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Beratungsmethoden in der Landwirtschaftl. Familienberatung

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LEL-Fortbildung<br />

„Mehr Erfolg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beratung“<br />

23.-24. Mai 2007<br />

<strong>Beratungsmethoden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen<br />

<strong>Familienberatung</strong><br />

E<strong>in</strong> systemischer Ansatz<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


E = F x M<br />

Erfolg<br />

0<br />

0<br />

25<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Fachwissen<br />

10<br />

Dr. Manfred Ehlers, LLH, 2006: Warum über neue Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Beratung nachdenken?<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07<br />

0<br />

5<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Sozial- /<br />

Methodenkompetenz<br />

0<br />

10<br />

5


Ziel des Vortrags<br />

• Darlegen, was für uns von Familie & Betrieb e.V.<br />

SINN macht <strong>in</strong> beratungsmethodischer H<strong>in</strong>sicht<br />

(Fokus auf <strong>der</strong> betrieblichen Beratung).<br />

• Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Was brauchen Menschen im Strukturwandel?<br />

2. Wie sieht unser Beratungsverständnis aus (Grundlagen<br />

und Modelle)?<br />

3. Praktische Erfahrungen<br />

• Erwartungen?<br />

Es gibt lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen!<br />

Selbstbeobachtung Wirkungen eigenen Verhaltens<br />

reflektieren.<br />

• Gespräch, Übungen, Rollenspiele, Fallbesprechungen,<br />

denn „<strong>der</strong> Teufel steckt im Detail“!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


1. Bäuerliche Familien und<br />

ihre Betriebe im Agrarwandel<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

• Anhalten<strong>der</strong> Strukturwandel<br />

• Bäuerliches Selbstverständnis unter Druck<br />

• Hof als „höchster Wert“<br />

• Tendenz zum Festhalten an „Sche<strong>in</strong>lösungen“<br />

• Tendenz zu festen Vorstellungen von e<strong>in</strong>er<br />

„guten Ordnung“<br />

• Sehr komplexe Problemsituationen<br />

• Chronischer Stress<br />

(LW gehört zu den 10 stressreichsten Berufen)<br />

• Zukunftsangst<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Verunsicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

EU-Kontrollen<br />

MUCH<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

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2. Beratungsgrundlagen<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Beratungsverständnis<br />

„Beratung ist <strong>der</strong> Prozess, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Berater / die Berater<strong>in</strong><br />

versucht, durch geistige Hilfe die Ratsuchenden zu solchem<br />

Handeln zu motivieren und zu befähigen, das geeignet ist,<br />

<strong>der</strong>en akute Probleme zu lösen. Dabei ist <strong>der</strong> Berater alle<strong>in</strong><br />

dem Wohl des Ratsuchenden verpflichtet.“<br />

Hohenheimer Beratungslehre<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Entwicklung <strong>der</strong> Beratungsansätze<br />

• Klientenzentrierte Beratungsmethode<br />

(ROGERS) als Grundlage<br />

- partnerschaftliche Beratungsbeziehung<br />

- aktives Zuhören<br />

- Basisfähigkeiten: Empathie, Akzeptanz, Echtheit<br />

Entwicklung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Person<br />

• Erweiterung durch systemtheoretische Ansätze<br />

- Zusammenhänge und Bed<strong>in</strong>gungsgefüge<br />

- große Hilfe für Verständnis von Familienunternehmen<br />

Koevolution von Systemen<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Systemischer Ansatz<br />

Übung „Dreiecksverbund“<br />

angeleitet durch Frank Schied<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Grundlagen <strong>der</strong> Systemtheorie<br />

• Wechselwirkungen, Bed<strong>in</strong>gungsgefüge<br />

• Metatheorie<br />

• E<strong>in</strong>zigartigkeit jedes Menschen „E<strong>in</strong>zelfall“<br />

• Autopoiese leben<strong>der</strong> Systeme Selbststeuerung<br />

(ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>struktive Interaktion möglich)<br />

• Systeme entwickeln sich im Austausch mit ihrer<br />

Umwelt<br />

• Soziale Systeme = Kommunikationssysteme<br />

• Subjektive Rekonstruktion <strong>der</strong> Wirklichkeit<br />

• Menschen reduzieren die Komplexität <strong>der</strong> Welt<br />

mittels „S<strong>in</strong>nbildung“<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


systemtheoretische Def<strong>in</strong>ition von Beratung<br />

Beratung ist die selbstgesteuerte<br />

Aneignung gesellschaftlicher Bedeutungsstrukturen.<br />

Beratungskräfte s<strong>in</strong>d also nicht nur Wissensträger<br />

son<strong>der</strong>n auch Klärungshelfer!<br />

Nach Dr. Manfred Ehlers, LLH, 2006: Warum über neue Ansätze<br />

In <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Beratung nachdenken?<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


• KlärungshelferIn, ProzessberaterIn?<br />

• Experte?<br />

• Geldgeber?<br />

Rollenklärung<br />

• Zusätzliche Kontrollaufgaben<br />

können das Vertrauen und damit die<br />

Beratungsgrundlage zerstören!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

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Entwicklung braucht e<strong>in</strong>en sicheren Rahmen<br />

professionelle<br />

Distanz<br />

profession.<br />

Nähe<br />

Grafik: Hildenbrand u.<br />

Welter-En<strong>der</strong>l<strong>in</strong>, 1998<br />

„Verstehen erfor<strong>der</strong>t<br />

immer wie<strong>der</strong> neues<br />

Nachdenken.“<br />

J. Bauer, Neurophysiologe, 2006<br />

„Kern aller Motivation ist<br />

zwischenmenschliche<br />

Anerkennung, Wertschätzung,<br />

Zuwendung…“<br />

J. Bauer, Neurophysiologe, 2006<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Verän<strong>der</strong>ungsprozess<br />

Schock<br />

Verne<strong>in</strong>ung<br />

Rationale<br />

E<strong>in</strong>sicht<br />

Emotionale<br />

Akzeptanz<br />

Integration<br />

neuer<br />

Kompetenz<br />

Umlernen, Ausprobieren<br />

nach Schmidt-Tanger<br />

Akteure e<strong>in</strong>es Familienbetriebs bef<strong>in</strong>den sich oft <strong>in</strong> unterschiedl. Phasen<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Wo setzt die Beratung an?<br />

Bei starren Koppelungen br<strong>in</strong>gen Probleme im Unternehmenssystem<br />

auch das Familiensystem <strong>in</strong>s Wanken.<br />

Lose Koppelungen erlauben e<strong>in</strong>e Unterbrechung und e<strong>in</strong> kontrollierbares<br />

Bearbeiten.<br />

Methode: Unterschiede e<strong>in</strong>führen, Baustellen sortieren<br />

Familie & Betrieb e.V.<br />

Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

Wiechers, 2006<br />

© 24.05.07


Kernfamilie<br />

Hauswirtschaft<br />

Dienstleistungen /<br />

außerlandw. Erwerb<br />

Altenteiler<br />

Soziales Netz<br />

Lw. Betrieb<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


3. Beratungspraxis<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Auftrag, Erwartungen und Ziele klären<br />

• Konflikte/Probleme haben ihren Ursprung <strong>in</strong> ungeklärten<br />

Erwartungen, die enttäuscht werden.<br />

• Explizite und implizite Aufträge!<br />

• Ziel: E<strong>in</strong>en für mich s<strong>in</strong>nvollen Auftrag bekommen!<br />

• W-Fragen<br />

Wer will was?<br />

(Auch: Aufträge Dritter, „Überweisungskontext“)<br />

Was soll geschehen?<br />

Ab wann? – Bis wann?<br />

Wieviel? – Wozu?<br />

Von wem? Mit wem? Durch wen? Gegen wen?<br />

• Auftrag immer wie<strong>der</strong> neu klären! „Was soll heute hier<br />

passieren, dass es e<strong>in</strong> gutes Gespräch wird?“ „Was darf nicht<br />

geschehen?“<br />

Familie & Betrieb e.V.<br />

Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Kommunikation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie för<strong>der</strong>n<br />

ohne K. ke<strong>in</strong>e Entwicklung und ke<strong>in</strong>e Lösungen<br />

Transparenz<br />

Wenn Wichtiges<br />

im System übersehen<br />

wird, führt<br />

es e<strong>in</strong> Eigenleben!<br />

STÖRUNGEN<br />

Klären, wer e<strong>in</strong>bezogen werden muss <strong>in</strong> die Beratung!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Sichtweisen <strong>der</strong> Familie e<strong>in</strong>beziehen<br />

(auch <strong>in</strong>direkt)<br />

Beziehungs-<br />

Muster<br />

Verständigung: sowohl-als auch statt entwe<strong>der</strong>-o<strong>der</strong> / Sündenbock<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Was sehen<br />

Sie hier?<br />

Gibt es e<strong>in</strong><br />

Richtig o<strong>der</strong><br />

Falsch?


Ressourcenorientiert arbeiten<br />

• Nicht auf die Defizite, son<strong>der</strong>n auf die<br />

Möglichkeiten schauen.<br />

• „Was läuft gut?“<br />

• „Wie haben Sie frühere Probleme<br />

gemeistert?“<br />

• „Wer könnte sonst noch zu e<strong>in</strong>er Lösung<br />

beitragen?“<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Passende Experimente entwickeln<br />

• Abholen, wo die E<strong>in</strong>zelnen stehen im Prozess.<br />

• Wi<strong>der</strong>stände gegen Verän<strong>der</strong>ungsempfehlungen<br />

machen S<strong>in</strong>n (Schutzmechanismen).<br />

• Die Schritte kle<strong>in</strong> genug halten!<br />

• Respekt vor dem Tempo <strong>der</strong> Familie.<br />

• Je<strong>der</strong> bewältigte kle<strong>in</strong>e Schritt stärkt das<br />

Selbstvertrauen.<br />

• Dranbleiben, klare Vere<strong>in</strong>barungen treffen.<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Wi<strong>der</strong>stände gegen Verän<strong>der</strong>ung zulassen<br />

• Wi<strong>der</strong>stände nicht persönlich nehmen!<br />

• Wir for<strong>der</strong>n als Berater oft zu Verän<strong>der</strong>ungen<br />

auf, die aus Sicht <strong>der</strong> Familie eben nicht zur<br />

Erreichung <strong>der</strong> eigenen Ziele beitragen.<br />

• Nichts zu verän<strong>der</strong>n, kann für die Familie die<br />

s<strong>in</strong>nvollste Lösung se<strong>in</strong>.<br />

• Lebensziele zu verän<strong>der</strong>n (z.B. die persönliche<br />

und familiäre Gesundheit über den Erhalt des<br />

Hofes zu stellen) ist e<strong>in</strong> sehr langwieriger<br />

Prozess und bedarf i.d.R. therapeutischer<br />

Begleitung.<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Mit „Sche<strong>in</strong>“-Lösungen geduldig umgehen<br />

• Langsam von <strong>der</strong> Illusion zur Realität kommen.<br />

• Zur Äußerung von Zweifeln und versteckten Hoffnungen<br />

ermutigen.<br />

• Den letzten Grashalm nicht gleich abschneiden!<br />

• Die Brüchigkeit des Grashalms verdeutlichen. „Sche<strong>in</strong>“-<br />

Lösungen ganz konkret <strong>in</strong> allen E<strong>in</strong>zelheiten durchspielen.<br />

• Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche nach an<strong>der</strong>en Grashalmen,<br />

Ausschau nehmen auf die Wiese, was da sonst noch<br />

wächst und möglich ist (<strong>der</strong> Klientensicht etwas Neues<br />

h<strong>in</strong>zufügen).<br />

• Die Türen offen halten!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Selbstverantwortung + Autonomie stärken<br />

• Familien sollen selbst rechnen!<br />

• Die für die Anleitung e<strong>in</strong>gesetzte Zeit lohnt sich,<br />

zeigt nachhaltige Wirkung!<br />

• Eigene Aufstellungen machen (Versicherungen,<br />

E-A-R, Liquiditätsvorschau…)<br />

• Hilfsmittel an die Hand geben<br />

• Zu überschlägigen Kalkulationen ermutigen<br />

• Abschlüsse lesen lernen<br />

• www.schufa.de, Eigenauskunft 7,60 €<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Ambivalenzen zulassen<br />

• Zwiespältigkeit, Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> von gegenteiligen<br />

Gefühlen, Gedanken, <strong>in</strong>neren Stimmen und Wünschen<br />

• Probleme: Berater drängt auf Entscheidung o<strong>der</strong> Berater<br />

präferiert e<strong>in</strong>e Alternative.<br />

• Entscheidend ist, dass <strong>der</strong> Klient <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Unentschiedenheit e<strong>in</strong>en Schritt weiterkommt. Sich<br />

(noch) nicht zu entscheiden, kann e<strong>in</strong>e gute Lösung<br />

se<strong>in</strong>.<br />

• Bewusst Überlegungsspielraum vorschlagen!<br />

• Oft hilfreiche Methode: Szenisches Arbeiten, z.B. mit<br />

zwei Stühlen<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 18.10.06


Gesprächsfluss för<strong>der</strong>n<br />

• Paraphrasieren (das Wesentliche zusammenfassen).<br />

• Gefühle aufgreifen, z.B. „Sie kl<strong>in</strong>gen sehr enttäuscht.“<br />

• Ke<strong>in</strong>e Bewertungen, Zuschreibungen, Vorwürfe z.B.<br />

nicht „das ist doch s<strong>in</strong>nlos!“<br />

• Unangenehme Fragen begründen, z.B. „gibt es noch<br />

weitere Verb<strong>in</strong>dlichkeiten, das ist wichtig für … .<br />

• Warum-Fragen vermeiden, stattdessen: „Wie kam es,<br />

dass… .“<br />

• Bildhaft und den Klienten angepasst sprechen.<br />

• Respektvoll Klartext reden.<br />

• Anerkennung ausdrücken.<br />

• Konfrontieren erst, wenn die Beziehung tragfähig ist.<br />

• Jedes Gespräch so abschließen, dass <strong>der</strong> Partner<br />

gestärkt und ermutigt bleibt.<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Systemisch fragen<br />

Informationsgew<strong>in</strong>nung + Anregung von Denkprozessen<br />

• Lösungsorientierte Fragen: „Was haben Sie bisher<br />

unternommen?“ „Was hat Ihnen am meisten geholfen?“<br />

• Fragen zum Kontext denkbarer Lösungen: „Was wäre<br />

wenn…“, „was müsste geschehen, dass... .“<br />

• Zirkuläre Fragen: „Was glauben Sie, hat Ihren Mann dazu<br />

veranlasst, diese Entscheidung zu treffen?“<br />

• Fragen nach Unterschieden: „Was glauben Sie, wen die<br />

Schulden am meisten belasten? Wen am wenigsten?“<br />

• Prozentfragen: „Wie hoch schätzen Sie auf e<strong>in</strong>er Skala von<br />

0 bis 100% e<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Milchpreis im Laufe <strong>der</strong> nächsten<br />

drei Jahre auf 40 Cent ansteigt?“<br />

• Zukunftsfragen: „Wenn es ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen gibt, wie<br />

sieht dann Ihr Leben <strong>in</strong> 5 o<strong>der</strong> 10 Jahren aus?“<br />

• Wun<strong>der</strong>frage: „Wenn e<strong>in</strong>e Fee käme …“<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Soziale Kontakte und Netzwerke för<strong>der</strong>n<br />

„Über längere Zeit vorenthaltener<br />

sozialer<br />

Kontakt hat den biologischen<br />

Kollaps <strong>der</strong><br />

Motivationssysteme<br />

des Gehirns zur Folge.“<br />

J. Bauer, 2006<br />

SOZIALES NETZ<br />

Freunde, Kollegen<br />

Vere<strong>in</strong>e, Sem<strong>in</strong>are<br />

SOLIDARITÄTS-<br />

KULTUR<br />

Langers Landleben<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


an<strong>der</strong>e Institutionen<br />

kolleg. Unterstützung, Supervision<br />

soziale Netwerke <strong>der</strong> Klienten<br />

• Systematisch nutzen …<br />

• … wenn ich <strong>in</strong> das Chaos <strong>der</strong> Familie<br />

gezogen werde,<br />

• … wenn <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> Klienten me<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>stitutionellen Möglichkeiten übersteigt,<br />

• … wenn ich das Verhalten <strong>der</strong> Klienten<br />

nicht verstehen kann.<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 18.10.06


Beratungsprozess abschließen<br />

• Beratungen nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft hängen lassen.<br />

• Wann ist e<strong>in</strong>e Beratung zu Ende?<br />

• „E<strong>in</strong>fachste Antwort: Wenn das ratsuchende<br />

System <strong>der</strong> Berater<strong>in</strong> berichtet, das beklagte<br />

Problem sei entwe<strong>der</strong> h<strong>in</strong>reichend gelöst bzw.<br />

gebessert o<strong>der</strong> man habe die Hoffnung<br />

aufgegeben, es mittels dieser Beratung zu<br />

lösen.“ Von Schlippe, 2002<br />

• Bilanz ziehen!<br />

• Ev. Nachgespräch <strong>in</strong> 6 o<strong>der</strong> 12 Monaten<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Ausgewählte Literatur<br />

• Bauer, Joachim, 2006: Pr<strong>in</strong>zip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus<br />

kooperieren. Hoffmann und Campe<br />

• Goldbrunner, Hans, 2007: <strong>Landwirtschaftl</strong>iche <strong>Familienberatung</strong>. E<strong>in</strong><br />

Beitrag zur Humanisierung des Agrarwandels. Zur Veröffentlichung<br />

beím Carl-Auer-Verlag angefragt.<br />

• Hoffmann, Volker et al. (Hg.), 2001: Beratung von Familien mit<br />

existenzgefährdeten Betrieben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft. Weikersheim<br />

• Kusemann, Marianne, 2004: Bewältigung von Existenzgefährdung <strong>in</strong><br />

landwirtschaftlichen Familienbetrieben. Weikersheim<br />

• Schlippe, Arist von & Jochen Schweizer, 2002: Lehrbuch <strong>der</strong><br />

systemischen Therapie und Beratung. Gött<strong>in</strong>gen<br />

• Simon, Fritz B. (Hg.), 2005: Die Familie des Familienunternehmens. E<strong>in</strong><br />

System zwischen Gefühl und Geschäft. Heidelberg<br />

• www.landwirtschaftliche-familienberatung.de<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Die Gesellschaft braucht die Landwirtschaft!<br />

Die Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

brauchen verlässliche und lernbereite<br />

Beratungspartner, die ihnen helfen, sich<br />

<strong>der</strong> schwierigen Realität zu stellen!<br />

Die Vernetzung aller Beratungsressourcen<br />

ist das Gebot <strong>der</strong> Stunde!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07


Vielen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Familie & Betrieb e.V. Dipl.-Ing. agr. Eva-Maria Schüle<br />

© 24.05.07

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