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Forstamt Hirschhorn - Hessisches Archiv-Dokumentations - Hessen

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REPERTORIEN<br />

DES HESSISCHEN STAATSARCHIVS DARMSTADT<br />

Abteilung G 38<br />

<strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong><br />

1816 - 1957<br />

bearbeitet von Christine Großfelder<br />

Darmstadt 1983


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorbemerkung..................................................................................................................II<br />

A. Die Behörde............................................................................................................II<br />

B. Liste der leitenden Beamten ................................................................................. IV<br />

B.1. Revier und Oberförsterei/Forst <strong>Hirschhorn</strong> (-1824) ...................................... IV<br />

B.2. Revier/Oberförsterei/<strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> (1824-1945)............................... IV<br />

C. Registratur und archivische Ordnung .....................................................................V<br />

A. Die Behörde<br />

Vorbemerkung<br />

Mit der Übernahme der bis dahin kurmainzischen Waldungen um <strong>Hirschhorn</strong> 1803<br />

durch die Landgrafschaft <strong>Hessen</strong>-Darmstadt wurde in <strong>Hirschhorn</strong> eine dem Oberforstamt,<br />

seit 1804 Oberforstkolleg in Darmstadt unterstehende Oberförsterei eingerichtet,<br />

die die Reviere <strong>Hirschhorn</strong>, Gorxheim, Neckarsteinach, Wald-Michelbach, Ehrenberg<br />

und Wimpfen im Tal umfasste (die beiden letzteren bis einschließlich 1805). Durch die<br />

Verordnung über die Forstorganisation vom 16.1.1811 wurde der nunmehrige Forst<br />

<strong>Hirschhorn</strong>, zusammen mit den Forsten Lorsch, Lampertheim, Heppenheim, Schlierbach<br />

und Wimpfen dem Oberforst Lorsch zugewiesen, der bis zur Einrichtung der Oberforstdirektion<br />

in Darmstadt (Regbl. Nr. 13, 1822) 1822 die vorgesetzte Dienststelle<br />

war.<br />

Laut Staatshandbuch umfasste der Forst <strong>Hirschhorn</strong> 1820 insgesamt 29.252 Morgen<br />

Wald. Die Kassengeschäfte besorgte seit der Neuorganisation der Rentämter des Fürstentums<br />

Starkenburg (Regbl. Nr. 4, 1821) die Domanialrezeptur <strong>Hirschhorn</strong>, die das<br />

Amt <strong>Hirschhorn</strong> und die Verwaltung der Forstrevenuen aus dem Forst <strong>Hirschhorn</strong> umfasste.<br />

Dienststellenleiter waren:<br />

1821-1825 Landrat Franz Steppes<br />

1825-1832 Landrat Karl Ludwig Welcker<br />

1833-1834 Rezepturdiener Johann Peter Gramlich<br />

1835-1839 Rezeptor Balthasar Melchior.<br />

Mit Bekanntmachung vom 9.9.1839 (Regbl. Nr. 28, 1839) wurden das Rentamt Lindenfels<br />

und die Rezeptur <strong>Hirschhorn</strong> zu der neuen Rezeptur Lindenfels zusammengefasst.<br />

Diese wurde geleitet von:<br />

1839-1856 Ludwig Neuschäffer<br />

1856-1860 Johann Georg Heim<br />

1860-1867 Karl Josef Siebert<br />

1867-1873 Wilhelm Langsdorf<br />

1875-1878 Georg Hoffmann (im 1875 neugebildeten Rentamt Lindenfels).


G 38 <strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> III<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Aufgrund der Verordnung über die Organisation des Forstwesens vom 29.12.1823<br />

(Regbl. Nr. 38, 1823), ausgeführt 1824, wurde der neue Forst Wald-Michelbach eingerichtet,<br />

der die Forstreviere <strong>Hirschhorn</strong>, Lindenfels, Neckarsteinach, Rimbach und<br />

Wald-Michelbach umfasste.<br />

1826 wurde das Forstrevier Neckarsteinach mit dem Revier <strong>Hirschhorn</strong> vereinigt<br />

(Regbl. Nr. 15, 1826). Der Forst Wald-Michelbach war nun in die vier Forstreviere<br />

<strong>Hirschhorn</strong>, Lindenfels, Rimbach und Wald-Michelbach eingeteilt.<br />

Das <strong>Hirschhorn</strong>er Revier war zuständig für die Gemarkungen Darsberg, Grein,<br />

Hainbrunner Höfe, <strong>Hirschhorn</strong>, Igelsbach, Langenthal, Ludwigsdorf (bis 1844), Neckarhausen,<br />

Neckarsteinach, Schönberg (bis 1841) und Unter-Schönmattenwag (bis<br />

1841) sowie ab 1841 für die Hammelbacher Höfe und Lanzenbach.<br />

1852 (Regbl. Nr. 53, 1852) wurden die Dienststellen der Forstmeister in Forstämter<br />

und im folgenden Jahr (Regbl. Nr. 9, 1853) die Revierförster in Oberförster und ihre<br />

Dienststellen in Oberförstereien umbenannt. Die Oberförsterei <strong>Hirschhorn</strong> unterstand<br />

nach wie vor zusammen mit den Oberförstereien Beerfelden und Erbach (beide seit<br />

1854, Regbl. Nr. 39, 1854), König (seit 1875, Regbl. Nr. 20, 1875), Lindenfels, Rimbach<br />

und Wald-Michelbach dem <strong>Forstamt</strong> Wald-Michelbach und umfasste 6463 Morgen<br />

Domanial-,4471 Morgen Kommunal- und 3585 Morgen Privatwald.<br />

Mit Bekanntmachung vom 1.2.1883 (Regbl. 1883, Beilage Nr. 2) schieden die Großherzoglichen<br />

Domanialbesitzungen bei Kürnbach aus der Oberförsterei Heppenheim,<br />

Forst Lorsch, Rentamt Zwingenberg aus und wurden der Oberförsterei <strong>Hirschhorn</strong><br />

zugeteilt, die schon von 1819 bis 1823 das Revier Kürnbach gemeinsam mit Baden verwaltet<br />

hatte.<br />

1894 (Regbl. Nr. 30, 1894) wurde die Oberförsterei <strong>Hirschhorn</strong> zusammen mit den<br />

Oberförstereien Babenhausen, Beerfelden, Dieburg, Dudenhofen, Erbach, Heusenstamm,<br />

Höchst, König, Lengfeld, Lichtenberg, Schaafheim und Zellhausen dem <strong>Forstamt</strong><br />

Seligenstadt zugeordnet. Diese Neuorganisation trat zum 1.4.1895 in Kraft.<br />

Mit Verordnung vom 13.7.1898 (Regb. Nr. 31, 1898) wurden alle Forstämter im<br />

Großherzogtum <strong>Hessen</strong> aufgehoben und die Oberförstereien unmittelbar dem Finanzministerium<br />

unterstellt.<br />

Durch Bekanntmachung vom 9.5.1900 über die Neuorganisation der Oberförstereien<br />

(Regbl. Nr. 46, 1900) wurde unter Verwaltung der Oberförsterei <strong>Hirschhorn</strong> eine zusätzliche<br />

Oberförsterei Rothenberg eingerichtet. Diese war zuständig für die Gemarkungen<br />

Rothenberg, Ober- und Unter-Finkenbach, Gammelsbach, Ober-Hainbrunn,<br />

Hebstahl und Unter-Sensbach aus dem Kreis Erbach sowie für einzelne Fluren der Gemarkungen<br />

Langenthal, Unter-Schönmattenwag mit Corsika, Ludwigsdorf und Schönbrunn<br />

aus dem Kreis Heppenheim.<br />

Durch das Gesetz über die Forstverwaltung im Volksstaat <strong>Hessen</strong> vom 16.11.1923<br />

(Regbl. Nr. 4-9, 1923) erhielten die Oberförstereien die neue Amtsbezeichnung <strong>Forstamt</strong>,<br />

die Amtsvorstände wurden zu Forstmeistern.<br />

Am 1.9.1934 wurden die Forstämter Rothenberg und <strong>Hirschhorn</strong> zusammengelegt.<br />

Die Gemarkung Unter-Schönmattenwag kam zum <strong>Forstamt</strong> Wald-Michelbach, Hebstahl<br />

und Unter-Sensbach wurden dem <strong>Forstamt</strong> Beerfelden zugewiesen. Die <strong>Forstamt</strong>saußenstelle<br />

Wimpfen wurde dem <strong>Forstamt</strong> Birkenau zugeteilt und 1945 erneut dem <strong>Forstamt</strong><br />

<strong>Hirschhorn</strong> angegliedert.


G 38 <strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> IV<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Durch Tauschvertrag vom 12.1.1959 gab das Land <strong>Hessen</strong> den Staatswald in Kürnbach<br />

zusammen mit dem dortigen Domänenbesitz und in der Gemarkung Eiterbach im<br />

Landkreis Bergstraße 166 ha Wald an Baden-Württemberg ab. <strong>Hessen</strong> erhielt dafür von<br />

Baden-Württemberg in der Gemarkung Unter-Schönmattenwag den Distrikt Adlerstein<br />

mit 295 ha Wald.<br />

Der domanialfiskalische Grundbesitz in der Gemarkung Wimpfen wurde verkauft, die<br />

Übergabe des Stadtwaldes Wimpfen in badische Verwaltung erfolgte am 23.4.1959.<br />

Heute bewirtschaftet das <strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> 2320 ha Staats- und 1511 ha Kommunalwald<br />

auf den Gemarkungen <strong>Hirschhorn</strong>, Langenthal, Neckarsteinach, Darsberg,<br />

Grein und Rothenberg und zwar in den Forstbetriebsbezirken Schloßberg, <strong>Hirschhorn</strong>,<br />

Rotes Bild, Neckarsteinach und Rothenberg. Hinzu kommen die Bauernwaldbetreuung<br />

von 598 ha und 12 ha landwirtschaftlich genutzter fiskalischer Streubesitz sowie die<br />

Verwaltung der Burgruinen Hinterburg und Schadeck in Neckarsteinach.<br />

Literatur- und Quellennachweise<br />

1. Hochfürstlich hessen-darmstädtischer Staats- und Adresskalender für die Jahre 1804-<br />

1806<br />

2. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums <strong>Hessen</strong> für die Jahre 1835-1928<br />

3. Großherzoglich Hessischer Zivil-Etat von den Jahren 1812, 1819 und 1820<br />

4. Großherzoglich <strong>Hessisches</strong> Regierungsblatt/<strong>Hessisches</strong> Regierungsblatt für die Jahre<br />

1819-1942<br />

5. <strong>Hirschhorn</strong>/Neckar 773-1973, herausgegeben vom Magistrat der Stadt <strong>Hirschhorn</strong>,<br />

1973.<br />

B. Liste der leitenden Beamten<br />

B.1. Revier und Oberförsterei/Forst <strong>Hirschhorn</strong> (-1824)<br />

1803-1804 Oberförsterei: Oberförster Friedrich Müller<br />

Revier: s. o.<br />

1805-nach 1806 Forst: Oberförster Adam Müller<br />

Revier: Oberförster und Revierjäger Friedrich Müller<br />

vor 1812-1824 Forst: Oberförster, ab 1812 Forstinspektor Friedrich Müller<br />

Revier: Revierförster Karl Wilhelm Becht<br />

B.2. Revier/Oberförsterei/<strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> (1824-1945)<br />

1824-1831 Revierförster Wilhelm Schmall<br />

1831-1842 Revierförster Friedrich Karl Machenhauer (dann Gräflicher<br />

Forstmeister zu Erbach-Erbach)


G 38 <strong>Forstamt</strong> <strong>Hirschhorn</strong> V<br />

____________________________________________________________________________________<br />

1843-1857 Revierförster, dann Oberförster Wilhelm Königer (dann<br />

Oberförster zu Wimpfen)<br />

1857 Oberförster Friedrich Cellarius (dann Oberförster zu Gladenbach)<br />

1857-1881 Oberförster Peter Eickenmeyer (dann Oberförster zu<br />

Mainz)<br />

1881-1889 Oberförster August Joseph (dann Oberförster zu Lorsch)<br />

1889-1918 Forstmeister Hermann Hoppe (+)<br />

1918-1926 Forstrat, denn Oberforstrat, dann Forstmeister Otto<br />

Schwieder<br />

1926-1936 Forstmeister Edwin v. Becker (dann Forstmeister in Raunheim)<br />

1936-1943 Forstmeister Fritz Köhler (+)<br />

C. Registratur und archivische Ordnung<br />

Nach einem Besuch des <strong>Forstamt</strong>es <strong>Hirschhorn</strong> im Jahre 1958 durch den damaligen<br />

<strong>Archiv</strong>rat Dr. Gensicke wurden am 30.8.1966 fünf lfm Akten an das Staatsarchiv Darmstadt<br />

abgeliefert (AZB 23/1966). Am 26.8.1970 (AZB 14/1970) übersandte das <strong>Forstamt</strong><br />

<strong>Hirschhorn</strong> weitere 4,5 lfm Akten und 6 m Bücher, die völlig durcheinandergeraten<br />

und in sehr schlechtem Zustand waren. 1,8 lfm Akten der letzten Ablieferung wurden<br />

für aufbewahrungswürdig befunden, der Rest zur Kassation freigegeben.<br />

Die Laufzeit der Akten reicht mit einigen Vor- und Nachläufern von ca. 1820 bis<br />

1955. Sie waren zuletzt nach den Einheitsforst- und -kameralaktenplänen von 1933, die<br />

Akten aus der Zeit nach 1945 nach dem Aktenplan der Reichsforstverwaltung von 1943<br />

gegliedert.<br />

Eine Vorordnung der 1966er-Ablieferung besorgte bereits Dr. Eckhardt. Die endgültige<br />

Verzeichnung der Forst- und Kameralakten wurde von Oberinspektorin Christa<br />

Wolf 1979 begonnen und ab Oktober 1980 von der damaligen Inspektoranwärterin Monika<br />

Rademacher zu Ende geführt. Einige Nachträge wurden von ABM-Kraft Herrn<br />

Eggen aufgenommen. Die Klassifikation der nach numerus-currens-Prinzip verzeichneten<br />

Akten richtete sich nach dem Forstregistraturplan von 1933 und dem Kameralregistraturplan<br />

von 1875. Die Behördengeschichte und die Liste der Amtsleiter wurden<br />

von Frau Rademacher erstellt. Die Reinschrift des maschinenschriftlichen Findbuchs<br />

fertigte Frau Pietrek.<br />

Darmstadt, im April 1983 Christine Goßfelder

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