Ein Leben: Fotos von Knut W. Maron Das Paradies: Auf Erden oder ...
Ein Leben: Fotos von Knut W. Maron Das Paradies: Auf Erden oder ...
Ein Leben: Fotos von Knut W. Maron Das Paradies: Auf Erden oder ...
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<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>:<br />
<strong>Fotos</strong> <strong>von</strong> <strong>Knut</strong> W. <strong>Maron</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Paradies</strong>:<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Erden</strong> <strong>oder</strong> doch im Himmel?<br />
Termine:<br />
Alle Messen 2013<br />
Jahrgang 17 π Februar 2013<br />
eternity<br />
<strong>Das</strong> VDT Magazin
13 x Vertrauen für 2013<br />
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Übers Ziel hinaus?<br />
„Sie werden sterben!“ So überraschend offen<br />
und provokant gab sich die ARD anlässlich<br />
ihrer Themenwoche „<strong>Leben</strong> mit dem Tod“ im<br />
November letzten Jahres. Und ich, liebe Leserinnen<br />
und Leser, fand das richtig gut. Da<br />
wurde doch über eine ganze Woche und in<br />
aller Deutlichkeit ein Thema in die Haushalte<br />
transportiert, welches selten eine solche Präsenz<br />
in den Köpfen der Bevölkerung hat<br />
(Lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf S. 7)<br />
<strong>Ein</strong>e Vielfalt <strong>von</strong> Reportagen, Gesprächsrunden,<br />
Interviews und Fernsehfilmen wurde zusammengestellt<br />
und sorgte für immer neue<br />
Aspekte und Blickweisen auf diesen Themenkreis.<br />
Ich finde, dass die Verantwortlichen der<br />
ARD dafür ein großes Lob verdient haben,<br />
denn wir – und wohl auch viele Berufskollegen<br />
– haben gemerkt, dass dieses Thema bei den<br />
Menschen angekommen ist. Man wurde häufig<br />
darauf angesprochen, viele Fragen wurden<br />
gestellt zu Bestattungsformen, zur Bestattungsvorsorge<br />
und zur Absicherung <strong>von</strong> Bestattungskosten<br />
und dazu bekam man in<br />
ungewohnter Form auch <strong>Ein</strong>schätzungen der<br />
Menschen über die gerade gesehenen Sendungen.<br />
Allerdings muss auch gesagt werden,<br />
dass auf der Homepage der ARD zu dieser<br />
Themenwoche viele Zuschauerkommentare<br />
auch sehr negativ ausgefallen sind. Zum einen<br />
weil sich diese Zuschauer eben eher genötigt<br />
fühlten, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen,<br />
zum anderen weil einige Zuschauer<br />
eben aktuell mehr <strong>oder</strong> weniger <strong>von</strong> einem Todesfall<br />
betroffen waren und sich daher zusätzlich<br />
belastet fühlten. Auch für diese Reaktionen<br />
habe ich vollstes Verständnis, zumal sie mir<br />
wieder einmal auch zeigen, dass wir als diejenigen,<br />
die immer in diesem Thema stehen,<br />
auch sehr sensibel damit umgehen sollten. <strong>Ein</strong><br />
Tag der offenen Tür in einem Bestattungsunternehmen<br />
mag viele Menschen interessieren,<br />
ich glaube aber auch, dass ebenso viele<br />
Menschen nach wie vor große Berührungsängste<br />
damit verknüpfen. Dabei ist es in diesem<br />
Kontext – meine ich – auch ganz egal, wie<br />
schön die neue Werbeanzeige geworden ist<br />
<strong>oder</strong> wie gut und m<strong>oder</strong>n unser Bestattungs-<br />
haus aussieht, letztlich stehen wir immer als<br />
Synonym für ein natürlicherweise unangenehmes<br />
Thema: Tod und Bestattung. Und<br />
daran ändert auch die <strong>von</strong> berufener Künstlerhand<br />
entworfene, in ihrer Form und Farbe<br />
neue und ungewohnte Schmuckurne nicht<br />
viel, ist sie doch nach wie vor das, was sie<br />
immer war, ein Behältnis für die Asche eines<br />
geliebten Menschen, den wir noch viel lieber<br />
lebend an unserer Seite gehabt hätten. Und<br />
wenn ich dann die <strong>von</strong> privaten Krematorien<br />
geschaltete Werbeanzeige sehe, in der es da<br />
heißt: „Was wollen Sie einmal werden?“ und<br />
als Antwort darauf die verschiedenen Möglichkeiten<br />
des Umganges mit Verstorbenenasche<br />
visualisiert werden, dann bin ich nicht sicher,<br />
wie eine solche Anzeige bei den Menschen<br />
wohl ankommen mag. Verstehen Sie mich<br />
bitte nicht falsch, ich stehe den meisten dieser<br />
genannten Möglichkeiten angefangen <strong>von</strong> der<br />
Außendarstellung <strong>von</strong> Bestattungsunternehmen,<br />
über die m<strong>oder</strong>ne Gestaltung <strong>von</strong><br />
Särgen, Urnen und <strong>Auf</strong>bahrungen, bis hin zu<br />
den verschiedenen Varianten mit der Asche<br />
eines verstorbenen Menschen umzugehen,<br />
keineswegs ablehnend gegenüber, im Gegenteil.<br />
Ich glaube aber, dass die Art des öffentlichen<br />
Umganges mit diesen Themen<br />
manchmal über das Ziel hinausschießt, indem<br />
positive Aspekte m<strong>oder</strong>ner Trauerkultur zu<br />
leichtfertig in den Vordergrund gestellt werden<br />
und die <strong>von</strong> einem Großteil der Menschen<br />
empfundene Tragik des Todes dadurch unbedacht<br />
in den Hintergrund verdrängt wird.<br />
Jemand, der diese Tragik des Todes auf beeindruckende<br />
Weise negierte, war Fritz Roth, der<br />
im Rahmen der Themenwoche in der ARD zu<br />
Gast bei Günther Jauch war und, wie es „Die<br />
Welt“ beschrieb, auf beeindruckende Weise<br />
dem Tod ins Gesicht lachte und ihn annahm,<br />
auch wenn er ihn nicht eingeladen hatte.<br />
Neben Fritz Roth haben mich auch die beiden<br />
anderen krebskranken Menschen in dieser<br />
Sendung zutiefst beeindruckt, die trotz ihrer<br />
schweren Erkrankungen ihre unglaublich<br />
positiven <strong>Leben</strong>seinstellungen nicht verloren<br />
haben und die – glaube ich – ganz vielen<br />
Menschen in ähnlichen Situationen Mut<br />
machen konnten. Knapp vier Wochen später<br />
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Impressum<br />
Herausgeber<br />
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Verlag<br />
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Erscheinung<br />
zweimonatlich<br />
eternity februar 2013 Inhalt<br />
erreichte uns die Nachricht vom Tode Fritz<br />
Roths. Sein letzter <strong>Auf</strong>tritt wird mir lange im<br />
Gedächtnis bleiben (Lesen Sie bitte auch unseren<br />
Nachruf auf Seite 19).<br />
Ihr Marc Wechler, Vorsitzender des VDT<br />
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des Inhalts, auch auszugsweise, sind nur<br />
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17 13<br />
1 Editorial & Impressum<br />
3 Inhalt<br />
Gesellschaft<br />
4 „<strong>Leben</strong> bis zuletzt“<br />
Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit Behinderungen<br />
5 Transmortale IV<br />
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Tod<br />
7 „<strong>Leben</strong> mit dem Tod“<br />
30 Millionen Menschen saßen vor dem Bildschirm<br />
8 Wo bitte geht’s zum <strong>Paradies</strong>?<br />
Insel <strong>oder</strong> Garten? <strong>Auf</strong> <strong>Erden</strong> <strong>oder</strong> im Himmel? <strong>Ein</strong> Streifzug<br />
durch die Mythologien<br />
Titel<br />
10 „<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>“<br />
<strong>Knut</strong> W. <strong>Maron</strong> fotografierte die letzten <strong>Leben</strong>sjahre<br />
seiner Mutter<br />
12 „Was vom <strong>Leben</strong> übrig bleibt“<br />
Geschichten eines Wohnungsauflösers<br />
Kultur<br />
12 „C’est la vie. <strong>Das</strong> ganze <strong>Leben</strong>“<br />
Der Mensch in Malerei und Fotografie<br />
14 Tod – Gedächtnis – Landschaft<br />
Zwölfte Tagung der Reihe „Sterben, Tod und Jenseitsglaube“<br />
16 Der Tod und das Meer<br />
Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur<br />
Splitter<br />
eternity februar 2013 Inhalt<br />
17 Engelsflügel<br />
Tod im Gedicht<br />
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„Es geschehen immer mehr Zeichen als Wunder“<br />
Vorsorgliches Geschenk<br />
Branche<br />
18 Neue Referenten<br />
Sie unterrichten für den VDT e.V.<br />
19 Vorbereitungslehrgang zum Bestattermeister<br />
„Fundiertes Wissen und ein tragfähiges Netzwerk“<br />
Termine<br />
20 Forum Hamburg<br />
Am 20. April im Hamburger Freihafen<br />
21 Sepultura Eventus<br />
Markus Ritz: In Deutschlands Mitte Neues wagen<br />
22 Pax und Hessischer Bestattertag<br />
Mit publikumsoffener Ausstellung am Sonntag<br />
22 20 Jahre DEVOTA<br />
Traditionsreiche Bestattungsfachmesse mit neuen Ideen<br />
23 Terminkalender<br />
24 Wer? Wo? Was?<br />
26 TV-Tipps<br />
28 Buchtipps<br />
3
4<br />
Gesellschaft eternity februar 2013<br />
„<strong>Leben</strong> bis zuletzt“<br />
Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit Behinderungen<br />
Egal ob in Familien <strong>oder</strong> unter Fachkräften,<br />
der Tod <strong>von</strong> Kindern gilt als gesellschaftliches<br />
Tabuthema und wird in den Köpfen<br />
meist komplett ausgeblendet. Doch gerade<br />
bei Menschen mit schweren Behinderungen<br />
kann durch so genannte Sekundärerscheinungen<br />
<strong>oder</strong> andere Folgen das <strong>Leben</strong> plötzlich<br />
enden. Die Familien, Betreuer und<br />
Freunde sind dann meist komplett unvorbereitet<br />
und mit ihrer Trauer allein gelassen.<br />
<strong>Ein</strong> Projekt der Stiftung „<strong>Leben</strong> pur“ soll Betroffene<br />
schon im Vorfeld für das Thema Tod<br />
sensibilisieren, Berührungsängste sollen abgebaut<br />
und konkrete Hilfestellungen für<br />
Menschen mit schweren Behinderungen,<br />
ihre Angehörigen und weitere Trauernde angeboten<br />
werden.<br />
Die Betreuung eines behinderten Kindes ist<br />
meist sehr zeitaufwendig und fordert eine intensive<br />
Beschäftigung der Eltern mit dem<br />
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Thema. Die sozialen Kontakte außerhalb der<br />
Familie kommen dabei oft zu kurz und viele<br />
Betroffene isolieren sich selbst <strong>oder</strong> werden<br />
<strong>von</strong> der Bevölkerung isoliert. Viele realisieren<br />
diese Tatsache erst, wenn das Kind frühzeitig<br />
stirbt und es danach kein soziales Netzwerk<br />
gibt, das die Angehörigen auffängt. Eltern<br />
sollten deshalb schon frühzeitig lernen loszulassen.<br />
Dies beginnt bereits mit dem Überlassen<br />
der Kinder in Schulen <strong>oder</strong><br />
Betreuungsstätten. Vereine wie die Helfenden<br />
Hände e.V. bieten die Betreuung <strong>von</strong><br />
Menschen mit schweren und mehrfachen<br />
Behinderungen an und unterstützen deren<br />
Familien in allen Belangen.<br />
Auch der Besuch <strong>von</strong> Kinderhospizen hilft<br />
betroffenen Familien, sich langsam an das<br />
sensible Thema heranzutasten. Manche Kinderhospize<br />
bieten dabei eine umfassende<br />
Begleitung über mehrere Jahre hinweg an<br />
und helfen den Tod als etwas Natürliches<br />
und Unabdingbares zu begreifen, um das<br />
<strong>Leben</strong> im Hier und Jetzt ohne Angst zu genießen.<br />
Vor allem Hospize für Erwachsene<br />
sind aber nicht auf die Zielgruppe der Menschen<br />
mit komplexen Behinderungen vorbereitet.<br />
Verschiedene Maßnahmen können<br />
das eigene <strong>Leben</strong> betonen und es anderen<br />
Personen verständlicher machen. Für Eltern<br />
und Fachkräfte gibt es z.B. die Möglichkeit<br />
der Biographiearbeit mit der betroffenen Person.<br />
<strong>Ein</strong>e Trauerkultur sollte sich etablieren<br />
– so kann überlegt werden, welche persönlichen<br />
Gegenstände auf einem Trauertisch<br />
liegen sollen. Auch die Patientenverfügung<br />
ist oft ein wichtiges Thema für Menschen mit<br />
schweren und mehrfachen Behinderungen,<br />
um das man sich schon frühzeitig kümmern<br />
kann. Meist haben Menschen mit Behinderungen<br />
ein sehr fremdbestimmtes <strong>Leben</strong> geführt<br />
– wann es Zeit ist zu gehen, sollten sie,<br />
wenn möglich, ohne beeinflussende Maßnahmen<br />
<strong>von</strong> außen, selbst bestimmen können.<br />
Die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
müssen dabei natürlich berücksichtigt werden.<br />
<strong>Ein</strong>e würdevolle Sterbebegleitung<br />
braucht Professionalität und einen guten<br />
Stellenschlüssel.<br />
Tagung im März<br />
<strong>Auf</strong> ihrer jährlichen interdisziplinären Tagung<br />
wird sich die Stiftung <strong>Leben</strong> pur unter anderem<br />
mit dem Thema Tod <strong>von</strong> Menschen mit<br />
schweren und mehrfachen Behinderungen<br />
beschäftigen. Unter dem Motto „<strong>Leben</strong> bis<br />
zuletzt“ zeigen neben Fachbeiträgen aus der<br />
Wissenschaft auch Projekte und Beispiele<br />
aus der Praxis, wie man Angehörige <strong>von</strong><br />
Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen<br />
auf den Tod derer vorbereitet<br />
und ihnen hilft, das <strong>Leben</strong> bis zuletzt zu<br />
leben. Die Tagung findet am 1. und 2. März<br />
in Hamburg und am 15. und 16. März in<br />
München statt.<br />
Informationen und ein Anmeldeformular gibt<br />
es unter<br />
www.stiftung-leben-pur.de<br />
1 Der Tod <strong>von</strong> Kindern wird in den Köpfen meist komplett ausgeblendet, doch gerade bei Menschen mit<br />
schweren Behinderungen kann durch so genannte Sekundärerscheinungen das <strong>Leben</strong> plötzlich enden.
Transmortale IV<br />
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Tod<br />
Neue wissenschaftliche Forschungen zum<br />
Thema Tod präsentiert auf die „Transmortale<br />
IV“, die am Sonnabend, 23. Februar, <strong>von</strong><br />
10 bis 18 Uhr im Museum für Sepulkralkultur<br />
Kassel, Weinbergstr. 25-27 stattfindet. Veranstalter<br />
sind die Universität Hamburg (Institut<br />
für Volkskunde/Kulturanthropologie/Historisches<br />
Seminar) und das Museum/Zentralinstitut<br />
für Sepulkralkultur.<br />
Wie bereits bei Transmortale I-III, bietet die<br />
Veranstaltung erneut jungen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern ein Podium,<br />
um ihre Forschungen zum Themenkomplex<br />
<strong>Das</strong> Programm der Transmortale IV:<br />
eternity februar 2013 Gesellschaft<br />
10.00 - 12.00 Uhr<br />
- Inga Schaub (Berlin): Pathologisierung des Trauerns? Zur Debatte um die „Persistent Complex Bereavement Related Disorder“<br />
- Christian Kohn (Leipzig): Die Trauer als Maßstab des Glücks – Zur Rolle der Trauer in der Kritischen Theorie<br />
- Olga Weckenbrock, Jan-Hendrik Evers (Osnabrück): Der reformierte Diskurs über Tod, Trauer und Trost im Spiegel des historischen<br />
Buchbestandes <strong>von</strong> 1709 der Johannes a Lasco Bibliothek Große Kirche Emden<br />
12.00 - 13.30 Uhr Mittagspause<br />
13.30 - 15.30 Uhr<br />
- Stavros Vlachos (Bremen): Ansichten des Todes. Der entseelte Leib in der deutschen Kunst um 1500<br />
- Franziska Ehrl (Bamberg): Graphische Totentanzdarstellungen im Sog des Ersten Weltkriegs<br />
- Lisbeth Bartels (Kiel): Der Umgang mit den Toten im Spiegel der zeitgenössischen Fotografie<br />
15.30 - 16.00 Uhr Kaffeepause<br />
16.00 - 18.00 Uhr<br />
- Dominik Sieber (Tübingen): Friedhöfe des so genannten Camposanto-Typs. <strong>Ein</strong>e spezifische Form konfessioneller Sepulkralarchitektur<br />
der Frühen Neuzeit?<br />
- Éva Kósa (Budapest): Private und dörfliche Grabsteine aus dem Ersten Weltkrieg<br />
- Schlussdiskussion<br />
<strong>Ein</strong>zelbuchstaben?<br />
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„Sterben, Tod und Trauer“ einem größeren<br />
Publikum vorzustellen und zu diskutieren.<br />
Ziel ist es vor allem, den interdisziplinären<br />
Austausch zu fördern. Gäste sind herzlich<br />
willkommen.<br />
Der Teilnahmebeitrag inkl. Mittagsimbiss<br />
beträgt 40,- Euro (ermäßigt 15,- Euro für<br />
Studierende).<br />
Um verbindliche Anmeldung wird gebeten<br />
telefonisch unter 0561 9189340, per E-Mail<br />
an niedermeyer@sepulkralmuseum.de <strong>oder</strong><br />
über die Homepage des Museums.<br />
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Schleswig-Holstein<br />
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Ammersbek · Karsten Goedecke<br />
Flensburg · Burkhard Dümchen<br />
Stockelsdorf · Stefan Dabringhaus<br />
Stockelsdorf · Olaf Nickel<br />
Hamburg<br />
Hamburg · Bea Nebel<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Boizenburg · Roger Kohlmann<br />
Güstrow · Klas Studier<br />
Hagenow · Frank Lau<br />
Hagenow · Helmut Kohlmann<br />
Bremen<br />
Bremen · Oliver Schramm<br />
Bremerhaven · Anja Schlange<br />
Bremerhaven · Henry Njezi<br />
Niedersachsen<br />
Bleckede · Andreè Berger<br />
Braunschweig · Burkhard Schulz<br />
Hannover · Torsten Jöcks<br />
Hildesheim · Marc Wechler<br />
Lingen · Karl-Hermann Pingel<br />
Lingen · René Gruber<br />
Nordenham · Marvin Bens<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Wolfen · Anja Lohan<br />
Brandenburg<br />
Senftenberg · Andreas Kliesch<br />
Zeuthen · Detlef Mock<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Bad Sassendorf · Peter Hann-Wenner<br />
Bönen · Martin Schulte<br />
Büren · Dieter Sauerbier<br />
Dorsten · Johannes Lenert<br />
Dortmund · Jan Poschmann<br />
Duisburg · Bernd Menge<br />
Duisburg · Frank Doleschal<br />
Düsseldorf · Henning Dischleid<br />
Düsseldorf · Volker Dischleid<br />
Elsdorf · Katrin Hellenthal<br />
Essen · Torsten Gerlang<br />
Hamm · Frank Makiol<br />
Ibbenbüren · Christian Hackmann<br />
Köln · Christoph Kuckelkorn<br />
Köln · Torsten Pelz<br />
Lünen · Jürgen Brocksiepe<br />
Lünen · Markus Merten<br />
Lünen · Thorsten Fischer<br />
Lünen · Oliver Merten<br />
Monheim · Frank Odendahl<br />
Münster · Hans-Harald Stokkelaar<br />
Neukirchen-Vluyn · Dirk van Stiphout<br />
Schleiden-Gemünd · Dieter Joisten<br />
Solingen · Frank Grah<br />
Warendorf · Martin Huerkamp<br />
Wuppertal · Oliver Klein<br />
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Hessen<br />
Lahnau · Werner Dörr<br />
Offenbach a. M. · Sven Baar<br />
Thüringen<br />
Arnstadt · Sven Tittelbach-Helmrich<br />
Sachsen<br />
Neustadt/Sachsen · Gunter Anton<br />
Plauen · Andreas Todt<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Katzweiler · Ronald de Schutter<br />
Vettelschloß · Bianca-Stüber-Kolling<br />
Vettelschoß · Peter Kolling<br />
Saarland<br />
Völklingen · Susanne Duchene<br />
Bayern<br />
Dinkelsbühl · Alexander Wendel<br />
Fürth · Johannes Bauer<br />
BREMERHAVEN<br />
Baden-Württemberg<br />
Cottenweiler · Sven Sobieraj<br />
Ehingen · Elmar Bauer<br />
Friedrichshafen · Peter-Paul Pohl<br />
Heidelberg · Verena Kurz-Feuerstein<br />
Heidenheim a.d. Brenz · Andreas Jahraus<br />
Holzkirch · Manfred Scheible<br />
Karlsruhe · Aladin Kahriman<br />
Karlsruhe · Kurt Stier<br />
Kirchheim unter Teck · Fabian Offenwanger<br />
Nürtingen · Johan Homburg<br />
Rheinau/Freistett · Rolf Hummel<br />
St. Leon-Rot · Petra Gerder-Frey<br />
Schweiz<br />
Krattigen · Daniel Lochbrunner<br />
Österreich<br />
Amstetten · Rudolf Beer<br />
Innsbruck · Markus Floßmann<br />
Landeck · Christine Dellmann<br />
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„<strong>Leben</strong> mit dem Tod“<br />
30 Millionen Menschen saßen vor dem Bildschirm<br />
Die ARD-Themenwoche „<strong>Leben</strong> mit dem<br />
Tod“ im November des vergangenen Jahres<br />
war ein deutliches Zeichen: Sterben, Tod und<br />
Trauer sind keine Tabuthemen mehr. Die vielfältigen<br />
Programmangebote im Fernsehen,<br />
im Radio und im Internet fanden ein weit reichendes<br />
Echo.<br />
Die siebte Themenwoche stand unter der Federführung<br />
der Landesrundfunkanstalten<br />
MDR und rbb. Prof. Karola Wille, Intendantin<br />
des MDR, freut sich über das erfolgreiche<br />
multimediale Programmprojekt: „Die Resonanz<br />
hat unsere Erwartungen weit übertroffen.<br />
Wir konnten das Thema Tod aus der<br />
Tabuzone holen und den öffentlichen Diskurs<br />
über das <strong>Leben</strong> mit dem Tod befördern.<br />
So hat die ARD-Themenwoche einen gesellschaftlichen<br />
Mehrwert erzeugt. Vor allem unsere<br />
Angebote im Internet haben dazu<br />
geführt, dass sich ältere und auch jüngere<br />
Menschen mit dem Thema Tod sehr persönlich<br />
beschäftigt und darüber ausgetauscht<br />
haben.“ rbb-Intendantin Dagmar Reim betont:<br />
„Der ARD ist es gelungen, eine gesell-<br />
schaftliche Debatte zu stiften über den Tod<br />
und das Sterben. Wir haben unser Publikum<br />
berührt und bewegt mit dieser Themenwoche,<br />
und genau das war unser Ziel. Unsere<br />
Programme haben die Menschen angeregt,<br />
sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und<br />
darüber zu sprechen. Was mich besonders<br />
freut: Durch unsere 'Aktion Schulstunde'<br />
haben sich Grundschulkinder im Unterricht<br />
ganz unbefangen damit beschäftigt.“<br />
Allein im Ersten verfolgten etwa 30 Millionen<br />
Zuschauer die Beiträge zur Themenwoche,<br />
so der ARD-Pressedienst. <strong>Das</strong> heißt, dass 40<br />
Prozent der Deutschen mindestens eine Sendung<br />
zur Themenwoche im Ersten gesehen<br />
haben. Volker Herres, Programmdirektor Erstes<br />
Deutsches Fernsehen: „In allen Genres<br />
und auf allen Sendeplätzen – vom Kinderprogramm<br />
über das ‚Morgenmagazin‘, <strong>von</strong> Dokumentationen,<br />
Gesprächsformaten,<br />
Ratgeber- und Verbrauchersendungen, <strong>von</strong><br />
der Satire über ‚ttt‘ bis zum Fernsehfilm – hat<br />
sich <strong>Das</strong> Erste des Leitgedankens ‚<strong>Leben</strong> mit<br />
dem Tod‘ angenommen. Diese ‚Themenwoche‘<br />
hat bewegt und ist dem Motto ‚Lasst<br />
uns darüber reden‘ gerecht geworden.“<br />
Auch die Verbraucherinitiative Aternitas zieht<br />
eine positive Bilanz der Themenwoche. Betroffene<br />
und andere Interessierte hätten es<br />
jedoch nicht leicht, in der Fülle an Informationen<br />
fundiertes Wissen <strong>von</strong> irrtümlichen<br />
Annahmen zu unterscheiden. Nicht alles,<br />
was im Internet und anderen Medien zu finden<br />
ist, baue auf aktuellen, wissenschaftlich<br />
geprüften Erkenntnissen auf, so Aeternitas.<br />
<strong>Das</strong> Internetportal www.gute-trauer.de macht<br />
deshalb seit Januar 2009 fundierte Informationen<br />
zum Thema Trauer für alle zugänglich.<br />
2012 haben schon rund 150.000 Internetnutzer<br />
das Portal besucht, fast drei Mal so viele<br />
wie im Startjahr. <strong>Ein</strong> Beirat sichert das wis-<br />
eternity februar 2013 Gesellschaft<br />
7<br />
senschaftliche Niveau der Inhalte ab. Die<br />
Beiratsmitglieder Hildegard Willmann (Diplompsychologin<br />
und Bestatterin) und Heidi<br />
Müller (Politologin und Trauerberaterin) wurden<br />
in den letzten Wochen auch in verschiedenen<br />
Medien als Expertinnen zum Thema<br />
Trauer befragt. Weitere Beiratsmitglieder sind<br />
der Diplomtheologe und Trauerredner Anton<br />
Aschenbrenner und die angehende Pädagogin<br />
Gabriele Munkelt. „Wir werden uns nicht<br />
auf dem Erfolg ausruhen“, kommentiert Hildegard<br />
Willmann die positive Resonanz auf<br />
das Portal. Füre 2013 ist eine Überarbeitung<br />
des Portals vorgesehen, damit die Nutzer<br />
sich in der stets wachsenden Informationsfülle<br />
noch besser zurecht finden können.<br />
<strong>Das</strong> <strong>von</strong> der Verbraucherinitiative Aeternitas<br />
ins <strong>Leben</strong> gerufene Trauerportal soll Menschen<br />
helfen, eigenverantwortlich und natürlich<br />
mit <strong>Leben</strong>ssituationen wie Tod und<br />
Trauer umzugehen. Bereits 80 Anlaufstellen<br />
für Trauernde in ganz Deutschland haben<br />
sich auf der Seite listen lassen. Die Bibliothek<br />
stellt über 150 Bücher aus dem Bereich<br />
Trauer und Abschied vor.<br />
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8 Gesellschaft eternity februar 2013<br />
Wo bitte geht’s zum <strong>Paradies</strong>?<br />
Insel <strong>oder</strong> Garten? <strong>Auf</strong> <strong>Erden</strong> <strong>oder</strong> im Himmel? <strong>Ein</strong> Streifzug durch die Mythologien<br />
© Stiehler<br />
1 <strong>Auf</strong> dem Bild der Vertreibung aus dem <strong>Paradies</strong> <strong>von</strong> di Paolo aus Siena (15. Jh.) erkennt man schön das<br />
Rund der <strong>Paradies</strong>insel, umgeben <strong>von</strong> Wasser.<br />
Von Dr. Gisela Stiehler-Alegria<br />
Jenseitsvorstellungen präsentieren das <strong>Paradies</strong><br />
häufig als heitere Gefilde, ein dem<br />
<strong>Erden</strong>leben ähnliches <strong>Das</strong>ein voll unbeschwerten<br />
Glücks. Die Sehnsucht, das ewige<br />
<strong>Leben</strong> zu erlangen, verbanden die alten<br />
Griechen mit dem Elysion, der Insel der<br />
Seligen. <strong>Ein</strong> Ort, der allerdings nur einigen<br />
Unfehlbaren vorbehalten blieb, ganz im<br />
Gegensatz zur Unterwelt, dem dunklen,<br />
öden Ort am Rande der Welt, bevölkert <strong>von</strong><br />
Schatten und kraftlosen Seelen.<br />
<strong>Das</strong> „Jenseits“ stellt einen Oberbegriff für<br />
das <strong>Leben</strong> nach dem Tod dar und fasst ohne<br />
moralische Wertung alle mythischen und religiösen<br />
Konzepte zusammen. Als Sinnbild<br />
der Transzendenz diente meist die „Überfahrt“,<br />
weil man sich das Reich der Toten <strong>von</strong><br />
dem der <strong>Leben</strong>den durch einen breiten<br />
Strom getrennt dachte, dessen Überwindung<br />
nur mit einem Fährmann möglich war. Ob<br />
man letztendlich in der düsteren Unterwelt<br />
landete <strong>oder</strong> im „<strong>Paradies</strong>“, hing da<strong>von</strong> ab,<br />
ob man zu den Normalsterblichen gehörte<br />
<strong>oder</strong> zu den wenigen Auserwählten. Die<br />
älteste literarische Schilderung dieser fernen<br />
Gestade stammt aus dem 3. Jahrtausend<br />
v.Chr.: Es ist die Jenseitsreise des Sumerers<br />
Gilgamesch, der nach dem Verbleib seines<br />
gefallenen Freundes suchte und die Insel des<br />
unsterblichen Utnaschpischtim fand, der die<br />
Sintflut überleben durfte. Als „paradiesische<br />
Zustände“ könnte man die aus dem alten<br />
Orient stammende sumerische Erzählung<br />
über die „Ur-Zeit“ apostrophieren, obwohl<br />
diese leider nur eine unvollendete Phase der<br />
Schöpfung darstellte. In dieser frühen<br />
Epoche erreichten die Menschen ein sehr<br />
hohes Alter, es gab noch keine Nacht, keine<br />
wilden Tiere, es herrschte Überfluss, Krankheiten<br />
fehlten, es bestand kein Anlass zur<br />
Klage, alle Menschen verständigten sich mit<br />
einer gemeinsamen Sprache. Nachdem die<br />
Götter den Schöpfungsprozess fertig gestellt<br />
hatten, ging es mit diesem friedvollen<br />
Zusammenleben zu Ende: die Zivilisation<br />
begann.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Paradies</strong> auf <strong>Erden</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Paradies</strong> wird entweder als Insel <strong>oder</strong> als<br />
köstlicher Garten imaginiert. Ersteres, der<br />
Gedanke an eine in sich geschlossene Welt<br />
zieht sich durch alle Jahrtausende. Letzteres<br />
ist der gärtnerischen Leidenschaft <strong>von</strong> Babyloniern<br />
und Assyrern zu verdanken, die nicht<br />
nur Tempelgärten, sondern auch Wildparks<br />
und Obstplantagen zur Erbauung anlegten.<br />
Weil die Perser diese Tradition weiterführten,<br />
diente der „persische Garten“, der in vier<br />
durch Wasserläufe in Quadranten unterteilt<br />
war, bis ins Mittelalter nicht nur als Vorbild<br />
für schattige, brunnenreiche Lustgärten voller<br />
duftender Blüten, sondern auch für streng<br />
geometrische Klostergärten. <strong>Das</strong> altiranische<br />
Wort paridaidam bzw. avestisch paridaeza<br />
wurde <strong>von</strong> den Griechen übernommen und<br />
liegt sprachhistorisch auch unserem <strong>Paradies</strong><br />
zugrunde. Nach der <strong>Paradies</strong>geografie<br />
der Bibel (Genesis = 1. Mose 2, 10-14), teilte<br />
sich der <strong>von</strong> Eden ausgehende Strom, der<br />
den Garten bewässert, in die Hauptarme<br />
Pischon, Gihon, Tigris und Euphrat, war also<br />
im vorderen Orient angesiedelt. Die<br />
Menschen sollten den Garten bebauen und<br />
bewahren und <strong>von</strong> seinen Früchten essen<br />
(mit einer Ausnahme), <strong>von</strong> Nichtstun war<br />
übrigens keine Rede.<br />
Archäologen glauben indessen, dass der<br />
Tempelgarten der sumerischen Stadt Eridu<br />
im Süden des Irak die Vorlage zum Garten<br />
Eden der Genesis-Erzählung geliefert hat.<br />
Dieser Tempelgarten spielte in der älteren<br />
Mythologie des Zweistromlandes als exklusiver<br />
Bereich der Götter bei der Erschaffung<br />
der Menschen aus Lehm eine Rolle. Die in<br />
Südmesopotamien angesiedelten Sumerer<br />
wiederum suchten das goldene Zeitalter<br />
<strong>oder</strong> <strong>Paradies</strong> in Dilmun, dem heutigen<br />
Bahrain. Diese Insel verfügt über Süßwasserquellen,<br />
die in Küstennähe sogar unter dem<br />
Meereswasser empor sprudeln. <strong>Ein</strong> Phänomen,<br />
das seine geologischen Erklärungen in<br />
der Plattentektonik findet. Ebenfalls in diese<br />
Region verweist die Theorie, die den Garten<br />
Eden im Bereich des heutigen persischen<br />
Golfes vermutet. <strong>Ein</strong>st breitete sich hier eine<br />
Steppenlandschaft aus, nur ein Urstromtal<br />
trennte die arabische Halbinsel vom iranischen<br />
Hochland. Die Geschichte <strong>von</strong> der<br />
Vertreibung aus dem <strong>Paradies</strong> spiegelt demzufolge<br />
den Übergang der dort lebenden<br />
Menschen vom Wildbeutertum zu Ackerbau<br />
und Viehzucht wider, die Geschichte <strong>von</strong> der<br />
Sintflut reflektiert die Überflutung dieses Gebietes,<br />
das heute den Golf bildet. Dieses Ereignis<br />
hatte nach Abschmelzen der Pole erst<br />
vor 6000 Jahren die aktuelle Meereshöhe erreicht.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Paradies</strong> im Himmel<br />
Der Himmel als <strong>Auf</strong>enthaltsort der Götter<br />
und den <strong>von</strong> ihnen entrückten Menschen<br />
war eine geläufige Vorstellung. Um die um<br />
das Thema Jenseits- und <strong>Paradies</strong>reisen kreisende<br />
Neugier zu befriedigen, nutzte die<br />
jüdisch-christliche Literatur die Vision als<br />
Medium. Im Judentum gab es zudem<br />
mehrere Konzepte, Sekten wie die Essener<br />
unterschieden zwischen einem dem Elysion
nachgebildeten <strong>Paradies</strong> und einem dunklen<br />
Erdloch als Strafort für die moralisch<br />
Schlechten. <strong>Das</strong> Buch des Henoch – einer<br />
alttestamentarischen Gestalt, die vor der<br />
Sintflut lebte – gibt einen Himmelsführer<br />
wieder, dessen ausführlichste Überlieferung<br />
noch im Äthiopischen existiert. <strong>Ein</strong>e altslawische<br />
Version beschreibt, wie zwei Engel<br />
den Henoch mit sich nehmen und ihm die<br />
sieben Himmel zeigen. Demnach befinden<br />
sich Wetterphänomen und Gestirne im<br />
ersten, gefallene Engel im zweiten, das <strong>Paradies</strong>,<br />
in das die Gerechten gebracht werden,<br />
im dritten Himmel. Dort ist aber auch die<br />
Hölle untergebracht, wo die Ungerechten gepeinigt<br />
werden. Im vierten sind Sonne und<br />
Mond zu Hause, im fünften stehen Riesen<br />
als Wächter und im sechsten sorgen Engelschöre<br />
für die Ordnung der Welt. Im siebten<br />
Himmel schließlich waltet Gott auf seinem<br />
Thron, umgeben <strong>von</strong> Erzengeln und Cherubim.<br />
Gott befiehlt Henoch alles niederzu-<br />
schreiben, was er ihm über die Erschaffung<br />
der Welt diktieren wird inklusive der geplanten<br />
Sintflut. Zurück auf der Erde, berichtet<br />
Henoch seinen Söhnen und ermahnt das<br />
Volk zum rechten, gottgefälligen <strong>Leben</strong>. <strong>Das</strong><br />
Buch endet schließlich mit der <strong>Auf</strong>nahme<br />
Henochs zu Gott in den obersten Himmel.<br />
Himmel, Hölle, Fegefeuer?<br />
Weil man die irdischen Missetaten gesühnt<br />
wissen wollte, kam es im 6. Jh. unter dem<br />
Kirchenvater Gregor I. zur Dreiteilung des<br />
Jenseits in Himmel, Hölle und Fegefeuer.<br />
Während der Wunsch nach jenseitiger Vergeltung<br />
zur <strong>Ein</strong>richtung der Höllenqualen<br />
führte, konzentrierten sich die Visionen der<br />
Märtyrer auf das selige Los der Verfolgten im<br />
<strong>Paradies</strong>. Jüdisch-neutestamentarische Vorstellungen<br />
verbanden sich hierbei mit heidnischen,<br />
die Unterwelt wurde zum Strafort<br />
1 Fresko der Insel der Seligen in einer Villa auf dem römischen Esqiuilin. 140 v.Chr.: Odysseus landet im Jenseits.<br />
eternity februar 2013 Gesellschaft<br />
9<br />
der Ungetauften <strong>oder</strong> abgefallenen Christen.<br />
Jenseitsstrafen wurden zu Mitteln der moralischen<br />
Erziehung und der Abschreckung,<br />
Jenseitsbilder wurden selbst auf mittelalterlichen<br />
Weltkarten wie denen aus Ebsdorf<br />
<strong>oder</strong> Hereford dargestellt. Die Hereford-<br />
Karte des Richard of Haldingham (13.Jh.)<br />
zeigt das <strong>Paradies</strong> als runde Insel, umgeben<br />
<strong>von</strong> einer Mauer und dem Ozean. Darin eingezeichnet<br />
sind der <strong>Paradies</strong>baum, die Vertreibung<br />
<strong>von</strong> Adam und Eva sowie 4 Flüsse.<br />
Diesen verlorenen gegangenen Garten Eden<br />
hoffte der gottgefällige Mensch im Himmel<br />
nach dem Weltgericht wieder zu erlangen.<br />
Solch irdischen Vorstellungen steht der<br />
Idealzustand der Gottesnähe in vergeistigter<br />
Form gegenüber. Im Lukas-Evangelium<br />
(Lukas 23, 39) erklärte Jesus dem neben ihm<br />
gekreuzigten Missetäter, der seine Gottessohnschaft<br />
erkannt hatte, dass dieser noch<br />
am selben Tag mit ihm ins <strong>Paradies</strong> einträte.<br />
1 <strong>Das</strong> sogenannte Frankfurter <strong>Paradies</strong>gärtlein entstand<br />
um 1400. Es zeigt fröhliches menschliches<br />
Treiben inmitten blühender Pflanzen und Vögel.<br />
Ausschnitt.<br />
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10 Titel eternity februar 2013<br />
„<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>“<br />
<strong>Knut</strong> W. <strong>Maron</strong> fotografierte die letzten <strong>Leben</strong>sjahre seiner Mutter<br />
Für seine Bilderserie „<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>“ begleitete<br />
der Essener Fotograf <strong>Knut</strong> Wolfgang <strong>Maron</strong><br />
seine schwer erkrankte Mutter mit der<br />
Kamera in ihren letzten <strong>Leben</strong>sjahren und<br />
schrieb in seinen Bildern eine Liebesgeschichte.<br />
<strong>Fotos</strong> voller Zärtlichkeit erzählen<br />
<strong>von</strong> einem ereignisreichen <strong>Leben</strong>, das dem<br />
Betrachter in unzähligen Relikten, die sich im<br />
Laufe dieses <strong>Leben</strong>s zusammengefunden<br />
haben, begegnet. Die Bilder sind ab dem<br />
22. Februar und dann bis 20. Mai im Staatlichem<br />
Museum Schwerin zu sehen.<br />
1 Die letzten <strong>Leben</strong>sjahre seiner Mutter hielt der Fotograf <strong>Knut</strong> Wolfgang <strong>Maron</strong> mit der Kamera fest. Die <strong>Fotos</strong>,<br />
die dabei entstanden sind, zeigt er ab 22. Februar im Staatlichen Museum in Schwerin.<br />
Was <strong>von</strong> einem <strong>Leben</strong> übrig bleibt: Es sind<br />
gerade die kleinen, unscheinbaren Dinge, die<br />
<strong>von</strong> ihrem <strong>Leben</strong> erzählen: beschriftete Kartons,<br />
Kleidungsstücke und Accessoires, eine<br />
Brotschneidemaschine für den Handbetrieb,<br />
ein elektrisches Wärmekissen, eingeweckte<br />
1 „<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>“ begegnet dem Betrachter in unzähligen<br />
Relikten, die sich im Laufe dieses <strong>Leben</strong>s zusammengefunden<br />
haben.<br />
1 <strong>Maron</strong>s Blick richtet sich nicht in Trauer auf seine<br />
Mutter, sein Blick gilt ihrem <strong>Leben</strong>.
Früchte, die an die Zeit des Sparens und der<br />
Vorsorge erinnern. Hinter all diesen Dingen<br />
scheint immer ein Bild vom <strong>Leben</strong> dieses<br />
Menschen auf. <strong>Maron</strong> feiert in diesem fotografischen<br />
Langzeit-Projekt in einer „wunderbaren<br />
und nicht benennbaren Intimität“ das<br />
<strong>Leben</strong>. Sein Blick richtet sich nicht in Trauer<br />
auf seine Mutter, sein Blick gilt dem <strong>Leben</strong> –<br />
und nicht dem Tod – seiner Mutter.<br />
Die Kunst des Fotografen <strong>Maron</strong> greift sehr<br />
direkt und berührend gesellschaftlich rele-<br />
1 <strong>Knut</strong> Wolfgang <strong>Maron</strong> schreibt in seinen Bildern<br />
eine Liebesgeschichte. Seine <strong>Fotos</strong> sind voller<br />
Zärtlichkeit.<br />
vante Themen wie demografischer Wandel<br />
und Überalterung auf.<br />
Neben der Serie „<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong>“ zeigen die<br />
Zyklen “Vom Profanen und Heiligen“ sowie<br />
„Bilder über Landschaften“ künstlerische<br />
Positionen eines der führenden Vertreter<br />
der Subjektiven Fotografie in Deutschland.<br />
<strong>Maron</strong>, geboren 1954, studierte an der<br />
Folkwangschule Essen bei Otto Steinert und<br />
Erich vom Endt und lebt heute in Essen und<br />
Wismar. Die Serie „Bilder über Landschaften“<br />
1 Die Schiefertafel im Keller, ein Nähkissen voller<br />
Nadeln – Dinge, die Erinnerungen auslösen.<br />
eternity februar 2013 Titel<br />
Immer auf dem Laufenden bleiben unter:<br />
www.facebook.com/eternity.zeitschrift<br />
1 Was vom <strong>Leben</strong> übrig bleibt: beschriftete Kartons, Kleidungsstücke und Accessoires, eine Brotschneidemaschine für den Handbetrieb, ein elektrisches Wärmekissen,<br />
eingeweckte Früchte.<br />
11<br />
zeigt Mecklenburgs Küsten. Hier lebt <strong>Maron</strong><br />
seit 20 Jahren und hat die einzige Professur<br />
für Fotografie im Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
an der Hochschule Wismar inne.<br />
Durch künstlerische <strong>Ein</strong>griffe <strong>Maron</strong>s erscheinen<br />
die Landschaften wie Traumlandschaften<br />
<strong>oder</strong> erinnerte Ansichten, deren<br />
Wahrnehmung schon weit in der Vergangenheit<br />
zu liegen scheint. <strong>Auf</strong> dieser Ebene der<br />
Erinnerung schaffen die Landschaftsfotografien<br />
eine Verbindung zu der Serie „<strong>Ein</strong><br />
<strong>Leben</strong>“.<br />
Die dritte und älteste der drei Serien, “Vom<br />
Profanen und Heiligen“ , entstand 1992 im<br />
Halberstädter Dom. Die noch in schwarzweiß<br />
und ohne künstliche Lichtquelle aufgenommenen<br />
<strong>Fotos</strong> zeigen Details dieses<br />
Doms, die nur zu leicht übersehen werden:<br />
Unscheinbares, Nebensächliches, und dennoch<br />
Bildwürdiges. Die Bildausschnitte aus<br />
einem im weitesten Sinn religiösen Kontext<br />
kontrastiert <strong>oder</strong> ergänzt <strong>Maron</strong> mit Details<br />
aus der Welt jenseits der Kirchenmauern. In<br />
dieser Serie wird <strong>Maron</strong>s subjektive Fotografie<br />
sehr anschaulich, eine autonome<br />
Kunst-Fotografie, die sich klar <strong>von</strong> der Reportage<br />
fotografie abkehrt.<br />
Info: www.museum-schwerin.de
12 Titel // Kultur eternity februar 2013<br />
„Was vom <strong>Leben</strong> übrig bleibt“<br />
Geschichten eines Wohnungsauflösers<br />
»Man weiß nie, was man findet. <strong>Das</strong> ist das<br />
Spannende an dem Job …« Seit dreißig Jahren<br />
räumt Hans-Jürgen Heinicke Wohnungen<br />
und Häuser aus. Dabei findet er Schönes und<br />
Hässliches, Anrührendes und Kurioses und<br />
manchmal auch Kostbares. Mit feinem Gespür<br />
für die Schicksale hinter den Dingen<br />
sammelt er Geschichten, die nur das echte<br />
<strong>Leben</strong> schreiben kann. Diese Geschichten hat<br />
er – gemeinsam mit dem Autor Fred Sellin –<br />
jetzt zu einem Buch zusammengestellt. Titel:<br />
„Was vom <strong>Leben</strong> übrig bleibt, kann alles<br />
weg“.<br />
»<strong>Auf</strong> den ersten Blick mag es nicht so scheinen,<br />
doch Wohnungsräumungen sind eine<br />
recht intime Angelegenheit. Man dringt in<br />
das <strong>Leben</strong> wildfremder Menschen ein, auch<br />
wenn es die nicht mehr gibt, zumindest nicht<br />
an diesem Ort. Wenn man mit offenen Augen<br />
durch die Zimmer geht, erfährt man sehr viel<br />
über die Menschen, die darin gelebt haben.<br />
Obwohl ich den Job schon lange mache, ist<br />
das für mich immer noch aufregend.«<br />
1951 in Görlitz geboren, lernte Hans-Jürgen<br />
Heinicke zunächst Betriebsschlosser, später<br />
holte er das Abitur per Abendschule nach, arbeitete<br />
als Requisiteur bei der DEFA und begann<br />
noch in der DDR, alte Möbel und<br />
Antiquitäten zu sammeln. Sein Buch entstand<br />
in Zusammenarbeit mit Fred Sellin, geboren<br />
1964 in Wittenberg, der als freier Autor<br />
in Hamburg lebt. Fred Sellin hat u.a. Biographien<br />
über Heinz Rühmann und Ben Becker<br />
veröffentlicht.<br />
Fred Sellin. Was vom <strong>Leben</strong> übrig bleibt, kann<br />
alles weg. Fischer Verlag.<br />
ISBN: 978-3-10-402038-9, Preis 8,99 Euro.<br />
„C’est la vie. <strong>Das</strong> ganze <strong>Leben</strong>“<br />
Der Mensch in Malerei und Fotografie<br />
Noch bis zum 7. April zeigt das Deutsche<br />
Hygiene-Museum Dresden die Ausstellung<br />
„C’est la vie. <strong>Das</strong> ganze <strong>Leben</strong>“.Etwa fünfzig<br />
Gemälde des Kölner Wallraf-Richartz-<br />
Museums, die zwischen dem 14. und dem<br />
19. Jahrhundert entstanden sind, und rund<br />
achtzig herausragende zeitgenössische<br />
Fotografien aus der Teutloff Photo + Video<br />
Collection werden in "C'est la vie – <strong>Das</strong><br />
ganze <strong>Leben</strong>" zu spannungsreichen Ensembles<br />
arrangiert. Nan Goldin und François<br />
Boucher, Jürgen Klauke und Tizian, Aziz +<br />
Cucher und Bartholomäus Bruyn, Miwa<br />
Yanagi und Jacopo Tintoretto – so lauten<br />
nur einige der rund fünfzig ungewöhnlichen<br />
Künstlerbegegnungen, mit denen sich die<br />
Besucher in der Ausstellung auseinandersetzen<br />
können. Sie werden feststellen, dass<br />
Bild- und Motivformeln, die bereits auf den<br />
Gemälden der Alten Meister zu finden sind,<br />
bis in unsere Gegenwart fortwirken. Von<br />
den zeitgenössischen Fotografen werden<br />
sie benutzt und zitiert – und dabei manchmal<br />
auch parodiert.<br />
Es zeigen sich aber auch inhaltliche und<br />
formale Traditionsbrüche, mit denen das<br />
jüngere Medium eine ganz neue Sprache<br />
für ein m<strong>oder</strong>nes, komplexer gewordenes<br />
Menschenbild entwickelt. <strong>Ein</strong>ige der Foto-<br />
Arbeiten aus der Sammlung Teutloff zeigen<br />
das auf drastische Weise: Sie bilden nicht<br />
nur soziale Wirklichkeit ab, sondern legen
eine Spur zu existentiellen Themen wie<br />
„Körperbewusstsein“ <strong>oder</strong> „Sexuelle Identität“,<br />
deren explizite Darstellung in der<br />
alten Kunst nicht denkbar gewesen wäre.<br />
<strong>Ein</strong>e weitere Besonderheit der Ausstellung<br />
besteht darin, dass die Kunstwerke in einer<br />
raffinierten Illusionsarchitektur präsentiert<br />
werden, die den Besuchern ein ganz ungewohntes<br />
Raumerlebnis verschafft. Durch<br />
diese Gestaltung werden die weit auseinander<br />
liegenden Entstehungszeiten, die<br />
medialen Unterschiede zwischen Malerei<br />
1 Jacopo Tintorettos „Beweinung Christi“ entstand um 1575, Öl auf Leinwand, Wallraf-Richartz-Museum &<br />
Fondation Corboud, Köln.<br />
© Teutloff Photo + Video Collection, Bielefeld © David Brandt<br />
eternity februar 2013 Kultur 13<br />
und Fotografie und die oft beträchtlichen<br />
Größenunterschiede zugleich markiert und<br />
überbrückt.<br />
Deutsches Hygiene-Museum<br />
www.dhmd.de<br />
1 Miwa Yanagi (* 1967 Kōbe/Japan, lebt in Kyoto)<br />
fotografierte „Shizuka“ als Bestandteil der Serie My<br />
Grandmothers.<br />
1 Xiaohu Zhou (* 1960 Changzhou/China) zeigt „The Gooey Gentleman“ als Video. 1 Der Frauentorso, eine Nachbildung in Wachs,<br />
stammt aus dem Jahr 1920 und gehört zu den<br />
Exponaten des Deutschen Hygiene-Museums<br />
Dresden.
14 Kultur eternity februar 2013<br />
Tod – Gedächtnis – Landschaft<br />
Zwölfte Tagung der Reihe „Sterben, Tod und Jenseitsglaube“<br />
1 <strong>Ein</strong>e Führung <strong>von</strong> Akademieleiter Dr. Markwart Herzog zu den Euthanasie-Gedenkstätten und dem Gedenkhain auf dem Gelände <strong>von</strong> Kloster Irsee zeigte den Teilnehmer/innen,<br />
dass auch der Tagungsort als Erinnerungslandschaft fungiert.<br />
<strong>Ein</strong> Rückblick <strong>von</strong> Peter Boettcher<br />
Drei Stichworte bildeten den Tagungstitel,<br />
die ein breites Areal menschlicher Existenz<br />
umfassen. <strong>Das</strong> Ende des <strong>Leben</strong>s betrifft<br />
jeden und jede; macht nicht halt, ganz gleich<br />
ob jemand viel Reichtum angehäuft <strong>oder</strong> als<br />
„armer Schlucker“ sein <strong>Das</strong>ein gefristet hat.<br />
Die biblische Szene vom reichen Toren wird<br />
gegenwärtig (Lukas 12,19f.): „Schließlich<br />
sagte er: So will ich es machen: Ich werde<br />
meine Scheunen abreißen und größere<br />
bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide<br />
und meine Vorräte unterbringen. Dann kann<br />
ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen<br />
großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh<br />
dich aus, iß und trink, und freu dich des<br />
<strong>Leben</strong>s! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr!<br />
Noch in dieser Nacht wird man dein <strong>Leben</strong><br />
<strong>von</strong> dir zurückfordern. Wem wird dann all<br />
das gehören, was du angehäuft hast?” Der<br />
Wunsch, den Reichtum zu mehren bis er<br />
reicht, ist ein Beispiel für die vielfältigen Sorgen<br />
des Menschen in seinem <strong>Das</strong>ein. Alles<br />
jedoch wird zweitrangig angesichts der Unmittelbarkeit<br />
des Todes. Dann gibt es noch<br />
die andere Botschaft. „Tod, wo ist dein Stachel<br />
– Hölle, wo ist dein Sieg?“, so fragt der<br />
Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther<br />
(15,55). Franz <strong>von</strong> Assisi spricht in seinem<br />
Sonnengesang vom „Bruder Tod“. Die frohe<br />
Botschaft <strong>von</strong> der <strong>Auf</strong>erstehung der Toten ist<br />
seit 2000 Jahren vernehmbar, bewegt sich<br />
aber auch in einer Welt, die <strong>von</strong> ihr peripher<br />
<strong>oder</strong> gar nicht gehört wird. Gleichzeitig ist<br />
der Mensch ausgestattet mit der Fähigkeit,<br />
sich etwas Gesehenes, Gehörtes, Gelerntes,<br />
Empfundenes zu merken. Etwas ist uns<br />
wichtig, hat einen besonderen Platz in unserem<br />
<strong>Leben</strong>. So auch die Botschaft <strong>von</strong> der<br />
<strong>Auf</strong>erstehung, da<strong>von</strong>, dass mit dem Tode<br />
eben nicht alles zu Ende ist. Tod und <strong>Leben</strong>,<br />
Sterben und <strong>Auf</strong>erstehung – diese beiden<br />
Gegenpole spiegeln sich in der thematischen<br />
Bandbreite der Tagung. Beiden gemeinsam<br />
ist wohl die Endgültigkeit des Todes – die<br />
Zäsur, die er für die menschliche Existenz bedeutet.<br />
Für die einen ist mit dem Tode alles<br />
aus. Die anderen glauben daran bei Gott zu<br />
sein und das <strong>Leben</strong> in Fülle zu haben. Dazwischen<br />
gibt es eine Fülle <strong>von</strong> Varianten,<br />
abhängig vom Kulturkreis und Weltanschauung.<br />
So bildet auch die Landschaft<br />
eine Folie, in der sich die Form des<br />
Gedächtnisses ebenso abbildet, wie beispielsweise<br />
die Haltung angesichts des<br />
Todes. Und dies im Hinblick auf unterschiedliche<br />
Wichtigkeiten und zeitliche Distanz.<br />
So wird die Landschaft, als ein mehr <strong>oder</strong><br />
weniger scharf abgrenzbares Gebiet der Erdoberfläche<br />
mit bestimmtem Erscheinungsbild,<br />
Ausdruck der menschlichen Existenz<br />
mit der Bandbreite der Hoffnungen, <strong>Ein</strong>-
stellungen und Wünschen. „Die Begriffe „Erinnerung“<br />
und „Gedächtnis“ sind seit den<br />
1990er Jahren zu Leitbegriffen der Geschichts-<br />
und Kulturwissenschaften geworden“,<br />
betonte Norbert Fischer (Universität<br />
Hamburg) bei seiner <strong>Ein</strong>führung. Die Referenten<br />
skizzierten unterschiedlichste<br />
Formen <strong>von</strong> Begräbnisorten. Dazu zählten<br />
unter anderem spätantike und frühchristliche<br />
Sarkophage sowie die im Mittelalter entstandenen<br />
Klosterfriedhöfe ebenso wie die neuzeitlichen<br />
Landschaftsgärten und später<br />
aufkommenden Parkfriedhöfe ebenso wie<br />
neue Formen des Totengedenkens in Form<br />
<strong>von</strong> Friedwäldern <strong>oder</strong> Baumspenden.<br />
Stets schwingt an Begräbnisorten das Verhältnis<br />
<strong>von</strong> Verstorbenen und <strong>Leben</strong>den mit.<br />
Dabei ist Landschaft ein Blick auf die Natur.<br />
Sie konnte erst entstehen als der Mensch<br />
sich <strong>von</strong> der Natur emanzipiert hat, so<br />
Adriana Kapsreiter (Berlin). Zeugnisse dafür<br />
findet sie in Landschaftsdarstellungen auf<br />
spätantiken und frühchristlichen Sarkophagreliefs.<br />
In der Fülle der Darstellungen <strong>von</strong><br />
Mythen <strong>oder</strong> jahreszeitlichen Motiven bildet<br />
die Landschaft den Kontext für die Vollendung<br />
der Tugenden, wie sie im <strong>Leben</strong> wohl<br />
wünschenswert gewesen wäre und bildet so<br />
ein Appellativ für die Betrachter. Was also<br />
sein sollte im <strong>Leben</strong>, das verbleibt. Geert<br />
Robberechts vom City Council for Culture of<br />
the City of Leuven, stellte in seinen Ausführungen<br />
„Monastic Cementries as Aboreal<br />
Landscapes (Flanders, 1400 – 1800)“ am<br />
Beispiel der Abtei Vlierbeck fest, dass der<br />
Friedhof der Mönche in unmittelbarer Nähe<br />
zum Klostergarten lag, in dem Obst und Gemüse<br />
angepflanzt und geerntet wurden. Die<br />
Nähe <strong>von</strong> Begräbnisort und Nahrungsgewinnung<br />
in Klosteranlagen, die zweifelsohne beschauliche<br />
Momente hat, indem sie den<br />
Blick auf das Wesentliche reduziert, resultierte<br />
aus platzökonomischen Gründen der<br />
Klosteranlagen. Die Entwicklung vom<br />
Scheingrabmal im absolutistischen Garten<br />
über das private bürgerliche Grabmal hin<br />
zum Grabmal als nationale Ikone, zeichnete<br />
Anna Marie Pfäfflin (Kupferstichkabinett,<br />
Staatliche Museen zu Berlin Preußischer<br />
Kulturbesitz) in ihrem Vortrag „Sterben um<br />
zu leben, Der Tod in der württembergischen<br />
Landschaft“ nach. Um echte Grabmäler in<br />
frühen Landschaftsgarten zu errichten, war<br />
im 18. Jahrhundert eine Genehmigung erforderlich.<br />
Dies stellte eine Neuerung in der Bestattungskultur<br />
dar, die sich bis dahin durch<br />
eine Nähe <strong>von</strong> Grab und Altar auszeichnete,<br />
so Annette Dorgerloh, Humboldt-Universität<br />
zu Berlin. Mit dieser Form der Bestattung organisierte<br />
der Verstorbene noch zu Lebzeiten<br />
sein Gedächtnis selbst. Zwar seien aus dieser<br />
Zeit auch viele „Scheingräber“ bekannt. <strong>Ein</strong><br />
echtes Grab aber wurde anders wahrgenommen<br />
und beispielsweise in Reiseführern und<br />
Berichten erwähnt. Auch ein Blick auf andere<br />
Kulturen wurde gewagt. Der beste Platz, um<br />
begraben zu sein, ist der Garten, der wie ein<br />
<strong>Paradies</strong> aussieht. Viel Grün und Wasser –<br />
und beides war knapp im Nordwesten Indiens.<br />
<strong>Das</strong>s diese Vorstellung trotzdem in<br />
der Landschaft realisiert wurde, zeigt, wie<br />
wichtig den Menschen diese religiöse Inhalte<br />
waren, verdeutlichte Geert Robberechts, der<br />
auch im Indian National Trust for Art and<br />
Cultural Heritage (INTACH) mitarbeitet, am<br />
Beispiel des Mughal Tomb Garden in Aurangabad,<br />
Mahastra, Indien. <strong>Ein</strong>e Führung<br />
<strong>von</strong> Akademieleiter Dr. Markwart Herzog zu<br />
den Euthanasie Gedenkstätten und dem Gedenkhain<br />
auf dem Gelände <strong>von</strong> Kloster Irsee,<br />
führte den Teilnehmer/innen vor Augen,<br />
dass auch der Tagungsort als Erinnerungslandschaft<br />
fungiert. Was niemals mehr sein<br />
darf, reflektieren besonders ehemalige Konzentrationslager,<br />
die als Erinnerung und Erinnerungslandschaft<br />
Lernorte sind. Dabei hat<br />
sich das Bild in den vergangenen Jahrzehnten<br />
gewandelt Wandel: Welche Bereiche<br />
eines ehemaligen Lagers werden als der Erinnerung<br />
wert <strong>oder</strong> symbolisch bedeutsam<br />
erachtet? Jörg Skriebeleit <strong>von</strong> der KZ-Gedenkstätte<br />
Flossenbürg zeichnete den Weg nach<br />
<strong>von</strong> der Darstellung des KZ als Tatort (Schädelstätte)<br />
hin zu einer friedlichen Erinnerungslandschaft,<br />
zu einem authentischen<br />
Ort ohne Beiwerk.<br />
In ihrem Beitrag „Death and Landscape in<br />
the 19th century Italy“ erläuterte Hannah<br />
Malone vom St. John´s College der University<br />
of Cambridge die Popularität der<br />
Gartenfriedhöfe im 19. Jahrhundert in<br />
Europa. Sie wies besonders auf die Dychotomie<br />
zwischen den malerisch landschaftlich<br />
gestaltete Begräbnisstätten des Nordens und<br />
den monumentalen städtischen Friedhöfen<br />
des Südens hin. Am Beispiel Italien zeigte sie<br />
auf, dass die Friedhofsgestaltung abhängig<br />
war <strong>von</strong> sozialen, politischen und kulturellen<br />
Faktoren und dem Wunsch, öffentliche <strong>oder</strong><br />
private Anliegen zu formulieren. Weiblichkeit<br />
und Natur zu verknüpfen war ein Akzent der<br />
Erinnerungskultur auf Parkfriedhöfen im 19.<br />
Jahrhundert. „Dies deshalb, obwohl <strong>oder</strong> gerade<br />
weil Weiblichkeit und Tod Gegensätzliches<br />
symbolisieren“, schilderte Anna Maria<br />
Götz (Universität Hamburg). Der Parkfriedhof,<br />
wie er im 19. Jahrhundert entstand, er-<br />
eternity februar 2013 Kultur<br />
15<br />
möglichte es, beide Aspekte in Szene zu setzen.<br />
Weibliche Grabplastik wurde als Motiv<br />
immer die Trauernde genannt. „<strong>Das</strong> Grabmal<br />
in der Landschaft als politisches Denkmal<br />
in der Epoche der Napoleonischen<br />
Kriege“ thematisierte Ulrich Knufinke (Technische<br />
Universität Braunschweig). Durch die<br />
Präsenz der Toten <strong>oder</strong> den Hinweis auf den<br />
Ort der Tötung beglaubigen Denkmäler wie<br />
beispielsweise der „Weißenturm“ bei<br />
Koblenz <strong>oder</strong> das Grabmal der Schillschen<br />
Offiziere die Legitimation der Französischen<br />
Revolution <strong>oder</strong> der Deutschen Nation. <strong>Ein</strong>e<br />
Kernaussage des Referenten war darüber<br />
hinaus, das mit dem Erwerb eines kleinen<br />
Stücks der Landschaft jeder der es sich<br />
leisten konnte, sein eigenes Gedächtnis<br />
organisieren konnte. Sozialräumliche Strukturen<br />
der Stadt wurden auch auf die Friedhöfe<br />
übertragen. War es bislang nur<br />
Angehörigen der Oberschicht vorbehalten,<br />
sich ein Grab im Landschaftsgarten errichten<br />
zu können, so war dies nun auch dem<br />
Bürgertum auf dem Friedhof möglich. Man<br />
brauchte, so Knufinke, die Großanlage,<br />
damit die Kleinanlagen wirkten. <strong>Ein</strong>e blutrünstige<br />
Kriegslandschaft kann schön sein“.<br />
Die Fotografie tritt in Konkurenz zur Malerei.<br />
Kriegslandschaften des American Civil War<br />
(Anna Krüger, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München). Die M<strong>oder</strong>nität des Krieges<br />
spiegele sich in der Nutzung des neuen<br />
Mediums. Wohl breche die fotografische<br />
Darstellung <strong>von</strong> Kriegslandschaften im<br />
Gegensatz zu der bis dahin verbreiteten<br />
Kriegsmalerei mit den Gesetzen des<br />
Schönen. An Kriegsfotos Schönheit zu entdecken,<br />
wirke gefühllos und doch ist die verwüstete<br />
Landschaft immer noch eine<br />
Landschaft. Den Krieg durch diese segmentierte<br />
Darstellung des Geschehenen objektiv<br />
abzubilden war jedoch ein Ziel, dass<br />
nur allzu oft nicht eingehalten und zu<br />
Propagandazwecken missbraucht wurde.<br />
„Distant – but not too distant“ – in diesen<br />
Worten komme die Ambivalenz <strong>von</strong> Tod –<br />
Gedächtnis – Landschaft in der Landschaftsfotogtrafie<br />
<strong>von</strong> Jeff Wall zum Ausdruck. Der ΩΩ
16 Kultur eternity februar 2013<br />
Friedhof als Ort der Toten und das angrenzende<br />
Neubaugebiet als Ort der <strong>Leben</strong>den –<br />
die zunehmende Nutzung der Landschaft<br />
durch den Menschen und der Wunsch auch<br />
der Toten zu gedenken, führt dazu, dass der<br />
Friedhof Teil der städtischen Topografie<br />
wurde, so Gerlinde Gehrig <strong>von</strong> der Goethe<br />
Universität Frankfurt a. M.. In der Baumspende,<br />
als „grünes“ Kenotah, manifestiere<br />
sich eine neue Form des Totengedenkens, so<br />
Markus Walz, Hochschule für Technik, Wirtschaft<br />
und Kultur Leipzig. Im Gegensatz zum<br />
Grab enthalte es keine menschlichen Überreste<br />
und diene ausschließlich der Erinnerung.<br />
Darin zeichneten sich mehrere<br />
gesellschaftliche Entwicklungen ab. Unter anderem<br />
die Bereitschaft, sich in Form einer<br />
Spende gesellschaftlich <strong>oder</strong> gemeinnützig<br />
zu engagieren, etwa vergleichbar mit einer<br />
Zeit- <strong>oder</strong> Sachspende. Andererseits bieten<br />
Baumspenden <strong>Ein</strong>nahmequellen für Kommunen.<br />
Darüber hinaus ereignet sich diese<br />
Form des Totengedenkens abseits der traditionellen<br />
Begräbnisstätten (ohne deren Nutzung<br />
auszuschließen) auch an öffentlichen<br />
Orten. Dabei wird auch hier deutlich, dass<br />
Landschaft und Bestattung zusammen gehö-<br />
Der Tod und das Meer<br />
E-Klasse ab 1996<br />
Vito ab Bj. 2003<br />
Tel. 02685-636 Fax 987542<br />
ren. Landschaft ermöglicht ein Moment der<br />
Milderung. Natur wird zum Erinnerungsort.<br />
Da<strong>von</strong> künden auch der neuerdings entstandene<br />
Friedwald <strong>oder</strong> die Seebestattung. In<br />
der Abschlussdiskussion wurden die vielfältigen<br />
Bezüge zwischen Tod, Landschaft und<br />
Gedächtnis gebündelt und zusammengefasst.<br />
Durchgängige Bezugspunkte der Vorträge<br />
und Diskussionen boten die Themen<br />
der Landschaft als vom Menschen gestalteter<br />
Natur, der Kommunikation zwischen<br />
<strong>Leben</strong>den und Toten und der Hinterbliebenen<br />
untereinander, die Vorstellung <strong>von</strong> Park<br />
und Garten als einer paradiesischen Zone<br />
und säkularisierten Jenseitsvorstellung. Die<br />
gesellschaftliche und politische Funktionalisierung<br />
<strong>von</strong> Tod, Landschaft und Gedächtnis<br />
bot ebenso Anknüpfungspunkte für weitere<br />
Forschungen wie die Nutzung <strong>von</strong> Landschaftsfriedhöfen<br />
und Gartengräbern als<br />
touristischen Attraktionen.<br />
Gefördert und unterstützt wurde die Konferenz<br />
dankenswerterweise <strong>von</strong> hülswitt druck<br />
& medien (Marl), mo van de kamp (Paderborn)<br />
und dem Verband der Friedhofsverwalter<br />
Deutschlands (Magdeburg).<br />
Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur<br />
1 Demnächst im Altonaer Museum in Hamburg zu<br />
sehen: Der Tod und das Meer.<br />
<strong>Das</strong> Meer bietet den Menschen seit Jahrtausenden<br />
Nahrung und die Möglichkeit <strong>von</strong><br />
Handel und Wandel – doch sie mussten auch<br />
lernen, mit seinen Gefahren umzugehen.<br />
Denn seit jeher sind Seesturm und Schiffbruch<br />
eine konstante Erfahrung und Bedrohung der<br />
Seefahrt.<br />
Trotz stetig wachsender Erkenntnisse in Schiffbau<br />
und Navigation ist die Unsinkbarkeit bis<br />
heute ein unerfüllter Traum. Spektakuläre<br />
Schiffskatastrophen wie der Untergang der "Titanic"<br />
1912 <strong>oder</strong> der Fähre „Estonia“ 1994<br />
haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis<br />
eingeschrieben und weisen als Metapher weit<br />
über das tatsächliche Ereignis hinaus. Doch es<br />
ist vor allem das alltägliche Wagnis der See-<br />
KLEINANZEIGEN<br />
mo van de kamp – „<strong>Ein</strong>e<br />
gesellschaftliche <strong>Auf</strong>gabe“<br />
Ausgehend <strong>von</strong> dem Ansatz, zur Veränderung<br />
der Bestattungskultur in Deutschland<br />
beizutragen, unterstützte das<br />
Unternehmen mo van de kamp die<br />
Tagung aus der Reihe „Sterben, Tod und<br />
Jenseitsglaube“ die im November in der<br />
Schwabenakademie des Klosters Irsee<br />
stattfand. Geschäftsführerin Peggy<br />
Morenz sieht die Förderung <strong>von</strong> Kunst<br />
und Kultur, zu der sie insbesondere<br />
Veranstaltungen dieser Art zählt, als gesellschaftliche<br />
<strong>Auf</strong>gabe, dem sich das<br />
junge Unternehmen stellen will. „Wir<br />
wollen Kunst und Kultur schaffende<br />
Menschen unterstützen, um ihnen die<br />
Möglichkeit zu geben, kulturelle, moralische<br />
und ästhetische Kräfte zu bündeln.<br />
Dabei möchten wir aktiv an einem branchenübergreifenden<br />
Wissenstransfer teilhaben.<br />
Da wir überzeugt sind, dass der<br />
Mensch gleichermaßen ein Wesen der<br />
Natur und der Kultur ist, liegt es uns am<br />
Herzen sowohl das eine zu bewahren, als<br />
auch das andere zu schaffen“.<br />
fahrt, das die Mentalität der Seeleute, Hafenund<br />
Küstenbewohner geprägt und als Motiv<br />
auf vielfältige Weise in die bildenden Künste<br />
und die Literatur <strong>Ein</strong>gang gefunden hat. <strong>Das</strong><br />
interdisziplinäre Ausstellungsprojekt „Der Tod<br />
und das Meer“, das ab dem 1. Mai im Altonaer<br />
Museum in Hamburg zu sehen ist, zeigt aus<br />
sowohl kunsthistorischer als auch kulturwissenschaftlicher<br />
Perspektive auf, wie über<br />
Jahrhunderte im Wechselspiel zwischen Kultur,<br />
Kunst, Mentalität und Gesellschaft die Erfahrung<br />
<strong>von</strong> Bedrohung, Furcht, Abenteuer,<br />
Ungewissheit, Unglück, Katastrophe, Tod,<br />
Rettung und Trauer rund um die Seefahrt<br />
tradiert und reflektiert worden ist.<br />
Info: www.altonaermuseum.de<br />
Sie suchen einen Nachfolger?<br />
Seit 1985 vermitteln wir bundesweit Bestattungsunternehmen,<br />
gerne werden wir auch für Sie tätig.<br />
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eternity februar 2013 Splitter<br />
Wissenswertes – Kurioses – Interessantes<br />
Engelsflügel<br />
Neues vom Herzlicht aus Hamburg: auf der<br />
Seite www.dasherzlicht.de bietet Bettina<br />
Ulitzka-Allali neue Urnen an. Zum Beispiel die<br />
Urne "Engelsflügel". Zu allen Herzurnen gibt<br />
es auch passende Gemälde <strong>oder</strong> "Text-Bilder",<br />
in beliebigen Größen und Formaten als Trauerdekoration,<br />
Raum- <strong>oder</strong> Schaufensterdekoration<br />
<strong>oder</strong> auch als Trostgeschenk.<br />
Online kaufen<br />
Die Fichte aus dem Lesachtal – gelegen an<br />
der Grenze zwischen dem österreichischen<br />
Bundesland Kärnten und Italien – gilt als das<br />
Holz mit der besten Phase in ganz Österreich.<br />
Es ist das Holz, auf dem Venedig erbaut<br />
wurde, und das auch heute noch für den<br />
Bau <strong>von</strong> Gondeln verwendet wird. Seit Jahrhunderten<br />
werden aus den Klanghölzern der<br />
Lesachtaler Haselfichte auch Musikinstrumente<br />
gefertigt. Selbst Mozart soll drei Gei-<br />
Vorsorgliches<br />
Geschenk<br />
Gutscheine für <strong>Ein</strong>äscherungen hat ein Bestattungsunternehmer<br />
aus Sachsen-Anhalt zur<br />
Weihnachtszeit als Geschenkidee angeboten.<br />
In bunten Aluminium-Dosen mit <strong>Auf</strong>schriften<br />
wie „Abpfiff“, „Burn-Out“ <strong>oder</strong> „Happy End“<br />
findet der Beschenkte einen zusammen gerollten<br />
Geschenkgutschein im Wert <strong>von</strong> 487 Euro,<br />
der bei einem Todesfall eingelöst werden kann.<br />
Ausgedacht hat sich das Unternehmen „Byelight.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.byelight.de<br />
gen besessen haben, die aus dem Lesacher<br />
Holz gefertigt waren. Auch das Paderborner<br />
Unternehmen Vahle-Trauerwaren setzt auf<br />
die besonderen Hölzer aus dem Lesachtal<br />
und bietet das Modell „Dolomiti – Venezia“,<br />
das aus Dolomitenfichte gefertigt wird. Ansehen<br />
und/<strong>oder</strong> kaufen können Bestatter diesen<br />
Artikel auch online auf<br />
www.bestattershop.com.<br />
Tod im Gedicht<br />
17<br />
Von Achim <strong>von</strong> Arnim bis zu Julius Wolf<br />
reicht die alphabetische Sortierung der<br />
Dichter, die sich mit dem Tod befasst haben.<br />
Nachzulesen im Webportal „Die Deutsche<br />
Gedichte-Bibliothek“ unter<br />
www.gedichte.xbib.de/_Tod_gedicht.htm<br />
„Es geschehen<br />
immer mehr Zeichen<br />
als Wunder“<br />
„Beim Abseilen ist zu berücksichtigen, dass<br />
man sich genügend Kräfte für den Wiederaufstieg<br />
bewahrt“, so lautet eine der Sieben<br />
Blalla-Weisheiten der letzten Tage. Und der<br />
Maler und Grafiker Blalla W. Hallmann (1941<br />
– 1997) wusste um psychische Abstürze,<br />
Wiederaufstiege und schließlich auch<br />
Höhenflüge aus eigenem Erlebnissen. Gegen<br />
Ende seines <strong>Leben</strong>s veröffentlichte er seine<br />
Autobiographie „Curriculum vitae“ in 149<br />
Linolschnitten mit dazugehörigen Texten. In<br />
der Ausstellung, die am 24. Februar im<br />
Kasseler Museum für Sepulkralkultur beginnt,<br />
wird diese Bildserie erstmalig komplett<br />
gezeigt. Blallas Humor, seine Poesie und<br />
seine drastischen Kommentare zur Zeitgeschichte,<br />
zu Religion und Politik sind bis<br />
heute eine Herausforderung für den Betrachter<br />
– <strong>oder</strong>, wie es bei Blallas heißt: „Es geschehen<br />
immer mehr Zeichen als Wunder.“
18 Branche eternity februar 2013<br />
Neue Referenten<br />
Sie unterrichten für den VDT e.V.<br />
Christoph Klatt<br />
* 02.06.1988<br />
Wohnhaft in Wülfrath<br />
1998 – 2007<br />
Städt. Gymnasium Wülfrath, Abitur<br />
August 2007 – April 2008<br />
Zivildienst beim Ev. Pflegeteam der bergischen<br />
Diakonie Aprath<br />
Oktober 2008 – Oktober 2011<br />
Biologiestudium HHU Düsseldorf, Abschluss:<br />
Bachelor of Science, Biologie<br />
Oktober 2011 – vrs. Ende 2013<br />
Biologiestudium HHU Düsseldorf,<br />
angestrebter Abschluss: Master of<br />
Science, Biologie<br />
seit 2009<br />
beim DIT als Referent tätig (Zytologie<br />
und Histologie, seit 2010 auch Splanchnologie)<br />
weitergehende Informationen erhalten<br />
Sie über unsere facebookseite:<br />
www.facebook.com/eternity.zeitschrift<br />
Martin Schulte<br />
46 Jahre<br />
seit 2001<br />
Thanatologe<br />
seit 2009<br />
Bestattermeister<br />
seit 2010<br />
Ausbilder für den VDT<br />
- Inhaber <strong>von</strong> Martin Schulte „das<br />
bestattungshaus“ in Drensteinfurt-<br />
Rinkerode-Albersloh<br />
seit 1999<br />
Geschäftsführer der Martin Schulte<br />
GmbH „das bestattungshaus“ Schulte<br />
(Pehl, Sitzkarek in Bönen, Hamm, Unna)<br />
- Mitglied im Deathcare-Embalming-<br />
Team<br />
Katrin Hellenthal<br />
* 24.02.1966<br />
Wohnhaft in Elsdorf<br />
Seit 2003<br />
selbständige Bestatterin<br />
2006/07<br />
Ausbildung zur Thanatologin ( EAE)<br />
Seit 2009<br />
Vertragspartner des KK 11<br />
2010 – 2012<br />
Thanatologin der Bundeswehr mit Auslandeinsätzen<br />
in Afghanistan<br />
Dr. med. Richard Klatt<br />
* 03.10.1965<br />
Wohnhaft in Wülfrath<br />
1985<br />
Abitur<br />
1985 – 1991<br />
Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität<br />
in Düsseldorf<br />
1991 – 1992<br />
Praktisches Jahr Chirurgie im St. Anns<br />
Bay Hospital / University of West-Indies,<br />
Jamaica<br />
1993<br />
Approbation zum Humanmediziner<br />
1992 – 2002<br />
Weiterbildung zum Chirurgen in Wülfrath,<br />
Radevormwald und Hagen<br />
2002<br />
Facharztprüfung zum Chirurgen<br />
2004<br />
Promotion an der Orthopädischen Klinik<br />
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
seit 2003<br />
Klinische Tätigkeiten als Oberarzt in der<br />
Chirurgie in Wülfrath, Oberhausen und<br />
Hagen<br />
- Fachkunde Arzt im Rettungsdienst<br />
(Notarzt)<br />
seit 1993<br />
Ausbilder beim DIT<br />
seit 1995<br />
Prüfer an der HWK zunächst München<br />
und Oberbayern danach HWK Düsseldorf<br />
für Thanatopraxie/Embalming<br />
- Mitglied bei Deathcare e.V.<br />
- Fremdsprachen: Englisch, Französisch<br />
- 2011 Kurse First Aid in the Field (FAF)<br />
und IMPACT beim Deutschen Roten Kreuz
eternity februar 2013 Branche<br />
Vorbereitungslehrgang zum Bestattermeister<br />
„Fundiertes Wissen und ein tragfähiges Netzwerk“<br />
Am 06. September 2013 fällt der Startschuss<br />
für den nächsten Vorbereitungslehrgang<br />
zum/zur Bestattermeister/in beim Verband<br />
des Tischlerhandwerks Niedersachsen/<br />
Bremen. Interessenten sollten sich unbedingt<br />
schon jetzt dafür anmelden, denn die Erfahrung<br />
zeigt, dass auch dieser Lehrgang schnell<br />
wieder ausgebucht sein wird.<br />
Vor zwei Jahren hat Andreas Dörger, Tischlermeister<br />
aus <strong>Das</strong>sel diesen Lehrgang in Braunschweig<br />
besucht und seinen Abschluss als<br />
Bestattermeister absolviert. Was er nach den<br />
Seminartagen jeweils zu berichten hatte, interessierte<br />
seine Frau Brigitte Schwarz so sehr,<br />
dass sie sich entschied, ebenfalls an dieser<br />
Fortbildung teilzunehmen. Gemeinsam mit 17<br />
weiteren Teilnehmern ist sie nun seit September<br />
2012 mit dabei. Die gelernte Gold-<br />
Fritz Roth<br />
† 13.12.2012<br />
schmiedemeisterin, die bereits seit vielen Jahren<br />
ihren Mann und dessen Familie im Bestattungsinstitut<br />
und der Tischlerei unterstützt,<br />
profitiert dabei <strong>von</strong> ihrer ersten Ausbildung,<br />
denn sie muss im Vorbereitungslehrgang<br />
zum Bestattermeister/in nur lediglich die Teile<br />
1 und 2 absolvieren. „Unsere Überlegung war,<br />
die Tischlerei und das Bestattungsinstitut, das<br />
mein Mann ja nun in der dritten Generation<br />
leitet, gemeinsam weiter zu führen – wir<br />
haben um die 40 Bestattungen pro Jahr – und<br />
das dann auch mit dem nötigen Fachwissen<br />
zu machen. Wenn ich etwas anfange, dann<br />
möchte ich es auch richtig machen. Deshalb<br />
sitze ich im Moment auf der Schulbank in<br />
Braunschweig und möchte diesen fachtheoretischen<br />
und fachpraktischen Teil auch<br />
mit einer Prüfung abschließen. Und ich habe<br />
auch vor, darin dann meine Meisterprüfung<br />
abzulegen.“<br />
Fundiertes Wissen<br />
In Zukunft solle der Bestattungsbereich des<br />
gemeinsamen Betriebs noch stärker ausgebaut<br />
werden, sagt Brigitte Schwarz. „Mit dem<br />
fundierten Wissen, das wir durch den Vorbereitungslehrgang<br />
erhalten, ist das auch gut<br />
möglich. Wir lernen sehr viel. Auch mein<br />
Mann, der ja bereits Fachwirt im Bestattungswesen<br />
war und diese Arbeit schon seit seinem<br />
12. <strong>Leben</strong>sjahr kennt. Er konnte sein Wissen<br />
deutlich erweitern und hat vieles gelernt, was<br />
er vorher definitiv nicht wusste und er sieht<br />
19<br />
jetzt manches mit anderen Augen. <strong>Das</strong> spüren<br />
die Kunden auch und empfehlen uns verstärkt<br />
weiter.“ Vor allem der Bereich<br />
„Bestattungsrecht“ sei ein wichtiger Aspekt,<br />
der im Lehrgang sehr ausführlich behandelt<br />
werde. „Diese Informationen – beispielsweise<br />
aus der Sozialgesetzgebung – helfen uns ganz<br />
konkret im Alltag und wir können damit manches<br />
Problem schon im Vorfeld vermeiden.“<br />
Tragfähiges Netzwerk<br />
Dank des intensiven kollegialen Erfahrungsaustausches<br />
sei unter den Lehrgangsteilnehmern<br />
ein vertrauensvolles und tragfähiges<br />
Netzwerk entstanden, das Brigitte Schwarz<br />
nicht mehr missen möchte: „Wir haben einen<br />
sehr guten Kontakt zueinander – der reicht<br />
<strong>von</strong> Hamburg bis nach Göttingen runter, und<br />
wir profitieren alle <strong>von</strong> den Erfahrungen der<br />
anderen. Wir besuchen uns und lernen <strong>von</strong>einander.<br />
<strong>Das</strong> ist kein Wettbewerb, sondern<br />
ein richtig gutes Miteinander. Und es macht<br />
einfach viel Spaß, zusammen mit dieser illustren<br />
Kollegenrunde so viel Neues zu lernen!“<br />
Die Warteliste für den nächsten Lehrgang, der<br />
06. September 2013 starten soll, ist bereits eröffnet.<br />
Nähere Informationen auch über Fördermöglichkeiten:<br />
Verband des Tischlerhandwerks<br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Martina Minnich<br />
Tel.: 0511 – 62 70 75 - 18<br />
<strong>Ein</strong>er der bekanntesten Bestatter Deutschlands ist tot. Fritz Roth ist nach kurzer, schwerer Krankheit am<br />
13.12.2012 im Alter <strong>von</strong> 63 Jahren verstorben. Vor knapp 30 Jahren machte sich Fritz Roth gemeinsam mit<br />
seiner Ehefrau Inge in Bergisch-Gladbach mit einem eigenen Bestattungsunternehmen selbstständig.<br />
Es war wohl auch seinen Erfahrungen aus seiner Zeit als Unternehmensberater zu verdanken, dass er<br />
erkannte, dass es in dieser Branche durchaus noch Wachstums- und Veränderungspotential gab.<br />
Die Trauerbegleitung lag ihm besonders am Herzen und so richtete er in seinem Haus der menschlichen<br />
Begegnung Sterbezimmer ein, in denen die Toten wieder aufgebahrt werden konnten, er erö� nete<br />
eine Trauerakademie, die neben der Trauerbegleitung auch kulturelle Veranstaltungen, Fortbildungen<br />
und Reisen anbot, er errichtete seinen privaten Urnenfriedhof, die Gärten der Bestattung, in denen<br />
gänzlich neue Grabgestaltungen möglich wurden.<br />
Darüber hinaus – und so werden ihn viele <strong>von</strong> Ihnen wohl kennen – hat Fritz Roth nicht zuletzt durch zahlreiche TV-<strong>Auf</strong>tritte auch das Bild des<br />
Bestatters in der Ö� entlichkeit verändert und – mehr noch – durch seine Ideen und Ansichten auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Branche<br />
selbst sich positiv veränderte.<br />
Fritz Roth war aber auch immer ein Gegner der <strong>Ein</strong>balsamierung und tat dies auch ö� entlich kund, so dass die deutschen <strong>Ein</strong>balsamierer, Thanatologen<br />
<strong>oder</strong> Thanatopraktiker in ihren Überzeugungen mit denen Fritz Roths sicher nicht übereinstimmten.<br />
Trotzdem – und vielleicht gerade deswegen – möchten wir an dieser Stelle unseren tiefen Respekt für einen Mann zum Ausdruck bringen, der wie<br />
nur wenige unseren Beruf durch neue Impulse nachhaltig beein� ussen konnte. Unser ehrliches Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern mit<br />
Familien.<br />
Im Namen des Vorstands und der Mitglieder des VDT Deutsche <strong>Ein</strong>balsamierer e.V.<br />
Marc Welcher
20 Termine eternity februar 2013<br />
Forum Hamburg<br />
Am 20. April im Hamburger Freihafen<br />
65 Aussteller zählte die Anmeldeliste zur<br />
Forum Hamburg am 20. April schon zum<br />
Redaktionsschluss. Bis zum Veranstaltungstermin<br />
dürfte sich die Zahl noch erhöhen.<br />
Von 9 bis 17 Uhr ist wieder der „Schuppen<br />
52“ im Freihafen der Stadt Hamburg Schauplatz<br />
dieser beliebten Messeveranstaltung.<br />
Schon 2011 hatte Veranstalter Udo Gentgen<br />
seine Forum im maritimen Umfeld stattfinden<br />
lassen und damit den Geschmack der<br />
Besucher getroffen. Wie gewohnt wird es<br />
auch wieder zwei Gastreferate geben. <strong>Ein</strong>es<br />
da<strong>von</strong> – am Nachmittag <strong>von</strong> 14 bis 14.30 Uhr<br />
– hält Dr. Kerstin Gernig. Titel: Was Quer-<br />
denker auszeichnet – Erfolgstrategien außergewöhnlicher<br />
Unternehmer“.<br />
Weitere Infos zur Forum Hamburg und die<br />
aktuelle Ausstellerliste unter:<br />
www.forum-bestattung.de<br />
www.westhelle-koeln.de � Tel.: 02 21 - 39 57 16<br />
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Sepultura Eventus<br />
Markus Ritz: In Deutschlands Mitte Neues wagen<br />
1 In Fulda, in der Mitte Deutschlands, geht im August eine neue eintägige Fachmesse an den Start: die<br />
Sepultura Eventus.<br />
Unter dem Namen Sepultura Eventus findet<br />
am 24. August in Fulda eine neue Messe für<br />
das Bestattungsgewerbe statt. <strong>Das</strong> Interview<br />
mit Organisator Markus Ritz macht neugierig.<br />
Was hat es mit der neuen Messe Sepultura<br />
Eventus auf sich?<br />
Ritz: Wir bereiten eine Fachmesse für die gesamte<br />
Branche vor, mit Ausstellern aus dem<br />
ganzen Bundesgebiet und einigen umliegenden<br />
Ländern. Wir bieten Aussteller und Informationen<br />
zu Bestattungsbedarf, Thanatologie<br />
und Friedhofstechnik.<br />
Warum machen Sie den Schritt <strong>von</strong> einer<br />
Hausmesse zur Fachmesse?<br />
Ritz: Seit 1999 haben wir bereits sechs Hausmessen<br />
durchgeführt mit bis zu 3.500 qm<br />
Messefläche und bis zu 1.000 Besuchern.<br />
Also haben wir genügend Erfahrung mit großen<br />
Hausmessen gesammelt. Die positiven<br />
Rückmeldungen haben uns immer wieder<br />
motiviert, den geplanten Rhythmus <strong>von</strong> 2<br />
bis 3 Jahren beizubehalten. Der Zuspruch<br />
war <strong>von</strong> Anfang an groß aufgrund der hohen<br />
Qualität unserer Aussteller, unserer Kundenorientierung<br />
und des besonderen Charmes<br />
unserer Hausmessen. Die Nachfrage <strong>von</strong><br />
Ausstellern wie Besuchern nahm aber immer<br />
weiter zu und so lag die Entscheidung nahe,<br />
eine branchenweite Fachmesse zu veranstalten.<br />
Also sehen Sie noch Bedarf für eine weitere<br />
Messe?<br />
Ritz: Wir erleben die Nachfragen unserer bisherigen<br />
Besucher und Aussteller nach einer<br />
weiteren Veranstaltung mit eben dem besonderen<br />
Charme unserer Messen. Es gibt viele<br />
aktuelle Entwicklungen, auch im Ausland, und<br />
eine Anzahl neuer und kleiner Unternehmen,<br />
die in einem günstigen Umfeld nach Möglichkeiten<br />
zur Präsentation suchen. Diesen Entwicklungen<br />
geben wir einen professionellen<br />
Rahmen mit einer neuen Fachmesse in der<br />
Mitte Deutschlands.<br />
Was erwartet die Besucher der neuen Fachmesse?<br />
Ritz: Ich möchte zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht alle Details verraten, an denen wir arbeiten.<br />
Aber wir werden mit der einen <strong>oder</strong> anderen<br />
Überraschung die Messe auflockern<br />
und für alle Besucher zu einem erinnerungswürdigen<br />
Event machen. Daher auch der<br />
Name Sepultura Eventus: Es soll ein wenig<br />
eternity februar 2013 Termine<br />
21<br />
die Andersartigkeit und unseren Anspruch an<br />
uns selbst ausdrücken.<br />
Wie kommt die Andersartigkeit zum Ausdruck?<br />
Ritz: Wir wollen für die Bestattungsbranche<br />
etwas Neues wagen. Wir möchten auch<br />
kleinen Ausstellern eine Möglichkeit zur<br />
Präsentation bieten und die Branche in ihrer<br />
ganzen Breite darstellen und dabei den Standortvorteil<br />
der Mitte Deutschlands und eines<br />
attraktiven Umfeldes nutzen. <strong>Das</strong> alles zusammen<br />
mit der Erfahrung aus unseren familiären<br />
Hausmessen wird Sepultura Eventus<br />
für unsere Besucher hoffentlich zu einer<br />
spannenden Fachmesse machen.<br />
Können Sie uns die Eckdaten der Messe<br />
nennen?<br />
Ritz: <strong>Das</strong> meiste steht schon fest für den 24.<br />
August 2013. Wir haben im Kongresszentrum<br />
Fulda eine große und eine kleine Halle sowie<br />
das Foyer mit 2.600 qm Ausstellungsfläche<br />
und insgesamt 4.800 qm Messefläche<br />
gebucht. Wir empfehlen die Anreise am<br />
Freitag, um am Samstag entspannt um 9 Uhr<br />
beim Messestart dabei zu sein. Ende der<br />
Messeveranstaltung ist um 17 Uhr, aber unser<br />
Angebot geht deutlich weiter. Nach der Fachmesse<br />
wird am Samstagabend im barocken<br />
Schlosshof ein Konzert der bundesweit<br />
bekannten Queen-Tribute Band „Queen<br />
Kings“ veranstaltet.<br />
Werden auch Vorträge zu erleben sein?<br />
Ritz: Wir sind mit einer Reihe <strong>von</strong> Referenten<br />
im Gespräch und wollen auch hier neue Wege<br />
gehen und nicht unbedingt bereits Bekanntes<br />
wiederholen. Wir werden die Referenten und<br />
die Themen rechtzeitig auf unserer Website<br />
www.sepultura-eventus.de veröffentlichen.<br />
Wieso wählten Sie Fulda als Messeort aus?<br />
Ritz: Fulda ist nicht nur Standort unseres expandierenden<br />
Unternehmens, sondern liegt<br />
genau in der Mitte Deutschlands und ist bestens<br />
angebunden durch die Autobahnen<br />
sowie die ICE-Trassen. Die Stadt hat sich<br />
schon seit vielen Jahren einen der ersten<br />
Plätze unter den beliebtesten Tagungsorten<br />
erworben. Und dass viele Preise in Fulda<br />
unterhalb derer in Metropolen liegen, kommt<br />
noch positiv hinzu. <strong>Ein</strong> besonderer Bonus ist<br />
noch unser Messeort im Kongresszentrum<br />
und Tagungshotel EsperantoÖÖÖÖ, direkt<br />
am ICE Bahnhof, das in den letzten Jahren<br />
mehrfach unter die besten drei Tagungshotels<br />
in Deutschland gewählt worden ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Ritz.<br />
Weitere Infos und Anmeldungen:<br />
www.sepultura-eventus.de
22 Termine eternity februar 2013<br />
Pax und Hessischer Bestattertag<br />
Mit publikumsoffener Ausstellung am Sonntag<br />
Die zweite PAX findet vom 13. bis 14. April im<br />
Ausstellungszentrum Hessenhallen in Gießen<br />
statt, veranstaltet vom Deutschen Institut<br />
für Bestattungskultur (DIB) und der<br />
Messe Giessen. Den <strong>Auf</strong>takt der Veranstaltung<br />
markiert der Hessische Bestattertag am<br />
12. und 13. April. Für den 14. April ist eine<br />
publikumsoffene Ausstellung vorgesehen.<br />
Die Premiere der PAX im Frühling 2011 war<br />
mit 70 Ausstellern und rund 700 Fachbesuchern<br />
erfolgreich für alle Beteiligten.<br />
Hessischer Bestattertag<br />
Zum 9. Kongress seiner Art lädt das DIB erneut<br />
zu interessanten Fachvorträgen und<br />
Diskussionen ein, welche die aktuelle wirtschaftliche<br />
Situation der Branche beleuchten,<br />
Trends aufzeigen und die Möglichkeit eines<br />
Erkenntnisgewinns in kürzester Zeit bieten.<br />
<strong>Ein</strong>er der Höhepunkte, der zugleich die Bedeutung<br />
der Fachkräftesicherung und Mitarbeiterqualifizierung<br />
unterstreicht, ist stets<br />
die Auszeichnung herausragender Bestattungsunternehmen<br />
und Meister der vertretenen<br />
Gewerke. Am Abend des 12. April wird<br />
ein Get-Together für Aussteller und geladene<br />
Gäste ausgerichtet werden.<br />
PAX – Die Fachmesse<br />
Die Fachmesse PAX bietet in der Messehalle<br />
1 eine Plattform für alle Anbieter <strong>von</strong> Produk-<br />
20 Jahre DEVOTA<br />
ten und Dienstleistungen der Branche und<br />
stellt Innovationen, technische Neuheiten<br />
und Entwicklungen vor, die mit dem Wunsch<br />
des Verbrauchers nach einer „Individualisierung“<br />
der Bestattung einhergehen.<br />
PAX – publikumsoffene Ausstellung<br />
Ergänzend wird in der Halle 2 für jeden, der<br />
am Thema interessiert ist, ein publikumsoffener<br />
Ausstellungsbereich geschaffen und so<br />
Traditionsreiche Bestattungsfachmesse mit neuen Ideen<br />
der direkte Kontakt zum Endverbraucher<br />
hergestellt. <strong>Das</strong> Thema Vorsorge, regionale<br />
Ansprechpartner und die Vielfalt der möglichen<br />
Dienstleistungen werden am Sonntag<br />
<strong>von</strong> 10 bis 17 Uhr der Öffentlichkeit kostenfrei<br />
zugänglich sein. Die Fachaussteller der<br />
PAX können ausgewählte Produkte und<br />
Dienstleistungen hier zusätzlich vorstellen.<br />
Ansprechpartner für Besucher werden in<br />
dieser Halle die lokalen Bestatter und interessierten<br />
Institutionen (wie Kirchen, Friedhöfe<br />
etc.) darstellen, die als Aussteller<br />
gewonnen werden.<br />
1 Die PAX 2013 sucht den Kontakt zum Endverbraucher und richtet einen publikumsoffenen Bereich ein.<br />
20 Jahre sind vergangen, seit die DEVOTA<br />
aus der Taufe gehoben wurde. Dieses Jubiläum<br />
wird im Rahmen der DEVOTA 2013 gefeiert,<br />
die vom 26. bis 28. September 2013 in<br />
Ried im Innkreis stattfindet und – so ist es<br />
gute Tradition auf der DEVOTA – auch diesmal<br />
wieder viele neue Ideen und neue Gesichter<br />
präsentieren wird. Internationale<br />
Besucher, eine Fülle neuer Produkte und<br />
Dienstleistungen, Referate und Diskussionsforen<br />
zu aktuellen Themen: die DEVOTA<br />
zählt seit vielen Jahren zu den fest etablierten<br />
Branchentreffs. Großer Erfolg ist auch dem<br />
„Weg“ beschieden, einer angegliederten Publikumsmesse,<br />
die die Begegnung <strong>von</strong> Fachleuten<br />
und Laien zum Ziel hat und in den<br />
vergangenen Jahren zu vielen außergewöhnlichen<br />
Kontakten und einem neuen Umgang<br />
mit dem Thema Tod geführt hat.<br />
Weitere Infos zu Öffnungszeiten, <strong>Ein</strong>trittspreisen<br />
etc. sowie alle aktuellen News unter<br />
www.devota.at<br />
1 Der Sticker „Devota – was sonst?“ macht in der<br />
Branche die Runde.
Termine<br />
eternity februar 2013 Termine<br />
Februar 2013 07. 02. Grabmal gestalten – Aber wie? Zürich<br />
16./17. 02. Seminar Hygiene I Stockelsdorf<br />
23. 02. Transmortale IV Kassel<br />
23./24. 02. Kosmetikseminar Perfect finish Backnang<br />
März 2013 01./02. 03. „<strong>Leben</strong> bis zuletzt“ Hamburg<br />
08. - 10. 03. VDT Hauptversammlung Lübeck<br />
15./16. 03. „<strong>Leben</strong> bis zuletzt“ München<br />
16./17. 03. Seminar Hygiene II Backnang<br />
April 2013 06./07. 04. Kosmetikseminar Perfect finish Backnang<br />
13. - 14. 04. PAX 2013, die hessische Messe für Bestattungskultur Gießen<br />
13./14. 04. Seminar Hygiene I Lingen<br />
20. 04. Forum Bestattung Hamburg<br />
26. - 27. 04. Quo Vadis 2013 – Internationale Messe für Bestattung und Friedhof Salzburg, Österreich<br />
26. - 28. 04. 19. Jahrestagung der ETV Europäischen Totentanz-Vereinigung Saale<br />
27./28. 04. Seminar Hygiene II Stockelsdorf<br />
Mai 2013 16./17. 05. 4. Messe „<strong>Leben</strong> und Tod“ Bremen<br />
16./17. 05. Veranstaltung (Vorsorge, Pflege, Begleitung, Abschied und Trauer) Bremen<br />
22. - 24. 05. Internationale Fachmesse für das Bestattungswesen Valencia, Spanien<br />
24. - 26. 05. Pieta 2013 Dresden<br />
Juni 2013 07. - 09. 06. NecroExpo Kielce, Polen<br />
14. - 16. 06. Fachmesse für das Bestattungswesen Bukarest, Rumänien<br />
15./16. 06. Seminar Hygiene I Lingen<br />
29./30. 06. Kosmetikseminar Perfect finish Bremerhaven<br />
August 2013 24. 08. Sepultura Eventus Fulda<br />
September 2013 14./15. 09. Seminar Hygiene II Backnang<br />
14. - 17. 09. Forum Bestattung Mannheimv<br />
21./22. 09. Seminar Hygiene I Stockelsdorf<br />
21./22. 09. Kosmetikseminar Perfect finish Backnang<br />
27. - 29. 09. 20 Jahre Devota Messe Ried im Innkreis, Österreich<br />
November 2013 02./03. 11. Seminar Hygiene II Stockelsdorf<br />
09./10. 11. Seminar Hygiene I Lingen<br />
09./10. 11. Kosmetikseminar Perfect finish Bremerhaven<br />
21. - 23. 11. Funeraire 2013 Le Bourget, Frankreich<br />
Mai 2014 29. - 31. 05. Befa Düsseldorf<br />
Gerne können Sie uns Ihnen bekannte Termine nennen. Senden Sie uns diese per E-Mail an termine-eternity@huelswitt.de – die Veröffentlichung liegt im Ermessen des VDT.<br />
23
24 Wer? Was? Wo? eternity februar 2013<br />
„Wer – Was – Wo“ ?<br />
Der Marktplatz mit den<br />
Adressen der Branche.<br />
Bestattungsbedarf<br />
B+V STAPELSTUHL<br />
GMBH & CO. KG<br />
Ziegeleistraße 1A<br />
D-49843 Uelsen<br />
Telefon: 0 59 42/9 89 56-0<br />
Fax: 0 59 42/9 89 56-29<br />
E-Mail: info@bv-stapelstuhl.de<br />
www.bv-stapelstuhl.de<br />
Dienstleistungen<br />
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23867 Tönningstedt<br />
Tel.: +49 (0) 40 644 232 99<br />
Fax: +49 (0) 40 63 68 48 59<br />
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EDV / Software / Hardware<br />
HANSA-DATA<br />
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EDV-Lösungen für Bestatter<br />
Tel. 05492/1538<br />
Fax 05492/7501<br />
Am Nordenberg 36<br />
49439 Steinfeld<br />
www.hd-bestattungssoftware.de<br />
Fahr- und Überführungsdienste<br />
WELTWEITE ÜBERFÜHRUNGEN<br />
GMBH<br />
Hygiene – Pflege<br />
�������<br />
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����������������<br />
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Messen / Ausstellungen<br />
Messe Dresden<br />
GmbH<br />
Tel. 0351/4458-0<br />
Fax 0351/4458-153<br />
Messering 6<br />
01067 Dresden<br />
www.messe-dresden.de<br />
DEVOTA<br />
Die internationale Fachmesse<br />
27. - 29. Sept. 13<br />
Messestadt Ried im Innkreis<br />
Infos: www.devota.at<br />
Email: info@devota.at<br />
IMPULS messegesellschaft mbH.<br />
+43 (0) 699 813 428 70<br />
Särge<br />
16.-17. MAI 2013<br />
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Jungfraustrasse 33<br />
CH-3661 Uetendorf<br />
Tel.: +41(0) 33 345 04 49<br />
www.locher-saerge.ch<br />
Seebestattungs-Reedereien<br />
Reederei Elbeplan<br />
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Kapitän Dirk Huntemann<br />
Schleuse 2<br />
26434 Hooksiel<br />
Tel. 04425/17 37<br />
www.seebestattung-nordsee.de<br />
Urnen<br />
HEISO<br />
Metallwaren GmbH<br />
Tel. 04472/947320<br />
Fax 04472/947322<br />
heiso-lastrup@t-online.de<br />
49688 Lastrup<br />
www.heiso.de<br />
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31180 Giesen<br />
Tel.: 05121/2062830<br />
Fax: 0512120628350<br />
email: info@voelsing.de<br />
www.voelsing.de<br />
Walter Zimmermann<br />
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Tel. 08152/980590<br />
Fax 08152/980592<br />
info@walter-zimmermann.de<br />
Auinger Weg 5<br />
82229 Seefeld<br />
www.walter-zimmermann.de<br />
Verbände<br />
VDT. e.V.<br />
Verband Dienstleistender<br />
Thanatologen<br />
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26 TV-Tipps eternity februar 2013<br />
TV-Tipps<br />
Mittwoch, 30. Januar<br />
WDR Fernsehen, 15.00 Uhr<br />
Planet Wissen<br />
Warum müssen wir sterben?<br />
Dem Tod <strong>von</strong> der Schippe zu springen,<br />
wünschen sich viele. Doch wie wir alle<br />
wissen, hat es die Natur anders eingerichtet.<br />
Der Mensch entgeht weder dem<br />
Tod noch der Trauer. Lediglich <strong>Ein</strong>zeller<br />
genießen das ewige <strong>Leben</strong>. Für die Vorfahren<br />
des m<strong>oder</strong>nen Menschen war der<br />
Tod noch ein großes Rätsel, das zahlreiche<br />
Mythen hervorbrachte. Heute ist<br />
weitgehend geklärt, was beim Sterben<br />
und Trauern im Körper vorgeht und welche<br />
Prozesse dafür sorgen, dass das<br />
<strong>Leben</strong> <strong>von</strong> Mensch und Tier endlich ist.<br />
Gleichzeitig wohnt diesem Ende oft eine<br />
große schöpferische Kraft inne, die sich<br />
in Grabmalen wie den Pyramiden und<br />
dem Taj Mahal zeigt. Zusammen mit<br />
dem Mediziner und Biologen Carsten<br />
Niemetz, der Psychologin und Trauerforscherin<br />
Rita Rosner und der Theologin<br />
und Bestatterin Barbara Rolf beantwortet<br />
Planet Wissen, die Fragen warum wir<br />
sterben müssen und wie man den Abschied<br />
und das Gedanken gestalten<br />
kann. (Wdh. am Donnerstag, 31. Januar,<br />
um 8.20 Uhr im WDR Fernsehen)<br />
Samstag, 2. Februar<br />
WDR Fernsehen, 9.30 Uhr<br />
Würdevoll zuhause sterben<br />
"Zuhause!"- wollen die meisten Menschen<br />
sterben. In Würde. Ohne Schmerzen.<br />
Gut versorgt und nicht allein. Seit<br />
fünf Jahren haben sterbenskranke Menschen<br />
darauf auch einen gesetzlichen<br />
Anspruch. <strong>Das</strong> Recht auf eine "spezialisierte<br />
ambulante Palliativversorgung"<br />
(SAPV). Ganz unbürokratisch soll ein<br />
Team qualifizierter Ärzte und Pfleger den<br />
Sterbenden rund um die Uhr in dessen<br />
eigenen vier Wänden betreuen, ihn pflegen<br />
und seine Schmerzen lindern – so<br />
das Gesetz. In Zeiten der Hochleistungsmedizin<br />
sollte der Tod wieder menschlicher<br />
und das Sterben zurück in die<br />
Familien geholt werden. Fünf Jahre nach<br />
Inkrafttreten des Gesetzes sterben aber<br />
nach wie vor vier <strong>von</strong> fünf Menschen in<br />
Krankenhäusern <strong>oder</strong> Hospizen – und<br />
nicht zuhause. In vielen Regionen gibt es<br />
keine ausreichende ambulante Palliativversorgung,<br />
es fehlt an Ärzten und Pflegern.<br />
Woran scheitert die Umsetzung<br />
des Gesetzes? Wer ist in der Pflicht? Der<br />
Gesetzgeber, die Ärzte, die Pfleger, die<br />
Krankenhäuser, die Krankenkassen? Die<br />
Sendung sucht Antworten auf die Frage,<br />
warum es in Deutschland so schwer ist,<br />
zuhause sterben zu können.<br />
Samstag, 2. Februar<br />
<strong>Das</strong> Erste (ARD), 15.30 Uhr<br />
Exclusiv im Ersten: Abschied vom <strong>Leben</strong><br />
Der Abschied vom <strong>Leben</strong> ist für niemanden<br />
leicht. Besonders schwer fällt er<br />
dann, wenn er zu einer Zeit kommt, in<br />
der man vermeintlich noch mitten im<br />
<strong>Leben</strong> steht. So wie Heike Schmidt. Die<br />
48-Jährige ist unheilbar an Lungenkrebs<br />
erkrankt. Die Ärzte im Krankenhaus<br />
konnten ihr nicht mehr helfen. Nun verbringt<br />
die Erzieherin und Mutter dreier<br />
Kinder ihre letzten Tage im Darmstädter<br />
Elisabethen-Hospiz. Dort geht es noch<br />
einmal bergauf. Sie fühlt sich wohl,<br />
schöpft neue Kraft. Dabei lindern die<br />
Ärzte und Betreuer im Hospiz palliativ<br />
nur noch die Schmerzen, nehmen Ängste<br />
und kurieren Symptome, aber sie heilen<br />
nicht mehr. Wichtig ist ihnen, dass<br />
ihre Patienten einen würdevollen, selbstbestimmten<br />
Abschied vom <strong>Leben</strong> haben.<br />
Den will auch Christian Lehmkühler, der<br />
vom ambulanten Palliativ-Team medizinisch<br />
und mental betreut wird. Er hat<br />
sich entschieden, zu Hause zu sterben,<br />
bei seiner Frau Anja, in seinen eigenen<br />
vier Wänden. Auch der 35-jährige Sportund<br />
Mathelehrer ist unheilbar krank, hat<br />
Sarkom-Krebs. Er weiß, was auf ihn zukommt,<br />
und gewährt uns einen tiefen<br />
<strong>Ein</strong>blick in die Ängste, Gefühle und Gedanken<br />
eines Sterbenden. Aber er macht<br />
uns auch Mut. Sowohl bei Heike<br />
Schmidt als auch bei Christian Lehmkühler<br />
gibt es Höhen und Tiefen, aber auch<br />
Traurigkeit und Zufriedenheit in den letzten<br />
<strong>Leben</strong>swochen. Diese Momente hat<br />
Michaela Bergholz für den Film eingefangen.<br />
Sonntag, 3. Februar<br />
3sat, 14.40 Uhr<br />
Nicht ohne meine Leiche<br />
(Luo ye gui gen)<br />
Spielfilm, Hongkong/China 2007<br />
Alkohol kann tödlich sein – das muss<br />
auch der Wanderarbeiter Zhao feststellen,<br />
als sein Kollege Liu bei einem kleinen<br />
Feierabendgelage volltrunken<br />
einschläft und nicht mehr aufwacht. Ob<br />
es nun der Schnaps war <strong>oder</strong> nicht, für<br />
Zhao steht fest, dass er ein altes Versprechen<br />
einlösen muss – nämlich, die Leiche<br />
seines Freundes in dessen<br />
Heimatort zu bringen. Keine leichte <strong>Auf</strong>gabe,<br />
denn Lius Dorf liegt am Drei-<br />
Schluchten-Damm, 1.700 Kilometer<br />
entfernt, und der öffentliche Personentransport<br />
in China gehört nicht zu den<br />
verlässlichsten Fortbewegungsmitteln.<br />
Natürlich soll niemand erfahren, dass<br />
Bildrechte: ARTE F<br />
Zhao mit einer Leiche durchs Land reist.<br />
Unglücklicherweise besteigt er mit Lius<br />
Leichnam einen Reisebus, der <strong>von</strong> Banditen<br />
überfallen wird. Zwar erregt der aufopferungsvolle<br />
Freund das Mitleid des<br />
Bandenführers und rettet damit das Hab<br />
und Gut sämtlicher Mitreisenden, doch<br />
großer Dank bleibt aus. Als die anderen<br />
Passagiere <strong>von</strong> der Leiche erfahren, setzen<br />
sie Zhao samt totem Freund empört<br />
vor die Tür. Mit allen erdenklichen Fortbewegungsmitteln<br />
setzt er seine Reise<br />
fort – mal trägt er Liu auf dem Rücken,<br />
mal verstaut er ihn in einer Schubkarre,<br />
und als alle Stricke reißen, rollt er ihn in<br />
einem großen LKW-Reifen. <strong>Auf</strong> seinem<br />
turbulenten Weg durch den Südwesten<br />
Chinas lernt Zhao dabei eine Reihe ungewöhnlicher<br />
Menschen kennen, vom emotional<br />
labilen Lastwagenfahrer über einen<br />
jungen Mann, der mit dem Fahrrad bis<br />
nach Tibet fahren will, bis zu einem einsamen<br />
Reichen, der zu seinen Lebzeiten<br />
seine eigene Beerdigung feiern lässt. Der<br />
Spielfilm "Nicht ohne meine Leiche" <strong>von</strong><br />
Yang Zhang bietet eines der schönsten<br />
Beispiele des jungen chinesischen Kinos,<br />
das sich seit einigen Jahren vielgestaltig<br />
und dynamisch entwickelt. Die skurrile<br />
und herzerwärmende Komödie mit dem<br />
chinesischen Starkomiker Benshan Zhao<br />
in der Hauptrolle, erzählt beiläufig <strong>von</strong><br />
Armut, sozialer Kälte und notgedrungener<br />
Arbeits-Migration im Wirtschaftswunderland<br />
China – verfällt dabei aber<br />
nicht in Bitterkeit <strong>oder</strong> Zynismus.<br />
Montag, 4. Februar<br />
N24, 17.05 Uhr<br />
Zukunft ohne Menschen – <strong>Das</strong> menschliche<br />
Erbe<br />
Seit jeher versucht der Mensch mit besonderen<br />
Methoden der Konservierung,<br />
Verstorbene für die Ewigkeit aufzubahren:<br />
Tote werden einbalsamiert und mumifiziert<br />
<strong>oder</strong> nach neuesten Techniken<br />
kryonisch in flüssigem Stickstoff bestattet.<br />
Doch erlangen sie dadurch tatsächlich<br />
das Ziel der Unsterblichkeit? Oder<br />
Während täglich mehrere Beerdigungen stattfinden, gehen die Bewohner der Nekropole ihren alltäglichen Beschäftigungen nach.<br />
(Freitag, 1. März – arte, 18.15 Uhr – Kairo – <strong>Leben</strong> auf dem Friedhof)<br />
Kurzfristige Programmänderungen der Sender sind möglich. Anmerkung zu den Uhrzeiten: die Tage in der Vorschau starten um 0.00 Uhr und enden um 23.59 Uhr.<br />
werden sie längst verschwunden sein,<br />
während historische Mahnmale, wie die<br />
Freiheitsstatue <strong>oder</strong> die Sixtinische Kapelle,<br />
als stumme Zeugen menschlicher<br />
Existenz übrig bleiben?<br />
Donnerstag, 7. Februar<br />
WDR Fernsehen, 8.15 Uhr<br />
Der fromme Jeck! – Mit Willibert Pauels<br />
durchs Heilige Land<br />
Ne Bergische Jung im Heiligen Land …<br />
Allein in der Geburtsgrotte in Bethlehem,<br />
mit der Pappnase im Toten Meer und auf<br />
dem See Genezareth, hoch auf dem Berg<br />
der Seligpreisung, unterwegs in der<br />
Wüste Galiläa, am Jordan, aber auch auf<br />
dem Jakobsweg im Sauerland, vor der<br />
Schwarzen Madonna in Köln, in Rom im<br />
Bergischen, in der Kneipe "Zur letzten<br />
Träne" in Siegburg <strong>oder</strong> im Düsseldorfer<br />
Landtag sein bewegender <strong>Auf</strong>tritt beim<br />
Deutschen Kinderhospiztag – es sind nur<br />
einige Stationen bei der Reise mit dem<br />
"Bergischen Jung" Willibert Pauels durch<br />
das eine <strong>oder</strong> andere Heilige Land. Gisbert<br />
Baltes und Lothar Schröder begleiteten<br />
den katholischen Diakon und<br />
Büttenclown Willibert Pauels ein Jahr<br />
lang mit der Kamera. Gedreht wurde u.a.<br />
in Jerusalem, Bethlehem und Tabgha,<br />
aber auch in Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf,<br />
Siegburg, Nievenheim, Münster, Paderborn,<br />
Bad Lippspringe, Attendorn und<br />
in Wipperfürth-Wipperfeld, der Heimatgemeinde<br />
<strong>von</strong> Pauels. Nach dem großen<br />
Erfolg des 1. Teils ist auch "Der Fromme<br />
Jeck – Teil II" wieder ein Film zum Lachen<br />
und Weinen. Denn kein anderer bestreitet<br />
den täglichen Spagat zwischen Freud<br />
und Leid so extrem wie der Star-Redner<br />
aus dem Kölner Karneval – wie Willibert<br />
Pauels. Morgens Beerdigung – abends<br />
Büttenrede! Zwischen der Spurensuche<br />
sind zahlreiche Ausschnitte seines neuen<br />
Bühnenprogramms zu sehen, das nur<br />
eines bezweckt: Die Menschen zum Lachen<br />
bringen. Ganz nach dem Motto des<br />
Frommen Jecks: "Wenn der Mensch<br />
lacht, ist er frei wie ein Engel."
TV-Tipps<br />
Samstag, 9. Februar<br />
hr fernsehen, 12.10 Uhr<br />
Weltreisen – Taiwan<br />
Korrespondent Philipp Abresch wirft sich<br />
in die vibrierend lebendigen Nachtmärkte<br />
der Hauptstadt. Er testet Schweineblutpudding,<br />
Sarg-Brot und<br />
Schlangen-Cocktails. So gestärkt geht es<br />
auf eine abenteuerliche Reise quer<br />
durchs Land – <strong>von</strong> den feinen Sandstränden<br />
des Pazifiks bis in die sagenhafte<br />
Bergwelt des Taroko-National-Parks mit<br />
Wasserfällen und buddhistischen Tempeln.<br />
Dort leben noch Ureinwohner, die<br />
bis heute ihre Riten lebendig halten, wie<br />
die Großfamilie mit besonderer Berufstradition:<br />
Großvater, Vater und Tochter arbeiten<br />
als Knochengräber und sorgen so<br />
für das Seelenheil ihrer Vorfahren.<br />
Samstag, 9. Februar<br />
SWR Fernsehen, 16.00 Uhr<br />
Karneval in New Orleans<br />
Wie die Musik ist auch die Religion ein<br />
Grundelement der City <strong>von</strong> New Orleans.<br />
Priester wie Father Tony halten ihre<br />
Gemeinden mit oft ungewöhnlichen<br />
Methoden zusammen. Der Friedhof<br />
seiner Pfarrei, der St. Roch Cemetary,<br />
birgt zudem die Relikte der alten<br />
deutschen Gemeinde <strong>von</strong> New Orleans.<br />
Da die Stadt unter dem Meeresspiegel<br />
liegt, mussten die Verstorbenen in Hochgräbern<br />
bestattet werden. Deshalb entstanden<br />
richtige "Totemstädte" mit<br />
verzierten Mausoleen.<br />
Montag, 11. Februar<br />
VOX, 7.50 Uhr<br />
Unter Beobachtung<br />
<strong>Auf</strong>richtige Anteilnahme<br />
Doku-Soap, Deutschland<br />
Inmitten einer idyllischen Kleinstadt<br />
führt Herbert Kornelius (51) mit seiner<br />
Frau Hannelore (44) ein Bestattungsinstitut<br />
in dritter Generation. Als nebenan<br />
ein Saunaclub unter der Leitung <strong>von</strong><br />
Ruth Elling (43) eröffnet, sieht Herbert<br />
sein seriöses Unternehmen in Gefahr. Er<br />
überwacht den Saunaclub, filmt die<br />
Gäste und droht ihnen gezielt mit Bloßstellung.<br />
Trotzdem laufen seine Geschäfte<br />
immer schlechter und Herbert<br />
muss sogar seine Kegelbrüder unter<br />
den Saunaclubbesuchern erkennen.<br />
Zwischen den Parteien spitzt sich der<br />
Konflikt zu.<br />
Mittwoch, 13. Februar<br />
MDR Fernsehen, 22.00 Uhr<br />
Ohne Ende Dämmerung<br />
Finnische Geschichten aus endlosen<br />
Tagen und Nächten<br />
Hoch im Norden sind die normalen Tage<br />
gezählt. In Lappland bleibt es im Winter<br />
monatelang dunkel – und im Sommer<br />
hell. Welche Auswirkungen haben Licht<br />
und Dunkelheit auf die Menschen? Führt<br />
die Dunkelheit zu Winterdepression und<br />
erhöhten Selbstmordraten? Jean-Claude<br />
Kuner hat Künstler, Schriftsteller, Ärzte,<br />
Therapeuten und Totengräber in Finnland<br />
besucht, jeweils am längsten und<br />
am kürzesten Tag des Jahres. Sein<br />
Feature ist eine (auch) akustische Hell-<br />
Dunkel-Studie.<br />
Samstag, 16. Februar<br />
arte, 20.15 Uhr<br />
Mord im Hause Medici<br />
Die Familie Medici bildet eines der spannendsten<br />
forensischen Forschungskapitel<br />
der jüngsten Zeit. <strong>Ein</strong> europäisches<br />
Forscherteam hat insgesamt 28 Mitglieder<br />
der mächtigen italienischen Dynastie<br />
in der Familienkrypta in Florenz exhumiert<br />
und über zehn Jahre lang untersucht<br />
– zuletzt im Herbst 2012. Mit der<br />
Exhumierung <strong>von</strong> Anna Maria Luisa de<br />
Medici aus ihrer Grabstätte fand das Medici-Forschungsprojekt<br />
seinen abschließenden<br />
Höhepunkt. Der erste Teil des<br />
Doku-Dramas begibt sich auf die Suche<br />
nach den sterblichen Überresten Isabella<br />
de Medicis und rekonstruiert ihre dramatische<br />
<strong>Leben</strong>sgeschichte. Kann nach über<br />
400 Jahren der verschwundene Leichnam<br />
Isabellas endlich identifiziert werden?<br />
Und warum versuchte man damals,<br />
die Erinnerung an den "Stern <strong>von</strong> Florenz"<br />
für immer zu tilgen? Die Wissenschaft<br />
hat es sich zum Ziel gesetzt, diese<br />
Fragen zu beantworten. Teil 2 folgt im<br />
Anschluss ab 21.10 Uhr auf arte.<br />
Sonntag, 17. Februar<br />
NDR Fernsehen, 11.30 Uhr<br />
Die Kreuzfahrt<br />
Sehnsucht nach Danzig<br />
Die Traumreise <strong>von</strong> Hamburg durch den<br />
Nord-Ostsee-Kanal führt in dieser<br />
Etappe bis zur alten Hansestadt Danzig<br />
und <strong>von</strong> dort in die estnische Hauptstadt<br />
Tallinn. Die Sendung erzählt auf gefühlvolle<br />
Weise Geschichten über Crew und<br />
Passagiere. Mit an Bord ist das Bestatter-Ehepaar<br />
Doris und Rigobert Lueb aus<br />
Bocholt, das sich schon lange danach gesehnt<br />
hat, Danzig kennen zu lernen.<br />
Montag, 18. Februar<br />
ZDF, 16.10 Uhr<br />
SOKO Kitzbühel<br />
Die Bestattung<br />
Im Schauraum des renommierten Bestattungsunternehmens<br />
Gillmeier entdeckt<br />
Hannes die Leiche des Besitzers.<br />
Als Karin und Andreas am Tatort eintreffen,<br />
ist die Leiche des offensichtlich Ermordeten<br />
jedoch verschwunden.<br />
Dienstag, 19. Februar<br />
3sat; 2.25 Uhr<br />
(in der Nacht auf Mittwoch)<br />
Berlin – Ecke Bundesplatz<br />
Die Köpcke Bande – Langzeitdokumentation<br />
Niels Köpcke hat zwei Berufe: Sänger<br />
und Begräbnisredner.<br />
Samstag, 23. Februar<br />
<strong>Das</strong> Erste (ARD), 12.03 Uhr<br />
Hebamme Irene Lieblich und Bestattungsunternehmer<br />
Siegfried Schroff geraten<br />
wegen eines idyllisch gelegenen<br />
Baugrundstücks in bester Hanglage aneinander.<br />
Während die lebenslustige<br />
Irene dort ihren lang gehegten Traum<br />
<strong>von</strong> einem eigenen Geburtshaus verwirklichen<br />
will, plant der knurrige Siegfried<br />
Schroff an gleicher Stelle einen exklusiven<br />
Privatfriedhof. Da keiner der Kontra-<br />
Bildrechte: SWR<br />
henten bereit ist, einen Kompromiss einzugehen,<br />
entbrennt schon bald ein heftiger<br />
Streit.<br />
Donnerstag, 28. Februar<br />
SWR Fernsehen, 22.30 Uhr<br />
Zum Sterben schön – Musik für das Finale<br />
Musik spielt nicht nur im <strong>Leben</strong> eine<br />
große Rolle, sondern auch noch im Tod<br />
und über den Tod hinaus. Kein Komponist<br />
der letzten Jahrhunderte, der dafür<br />
nicht eigens ein Musikstück geschrieben<br />
hätte: vom zarten Streichquartett bis zum<br />
mächtigen Requiem. Wut, Verzweiflung,<br />
Liebe, Hoffnung und auch der Wunsch<br />
nach Versöhnung mit dem Schicksal – all<br />
das sollen die letzten Lieder leisten. Aber<br />
so, wie sich die Gesellschaft verändert,<br />
ändert sich auch die Musik am Grab.<br />
Wurden früher auf Beerdigungen Trauermärsche<br />
und Kirchenlieder gespielt und<br />
gesungen, findet man heute immer häufiger<br />
Pop- und Rocksongs, <strong>von</strong> Musikern<br />
wie Eric Clapton <strong>oder</strong> Elton John, die mit<br />
diesen Liedern ihre eigene Trauer bewältigt<br />
haben. <strong>Ein</strong>e eigene "Top Ten der Trauermusik"<br />
gibt es mittlerweile, <strong>von</strong> Frank<br />
Sinatra bis zur Deutschrock-Band "Unheilig"<br />
mit ihrem Lied "Geboren um zu<br />
leben". Der Film "Zum Sterben schön –<br />
Musik für das Finale" ist eine Dokumentation<br />
über die Entwicklung der Trauermusik<br />
und ihr Verhältnis zum Tod.<br />
Gedreht wurde auf verschiedenen Friedhöfen<br />
in Deutschland wie auch auf dem<br />
Wiener Zentralfriedhof, auf dem immer<br />
wieder besonders pompöse Beerdigungen<br />
stattfinden. Deutlich wird: Überall<br />
werden längst nicht mehr alte Kirchenlieder<br />
gespielt. In Dortmund filmte das<br />
Kamerateam die Beerdigung eines BVB-<br />
Fans, bei der man sich wie in der<br />
Südkurve fühlen konnte – und die<br />
Trauergemeinde stimmte mit ein in die<br />
schwarzgelben "Schlachtgesänge". Bei<br />
dem Revier-Rivalen Schalke 04 war die<br />
Kamera beim ersten Spatenstich dabei<br />
für ein Grabfeld in Form eines Fußballplatzes,<br />
auf dem sich die Schalke-Fans<br />
Kurzfristige Programmänderungen der Sender sind möglich. Anmerkung zu den Uhrzeiten: die Tage in der Vorschau starten um 0.00 Uhr und enden um 23.59 Uhr.<br />
eternity februar 2013 TV-Tipps<br />
Die Asche wird in einer "Fußball"-Urne zu Grabe getragen.<br />
(Donnerstag, 28. Februar – SWR Fernsehen, 22.30 Uhr – Zum Sterben schön – Musik<br />
für das Finale)<br />
27<br />
bald in Sichtweite des Stadions bestatten<br />
lassen können. "Tanzt an meinem Grab"<br />
fordert die Stuttgarter Band HISS in ihrer<br />
"Grabpolka", und die "Mardi Gras Brass<br />
Band" bringt die Tradition der New Orleans<br />
Funeral Marchbands nach Deutschland.<br />
In Interviews sprechen Schauspieler<br />
und Sänger wie Harald Schmidt, André<br />
Heller, Wolfgang Ambros, Gotthilf Fischer<br />
u. a. über den Tod und die Musik.<br />
Wie hat sich die Grabmusik verändert?<br />
Welche Musikstücke werden am häufigsten<br />
gewünscht? Welche Geschichte<br />
steckt dahinter? Wie kann die Musik über<br />
den Tod eines geliebten Menschen hinweg<br />
helfen? Der Film versucht auf solche<br />
Fragen Antwort zu geben und zeigt, dass<br />
Musik "zum Sterben schön" sein kann.<br />
Freitag, 1. März<br />
arte, 18.15 Uhr<br />
Kairo – <strong>Leben</strong> auf dem Friedhof<br />
In den Mauern des monumentalen Friedhofs<br />
El Arafa in Kairo ist zwischen Gräbern<br />
und Mausoleen eine eigene Stadt<br />
gewachsen. Diese "Stadt der Toten" wird<br />
<strong>von</strong> einer Million Menschen bevölkert.<br />
Jeden Tag finden zahlreiche Begräbnisse<br />
statt, während das <strong>Leben</strong> rundherum seinen<br />
gewohnt gemächlichen Lauf nimmt.<br />
So treibt ein junger Hirte seine Herde<br />
durch die engen Gassen, eine Marktfrau<br />
verkauft Wäschekörbe aus Kunststoff,<br />
und Kinder lassen zwischen den Grabsteinen<br />
Drachen steigen. Respekt vor der<br />
Totenruhe gibt es nicht. Dafür ist ein allgegenwärtiger<br />
Sinn für Realismus spürbar.<br />
In dieser Nekropole haben die<br />
<strong>Leben</strong>den und die Toten ihren Frieden<br />
miteinander geschlossen. Auch wenn<br />
Allah allgegenwärtig ist, hindert dies die<br />
Menschen nicht daran, sich an einen<br />
Grabstein zu lehnen, zu rülpsen, einen<br />
Passanten als Bastard zu beschimpfen<br />
<strong>oder</strong> ganz freimütig über ihren Wunsch<br />
nach Sex vor der Ehe zu plaudern. Oder<br />
wie eine Bewohnerin des Friedhofs sagt:<br />
"So nah bei den Toten zu wohnen, muss<br />
die Menschen weise machen."
28 Buchtipps eternity februar 2013<br />
Buchtipps<br />
Interview mit dem Tod<br />
Jürgen Domian ist M<strong>oder</strong>ator der Telefon-Talkshow »Domian«.<br />
In seiner Sendung hat er mit rund zwanzigtausend Interviewpartnern<br />
gesprochen – vom Mörder bis zum Lottomillionär,<br />
vom Show-Star bis zum Obdachlosen, vom Priester bis zum<br />
Satanisten. <strong>Ein</strong>er fehlt in der langen Reihe seiner Talk-Gäste,<br />
denn er ist scheu und meidet die Öffentlichkeit. Er zählt zu den<br />
Top-Prominenten dieser Welt, hat tausend Gesichter, aber nur<br />
eine <strong>Auf</strong>gabe: der Tod. In seinem Buch „Interview mit dem Tod“<br />
spürt Jürgen Domian diesem Phänomen nach. Er erzählt Erlebtes<br />
aus seiner Sendung, Schicksale, die ihm besonders nahe gegangen<br />
sind. Sehr persönlich berichtet er <strong>von</strong> seiner eigenen<br />
Angst, seiner Wut, <strong>von</strong> Verzweiflung und Ungewissheit. Er lässt<br />
seine Leserinnen und Leser teilhaben, Antworten zu finden, in<br />
religiösen Traditionen, philosophischen Lehren und dem eigenen<br />
Engagement in der Hospizbewegung. Und nicht nur auf<br />
diese Weise stellt sich Jürgen Domian dem Tod. Sein Beruf und<br />
seine Berufung ist das Interview – und darum befragt er den Tod<br />
selbst. Was Domian an Erlebtem, Erfahrenem und Erlesenem<br />
dargestellt hat, das wird stets in dichten Interviewsequenzen<br />
auch mit dem Tod selbst diskutiert. So entsteht eine Spannung,<br />
die dem Buch eine ungeheure Tiefe gibt.<br />
Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3-579-06574-8, 16,99 Euro.<br />
Licht ohne Schatten<br />
Immer wieder erzählen Menschen, die sich für eine kurze Zeit<br />
in einem lebensbedrohlichen Zustand befanden, <strong>von</strong> ihren<br />
außerkörperlichen Erlebnissen. Doch nur wenigen gelingt es,<br />
das Erlebte in Worte zu fassen. In ihrem Buch „Licht ohne<br />
Schatten. <strong>Leben</strong> mit einer Naht<strong>oder</strong>fahrung“ schildert Sabine<br />
Mehne ihre Naht<strong>oder</strong>fahrung und beschreibt, welchen <strong>Ein</strong>schnitt<br />
diese intensive Erfahrung für ihr <strong>Leben</strong> bedeutet hat. Ihr<br />
authentischer Bericht geht unter die Haut. Vor 17 Jahren erkrankte<br />
die Physio- und Familientherapeutin an Krebs. Während<br />
eines lebensbedrohlichen Zustands erlebte sie, wie sie ihren<br />
Körper verließ. Sie sah sich <strong>von</strong> oben, spürte eine große Freiheit<br />
und Liebe und blickte auf ihr bisheriges <strong>Leben</strong> mit allem Schönen,<br />
aber auch Schwierigem zurück. Überwältigt <strong>von</strong> diesem<br />
intensiven Erlebnis, fiel es ihr zunächst schwer, die Rückkehr in<br />
ihren kranken Körper zu akzeptieren. Ihre „<strong>Leben</strong>serfahrung“,<br />
wie sie es selbst nennt, hat sie in dem Buch verarbeitet. Sabine<br />
Mehne ist Mitbegründerin des Netzwerkes Naht<strong>oder</strong>fahrung<br />
e.V. und hält mit dem Kardiologen und Nahtodforscher Pim van<br />
Lommel Vorträge im deutschsprachigen Raum.<br />
Patmos Verlag, ISBN: 384-3-60162-3, 19,99 Euro.<br />
Kindertrauergruppen leiten<br />
Gerade Kindertrauergruppen bieten neue Perspektiven, Kindern<br />
in Krisen nach Tod und Verlust angemessen zu begegnen. Aber:<br />
Welche Grundsätze sollten bei dieser Arbeit beachtet werden?<br />
Wie wird eine Stunde in der Kindertrauergruppe gestaltet? <strong>Das</strong><br />
neue Handbuch <strong>von</strong> Stephanie Witt-Loers und Birgit Halbe<br />
„Kindertrauergruppen leiten“ beantwortet solche Fragen und<br />
erschließt ebenfalls einen weiteren wichtigen Aspekt: die ergänzende<br />
Arbeit mit den Eltern bzw. anderen Bezugspersonen trauernder<br />
Kinder. <strong>Ein</strong>e auf einer CD beigegebene umfangreiche<br />
Materialsammlung rundet dieses praktische Handbuch ab.<br />
Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3-579-06845-9, 24,99 Euro.<br />
Vorschau eternity April 2013<br />
Todesstrafen <strong>von</strong> Rechts wegen<br />
Während im alten Orient die Verhängung <strong>von</strong><br />
Todesstrafen der königlichen Gerichtsbarkeit<br />
unterstand und an gerichtliche Institutionen<br />
delegiert wurde, lag das Recht zu Töten bei<br />
Römern und Griechen lange Zeit in privater Hand:<br />
die Blutrache. Erst Landesverrat <strong>oder</strong> Tempelschändung<br />
riefen die staatliche Todesstrafe auf<br />
den Plan, vollstreckt durch Enthauptung, Feuertod<br />
und Kreuzigung.<br />
Totentanz in Halle<br />
Die 19. Jahrestagung der Europäischen Totentanz-<br />
Vereinigung findet vom 26. bis zum 28. April in<br />
Halle an der Saale statt. Schauplatz ist u.a. der<br />
Gertraudenfriedhof, wo die Skulptur "Die endlose<br />
Straße" des Hallenser Bildhauers Richard Horn<br />
steht.<br />
Todes-Wiki<br />
Die Verbraucherinitiative Aeternitas hat eine<br />
Mitmach-Enzyklopädie zum Thema "Tod, Bestattung,<br />
Trauer" online gestellt. Unter www.wiki.<br />
aeternitas.de können Internetnutzer Informationen<br />
abrufen <strong>oder</strong> selbst am neuen Wiki mitwirken.
FORMAT<br />
FARBE<br />
stiller<br />
TRAUER TR UER<br />
ler stiller<br />
UER<br />
SCHRIFT<br />
Es wird Zeit für neuen Schwung<br />
in Ihrem Trauerdruck.<br />
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