PORTRÄT: STUZ Mitmachen kann jeder! - Pro Campus-Presse.
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RECHT<br />
<strong>Pro</strong>duktberichte richtig verfassen<br />
Das journalistische Handwerk besteht nicht nur aus Schreibfertigkeit<br />
und Sachkenntnissen – auch das <strong>Presse</strong>recht gehört<br />
dazu. Im Zweifel entscheiden erst Gerichte darüber, ob<br />
eine Veröffentlichung unrechtmäßig oder zulässig ist. Besonders<br />
knifflig wird es, wenn <strong>Pro</strong>dukte Teil der Berichterstattung<br />
sind. Hier gibt es einige Regeln, die eingehalten werden<br />
sollten, um Schadensersatzforderungen und den Verdacht<br />
der Schleichwerbung von vornherein zu unterbinden.<br />
Der Test<br />
Gut oder schlecht ist bei Tests die zentrale Frage. Die Auswahl<br />
der <strong>Pro</strong>dukte, das Testverfahren und die Bewertungsmaßstäbe<br />
erfordern besondere Sachkenntnis. Für die Berichterstattung<br />
hat der Bundesgerichtshof klare Regeln festgelegt: Der Leser<br />
muss die einzelnen Kriterien für das Ergebnis erkennen können.<br />
Die Bilder aller getesteten <strong>Pro</strong>dukte müssen gleich groß sein,<br />
alle farbig oder alle schwarz-weiß. Nur der Testsieger sowie die<br />
Plätze zwei und drei dürfen prominenter dargestellt werden.<br />
Die Restaurant-/Reisekritik<br />
Bei Restaurantbewertungen sollte sich der Journalist vorher einen repräsentativen<br />
Überblick über Angebot, Qualität und Service verschaffen.<br />
Sein Urteil muss auf einer breiten Basis von Eindrücken beruhen. Dabei<br />
ist eine wahrheitsgemäße Berichterstattung gewünscht. Vermeiden sollte<br />
man Verallgemeinerungen ebenso wie Behauptungen und willkürliche<br />
Schlussfolgerungen, stattdessen persönliche Eindrücke schildern und die<br />
(erkennbare!) eigene Meinung mitteilen.<br />
Erstmals aufgeweicht<br />
Nicht nur im Printbereich, auch für Film- und Fernsehen<br />
gibt es bestimmte Auflagen bei <strong>Pro</strong>duktwerbung.<br />
Die in Deutschland bisher zumindest in der<br />
Theorie streng gehandhabte Trennung von <strong>Pro</strong>gramm<br />
und Werbung ist im 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag<br />
erstmals gelockert worden.<br />
Grundsätzlich gilt: Wer über <strong>Pro</strong>dukte und Dienstleistungen<br />
schreibt, muss das neutral, sachlich und sachkundig tun.<br />
Wie nah eine Redaktion an die werbende Darstellung herankommt,<br />
hängt von der Art der Zeitschrift ab. Vor allem in<br />
Fachtiteln erwarten die Leser <strong>Pro</strong>duktberichte, auch positive.<br />
Doch auch diese sollten sachlich begründet werden. Wichtig<br />
ist die Wortwahl – Lob und Kritik müssen anhand objektiver<br />
Kriterien für den Leser nachvollziehbar sein.<br />
Der König des <strong>Pro</strong>duct Placement: Daniel<br />
Craig alias James Bond.<br />
<strong>Pro</strong>duct Placement, die bezahlte <strong>Pro</strong>duktplatzierung, ist zwar weiterhin grundsätzlich verboten,<br />
wird jedoch durch zahlreiche Ausnahmen aufgeweicht: Privatsender dürfen in Filmen, Serien,<br />
Sportsendungen und Sendungen der „leichten Unterhaltung“ <strong>Pro</strong>dukte zeigen, öffentlich-rechtliches<br />
Fernsehen nur bei angekauften Formaten. Unentgeltliche <strong>Pro</strong>duktplatzierungen, sogenannte<br />
<strong>Pro</strong>duktbeistellungen, sind im privaten wie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur in<br />
Nachrichten, Sendungen zum politischen Zeitgeschehen, in Ratgeber- und Verbrauchersendungen<br />
sowie in Kindersendungen verboten. Auf eine <strong>Pro</strong>duktplatzierung muss immer eindeutig hingewiesen<br />
werden – zu Beginn und am Ende einer Sendung, sowie nach <strong>jeder</strong> Werbepause. Werden<br />
diese Vorgaben nicht eingehalten, spricht man von Schleichwerbung.<br />
Rankings<br />
Verwandt mit den <strong>Pro</strong>duktberichten sind die<br />
Ranglisten. Für Rankings gilt gleichermaßen<br />
die Prüfung nach Richtig- und Sachlichkeit.<br />
Neue <strong>Pro</strong>dukte vorstellen<br />
Häufig werden <strong>Pro</strong>dukte nur vorgestellt,<br />
weil sie neu sind. Für den<br />
Leser sollte dann erkennbar sein,<br />
warum gerade dieses <strong>Pro</strong>dukt<br />
ausgewählt wurde. Der Journalist<br />
muss dafür einen journalistischen<br />
Grund oder Anlass nennen. Wird<br />
das vorgestellte <strong>Pro</strong>dukt von<br />
mehreren Dienstleistern angeboten,<br />
sollten alle anderen wichtigen<br />
Hersteller genannt und nicht willkürlich<br />
unterschlagen werden.<br />
Foto: DDP<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Medienfachverlag<br />
Rommerskirchen<br />
Mainzer Straße 16-18,<br />
53424 Remagen-Rolandseck,<br />
Tel.: 02228/931-150,<br />
Fax: 02228/931-137<br />
Redaktion<br />
Katharina Skibowski<br />
(V.i.S.d.P.),<br />
Verena Breitbach,<br />
Lena Höflich,<br />
Stefanie Huland<br />
Tanja Tschurer.<br />
Homepage<br />
www.procampuspresse.de