VOR ORT - Stiftung Grone-Schule
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E I N E P U B L I K A T I O N D E R S T I F T U N G G R O N E - S C H U L E A U S G A B E A u g u s t 2 0 1 2<br />
Im Gespräch<br />
IAB-Direktor Prof. Möller zu<br />
Fortschritten beim Abbau der<br />
Sockelarbeitslosigkeit und passgenauen<br />
Instrumenten. seite 3<br />
Aktivcenter: Wie Stefan Schulz doch<br />
den Weg in eine Berufsausbildung fand<br />
Sieben Aktivcenter für junge Erwachsene<br />
unter 25 Jahren gibt es über das<br />
gesamte Stadtgebiet verteilt in Hamburg.<br />
Und für alle zeichnet das „<strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrum für Qualifizierung und<br />
Integration Hamburg“ verantwortlich,<br />
das sich mit seinem Konzept und den<br />
Erfolgen der vergangenen zwei Jahre im<br />
Vergabeverfahren durchsetzen konnte.<br />
Geschäftsführer Oliver Kohrs: „Bestandteil<br />
der Ausschreibungen sind u.a.<br />
Integrationsquoten vergleichbarer<br />
Maß nahmen und innovative pädagogische<br />
Ansätze, die die Erreichbarkeit<br />
der Zielgruppe überhaupt erst möglich<br />
machen. Die Integrationsquoten in ungeförderte<br />
Beschäftigung und Ausbildung<br />
lagen bei unseren vier Centern für<br />
junge Erwachsene in den vergangenen<br />
zwei Jahren bei mehr als 50 Prozent –<br />
das ist, wie uns vom Jobcenter team.<br />
arbeit.hamburg berichtet wurde, ein<br />
konkurrenzloser Wert.“<br />
Stefan Schulz ist Teil dieser Erfolgszahl.<br />
Vor zwei Jahren kam der damals<br />
20-Jährige zum ersten Mal ins Center.<br />
Er erinnert sich: „Ich hatte etwas<br />
zu tun, auch wenn die mich manchmal<br />
treten mussten. Nach kurzer Zeit<br />
fing die Sache an, mir massiv Spaß zu<br />
machen und ich hatte wieder Lust am<br />
Leben.“ Dann nahm sich eine der Sozialpädagoginnen<br />
einen ganzen Tag nur<br />
für ihn Zeit. Gemeinsam verfassten sie<br />
seinen Lebenslauf und setzten ein Bewerbungsschreiben<br />
auf, das Stefan an<br />
einen privaten Wach- und Sicherheitsdienst<br />
schickte. „Eine Woche später<br />
erhielt ich die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.<br />
Und daraus wurde<br />
dann gleich ein Einstellungsgespräch“,<br />
berichtet er stolz. Seit dem 1. August<br />
2011 ist Stefan Schulz in der dreijährigen<br />
dualen Ausbildung zur „Fachkraft<br />
für Schutz und Sicherheit“.<br />
Boris Dudziak ist als Projektleiter bei<br />
<strong>Grone</strong> für einen Teil der Aktiv-Center<br />
verantwortlich. Und damit für einen<br />
Teil der 588 Plätze und über 100 Sozialpädagogen<br />
und Ausbilder, die hier<br />
mit den Teilnehmern arbeiten. Dudziak:<br />
„Die Teilnehmer, die uns von team.arbeit.hamburg<br />
geschickt werden, sind<br />
1 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T<br />
Im Fokus<br />
Nach der Reha-Anerkennung baut<br />
das Bildungszentrum Schwerin die<br />
Kompetenzen aus – und setzt dabei<br />
auch Pferde ein. seite 4<br />
Innovative Ansätze sorgen für konkurrenzlose Integrationsquoten von über 50 Prozent<br />
Hamburg – Der Weg für Stefan Schulz schien vorgezeichnet. Mit dem Hauptschulabschluss<br />
beendete der junge Mann aus Hamburg-Bergedorf die Schulzeit.<br />
Dann kamen die Bundeswehr und danach die bittere Erfahrung, dass<br />
er mit seinen Bewerbungen keine Chance hatte, mit einer Ausbildung in das<br />
Berufsleben zu starten. Stefan: „Die wollten keinen mit Hauptschulabschluss.<br />
Erfolgsbeispiel: Die „Stellenbörse“ am Schwarzen Brett des Aktivcenters in Bergedorf braucht<br />
Stefan Schulz nicht mehr: Er wird „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“<br />
junge Erwachsene unter 25 Jahren, die<br />
schwer erreichbar sind, keinen Kontakt<br />
zum Jobcenter haben, keine Erstausbildung<br />
besitzen und daher einen ausgeprägten<br />
Unterstützungsbedarf haben.<br />
Schwerpunkt unseres Konzeptes der<br />
‘aufsuchenden Sozialarbeit’ ist die Integration<br />
der Teilnehmer in Arbeit und<br />
Ausbildung durch eine teilnehmerorientierte,<br />
sehr individuelle Förderung.“<br />
Wenn sich der Teilnehmer nicht von<br />
sich aus meldet, rufen die Sozialpädagogen<br />
vom Center zu verschiedenen<br />
FOTO: Martin Brinckmann<br />
Im porträt<br />
Petra Schweckendieck, Schulleiterin<br />
im Bildungszentrum<br />
Lüchow, mag den kreativen<br />
Freiraum bei der Arbeit. seite 7<br />
Irgendwann hatte ich mal 200 Absagen in einem Monat. Da habe ich total die<br />
Lust verloren. Ich saß zwei Monate lang zu Hause, habe nichts gemacht und<br />
getrunken.“ Arbeitslosigkeit, bevor es für Stefan Schulz überhaupt Arbeit gab.<br />
Bis seine Mutter ihn eines Tages aus der Wohnung warf und bis team.arbeit.<br />
hamburg ihn zum <strong>Grone</strong>-Aktivcenter in Bergedorf schickte.<br />
Uhrzeiten an und probieren es auch mit<br />
Hausbesuchen. Vier Wochen lang unternehmen<br />
sie diese Kontaktversuche.<br />
Dudziak: „Wir lassen nicht locker, bis<br />
sie zu uns kommen.“<br />
Im Center selbst wird dann in vielen<br />
Gesprächen über die Interessen und<br />
Kompetenzen für jeden Teilnehmer das<br />
passende Programm aufgebaut. Dabei<br />
bietet der praktische Bereich, der<br />
der „niederschwelligen Vorbereitung“<br />
auf den Arbeitsmarkt dienen soll, die<br />
Felder Lager/Handel, EDV/Medien und<br />
Gastronomie. Die Betreuung soll den<br />
Teilnehmern auch die Grundlagen des<br />
Arbeitens vermitteln. Dudziak: „Dazu<br />
gehören vor allem auch Zuverlässigkeit<br />
und Pünktlichkeit – Tugenden, die man<br />
lernen kann.“<br />
Zur Berufsorientierung gehören Betriebsbesuche<br />
unf die Einbindung von<br />
Dozenten aus der Praxis. Auch unterhält<br />
jedes Center einen Kooperationsvertrag<br />
mit einem ortsnahen Baumarkt,<br />
in dem die Teilnehmer Arbeitsluft<br />
schnuppern können. Anschließend wird<br />
ihnen geholfen, ein Betriebspraktikum<br />
zu erhalten.<br />
Auch nach einer erfolgreichen Vermittlung<br />
in Arbeit oder Ausbildung reißen<br />
die Kontakte meist nicht ab. Boris<br />
Dudziak: „Die Teilnehmer kommen<br />
später in allen Problemlagen zu uns.<br />
Das sind familiäre Probleme, Probleme<br />
im Job und sehr häufig Probleme<br />
im Kontakt mit Ämtern und Behörden.<br />
Sie kommen zu uns, weil sie häufig<br />
bei uns zum ersten Mal Zuwendung<br />
und praktische Hilfe erfahren haben.“<br />
Weiter Seite 2<br />
Berlin – Unter dem Motto „Weiterbildung<br />
ist mehrWert“ findet am<br />
Freitag, den 21. September 2012,<br />
der 4. Deutsche Weiterbildungstag<br />
statt. Mit einer Fülle von Veranstaltungen<br />
und Aktionen soll der Weiterbildungstag<br />
nach dem Willen<br />
der Veranstalter „die öffentliche<br />
Wahrnehmung davon schärfen,<br />
was Weiterbildung gesellschaftlich<br />
leistet“. Zum Auftakt werden<br />
am 20. September vier „Vorbilder<br />
der Weiterbildung“ öffentlich im<br />
Deutschen Bundestag geehrt. Dazu<br />
gehört auch die von <strong>Grone</strong> vorgeschlagene<br />
Service Plus Lüneburg<br />
GmbH. Weiter Seite 6<br />
Freiwillige<br />
Osnabrück – Seit Ende Juni ist<br />
<strong>Grone</strong> in Osnabrück offizielle Einsatzstelle<br />
für den Bundesfreiwilligendienst.<br />
Zurzeit sind zwei Freiwillige<br />
im Fahrdienst eingesetzt,<br />
um Menschen mit Behinderung im<br />
Rahmen der Arbeitsassistenz zu<br />
transportieren.<br />
Umbenennung<br />
Hamburg – „Gastronomie ist das,<br />
was draufsteht“, so Geschäftsführer<br />
Oliver Kohrs, „drinnen ist schon<br />
seit Langem viel mehr.“ Folgerichtig<br />
firmiert das „<strong>Grone</strong>-Bildungszentrum<br />
für Gastronomie und Ernährung<br />
GmbH – gemeinnützig“ jetzt<br />
unter dem neuen Namen „<strong>Grone</strong><br />
Bildungszentrum für Qualifizierung<br />
und Integration Hamburg GmbH<br />
– gemeinnützig“. Die starken Veränderungen<br />
am Bildungsmarkt und<br />
die Veränderungen der Geschäftsfelder<br />
in den vergangenen Jahren<br />
haben <strong>Grone</strong> zu diesem Schritt<br />
bewogen. Kohrs: „Wir sind in den<br />
vergangenen Jahren ein multifunktionaler<br />
Dienstleister geworden.“
FOTO: Martin Brinckmann FOTO: <strong>Grone</strong><br />
seIte 2<br />
Auch Ältere profitieren vom Center-Konzept<br />
(Fortsetzung von Seite 1) Als Erfolgskonzept gegen die Langzeitarbeitslosigkeit haben sich auch die Aktivcenter für ältere<br />
Erwachsene erwiesen. Zwei davon betreibt <strong>Grone</strong> in Hamburg. Täglich finden sich hier etwa 250 Menschen ein, die bisher<br />
als kaum mehr integrationsfähig galten. Manche haben Schwierigkeiten, einem geregelten Tagesablauf zu folgen, andere<br />
sind durch problematische Lebensumstände ins Abseits geraten.<br />
Friedhelm Siepe, Geschäftsführer team.arbeit.hamburg mit Teilnehmer im Center<br />
Die meisten Männer und Frauen haben<br />
in ihrem bisherigen Leben noch keine<br />
Maßnahme bis zum Schluss durchgehalten.<br />
Doch hier hämmern und sägen,<br />
fräsen und schrauben sie mit spürbarer<br />
Berlin – Der „Bundesverband der Träger beruflicher Bildung“<br />
(BBB) hat im Frühjahr sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert. In<br />
diesen Jahren ist es dem BBB, der bis heute die treibende<br />
Kraft hinter den Kulissen des Deutschen Weiterbildungstages<br />
ist, gelungen, die Kräfte der Branche zu bündeln und ihr eine<br />
starke Stimme zu verleihen.<br />
„Damit ist der Bundesverband für die Politik, die Administration<br />
und für die Fachwelt zu einem wichtigen Gesprächspartner<br />
geworden“, sagt <strong>Grone</strong>-Vorstand Achim Albrecht, der im<br />
Freude an der Arbeit.<br />
„Ohne das Aktivcenter hätte ich nie den<br />
Mut gehabt, noch einmal alles auf eine<br />
Karte zu setzen“, sagt einer der Teilnehmer,<br />
als Friedhelm Siepe, Geschäftsfüh-<br />
Sommerfest im Rathaus<br />
rer von team.arbeit.hamburg, sich bei<br />
einem Besuch im Center über die Angebote<br />
für Langzeitarbeitslose informiert.<br />
Auch hier haben die Sozialarbeiter die<br />
Möglichkeit, sanften Druck auszuüben,<br />
wenn jemand plötzlich nicht mehr zur<br />
Arbeit erscheint. „Dann besuchen wir<br />
die Menschen auch zu Hause“, berichtet<br />
Projektleiter Bernhard <strong>Schule</strong>r.<br />
Dort stelle sich dann häufig heraus,<br />
dass persönliche Lebensumstände den<br />
Menschen eine Rückkehr ins geregelte<br />
Leben erschweren.<br />
„Das können Schulden, Trennungen,<br />
Wohnungssorgen, Krankheiten oder<br />
auch Suchtprobleme sein“, so <strong>Schule</strong>r.<br />
Die Sozialpädagogen helfen auch in<br />
diesen Fällen.<br />
Ob junge oder ältere Erwachsene: In<br />
den Aktivcentern entwickeln die Teilnehmer<br />
Mut und Selbstvertrauen, um<br />
wieder etwas aus ihrem Leben zu machen.<br />
„Bei uns lernen sie, wieder Freude an<br />
regelmäßigen Tätigkeiten zu finden,<br />
sich selbst zu vertrauen und ein gesundes<br />
Selbstbewusstsein zu entwickeln“,<br />
erklärt Betriebs- und Personalleiterin<br />
Birgit Starsy.<br />
Zehn Jahre : Stimme der Branche<br />
Seit mehreren Jahren gehört es zur guten Tradition, dass <strong>Grone</strong> beim Parlamentarischen<br />
Sommerfest vertreten ist, zu dem sich auch in diesem Juni wieder rund 1.500 Gäste aus der<br />
Hamburger Politik und Wirtschaft im Rathaus versammelten. Für einen kleinen Kreis von<br />
Ehrengästen und Unterstützern gab Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit im repräsentativen<br />
Bürgermeistersaal vorab einen Empfang – und <strong>Grone</strong> war mit dabei. Vorstand Achim Albrecht<br />
(r.) und Justitiar Heinz-Wilhelm Andresen waren geladen und die jungen Servicekräfte vom<br />
„<strong>Grone</strong> Bildungszentrum für Qualifizierung und Integration Hamburg GmbH – gemeinnützig“,<br />
das zu diesem Zeitpunkt noch Bildungszentrum für Gastronomie und Ernährung hieß,<br />
erfreuten die Gäste mit Getränken und den selbst zubereiteten Canapés.<br />
2 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T<br />
Mai zum stellvertretenden BBB-Bundesvorsitzenden gewählt<br />
wurde.<br />
Erst im Juni hat Albrecht zusammen mit dem Vorsitzenden<br />
Thiemo Fojkar und Geschäftsführer Horst Palik mit den arbeitsmarktpolitischen<br />
Sprechern aller Bundestagsfraktionen<br />
gesprochen. Dabei ging es u.a. um die Bereitstellung der<br />
Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik der Agenturen für<br />
Arbeit und Jobcenter sowie um den Fluss der zur Verfügung<br />
stehenden Mittel im Rahmen der Instrumentenreform.<br />
Burn-out: Entstehung und Vermeidung<br />
Hamburg – Geballte Informationen aus<br />
1. Hand: Prof. Dr. Bernd Löwe, Chefarzt<br />
in der Schön-Klinik Hamburg-Eilbek<br />
und im Universitätsklinikum Hamburg-<br />
Eppendorf, zeigte im Heinrich-<strong>Grone</strong>-<br />
Gespräch, wie es zu Burn-out kommt<br />
und wie es zu vermeiden ist. Das Interesse<br />
daran war so groß, dass im Forum<br />
des Bildungszentrum Hammerbrook<br />
weitere Sitzgelegenheiten geschaffen<br />
werden mussten.<br />
Zahlen belegen die Bedeutung des<br />
Themas: 60 Prozent aller Fehlzeiten<br />
europaweit beruhen auf beruflichem<br />
Stress, allein in Deutschland wird der<br />
Schaden auf 20 Milliarden Euro jährlich<br />
geschätzt. Löwe sagte, viele Forscher<br />
seien der Auffassung, dass sich<br />
Burn-out erst entwickeln könne, wenn<br />
großes Engagement im Beruf erfolgt sei<br />
und hohe Erwartungen und viel Idealismus<br />
eine Rolle gespielt hätten.<br />
Zwar lägen bislang keine aussagekräftigen<br />
Studien zu der Wirksamkeit der<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
aus gutem Grund steht das Problem der sogenannten Sockelarbeitslosigkeit<br />
im Mittelpunkt dieses <strong>Grone</strong> Magazins: Noch nie waren in der Bundesrepublik<br />
so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, es gibt so viele<br />
offene Stellen wie seit Jahrzehnten nicht mehr – aber immer noch rund zwei<br />
Millionen Langzeitarbeitslose.<br />
Die gesellschaftspolitische Herausforderung lautet, diesen harten Kern der<br />
Arbeitslosigkeit so weit wie möglich abzubauen und dafür den Schwung<br />
der Konjunktur und auch den demografischen Wandel zu nutzen, der es<br />
notwendig macht, viele frei werdende Stellen mit gut ausgebildeten Facharbeitern<br />
neu zu besetzen. Deswegen ist Heinrich Alt zuzustimmen, wenn<br />
er einen „Maßanzug für Arbeitslose“ fordert. Will sagen: „Von der Stange“<br />
reicht nicht, mehr denn je kommt es darauf an, für jeden Einzelnen die<br />
passende Maßnahme zu entwickeln.<br />
Im Fokus steht sowohl für die BA als auch für uns als Dienstleister die<br />
nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Die Einrichtungen der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> setzen ein ganzes Bündel unterschiedlicher und vielfach innovativer<br />
Maßnahmen ein, um Langzeitarbeitslose fit für den Einstieg in<br />
die duale Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt zu machen und ihnen dabei<br />
auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu vermitteln. Viele dieser Maßnahmen<br />
sind individuell auf die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
abgestimmt. Gemeinsam ist ihnen, dass die Förderung sich an den Kompetenzen<br />
der Menschen und nicht an ihren Defiziten ausrichtet.<br />
Allerdings müssen die politisch Gestaltenden auch wissen: Maßanzüge<br />
kosten mehr als Konfektionsware. Es ist zwar tragisch, dass die Bundesregierung<br />
die öffentlich geförderte Beschäftigung – von 2011 bis 2013<br />
gerechnet – um 43 Prozent kürzt. Dies ist sicherlich zu beklagen. Jetzt<br />
müssen aber die Mittel, die für eine aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung<br />
stehen, auch zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. So haben<br />
wir derzeit neue Angebote entwickelt, die auf die Klientel passen. Beispiele<br />
dafür finden Sie, neben vielem anderen, in diesem <strong>Grone</strong> Magazin.<br />
Ihr Achim Albrecht<br />
Eilbek-Chefarzt Prof. Dr. Bernd Löwe<br />
FOTO: Martin Brinckmann<br />
Achim Albrecht:<br />
Nachhaltige<br />
Integration<br />
steht im Fokus<br />
verschiedenen Interventionen vor, doch<br />
aus seiner Praxis heraus nannte Löwe<br />
folgende Erkenntnisse: Interventionen<br />
auf individueller Ebene seien nicht<br />
ausreichend, vielmehr brauchten die<br />
Betroffenen zusätzliche organisationsbezogene<br />
Maßnahmen sowohl im Privatleben<br />
als auch im beruflichen Alltag.<br />
Dazu gehören nach den Worten des<br />
erfahrenen Mediziners: sich erreichbare<br />
Ziele zu setzen, eigene Stressquellen<br />
aufzudecken, Prioritäten zu setzen und<br />
für einen Ausgleich zur Arbeit zu sorgen.<br />
Arbeitgebern empfahl er, ihren Mitarbeitern<br />
in angemessenem Maß Verantwortung<br />
und Freiheit, Fairness und<br />
Wertschätzung zu bieten, für Anerkennung<br />
und Feedback zu sorgen und sich<br />
zum Beispiel mit Kursen für Rückenschulung<br />
und Entspannung um die körperliche<br />
und seelische Gesundheit der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />
kümmern.<br />
FOTO: Markus Mielek<br />
IAB-Direktor Prof. Joachim Möller:<br />
„Instrumente passgenauer einsetzen“<br />
Arbeitsmarktforscher verweist auf Erfolge beim Abbau der Sockelarbeitslosigkeit<br />
Nürnberg – Prof. Dr. rer. soc. Joachim Möller ist seit Oktober 2007 Direktor des<br />
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der Forschungseinrichtung<br />
der Bundesanstalt für Arbeit. Er ist damit auch für die Bundesregierung einer der<br />
wichtigsten Berater zu Fragen der Entwicklung der Beschäftigung und des<br />
Ist Sockelarbeitslosigkeit<br />
ein Phänomen, mit dem<br />
wir einfach leben müssen?<br />
Nein, es gibt ja in den letzten Jahren<br />
bereits deutliche Erfolge. Der harte<br />
Kern der Arbeitslosigkeit beginnt zu<br />
schmelzen und da ist noch einiges mehr<br />
drin, weil der Arbeitsmarkt aufnahmefähiger<br />
geworden ist. Ein gewisses<br />
Ausmaß an Arbeitslosigkeit wird aber<br />
immer vorhanden sein. Selbst bei Vollbeschäftigung<br />
nimmt die Suche nach<br />
einem neuen Job einfach eine gewisse<br />
Zeit in Anspruch, und manche ausgeschriebene<br />
Stelle ist auch nicht sofort<br />
zu besetzen.<br />
Was wird zum Abbau<br />
von Sockelarbeitslosigkeit<br />
heute getan?<br />
Nicht zuletzt durch die Hartz-Reformen<br />
ist die Arbeitslosigkeit spürbar zurückgegangen.<br />
Jetzt kommt es vor allem<br />
darauf an, dass die Arbeitsvermittler<br />
„Neue Wege“ zur Integration Alleinerziehender<br />
Dortmund – „Neue Wege“ und begleitende<br />
Umschulungen sind zwei erfolgreiche<br />
Konzepte, mit denen <strong>Grone</strong><br />
in Dortmund Alleinerziehende – und<br />
das heißt in der Regel Mütter – durch<br />
Stabilisierung, Qualifizierung und durch<br />
Vermittlung aus der Langzeitarbeitslo-<br />
3<br />
1<br />
2<br />
noch stärker auf den Einzelfall eingehen.<br />
Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente<br />
wie Trainingsmaßnahmen und<br />
Ein-Euro-Jobs müssen noch passgenauer<br />
eingesetzt werden. Zudem brauchen<br />
Alleinerziehende mehr Unterstützung<br />
als bisher bei der Suche nach einer Kinderbetreuung,<br />
um überhaupt einen Job<br />
antreten zu können. Hier kann noch einiges<br />
verbessert werden.<br />
3<br />
Ist das genug? Was müsste<br />
darüber hinaus getan<br />
werden?<br />
Es müsste deutlich mehr in Bildung investiert<br />
werden. Der Bedarf an Hochschulabsolventen<br />
und anderen gut<br />
qualifizierten Fachkräften wird weiter<br />
steigen, der Bedarf an Geringqualifizierten<br />
weiter sinken. Wir sollten nicht<br />
länger zulassen, dass nicht wenige<br />
Schulabgänger nur Lese- und Mathematik-Kompetenzen<br />
auf Grundschulniveau<br />
erreichen. Viele von ihnen werden<br />
die Langzeitarbeitslosen von morgen<br />
sein.<br />
Natascha Frühauf hat eine Ausbildung zur Köchin begonnen. Die Mutter eines Neunjährigen<br />
hat sich im Projekt zu einer selbstbewussten, verantwortungsvollen jungen Frau entwickelt<br />
sigkeit in sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung bringt.<br />
„Neue Wege vor Ort für aktive Alleinerziehende“<br />
– ein ESF-gefördertes<br />
Projekt – wurde im Juni als Aktivierungsangebot<br />
„Neue Wege II“ vom Job<br />
Center Dortmund in die Regelförderung<br />
Arbeitsmarktes. Bei den Forschungen des IAB geht es um die Wirkungen der<br />
Instrumente der Arbeitsförderungen und um die Leistungen zur Grundsicherung<br />
für Arbeitsuchende. Im Interview mit dem <strong>Grone</strong> Magazin verweist der Forscher<br />
auf spürbare Erfolge beim Abbau der Langzeit- und Sockelarbeitslosigkeit.<br />
4<br />
Wie stehen Sie zu der<br />
Kritik, es werde zu wenig<br />
zum Abbau der Sockelarbeitslosigkeit<br />
getan?<br />
In den letzten Jahren ist schon viel<br />
getan und manches erreicht worden.<br />
Wir dürfen jetzt aber keinesfalls in unseren<br />
Anstrengungen nachlassen. Vor<br />
allem bei den Kinderbetreuungsangeboten<br />
und im Bildungsbereich müssen<br />
wir noch erheblich zulegen. Wenn uns<br />
das gelingt und uns die europäische<br />
Schuldenkrise keinen Strich durch<br />
die Rechnung macht,<br />
dann haben wir gute<br />
Chancen, dass wir<br />
uns in den nächsten<br />
zehn Jahren noch<br />
weiter in Richtung<br />
Vollbeschäftigung<br />
bewegen.<br />
Prof. Dr. rer. soc.<br />
Joachim Möller<br />
aufgenommen. Die Job-Coaches achten<br />
besonders auf die Bedingungen,<br />
die gerade für alleinerziehende Mütter<br />
gelten, wie zum Beispiel möglichst kurze<br />
Wege zur Kinderbetreuung und zur<br />
Arbeit. Denn es sind besonders Frauen<br />
mit Kind und ohne Partner, deren berufliche<br />
Wiedereinstiegsphase problematisch<br />
ist.<br />
Die <strong>Grone</strong>-Kompetenzzentren bieten<br />
den Teilnehmenden persönliche, familiäre<br />
und berufsfachliche Hilfsangebote,<br />
immer auf die individuelle Situation<br />
der und des Einzelnen ausgerichtet.<br />
Hinzu kommen berufspraktische Qualifizierungen<br />
und die Vorbereitung für<br />
externe Schulabschlüsse. Entsprechend<br />
positiv fallen die Bewertungen der Teilnehmerinnen<br />
aus. „Zukunft in Sicht“,<br />
„Alleinerziehend, aber nicht allein“ und<br />
„Hand in Hand in eine neue Zukunft“:<br />
Die Reaktionen der bisher über 100 Teilnehmerinnen<br />
bestätigen das Konzept.<br />
Bei der Umschulungsbegleitung für<br />
Menschen mit Betreuungspflichten<br />
geht es zunächst um die persönliche<br />
Stabilisierung der Teilnehmenden. Auch<br />
hier sind es in der Regel alleinerziehende<br />
Frauen, von denen viele zum harten<br />
Kern der Sockelarbeitslosigkeit zählen,<br />
die mehr als eine Umschulung benötigen,<br />
um sich für den heutigen Arbeitsmarkt<br />
zu qualifizieren.<br />
FOTO: IAB<br />
Darum bietet das Projekt ihnen Unterstützung<br />
bei der Lösung und Bewältigung<br />
von Alltagsproblemen und<br />
individuelle Hilfen zur Bewältigung von<br />
Krisensituationen. Zur Stabilisierung<br />
der sozialen und persönlichen Lebenssituation<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
arbeiten die <strong>Grone</strong>-Betreuer in<br />
einem gewachsenen Kooperationsnetz<br />
mit Beratungseinrichtungen, Therapeuten,<br />
Ämtern und Behörden.<br />
Doch damit nicht genug. Um die Frauen<br />
und Männer letztlich in eine betriebliche<br />
Umschulung und im Anschluss in<br />
ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis<br />
zu bringen, setzen die<br />
Dortmunder ihr tragfähiges Netzwerk<br />
mit rund 800 Betriebskontakten sowie<br />
die Verbindungen zu Wirtschaftsverbänden<br />
und Kammern ein.<br />
Gleichzeitig erhöhen die <strong>Grone</strong>-Berater<br />
die Eingliederungschancen der jungen<br />
Frauen, indem sie Unternehmen für die<br />
Potenziale von Umschülern sensibilisieren.<br />
Die stellen besonders vor dem<br />
Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels<br />
in der deutschen Wirtschaft<br />
eine äußerst interessante Zielgruppe<br />
für Unternehmen dar, zumal ja bereits<br />
während der Umschulung eine gezielte<br />
Entwicklung auf abzusehende „Versorgungslücken“<br />
im Arbeitsmarkt erfolgen<br />
kann.<br />
FOTO: Ministerium<br />
FOTO: Ministerium<br />
Im Gespräch<br />
Ministerin<br />
Kristina Schröder<br />
„Die Erfahrung zeigt, dass Frauen<br />
nach einer längeren familienbedingten<br />
Erwerbsunterbrechung vor<br />
allem in Westdeutschland noch<br />
zu selten ein substanzieller Wiedereinstieg<br />
in den Beruf gelingt“,<br />
erklärte die Ministerin dem <strong>Grone</strong><br />
Magazin. Erst müsse man betteln,<br />
um auf Teilzeit reduzieren zu dürfen,<br />
dann müsse man betteln, um<br />
wieder Vollzeit arbeiten zu dürfen.<br />
Schröder: „Wir brauchen deshalb<br />
mehr vollzeitnahe Tätigkeiten und<br />
einen Anspruch auf Wiederaufstockung<br />
in Vollzeit. Beides dient der<br />
eigenständigen Existenzsicherung<br />
und der Absicherung im Alter.“ Die<br />
Ministerin kündigte an, Frauen weiter<br />
und noch stärker dabei zu unterstützen,<br />
nach einer familiären Auszeit<br />
in den Beruf zurückzukehren.<br />
Staatssekretär<br />
Gerd Hoofe<br />
„Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente<br />
wurden jüngst noch stärker<br />
am individuellen Unterstützungsbedarf<br />
ausgerichtet. Frauen haben<br />
oftmals in einem erheblich größeren<br />
Umfang als Männer familiäre Betreuungsaufgaben.<br />
Dieser Umstand<br />
muss bei der Vermittlungsarbeit berücksichtigt<br />
werden, beispielsweise<br />
durch Teilzeitmaßnahmen.<br />
In den Jobcentern stehen Beauftragte<br />
für Chancengleichheit am<br />
Arbeitsmarkt als Ansprechpartner/<br />
innen in Fragen der Frauenförderung,<br />
der Gleichstellung sowie der<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
zur Verfügung.<br />
Auch die Arbeitgeber sind gefordert:<br />
Es gilt Langzeitarbeitslosen eine<br />
Chance zu geben und Arbeitnehmer/<br />
innen mit familiären Betreuungsaufgaben<br />
flexible Arbeitsmodelle zur<br />
Verfügung zu stellen.“
FOTOS: Martin Brinckmann (6)<br />
Im Fokus<br />
Pferdepfleger in unterstützter Beschäftigung: Martin Bock hat es geschafft<br />
TORA: Fähigkeiten und Grundfertigkeiten für den Arbeitsmarkt testen<br />
4 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T<br />
Schwerin – „Wenn es möglich ist, lassen wir sie mit den Pferden arbeiten. So versuchen wir Selbstvertrauen aufzubauen.“<br />
Der Niederländer Paul Goldsteyn leitet in Neustadt-Glewe das Gestüt Lewitz des deutschen Weltklassereiters Paul Schockemöhle.<br />
3.500 Pferde stehen hier auf 2.700 Hektar saftig grüner Wiesen und in großen, luftigen Stallungen.<br />
Weit über 100 Mitarbeiter beschäftigt<br />
das Gut – darunter auch drei von <strong>Grone</strong><br />
in Schwerin betreute Teilnehmer des<br />
Programms „Unterstützte Beschäftigung“.<br />
Der 21-jährige Martin Bock ist<br />
einer von ihnen, seit Ende Mai arbeitet<br />
er als Pferdepfleger auf dem Gestüt.<br />
„Martin passt sehr gut zu uns, er macht<br />
einen guten Job“, lobt Goldsteyn. Silvia<br />
Rödiger, Anleiterin bei <strong>Grone</strong>, lobt die<br />
„tolle Zusammenarbeit mit dem Gestüt<br />
Lewitz“.<br />
Die „Unterstützte Beschäftigung“ gehört<br />
ebenso wie die „betreute betriebliche<br />
Reha-Umschulung“ (bbUReha),<br />
die „Teilnehmerorientierte Reintegration<br />
in den Arbeitsmarkt“ (TORA) und<br />
die „Diagnose der Arbeitsfähigkeit“<br />
(DIA-AM) in den Bereich der Reha-<br />
Maßnahmen, die am <strong>Grone</strong>-Standort<br />
Schwerin ständig weiter ausgebaut<br />
werden. Schulleiterin Nicole Feldmann,<br />
die den Bereich mit insgesamt 14 fest<br />
angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
leitet: „Die Rehabilitation und<br />
die Inklusion sind ja schon lange Thema<br />
– und sie sind in den Leitmotiven<br />
unserer <strong>Stiftung</strong> enthalten.“ Niederlassungsleiter<br />
Jürgen Knittel ergänzt: „Der<br />
Bedarf im Reha-Bereich wird immer<br />
größer. Damit sind diese Maßnahmen<br />
auch ein verstärktes Betätigungsfeld<br />
für <strong>Grone</strong>.“<br />
Um den wachsenden Bedarf nach beruflicher<br />
Rehabilitation mit decken zu<br />
können, hat <strong>Grone</strong> in Schwerin die Anerkennung<br />
als „vergleichbare Einrichtung<br />
nach § 35 SGB IX“ angestrebt,<br />
die Anfang Februar erteilt wurde. Jetzt<br />
dürfen Leistungen für die berufliche Rehabilitation<br />
erbracht werden, „soweit<br />
Art oder Schwere der Behinderung oder<br />
die Sicherung des Erfolges die besonderen<br />
Hilfen dieser Einrichtungen er-<br />
Die „Teilnehmerorientierte Reintegration in den Arbeitsmarkt“ (TORA) richtet sich individuell nach dem Vermögen der Teilnehmenden<br />
Aktivieren, qualifizieren und<br />
stabilisieren: Reha in Schwerin<br />
Nach Anerkennung viele Angebote der beruflichen Rehabilitation<br />
forderlich machen.“ Nicole Feldmann:<br />
„Wir aktivieren und qualifizieren unsere<br />
Teilnehmer nicht nur im beruflichen<br />
Bereich, sondern stabilisieren sie auch<br />
im familiären und sozialen Umfeld, so<br />
dass sie neue berufliche Möglichkeiten<br />
erkennen können.“<br />
Mit der Anerkennung kann Cornelia<br />
Pollin, Reha-Teamleiterin der Agentur<br />
für Arbeit in Schwerin, Maßnahmen<br />
jetzt frei an den <strong>Grone</strong>-Standort vergeben.<br />
Pollin: „Es gibt klare Zielsetzungen,<br />
wie viele Rehabilitanden wir in<br />
den Arbeitsmarkt bringen müssen. Hier<br />
gibt es auch in der Politik ein Umdenken,<br />
indem neue Schwerpunkte gesetzt<br />
werden.“ Mit einer Vermittlungsquote<br />
von ca. 40 Prozent trägt <strong>Grone</strong> in<br />
Schwerin dazu bei, dass die Zielsetzungen<br />
der Agentur eingehalten werden.<br />
Feldmann: „Unser Ziel ist es, die<br />
Arbeitsmarktchancen für Menschen mit<br />
Behinderungen am örtlichen Arbeitsmarkt<br />
zu verbessern und sie in einem<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis<br />
zu integrieren.“<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der Maßnahmen zur beruflichen Re-<br />
habilitation kommen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen. Und sie kommen mit<br />
unterschiedlichen Behinderungen in<br />
geistiger, psychischer oder körperlicher<br />
Hinsicht. Häufig fehlen ihnen neben<br />
fachlichen Kompetenzen auch die Lebens-<br />
und Sozialkompetenzen und die<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit: Nicole Feldmann, Cornelia Pollin und Jürgen Knittel<br />
Verantwortlicher Arbeitgeber: Paul Goldsteyn leitet das Schockemöhle-Gestüt Lewitz<br />
notwendigen Kulturtechniken. Da ist es<br />
selbstverständlich, dass die Maßnahmen<br />
sich ganz individuell nach dem<br />
Vermögen der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer richten.<br />
So, wie es jeden Tag auf Gestüt Lewitz<br />
passiert. Von den drei Teilnehmern arbeitet<br />
einer im Bereich der Zaunreparatur,<br />
ein zweiter im Hofdienst und Martin<br />
Bock mit den Pferden. Gestütsleiter<br />
Goldsteyn: „Wir können die Leute gut<br />
gebrauchen. Und wir versuchen, ihnen<br />
unser Bestes zu geben: Wir möchten,<br />
dass sie auf Dauer selbstständig werden<br />
und selbstständig mitarbeiten.“<br />
Noch braucht Martin Bock Unterstützung.<br />
Doch die wöchentlichen Kontakte<br />
zu seinen Anleitern am Arbeitsplatz<br />
und bei den Projekttagen bei <strong>Grone</strong><br />
machen ihn immer fitter für ein normales<br />
Arbeitsleben.<br />
FOTOS: <strong>Grone</strong> (3)<br />
„Berufsstart plus“ ebnet Schülerinnen<br />
und Schülern den Weg ins Berufsleben<br />
Kompetenzfeststellung und breites Spektrum von Berufsfeldern zur Orientierung<br />
Weimar – Kompetenzfeststellung und praktische Orientierung: Seit 2007 ist das<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungszentrum in Weimar an dem Projekt „Berufsstart plus“ beteiligt,<br />
das Schülerinnen und Schülern den Weg ins Berufsleben ebnet. Jugendliche aus<br />
Dr. Roswitha Malarski, Schulleiterin<br />
bei <strong>Grone</strong> in Weimar: „Wir bieten den<br />
Schülerinnen und Schülern ein breites<br />
Spektrum von Berufsfeldern an – Metall,<br />
Holz, Bau/Farbe, Ernährung/Hauswirtschaft,<br />
Gesundheit und Soziales,<br />
Handel/Verkauf, Wirtschaft und Verwaltung,<br />
IT/Medien sowie Garten- und<br />
Landschaftsbau und Floristik.“<br />
Die Teilnehmenden im Projekt werden<br />
von einer externen Bildungsbegleitung<br />
betreut, die zusätzlich Berufsinteressentests<br />
und persönliche Gespräche<br />
durchführt und die jungen Menschen<br />
Authentische Information Mit „ProBe“ zur Inklusion<br />
Lübeck – Sie sind 14 und 15 Jahre alt,<br />
die Jugendlichen aus der Lübecker<br />
„<strong>Schule</strong> an der Wakenitz“, die jetzt in<br />
einem <strong>Grone</strong>-Projekt zur Berufsorientierung<br />
ihre Interessen und Fähigkeiten<br />
erprobten und erstmals die Berufspraxis<br />
erlebt haben.<br />
Monika Backe vom <strong>Grone</strong>-Bildungszentrum<br />
Lübeck, die das vom Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung unterstützte<br />
Projekt leitet: „Wir haben zunächst die<br />
Neigungen der Jugendlichen ermittelt.<br />
Dabei ging es um Werkzeugerfahrung,<br />
handwerkliches Geschick, Auffassungsgabe,<br />
aber auch um kommunikative Fähigkeiten.“<br />
Am Ende der Testreihe stand<br />
dann eine Empfehlung für eines von drei<br />
möglichen Berufsfeldern, bei denen die<br />
Schülerinnen und Schüler an drei Tagen<br />
im Ausbildungspark Blankensee praktische<br />
Erfahrungen sammeln konnten.<br />
5<br />
auch bei der Auswahl der Berufsfelder<br />
berät.<br />
Im Schuljahr 2011/2012 sind insgesamt<br />
285 Schülerinnen und Schüler bei <strong>Grone</strong>.<br />
Malarski: „In manchen Wochen<br />
sorgen über 90 junge Menschen in<br />
unseren Werkstätten und Unterrichtsräumen<br />
für Leben, und manchmal auch<br />
für Hektik. Das Projekt stellt unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor<br />
neue Herausforderungen. Doch wir<br />
haben uns auf die Besonderheiten der<br />
Altersstufen eingestellt und bereiten<br />
die Orientierungswochen intensiv vor.“<br />
Hintergrund des Berufsorientierungsprogramms,<br />
für das Monika Backe<br />
auch die finanzielle Unterstützung der<br />
Lübecker Possehl-<strong>Stiftung</strong> einwerben<br />
konnte, ist die immer noch hohe Zahl<br />
von Jugendlichen, die ihre Lehre abbrechen<br />
und dann kaum noch Chancen im<br />
Arbeitsmarkt haben. Da haben die 73<br />
Siebtklässler und die 70 Achtklässler, die<br />
an dem Projekt teilnahmen, einen Vorsprung.<br />
„Nach der Analyse ihrer Stärken<br />
konnten sich unsere Jugendlichen authentisch<br />
über die Arbeitsbedingungen<br />
und Möglichkeiten der Berufsfelder informieren.<br />
Das ist sehr hilfreich für ihre<br />
Zukunft“, erklärt Ariane Brauns, Lehrerin<br />
an der Grund- und Regionalschule und<br />
dort Koordinatorin des Projektes. „Darum<br />
freuen wir uns, dass wir als erste<br />
Lübecker <strong>Schule</strong> bei dem Programm mitmachen<br />
können.“<br />
drei Regelschulen in und um Weimar können sich in der 7. und 8. Klasse in je einem<br />
Orientierungsbaustein eine Woche lang mit unterschiedlichen Berufsfeldern auseinandersetzen<br />
und sich praktisch in berufstypischen Tätigkeiten ausprobieren.<br />
Leben und manchmal auch Hektik bringen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Berufsstart plus“ in die Werkstätten und Unterrichtsräume von <strong>Grone</strong> in Weimar<br />
„Berufsstart plus“ bietet in kleinen<br />
Gruppen vielfältige und interessante<br />
Einblicke in die Berufswelt. Die meist<br />
positiven Rückmeldungen der Schülerinnen<br />
und Schüler und auch der Lehrer<br />
sorgen für zusätzliche Motivation bei<br />
den <strong>Grone</strong>-Beteiligten.<br />
„Berufsstart plus“ ist in Thüringen das<br />
größte Projekt der Berufsorientierung,<br />
an dem im Schuljahr 2011/2012 insgesamt<br />
ca. 13.000 Schülerinnen und<br />
Schüler teilnehmen. Seit 2005 wurden<br />
für die Kompetenzfeststellungen und<br />
die Orientierungsbausteine einheitliche<br />
Osnabrück – „Hier ist es toll, ich möchte<br />
gar nicht mehr in die <strong>Schule</strong> zurück“,<br />
so ein Schüler der Förderschule, der im<br />
Frühjahr im <strong>Grone</strong>-Bildungszentrum in<br />
Osnabrück am ersten Modul des Projekts<br />
„ProBe“ teilgenommen hat. „Probiere<br />
Berufe“ ist ein Projekt im Rahmen<br />
der Initiative Inklusion des BMAS im<br />
Auftrag des Landes Niedersachsen –<br />
Ministerium für Soziales, Frauen, Familie,<br />
Gesundheit und Integration.<br />
„Wir haben mit drei Förderschulen aus<br />
der Stadt und dem Landkreis Osnabrück<br />
aus dem Bereich Geistige Entwicklung<br />
eine Kooperation geschlossen“, so<br />
Ulrike Berger, Schulleiterin des Osnabrücker<br />
Bildungszentrums. „Die beteiligten<br />
<strong>Schule</strong>n stehen dem Angebot<br />
sehr offen gegenüber und sehen uns als<br />
zusätzlichen Baustein in deren Berufsorientierung“,<br />
erläutert Berger weiter.<br />
Standards entwickelt. Eine Projektsteuerung<br />
verhandelt mit den maßgeblichen<br />
Entscheidungsträgern, koordiniert die<br />
Aktivitäten, sorgt für die Entwicklung<br />
und Einhaltung der Standards sowie für<br />
den Transfer von Know-how. Bis 2011<br />
wurde „Berufsstart plus“ aus Mitteln<br />
des Europäischen Sozialfonds (ESF) und<br />
der Bundesagentur für Arbeit finanziert.<br />
Seit 2011 gibt es eine Regelförderung<br />
des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung (BMBF), was die<br />
Antragstellung und Mittelverwaltung<br />
erheblich vereinfacht.<br />
An dem Projekt teilnehmen können<br />
Förderschüler der Vorabgangs- und<br />
Abgangsklassen aus den Bereichen<br />
Geistige Entwicklung sowie Körperliche<br />
und Motorische Entwicklung. In drei<br />
Modulen bestehend aus der Kompetenzfeststellung,<br />
einem Berufswegeparcours<br />
und einer betrieblichen Erprobung<br />
werden die jungen Menschen von<br />
einer pädagogischen Mitarbeiterin bei<br />
<strong>Grone</strong> betreut und auf ihrem Weg vom<br />
Übergang in den Beruf begleitet.<br />
Das Projekt, zunächst bis 2014 angelegt,<br />
soll den Schülern helfen, Klarheit<br />
über ihre beruflichen Perspektiven zu<br />
erlangen. „Wir wollen Potenziale entdecken<br />
und gemeinsam mit der <strong>Schule</strong><br />
fördern, um den Jugendlichen den besten<br />
Weg ins Berufsleben zu ermöglichen“,<br />
so Projektmitarbeiterin Nadine<br />
Becker.<br />
Im Fokus<br />
Selbstständigkeit<br />
Erfurt – Selbstständigkeit kann ein<br />
Ausweg aus der Arbeitslosigkeit<br />
sein. Ein Selbstgänger ist die Gründung<br />
eines eigenen Unternehmens<br />
allerdings meist nicht. Das <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrum in Erfurt hilft<br />
Selbstständigen, die auf finanzielle<br />
Hilfen des Jobcenters angewiesen<br />
sind, dabei, ihre Unternehmen erfolgreich<br />
zu leiten und ein Leben<br />
ohne staatliche Unterstützung zu<br />
führen. Zu der auf maximal neun<br />
Monate angelegten modular aufgebauten<br />
Maßnahme gehören<br />
Bestandsaufnahme und Analyse,<br />
die Optimierung des jeweiligen<br />
Unternehmens und gegebenenfalls<br />
eine Neuausrichtung der Selbständigkeit.<br />
Übergewicht<br />
Berlin – Gesundheitliche Einschränkungen,<br />
persönliche Unsicherheit<br />
und Vorurteile der Arbeitgeber:<br />
Menschen mit starkem Übergewicht<br />
sind häufig von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen. Bei der <strong>Grone</strong>-Tochter<br />
Perform in Berlin werden Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mit Migrationshintergrund<br />
und mit Übergewicht<br />
bei der Maßnahme „XXL<br />
– Aktiv sein und Stärke zeigen“ mit<br />
Gesundheits- und Ernährungstraining,<br />
fachlichen Qualifizierungen<br />
und Vermittlung beim Wiedereinstieg<br />
ins Berufsleben begleitet.<br />
Management<br />
Bielefeld – Personalmanagement<br />
wird für Unternehmen immer wichtiger<br />
und entsprechend steigt der<br />
Bedarf nach qualifizierten Mitarbeitern<br />
für diesen Bereich. Das <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrum Bielefeld bietet<br />
Arbeitsuchenden mit akademischer<br />
oder kaufmännischer Ausbildung<br />
eine gezielte Qualifizierung im<br />
Bereich Personalmanagement an.<br />
Agentur für Arbeit, Jobcenter Arbeitplus,Rentenversicherungsträger,<br />
das Land NRW und der Berufsförderungsdienst<br />
der Bundeswehr<br />
tragen die Kosten.<br />
Training<br />
Hamburg – „Wir nennen es Lernen<br />
im eigenen Rhythmus“, beschreibt<br />
Beate Spyrou von der <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie<br />
Hamburg das<br />
neue Angebot im Bereich des kaufmännischen<br />
Trainings, das sich an<br />
Weiterbildungsinteressierte, Berufsrückkehrer/innen<br />
sowie Teilnehmer<br />
aus Transfergesellschaften wendet.<br />
Wann die Teilnehmer kommen, wie<br />
lange sie am Tag bleiben und wie<br />
schnell sie ihr Programm absolvieren,<br />
bleibt ihnen überlassen. Auch<br />
der Einstieg ist jederzeit möglich.<br />
Am Ende steht allerdings immer<br />
eine Prüfung, deren Bestehen mit<br />
einem Zertifikat bescheinigt wird.
vor ort<br />
Wachstum<br />
mit Bildung<br />
Berlin – Die BIO COMPANY mit 26 Filialmärkten<br />
in Berlin und Niederlassungen<br />
in Hamburg und Dresden expandiert.<br />
Aber Wachstum will gelernt sein.<br />
Darum steht Weiterbildung bereits seit<br />
2010 auf dem Stundenplan der Gesellschaft,<br />
die <strong>Grone</strong> als „Best Practice“-<br />
Beispiel für den Deutschen Weiterbildungstag<br />
vorgeschlagen hat.<br />
Seit 2010 wird der Veränderungsprozess<br />
des Unternehmens durch spezielle<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen unterstützt.<br />
Dazu gehört ein individuelles<br />
Coaching der Führungskräfte. Seit 2011<br />
werden auch die stellvertretenden<br />
Marktleiter in den Filialen weitergebildet.<br />
In diesem Jahr ergänzen Trainings<br />
und ein Coaching für Fach- und Führungskräfte<br />
des administrativen Bereichs<br />
das Angebot.<br />
Zum Engagement der Geschäftsleitung<br />
in Sachen Weiterbildung gehört es<br />
auch, dass neue Mitarbeiter im Rahmen<br />
ihrer Einarbeitung regelmäßig produkt-<br />
und systemspezifische Trainings und<br />
Schulungen erhalten.<br />
Die Erfolge des Weiterbildungsengagements<br />
bleiben nicht aus. Die Mitarbeiter<br />
empfinden die Angebote als besondere<br />
Wertschätzung und reagieren mit Motivation<br />
und hoher Arbeitszufriedenheit.<br />
Die Expansion der BIO COMPANY<br />
schafft den Boden für die Aufstiegsmöglichkeiten<br />
der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
Inzwischen wählen die Berliner ihre Führungskräfte<br />
zum großen Teil aus den eigenen<br />
Reihen aus. Die für einen Aufstieg<br />
notwendigen Voraussetzungen werden<br />
durch das große Engagement des Unternehmens<br />
für die Weiterbildung gelegt,<br />
das zudem auf allen Ebenen die Arbeitsplätze<br />
sichert und für Stabilität und<br />
Kontinuität im Personalbereich sorgt.<br />
BERLIN<br />
Lüneburg – Zu den Vorbildern, die am<br />
20. September 2012 zum Auftakt des<br />
Deutschen Weiterbildungstages im<br />
Bundestag öffentlich geehrt werden,<br />
gehört in der Kategorie Unternehmen<br />
die „Service Plus Lüneburg GmbH“.<br />
Hamburg – „Ohne Ausbildung bist Du<br />
immer nur der Hilfsarbeiter, immer nur<br />
der Depp“, sagt Christopher Freese. Und<br />
der heue 24-jährige Hamburger weiß,<br />
wovon er spricht.<br />
Als notorischer Schulschwänzer wurde<br />
er in der neunten Klasse von seiner<br />
<strong>Schule</strong> verwiesen und stand ohne<br />
Abschluss da. „Hilfsarbeiter“ blieb ihm<br />
AFW Akademie für Weiterbildung – Tag der offenen Tür:<br />
Weiterbildung + Personaldienstleistungen = mit Garantie zum Job<br />
<strong>Grone</strong> Netzwerk Berlin – Tag der offenen Tür:<br />
Angebote des Qualifi zierungs- und Vermittlungsdienstes<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Berlin – Tag der offenen Tür:<br />
Bildungsangebote im Blick<br />
HAMBURG<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungszentrum für Gesundheit<br />
und Sozialberufe – Tag der offenen Tür:<br />
Aus- und Weiterbildungen in Ergo- und Physiotherapie<br />
<strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie Hamburg / <strong>Grone</strong> Netzwerk<br />
Hamburg (in Kooperation mit Weiterbildung HH e.V):<br />
Weiterbildungsmesse Bildungskiez<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungszentrum für Qualifi zierung<br />
und Integration Hamburg – Tag der offenen Tür:<br />
Kinderbetreuung und Ausbildung<br />
HESSEN<br />
Kassel – Tag der offenen Tür:<br />
Beratung, damit Weiterbildung gut läuft<br />
6 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T<br />
Viermal „Best Practice“: Vorbildliche<br />
Weiterbildung wird ausgezeichnet<br />
Vorschläge zum Deutschen Weiterbildungstag zeigen Bandbreite der Möglichkeiten<br />
Vier „Best Practice“-Beispiele hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> für den Deutschen Weiterbildungstag benannt. <strong>Grone</strong>-Partner „Service Plus Lüneburg GmbH“wird im<br />
Bundestag geehrt. Doch auch die drei anderen Vorschläge, der junge Hauptschüler Christopher Freese, die Berliner „BIO COMPANY“ als Weiterbildungs-Unternehmen<br />
und <strong>Grone</strong>-Schulleiterin Petra Schweckendieck aus Lüchow mit ihrer engagierten Bildungsarbeit im Jugendbereich (Bericht: rechte Seite) sind Vorbilder.<br />
Ein Team der Service Plus Lüneburg GmbH in der Telefonzentrale der Psychiatrischen Klinik<br />
mit Jutta Kateinecke (2. v. l.), vermittelt über das Programm „Reife Leistung – 50+“<br />
<strong>Grone</strong> in Lüneburg hatte seinen Partner<br />
im Projekt 50 plus zur Integration<br />
Älterer in den Arbeitsmarkt als „Best<br />
Practice“-Beispiel für den Deutschen<br />
Weiterbildungstag benannt.<br />
Die Service Plus Lüneburg GmbH ist mit<br />
als einzige Möglichkeit. Bis er im<br />
September 2009 zur gemeinnützigen<br />
<strong>Grone</strong> Netzwerk GmbH in Hamburg kam,<br />
um den Hauptschulabschluss zu machen.<br />
Im Sommer 2010 bestand er die Prüfung<br />
für den Schulabschluss. „Er verbesserte<br />
die Konzentrationsfähigkeit und entwickelte<br />
Durchhaltevermögen. Er steigerte<br />
sein persönliches Engagement und seine<br />
380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
für so unterschiedliche infrastrukturelle<br />
Dienstleistungen wie Speisenversorgung,<br />
Reinigungsdienst, Transportdienst,<br />
Wäscheversorgung sowie Hausmeister-<br />
und Stationsdienste zuständig.<br />
Service Plus ist eines von acht Unternehmen,<br />
die sich unter dem Dach der<br />
Gesundheitsholding Lüneburg zusammengeschlossen<br />
haben. Unter dem<br />
Motto „Hand in Hand für Ihre Gesundheit“<br />
stellt die Unternehmensgruppe<br />
für die Region ein Gesundheitsangebot<br />
von hoher Qualität bereit. Und dazu<br />
gehören unabdingbar gut ausgebildete<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die<br />
sich durch ständige Weiterbildung auf<br />
immer wieder neue Anforderungen einstellen.<br />
Dies motivierte auch die 15-köpfige<br />
Jury aus Veranstaltern des Deutschen<br />
Weiterbildungstages, aus den 25 eingereichten<br />
Vorschlägen Service Plus<br />
Schulversager wird zum Jahrgangsbesten<br />
Eigeninitiative“, heißt es in der<br />
Beschreibung, mit der <strong>Grone</strong> Netzwerk<br />
Christopher Freese jetzt als „Best<br />
Practice“-Beispiel für den Deutschen<br />
Weiterbildungstag nominierte.<br />
Inzwischen macht er eine Ausbildung<br />
beim Versandhändler Otto und hat die<br />
Zwischenprüfung als jahrgangsbester<br />
Hauptschüler bestanden.<br />
Was passiert am Weiterbildungstag bei <strong>Grone</strong>?<br />
MECKLENBURG-<strong>VOR</strong>POMMERN<br />
Bergen – Tag der offenen Tür:<br />
Wir bringen Leben in Ihre Bewegung – ein Projekt<br />
zum Krankheitsbild Apoplex<br />
Rostock – Tag der offenen Tür:<br />
Bildungsangebote im Blick<br />
Schwerin – Tag der offenen Tür:<br />
Gewusst wie: Pfl egeworkshop und Rollstuhltraining<br />
Stralsund – Tag der offenen Tür:<br />
Arbeitsmarkt Reintegration am Beispiel Gesundheitsmanagement<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Bad Essen – Weiterbildungsfrühstück:<br />
Bildung in Häppchen – das Bildungsfrühstück<br />
Hannover – Kooperationsveranstaltung:<br />
Bildung ist mehrWert – auch in Hannover!<br />
Lüneburg – Kooperationsmesse:<br />
Zukunft nachhaltig gestalten – Marktplatz Lüneburg<br />
Eine Auswahl: Weitere <strong>Grone</strong>-Beteiligungen sowie die genauen Zeiten und Veranstaltungsorte<br />
finden Sie unter: www.deutscher-weiterbildungstag.de/aktionen<br />
FOTO: Service Plus Lüneburg GmbH<br />
zu den insgesamt vier Preisträgern zu<br />
küren.<br />
Drei Gründe führten zu der Auszeichnung<br />
als ein in Sachen Weiterbildung<br />
vorbildliches Unternehmen: das außergewöhnliche<br />
Engagement, mit dem die<br />
Belegschaft weitergebildet wird, die<br />
breite Palette an internen Aufstiegsqualifizierungen<br />
und die besonderen Wege,<br />
um Mitarbeiter zu gewinnen.<br />
Hierzu zählt u. a. ein in Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesagentur für Arbeit<br />
und der Rentenversicherungsanstalt<br />
entwickeltes Netzwerk, über welches<br />
Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose<br />
und ältere Menschen eine<br />
Chance erhalten, über Praktika und<br />
Qualifizierungen in den Arbeitsmarkt<br />
einzusteigen.<br />
Mit großem Erfolg: 95 Prozent der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer an diesen<br />
Einstiegsmaßnahmen erhielten ein Angebot<br />
auf Festeinstellung.<br />
Christopher Freese ist am Ziel<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Bielefeld – Tag der offenen Tür: Fotowettbewerb / Bildungsangebote im Blick<br />
Detmold – Eröffnungsfeier mit Tag der offenen Tür:<br />
Networking / Infos rund um Altenpfl ege<br />
Dortmund – Kooperationsveranstaltung Dortmunder Weiterbildungsforum e.V.:<br />
Weiterbildung bringt weiter – Dortmund kommt zusammen<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Eickendorf – Tag der offenen Tür: Bildungsangebote im Blick<br />
Magdeburg – Tag der offenen Tür: Bildungsangebote im Blick<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Pinneberg – Kooperationsmesse: Weiterbildung ist mehr Wert!<br />
THÜRINGEN<br />
Erfurt – Tag der offenen Tür:<br />
<strong>Grone</strong> verbindet – Mobile Kommunikation<br />
Gotha – Tag der offenen Tür:<br />
Mit allen Sinnen lernen und genießen – Ein Augen- und Gaumenschmaus<br />
Weimar – Tag der offenen Tür:<br />
Vom Feuerschweißen bis zur Hightech-Schmiede<br />
FOTO: Privat<br />
FOTO: Privat<br />
Im Porträt: Petra Schweckendieck<br />
mag den kreativen Freiraum ihrer Arbeit<br />
Schulleiterin in Lüchow ist „Best Practice“-Beispiel für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen<br />
Lüchow – „In Jugendlichen sehe ich immer zuerst das Potenzial“, sagt Petra<br />
Schweckendieck, seit Anfang dieses Jahres für die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Niedersachsen<br />
GmbH – gemeinnützig – Schulleiterin in Lüchow. Jugendliche standen in ihrer<br />
Mit Herz und Verstand bei der Arbeit:<br />
Schulleiterin Petra Schweckendieck<br />
Weimar – Zwei Partner, eine neue<br />
Einrichtung: In Weimar haben sich die<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungszentren Thüringen und<br />
der Förderkreis JUL zusammengeschlossen,<br />
um ein neues Angebot für die Altenpflege<br />
ausbildung zu schaffen. Am 1.<br />
September nahm die „<strong>Grone</strong> – JUL<br />
Weimar Fachschule für Gesundheit und<br />
Soziales“ in den Räumen des <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrums die Arbeit auf.<br />
Schulleiterin Alexandra Kuntze: „Wir<br />
starten zunächst mit einer Klasse von ca.<br />
20 Schülerinnen und Schülern. Doch abhängig<br />
von den politischen Entscheidungen,<br />
wie zum Beispiel die neue<br />
Qualifizierungsinitiative Alten pflege,<br />
können das schnell viel mehr werden.“<br />
Auch gibt es Überlegungen, die<br />
Ausbildung in der Altenpflegehilfe in das<br />
Lehrprogramm aufzunehmen.<br />
Aufgrund der steigenden Lebens-<br />
Witzenhausen – 32 Jugendliche im Alter<br />
von 16 bis 22 Jahren haben bis Mitte<br />
Juli an einer Berufsvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahme der Bundesagentur<br />
für Arbeit teilgenommen. Zehn Monate<br />
lang beschäftigten sie sich im <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrum in Witzenhausen intensiv<br />
mit verschiedenen Trainings zur<br />
Förderung und Eingliederung in die<br />
Arbeitswelt.<br />
Neben zusätzlichen Qualifikationen im<br />
Da gilt es, die bestehenden Maßnahmen<br />
zu organisieren und zu koordinieren,<br />
neue Maßnahmen zu akquirieren<br />
und die Teams vor Ort zu führen. Der<br />
Standort habe bisher noch nie eigene<br />
Projekte entwickelt und durchgeführt,<br />
sagt sie – und will das ändern. Etwa<br />
als Ansprechpartnerin für die Auftraggeber<br />
wie Jobcenter und Agentur für<br />
Arbeit.<br />
Das sei eine besondere Herausforderung,<br />
sagt die 42-Jährige, „immer wieder<br />
neue Kostenträger für Projekte zu<br />
gewinnen, damit einerseits den vielen<br />
hilfesuchenden und hilfsbedürftigen<br />
Menschen eine Perspektive, eine Alternative<br />
und Anlaufstelle geboten werden<br />
kann und andererseits die Arbeitsstellen<br />
der Mitarbeiter gesichert sind.“<br />
Ihr besonderes Interesse gilt dabei der<br />
Entwicklung neuer Geschäftsfelder im<br />
sozialen Bereich.<br />
Petra Schweckendieck, die seit 1999<br />
bei <strong>Grone</strong> arbeitet, will den Teilneh-<br />
Fachschule für Altenpflege<br />
erwartung steigt die Zahl der Menschen,<br />
die auf Hilfe und Pflege angewiesen<br />
sind. Bis zum Jahr 2020 werden nach gegenwärtigen<br />
Berechnungen allein in der<br />
Altenpflege bundesweit 260.000<br />
Pflegekräfte fehlen. Alexandra Kuntze:<br />
„Mit der Altenpflegeausbildung leisten<br />
wir einen Beitrag, dass den Menschen,<br />
die auf Hilfe angewiesen sind, qualifiziertes<br />
Personal zur Verfügung steht.“<br />
Die Weimarer Fachschule orientiert sich<br />
an den aktuellen und zukünftigen<br />
Qualitätsanforderungen und aktuellen<br />
Erkenntnissen. Die Schülerinnen und<br />
Schüler erwerben fachliche, personelle,<br />
aber auch soziale und methodische<br />
Kompetenzen, um in der Altenpflege zu<br />
arbeiten. Am Ende der dreijährigen<br />
Ausbildung steht die Prüfung zum staatlich<br />
anerkannten Altenpfleger oder zur<br />
staatlich anerkannten Altenpflegerin.<br />
vorigen Station bei <strong>Grone</strong> in ihrer Heimatstadt Salzwedel im Fokus ihrer Arbeit.<br />
Jetzt steht sie in Lüchow vor neuen Herausforderungen, die sie „mit Herz und<br />
Verstand“ meistert.<br />
mern der Maßnahmen nicht nur Wissen<br />
und Fähigkeiten vermitteln, um sie für<br />
den Arbeitsmarkt fit zu machen: „Die<br />
Herausforderung besteht für mich in<br />
der nachhaltigen Entwicklung des<br />
Menschen für das eigene Leben und<br />
die Gesellschaft.“<br />
Die staatlich anerkannte Erzieherin, die<br />
durch Fort- und Weiterbildungen eine<br />
Vielzahl zusätzlicher Qualifikationen<br />
erworben hat, interessiert besonders<br />
die Arbeit mit den unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten und Charakteren, „um<br />
die verborgenen Schätze in jeder Person<br />
zu entdecken“.<br />
Aktuell arbeitet Petra Schweckendieck<br />
an einer Kooperation mit der Bestsellerautorin<br />
und Moderatorin Judith Alwin,<br />
die früher auch als Modell tätig war.<br />
Dabei sollen Felder wie Körpersprache,<br />
Rhetorik und äußerer Eindruck in Form<br />
eines „Cat Walk-Trainings“ umgesetzt<br />
werden. Das sei spannend, sagt sie und<br />
man spürt, dass die Arbeit „draußen“<br />
in ihren Projekten für Petra Schweckendieck<br />
auch weiterhin im Mittelpunkt<br />
steht.<br />
Besonders erfüllend sei der kreative<br />
Freiraum, den ihre Arbeit ermögliche.<br />
Petra Schweckendieck: „Hier gehe ich<br />
mit Herz und Verstand an die Arbeit<br />
und kann in der Regel auch die Teilnehmenden<br />
begeistern. Besonders identifiziere<br />
ich mich mit Schülerprojekten, die<br />
auf Berufsorientierung und Ausbildung<br />
zielen. Jugendliche sind unsere Zukunft<br />
und ich investiere dort sehr gerne Engagement<br />
über das Geforderte hinaus.<br />
Ich liebe es zu beobachten, wie die Jugendlichen<br />
im Laufe der Projektzeit in<br />
ihrer Persönlichkeit wachsen. Das erfüllt<br />
mich dann mit Stolz, weil ich weiß,<br />
dass die Arbeit gemeinsam mit dem<br />
<strong>Grone</strong> Team richtig war.“<br />
Die Balance zwischen dem Familienleben<br />
und dem Berufsleben findet Petra<br />
Schweckendieck beim gemeinsamen<br />
Tanz und den Reisen mit ihrem Mann.<br />
Erfolgreiche Floristinnen<br />
Fünf Umschülerinnen von <strong>Grone</strong>, viermal die Prüfungsnote „gut“ und damit die vier ersten<br />
Plätze im Kammerbezirk Erfurt: Besser hätte die IHK-Abschlussprüfung für den Ausbildungsberuf<br />
„Florist/-in“ Ende Juni nicht laufen können. Von den insgesamt 21 Auszubildenden<br />
und Umschülern, die sich der Prüfung stellten, kamen drei Lehrlinge und fünf Umschüler<br />
von <strong>Grone</strong>. Sie hatten sich unter Leitung der Ausbilderin Birgit Metschulat auf die Prüfung<br />
vorbereitet, bei der es unter anderem darum ging, Sträuße zu binden sowie Steckarbeiten,<br />
Pflanzarbeiten und Themenarbeiten zu bewältigen.<br />
Mit Zusatzqualifikationen zu einem Ausbildungsplatz<br />
7<br />
Andrea Vergin von der Agentur für Arbeit (r.) und Projektbegleiterinnen mit den Absolventen<br />
FOTO: <strong>Grone</strong><br />
Bereich EDV und Sprachkenntnisse und<br />
der Vermittlung von schulischen Basiskompetenzen<br />
stand die Suche nach<br />
einem geeigneten Ausbildungsplatz im<br />
Mittelpunkt.<br />
In der Maßnahme arbeitet <strong>Grone</strong> mit<br />
Ausbildungsbetrieben, Ämtern und<br />
Behörden zusammen. Der Erfolg kann<br />
sich sehen lassen: 90 Prozent der Teilnehmenden<br />
hatten am Ende der Maßnahme<br />
einen Ausbildungsplatz.<br />
FOTO: <strong>Grone</strong><br />
vor ort<br />
KURATORIUM<br />
Wolfgang Prill, Staatsrat<br />
a.D. und <strong>Stiftung</strong>svorstand<br />
bis zum 30. April 2012,<br />
wurde in das Kuratorium<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
berufen.<br />
PERSONALIEN<br />
Hartmut Heine leitet<br />
seit Februar 2012 das<br />
Bildungs zentrum Magdeburg<br />
der AFW Akademie<br />
für Weiter bil dung<br />
GmbH – gemeinnützig –.<br />
Michael Lemser übernahm<br />
zum 1. April 2012<br />
die Leitung der Nieder -<br />
las sungen Erfurt, Gotha<br />
und Weimar der <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungs zentren Thürin gen<br />
GmbH – gemeinnützig –.<br />
Claudia Schüller ist seit<br />
Dezember 2011 Niederlassungsleiterin<br />
der<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungs zentren<br />
Schleswig-Holstein GmbH<br />
– gemeinnützig – in Kiel.<br />
JUBILÄEN<br />
25 Jahre<br />
Martin Schatke, Dozent, <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrum für Qualifizierung und<br />
Integration Hamburg GmbH – gemeinnützig –<br />
Edgar Vogelsang, Schulleiter, <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n<br />
Niedersachsen GmbH – gemeinnützig – in<br />
Bremen<br />
20 Jahre<br />
Regina Lepper, Sozialarbeiterin, <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig<br />
– in Weimar<br />
Maritta Oguzer, Sachbearbeiterin, <strong>Grone</strong><br />
Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH in<br />
Hamburg<br />
10 Jahre<br />
Christian Dlugosch, Ausbilder, <strong>Grone</strong>-Bildungszentren<br />
Thüringen GmbH – gemeinnützig<br />
– in Erfurt<br />
Dittmar Knopp, Arbeitsvermittler, <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentren Thüringen GmbH – gemeinnützig<br />
– in Weimar<br />
Birgit Metschulat, Ausbilderin, <strong>Grone</strong>-Bildungszentren<br />
Thüringen GmbH – gemeinnützig<br />
– in Gotha<br />
Ralf Riechard, Dozent, <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Niedersachsen<br />
GmbH – gemeinnützig – in Lüneburg<br />
Heike Zahn, <strong>Grone</strong>-Bildungszentren NRW<br />
GmbH – gemeinnützig – in Dortmund
FOTO: <strong>Grone</strong> FOTO: <strong>Grone</strong><br />
vor ort<br />
Fachkräfte mit Durchblick:<br />
Kurse für Kanalinspekteure<br />
Deutschlandweit einmaliges Angebot von <strong>Grone</strong> in Kiel<br />
Kiel – Ohne Kanalisation fließt gar nichts. Die Welt unter der Oberfläche ist von Röhren und Kanalsystemen durchzogen,<br />
über die zum Beispiel unsere Abwässer transportiert werden. Einsichtig, dass in diesem schwer zugänglichen Labyrinth<br />
Kontrolle Not tut. Einsichtig auch, dass dafür hochtechnische Inspektionssysteme eingesetzt werden müssen, die von<br />
ausgebildeten Fachkräften bedient werden.<br />
Von links: Marcel Tavernier (IBAK) und Wiltrud Sommerfeld (<strong>Grone</strong>) mit den Teilnehmern der Fachkräfte-Qualifizierung<br />
Diese Fachkräfte werden dringend<br />
gesucht. Und in Kiel jetzt von <strong>Grone</strong><br />
ausgebildet. Zusammen mit der IBAK<br />
Helmut Hunger GmbH & Co. KG, dem<br />
größten Hersteller und Vertreiber von<br />
Kanalinspektionssystemen, und der<br />
Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft<br />
(DWA), dem größten Seminardienstleister<br />
der Kanalrohrbranche,<br />
bietet die <strong>Grone</strong>-Bildungszentren<br />
Schleswig-Holstein GmbH jetzt ein spezielles<br />
Seminar an, um für die Branche<br />
qualifizierte Fachkräfte auszubilden.<br />
Fortbildungspunkte für Diätköche Gesundheits-Fachwirte<br />
Hamburg – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />
verlangt zur Qualitätssicherung ihres Zertifikats „Diätetisch<br />
geschulter Koch / Köchin DEG“ eine kontinuierliche Fortbildung,<br />
bei der innerhalb von drei Jahren 24 Fortbildungspunkte<br />
nachzuweisen sind. Jeweils acht Punkte gibt es für die Ta-<br />
gesseminare, die das <strong>Grone</strong>-Bildungszentrum für Gastrono-<br />
Frankenthal – Die <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie<br />
in Hamburg weitet ihr erfolgreiches<br />
Programm mit der Ausbildung<br />
zum Geprüften Fachwirt bzw. zur Geprüften<br />
Fachwirtin für Tanzschulen auf<br />
Süddeutschland aus.<br />
Gemeinsam mit der Swinging World<br />
e.V., dem Zusammenschluss der im<br />
Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerver-<br />
Wiltrud Sommerfeld-Knutz, <strong>Grone</strong>-Projektleiterin:<br />
„Die Kurse finden bewusst<br />
nicht im Bildungszentrum statt, sondern<br />
im Schulungszentrum unseres Partners<br />
IBAK in Kiel. Das ist ein Nischenprodukt,<br />
das einmalig in Deutschland<br />
nur einmal pro Jahr angeboten wird.<br />
Die Teilnehmer können allerdings sicher<br />
sein, auf eine hohe Nachfrage im<br />
Markt und gute Verdienstmöglichkeiten<br />
zu treffen. Denn alleine in Schleswig-<br />
Holstein bieten wir Kontakte zu 50<br />
Unternehmen der Branche. Auch lernen<br />
band (ADTV) organisierten Inhaber von<br />
Tanzschulen, wurde jetzt ein erster Kurs<br />
in Frankenthal (Baden-Württemberg)<br />
organisiert.<br />
„Wir wollten die Wege zum Kunden<br />
verkürzen“, erklärt Martin Vorhauer,<br />
Leiter der <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie,<br />
den Schritt nach Süden. Rund 20 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer verzeich-<br />
8 G R O N E W I S S E N , D A S S I E W E I T E R B R I N G T<br />
mie und Ernährung anbietet. Schwerpunktthemen sind dabei<br />
Senioren, Kinder, Gesundheit, Allergien – Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />
Diabetes, Diätetik im Gesundheitswesen<br />
und Gemeinschaftsverpflegung. Inhaltlich bieten die Seminare<br />
eine Mischung aus Fachinformationen und praktischen<br />
Beispielen.<br />
Tanzlehrerausbildung auch im Süden<br />
In den Erfolg getanzt: Das „kommende Führungspersonal“ nach dem Abschluss<br />
unsere Teilnehmenden, zu denen gerne<br />
auch Frauen gehören können, potenzielle<br />
Arbeitgeber bei den Praktika und<br />
einer Info-Veranstaltung kennen.“<br />
Zurzeit läuft ein Kurs mit 15 Teilnehmern,<br />
die vom Jobcenter vermittelt wurden.<br />
In 216 Stunden Theorie und 120<br />
Stunden Praxis werden die Teilnehmer<br />
in drei Modulen auf drei eigenständige<br />
Prüfungen vorbereitet, die mit den<br />
Zertifikaten „Geprüfte Kanalfachkraft“,<br />
„DACH-KI-Kurs“ und „Sachkundelehrgang“<br />
enden.<br />
nete der erste Kurs in Frankenthal, laut<br />
Vorhauer „Nachwuchskräfte, die das<br />
kommende Führungspersonal der Tanzschulen<br />
stellen“.<br />
Das Seminar vermittelt die Kompetenz,<br />
ein Unternehmen zu führen, denn eine<br />
Tanzlehrerausbildung allein reicht nicht,<br />
wenn man eine Tanzschule gründen<br />
oder die Leitung einer bestehenden<br />
Einrichtung übernehmen will. Das bedeutet,<br />
die kaufmännischen Aufgaben<br />
eines Betriebes zu übernehmen, Mitarbeiter<br />
zu führen, Produktkonzepte zu<br />
entwickeln sowie das Marketing und die<br />
Kundenkommunikation zu gestalten.<br />
Dabei werden die Inhalte auf die realen<br />
Bedingungen an Tanzschulen<br />
abgestimmt. Der Kurs führt zu einem<br />
bundesweit anerkannten Abschluss als<br />
Fachwirt vor der IHK. Ein neuer Kurs ist<br />
bereits geplant.<br />
Hans Ditting (FANUC Robotics), Frank Mansius (<strong>Grone</strong>), Werner Schollenberger (FANUC Robotics)<br />
und <strong>Grone</strong>-Trainer Sylvio Rossin (v.l.n.r.) mit Schulungs-Schweißroboter ARC Mate 129iB<br />
Mit Robotern schweißen<br />
Weimar – Sie sind aus der modernen<br />
Industrie nicht mehr wegzudenken: Roboter<br />
übernehmen in Schlüsselbranchen<br />
wie der Automobilproduktion und beim<br />
Maschinenbau überall dort Aufgaben,<br />
wo sich die Herstellung automatisieren<br />
lässt.<br />
Dies gilt insbesondere auch für die moderne<br />
Schweißtechnik. Doch bevor die<br />
Roboter zum Einsatz kommen, müssen<br />
die Menschen, die mit ihnen arbeiten,<br />
selbst etwas vom Schweißen verstehen.<br />
Das <strong>Grone</strong>-Bildungszentrum in Weimar<br />
ist jetzt an der Qualifizierung von Indus-triebeschäftigten<br />
beteiligt, die mit<br />
der neuesten Robotertechnik umgehen<br />
sollen.<br />
Geschäftsleiter Frank Mansius: „Wir führen<br />
als einer von drei Schulungsstandorten<br />
für die FANUC Robotics Deutschland<br />
GmbH in Neuhausen, die deutsche Vertretung<br />
des weltweit führenden japanischen<br />
Roboterherstellers FANUC, die<br />
Schulung in den neuen Bundesländern<br />
Hamburg – 15 Frauen und ein Mann<br />
haben im Mai an der <strong>Grone</strong> Wirtschaftsakademie<br />
in Hamburg einen<br />
Kurs aufgenommen, um sich innerhalb<br />
von 18 Monaten zum/zur „Gepr.<br />
Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen<br />
(IHK)“ zu qualifizieren. Sie<br />
reagieren damit auf die zum Teil erheblichen<br />
Veränderungen, mit denen<br />
Fachkräfte im Gesundheitswesen sich<br />
zurzeit konfrontiert sehen.<br />
Nicht nur finanzielle Probleme, sondern<br />
auch die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen<br />
und neuen EDV-<br />
Techniken verursachen strukturelle Veränderungen<br />
in sozialen Einrichtungen.<br />
Und aus Pflegediensten, den großen<br />
Hamburger Krankenhäusern oder Arztpraxen<br />
kommen die Teilnehmer im Alter<br />
von 21 bis 50 Jahren. Bei manchen för-<br />
IMPRESSUM<br />
durch. Dabei hat uns FANUC die notwendige<br />
Technik zur Verfügung gestellt.<br />
Die Curricula der Kurse werden durch<br />
FANUC Deutschland selbst vorgegeben<br />
und entwickelt.“ Werner Schollenberger,<br />
Leiter des FANUC Schulungszentrums in<br />
Neuhausen: „Durch die strategische<br />
Partnerschaft können wir jetzt auch<br />
Roboterbediener und Programmierer<br />
mit den Grundlagen der Schweißtechnik<br />
vertraut machen und somit die für das<br />
Schweißen wichtigen Parameter sensibilisieren,<br />
die ein klassischer Schweißer<br />
motorisch beherrschen muss.“<br />
Fachmann für die Robotertechnik und<br />
damit verantwortlich für die Schulung ist<br />
Sylvio Rossin, Fachbereichsleiter Schweißen<br />
bei <strong>Grone</strong> in Weimar. Bevor er zu<br />
<strong>Grone</strong> kam, hat Rossin drei Jahre lang<br />
als Projektmanager bei FANUC gewirkt.<br />
In den Schulungskursen gibt er jetzt sein<br />
Wissen an die Menschen weiter, die in<br />
Zukunft mit dem „Kollegen Roboter“<br />
arbeiten werden.<br />
dert der Arbeitgeber die Kursteilnahme,<br />
die Mehrheit zahlt den Kurs aber aus<br />
eigener Tasche und nimmt zur Unterstützung<br />
„Meister Bafög“ in Anspruch.<br />
Die Absolventen lernen, die Strukturen<br />
im sozialen Sektor zu analysieren und<br />
kaufmännische sowie personalwirtschaftliche<br />
Aufgaben in sozialen Unternehmen<br />
fachgerecht und zeitgemäß<br />
zu erfüllen. So können sie anschließend<br />
Führungsaufgaben in Krankenhäusern,<br />
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen<br />
übernehmen und auch bei Krankenkassen<br />
oder Versicherungen tätig werden.<br />
Die Kurse finden über einen Zeitraum<br />
von 18 Monaten einmal in der Woche<br />
und alle vier Wochen am Sonnabend<br />
statt. Hinzu kommen zwei Vollzeitwochen.<br />
Die nächsten Kurse beginnen am<br />
17. Oktober.<br />
<strong>Grone</strong> Magazin<br />
Eine Publikation des Unternehmensverbunds <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Grone</strong> Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg<br />
VERANTW<strong>ORT</strong>LICH /REDAKTION:<br />
Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, m.maertens@grone.de<br />
TEXTE/GESTALTUNG:<br />
BKM GbR – Beratung, Kommunikation, Medien, www.hamburg-bkm.de<br />
DRUCK:<br />
Hartung Druck+Medien GmbH, Hamburg, www.hartung-online.de<br />
FOTO: <strong>Grone</strong>