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Göschenhaus-Journal 3/2012

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Eine Freundschaft.<br />

Johann Gottfried Seume und Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld<br />

in Altenhain<br />

Vortrag am 12. Mai <strong>2012</strong> um 14 Uhr in Altenhain von Thorsten Bolte<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Seume-Freunde!<br />

Vier Namen und ein Gedicht in einem sächsischen Dorf: darüber möchte ich heute<br />

reden.<br />

1. Hohenthal<br />

In der Liste der ehemaligen Rittergutsbesitzer in Altenhain taucht ab 1742 der Name<br />

Theodor August Freiherr von Hohenthal (1705-1783) auf. So wenig vielleicht dieser<br />

Name in der breiten Öffentlichkeit etwas bedeutet, so hellhörig werden Seume-Freunde:<br />

ein Neffe dieses Hohenthals ist Friedrich Wilhelm von Hohenthal (1742-1819), der<br />

entscheidende Förderer des jungen Seume. 1 Er finanzierte die Schulausbildung und auch<br />

den Universitätsbesuch – oder genauer die beiden Universitätsbesuche – des späteren<br />

Spaziergängers nach Syrakus. Eine erkennbare Beziehung des Seume-Förderers Friedrich<br />

Wilhelm von Hohenthal zu seinem Onkel Theodor August in Altenhain ist nicht zu<br />

erkennen. Auch Seume wird Altenhain nicht in Bezug zu seinem Gönner setzen. Doch<br />

auf Umwegen kommen wir dann doch wieder nach Altenhain. Theodor August, der vier<br />

Töchter hatte, übergibt seiner Tochter Gertraude Gräfin von Brühl 1777 das Altenhainer<br />

Rittergut als Erbteil. Die jüngste Schwester, Augusta Carolina Wilhelmina Freiin von<br />

Hohenthal (*1744) heiratet den preußischen Major Friedrich Leopold von Bissing (1723-<br />

1790). Als Gertraude Gräfin von Brühl 1783 stirbt, übernimmt der Vater Theodor August<br />

von Hohenthal wieder das Altenhainer Gut, doch er stirbt noch im selben Jahr.<br />

Handstreichartig übernimmt nun der Schwiegersohn Friedrich Leopold von Bissing<br />

das Gut in Altenhain und bis 1802 werden nun die von Bissings die Geschicke des<br />

Dorfes maßgeblich prägen. Als dann Friedrich Leopold 1790 stirbt, übernimmt sein<br />

Sohn, Hans August von Bissing das Gut, und nun sind wir wieder mitten drin in dem<br />

Beziehungsgeflecht Seume – Schnorr – Altenhain. Am Schluss dieses Abschnitts sei<br />

vermerkt: der 1771 geborene Hans August von Bissing war – ich hoffe ich habe richtig<br />

„gerechnet“ – der Großneffe des Seume-Förderers Friedrich Wilhelm von Hohenthal.<br />

2. Hans August von Bissing<br />

Im Gothaischen genealogischen Taschenbuch von 1863 2 heißt es über Hans August von<br />

Bissing: Hans August RFrhr von Bissing, geb. 5. Aug. 1771 (des 10. Dec. 1790 † RFrhrn<br />

Friedrich Leopold, k. Preuß. Majors im Leib-Cuir.-Reg., Sohn), Erbherr auf Altenhayn in<br />

Sachsen, Tümpling an der Saale, Braunsdorf und Langenau im Erzgebirge, desgleichen der<br />

Herrschaft Thomaswalde mit Lichtenau und Haidau, der Güter Ober- und Nieder-Berberg bei<br />

Marklissa, wie der Herrschaft Bielau mit Mohrau und Steinhübel in Schlesien, k. Preuß. Oberst<br />

und 1813-1816 Commandeur eines preuß. Cav.-Reg., verm. mit Auguste geb. von Gröna († 8.<br />

April 1841).<br />

1 Der Vater Friedrich Wilhelm von Hohenthal war Carl Ludwig Freiherr von Hohenthal (1704-1748), ein früh<br />

verstorbener Bruder des Rittergutsbesitzers Theodor August von Hohenthal.<br />

2 Der Titel lautet genau: Gothaisches|genealogisches|Taschenbuch|der|freiherrlichen Häuser|auf das Jahr|1863.|<br />

Dreizehnter Jahrgang.|Gotha, bei Justus Perthes. Das folgende Zitat ist auf S. 63 zu finden.<br />

12 © <strong>Göschenhaus</strong> Grimma-Hohnstädt und Seume-Verein „ARETHUSA“ e. V. Grimma <strong>2012</strong>

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