Rundblick Mainstockheim
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Firmung: Zieh den Kreis nicht so klein<br />
Keiner soll alleine glauben<br />
Am Freitag 3. Juni werden drei Jugendliche<br />
aus <strong>Mainstockheim</strong> von<br />
Weihbischof Ulrich Boom aus Würzburg<br />
in der Kitzinger Stadtpfarrkirche<br />
St. Johannes der Täufer gefi rmt. Was<br />
ist jetzt aber diese Firmung? Ist das<br />
etwas Ähnliches wie die Konfi rmation<br />
in der evangelischen Kirche oder<br />
etwas ganz anderes? Zunächst einmal<br />
als Antwort der Eintrag auf der Homepage<br />
der Pfarrei St. Johannes, zu der<br />
die <strong>Mainstockheim</strong>er Katholiken gehören:<br />
„Der Wortstamm „fi rm“ stammt aus<br />
dem Lateinischen und bedeutet so viel<br />
wie: fest, sicher, geübt. Wer in einer<br />
Sache „fi rm“ ist, der kennt sich aus,<br />
ist clever und geschult, up to date. Die<br />
Firmung in der kath. Kirche bedeutet<br />
auch: Begabung und Auftrag aus<br />
Jesu Geist zu leben. Wer sich für die<br />
Firmung entscheidet übernimmt auch<br />
Verantwortung für die Gestaltung der<br />
Zukunft im Geiste Jesu und der Kirche.“<br />
Formal: Die Firmung kommt ca. 4<br />
Jahre oder mehr nach der Erstkommunion.<br />
So werden in Kitzingen<br />
und Umgebung wie im größten Teil<br />
der Diözese Würzburg Kinder des 7.<br />
Schuljahres gefi rmt. Es geht, so auch<br />
die Gemeindereferentin Sieglinde<br />
Schraut von Kitzingen St. Johannes,<br />
die für die Firmvorbereitung verantwortlich<br />
ist, darum, dass sich die<br />
jungen Menschen offen und klar zum<br />
christlichen Glauben, zu Jesus Christus<br />
selbst bekennen und die daraus<br />
folgende Verantwortung übernehmen.<br />
Geht das schon in der 7. Klasse mit<br />
12/13 Jahren? Wäre es nicht besser<br />
mit 16 oder gar mit 18, wie es in anderen<br />
Städten und Bundesländern üblich<br />
ist?<br />
Die evangelischen Jugendlichen sind<br />
zur Konfi rmation bereits 14 oder 15<br />
Jahre alt. Was hier sinnvoll ist und mit<br />
welchem Alter die Kirche die Jugendlichen<br />
am besten erreicht, dazu gibt es<br />
vielerlei Argumente, die seit Jahren<br />
ausgetauscht werden, ohne dass sich<br />
eine zwingend klare Lösung heraus<br />
kristallisiert. Pfarrer Dr. Manfred Bauer<br />
von Kitzingen jedenfalls sieht die<br />
Altersgruppe der 7. Klasse für die Firmung<br />
als gut an und deshalb werden<br />
die Siebtklässler von <strong>Mainstockheim</strong><br />
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auf die Firmung vorbereitet, aber nur<br />
die, die sich dafür anmelden.<br />
Es ist nicht ganz einfach Jugendlichen<br />
in der Pubertät Kirche und Religion<br />
näher zu bringen, zumal wenn sie<br />
keinen so intensiven Kontakt zur Kirche<br />
haben. Die Firmvorbereitung in<br />
Gruppen scheitert schon weitgehend<br />
an den vielen Terminen und Anforderungen<br />
in den verschiedenen Schularten<br />
und Schulorten der Firmlinge.<br />
So arbeitet auch Frau Schraut mit<br />
Projekten im sozialen Bereich und<br />
auch mit „Events“, die die Freude am<br />
Glauben deutlich machen sollen . Teil<br />
der Firmvorbereitung sind auch Aktionen<br />
wie das Brot- oder Waffelbacken<br />
bzw. der Verkauf von Produkten aus<br />
dem Fairen Handel. Bei dieser Gelegenheit<br />
sollen sich die Firmlinge mit<br />
der Herkunft unserer Nahrung und<br />
mit der Verantwortung durch eigenes<br />
Konsumverhalten auseinandersetzen.<br />
Dazu gehört auch die Erfahrung von<br />
4<br />
Firmung<br />
Gemeinde. Deshalb sollen sie auch regelmäßig<br />
in den Sonntagsgottesdienst<br />
gehen, gelegentlich Gottesdienste mit<br />
vorbereiten und auch bei anderen Gemeindeveranstaltungen<br />
mitmachen.<br />
Dazu gehört auch die Erfahrung von<br />
Schuld und Versöhnung im Beichtsakrament.<br />
In Kitzingen gab es dazu vor<br />
kurzem eine „Nacht der Versöhnung“.<br />
Der Firmpate soll durch eigenes Glaubens-<br />
und Lebensbeispiel den Firmlingen<br />
helfen, dass diese in ihrem<br />
eigenen Leben auch menschlich gestärkt<br />
sind. Die Firmung geht auf die<br />
Herabkunft des Heiligen Geistes auf<br />
sagen wir <strong>Mainstockheim</strong>er<br />
Erstkommunikanten allen,<br />
die mit Glückwünschen und<br />
Geschenken an uns – anlässlich unseres Festes – gedacht haben.<br />
Nele Frank (Albertshofen), Kai Wiegand, Justus Störk,<br />
Lea Perciu, Christoph Appold, Aaron Ulsamer & Katrin Sulzbacher<br />
(von links nach rechts, Tobias Reichert fehlt auf dem Foto von Helmut Beer)<br />
ALLES.<br />
AUSSER.<br />
GEWÖHNLICH.<br />
Kitzingen · Herrnstraße 3<br />
die Apostel Jesu in Apostelgeschichte<br />
2 bzw. die Handaufl egung in Apostelgeschichte<br />
8 zurück. Die Firmung beginnt<br />
mit einem Eröffnungsgebet und<br />
der Erneuerung des Taufversprechens<br />
durch die Firmlinge. Der Bischof,<br />
Weihbischof oder ein vom Bischof<br />
beauftragter Priester betet zunächst<br />
mit ausgebreiteten Händen um die<br />
Herabkunft des Heiligen Geistes und<br />
die Vermittlung der Gaben des Heiligen<br />
Geistes. Dann legt er die rechte<br />
Hand auf den Kopf des Firmlings und<br />
· Änderung von<br />
Kleidung aller Art<br />
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zeichnet ihm mit Chrisam, einem vom<br />
Bischof in der Karwoche geweihten<br />
Salböl, ein Kreuz auf die Stirn. Er<br />
sagt dazu: „Sei besiegelt durch die<br />
Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.<br />
Der Firmpate legt zur Unterstützung<br />
seine Hand auf die rechte Schulter<br />
des Firmlings. Früher gab es dann<br />
zum Abschluss noch einen Backenstreich<br />
vom Bischof. Das war jedoch<br />
keine Ohrfeige, sondern als Symbol<br />
der Stärkung ähnlich eines „Ritterschlages“<br />
gedacht. Wegen der nicht<br />
mehr aktuellen Symbolik reicht der<br />
Bischof dem Firmling die Hand zum<br />
Friedensgruß. Und wie geht es weiter<br />
nach der Firmung? Diese Frage stellt<br />
sich nach jedem Sakrament, nach jedem<br />
Neubeginn, nach jeder Feier. Für<br />
das Glaubensleben gilt, dass es Mitmenschen<br />
braucht, die einander im<br />
Glauben und im Leben stärken. Eine<br />
Gemeinde, in der viele Menschen wenigstens<br />
ein Stück Begeisterung für<br />
den Glauben und das Engagement aus<br />
dem Glauben leben, kann hier eine<br />
große Stütze sein ebenso wie die Familien,<br />
wenn sie einander ernst nehmen,<br />
wenn sich die Eltern in ehrlicher<br />
Liebe täglich neu um den anderen<br />
bemühen. Gemeindereferentin Sieglinde<br />
Schraut weiß, dass viele junge<br />
Menschen nach der Firmung andere<br />
Wege gehen, aber auch, dass viele im<br />
Laufe ihres Lebens wieder die Heimat<br />
im christlichen Glauben suchen und<br />
nimmt so alle Mitchristen mit in die<br />
Pfl icht. Es gibt auch im Glauben keinen<br />
Automatismus, auch nicht mit der<br />
Firmung. Dennoch können die Erfahrungen<br />
in der Firmvorbereitung und<br />
bei der Spendung der Firmung selbst<br />
wichtige Grundsteine für jeden einzelnen<br />
legen.<br />
Josef Gerspitzer