25.02.2013 Aufrufe

Kunststoff-Technik par excellence: Eifler setzt auf Partnerschaft

Kunststoff-Technik par excellence: Eifler setzt auf Partnerschaft

Kunststoff-Technik par excellence: Eifler setzt auf Partnerschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 1<br />

2008<br />

enervision<br />

Informationen für Geschäftskunden der Stadtwerke Bielefeld<br />

<strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong> <strong>par</strong> <strong>excellence</strong>:<br />

<strong>Eifler</strong> <strong>setzt</strong> <strong>auf</strong> <strong>Partnerschaft</strong><br />

• forum<br />

Die Beschlüsse von<br />

Meseberg: Was bringt<br />

das IEKP? S. 3<br />

• service<br />

Die SchücoArena bekommt<br />

eine weitere Photovoltaikanlage<br />

S. 6<br />

• serie<br />

Die Chancen der Erneuerbaren<br />

Energien: Beispiel<br />

Photovoltaik S. 7<br />

• intern<br />

Stadtwerke Bielefeld<br />

präsentieren sich <strong>auf</strong> der<br />

E-world in Essen S. 8


enervision | editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zwei Themen stehen ganz oben <strong>auf</strong> der Tagesordnung, wenn es um<br />

Energienutzung geht: Effizienz und der Einsatz Erneuerbarer Energien.<br />

Die europäische und die deutsche Politik machen ehrgeizige Vorgaben.<br />

In Wissenschaft und Wirtschaft gibt es viel versprechende Initiativen,<br />

und die besten Aussichten bestehen wohl, wenn Unternehmen und<br />

Hochschulen eng verzahnt arbeiten. Effizienz und erneuerbare Energien<br />

– letztlich kommt es <strong>auf</strong> ihre Umsetzung in der Praxis an. Hier sehen wir<br />

als Stadtwerke Bielefeld eine unserer wichtigsten Aufgaben. Wir vermit-<br />

teln Know-how, fördern Projekte, bieten innovative Dienstleistungen<br />

und investieren am Standort Bielefeld in die Zukunft. Unser Geschäfts-<br />

kundenmagazin EnerVision hält Sie <strong>auf</strong> dem L<strong>auf</strong>enden.<br />

Holger Mengedodt<br />

Bereichsleiter Markt und Kunde<br />

Fristen für Steuerermäßigung<br />

Viele Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes können Steuern<br />

s<strong>par</strong>en, wenn sie als energieintensiv<br />

eingestuft werden. Dazu gibt es verschiedene<br />

Antrags- und Nachweis -<br />

fristen, die in nächster Zeit abl<strong>auf</strong>en.<br />

Beispielsweise muss der Antrag <strong>auf</strong><br />

eine Reduzierung der EEG-Abgabe<br />

nach §16 EEG jährlich bis zum 30. Juni<br />

an das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle gestellt wer -<br />

den. Allen Unternehmen mit Infor -<br />

ener2 |<br />

ma tionsbedarf zu Steuer- und Abga -<br />

benermäßigungen steht die CEC<br />

Energieconsultung, ein Tochterunternehmen<br />

der Stadtwerke Bielefeld,<br />

prüfend und beratend zur Seite. Auf<br />

Wunsch erstellt die CEC auch die<br />

erforderlichen Berechnungsunter -<br />

lagen für die zuständige Behörde.<br />

Kontakt: CEC Energieconsulting<br />

Tel. (0 52 23) 821-4970<br />

Fax (0 52 23) 821-4979<br />

Ihr Kontakt<br />

Kay-Uwe Schneider<br />

Vertrieb Geschäftskunden<br />

Tel. (05 21) 51-74 31<br />

kay-uwe.schneider@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Thomas Monkenbusch<br />

Key-Account-Management<br />

Tel. (05 21) 51-43 99<br />

thomas.monkenbusch@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Olaf Strothmann<br />

Geschäftskunden-Management<br />

Tel. (05 21) 51-74 30<br />

olaf.strothmann@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Joachim Krause<br />

Gewerbekunden-Vertrieb<br />

Tel. (05 21) 51-44 01<br />

joachim.krause@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Christian Kracht<br />

Marketing und Energiedienstleistungen<br />

Tel. (05 21) 51-78 83<br />

christian.kracht@stadt werke-bielefeld.de


Der Ort Meseberg ist zum Synonym für die energiepolitischen Pläne<br />

der Bundesregierung geworden. Das dort vom Kabinett konzipierte<br />

Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP) ist inzwischen in Gesetz -<br />

entwürfe eingeflossen. EnerVision fasst das Wichtigste zusammen.<br />

Was bringen die Energiepläne der Bundesregierung?<br />

Meseberg und die Zukunft<br />

In allen Bereichen der Energienutzung<br />

sollen regenerative Energien und die<br />

effiziente Kraft-Wärme- Kopp lung ihre<br />

Anteile weiter erhöhen und so zur<br />

CO2-Reduktion beitragen. Dazu sieht<br />

das IEKP verschiedene gesetzliche Regelungen<br />

bzw. deren Novellierung vor.<br />

Biogas ins Erdgasnetz<br />

Die Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz<br />

soll erleichtert werden. Bis<br />

2020 strebt die Politik eine Einspeisemenge<br />

von sechs Milliarden Kubikmeter<br />

pro Jahr an. Der Einsatz von Biogas<br />

vermindert die Abhängigkeit von importiertem<br />

Erdgas. Die Netzbetreiber<br />

unterstützen den Plan, fordern allerdings,<br />

dass sie die entstehenden Kos -<br />

ten für die Einspeisung über die Netzentgelte<br />

refinanzieren können.<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

Bei der Stromerzeugung liegt die Zielmarke<br />

für 2020 bei 25 bis 30 Prozent<br />

Anteil der Erneuerbaren Energien. Derzeit<br />

stammen in Deutschland rund 16<br />

Prozent aus regenerativen Quellen. Die<br />

Vergütung des Stroms wird künftig<br />

stärker sinken als bisher geplant. Zu-<br />

dem gibt es Überlegungen, den freien<br />

Handel mit EEG-Strom zu ermöglichen.<br />

EEWärmeG<br />

Mit dem Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz<br />

sollen regenerative Quellen<br />

im Wärmemarkt bis 2020 einen Anteil<br />

von 14 Prozent erreichen. In Neubauten<br />

und bei Grundsanierungen wird es<br />

Pflicht, einen Teil der Wärme aus Solarthermie,<br />

Erdwärme oder Biomasse zu<br />

beziehen. Als Alternative ist auch Nahbzw.<br />

Fernwärme zulässig, die aus Kraft-<br />

Wärme-Kopplungs-Anlagen stammt.<br />

Aus technischen Gründen oder in Härtefällen<br />

können Eigentümer eine Befreiung<br />

beantragen. Ausnahmen sieht<br />

der Entwurf z. B. für Zelte, Treibhäuser<br />

oder bestimmte Betriebsgebäude vor.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Die Förderung von Anlagen, die zugleich<br />

Strom und Wärme erzeugen,<br />

wird <strong>auf</strong> ein Volumen von 750 Mio. Euro<br />

erhöht und beispielsweise auch <strong>auf</strong><br />

größere Anlagen und Wärmenetze ausgedehnt.<br />

Allerdings gibt es im KWKG<br />

keine Zielmarke für den künftigen<br />

Anteil an der Stromerzeugung.<br />

forum | enervision<br />

Standpunkt<br />

Friedhelm Rieke, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Bielefeld<br />

»Die regenerativen Energien<br />

sind neben mehr Effizienz der<br />

beste Weg, um langfristig Kos -<br />

ten zu senken und das Klima<br />

zu entlasten. Wir haben die<br />

Chance, von Energieimporten<br />

weniger abhängig zu sein und<br />

zugleich neue wirtschaftliche<br />

Impulse zu geben. Doch der<br />

Weg ist lang. Die Initiativen<br />

des Gesetzgebers sind im Prinzip<br />

richtig, aber sie können nur<br />

die Richtung vorgeben. Eine<br />

grundlegende Veränderung<br />

unserer Energieerzeugung<br />

und -nutzung ist nötig, aber<br />

sie gelingt nur, wenn wir sie<br />

als gesellschaftliche Aufgabe<br />

annehmen, wenn wir klug und<br />

mutig investieren.«<br />

Lesen Sie zum Thema<br />

Erneuerbare Energien auch<br />

die Seiten 6/7 dieser<br />

Ausgabe.<br />

Über weitere Projekte der<br />

Stadtwerke Bielefeld werden<br />

wir in einer Sonderausgabe<br />

der EnerVision ausführlich<br />

berichten.<br />

| 3


enervision | porträt<br />

Modernste Fertigung von <strong>Kunststoff</strong>bauteilen – das ist die Welt der Firma <strong>Eifler</strong> <strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong> (EKT) in Bielefeld.<br />

Rund 95 Mitarbeiter produzieren Bauteile insbesondere für Miele-Spülmaschinen, aber auch für andere renomierte<br />

Unternehmen in ganz Deutschland und dem europäischen Ausland. Mehr als 700.000 Geschirrspüler werden jedes<br />

Jahr von EKT mit Frontblenden, Geschirrkörben und technischen <strong>Kunststoff</strong>teilen ausgestattet.<br />

<strong>Eifler</strong> <strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong> in Bielefeld<br />

Alles aus einem (Spritz-)Guss<br />

4 |<br />

Als der Namensgeber des Unternehmens,<br />

Dieter <strong>Eifler</strong>, im Jahr 2005 die<br />

Firma von der insolventen IBS Brocke-<br />

Gruppe übernahm, bewies er ein<br />

feines Näschen: Als eigenständiger<br />

Produktionsbetrieb hatte die Firma<br />

durch den Konkurs des Mutterkonzerns<br />

lediglich organisatorische<br />

Schwierigkeiten und konnte sofort<br />

die Spezialproduktion für den Hauptkunden<br />

Miele erfolgreich sichern und<br />

ausbauen. Heute <strong>setzt</strong> EKT über 10<br />

Millionen Euro jährlich mit Miele um<br />

– eine <strong>Partnerschaft</strong>, die sich für beide<br />

Seiten bes tens bewährt hat.<br />

<strong>Partnerschaft</strong> ist auch der prägende<br />

Begriff für die Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Unternehmen<br />

EKT und den Stadtwerken Bielefeld:<br />

»In den Stadt werken hatten wir von<br />

Anfang an einen sehr verlässlichen<br />

und fairen Partner, der unsere Firma<br />

von den schwierigen Anfangszeiten<br />

bis heute sehr vertrauensvoll unterstützt<br />

und begleitet«, sagt Volker<br />

Scheffels, Geschäftsführer von EKT.<br />

Nicht nur Energie ist wichtig<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>-Spritzgießmaschinen<br />

bei EKT – jede im Wert von mehreren<br />

Hunderttausend Euro – sind energiehungrige<br />

Maschinen, denn das zu<br />

verarbeitende <strong>Kunststoff</strong>granulat<br />

muss nicht nur stark erhitzt, sondern<br />

auch mit hohem Druck in die Formen<br />

gespritzt werden. »Da ist ein funktionierendes<br />

Energiemanagement<br />

natürlich Gold wert«, weiß Volker<br />

Scheffels. Doch bei der Energie hört


porträt | enervision<br />

Bei <strong>Eifler</strong> <strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong> werden Bauteile in über 3.000 Varianten hergestellt. Die Spritzgießmaschinen erzeugen Zuhaltekräfte von bis zu 650 Tonnen und decken<br />

den gesamten Produktionsbereich von der einfachen <strong>Kunststoff</strong>schraube bis hin zum plasmabehandelten Geschirrkorb ab. Marko Dreskrüger (Stadtwerke Bielefeld)<br />

sowie Detlef Neumann (k<strong>auf</strong>männischer Angestellter EKT) und Volker Scheffels (Geschäftsführer EKT) zeigen im Bild rechts den <strong>Kunststoff</strong>-Sumpf eines Geschirrspülers.<br />

der Stadtwerke-Service für EKT längst<br />

nicht <strong>auf</strong>: »Regelmäßige Routinen sind<br />

für uns selbstverständlich«, sagt Marko<br />

Dreskrüger, Key-Account-Manager<br />

bei den Stadtwerken Bielefeld. »Wir<br />

stimmen uns eng mit unserem Kunden<br />

EKT ab, so dass wir immer wieder<br />

gemeinsame Verbesserungsmöglichkeiten<br />

finden!« Natürlich wird dabei<br />

auch über Stromlieferungen und<br />

Contracting gesprochen, doch der gemeinsame<br />

Fokus ist noch viel breiter,<br />

so Volker Scheffels: »Mit den Stadtwerken<br />

Bielefeld haben wir bereits<br />

Lösungen im Bereich Druck luft und<br />

Klimageräte gefunden. Derzeit überlegen<br />

wir, unsere Telefonanlage gemeinsam<br />

zu modernisieren.« Und<br />

auch die Stadtwerke wissen, was sie<br />

an ihrem Kunden haben: »EKT ist ein<br />

attraktiver Kunde, den sicher auch<br />

die Mitbewerber gerne bedienen<br />

würden«, weiß Marko Dres krüger.<br />

»Deshalb freut uns die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit über viele Jahre<br />

hinweg ganz besonders, denn das ist<br />

ja auch ein Zeichen der gemeinsamen<br />

Wertschätzung!«<br />

Enge Zusammenarbeit mit Miele<br />

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

ist für die <strong>Kunststoff</strong>spezialisten<br />

bei EKT Grundprinzip: Auch mit dem<br />

Hauptkunden Miele verbindet EKT<br />

eine langjährige und sehr enge Zusammenarbeit.<br />

Volker Scheffels: »Das<br />

beginnt schon bei der Entwicklung bis<br />

hin zu den serientauglichen Produkten.<br />

Somit stützt sich unser Kunde schon<br />

in einem sehr frühen Planungsstadium<br />

<strong>auf</strong> unser Know-how.« Ein<br />

weiteres Beispiel ist der Bau kompletter<br />

Produktbaugruppen wie dem Handgriff<br />

eines speziell für den US- Markt<br />

neu entwickelten Miele-Staubsaugers,<br />

der aus zwei unterschiedlichen<br />

<strong>Kunststoff</strong>en in einem Spritzgießwerkzeug<br />

gefertigt wird und auch<br />

komplett unter EKT-Verantwortung<br />

entwickelt wurde.<br />

Nutzen für alle Beteiligten<br />

»Natürlich binden wir uns sehr stark<br />

an einen Kunden, doch das ist ja in<br />

beiderseitigem Interesse«, sagt auch<br />

Detlef Neumann, k<strong>auf</strong>männischer<br />

Angestellter bei EKT. »Genauso setzen<br />

wir volles Vertrauen in unsere anderen<br />

Partner, eben auch die Stadtwerke<br />

Bielefeld, die uns schon seit Jahren<br />

<strong>par</strong>tnerschaftlich verbunden sind.«<br />

Der Nutzen aus der guten Zusam -<br />

menarbeit reicht noch viel weiter:<br />

EKT ist seit Jahren IHK-Ausbildungsbetrieb<br />

und schafft Jobs für die<br />

Menschen der Region.<br />

<strong>Eifler</strong>: Ideen und Lösungen aus <strong>Kunststoff</strong><br />

Die <strong>Eifler</strong> <strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong> GmbH & Co. KG ist ein<br />

Spezialanbieter für <strong>Kunststoff</strong>teile aller Art. Ein Produktionsschwerpunkt<br />

ist die Herstellung von Komponenten<br />

für Geschirrspüler und Staubsauger.<br />

Das <strong>Eifler</strong>-Produktionsprogramm umfasst das<br />

Spritz gießen, Lasern, Bedrucken, Fräsen, Schweißen,<br />

Plasmabehandlung und die Montage von <strong>Kunststoff</strong>teilen<br />

für Geschirrspüler, Staubsauger, Waschmaschinen<br />

und Wäschetrockner, sowie Automobilteilen<br />

und Montagegruppen für die Baubranche.<br />

Die standortnahe Lagerhaltung, Kommissionierung<br />

bis hin zur »Just-in-Time« oder »Just-in-Sequence«-<br />

Lieferung an die internationalen Kunden runden<br />

den Gesamtprozess ab. Insgesamt besitzt EKT 3.800<br />

Quadratmeter Produktions- und 2.200 Quadratmeter<br />

Lagerfläche in Bielefeld. Speziell im Bereich Spritzgießen<br />

gehören Verfahren wie Ein-Komponenten, Zwei-<br />

Komponenten, Folienhinterspritzen und Insert-<br />

Moulding zum Portfolio des Unternehmens. EKT<br />

verfügt über einen eigenen Re<strong>par</strong>aturwerkzeugbau<br />

für die Instandhaltung und präventive Wartung der<br />

Spritzgießwerkzeuge, die über einen sehr hohen<br />

Spezifikationsstandard weltweit eingek<strong>auf</strong>t werden.<br />

Insgesamt arbeiten rund 95 Mitarbeiter im Werk<br />

Bielefeld. Jedes Jahr fertigt <strong>Eifler</strong> <strong>Kunststoff</strong>-<strong>Technik</strong><br />

Produktgruppen für bis zu 700.000 Miele-Geschirrspülmaschinen.<br />

www.eifler-kt.de<br />

| 5


enervision | service<br />

Erneuerbare Energien in der Praxis – Eine Serie zu Engagement und Leistungen der Stadtwerke Bielefeld<br />

Bielefeld punktet in der Solarbundesliga<br />

In dieser Konkurrenz gibt es nur Heimspiele und keine echten Verlierer: Die Solarbundesliga zeigt, welche Städte<br />

bei der Solarstromerzeugung ein hohes Niveau erreicht haben. Während Bielefeld mit Rang 10 im Bund und Platz 2<br />

in NRW bereits gut im Rennen liegt, wird in der SchücoArena ein starker Konter gestartet: Die Partner Arminia<br />

Bielefeld, Schüco und Stadtwerke Bielefeld vollenden den Stadionneubau mit einem Photovoltaikdach.<br />

Mit der Haupttribüne Ost wird das<br />

Stadionrund der SchücoArena geschlossen<br />

und der letzte Schritt zu<br />

einem hochmodernen Fußballstadion<br />

vollzogen. Die Arena gehört dann zwar<br />

nicht zu den ganz großen, aber zu den<br />

innovativsten Austragungsorten für<br />

Bundes ligaspiele.<br />

Die Überdachung der Zuschauerränge<br />

wird aus einer 1.420 Quadratmeter<br />

großen Glasfläche bestehen, in die<br />

800 Photovoltaikmodule einge<strong>setzt</strong><br />

sind. Diese Glas-in-Glas-Module fertigt<br />

Schüco im Aachener Werk nach Maß.<br />

Das neue Tribünendach wird trans<strong>par</strong>ent<br />

sein, eine offene Atmosphäre<br />

erzeugen und durch eine Teilverschat-<br />

Nahansicht der in Glas eingefassten Module<br />

6 |<br />

tung Schutz vor der Sonneneinstrahlung<br />

bieten. So sorgt die Photovoltaikanlage<br />

aus Sicht der Zuschauer für<br />

angenehmes Klima und aus Sicht des<br />

Klimas für eine erfreuliche Entlastung:<br />

Rund 20 Prozent des von Arminia<br />

Bielefeld benötigten Stroms kann das<br />

Stadion künftig mit seinen beiden<br />

Solaranlagen erzeugen. Die Leistung<br />

liegt insgesamt bei 220 Kilowattpeak<br />

(kWp), 112 kWp entfallen <strong>auf</strong> die neue<br />

Anlage, der Rest <strong>auf</strong> die im Jahr 2000<br />

installierte Anlage <strong>auf</strong> dem Dach der<br />

Südtribüne. Pro Jahr können – durchschnittliches<br />

ostwestfälisches Wetter<br />

vorausge<strong>setzt</strong> – von der SchücoArena<br />

aus gut 200.000 Kilowattstunden<br />

Strom ins Netz der Stadtwerke Bielefeld<br />

Netz GmbH eingespeist werden.<br />

Bewährte Kooperation<br />

Die erste PV-Anlage <strong>auf</strong> der Schüco -<br />

Arena ist ebenfalls in Zusammenarbeit<br />

des Herstellers Schüco und des<br />

Betreibers Stadtwerke Bielefeld entstanden.<br />

Seit Jahren dient die Anlage<br />

Schülergruppen, die im Unterricht<br />

regenerative Energien behandeln, als<br />

Ziel für Exkursionen, wie Stadtwerke-<br />

Geschäftsführer Friedhelm Rieke bei<br />

einer Pressekonferenz betonte: »Das<br />

Stadion ist ein idealer Ort, um erneuerbare<br />

Energien voranzutreiben und<br />

sie für die Menschen erfahrbar zu<br />

machen.« Mit Blick <strong>auf</strong> das neue Projekt<br />

sagt Rieke: »Wir sind froh über<br />

die starke <strong>Partnerschaft</strong> mit Schüco<br />

und Arminia.«<br />

Für Schüco-Geschäftsführer Dirk<br />

U. Hindrichs ist der Stadionneubau<br />

ein wichtiges Referenz objekt: »Die<br />

Haupttribüne Ost kombiniert das<br />

Energies<strong>par</strong>en durch optimierte<br />

Fassaden mit der klimaneutralen<br />

Stromerzeugung und ist für Schüco<br />

ein optimaler Werbeträger.«<br />

Vorfreude ist auch bei Arminia-<br />

Geschäftsführer Roland Kentsch zu<br />

spüren: »Wir bekommen ein schönes,<br />

in sich geschlossenes Bauwerk.« Das<br />

sowohl optisch wie technisch neuartige<br />

Tribünendach wäre allerdings<br />

ohne die Unterstützung von Schüco<br />

und den Stadtwerken Bielefeld nicht<br />

realisierbar, betonte Kentsch.


Bilder unten: Eindrücke von der Pressekonferenz zum Stadionausbau<br />

sowie eine Reminiszenz an die alte Osttribüne. Foto rechts: Die Geschäftsführer der<br />

beteiligten Unternehmen präsentieren ein Element für das neue Stadiondach (von links<br />

nach rechts): Wolfgang Brinkmann und Friedhelm Rieke (Stadtwerke Bielefeld), Roland<br />

Kentsch (Arminia Bielefeld) und Dirk U. Hindrichs (Schüco)<br />

<strong>Technik</strong> wird effizienter und leichter einsetzbar<br />

Strom aus Photovoltaik<br />

Photovoltaikanlagen bestehen aus Modulen, die Sonnenstrahlung<br />

mit Hilfe des photoelektrischen Effekts in Gleichstrom umwandeln.<br />

Wechselrichter sorgen für eine Umwandlung in netzfähigen Wechselstrom,<br />

der in das allgemeine Stromnetz eingespeist wird. Durch<br />

den Einsatz von PV-Anlagen sinkt effektiv die Strommenge, die <strong>auf</strong><br />

konventionellem Weg erzeugt werden muss. In Deutschland hat<br />

die Photovoltaik 2006 eine Gesamtleistung von 3.000 Megawatt<br />

erreicht. Netzbetreiber wie die Stadtwerke Bielefeld Netz GmbH<br />

nehmen Strom aus regenerativen Quellen (neben der Sonne sind<br />

das Wind, Wasserkraft und Biomasse) ins Netz <strong>auf</strong> und vergüten<br />

ihn nach gesetzlich festgelegten Sätzen (s. Infokasten zum EEG).<br />

Die Photovoltaik ist auch im Nordwesten Deutschlands mit guten<br />

Erträgen einsetzbar. Die Statistik weist für Standorte wie Bielefeld<br />

oder Bremen eine Sonnenscheindauer aus, die nur 10 bis 15 Prozent<br />

unter Städten in Südddeutschland liegt. Die »Kraft« der Sonne<br />

beträgt bei klarem Wetter etwa 1.000 Watt pro Quadratmeter.<br />

Wenn die Sonne hinter Wolken verborgen ist, bleiben 300 Watt<br />

Bestrahlungsstärke, an trüben Wintertagen sinkt sie <strong>auf</strong> 100 Watt.<br />

Obwohl die neue PV-Anlage <strong>auf</strong> der Osttribüne der SchücoArena<br />

nicht nach Süden ausgerichtet ist, wird sie eine gute Leistungsbilanz<br />

haben, so Christian Kracht, Bereichsleiter Marketing und<br />

Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Bielefeld: »Die flache<br />

Konstruktion ermöglicht eine fast ganztätige Einstrahlung«. Die am<br />

Projekt beteiligten Experten sind sicher, dass die Anlage bei Inbetriebnahme<br />

die effizienteste <strong>auf</strong> einem Stadiondach ist.<br />

serie | enervision<br />

EEG fördert Solaranlagen<br />

Im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms<br />

(IEKP) wird die Bundesregierung das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz novellieren. Für die Photovoltaik bleibt die Förderung<br />

erhalten, aber die Vergütung sinkt.<br />

Der aktuelle Entwurf zur Novelle des EEG sieht unter anderem<br />

die Fortsetzung der Förderung von Solarstrom bis zum Jahr 2014<br />

vor. Die Vergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen soll ab<br />

2010 jährlich um 8 Prozent sinken (Degression). In diesem Jahr<br />

werden die Vergütungssätze nach dem geltenden EEG um 5 Prozent<br />

gesenkt. Das novellierte EEG soll zum 1. Januar 2009 in Kraft<br />

treten. Im Entwurf sind ab 2009 je nach Anlagentyp- und -größe<br />

Vergütungen von 32 bis 47,48 Cent pro Kilowattstunde geplant.<br />

Die Grundvergütung für Solarstrom (Freiflächenanlagen)<br />

beträgt laut Entwurf ab 2009 pro Kilowattstunde 32,0 Cent.<br />

Der Bonus für die Fassaden- bzw. Gebäudeintegration (5 Cent<br />

pro kWh) soll beibehalten werden. Für Strom aus Photovoltaik -<br />

anlagen an oder <strong>auf</strong> Gebäuden sieht der Entwurf folgende<br />

Vergütungssätze vor:<br />

■ bis 30 kW Spitzenleistung (kWpeak): 42,48 Cent<br />

■ bis 100 kWp: 40,36 Cent/kWh<br />

■ Solarstrom-Kraftwerke bis zu einer Leistung von einem<br />

Megawatt (MW): 39,9 Cent/kWh<br />

■ bei einer Leistung über einem MW: 34,48 Cent<br />

| 7


enervision | intern<br />

E-world: Innovation rund um Energie<br />

ener8 |<br />

Die Fachmesse »E-world energy & water« bot im Februar erneut das größte Informationsforum für<br />

Energiethemen in Europa. Unter den vielen Ausstellern waren auch die Stadtwerke Bielefeld präsent.<br />

Die Kernthemen: Alternative Energien und Kraftstoffe, Effizienz- und Kraftwerkstechnologien.<br />

Die achte »E-world energy & water«<br />

verzeichnete mehrere Rekorde: 460<br />

Aussteller aus 21 Ländern kamen<br />

nach Essen. Die Zahl der Fachbesucher<br />

stieg um 20 Prozent <strong>auf</strong> 15.900.<br />

Insbesondere international legte die<br />

E-world zu. Der Auslandsanteil der<br />

Besucher stieg von 14 <strong>auf</strong> 17 Prozent.<br />

Ein Drittel der ausländischen Besucher<br />

kam aus Nicht-EU-Ländern.<br />

Die E-world führte wieder viele<br />

Experten zusammen. Der 12. Fachkongress<br />

Zukunftsenergien bot in<br />

zahlreichen Vorträgen Einblicke in<br />

aktuelle Entwicklungen der Energietechnologie<br />

und in die Energieindustrie<br />

des Partnerlandes Schweiz.<br />

Kraftwerke der Zukunft?<br />

Auf welche Kraftwerkstypen können<br />

die Energieversorger morgen setzen?<br />

Wie bringt man Wirtschaftlichkeit<br />

und Klimaschutz <strong>auf</strong> einen Nenner?<br />

Das waren Kernfragen der Fachkonferenz<br />

Kraftwerkstechnik. Experten<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

stellten verschiedene Konzepte innovativer<br />

und hocheffizienter Kraftwerkstechnik<br />

zur Reduzierung von<br />

Treibhausgasen vor. Die Konferenz<br />

erörterte die Möglichkeiten der<br />

Abscheidung und Speicherung von<br />

Kohlendioxid.<br />

Weitere Veranstaltungen stellten<br />

die Rolle des Wasserstoffs in einer<br />

zukunftsfähigen Energiewirtschaft<br />

oder die Auswirkungen der ambitionierten<br />

Klimaschutzziele für Unternehmen<br />

in NRW in den Mittelpunkt.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema war<br />

der Einsatz intelligenter Verbrauchsmessung<br />

(smart metering) auch im<br />

Gewerbe- und Privatkundenbereich.<br />

Energie und mehr aus Bielefeld<br />

Die Stadtwerke Bielefeld informierten<br />

an ihrem Stand über viele Aspekte<br />

ihrer Energiedienstleistungen.<br />

So unterstrich der Messe<strong>auf</strong>tritt die<br />

Bedeutung der eigenen Stromerzeugung<br />

für den Erfolg im Strommarkt.<br />

Für Geschäftskunden gibt es zudem<br />

innovative und maßgeschneiderte<br />

Strompreismodelle. Auch im Gasmarkt<br />

stehen die Zeichen <strong>auf</strong> Wett -<br />

bewerb – ein Markt, in dem die Stadtwerke<br />

Bielefeld ihre Chancen nutzen<br />

wollen, wie <strong>auf</strong> der E-world deutlich<br />

wurde. Zudem standen Dienstleistungen<br />

der Stadtwerke Bielefeld wie<br />

Energieberatung und Contracting im<br />

Vordergrund.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Stadtwerke Bielefeld GmbH<br />

Verantwortlich:<br />

Volker Gervers<br />

Realisation:<br />

medienfabrik Gütersloh GmbH, Gütersloh<br />

Redaktion:<br />

Heiner Wichelmann (Ltg.),<br />

Ralf Ossenbrink, Mathias Nürmberger<br />

Layout:<br />

Frank Wellenbrink (Artdirector),<br />

Petra Nienstedt<br />

Fotos:<br />

Jens-Olaf Broksche (Titel, S. 4, 5), Oliver Krato<br />

(S. 6, 7), Stadtwerke Bielefeld (S. 2, 3), Peter<br />

Leßmann (S.8), BMU (S. 2/3)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!