Presse Badische Zeitung - Musikverein Egringen

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28. Dezember 2010
Den Egringer Musikern gelang es im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zuhörer
fürs Programm des Jahreskonzerts zu erwärmen.
Gut aufgelegt präsentierte sich das Aktivorchester des Egringer Musikvereins beim
Jahreskonzert. Foto: Reinhard Cremer
EFRINGEN-KIRCHEN. Einmal vom Weihnachtstrubel abzuschalten, innezuhalten und die
Musik zu genießen. Das wünschte Marc Braun, seines Zeichens Vorsitzender des
Musikvereins Egringen, allen Besuchern des Jahreskonzerts am zweiten
Weihnachtsfeiertag in der Mehrzweckhalle Efringen-Kirchen.
Augenzwinkernd sprach er gleich die von vielen als zu niedrig empfundene
Hallentemperatur an: "Aufgrund der globalen Erwärmung haben wir die Halle nur spärlich
beheizen lassen." So konnten die Musiker schon von Beginn an etwas für die Erwärmung
des Publikums tun, zumal die fast gänzlich undekorierte Halle das Kälteempfinden auch
nicht gerade positiv beeinflusste. Die Moderation hatte Martina Braun übernommen.
Zusätzlich zum Text im Programmheft versorgte sie die Besucher mit weiteren
Informationen zu den einzelnen Musikstücken – und deren Komponisten.
Das Orchester hatte sich für den Konzertabend einiges vorgenommen und, so viel sei
schon einmal vorweg bemerkt – auch in die Tat umsetzen können. Gingen im Eifer des
Gefechtes auch schon mal die Noten zu Boden, wurde halt vom Blatt der Nachbarin weiter
musiziert.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem "Canterbury Chorale", einer freien Choralfantasie,
die Bezug nimmt auf die gleichnamige Stadt mit Sitz des Primas der anglikanischen
Kirche. Es folgte mit "Theatre Music" eine kurzweilige Suite in drei Sätzen. Von lebhaft
über zart bis hin zum fulminanten Finale. Anspruchsvoll für das Orchester – aber auch für
das Publikum. In "Ferne Weite" beschreibt Rolf Rudin, der als einer der bedeutendsten
Blasmusikkomponisten im deutschsprachigen Raum gilt, eine Landschaft mit weiten
Horizonten. Welche, bleibt dem Zuhörer überlassen.
Der weitere Konzertabend wurde bestimmt von zwei mehrsätzigen Orchesterstücken. Die
"Second Suite for Band", auch "Latino Mexicana" genannt, basiert auf lateinamerikanischen
Rhythmen. Kubanischer Calypso erscheint ebenso wie brasilianischer
Tango oder ein Trinklied aus Argentinien. Bereichert wurde die Komposition von einem
erweiterten Schlagzeug-Instrumentarium.
von 2 28.12.2010 16:38

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Den Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt des Konzertes bildeten die "Windows of the
World". Durch die "Fenster der Welt" betrat das Publikum verschiedene, entfernte Länder
dieser Erde. Das Spektrum reichte vom lateinamerikanischen Regenwald mit seinen
Urwaldgeräuschen über Bläserklänge aus einem fernöstlichen Land, archaische
Trommelrhythmen der afrikanischen Sahara bis hin zum "Celtic Dream", dieser sehr
ausdrucksvoll von den einzelnen Registern des Orchesters interpretiert. Eindringlich das
Schlagzeugsolo von Dominik Jahn im letzten Satz, dem "Earth Walk".
Andauernder Applaus forderte das Orchester zu drei Zugaben heraus. Mit einem
Südstaaten-Medley aus Blues und New-Orleans-Jazz zeigte es einen weiteren Farbtupfer
seiner umfangreichen musikalischen Palette. So galt auch ein großer Dank der Musiker
ihrem Dirigenten Miguel Etchegoncelay, der es immer wieder versteht, das Orchester mit
Freude am Spiel neue Herausforderungen angehen zu lassen und diese gemeinsam, wie
beim Jahreskonzert eindringlich unter Beweis gestellt, auch zu meistern.
Autor: Reinhard Cremer
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