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Bericht Carsten Muth, Südwest Presse<br />
Öl-Anschlag – Polizei sucht<br />
Täter mit Massen-Gentest<br />
Der tödliche Öl-Anschlag auf einen <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />
im Unterallgäu könnte nun<br />
doch aufgeklärt werden. Fahnder haben<br />
den genetischen Fingerabdruck des<br />
Täters entdeckt - und bitten nun zum<br />
DNA-Massentest.<br />
50.000 Euro. Diese Summe haben Staatsanwaltschaft,<br />
Polizei und zwei Unternehmer<br />
als Belohnung ausgesetzt. Für<br />
Hinweise, die zur Ergreifung des Unbekannten<br />
führen, der am 17. April 2011 im<br />
Landkreis Unterallgäu einen Öl-Anschlag<br />
verübt hat, bei dem ein <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />
ums Leben kam. Eineinhalb Jahre sind seit<br />
der Tat vergangen. Die Suche nach dem<br />
Täter dauert an. Nun aber ist Schwung in<br />
die Ermittlungen gekommen.<br />
Experten des bayerischen Landeskriminalamts<br />
haben DNA-Spuren gesichert.<br />
Der aus diesen Spuren gewonnene<br />
genetische Fingerabdruck gehört laut Polizei<br />
mit großer Wahrscheinlichkeit zu<br />
dem bislang unbekannten Täter.<br />
Der 17. April war ein schöner Frühlingstag.<br />
Ein 37-jähriger Mann aus Rettenbach im<br />
Unterallgäu setzte sich auf seine Honda,<br />
um eine Runde zu drehen. Wenige Minuten<br />
später war der zweifache Familienvater<br />
tot. Der Mann war mit seiner Maschine<br />
auf der Staatsstraße 2013 zwischen<br />
Rettenbach und Ottobeuren auf eine Ölspur<br />
geraten. Er verlor die Kontrolle über<br />
sein <strong>Motorrad</strong> und prallte gegen ein Auto.<br />
Für die Polizei war schnell klar: Das Öl war<br />
absichtlich auf die Straße geschüttet worden.<br />
Eine Öllache wurde nicht nur an der<br />
Unglücksstelle bei Rettenbach entdeckt.<br />
Lachen fanden sich an acht weiteren Stellen<br />
im Kreis Unterallgäu (siehe Grafik im<br />
Info-Kasten).<br />
Die nun entdeckten identischen DNA-<br />
Spuren stammen von diversen Glasscherben.<br />
Die Scherben wiederum sind Teile<br />
von Wein- und Sektflaschen, die mit Öl<br />
gefüllt waren. Nach Angaben der Polizei<br />
hatte der Täter die Flaschen aus einem<br />
fahrenden Auto hinaus auf mehrere Straßen<br />
im Kreis Unterallgäu geworfen. Die<br />
Flaschen wurden in einem Discount-Supermarkt<br />
gekauft.<br />
Aufgrund neuer Zeugenaussagen steht<br />
für die Polizei überdies fest: Der Täter hat<br />
die Strecke, auf der sich die Öllachen fanden,<br />
zweimal abgefahren. Demnach hat<br />
er auf dem Hinweg die Spuren gelegt. Die<br />
Öllache bei Rettenbach soll erst zehn Minuten<br />
vor dem tragischen Unglück auf die<br />
Straße gebracht worden sein. Mehr noch:<br />
Die Polizei geht davon aus, dass der Täter<br />
auf dem Rückweg am Unfallort vorbeikam<br />
und sah, was er angerichtet hat. Der<br />
Unbekannte habe wie viele andere anhal-<br />
ten müssen, weil die Strecke gesperrt war.<br />
"Daher werden dringend weitere Erkenntnisse<br />
zu den vor Ort anwesenden Personen<br />
benötigt, um diese als Verdächtige<br />
ausschließen zu können", sagt Christian<br />
Owsinksi vom Polizeipräsidium Schwaben<br />
Süd/West in Kempten.<br />
Der Hintergrund und das Motiv des Täters<br />
sind bis heute unklar. War es ein Durchgeknallter,<br />
der sich einen üblen Scherz erlaubt<br />
hat? Ein <strong>Motorrad</strong>hasser? Die Antwort<br />
auf diese Fragen steht aus.<br />
Kurz nach dem Anschlag war die Ermittlungsgruppe<br />
"Ölfleck" gegründet worden.<br />
20 Beamte beackerten rund um die Uhr<br />
den Fall. Im April 2012, ein Jahr nach der<br />
Tat, wurde die Ermittlungsgruppe wieder<br />
aufgelöst. Die erfolgversprechenden Hinweise<br />
seien abgearbeitet worden, hieß es.<br />
"Aktenzeichen XY . . . ungelöst" hat sich<br />
zwei Mal mit dem Öl-Anschlag befasst.<br />
Doch die Berichterstattung im Fernsehen<br />
brachte die Ermittlungen nicht voran. In<br />
Biker-Foren im Internet war die hinterhältige<br />
Tat ein großes Thema. Der Anschlag<br />
sorgte auch unter Bikern im Raum Ulm/<br />
Neu-Ulm für Bestürzung. Viele mieden<br />
Touren ins Unterallgäu.<br />
Jetzt hat die Kripo in Kempten die Ermittlungen<br />
übernommen. 14 Beamte sind<br />
dort auf den Fall angesetzt und zunächst<br />
damit beschäftigt, einen Massengentest<br />
zu organisieren. Mehrere hundert Personen<br />
werden in den kommenden Wochen<br />
gebeten, freiwillig eine Speichelprobe<br />
abzugeben. "Hierbei handelt es sich<br />
um Personen, auf die bestimmte Prüfungsmerkmale<br />
zutreffen, und die durch<br />
den Abgleich als Täter ausgeschieden<br />
werden sollen", wie Polizeisprecher Owsinksi<br />
sagt. Im Fokus der Fahnder stehen<br />
unter anderem rund 100 Fahrer eines<br />
BMW der 3er-Reihe. Einen solchen Wagen<br />
soll der Täter gefahren haben.<br />
Der genetische Fingerabdruck des Täters<br />
ist mit der DNA-Analyse-Datei beim Bundeskriminalamt<br />
abgeglichen worden. Ohne<br />
Erfolg. Die Chancen, den mysteriösen<br />
Fall zu lösen, sind dennoch deutlich gestiegen.<br />
"Wir haben jetzt ein Pfund in der<br />
Hand", bestätigt der Polizeisprecher. Er<br />
ist sicher: Der Mann, der seine DNA auf<br />
den Flaschen hinterlassen hat, ist der Täter:<br />
"Falls nicht, muss er schon eine ziemlich<br />
gute Erklärung dafür haben, wie diese<br />
Spuren dorthin gekommen sind."<br />
Inzwischen wurde der Öl-Anschlag rekon-<br />
struiert und 300 Männer haben freiwillig<br />
eine Speichelprobe abgegeben. Ein Ergebnis<br />
liegt noch nicht vor – der Massengentest<br />
dauert jedoch noch an. Die Fahnder<br />
suchen nach einem 3-er BMW, den der Täter<br />
gefahren haben soll.<br />
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