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Walzenpionier feiert Geburtstag - Ertl-Auer

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TECHNIK<br />

<strong>Walzenpionier</strong> <strong>feiert</strong> <strong>Geburtstag</strong><br />

Seit mehr als 30 Jahren steht die Entwicklung<br />

neuer Bodenbearbeitungsgeräte<br />

im Brennpunkt des Unternehmens.<br />

1978 gelang es Fritz Güttler die Bodenbearbeitung<br />

mit der Entwicklung eines<br />

ganz neuen Walzentyps zu revolutionieren.<br />

Die Prismenwalze, die in der<br />

Praxis auch häufig als „Güttler-Walze“<br />

bezeichnet wird, war damals die erste<br />

Walze, die ein optimales Saatbett hinterlassen<br />

konnte und hat somit maßgeblich<br />

zur Erfolgsstory Güttler beigetragen.<br />

Fritz Güttler, der Innovator<br />

Schon Anfang der 1960er-Jahre erkannte<br />

Fritz Güttler, dass flach arbeiten<br />

und nicht tiefer lockern als auf Saattiefe<br />

unabdingbar ist, um die Wasserversorgung<br />

des Keimlings zu gewährleisten.<br />

Eine Menge Kritik hat Fritz Güttler ertragen<br />

müssen, bis sich seine Idee einer<br />

optimalen Saatbettbereitung durchsetzen<br />

konnte. Heute gehört sie zum Allgemeinwissen<br />

in jeder praktischen und<br />

schulischen Ausbildung in der Landwirtschaft.<br />

Familienbetrieb und<br />

Denkfabrik<br />

Im März 1981 gründeten Fritz Güttler<br />

und sein Sohn Hans gemeinsam die<br />

Güttler GmbH. Fritz Güttler kümmerte<br />

sich um die Technik. Hans Güttler übernahm<br />

die Geschäftsführung und den<br />

Von Michael SCHERR, Edelschrott<br />

Der Familienbetrieb<br />

Güttler <strong>feiert</strong> in diesem<br />

Jahr 30-jähriges Firmenbestehen<br />

und hat in<br />

dieser Zeit so manche<br />

Neuerungen in Ackerbau<br />

sowie Grünland<br />

eingeführt.<br />

Ï<br />

1978:<br />

Die patentiertePrismenwalze<br />

Walzen haben die Aufgabe, die Böden<br />

saatfertig herzurichten, also grobe<br />

Erdklumpen einzuebnen, den Feinerdeanteil<br />

zu erhöhen und schließlich<br />

den Bodenschluss herzustellen. Herkömmliche<br />

Walzen bügeln den Boden<br />

an der Oberfläche glatt, und das führt<br />

bei Regen zu Verschlämmung und zu<br />

Problemen bei Feldaufgängen. Die<br />

Prismenwalze soll jedoch auch bei<br />

Verkauf, seine Frau Gisela die kaufmännische<br />

Abwicklung und die Finanzen,<br />

später auch die Werbung. Die<br />

Güttler GmbH ist somit kein Pro duk -<br />

tions betrieb im eigentlichen Sinn. Lediglich<br />

Sonderanfertigungen, Prototypen<br />

und Neuentwicklungen werden im<br />

Haus Güttler in Kirchheim selbst angefertigt.<br />

Alles andere wird von der Firma<br />

Grienbold hergestellt. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass sich Güttler selbst<br />

als Denkfabrik sieht. Für Hans Güttler<br />

ist nicht die Anzahl der Mitarbeiter<br />

wichtig, sondern ihre Schlagkräftigkeit.<br />

schwierigen Verhältnissen ein ansprechbares<br />

Saat bett hinterlassen.<br />

Die Vorteile der Prismenwalze:<br />

Fester, Wasser führender Saathorizont<br />

in etwa 2−3 cm Saattiefe<br />

Grobe krümlige Struktur an der<br />

Oberfläche soll vor Verschlämmung<br />

schützen<br />

Arbeitet auch bei klebrigen Böden<br />

einwandfrei<br />

Hoher Selbstreinigungseffekt<br />

Ganzjährig einsetzbar, auch im Grünland<br />

Prismenwalze Standard; Durchmesser<br />

33/38 cm; der ursprüngliche Typ<br />

wird als leicht kombinierbare Univer-<br />

58 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT www.landwirt.com Heft 11 / 2011


Praxisorientiert<br />

Die Firma Güttler baut nicht nur<br />

Walzen, sondern sie hat sich auch Gedanken<br />

darüber gemacht, wie man Walzen<br />

als Frontgerät einsetzt, um folglich<br />

den Boden schonender bearbeiten zu<br />

können. Frontgeräte haben gegenüber<br />

Frontgewichten den Vorteil, dass sie<br />

vor allem geräteschonender (verschleißärmer)<br />

arbeiten. Es ist aber auch nicht<br />

außer Acht zu lassen, dass man mit einer<br />

Front-Heckkombination schneller<br />

zum gewünschten Arbeitsergebnis gelangt<br />

und daher Kraftstoff sparender<br />

arbeitet.<br />

Aber auch auf dem Sektor Grünland<br />

ist Güttler mittlerweile stark vertreten.<br />

Mit dem Greenmaster hat Güttler 2005<br />

erstmals eine Striegel-Prismenwalzenkombination<br />

auf den Markt gebracht,<br />

die aggressiv genug ist, um der Gemeinen<br />

Rispe den Kampf anzusagen.<br />

salwalze bezeichnet; wird vor allem im<br />

Gemüse und der Rübensaat eingesetzt.<br />

Prismenwalze; Durchmesser<br />

45/50 cm; die schwere Version; wird<br />

hauptsächlich als Ackerwalze in Arbeitsbreiten<br />

bis zwölf Metern eingesetzt,<br />

aber auch als Nachläufer zu Scheiben -<br />

egge, Grubber usw.<br />

Duplex-Prismenwalzen; zweiachsig<br />

mit Durchmessern von 45 oder 56 cm,<br />

Arbeitsbreiten bis 6 m; wird eingesetzt<br />

als Frontpacker, aber auch als Nachläufer<br />

an Grubber, Kreiselegge und Scheibenegge.<br />

Bei steinigen Böden empfiehlt<br />

sich die Ausführung in bruchsicherem<br />

Sphäroguss. Bei leichten Böden, bei ho-<br />

Die Arbeitsweise der Prismenwalze<br />

Rückfestigen mit der Güttler-Walze: Ideales Saatbett – sichere Feldaufgänge<br />

Der Greenmaster ist durch seine Blockbauweise<br />

flexibel einsetzbar.<br />

Die Prismenwalzen-Typen und ihr Einsatzbereich<br />

Grobkrümel oben<br />

• kein Verschlämmen<br />

• kein Verwehen<br />

Feinerde unten<br />

• beste Sameneinbettung<br />

oben locker<br />

unten fest<br />

Wasser<br />

die aufsteigende Kapillarität sichert die Wasserzufuhr aus bis zu 40 cm<br />

Tiefe (auf gewachsenem Lössboden)<br />

Sichere Feldaufgänge, unabhängig von Niederschlägen<br />

Man darf gespannt sein, wie sich die<br />

Anforderungen des Pflanzenbaues in<br />

den nächsten Jahren entwickeln wer -<br />

den. Doch Güttler wird die Zeichen erkennen<br />

und als Problemlöser agieren.<br />

■<br />

hen Stützlasten und schneller Fahrt<br />

sollte der Duplex-Prismenwalze der<br />

Vor zug gegeben werden.<br />

Simplex-Prismenwalze; einachsig<br />

mit Ausräumern; wird als Nachläufer<br />

zu Kreiseleggen, Zinkenrotoren und<br />

Grubbern eingesetzt. Für steinigen Boden<br />

ist sie in bruchsicherem Sphäroguss<br />

lieferbar. Bei guten Bodenverhältnissen<br />

ist sie in Guss lieferbar, und<br />

bei leichten Böden ist sie als leichte<br />

Synthetik Ultra erhältlich. Der Durchmesser<br />

von 45 cm genügt in den meis -<br />

ten Fällen. Sollte aber eine tragfähigere<br />

Version benötigt werden, bietet<br />

Güttler auch eine Walze mit einem<br />

Durchmesser von 56 cm an.<br />

TECHNIK<br />

Die Prismenwalzen werden auch als<br />

Frontgeräte eingesetzt.<br />

Im Gespräch mit Hans Güttler<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

die Prismenwalze zu entwickeln?<br />

Mein Vater Fritz erkannte 1976,<br />

dass die Rückverfestigung des Bodens<br />

unabdingbar wird. Also entschloss<br />

er sich, eine Walze zu suchen,<br />

die ein Saatbeet hinterlässt, und zwar<br />

keine glatt gebügelte „Tenne“, sondern<br />

ein Saatbeet. Somit entwickelte<br />

er 1977 in mehreren Schritten aus der<br />

Sternradwalze die heutige Güttlerwalze.<br />

Was braucht es, um eine solche Idee<br />

erfolgreich in den Markt einzuführen?<br />

Es braucht einen Vertrieb, der bereit<br />

ist, sich auf Neues einzulassen,<br />

der ebenso in der Lage ist, problembezogen<br />

zu denken. Mit der Firma<br />

<strong>Ertl</strong>-<strong>Auer</strong> hatten wir 1984 das Glück,<br />

auf Menschen zu stoßen, die das Potenzial<br />

erkannt, daran geglaubt und<br />

auch bereit und in der Lage waren,<br />

die „Hemdärmel hoch zu schlagen“<br />

und dicke Bretter zu bohren.<br />

Wo liegen die wichtigsten Märkte Ihrer<br />

Produkte?<br />

Wir sind in ganz Europa vertreten.<br />

Unsere exportstärksten Länder sind<br />

Deutschland, Österreich, die Schweiz,<br />

England, Irland, Ungarn und Rumänien.<br />

Und in welchen Kulturen werden Ihre<br />

Maschinen eingesetzt?<br />

Unsere Maschinen haben ihr Einsatzgebiet<br />

generell im Ackerbau, also<br />

somit im Zuckerrüben-Raps-Gemüse-<br />

und Getreidebau, aber auch im<br />

Weinbau und Grünland werden unsere<br />

Produkte eingesetzt.<br />

Heft 11 / 2011 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT www.landwirt.com 59

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