, die Veranstalter bemühen sich wirklich allesamt<br />
redlich diesem Malheure durch überdachte Abreitemöglichkeiten<br />
gerecht zu werden. Vielen Dank an dieser Stelle. Aber dem<br />
lieben Wettergott hat noch niemand ins Handwerk gepfuscht.<br />
Und wenn er sich dazu entscheidet deinem Ritt den leichten<br />
Beigeschmack einer exkusiven Miss Wet T-Shirt Veranstaltung<br />
zu verleihen, dann ist das halt so. Gut, es gibt hierfür Regenponchos<br />
und Regenschutzkondome für den teuren Hut aus<br />
Beaverfell. Aber mal ehrlich, wie sieht frau denn damit aus?<br />
Zumindest nicht wie eine Championeuse. Also tut man das,<br />
was jedes Pferd in dieser Situation macht: man stellt sich mit<br />
dem Rücken gegen den Regen und sitzt es aus. Und den Rest<br />
tupft man sich tussimäßig mit einem Handtuch ab.<br />
Diejenigen unter uns, die sich die Mühe machen, für die tägliche<br />
Mahlzeit ihre Lieblinge selber auf den Trecker Platz zu nehmen,<br />
die Mähmaschine anzuspannen und bei sengender Hitze<br />
und Bremsenschwärmen durch die Felder zu tuckern, diese<br />
hart arbeitenden Geschöpfe lieben den Sommer ganz besonders.<br />
Denn just in dem Moment, wo das Heu am perfektesten<br />
scheint und in lockeren Schwaden auf den Wiesen trocknet,<br />
kommen die Wolken und mit ihnen der Regen. Der schaff t es<br />
binnen Kürze die ganze schweißtreibende Arbeit und nebenbei<br />
das ganze Geld in den Wind zu schießen.<br />
Dies ist allerdings nur der Regenschauer.<br />
Es gibt noch zwei weitere Stufen des Sommerregens:<br />
Stufe 1 = Hagel!<br />
©
Im positiven Fall sind es klitzekleine Hagelkörnchen, die das<br />
Pferd ein wenig unruhig machen.<br />
Im negativen Fall sind die Hagelköner groß wie Taubeneier.<br />
Die Beulen bekommt man aus Hut und Pferd nie weider raus.<br />
Stufe 2 des Sommerregens sorgt dann für besondere Aufregung<br />
bei Mensch und Pferd auf den Turnieren oder auch gerne bei<br />
Geländeritten: das Gewitter.<br />
Sobald sich die dunklen Wolken am Himmel zusammenbrauen,<br />
blicken Vier- und Zweibeiner hinauf. Beide mit Sorgenfalten.<br />
Der Mensch scheint runzeliger als das „equus ferus caballus“.<br />
Aber glücklich sind beide nicht. Oft mutieren dabei die<br />
coolen Pferde in wilde Mustangs und versuchen den haarlosen<br />
Wesen, die auf ihnen sitzen mitzuteilen, dass es nun an der Zeit<br />
sei die sichere Box anzusteuern. Manche haben dabei klarere<br />
Argumente als andere. Für Aufregung oder zumindest ein mulmiges<br />
Gefühl in der Bauchgegend sorgt dies allerdings immer.<br />
Eine weitere Plage ist das gute alte Sommerekzem. Dieses sorgt<br />
immer wieder für viel Arbeit und weiteren Sorgenfalten, denn<br />
hierfür scheint kein Kraut gewachsen zu sein. Wohl aber die<br />
gute alte Ekzemerdecke, die die entsprechenden Schweifi nhaber<br />
aussehen lässt wie ein Jediritter von Star Wars oder Waldläufer<br />
aus Herr der Ringe. Es soll auch gute Öle geben, die Linderung<br />
verschaff en aber dieses Dauergeschmiere und Getüddel<br />
geht irgendwann allen Beteiligten auf den Geist.<br />
Und dann gibt es noch eine Sache, die im Sommer geschieht,<br />
die ebenfalls zum Unmut beiträgt:<br />
Der Sonnenbrand. Wer mal einen Workshop auf einem Außenreitplatz<br />
in sengender Sonne verbracht und gespürt hat, wie<br />
intensiv die Sonne das Gehirn zu einer kleinen Rosine zusammenschrumpeln<br />
lassen kann, der weiß wovon ich spreche. Besonders<br />
schön ist die dekorative Reitbräune, die frau sich dabei<br />
einfängt, wobei es wohl eher Reiterröte ist: rot an Hals, Ausschnitt<br />
und Armen und der Rest des Cowgirls ist schneeweiß.<br />
Den Jungs geht es übrigens auch nicht besser.<br />
Die Sonne brennt derweil tapfer weiter.<br />
Allerdings nicht nur auf unseren Nasen sondern auch auf den<br />
Nüstern unserer Pferde. Pferdeinhaber mit Weiß- oder Rosanasenhottis<br />
verballern im Jahr mindestens einen 100er Pack an<br />
Sonnenschutzprodukten mit australischem Standard. Als verantwortungsvoller<br />
Pferdemensch und guter Horseman hat man<br />
natürlich vorgesorgt und einen wunderbaren Sonnenschutz auf<br />
die Weide gestellt. Die armen vierbeinigen Wesen brauchen<br />
einen Schattenplatz der auch vor den eben besprochenenen<br />
Hagelschauern schützt. Und was machen unsere Lieblinge? Sie<br />
stellen sich nie drunter. NIE! Also brennt die Sonne lustig wei-<br />
ter auf ihre Nüsternpartie und hinterlässt dort ihre Spuren. Die<br />
Hagelkörnen zaubern weiter die fetten Beulen aber die Pferde<br />
scheinen es zu lieben. Und wir Inhaber stehen fassunglos davor<br />
und verbrennen uns dabei Decolleté und Schultern. Reiterröte<br />
halt.<br />
Fazit:<br />
Der Sommer hält uns auf Trab mit all seinen Seiten. Doch<br />
was uns immer wieder die Motivation zurückbringt sind die<br />
wunderbaren Lagerfeuer- und Grillabende, die ausschließlich<br />
in dieser Jahreszeit ihren festen Bestandteil im Ranchleben haben.<br />
Man sitzt gesellig zusammen, die Bremsen schlafen schon,<br />
der wunderschöne Sternenhimmel entschädigt uns für alle Mühen<br />
und ein leises „Country Rose“ oder lautes „Boss Hoss in<br />
Concert“ schallt durch die Nacht. Und genau deshalb gilt wie<br />
immer:<br />
Alles wird gut!<br />
Eure PeeTy<br />
pleasuretussi 29
30<br />
buchrezension<br />
„Praxishandbuch Pferdegesundheit“:<br />
Topaktuelle Themenaufarbeitung<br />
in veralteter Verpackung<br />
Seit dem Erfolg des vielbeachteten und über Jahre als Standardwerk in seinem Fach geltenden „Praxishandbuch<br />
Pferdehaltung“ ist Verfasser Ingolf Bender unter dem Dach des Kosmos Verlags zuhause, der<br />
auf den Erfolgs-Autor setzt und ihm eine eigene Reihe geradezu gewidmet hat; nämlich die „Handbücher“<br />
im Kosmos Verlag (Praxishandbuch Pferdeweide, Kosmos Handbuch Pferd (Hrsg.), Praxishandbuch<br />
Pferdefütterung). Alle Werke tragen unverkennbar seine Handschrift als Biologe und Experte im Themenfeld<br />
der Pferdehaltung, als der er sich in Fachkreisen einen guten Namen gemacht hat.<br />
Auch das nun besprochene „Praxishandbuch<br />
Pferdegesundheit“, das Ingolf<br />
Bender zusammen mit der Biologin und<br />
Tierheilpraktikerin Dr. Tina Maria Ritter verfasst<br />
hat, passt sich sehr gut in diese erfolgreiche<br />
Reihe ein. So ist dem Buch der biologische Hintergrund<br />
deutlich anzumerken – der positiv formulierte<br />
Titel „Praxishandbuch Pferdegesundheit“<br />
(statt „Pferdekrankheiten“) weist bereits<br />
darauf hin, dass es um etwas anderes geht, als<br />
um eine rein schulmedizinische Abhandlung diverser<br />
Pferdekrankheiten. Stattdessen hat sich<br />
das Werk einen mehr ganzheitlichen Ansatz auf<br />
die Fahne geschrieben:<br />
Nach einem ausführlichen Rundumschlag zur<br />
Biologie des Pferdes (Anatomie, Physiologie,<br />
Ethologie, Ökologie) stellen die Autoren neben<br />
der Schulmedizin auch alternative Heilmethoden<br />
nebeneinander und bauen darauf die folgenden<br />
Kapitel auf, die sich überwiegend auf<br />
„Zivilisationskrankheiten“ von Pferden konzentrieren.<br />
Verhaltensauffälligkeiten, Syndrome,<br />
Allergien, Infektions- und Stoffwechselerkrankungen,<br />
Verdauungsprobleme, Parasiten und<br />
Vergiftungen finden alle ein eigenes Kapitel. Ein<br />
sehr geschickter Aufbau des Buches also, da die<br />
besprochenen Krankheiten den Bogen wieder<br />
spannen zu Benders und Ritters Spezialgebiet<br />
der Biologie des Pferdes; seine physischen und<br />
psychischen Bedürfnisse.<br />
Als Abrundung des Gesamtwerks und Schmankerl<br />
obenauf gibt es außerdem noch Kapitel zum<br />
Thema Impfungen, zu Antibiotika und Injektionen,<br />
zum Placebo-Effekt sowie zu juristischen<br />
Informationen in Sachen Behandlungsfehler<br />
und Haftungsrecht – hier treffen die Autoren<br />
eine interessante „Marktlücke“, da diese Inhalte<br />
in den meisten verwandten Werken völlig<br />
ausgespart werden.<br />
Durch die anspruchsvolle und mit wissenschaftlichem<br />
Detailwissen gespickte Schreibe der Autoren<br />
ist das Buch nicht ganz einfach zu lesen;<br />
versorgt dafür aber auch Pferdemenschen mit<br />
Fachkenntnissen mit wertvollen Informationen.<br />
Die Zielgruppe, die der Verlag angibt, ist dementsprechend<br />
breit und ambitioniert: „Für alle<br />
Reiter und Pferdehalter jeglicher Zuchtrichtung<br />
und Disziplin, für Studenten der Agrarwissenschaften<br />
und der Tiermedizin, für Tierheilpraktiker<br />
und angehende Pferdewirte.“<br />
Es wird dabei auf ein breites Basiswissen pferdegerechter<br />
Haltung als Voraussetzung der<br />
Gesunderhaltung des vierbeinigen Sport- und<br />
Freizeitpartners gesetzt: wie kann vorgebeugt<br />
werden und welche Möglichkeiten der Behandlung,<br />
auch aus der Alternativmedizin, gibt es?<br />
Als Nachschlagewerk für jedermann ist das<br />
Werk daher absolut empfehlenswert; die detaillierten<br />
Ausführungen ersparen viel aufwendige<br />
Recherchearbeit in Eigenregie.<br />
Wer sich allerdings unter dem „Praxishandbuch<br />
Pferdegesundheit“ ein medizinisches Kompendium<br />
oder Lexikon der Pferdekrankheiten<br />
vorstellt, wird einiges vermissen. So werden<br />
beispielsweise Lahmheiten nicht oder nur tangierend<br />
angesprochen; genauso wie das große<br />
Thema der Fortpflanzung.<br />
Insgesamt gelingt der Spagat zwischen wissenschaftlichem<br />
Lehrbuch und allgemeinbildender<br />
Literatur zur Pferdegesundheit nicht durchgängig.<br />
Im Gegensatz zu den anspruchsvollen<br />
Texten fallen die unprofessionell wirkenden<br />
Grafiken auf, die wie handgemalt aussehen und<br />
layouttechnisch überholt scheinen. Allerdings<br />
sollte sich der Leser über jede Illustration freuen,<br />
da zu komplexen Sachverhalten an vielen<br />
Stellen weder Fotos noch Grafiken oder andere<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Abbildungen zur Veranschaulichung angeboten<br />
werden und die Lektüre insgesamt erschweren<br />
– ein dicker Minuspunkt.<br />
Auch die Buchstruktur ist für den Leser weder<br />
auf den ersten noch auf den zweiten Blick eingängig;<br />
durch eine fehlende Nummerierung<br />
oder andere deutliche Kennzeichnung der Kapitelhierarchie<br />
„verirrt“ sich der Leser leicht in<br />
den breiten Informationen und muss oft zwischen<br />
Inhaltsverzeichnis und Text hin und her<br />
blättern, um sich zu orientieren. Neben langen<br />
Textabschnitten und großen, ebenfalls sehr<br />
textlastigen Tabellen fehlt an vielen Stellen<br />
Bildmaterial nicht nur zur Untermalung komplizierter<br />
Sachverhalte, sondern auch im Sinne der<br />
Auflockerung des Erscheinungsbildes und der<br />
Information.<br />
Ein Pluspunkt wiederum ist die ausführliche Literaturliste<br />
im Anhang, die zahlreiche Querverweise<br />
gibt und für Interessierte einen vertieften<br />
Einstieg erleichtert.<br />
Ein inhaltlich völlig empfehlenswertes Werk<br />
also, das eine gute Alternative zu den konventionellen<br />
Ratgebern der Pferdekrankheiten darstellt,<br />
aber durchaus noch erweiterbar wäre. Da<br />
das insgesamt misslungene Layout des Buches<br />
gar nicht zum Stöbern und Lesen einlädt, und<br />
fehlende oder nicht aussagekräftige Grafiken<br />
und Abbildungen an vielen Stellen die Verständlichkeit<br />
unnötig erschweren,<br />
kommen wir zu der Bewertung:<br />
Die Bewertung des Westernreiter<br />
3,5 Horses (von fünf)<br />
Anne Wirwahn<br />
Ingolf Bender, Dr. Tina Maria Ritter:<br />
Praxishandbuch<br />
Pferdegesundheit<br />
232 Seiten<br />
Erschienen im: Kosmos-Verlag, 2008<br />
ISBN: 978-3-440-11064-5<br />
Preis: 29,90 Euro
Teilnehmer für<br />
EM nominiert<br />
Kreuth. Im Anschluss an die internationalen<br />
Reining-Prüfungen und letzte<br />
Sichtung in Kreuth erstellte der Disziplinbeirat<br />
Reining des Deutschen Olympiade-Komitees<br />
für Reiterei (DOKR) die<br />
Longlist für die Europameisterschaften,<br />
die vom 7. bis 11. Oktober ebenfalls in<br />
Kreuth ausgetragen werden. Dort wird<br />
auch das erste internationale Championat<br />
des Weltreiterverbandes (Fédération<br />
Equestre International, FEI) für Junge<br />
Reiter und Junioren ausgerichtet.<br />
Nachfolgende Reiterinnen und Reiter sind<br />
für die Longlist der einzelnen Altersklassen<br />
vorgeschlagen:<br />
■ Erwachsene:<br />
� Maik Bartmann (Osthofen) mit Mega Surprise<br />
� Birgit Bayer (Willich) mit Drive By<br />
� Steffen Breug (Reichweiler)<br />
mit Little Whiz Chic<br />
� Nico Hörmann (Schwanewede)<br />
mit Chic Dual/Sparkles Pretty Gal<br />
� Daniel Klein (Selm) mit Dealin Gin<br />
� Nina Lill (Börsborn)<br />
mit Lena Cielo Jewel/RS Bonton Jac<br />
� Alexander Ripper (Fahrenbach)<br />
mit Okie Joe Lill<br />
� Daniel Schlömer (Großwallstadt)<br />
mit Star At The Bar<br />
� Oliver Wehnes (Kandel) mit Peperlou Jackie<br />
■ Junge Reiter (16 bis 21 Jahre):<br />
� Nina Bauer (Wehrheim) mit Cielo Blueboy<br />
� Patricia Escoda (Karlsfeld)<br />
mit Mr. Desperados San<br />
� Josefin Lintner (Homberg)<br />
mit Miss Estrella Del Cielo<br />
� Marsha Stein (Wehrheim)<br />
mit Lady Smoke N Glo<br />
� Christina Tolksdorf (Heckenbach)<br />
mit A Potential Remedy<br />
� Andre Zschau (Bünde) mit A Shining BH<br />
■ Junioren (14 bis 18 Jahre):<br />
� Fabienne Krämer (Lautertal)<br />
mit Little Roosters Gal<br />
� Alisa Müller (Gernsbach) mit Spooks Rey Jay<br />
� Kim Zangerle (Rimbach)<br />
mit GR Get The Doctor<br />
� Franziska Zschau (Bünde)<br />
mit Peppys Little Whizard<br />
Bo (fn-press)<br />
ewu info<br />
CRI** Kreuth<br />
Hörmann und Lill teilen sich Sieg<br />
Kreuth. Mit einem Tie auf dem ersten Platz<br />
endete die internationale Zwei-Sterne-<br />
Reining-Prüfung (CRI**) in Kreuth:<br />
Nico Hörmann (Schwanewede) mit Chic<br />
Dual und Nina Lill (Börsborn) mit dem<br />
2008er NRHA Breeders Derby Champion<br />
Non Pro Lena Cielo Jewel teilten sich am<br />
Ende den Sieg. Beide errangen einen Score<br />
von 146,5 Punkten. Auf Platz drei folgte<br />
Doppel-Europameister 2003 Alexander<br />
Ripper (Fürth) mit Okie Jo Lil (144,5). Insge-<br />
Horses for Body,<br />
Mind and Soul.<br />
Die Gala-Show<br />
Freitag 14. August 2009 um 19.00 Uhr<br />
Münster | Halle Münsterland<br />
Eintritt EUR 15,00 | freie Platzwahl<br />
präsentiert von den Sparkassen<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Tickets im -Ticket-Shop<br />
samt 18 Reiter nahmen an der Prüfung teil.<br />
Für Nico Hörmann, Mannschaftseuropameister<br />
2007, war es der dritte CRI-Sieg in<br />
Folge in diesem Jahr: Auf Sparkles Pretty<br />
Gal hatte er bereits mit dem Turnierhighscore<br />
von 149 den CRI beim Osterturnier<br />
gewonnen. Vor knapp zwei Wochen folgte<br />
der Titel in Paaren/Glien – diesmal mit Chic<br />
Dual, mit dem er auch jetzt in Kreuth erfolgreich<br />
war.<br />
Bo (fn-press)<br />
Westfälische<br />
Nachrichten<br />
Federation Riding<br />
for the Disabled<br />
International A.I.S.B.L.<br />
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ewu info<br />
Ute Holm mit Sherees Doll<br />
Open Champion beim NCHA<br />
Open Cutting in Paaren/Glien<br />
Ute Holm ist weiter auf Erfolgskurs! Nach ihrem<br />
Sieg auf den ersten beiden Highpoint-Turnieren<br />
der NCHA Germany konnten Ute Holm und<br />
Sherees Doll nun auch die Open beim NCHA<br />
Cutting in Paaren/Glien für sich entscheiden.<br />
Richter Hans Kuhn belohnte den ausgezeichneten<br />
Go der beiden mit einer 73.<br />
Mit Lone Star Swinging konnte die Trainerin<br />
zudem auch den zweiten Platz in dieser Klasse<br />
erringen (72). Dritter wurde Michael Ohlhoff auf<br />
Trish La Dish (71,5).<br />
Ute Holm mit Sherees Doll<br />
Fotograf: Art & Light<br />
Ohlhoff revanchierte sich in der Amateur-Klasse,<br />
die er auf seiner altverdienten Stute FBS Jacks<br />
Sprat mit einem 73er Score gewann. Zweiter<br />
wurde Wolfgang Domnick mit Joys Bobby Cat<br />
(72) vor Frank Lintner und Dmac Termintior<br />
(69).<br />
Den Non Pro Champion Titel holten Wolfgang<br />
Dominick und Joys Bobby Cat (70) vor Ruth<br />
Lintner auf Boon Be Back, die auch die Buckle<br />
Klasse mit Bravour gewann (71).<br />
Insgesamt ein sehr schönes Cutting mit hervorragenden<br />
Rindern. Die NCHA Germany hatte<br />
extra tiefen Boden einbringen lassen, was sich<br />
in den Ergebnissen niederschlug. 73er Scores<br />
sind hierzulande schließlich eher die Ausnahme,<br />
wobei Hans Kuhn sehr streng richtete.<br />
Jägerhof 10a<br />
41516 Grevenbroich<br />
zw. Köln & Düsseldorf<br />
Fon 0049 (0) 2182.9498<br />
Fax 0049 (0) 2182.60656<br />
Ergebnisse NCHA Highpoint Cutting<br />
Paaren/Glien im Rahmen der TEXANA:<br />
Open<br />
1 Holm, Ute Sherees Doll 73<br />
2 Holm, Ute Lone Star Swinging 72<br />
3 Ohlhoff, Michael Trish La Dish 71,5<br />
4 Libor, Enja Smart Laker Chic 71<br />
5 Niedostatek, Tina Bet On Hillbilly 70<br />
6 Niedostatek, Uwe Peponitas Litt Girl 70<br />
7 Libor, Enja Dmac Termintior<br />
8 Niedostatek, Uwe Candy Get Your Gun<br />
9 Grätz, Torsten Haidas Hawkeye<br />
Non Pro<br />
1 Domnick, Wolfgang Joys Bobbie Cat 72<br />
2 Lindner, Ruth Boon Be Back 70<br />
3 Grätz, Torstem Haidas Hawkeye 69<br />
4 Niedostatek, Tina Bet On Hillbilly<br />
5 Ohlhoff, Michael Trish La Dish<br />
6 Lindner, Frank Dmac Termintior<br />
7 Niedostatek, Sandra Peponitas Litt Girl<br />
Amateur<br />
1 Ohlhoff, Michael FBS Jacks Sprat 73<br />
2 Domnick, Wolfgang Joys Bobbie Cat 72<br />
3 Lindner, Frank Dmac Termintior 69<br />
4 Niedostatek, Tina Bet On Hillbilly<br />
5 Lindner, Ruth Boon Be Back<br />
6 Grätz, Torstem Haidas Hawkeye<br />
Buckle<br />
1 Lindner, Ruth Boon Be Back 71<br />
2 Appel, Daniel Candy Get Your Gun 67<br />
3 Pfab, Kerstin Peponitas Litt Girl 62<br />
4 Rüther, Jessica Skeets Tivio<br />
5 xxxxxxxx Dmac Termintior<br />
6 xxxxxxxx Smart Laker Chic<br />
www.anhaengerwirtz.de<br />
ANHÄNGERWIRTZ<br />
info@anhaengerwirtz.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. - Fr.<br />
08.00 - 12.30 Uhr<br />
14.00 - 19.00 Uhr<br />
Sa.<br />
09.00 - 14.00 Uhr<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
20. European<br />
Championship<br />
of American<br />
Quarter Horses<br />
Vom 15. bis 23. August 2009 steht<br />
die Anlage von Kreuth in der<br />
Oberpfalz wieder im Zeichen der<br />
American Quarter Horses.<br />
Neun Tage lang kämpfen Pferde und Reiter auf<br />
der European Championship um Titel und Medaillen.<br />
Die 4-fach AQHA Show wird von sechs<br />
internationalen Richtern bewertet: Joe Carter,<br />
Lyle Jackson, Sylvia Katschker, Ricky Bordignon,<br />
Clay Macleod und Robin Frid.<br />
Die Ausschreibungsunterlagen sind online unter<br />
www.ecqh.eu. Hier werden auch ständig aktuelle<br />
Informationen veröffentlicht.<br />
Eine Trailimpression vom letzten Jahr<br />
Foto: Horsemotion<br />
Am ersten Wochenende (15. und 16. August<br />
2009) stehen die Rinderklassen und Halter<br />
Shows an. Dann folgen von Montag bis Donnerstag<br />
die Go rounds in den übrigen Disziplinen,<br />
deren Finale von Freitag bis Sonntag (21.<br />
bis 23. August 2009) laufen.<br />
Der Eintritt zu den European Championship<br />
ist auch in diesem Jahr kostenlos.<br />
Im Rahmen der EM wird es wie immer eine Verkaufsausstellung<br />
rund um den Westernreitsport<br />
geben.<br />
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anzubieten?<br />
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Mit einer Kleinanzeige<br />
im WESTERNREITER<br />
liegen Sie immer richtig!<br />
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fi nden Sie auf Seite 90.
CRI-JY Kreuth<br />
„Serientäter“ Josefin Lintner gewinnt<br />
dritten CRI-Y in Folge/Fabienne Krämer<br />
zum zweiten Mal bei Junioren vorn<br />
Kreuth. Bei den Reinern stand einmal mehr der Nachwuchs im Vordergrund. Zum<br />
zweiten Mal bot die National Reining Horse Association (NRHA) in Kreuth internationale<br />
Prüfungen für Junge Reiter und Junioren an, um den Nachwuchs an<br />
internationale Aufgaben heranzuführen.<br />
So gewann Josefin Lintner (Homberg) mit Miss<br />
Estrella in Folge den dritten CRI-Y (Junge Reiter,<br />
19-21 Jahre), der bisher in Deutschland ausgerichtet<br />
wurde. Der Score der Deutschen Vize-Juniorenmeisterin<br />
2008: 140,5 Punkte.<br />
Zweite wurde Christina Tolksdorf (Heckenbach)<br />
mit A Potential Remedy (137,5).<br />
Den dritten Platz teilen sich gleich drei Junge<br />
Reiter: Felix Schnabel (Walldorf), Deutscher<br />
Vize-Jugendmeister 2007, mit Smart In The<br />
Dark, Marsha Stein (Wehrheim) mit Lady Smoke<br />
N Glo und Patricia Escoda (Karlsfeld), Deutsche<br />
Jugendmeisterin 2007, mit MR Desperados San.<br />
Alle drei scorten 136,5 Punkte.<br />
Gruppenreise nach Oklahoma City:<br />
Eine Reise ins Herz des Westernreitens:<br />
Reining, Shopping & Westernkultur<br />
mit vielen Highlights<br />
Ins vorweihnachtliche Texas und Oklahoma führt<br />
eine 10-tägige, begleitete Reise für die Freunde<br />
des Westernreitens. Mit dem Meerbuscher Veranstalter<br />
Columbus Tours geht es zur NRHA-Futurity-Show<br />
nach Oklahoma City, ergänzt durch<br />
ein engagiertes Rahmenprogramm und zahlreiche<br />
Highlights rund um den Westernsport.<br />
Die Reise startet in Frankfurt mit dem Lufthansa-Flug<br />
nach Dallas. Die Gruppe besichtigt<br />
zunächst die historischen Stockyards in Fort<br />
Worth, um dann mit dem „Heartland-Flyer“, einer<br />
berühmten Zugverbindung, nach Oklahoma<br />
City zu reisen.<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Insgesamt gingen im CRI-Y neun Teilnehmer an<br />
den Start, darunter eine Reiterin aus Polen.<br />
Eine Wiederholungstäterin setzte sich auch<br />
bei den Junioren an die Spitze:<br />
Fabienne Krämer (Lautertal) erwies sich erneut<br />
als unschlagbar. Wie schon beim Osterturnier<br />
gewann sie auch diesmal den CRI der Junioren<br />
(14-18 Jahre). Mit Little Roosters Gal ritt sie den<br />
Top Score dieser Klasse (141 Punkte). Zweite<br />
wurde mit 139,5 Punkten Lorena Feuerstein<br />
(Österreich) mit Rickashay Ray vor Kim Zangerle<br />
(Rimbach) auf GR Get The Doctor (137). Insgesamt<br />
hatten 10 Teilnehmer für diese Prüfung<br />
gemeldet.<br />
Bo (fn-press)<br />
Die besten Plätze warten in der State Fair Arena<br />
auf die Gruppe, wenn die Stars des Reining<br />
zur NRHA-Futurity antreten. Der Reining-Event<br />
wird von einem außergewöhnlichen Programm<br />
begleitet, das aus den kulturellen und vorweihnachtlichen<br />
Highlights der Region besteht:<br />
Cowgirl Hall of Fame, Western Heritage Museum<br />
& Cowboy Hall Of Fame, Chickasha Festival<br />
of Light – um nur einige zu nennen.<br />
Aber was wäre die Vorweihnachtszeit ohne<br />
Shopping? Bekannte Western-Stores bieten<br />
eine gigantische Auswahl vom Stiefel über Kleidung<br />
bis zu Sätteln und Geschenkartikeln.<br />
Im Anschluss an die Finals der NRHA Futurity<br />
geht es in der Region um Tioga im Norden Texas<br />
zu einigen der wichtigen Ranches der Reiningzucht.<br />
Volker Schmitt, Star der deutschen<br />
Reining-Szene, stellt berühmte Hengste und<br />
deren Nachzucht vor und erklärt, worauf es bei<br />
einem Reiningpferd ankommt.<br />
Nähere Infos bietet der Veranstalter unter:<br />
www.columbus-tours.de<br />
oder unter: 0 21 32 / 91 17 90<br />
OKLAHOMA 2009:<br />
FUTURITY-<br />
SHOW<br />
& WESTERN<br />
HIGHLIGHTS<br />
SONDERREISE<br />
29.11.- 9.12.2009<br />
Kommen Sie mit zum<br />
Reining-Event des Jahres!<br />
Erleben Sie historische Stock -<br />
yards, Museen der Westernund<br />
Indianer-Kultur, vorweih -<br />
nacht lichen Lichterglanz in<br />
der Prärie und eine Zugfahrt<br />
mit dem „Heartland Flyer“.<br />
Ausserdem präsentiert der<br />
mehr fache Deutsche Meister<br />
und Reining-Profi Volker<br />
Schmitt berühmte Ranches<br />
und legendäre Zuchthengste.<br />
Lassen Sie sich diese Gelegenheit<br />
nicht entgehen – buchen<br />
Sie jetzt!<br />
Reisepreis pro Person (im DZ)<br />
2.595,- EUR<br />
Columbus Tours & Events GmbH<br />
Friedeberger Weg 13 · 40667 Meerbusch<br />
Tel. 02132.91 1790<br />
info@columbus-tours.de<br />
www.columbus-tours.de
34<br />
turniere<br />
Allgemeine Turnierbedingungen<br />
Es gilt das Regelbuch 2009. Die allgem. Turnierbedingungen stehen unter www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
zum downloaden zur Verfügung oder können bei der EWU-Bundesgeschäftstelle angefordert werden.<br />
Ausschreibungen<br />
Die vollständigen Turnierausschreibungen können Sie im Internet unter www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
nachlesen oder bei der EWU-Bundesgeschäftsstelle in Warendorf anfordern.<br />
Floh-Seligenthal Kat. C-Turnier<br />
Am 01. August 2009 (Thüringen)<br />
Veranstaltungsort: Floh-Seligenthal<br />
Gestüt Hof Boxberg<br />
Reichenbacher Weg 4<br />
98593 Floh-Seligenthal<br />
Nennstelle: Christiane Kirchner /Annett Fischer<br />
Reichenbacher Weg 6<br />
98593 Floh-Seligenthal<br />
Tel.: 03683/407547<br />
Fax: 03683/407360<br />
Mobil: 0174/3088935<br />
Richter: Brenda Esfeld<br />
Nennschluss: 12. Juli 2009<br />
Langenbrügge Kat. C-Turnier<br />
Vom 15. bis 16. August 2009 (Niedersachsen/Hannover)<br />
Veranstaltungsort: Hof Schütze<br />
Dorfstr. 1<br />
29394 Langenbrügge<br />
Nennstelle: K.& H. Schütze<br />
Dorfstr. 1<br />
29394 Langenbrügge<br />
Tel.: 05824/985746<br />
E-Mail: hof-schuetze@gmx.de<br />
Richter: Andrea Scheper<br />
Nennschluss: 03. August 2009<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Weingarten Kat. C-Turnier<br />
Vom 08. bis 09. August 2009 (Baden-Württemberg)<br />
Veranstaltungsort: 76356 Weingarten<br />
Nennstelle: A. Rinderknecht<br />
Industriestr. 9<br />
75059 Zaisenhausen<br />
Tel.: 07258/8975<br />
Fax : 07258/8975<br />
E-Mail: Alfred.Rath@web.de<br />
Richter: Tina Bröhl<br />
Nennschluss: 08. Juli 2009<br />
Burgebrach Kat. C-Turnier<br />
Vom 15. bis 16. August 2009 (Bayern)<br />
Veranstaltungsort: Train Valley Ranch<br />
Am Steppacher Berg 1<br />
96138 Burgebrach<br />
Nennstelle: Christine Hummel<br />
Am Hügel 13<br />
95339 Wirsberg<br />
Tel.: 09227/945391<br />
Fax: 09227/945393<br />
E-Mail: info@<strong>western</strong>reiter.net<br />
Richter: Renate Leimbach<br />
Nennschluss: 30. Juli 2009
Die vollständigen Turnierausschreibungen können<br />
Sie im Internet unter www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
nachlesen oder bei der EWU-Bundesgeschäftsstelle<br />
in Warendorf anfordern.<br />
Trüben Kat. C-Turnier<br />
Vom 22. bis 23. August 2009 (Sachsen-Anhalt)<br />
Veranstaltungsort: Silent Corner Westernreit- und<br />
Fahrgemeinschaft Trüben e.V.<br />
Zerbster Str. 12<br />
39264 Bornum OT Trüben<br />
Nennstelle: Nicole Prange<br />
Käsperstr. 23<br />
39261 Zerbst<br />
Tel.: 0175/1558821<br />
Richter: Andrea Scheper<br />
Nennschluss: 21. Juli 2009<br />
Freystadt Kat. B-Turnier<br />
Vom 27. bis 30. August 2009 (Bayern)<br />
Veranstaltungsort: Reitsportzentrum Kiesenhof<br />
92342 Freystadt<br />
Nennstelle: Sabine Oschmann<br />
Schulweg 9<br />
92360 Mühlhausen<br />
Richter: Sonja Merkle<br />
Nennschluss: 07. August 2009<br />
23. Juli 2009 (Rinderklassen)<br />
Reibitz Kat. B-Turnier<br />
Vom 29. bis 30. August 2009 (Sachsen/Thüringen)<br />
Veranstaltungsort: Seehof Reibitz<br />
Teichstr. 2 d<br />
04509 Löbnitz/ OT Reibitz<br />
Nennstelle: Gudrun Kloeppel-Mirow<br />
Bornaer Str. 67<br />
04651 Bad Lausick<br />
Tel.: 0173/5432420<br />
Fax: 034345/54368<br />
Richter: Evi Bös<br />
Nennschluss: 17. August 2009<br />
WESTERNREITER – August 2009
36<br />
sonderteil turniere<br />
Die vollständigen Turnierausschreibungen können Sie im Internet unter www.<strong>western</strong>reiter.<strong>com</strong><br />
nachlesen oder bei der EWU-Bundesgeschäftsstelle in Warendorf anfordern.<br />
Weil im Schönbuch Kat. C-Turnier<br />
Vom 04. bis 06. September 2009 (Baden-Württemberg)<br />
Veranstaltungsort: Reitsportzentrum Weil im Schönbuch e.V.<br />
Waldenbucherstr. 111<br />
71093 Weil im Schönbuch<br />
Nennstelle: Michael Hedrich<br />
Talweg 8<br />
75334 Straubenhardt<br />
Tel.: 07082/93166<br />
Fax: 07082/93168<br />
Richter: Claude Missian<br />
Nennschluss: 08. August 2009<br />
Karlsbad Kat. C-Turnier<br />
Vom 11. bis 13. September 2009 (Baden-Württemberg)<br />
Veranstaltungsort: Verein der Pferdefreunde Karlsbad<br />
76307 Karlsbad<br />
Nennstelle: Heike Storek<br />
Ittersbacher Str. 22<br />
76307 Karlsbad<br />
kg-gbf@t-online.de (ab 04.09.2009 bitte<br />
keine Mitteilungen per Mail)<br />
Tel.: 07202/6026 (Mo, Mi und Fr von 10:00<br />
Uhr bis 19:00 Uhr)<br />
Richter: Brigitte Künzel, Ralf Hesselschwerdt<br />
Nennschluss: 14. August 2009<br />
Langenfeld Kat. D-Turnier<br />
Am 13. September 2009 (Rheinland)<br />
Veranstaltungsort: Langenfeld - Gut Langfort<br />
Nennstelle: Pferdesportverband Rheinland e.V.<br />
z.H. Iris Rheidt<br />
Weißenstein 52<br />
40764 Langenfeld<br />
Tel: 02173/1011-109<br />
Fax: 02173/1011-130<br />
E-Mail: ir@psvr.de<br />
Richter: Rolf Hildebrandt<br />
Nennschluss: 11. August 2009<br />
17. August 2009 (online)<br />
WESTERNREITER – August 2009<br />
Nienhagen Kat. B- und C-Turnier<br />
Vom 05. bis 06. September 2009 (Niedersachsen/Hannover)<br />
Veranstaltungsort: PSG Nienhagen<br />
Papenhorster Straße 9 a<br />
29336 Nienhagen<br />
Nennstelle: Markus Voß / Christiane Karlsfeld<br />
Peiner Straße 32<br />
31311 Eltze<br />
Tel.: 05173/922853<br />
Fax: 05173/923855<br />
E-Mail: info@barbers-home.de<br />
Richter: Sonja Merkle, Hugo Sieberhagen<br />
Nennschluss: 10. August 2009<br />
Bassum Kat. C-Turnier<br />
Vom 12. bis 13. September 2009 (Bremen/Niedersachsen)<br />
Veranstaltungsort: CTS Ranch<br />
27211 Bassum-Nienstedt<br />
Nienstedt 14<br />
Nennstelle: Sibylle Popp<br />
Nienstedt 14<br />
27211 Bassum-Nienstedt<br />
Tel.: 04245/963741<br />
Fax: 04245/963743<br />
Richter: Ingo Hirschkorn<br />
Nennschluss: 21. August 2009<br />
Ludwigshafen Kat. D-Turnier<br />
Vom 19. bis 20. September 2009 (Rheinland-Pfalz)<br />
Veranstaltungsort: Leuchtfeuerhof Ruchheim<br />
Bohrgewanne 1<br />
67071 Ludwigshafen<br />
Tel.: 06237/979899<br />
Nennstelle: Leuchtfeuerhof Ruchheim<br />
Bohrgewanne 1<br />
67071 Ludwigshafen<br />
Tel.: 06237/979899<br />
Fax: 06237/979447<br />
E-Mail: info@leuchtfeuerhof.de<br />
www.leuchtfeuerhof.de<br />
Richter: Evi Bös<br />
Nennschluss: 14. September 2009