How NOT to do it! - Klinische Psychologie und Psychotherapie
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Joachim Kosfelder<br />
ken — <strong>und</strong> der unvermeidlichen Insignifikanz... <strong>und</strong> der nächsten... <strong>und</strong> der nächsten...<br />
Wichtiger aber noch als die im Wortsinne erschöpfende Wiedergabe von Nicht-<br />
Ergebnissen ist aber ihre Interpretation. Eine nicht signifikante Korrelation darf nicht<br />
nur, sie muß als Beweis eines nicht vorhandenen Zusammenhangs verstanden werden,<br />
ungeachtet der realen Chance ihrer Bestätigung (beispielsweise bei kleinen<br />
Stichproben). Interpretieren heißt deuten, <strong>und</strong> gerade bei traumhaften Nicht-Signifikanzen<br />
bieten sich waghalsige Traum-Deutungen wirklich an.<br />
Die Art der Deutung ist dann Haltungssache, wie überhaupt der Umgang m<strong>it</strong> „Bef<strong>und</strong>en“<br />
eine Sache der Geisteshaltung ist. Kr<strong>it</strong>isch-mißtrauische Geister werden in<br />
der „verweigerten“ Unterschiedlichke<strong>it</strong> zweier Behandlungsgruppen unbewußte Widerstände<br />
<strong>und</strong> aggressive Impulse der Behandelten, der Behandelnden oder auch der<br />
Daten erkennen. Hingegen ist für wahrhaft Erleuchtete jedes Ergebnis ein Fingerzeig<br />
jenes höheren Wesens, das die Geschicke der Statistikprozeduren in den Speicherbausteinen<br />
aller Rechner bestimmt. Eine Sichtweise, die von geistlosen Rationalisten,<br />
welche jeglicher Huldigung einer binären Gotthe<strong>it</strong> der SIM-Module abhold sind,<br />
nicht geteilt werden kann.<br />
Idealerweise geschieht eine Interpretation natürlich nicht <strong>do</strong>rt, wo es alle erwarten,<br />
im Diskussionskap<strong>it</strong>el, sondern an jedem beliebigen anderen Ort. Lediglich für alle<br />
diejenigen, die ihrer Zwanghaftigke<strong>it</strong> bisher ungenügend Herr oder Frauchen geworden<br />
sind, kann dies in begründeten Ausnahmefällen auch im Diskussionsteil erfolgen:<br />
7. Diskussion <strong>und</strong> Schlußfolgerungen<br />
7.1 Wie ich immer schon wußte, warum nichts herauskommen konnte<br />
Nun ist es – endlich! – Ze<strong>it</strong> für die se<strong>it</strong> dem Vordiplom gepflegte Sammlung der besten<br />
Exhaurierungsstrategien. Hier zeigt sich, ob wir die in der kogn<strong>it</strong>iven Therapieausbildung<br />
trainierte Fähigke<strong>it</strong>, so ziemlich jeden Gedanken in sein vollständiges<br />
Gegenteil zu „konnotieren“, geschickt einzusetzen vermögen. M<strong>it</strong> zwei, drei Zusatzannahmen<br />
lassen sich die unbestätigten Hypothesen nicht nur trotzdem halten, sondern<br />
sogar erhärten! Jetzt darf ich die Karten auf den Tisch legen, wonach bei diesem<br />
Vorgehen in dieser Stichprobe nun wirklich nichts anderes zu erwarten war. M<strong>it</strong> einem<br />
Nebensatz läßt sich tiefe Nachsicht m<strong>it</strong> der LeserIn ausdrücken, die, m<strong>it</strong> mäßiger<br />
intellektueller Begabung ausgestattet, dies nicht vorherzusehen wußte.<br />
7.2 Aus-Blick<br />
Schließlich ist es sowe<strong>it</strong>. Wir stehen vor dem absoluten Aus, kein Verlag der Erde<br />
wird eine solche Arbe<strong>it</strong> veröffentlichen, die beteiligten Inst<strong>it</strong>utionen werden jeder