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Göschenhaus-Journal 3/2012

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mit ihren Namen auch eine Verbindung zu positiven Werten wie das Streben nach<br />

Menschlichkeit, Bildung und Selbstbestimmung hergestellt werden kann, bewog uns die Idee, an<br />

den Aufenthalt von Johann Gottfried Seume und Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld in<br />

Altenhain um 1800 zu erinnern, in die Tat umzusetzen. So bot uns die 210jährige Wiederkehr<br />

der Wanderung nach Syrakus einen willkommenen Anlass am Sonnabend, den 12. Mai <strong>2012</strong> am<br />

Vereinshaus „Alte Schule“ in Altenhain eine Erinnerungstafel feierlich zu enthüllen.<br />

Dass das Thema dieser Veranstaltung weit über Altenhain hinaus interessierte, wurde dadurch<br />

deutlich, dass Altenhainer Besucher in der Minderzahl waren. Begonnen wurde mit der<br />

feierlichen Enthüllung der Tafel durch Volker Killisch. Als Initiator lag es an ihm, einige Worte<br />

zur Idee und deren Ausführung zu sagen. Zur Tafel hatte er selbst die Textvorlage beigesteuert,<br />

der Dank ging an Eckhard Klöthe, der die Porträts von Seume und Schnorr nach historischen<br />

Vorlagen entwarf und seinem Sohn Jan, der die grafische Gestaltung übernahm. Die<br />

Finanzierung erfolgte aus dem Erlös der Schrottsammlung des Heimatvereins sowie Spenden der<br />

Firmen SEG – Standortentwicklungsgesellschaft und dem Dentallabor Schlegel, auch dafür<br />

vielen Dank.<br />

Natürlich lag es nah, auch das Gedicht zur<br />

Aufführung zu bringen, welches Seume mit „Zum<br />

sechsten August 1800 in Altenhain. - Love is the<br />

soul of life“ überschrieben hatte. Mit viel Charme<br />

wurde dieses gemeinsam von Maja Paola Kneschke<br />

und Friedericke Kamm vorgetragen.<br />

Für Seumes Verhältnisse ein kurzes Gedicht, da er<br />

gern sehr lange Werke schrieb. Aber auch dieses<br />

kurze Werk hat es in sich. Vor etwa 200 Jahren<br />

geschrieben, ist es für uns heute etwas schwer in<br />

Inhalt und Sprache zu verstehen. Doch mit<br />

eingehender Beschäftigung erkennt man, dass die<br />

Aussage des Gedichtes an Aktualität nichts verloren<br />

hat – „Die Liebe ist die Seele des Lebens“.<br />

Die beiden Rezitatoren:<br />

Maja Paola Kneschke und Friedericke Kamm<br />

vor der neuen Seume-Tafel<br />

(Fotos: Thea Haferkorn;<br />

Bildmontage: Volker Killisch)<br />

Im Anschluss wurde von Thorsten Bolte, vom Seume-Verein „ARETHUSA“ e.V. Grimma und<br />

dem <strong>Göschenhaus</strong> Grimma-Hohnstädt, unter der Überschrift „Eine Freundschaft – Seume und<br />

Schnorr in Altenhain“, die Umstände, die die Beiden hierher führten näher erläutert. Wir<br />

konnten viel über Seumes Leben, seine Bekanntschaften und Zufälle erfahren, die auch mehrmals<br />

Altenhain berührten. So Seumes Beziehungen zur Familie von Hohenthal und dann die erste<br />

Begegnung Seumes mit von Bissing bei Göschen in Hohnstädt. Völlig unerwartet mussten die<br />

Altenhainer zwei Nachrichten verdauen – „eine Gute und eine weniger Gute“. Die Gute, aber<br />

leider bisher nicht nachgewiesen, auch der Verleger Georg Joachim Göschen wird Gast auf<br />

Rittergut Altenhain gewesen sein. Die weniger Gute: alles deutet darauf hin, dass das Gedicht<br />

nicht in Altenhain geschrieben wurde: 1. - die Länge des Gedichtes, weist auf eine Beilage eines<br />

Briefes, der wahrscheinlich aus Anlass eines Jubiläums innerhalb der Familie von Bissing<br />

geschrieben wurde, 2. - der 6. August war im Jahr 1800 ein Mittwoch, auch damals ein<br />

Arbeitstag für Seume - also kein Tag, an dem er einem Fest beiwohnen konnte. Und die<br />

Überschrift scheint beide Argumente zu bestätigen: „Zum sechsten August 1800 in Altenhain<br />

…“ – zugleich scheint es aber genau diesen Umständen zu verdanken sein, dass diese<br />

Formulierung in der Gesamtausgabe der Werke Seumes zu finden ist. Der Erstdruck des<br />

10 © <strong>Göschenhaus</strong> Grimma-Hohnstädt und Seume-Verein „ARETHUSA“ e. V. Grimma <strong>2012</strong>

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