DaHeim Dezember 2012 - NÖ Heime
DaHeim Dezember 2012 - NÖ Heime
DaHeim Dezember 2012 - NÖ Heime
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Symposium:<br />
Altern in anderen<br />
Kulturen<br />
miteinander.füreinander<br />
Generationen verbinden<br />
Nationales Qualitätszertifikat:<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> ausgezeichnet<br />
Die <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> stellen<br />
sich vor:<br />
Das Marienheim in<br />
Baden bei Wien<br />
72 Stunden ohne<br />
Kompromiss<br />
1. Preis:<br />
Klimabeauftragte<br />
Frische Liebe und<br />
eine Hochzeit<br />
Omas Weihnachtsbäckereien<br />
Das Magazin der ARGE der <strong>NÖ</strong><br />
Pensionisten- und Pflegeheime<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
Heute mit Strategien für morgen.<br />
Wir erzielen heute<br />
verantwortungsbewusst<br />
Ergebnisse.<br />
Aktiv, innovativ, fl exibel und sicher – so steuert die Raiffeisen-Holding <strong>NÖ</strong>-Wien<br />
ihre Netzwerkunternehmen. Auch unsere Beteiligungsunternehmen identifi zieren<br />
sich mit diesen Eigenschaften. Auf dieser Basis erzielen wir gemeinsam<br />
Ergebnisse, <strong>DaHeim</strong> die heute <strong>Dezember</strong> das <strong>2012</strong> nachhaltige Wirtschaften für morgen garantieren.<br />
Damit nachhaltiges<br />
Wirtschaften auch<br />
morgen gesichert ist.
D as europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen<br />
den Generationen neigt sich dem Ende zu. In Niederösterreich<br />
war es geprägt von der Initiative „miteinander.füreinander - Generationen<br />
verbinden“ und zeigte in eindrucksvoller Weise eine Vielzahl von<br />
Generationsprojekten der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>.<br />
Zuletzt erschienen ist das Buch „Lebensreich – Inspirierende Momente zwischen<br />
Jung & Alt“, das alle in diesem Jahr präsentierten Projekte in Buchform<br />
vereint. Bücher verbinden lose Seiten zu einem gemeinsamen Ganzen.<br />
Das Buch LebensReich führt zusammen, verbindet und schafft damit<br />
ein gemeinsames Bewusstsein der Pflegeheime Niederösterreichs. Es ist ein<br />
Stück Identität, etwas, worauf wir alle stolz sein können. In den <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n<br />
wird Generationensolidarität gelebt. Davon erzählt unser Buch in beeindruckender<br />
Weise. Es schafft Bewusstsein und will hinausgetragen werden in<br />
das Land und zu den Menschen. Weihnachten ist eine gute Möglichkeit<br />
LebensReich zu schenken und die vorgestellten 69 Projekte im kommenden<br />
Jahr um das eigene 70. Projekt zu bereichern. Denn dieses Jahr und<br />
unser Buch sollten nicht mehr als ein inspirierender Anfang gewesen sein.<br />
Es soll weiter und weiter gehen. Jung & Alt brauchen einander. Nur im<br />
Miteinander leben unsere Geschichte und unsere über Generationen hinweg<br />
gesammelten Erfahrungen weiter. Sie machen unsere Identität aus<br />
und verleihen uns Stabilität. Die Basis für unser eigenes dynamisches, von<br />
den Jungen eingebrachtes Entwicklungspotential, um unsere Gesellschaft<br />
nachhaltig weiter und weiter entwickeln zu können.<br />
Eine der oft verwendeten klassischen Definitionen von Nachhaltigkeit<br />
entstammt dem Brundtland-Bericht der „UN World Commission on Environment<br />
and Development“. Dabei sei nachhaltige Entwicklung eine „...<br />
Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren,<br />
dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen<br />
können”. Nachhaltigkeit braucht Generationensolidarität.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
ein frohes Weihnachtsfest und alles<br />
Gute für 2013.<br />
Editorial<br />
Dir. Anton Kellner, MBA<br />
Obmann der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
..<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Herausgeber<br />
ARGE der Pensionisten- und Pflegeheime<br />
in Niederösterreich<br />
3484 Grafenwörth, Hofgarten 1<br />
Tel: +43 (0)2738/77066-403, Fax DW 408<br />
office@noeheime.at, www.noeheime.at<br />
Für den Inhalt verantwortlich<br />
Obmann Dir. Anton Kellner<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
müssen nicht mit der Meinung des<br />
Herausgebers übereinstimmen.<br />
Chefredaktion, Konzeption & Layout<br />
Gabriele Tupy<br />
Tel. +43 (0)699/10027740<br />
gabriele.tupy@imzusammenspiel.com<br />
www.imzusammenspiel.com<br />
Redaktionsteam<br />
Gregor Herzog, Charlotte Kühlmayer-Trittner,<br />
Natalie Seidl, Ludwig Schweng, Anita<br />
Koller, Christian Perzl, Birgit Edhofer<br />
Titelbild<br />
SeneCura Grafenwörth<br />
Anzeigenverkauf<br />
Natalie Seidl<br />
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3580 Horn, Wienerstraße 80<br />
Blattlinie<br />
<strong>DaHeim</strong> ist eine Zeitschrift der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
und hat das Ziel, die hohe Qualität<br />
der <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> nach innen und außen<br />
zu repräsentieren. Der Fokus liegt auf<br />
einer lösungsorientierten und konstruktiven<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Betreuung der alten und pflegebedürftigen<br />
Menschen.<br />
3<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
4 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
Symposium: Altern in anderen<br />
Kulturen<br />
<strong>NÖ</strong> Landesheime: Qualität 5<br />
unserer Küchen ist top!<br />
miteinander.füreinander – 7<br />
Generationen verbinden<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> ausgezeichnet mit dem<br />
Nationalen Qualitätszertifikat 8<br />
Die <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> stellen sich vor:<br />
Das Marienheim in Baden b. Wien 11<br />
Regionales<br />
102 Jahre - Ein besonderer<br />
Geburtstag im LPH Baden<br />
Erntedankfest im Städtischen<br />
Pfle geheim Stockerau<br />
Musik verbindet Jung & Alt<br />
im LPH Zistersdorf<br />
Mostheuriger im Haus a.d. Traisen<br />
Eine Reise in die Vergangenheit<br />
des LPH Weitra<br />
„Land der Generationen“:<br />
2. Platz für das Laurentiusheim<br />
101. Geburtstag im LPH Mautern<br />
SeneCura: Besuch der Aquacity<br />
„Pinsel und Farbtopf“ im Pflege -<br />
zentrum St. Pölten-Pottenbrunn<br />
Hospiztag im Tullner Rosenheim<br />
Herbstzeit im SeneCura<br />
Sozialzentrum Krems<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
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SeneCura Sozialzentrum Ternitz<br />
im <strong>Dezember</strong> eröffnet<br />
Kunst im LPH Hochegg<br />
In neuem Glanz: das Seniorenzentrum<br />
Liese Prokop Stadt Haag<br />
Ausgelassenes Oktoberfest im<br />
SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn<br />
Bohnensterz und Paprikasalat im<br />
„Haus Theaterpark“<br />
Infostand „Ehrenamt“ beim<br />
Erdäpfelkirtag in Stattersdorf<br />
SeneCura Pressbaum: Herzlichen<br />
Dank an das Ehrenamt!<br />
Rollstuhlausflug des<br />
LPH Laa an der Thaya<br />
Eine Bummelzugfahrt des LPH Melk<br />
Heurigenfest im SeneCura<br />
Sozialzentrum Purkersdorf<br />
Wissen<br />
Vertretungsbefugnis nächster<br />
Angehöriger<br />
Die Welt der Düfte<br />
Aktivierung im Alltag<br />
Visionen<br />
72 Stunden ohne Kompromiss<br />
1. Preis: Klimabeauftragte<br />
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Blattsalat<br />
Ausgezeichnet mit:<br />
„Goldener Anker“<br />
Frische Liebe und eine Hochzeit<br />
Florian Bloom<br />
Leserbriefe<br />
OPCAT: Übereinkommen für<br />
Menschenrechte umgesetzt<br />
Liebe (Amour)<br />
Damit es nicht verloren geht<br />
Cartoon<br />
Omas Weihnachtsbäckereien<br />
Süße Brotlaibe und Nussecken<br />
Terminkalender<br />
Veranstaltungen<br />
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31
I m Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
ausSICHTEN<br />
der ARGE der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> fand am<br />
17.Oktober das Symposium „Altern<br />
in anderen Kulturen“ im Landtagssaal<br />
in St.Pölten statt. Direktor Stockinger<br />
begrüßte die TeilnehmerInnen<br />
stellvertretend für die ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong> und bedankte sich bei den<br />
Sponsoren Land Niederösterreich,<br />
<strong>NÖ</strong> Versicherung, Raiffeisen-Holding<br />
Wien-Niederösterreich und Firma<br />
Medicare für die finanzielle Unterstützung<br />
mit der solche Veranstaltungen<br />
möglich sind.<br />
Hofrat Dr. Huber als Leiter der Gruppe<br />
Gesundheit und Soziales betonte<br />
in seiner Ansprache, dass von den<br />
4.700 MitarbeiterInnen in den <strong>NÖ</strong><br />
Landespflegeheim, 608 Bedienstete<br />
einen Migrationshintergrund haben.<br />
Ohne diese wertvollen Menschen ist<br />
die qualitativ hochwertige Pflege-<br />
und Betreuungsarbeit in den <strong>Heime</strong>n<br />
gefährdet. Gerade in den Pflegeberufen<br />
würden wir ohne Migration<br />
schon gegenwärtig nicht genügend<br />
qualifiziertes Personal haben und<br />
unser derzeitiges Pflegesystem wäre<br />
gefährdet.<br />
Frau Landesrätin Mag. a Barbara<br />
Schwarz wies auf die besonderen<br />
Leistungen der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in den Landespflege-<br />
heimen hin, die sich immer wieder<br />
bereitwillig neuen Anforderungen<br />
stellen und diese in ihrer täglichen Arbeit<br />
berücksichtigen. Das vielfältiges<br />
und buntes Leben in den <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n<br />
möglich ist, zeigen die zahlreichen<br />
Projekte, die auf Begegnung und<br />
Dialog abzielen. Die Berücksichtigung<br />
der individuellen Biographien der alten<br />
Menschen sind das „um und auf“<br />
in der Betreuungsarbeit. „Wir müssen<br />
speziell beim Abschied Rücksicht auf<br />
den religiösen und kulturellen Hintergrund<br />
der BewohnerInnen nehmen,<br />
damit der Abschied friedlich gelingen<br />
kann“, so Landesrätin Mag. a Barbara<br />
Schwarz.<br />
Im Referat „Leben ist altern – Altern<br />
ist leben“ zeigte FH-Prof. Mag.<br />
Johannes Pflegerl, Professor für<br />
Soziologie, Familiensoziologie und<br />
Soziologie des Alterns, die unterschiedlichen<br />
soziostrukturellen- und<br />
kulturellen Rahmenbedingungen<br />
für alte Menschen am Beispiel von<br />
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Symposium: Altern in anderen Kulturen<br />
5<br />
Brasilien, Norwegen und Japan und<br />
beleuchtete die jeweils dominierenden<br />
Altersbilder.<br />
In Brasilien beispielsweise bildet der<br />
Körperkult und die auf „Jugend“<br />
orientierte Kultur des Landes ein<br />
Spannungsfeld, das bei steigender<br />
Lebenserwartung und abnehmender<br />
Bereitschaft zur Pflege im Angehörigenkreis<br />
zukünftig sehr problematisch<br />
werden könnte, da derzeit das Pflegesystem<br />
hauptsächlich darauf baut.<br />
Staatliche stationäre Einrichtungen<br />
haben gegenwärtig eher den Status<br />
von Versorgungseinrichtungen für<br />
mittellose Menschen. Auf der anderen<br />
Seite gibt es lediglich qualitative<br />
hochwertige Pflegeinrichtungen für<br />
wohlhabende Menschen.<br />
In Norwegen hingegen ist die professionelle<br />
institutionelle Pflege derart<br />
gesellschaftspolitisch verankert und<br />
akzeptiert, dass hier der Einzug ins<br />
Al ten heim weder von Angehörigen<br />
noch von den Betroffenen als<br />
stigmati sierend erlebt werden. Das<br />
ist vermutlich auf einen schon sehr<br />
lange geführten Diskussionsprozess<br />
in der Gesellschaft zurückzuführen.<br />
Wobei hier auch immer die möglichst<br />
hohe Integration von alten Menschen<br />
in gesellschaftliche Prozesse ein<br />
Thema war.<br />
In Japan wiederum gibt es schon eine<br />
längere Erfahrung mit Hochaltrigkeit<br />
und eine hohe Bereitschaft die Pflege<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
6 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
im Angehörigenkreis zu organisieren.<br />
Durch das hohe Ausmaß an Berufstätigkeit<br />
auch im fortgeschrittenen<br />
Alter wird das Phänomen der zunehmenden<br />
Hochaltrigkeit nicht so<br />
negativ gesehen. Respekt gegenüber<br />
alten Menschen ist eine gesellschaftlich<br />
eingefleischte Einstellung, die erst<br />
in letzter Zeit aufgrund der Zunahme<br />
der Demenz brüchiger wird.<br />
Über die Islamische Sicht auf das<br />
Alter referierte Mag. a Zeynep Elipol,<br />
Direktorin der Islamischen Fachschule<br />
für Soziale Bildung in Wien. Sie stellte<br />
die Situation der älteren Menschen in<br />
der muslimischen Gesellschaft, sowie<br />
deren aktuelle Situation in Österreich<br />
dar. Dabei wurde auf Verankerung<br />
der durch die Religion vermittelten<br />
Werte von Respekt und Wertschätzung<br />
vor dem Alter in der praktischen<br />
Lebensführung hingewiesen. In<br />
Hin kunft wird es auch in Österreich<br />
notwendig sein sich verstärkt mit<br />
einer optimalen Betreuungsform<br />
von Menschen mit islamischem Hintergrund<br />
zu beschäftigen, weil die<br />
Sozialisation sich inzwischen geändert<br />
hat und auch vermehrt mit pflegebedürftigen<br />
Menschen mit islamischer<br />
Prägung zu rechnen sein wird (die bis<br />
dato vornehmlich vom Familienkreis<br />
gepflegt wurden ).<br />
Prof. Paul Chaim Eisenberg, Oberrabbiner<br />
des Bundesverbandes der<br />
Jüdischen Gemeinden Österreichs,<br />
brachte den BesucherInnen die jüdische<br />
Sicht auf das Alter näher. Er<br />
sprach darüber, dass im jüdischen<br />
Denken der Respekt vor dem Alter<br />
eine zentrale Rolle spielt. Eine der<br />
vermutlich wichtigsten Aussagen<br />
über die Behandlung eines alten<br />
Menschen findet sich im 3. Buch Moses:<br />
„Vor einem grauen Haupt sollst<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
du aufstehen und die Alten ehren<br />
…“ (3. Buch Moses 19,32)<br />
Interessant war in diesem Kontext die<br />
gemeinsame Feststellung von Eisenberg<br />
und Elipol, dass die Altersbilder<br />
der islamischen und der jüdischen<br />
Kultur einander sehr ähnlich sind.<br />
Anschließend gab Frau Dr. Angelika<br />
Hagen, Ethnologin und Verhaltensforscherin,<br />
einen Einblick über die Bedeutung<br />
von Ritualen und Symbolen.<br />
Rituale begleiten Veränderungen auf<br />
dem Lebensweg und in der Natur, sie<br />
markieren Schwellen oder Übergänge<br />
einer in sich abgeschlossenen Lebensphase<br />
in die nächste. Sie vereinen<br />
dabei oft die kognitive Denkleistung<br />
mit körperlichem und seelischem<br />
Ausdruck und gewinnen gerade dann<br />
Bedeutung für ein erfülltes Leben,<br />
wenn die kognitive Denkleistung<br />
ab nimmt und durch die eingelernte<br />
körperlichen Rituale – positive Gefühle<br />
abgerufen werden können.<br />
Zum Abschluss sprach Mag. Dr. Emeka<br />
Emeakaroha, katholischer Priester<br />
mit afrikanischen Wurzeln, über das<br />
Altern im afrikanischen Kontext am<br />
Beispiel der Ibo’s im Osten von Nigeria<br />
und zeigte auf, dass in der afrikanischen<br />
Kultur ein positives Altersbild<br />
lange Tradition hat. Wohl auch aus<br />
dem Grund, dass die alten Menschen<br />
Wissen und Erfahrung in sich tragen,<br />
die durch andere Mittel nicht abrufbar<br />
sind. Dementsprechend wird der<br />
alte Mensch auch durch Traditionen<br />
geschützt. Beispielsweise gelten<br />
junge Menschen, die nicht auf ihre<br />
älteren Angehörigen achten, als verflucht.<br />
Pflege und Betreuung findet<br />
fast ausschließlich im familiären und<br />
nachbarschaftlichen Rahmen ohne<br />
staatliche Unterstützung statt. Pflegeheime<br />
gibt es nur wenige. Da es<br />
kein staatliches Rentensystem oder<br />
Pflegeversicherungssystem gibt, die<br />
Lebenserwartung aber auch in Afrika<br />
massiv ansteigt, wird es in Zukunft<br />
ein schwerwiegendes existenzielles<br />
Versorgungsproblem für hochaltrige<br />
und pflegebedürftige Menschen<br />
geben.<br />
Die südamerikanischen Musiker „OYE<br />
COmO VA“ umrahmten mit anheizenden<br />
und belebten Musikbeiträgen<br />
diese gelungene Veranstaltung zu<br />
einem sicherlich globalen Zukunftsthema.
<strong>NÖ</strong> Landesheime:<br />
Qualität unserer Küchen ist top!<br />
E in Medienbericht rund um eine Studie der Fachhochschule<br />
St. Pölten über „die Essensversorgung<br />
von SeniorInnen in <strong>Heime</strong>n und Pflegeeinrichtungen“, sorgte<br />
zuletzt für heftige Diskussion. Untersucht wurden über 200<br />
<strong>Heime</strong>n im gesamten Bundesgebiet.<br />
Hier die Zahlen und Fakten:<br />
„Im Gegensatz zur Darstellung in einem Medium, stellt diese<br />
Studie unseren Küchen ein sehr gutes Zeugnis aus“, hält Dr.<br />
Otto Huber, Leiter der Abteilung Landeskrankenanstalten und<br />
Landesheime, fest. Ein klärendes Gespräch in der Causa gab<br />
es bereits: „Sowohl die verantwortliche Studiengangsleiterin<br />
Diätologie der FH St. Pölten als auch der Geschäftsführer der<br />
Gourmetgroup, die Auftraggeber der Studie war, haben sich<br />
von den Aussagen distanziert und in der Sache eingelenkt“,<br />
so Huber. Man wisse um das besondere Engagement und<br />
Können der Küchen in den <strong>NÖ</strong> Pflegeheimen und bedaure<br />
den Vorfall sehr.<br />
Rund 2,5 Mio. Menüs in den LPHs pro Jahr<br />
„Die MitarbeiterInnen in den Küchen all unserer <strong>NÖ</strong> Pflegeheime<br />
leisten tagtäglich hervorragende Arbeit. Die zig<br />
Millionen Menüs, die unsere Häuser im Jahr zubereiten und<br />
servisieren, sind ein guter Beweis dafür“, betont auch Landesrätin<br />
Mag. a Barbara Schwarz. Essen zähle neben Pflege<br />
und Betreuung zu den elementarsten Dimensionen in einem<br />
Pflegeheim. Deshalb seien höchste Standards bei Qualität<br />
und Qualifikation ein Muss, so die Landesrätin.<br />
Die <strong>NÖ</strong> Landespflegeheime produzieren im Jahr rund zwei<br />
Millionen Speisen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) für<br />
BewohnerInnen, 200.000 Mittagessen für MitarbeiterInnen<br />
und beliefern rund 250.000 Mal die Aktion „Essen auf Rädern“<br />
sowie rund 160.000 Mal andere Institutionen (z. B.<br />
Kindergärten, mobile soziale Dienste) mit Menüs.<br />
Essen für BewohnerInnen wichtig<br />
Frische, ausgewogene, abwechslungsreiche, gesunde und<br />
schmackhafte Ernährung ist gerade für ältere Menschen sehr<br />
wichtig. Umso mehr sind unsere Küchenteams bemüht auf<br />
die Wünsche und speziellen Bedürfnisse der BewohnerInnen<br />
einzugehen. Das reicht von der Menüwahl bei Normalkost<br />
über Breikost bis hin zu speziellen Diäten. Eigene Ernährungsteams<br />
oder Ernährungsbiografien unterstützen dabei.<br />
Aber auch: Geburtstagskinder können sich an ihrem Jubeltag<br />
ihr Lieblingsmenü wünschen.<br />
Bei der großen Zufriedenheitsstudie im Jahr 2010 gaben 88<br />
Prozent der befragten BewohnerInnen an, mit dem Essen<br />
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Foto mit LR Schwarz, Dr. Huber & Küchenteam LPH Herzogenburg Copyright: NLK<br />
in ihrem Heim „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ zu sein.<br />
Besonders beliebt, so die Befragung in insgesamt 66 <strong>NÖ</strong><br />
Pflegeheimen, waren ebenso Feste mit Gästen und gemeinsame<br />
Ausflüge. Da gehört wohl auch so manches Galamenü<br />
bzw. Lunchpaket zur Stärkung mit dazu.<br />
Hohe Standards bei Qualität und Qualifikation<br />
Alle Landespflegeheime sind biozertifiziert. Der Anteil an<br />
biologischen Lebensmitteln liegt weit über 25 Prozent. Die<br />
meisten <strong>Heime</strong> haben sich auch der „Gastromed-Kessel-Analyse“,<br />
einem unabhängigen Prüfverfahren für Großküchen,<br />
unterzogen und sind mit bis zu drei „Kesseln“, vergleichbar<br />
mit den „Hauben“ und „Sternen“ in der Gastronomie,<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Qualifiziertes Personal sowie regelmäßige Schulungen oder<br />
Auffrischungsworkshops zu Themen wie Ernährung für ältere<br />
Menschen, diätische Neuerungen, spezielle Ernährung für<br />
Menschen mit Demenz udgl. sind Standard und Pflicht. Von<br />
2010 bis <strong>2012</strong> haben 430 MitarbeiterInnen Weiterbildungsangebote<br />
in Anspruch genommen, für 2013 sind weitere 127<br />
Personen angemeldet. Außerdem: 37 Landespflegeheime<br />
sind anerkannte und genehmigte Ausbildungsbetriebe, 55<br />
Kochlehrlinge werden pro Jahr ausgebildet.<br />
Neue HeimleiterInnen bestellt<br />
Im Juni bzw. September <strong>2012</strong> wurden neue DirektorInnen<br />
für folgende Landesheime bestellt: Maria Anna Ullmann<br />
für Klosterneuburg, Andrea Brucha-Pauleschitz für St.<br />
Pölten und Markus Mattersberger für Hollabrunn bzw.<br />
Ingrid Lester für Perchtoldsdorf, Anita Koller für Scheiblingkirchen<br />
und Anita Perchtold für Neunkirchen.<br />
7<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
2 012, anlässlich des Europäischen<br />
Jahres des aktiven<br />
Alterns und der Solidarität zwi schen<br />
den Generationen, haben die ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> und das Land Niederösterreich<br />
die Initiative „miteinander.<br />
füreinander – Generationen verbinden“<br />
ins Leben gerufen. Eine große<br />
Zahl Generationen übergreifender<br />
Projekte in Niederösterreichs Pflegeheimen<br />
wurden in diesem Jahr vor<br />
den Vorhang geholt und im Rahmen<br />
von regionalen Ausstellungen der<br />
Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Im Herbst <strong>2012</strong> fanden im Rahmen von<br />
„miteinander.füreinander – Generationen<br />
verbinden“ drei Veranstaltungen<br />
statt:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
8 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
miteinander.füreinander –<br />
Generationen verbinden<br />
die Regionalveranstaltung Zentral-<br />
raum am 20. September <strong>2012</strong> im<br />
Haus der Musik in Grafenwörth<br />
die Regionalveranstaltung Wald-<br />
viertel am 8. Oktober <strong>2012</strong> im<br />
Stadtsaal Waidhofen a.d. Thaya<br />
die große <strong>NÖ</strong>-weite Abschlussver-<br />
anstaltung am 5. November <strong>2012</strong><br />
im <strong>NÖ</strong> Landhaus in St. Pölten<br />
Die 21 Projekte der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> des<br />
Zentralraums und die 8 Projekte der<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> des Waldviertels wurden<br />
im Beisein des Obmannes der ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> Dir. Anton Kellner sowie der<br />
Sozial- und Familien-Landesrätin Mag. a<br />
Barbara Schwarz und des Leiters der<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Abteilung Landeskrankenanstalten und<br />
Landesheime VHR Dr. Otto Huber am<br />
20. September <strong>2012</strong> im Haus der Musik<br />
in Grafenwörth und am 8. Oktober<br />
<strong>2012</strong> im Stadtsaal Waidhofen am der<br />
Thaya der Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Den Einladungen folgten jeweils um<br />
die 250 interessierte BesucherInnen<br />
und zahlreiche Ehrengäste. Sie zeigten<br />
großes Interesse an den Gemeinschaftsprojekten<br />
zwischen <strong>Heime</strong>n,<br />
Kindergärten und Schulen. Auch<br />
zahlreiche SchülerInnen und Kinder der<br />
benachbarten Kindergärten nahmen an<br />
den Veranstaltungen teil.<br />
Die Veranstaltung in Grafenwörth<br />
wurde mit Gedichten von Jung & Alt<br />
eröffnet. Durch die Veranstaltung führten<br />
die RegionalgruppensprecherInnen<br />
Dir. Gabriela Galeta und Dir. Werner<br />
Bernreiter.<br />
In Laa an der Thaya verzauberten die<br />
Kinder des Kindergartens Waidhofen/<br />
Thaya unter der Leitung von Dir. Jutta<br />
Gari das Publikum zu Beginn mit Liedern<br />
und Tänzen. Die ältere Generation<br />
und auch die Ehrengäste wurden<br />
zum Mitmachen animiert. Auch der<br />
Kinderchor der Volksschule Raabs/<br />
Thaya unter der Leitung von Elisabeth<br />
Pamperl bereicherte die Veranstaltung.<br />
Am Klavier begleitet wurden die Kinder<br />
von dem bekannten Waldviertler<br />
Musiker und Komponist Prof. Herbert<br />
Loskot. Bewunderung und Applaus des<br />
Publikums gab es nicht zuletzt auch, als<br />
der 86-Jährige gemeinsam mit einem<br />
Volksschulkind zu einem gemeinsamen<br />
Lied anstimmte.<br />
Durch das Programm in Laa an der Thaya<br />
führte der Stadionsprecher, Sänger<br />
und Moderator Andy Marek.<br />
Das Rahmenprogramm der beiden<br />
Veranstaltungen bildeten auch diesmal<br />
die Aufführungen des „SOG Theaters“<br />
– interaktives Theater - unter der<br />
Leitung von Margarete Meixner. Das
Publikum wurde auf eine Reise in die<br />
Vergangenheit eingeladen und sollte<br />
sich davon auch berühren lassen.<br />
„All diese Projekte sind mit Leben erfüllt<br />
und haben ihr Ziel erreicht. Sie zeigen<br />
ein Miteinander der Generationen.<br />
Wenn ich das Leuchten in den Augen<br />
der jungen und alten Menschen sehe,<br />
so soll dies nicht am 31.12.<strong>2012</strong> enden,<br />
sondern immer weitergehen 2013,<br />
2014, 2015, … Jahr für Jahr“, so Dir.<br />
Anton Kellner, Obmann der ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong>.<br />
Auch Landesrätin Mag. a Barbara<br />
Schwarz zeigte sich vom Projekt überzeugt.<br />
„Durch Projekte zwischen Jung<br />
& Alt sollen alle erkennen, dass es Spaß<br />
macht, miteinander an einem Strang<br />
zu ziehen. Wichtig ist, dass wir wieder<br />
lernen, dass Generationen miteinander<br />
leben dürfen, sollen und müssen. Denn<br />
wir können alle voneinander lernen.<br />
Redet miteinander, habt Spaß, denn<br />
das macht den Menschen aus. Die<br />
Gesellschaft muss sich in Erinnerung<br />
rufen, dass es nur miteinander gehen<br />
kann. Denn das ist die Chance, die<br />
Herausforderungen der Zukunft – etwa<br />
die demographische Entwicklung -<br />
meistern zu können. Die Solidarität<br />
untereinander ist das, was unser Land<br />
ausmacht“, so Schwarz.<br />
Den Abschluss der Veranstaltung in<br />
Laa an der Thaya bildete ein gene-<br />
rationenübergreifendes Kochen mit<br />
Haubenkoch Ossi Topf. Jede Generation<br />
bereitet zur Jahreszeit passend<br />
„Maronimousse“ zu. Im Wettkampf<br />
um das beste Maronimousse standen<br />
einander Ines, Sofie und Natascha aus<br />
dem Kindergarten Waidhofen/Thaya,<br />
Landesrätin Barbara Schwarz und<br />
Berta Fröhlich, eine Heimbewohnerin,<br />
gegenüber. Das Kochergebnis durfte<br />
anschließend von allen BesucherInnen<br />
verkostet werden.<br />
Abschlussveranstaltung mit<br />
Buchpräsentation<br />
Am 5. November fand im Landhaus St.<br />
Pölten die Abschlussveranstaltung statt.<br />
In einer großen Ausstellung wurden<br />
nochmals alle Generationen übergreifenden<br />
Projekte präsentiert. Auch in<br />
einer Buchversion wurden sie herausgegeben<br />
und können nachgelesen<br />
werden. „LebensReich – Inspirierende<br />
Momente zwischen Jung und Alt“<br />
wurde bei der Abschlussveranstaltung<br />
der Öffentlichkeit präsentiert und ist im<br />
Buchhandel, in allen <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n und<br />
bei der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> um € 15,- erhältlich.<br />
Das Buch hat 236 Seiten und ist<br />
in Text und Bild Anregung, Inspiration,<br />
Motivation und lädt dazu ein, weitere<br />
Projekte ins Leben zu rufen. Das Buch<br />
kann in allen Bibliotheken Niederösterreichs<br />
auch ausgeliehen werden.<br />
Auszeichnung der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Buchtipp:<br />
LebensReich<br />
Inspirierende Momente<br />
zwischen Jung und Alt<br />
236 Seiten<br />
ISBN: 978-3-200-02823-4<br />
Verkaufspreis: € 15,-<br />
Die <strong>NÖ</strong> Landesakademie rief heuer anlässlich des „Europäischen Jahres<br />
für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ zum<br />
Wettbewerb unter dem Titel „Land der Generationen“ auf. Auch die<br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> reichte ihre Projekte ein – und belegte mit „Olympia der<br />
Generationen“ den 3. Platz in der Kategorie Vereine/Organisationen.<br />
Die Siegerehrung fand am Samstag, am 15. September <strong>2012</strong> im Rahmen<br />
des Erntedankfestes am Landhausplatz in St. Pölten statt.<br />
9<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
10 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Am 20. September <strong>2012</strong> präsentierten die <strong>Heime</strong> aus dem Zentralraum ihre Generationenprojekte<br />
der Öffentlichkeit:<br />
SeneCura Sozialzentrum Brunnkirchen – „Jugendträume werden wahr“<br />
SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth – „Du und ich - sind Wir zusammen“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Hainfeld – „Ein Marktstand für kleine und große Wünsche“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Herzogenburg „Martinsheim“ – „Schule - Einst, jetzt und morgen?“<br />
Haus der Barmherzigkeit „Clementinum“ – „MITEINANDER(S)“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Klosterneuburg „Agnesheim“ – „Generationen im Jahreskreis“<br />
SeneCura Sozialzentrum Krems „Haus Dr.Thorwesten“ – „Zwischen Gewalt und Hoffnung: Kriegsende<br />
und Wiederaufbau der Zweiten Republik 1945“<br />
SeneCura Sozialzentrum Krems „Betreutes Wohnen Ringstraße“ – „Zeit - als Kostbarkeit“<br />
Alten- und Pflegeheim Barmherzige Brüder Kritzendorf – „Schule einst und heute“<br />
Pflegezentrum Langenlois – „Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa“<br />
Heim St.Louise Ma.Anzbach – „Die Feuerwehr zu Gast“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Mautern „Severinheim“ – „Musikalische Besuche“<br />
Pflegezentrum St.Pölten-Pottenbrunn – „Egal ob alt, egal ob jung, im Herzen sind wir alle gleich“<br />
SeneCura Sozialzentrum Pressbaum – „Jung und alt vereint seit vielen Jahren“<br />
SeneCura Sozialzentrum Purkersdorf – „Wie schön, dass du geboren bist …“<br />
Seniorenpflegeresidenz Hoffmann-Park Purkersdorf – „Hausolympiade“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespfllegeheim St. Pölten „Haus an der Traisen“ – „Einst und jetzt“<br />
Caritas „St.Elisabeth“ St. Pölten – „Miteinander - religiöses Brauchtum pflegen Füreinander - da sein“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Tulln „Rosenheim“ – „Ein Schatz für Jung und Alt“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Türnitz – „Märchenstunde im Pflegeheim“<br />
<strong>NÖ</strong> Landespflegeheim Wilhelmsburg – „Freude durch Begegnung“<br />
Am 8. Oktober <strong>2012</strong> präsentierten die <strong>Heime</strong> aus dem Waldviertel ihre Generationenprojekte der<br />
Öffentlichkeit:<br />
LPH Eggenburg - „Sommerfest im Kindergarten“<br />
LPH Raabs a.d. Thaya - „Fliegen, wie ein Schmetterling“<br />
LPH Schrems - „Tradition verbindet“<br />
LPH Waidhofen a.d. Thaya - „Spiel und Spaß in der freien Natur“<br />
LPH Weitra - „Eine Reise in die Vergangenheit“<br />
LPH Zwettl - „Von 0 bis 100 ist jeder willkommen“<br />
Haus der Barmherzigkeit, Stephansheim Horn - „Durchs Redn kumman d‘Leit zaum“<br />
Zwettler Bürgerstiftung, Seniorenzentrum St. Martin - „Begegnungen - Jung & Alt“<br />
EIN HERZLICHES DANKE FÜR EIN TOLLES JAHR miteinander.füreinander – Generationen verbinden!<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> ausgezeichnet mit dem<br />
Nationalen Qualitätszertifikat<br />
M it großer Freude und Stolz<br />
konnten das Landespflegeheim<br />
Schlosspark Vösendorf<br />
und das Haus der Barmherzigkeit -<br />
Clementinum am 1. Oktober <strong>2012</strong><br />
eine der höchsten Auszeichnungen<br />
im Pflegebereich ent gegen<br />
nehmen. Im Marmorsaal des Sozialministeriums<br />
überreichte Bundesminister<br />
Rudolf Hundstorfer<br />
das NQZ-Qualitätszertifikat.<br />
Mit dem „Nationalen Qualitätszertifikat“<br />
(NQZ) für Alten- und Pflegeheime<br />
werden nur Häuser ausgezeichnet,<br />
die - über die Erfüllung aller<br />
gesetzlichen Voraussetzungen hin-<br />
aus - gezielt Maßnahmen zur weiteren<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
setzen. Das Zertifikat zeichnet<br />
nach österreichweit einheitlichen<br />
Kriterien vorbildhaft geführte Pflegeheime<br />
aus. Dabei werden nicht<br />
nur die strukturellen Gegebenheiten<br />
und operativen Prozesse beurteilt,<br />
sondern auch die Zufriedenheit der<br />
BewohnerInnen und der Angehörigen<br />
sowie die Arbeitsbedingungen<br />
der MitarbeiterInnen. Das Zertifikat<br />
schafft eine österreichweite Vergleichbarkeit<br />
der Angebote der <strong>Heime</strong><br />
und garantiert geprüfte Qualität.<br />
Die Gültigkeitsdauer des Zertifikates<br />
ist mit drei Jahren befristet. Danach<br />
RIGITTE,<br />
WIR<br />
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Staatlich geförderte Zusatzpension<br />
mit 100 % Kapitalgarantie.<br />
Wissen<br />
15<br />
kann man sich einer Rezertifizierung<br />
stellen. Auf diesem Wege soll auch<br />
- österreichweit - ein ständiger Verbesserungsprozess<br />
eingeleitet werden.<br />
<strong>DaHeim</strong> gratuliert den ausgezeichneten<br />
<strong>Heime</strong>n herzlich!<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Wir schaffen das.<br />
www.noevers.at<br />
© BMASK/HBF<br />
WIEN NORD
8 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Die <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> stellen sich vor:<br />
Das Marienheim in Baden bei Wien<br />
Z ur Geschichte des Marienheims<br />
Das Marienheim in Baden bei Wien<br />
war das traditionsreichste Altenheim<br />
der Barmherzigen Schwestern. Als Marienspital,<br />
dem eine öffentliche Kapelle<br />
angeschlossen war, wurde es vor über<br />
140 Jahren den Barmherzigen Schwestern<br />
übergeben. 1965 wurde das Haus<br />
zu einem Heim für alte und pflegebedürftige<br />
Menschen. Am 01.07.2004<br />
übernahm die CaSa das Haus, führte<br />
es vorerst unverändert weiter, begann<br />
aber 2006 mit dem Neubau. Nach Beendigung<br />
des 1. Bauabschnitts konnten<br />
die BewohnerInnen am 16.01.2008 die<br />
neuen Hausgemeinschaften beziehen.<br />
Der 2. Bauteil war am 1.11. 2009 bezugsfertig.<br />
Das Marienheim heute<br />
Das Marienheim „neu“ besteht aus<br />
fünf Wohngemeinschaften mit 78 pflegebedürftigen<br />
BewohnerInnen und 21<br />
Wohnungen (Heimnahes Wohnen).<br />
Die Grundgedanken und Ziele der Hausgemeinschaften<br />
sind eine familienähnliche<br />
Wohnform, eine Wohngemeinschaft<br />
für ältere Menschen.<br />
Zielgruppe des Hausgemeinschafts-<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
modells sind ältere pflegebedürftige<br />
SeniorInnen jeder Pflegestufe (1-7). Die<br />
Hausgemeinschaften sind besonders<br />
auch für Menschen mit dementiellen<br />
Erkrankungen geeignet. Durch die aktive<br />
Teilnahme am normalen Alltag können<br />
vorhandene Fähigkeiten erhalten bleiben<br />
und verlorene Fähigkeiten wieder erlangt<br />
werden.<br />
Eine Hausgemeinschaft besteht aus<br />
11-17 BewohnerInnen. Der Mittelpunkt<br />
einer Hausgemeinschaft ist der Wohn-,<br />
Ess- und Kochbereich. Da erleben die BewohnerInnen<br />
die gewohnten Tagesabläufe<br />
und Aktivitäten wie Kochen, Essen,<br />
Waschen und Putzen. Sie können sich an<br />
den Arbeiten beteiligen oder einfach die<br />
Bewegungen, Geräusche und Gerüche<br />
als vertrautes Leben wahrnehmen.<br />
Unsere Hausgemeinschaften bieten für<br />
ältere Menschen eine überschaubare<br />
Wohnstruktur. In diesem Rahmen<br />
wollen wir viel Normalität und Eigenverantwortlichkeit<br />
ermöglichen und<br />
unterstützen.<br />
Der Alltag, das Leben, die Rituale und<br />
das Arbeiten in der Hausgemeinschaft<br />
orientieren sich an den individuellen<br />
Bedürfnissen der BewohnerInnen.<br />
Sie stehen mit ihrer Biographie, ihren<br />
Kompetenzen und ihren Ressourcen im<br />
Mittelpunkt - nicht mit ihrer Krankheit<br />
und ihren Defiziten. Wir wollen den<br />
BewohnerInnen ein Leben in Würde bis<br />
zum Tod sichern.<br />
Alle BewohnerInnen leben in einem<br />
Einzel- oder Doppelzimmer mit Vorzimmer,<br />
Dusche und WC. Sie haben die<br />
Möglichkeit, die Wohnung mit eigenen<br />
Möbeln einzurichten. Hier können sich<br />
die BewohnerInnen zurückziehen und<br />
nach ihren individuellen Wünschen<br />
leben.<br />
Ein wesentlicher Aspekt, ist, dass die<br />
vollständige Pflege in den Hintergrund<br />
tritt. Dies bedeutet nicht, dass die BewohnerInnen<br />
weniger oder schlechter<br />
gepflegt werden, jedoch war bisher<br />
die Zeit der „pflegenden Betreuung“<br />
oftmals die einzige Zeit, in der Probleme<br />
oder andere Dinge geklärt werden<br />
konnten. Da die AlltagsbetreuerInnen<br />
(LebensbegleiterInnen) im Rahmen des<br />
Modells „Hausgemeinschaft“ während<br />
ihrer Dienstzeit Teil der Gemeinschaft<br />
sind, an den Mahlzeiten teilnehmen<br />
und auch sonst die überwiegende Zeit<br />
in den Gruppen für BewohnerInnen,<br />
Angehörige und ÄrztInnen als AnsprechpartnerInnen<br />
zur Verfügung stehen,<br />
verliert die Zeit der Grundpflege an<br />
Bedeutung im Hinblick auf die übrige<br />
Zeit des Tages, wenn es darum geht,<br />
Probleme, Wünsche und Erwartungen<br />
mit der Bezugsperson zu klären bzw.<br />
zu besprechen. Die AlltagsbetreuerIn<br />
gestaltet über den Tag den Haushalt<br />
einer Hausgemeinschaft. Sie ist die<br />
kontinuierliche Bezugsperson der BewohnerInnen<br />
im Alltag.<br />
Angehörige sind eingeladen, sich am<br />
Leben in der Hausgemeinschaft zu<br />
beteiligen.<br />
Das Marienheim soll für unsere BewohnerInnen<br />
kein Heim sondern ein<br />
Zuhause sein!
Steckbrief<br />
Baujahr:<br />
Marienheim Neubau: 2008<br />
Träger:<br />
CaSa Leben im Alter gGmbH<br />
Heim- und Pflegedienstleitung:<br />
Andrea Richter<br />
Kontakt:<br />
Ulrike Fux, Petra Freilinger<br />
Anzahl der HeimbewohnerInnen:<br />
78 BewohnerInnen im Pflegebereich und<br />
21 Heimnahe Wohnungen<br />
Anzahl der MitarbeiterInnen:<br />
60<br />
Leitsatz der Einrichtung:<br />
Wir ermöglichen ein Altern in Würde<br />
in einer Hausgemeinschaft<br />
Leistungen:<br />
Betreuung und Pflege in Hausgemeinschaften<br />
Was uns auszeichnet:<br />
Unser Hausgemeinschaftsmodell<br />
Preise, Auszeichnungen &<br />
Zertifikate:<br />
Ab Jänner 2013 starten wir mit dem<br />
Projekt E-Qalin<br />
Initiativen für Umwelt & Klima:<br />
Solaranlage auf dem Dach<br />
Darauf sind wir stolz:<br />
• auf die professionelle Betreuung<br />
und menschliche Nähe durch die<br />
Kontinuität der Anwesenheit der<br />
AlltagsbetreuerInnen<br />
• auf unser gutes Betriebsklima<br />
• langfristig treue MitarbeiterInnen<br />
• die familiäre Atmosphäre in<br />
unserem Haus<br />
Eine Herausforderung:<br />
Unsere größte Herausforderung war<br />
es für uns, aus einem alten, eingesessenen<br />
Seniorenheim ein modernes<br />
Pflegeheim zu machen, wo nicht nur<br />
die Pflege wichtig ist, sondern vor allem<br />
die Betreuung im Vordergrund steht.<br />
Wir wollen von der typischen Heimstruktur<br />
wegkommen. Die BewohnerInnen<br />
sollen ihren Alltag selbst<br />
bestimmen, das Gefühl der Normalität<br />
haben und ihre Wünsche und Erfahrungen<br />
einbringen können.<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
für uns sind auch die immer höher<br />
werdenden Pflegestufen, der steigende<br />
Anteil von BewohnerInnen mit<br />
Demenz und nicht deutschsprachige<br />
BewohnerInnen.<br />
Eine Vision für Ihr Haus und<br />
der nächste Schritt dorthin:<br />
Die Wünsche der BewohnerInnen än-<br />
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
13<br />
dern sich ständig, unser Ziel ist es, immer<br />
die aktuellen Wünsche zu erkennen und<br />
in den Alltag einfließen zu lassen.<br />
Das schönste Kompliment<br />
einer Bewohnerin / eines Bewohners:<br />
„Ich fühl‘ mich hier wie zu Hause.“<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
14 Regionales<br />
102 Jahre - Ein besonderer<br />
Geburtstag im LPH Baden<br />
Im September feierte Frau Wykidal<br />
Terez ihren 102. Geburtstag. Erst<br />
kurz vor ihrem 100sten ist sie ins LPH<br />
Baden gezogen.<br />
Sie ist gebürtige Ungarin und spricht<br />
3 Sprachen. Zu ihrem Geburtstag erhielt<br />
sie Besuch von Ihrer Tochter<br />
und ihrem Sohn, der extra aus Amerika<br />
angereist ist.<br />
Bgm. Kurt Staska, Sozialabteilungsleiter<br />
Franz Neuwirth und das Team<br />
des LPH Badens gratulierten herzlich<br />
zu diesem Jubiläum.<br />
102 Jahre – ein besonderer Geburtstag im<br />
Helenenheim<br />
Ausgelassene Stimmung beim Mostheurigen<br />
im Haus an der Traisen<br />
Mostheuriger im Haus an der<br />
Traisen<br />
Im Herbst fand im „Haus an der Traisen“<br />
ein Mostheuriger für Bewohner-<br />
Innen und Gäste aus dem Tageszentrum<br />
statt. Der schöne Herbsttag ließ<br />
es zu, dass die HeimbewohnerInnen,<br />
Gäste aus dem Tageszentrum, hauptamtliche<br />
und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
gemeinsam mit Dir. Andrea<br />
Brucha- Pauleschitz die „Brettljause“<br />
und den Birnenmost im Garten genießen<br />
konnten. Der „Blumenthaler Saiten<br />
klang“ aus dem Ehrenamts team<br />
sorgte für beste Stimmung.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Erntedankfest im Städtischen<br />
Pfle geheim Stockerau<br />
Im Oktober feierten BewohnerInnen,<br />
Angehörige und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
gemeinsam unser jährliches<br />
Erntedankfest.<br />
Frau Renate Schmid dekorierte den<br />
Festsaal mit den Früchten des Feldes<br />
und trug ein besinnliches Gedicht<br />
vor. Einmal mehr zeigte sich:<br />
Gemeinsam feiern verbindet, neue<br />
Freundschaften zwischen den BewohnerInnen<br />
entstehen, außerdem<br />
macht es jedem großen Spaß und<br />
fördert die Lebensqualität!<br />
Erntedank mit leuchtenden Kürbissen im Pflegeheim<br />
Stockerau<br />
Das LPH Weitra im Bauernmuseum: die alten<br />
Menschen erklärten, die Kinder hörten zu<br />
Eine Reise in die Vergangenheit<br />
des LPH Weitra<br />
Im Rahmen von „miteinander.füreinander<br />
- Generationen verbinden“<br />
machten das LPH Weitra und die ASO-<br />
Klasse der Volksschule Weitra einen<br />
Ausflug in ein Bauernmuseum, um<br />
dort die alten Werkzeuge, Maschinen<br />
und Gegenstände zu besichtigen, mit<br />
denen früher gearbeitet wurde. Die<br />
HeimbewohnerInnen waren verwundert,<br />
was es alles noch gibt. Die Kinder<br />
wiederum konnten sich gar nicht<br />
vorstellen, was mit gewissen Dingen<br />
überhaupt gemacht wurde.<br />
Musik verbindet Jung & Alt im<br />
LPH Zistersdorf<br />
Die Jugendkapelle Zayatal aus Neusiedl,<br />
die durch ihre musikalische Vielfältigkeit<br />
weit über die Grenzen des Bezirkes<br />
hinaus bekannt ist, begeisterte im Oktober<br />
die BewohnerInnen des LPH Zistersdorf.<br />
Im Frühjahr war die Idee entstanden<br />
einen „Dämmerschoppen“zu<br />
veranstalten. Neben zahlreichen Angehörigen<br />
konnte Heimleiter Ludwig<br />
Schweng auch Neusiedls Vizebürgermeister<br />
Norbert Schuch sowie den<br />
Landesobmann des <strong>NÖ</strong> Seniorenbundes<br />
Herbert Nowohradsky begrüßen.<br />
Jugendkapelle Zayatal aus Neusiedl begeisterte<br />
die BewohnerInnen des LPH Zistersdorf<br />
Im Laurentiusheim freute man sich über den 2.<br />
Platz beim Wettbewerb „Land der Generationen“<br />
„Land der Generationen“:<br />
2. Platz für das Laurentiusheim<br />
Unter den 12 PreisträgerInnen<br />
des Wettbewerbes „Land der Generationen“<br />
<strong>2012</strong> erreichte das<br />
Laurentiusheim gemeinsam mit der<br />
polytechnischen Schule Himberg den<br />
2. Platz.<br />
Hintergrund des Projektes ist, dass<br />
SchülerInnen zweimal wöchentlich<br />
die BewohnerInnen besuchen und<br />
im Betreuungsbereich mitarbeiten.<br />
Frau Landesrätin Schwarz überreichte<br />
einen Scheck über € 2.000,-.
101. Geburtstag im LPH Mautern<br />
wurde ausgiebig gefeiert<br />
Ein Jahrhundert mit allen Höhen und<br />
Tiefen hat Frau Theresia Gattinger<br />
durchlebt.<br />
Kürzlich gab es für die Bewohnerin<br />
des Landespflegeheimes Mautern<br />
zu ihrem 101. Geburtstag (!) eine<br />
Feierstunde. Als GratulantInnen hatten<br />
sich Stadtrat Ing. Wolfgang Fink,<br />
Stadträtin Petra Koch, Bezirkshauptfrau-Stellvertreterin<br />
Mag. a Daniela<br />
Obleser und Heimleiter Dir. Josef<br />
Schachinger eingestellt.<br />
Frau Theresia Gattinger feierte im LPH Mautern<br />
ihren 101. Geburtstag<br />
„Wir für Euch“ am Hospiztag des Tullner<br />
Rosenheims<br />
Hospiztag im Tullner Rosenheim<br />
Im Tullner Rosenheim wurde der<br />
weltweite Hospiztag mit einer besonderen<br />
Idee begangen: Unter dem<br />
Motto „Wir für Euch“ studierten<br />
sangesfreudige MitarbeiterInnen der<br />
Hospizstation ein buntes Liederprogramm<br />
ein. Die gut besuchte Veranstaltung<br />
fand in den Räumlichkeiten<br />
der Hospizstation statt, um auch den<br />
Schwerstkranken die Teilnahme zu<br />
ermöglichen. „Heute haben wir versucht,<br />
zu vermitteln, dass wir eine<br />
Station des Lebens sind“, so Stationsleitung<br />
Gabriele Eiss.<br />
Ein besonderer Jahreswunsch bei<br />
SeneCura: Besuch der Aquacity<br />
Im Herbst erfüllte das SeneCura Sozialzentrum<br />
Grafenwörth ein Herzensanliegen<br />
der besonderen Art:<br />
Im Zuge der österreichweiten Aktion<br />
„Jahreswunsch“ wurde den Bewohnerinnen<br />
Adele Ambrozy und<br />
Leopoldine Manek ein Ausflug in die<br />
„aquacity“ in St. Pölten ermöglicht.<br />
Dort hatte das rüstige Seniorinnen-<br />
Duo Gelegenheit zum Schwimmen,<br />
Plantschen und Entspannen. Der einstimmige<br />
Tenor: Ein unvergesslicher<br />
Tag!<br />
Das SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth in<br />
der Aquacity in St. Pölten.<br />
Herbstzeit mit Sturm und Erdäpfeln im Sene-<br />
Cura Sozialzentrum Krems<br />
Herbstzeit im SeneCura Sozialzentrum<br />
Krems<br />
Der Herbst mit seinen bunten Farben<br />
wurde im SeneCura Sozialzentrum<br />
Krems Generationenhaus mit<br />
einem Sturm heurigen zelebriert.<br />
Be woh nerInnen, MitarbeiterInnen,<br />
Freunde und Bekannte genossen<br />
die bunte Jahreszeit mit einem saftigen<br />
Wachaucher-Sturm und traditionell<br />
mit Erdäpfel mit Butter. Ein<br />
Musikant sorgte mit schwungvollen<br />
Schlagereinlagen am Akkordeon für<br />
einen gelungenen und ausgelassenen<br />
Nachmittag.<br />
Regionales<br />
15<br />
„Pinsel und Farbtopf“ im Pflegezentrum<br />
St. Pölten-Pottenbrunn<br />
„Pinsel und Farbtopf“ lautete das<br />
Thema im Aktivitätenplan der Seniorenbetreuung<br />
im Pflegezentrum<br />
St. Pölten-Pottenbrunn. Der Aufenthaltsraum<br />
sollte belebt werden<br />
und die BewohnerInnen konnten ihr<br />
Bedürfnis nach Farbe ausleben. Alle<br />
waren mit großem Eifer bei der Sache<br />
und wie es sich für richtige MalerInnen<br />
gehört, auch entsprechend<br />
gekleidet. Es wurde gewalzt, gepinselt<br />
und gerollt, bis die Kunstwerke<br />
an den Wänden waren.<br />
Mit Pinsel und Farbtopf wurde das Pflegezentrum<br />
St. Pölten-Pottenbrunn bunt belebt.<br />
Das SeneCura Sozialzentrum Ternitz wird im<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> bezogen.<br />
SeneCura Sozialzentrum Ternitz<br />
im <strong>Dezember</strong> eröffnet<br />
Im <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> ist es soweit: 90<br />
ältere, pflegebedürftige Menschen<br />
werden ein neues Zuhause im Sene-<br />
Cura Sozialzentrum in Ternitz finden.<br />
Drei kleine, gemütliche Wohngruppen<br />
werden speziell für Menschen<br />
mit Demenz zur Verfügung stehen.<br />
Bereits im Herbst besichtigten zahlreiche<br />
interessierte Gäste aus der<br />
Umgebung das fast fertige Haus und<br />
ein Musterzimmer. Sozial-Landesrätin<br />
Barbara Schwarz übernahm die<br />
feierliche Eröffnung des Festes.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
12 Regionales<br />
Kunst im LPH Hochegg<br />
D<br />
ie Nikolaus-Feier 2011 im Pflegeheim Hochegg wurde<br />
von SchülerInnen des Gymnasiums Sachsenbrunn gestaltet.<br />
Dabei wurde die Idee geboren, die neu errichtete Pflegeheimterrasse<br />
von SchülerInnen des Gymnasiums Sachsenbrunn<br />
künstlerisch farblich gestalten zu lassen. Herr Prof. Adrigan nahm<br />
diese Idee auf und führte unter den SchülerInnen der 8. Klassen<br />
einen Ideen-Wettbewerb durch. Von den SchülerInnen wurden<br />
über 20 Vorschläge abgegeben. Zum Schulschluss <strong>2012</strong> wurde<br />
von MitarbeiterInnen und HeimbewohnerInnen die Auswahl der<br />
vorgelegten Entwürfe getroffen. Das erwies sich als schwer, da<br />
wirklich alle Entwürfe gut gelungen waren.<br />
„Farbenrausch“ von Melanie Reiterer hat das Auswahlverfahren<br />
gewonnen.<br />
Im Herbst war es dann so weit: der ausgewählte Entwurf wurde<br />
in die Tat umgesetzt. Die Vorbereitungsarbeiten an der Wand<br />
wurden von einem Mitarbeiter, Herrn Martin Dimnik, bestens<br />
durchgeführt. Danach stand der Bemalung von Melanie Reiterer,<br />
Franziska Schwarz und Daniel Bauer unter Anleitung und Mitwirkung<br />
von Herrn Mag. Gerhard Adrigan nichts mehr im Wege.<br />
Die Arbeiten wurden von einigen BewohnerInnen interessiert<br />
beobachtet.<br />
Den HeimbewohnerInnen steht nun nicht nur eine schöne Terrasse<br />
zur Verfügung, sondern sie können sich auch an der künstlerischen<br />
Gestaltung freuen. Ein herzliches „Danke“ der HeimbewohnerInnen<br />
und MitarbeiterInnen des <strong>NÖ</strong> Pflegeheims Hochegg<br />
an das Gymnasium Sachsenbrunn.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
In neuem Glanz: das Seniorenzentrum<br />
Liese Prokop Stadt Haag<br />
Das Seniorenzentrum Liese Prokop<br />
Stadt Haag hat einen ehemaligen<br />
Kindergarten erworben und zu einem<br />
Tagesbetreuungszentrum umgebaut.<br />
Im Herbst erfolgte im Rahmen eines<br />
feierlichen Festaktes die Eröffnung<br />
durch Frau Landesrätin Mag. a Barbara<br />
Schwarz. Das Gebäude wurde dabei<br />
auf den Namen „Haus Barbara“ getauft.<br />
Am darauf folgenden „Tag der<br />
offenen Tür“ staunten viele neugierige<br />
BesucherInnen über das sehr schöne<br />
neu renovierte Haus.<br />
Schlüsselübergabe für das neue geriatrische<br />
Tagesbetreuungszentrum „Haus Barbara“<br />
Schwungvoll ging es beim Oktoberfest des<br />
SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn zu<br />
Ausgelassenes Oktoberfest im Sene-<br />
Cura Sozialzentrum Pöchlarn<br />
„O’zapft is“ hieß es im SeneCura<br />
Sozialzentrum Pöchlarn: Bei einem<br />
schwungvollen Oktoberfest feierten<br />
die BewohnerInnen, Angehörige sowie<br />
das SeneCura Team ausgelassen.<br />
Stilechte Dekoration in Blau und Weiß<br />
und die Klänge der Gitarrengruppe<br />
aus Ybbs sorgten für die richtige Atmosphäre.<br />
Auch kulinarisch stand das<br />
Oktoberfest dem Original in München<br />
um nichts nach: Bier, knusprige Laugenbrezen<br />
und Weißwürste füllten die<br />
vom Feiern hungrigen Mägen.
Bohnensterz und Paprikasalat im<br />
„Haus Theaterpark“<br />
Ein großer Wunsch von Frau Rosa Zierhofer<br />
war es, einmal wieder selbstgemachten<br />
Paprikasalat und Bohnensterz<br />
zu kochen und die MitbewohnerInnen<br />
und MitarbeiterInnen des Hauses zu<br />
verwöhnen. Sie wollte damit auch<br />
„danke“ sagen, weil sie im „Haus<br />
Theaterpark“ ein wirkliches „Zuhause“<br />
gefunden hat. Gemeinsam wurden<br />
Paprika, Zwiebel usw. geschnitten und<br />
der Bohnensterz zubereitet. Nun konnte<br />
die duftende Köstlichkeit verteilt und<br />
genossen werden.<br />
Beim Bohnensterzkochen im LPH Berndorf<br />
„Haus Theaterpark“<br />
Die Jungtiere begeisterten die BewohnerInnen<br />
des LPH Laa an der Thaya besonders<br />
Rollstuhlausflug der BewohnerInnen<br />
des LPH Laa an der Thaya<br />
Das LPH Laa an der Thaya machte<br />
einen Rollstuhlausflug zur Ranch der<br />
Familie Schäffer. Nach einer herzlichen<br />
Begrüßung wurden die Rinder,<br />
Schweine, Puten und Hühner besichtigt.<br />
Der entzückende Wachhund und<br />
der tierische Nachwuchs begeisterten<br />
besonders. Nach einer Stärkung bei<br />
Kaffee und Kuchen durften die RollstuhlfahrerInnen<br />
auch beim Füttern<br />
von zwei besonders süßen Kälbern<br />
zusehen. Sie wurden von klein an mit<br />
dem Flascherl aufgezogen.<br />
Infostand „Ehrenamt“ beim Erdäpfelkirtag<br />
in Stattersdorf<br />
Mit einem Infostand über das Ehrenamt<br />
in <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n und dem<br />
Hospizverein„Haus an der Traisen“ war<br />
das Team vom LPH St. Pölten vertreten.<br />
GR Christina Veit organisierte für den<br />
21.Oktober <strong>2012</strong> einen kostenlosen<br />
Verkaufsstand.<br />
Liebevoll wurden Filzherzen, Gewürzengerl,<br />
selbst gestrickte Schals, Liköre und<br />
diverse Bastelarbeiten angefertigt.<br />
Der Reinerlös von € 280 Euro kommt<br />
den BewohnerInnen „Haus an der<br />
Traisen“ zugute.<br />
Liebevolle Basteleien bot das „Haus an der<br />
Traisen“ beim Erdäpfelkirtag an<br />
Die BewohnerInnen des LPH Melk freuten sich<br />
über eine Bummelzugfahrt.<br />
Eine Bummelzugfahrt der BewohnerInnen<br />
des LPH Melk<br />
Das Landespflegeheim Melk unternahm<br />
mit seinen BewohnerInnen bei gutem<br />
Herbstwetter eine Fahrt mit dem<br />
Bummelzug durch die nähere Umgebung<br />
von Melk. Die Fahrt führte auch<br />
durch die Altstadt und vorbei am Stift<br />
Melk – ein besonderes Erlebnis für die<br />
BewohnerInnen, die den wunderbaren<br />
Tag sehr genossen haben.<br />
Frau LR Mag. a Barbara Schwarz begrüßte<br />
die BewohnerInnen bei der Rückkehr<br />
und unterstützte beim Aussteigen.<br />
Regionales<br />
17<br />
SeneCura Pressbaum: Herzlichen<br />
Dank an das Ehrenamt!<br />
Seine große Dankbarkeit über das Engagement<br />
der zahlreichen ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen drückte das SeneCura<br />
Sozialzentrum Pressbaum im November<br />
mit einer besonderen Einladung aus: Wie<br />
schon Tradition, wurde für das ehrenamt<br />
liche Betreuungsteam ein köstliches<br />
Ganslessen ausgerichtet. Bei Martinigansl,<br />
Knödel und Rotkraut hatten die engagierten<br />
HelferInnen Gelegenheit, sich über<br />
den Ehrenamtsalltag austauschen, Ideen<br />
für kommende Aktivitäten zu finden<br />
und sich verwöhnen zu lassen.<br />
Einladung zum Martinigansl für die Ehrenamtlichen<br />
des SeneCura Sozialzentrum Pressbaum<br />
Meterjause, Heurigenmusik und Geburtstagsfeier<br />
im SeneCura Sozialzentrum Purkersdorf<br />
Zünftiges Heurigenfest im SeneCura<br />
Sozialzentrum Purkersdorf<br />
Die BewohnerInnen des SeneCura<br />
Sozialzentrums Purkersdorf freuten sich<br />
über einen besonderen Nachmittag:<br />
Wie schon Tradition wurde auch heuer<br />
wieder ein stimmungsvolles Heurigenfest<br />
für die BewohnerInnen und deren<br />
Angehörige veranstaltet. Ein Buffet mit<br />
allen Köstlichkeiten, die der Herbst zu<br />
bieten hat sowie Heurigenmusik des<br />
„DUO D2“ schufen das richtige Ambiente.<br />
Für besondere Begeisterung<br />
sorgten die zünftige Meterjause sowie<br />
die saftige Surstelze.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
18 Wissen<br />
Vertretungsbefugnis<br />
nächster Angehöriger<br />
D urch die Änderung des<br />
Sachwalterrechts seit<br />
1.7.2007 sollten Sachwalterschaften<br />
auf jene Fälle eingeschränkt<br />
werden, in denen die Bestellung<br />
eines Sachwalters unumgänglich<br />
ist. Dies sollte dadurch erreicht<br />
werden, dass der Gesetzgeber<br />
Alternativen zur Sachwalterschaft<br />
in Form der Vertretung nächster<br />
Angehöriger und der Errichtung<br />
von Vorsorgevollmachten anbietet.<br />
Vertretungsbefugnis nächster<br />
Angehöriger<br />
Eine Vertretung durch nächste Angehörige<br />
ist dann möglich, wenn<br />
eine volljährige Person aufgrund<br />
einer psychischen Krankheit oder<br />
geistigen Behinderung nicht mehr<br />
in der Lage ist, Rechtsgeschäfte des<br />
täglichen Lebens oder zur Deckung<br />
des Pflegebedarfs zu besorgen oder<br />
ihre Ansprüche nicht mehr geltend<br />
machen kann.<br />
Sie tritt aber nur dann ein, wenn<br />
für die betroffene Person weder<br />
ein Sachwalter bestellt noch eine<br />
andere Vertretung (Bevollmächtigte)<br />
gegeben ist.<br />
Nächste Angehörige, die diese Vertretungsbefugnis<br />
ausüben können,<br />
sind Eltern (Großeltern), volljährige<br />
Kinder (Enkelkinder), der im gleichen<br />
Haushalt lebende Ehepartner oder<br />
eingetragene Partner sowie Lebensgefährten,<br />
wenn seit mindestens drei<br />
Jahren ein gemeinsamer Haushalt<br />
besteht.<br />
Die Verfügungsberechtigung der<br />
nächsten Angehörigen umfasst die<br />
Rechtsgeschäfte des täglichen Lebens,<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
wozu etwa der Einkauf von Lebensmitteln,<br />
die Bezahlung der Miete, die<br />
Bezahlung eines Urlaubes oder von<br />
Reparaturkosten, zählt. Auch Rechtsgeschäfte,<br />
die der Deckung des Pflegebedarfs<br />
dienen, wie beispielsweise<br />
die Organisation und Bezahlung von<br />
Heimhilfen oder Essen auf Rädern,<br />
dürfen von vertretungsbefugten<br />
Angehörigen erledigt werden. Zur<br />
Bezahlung dieser Leistungen stehen<br />
den vertretungsbefugten Angehörigen<br />
das laufende Einkommen sowie<br />
die pflegebezogenen Geldleistungen<br />
(z.B. Pflegegeld) zur Verfügung.<br />
Der Vertretungsbefugte ist weiters<br />
berechtigt, Ansprüche für die vertretene<br />
Person geltend zu machen.<br />
Dies betrifft die Antragstellung auf<br />
Pension, Pflegegeld oder Mindestsicherung<br />
ebenso wie die Beantragung<br />
diverser Befreiungen.<br />
Darüber hinaus kommt den vertretungsbefugten<br />
Angehörigen auch<br />
die Einwilligung in einfache medizinische<br />
Behandlungen zu, sofern die<br />
vertretungsbefugte Person nicht einsichts-<br />
und urteilsfähig ist und daher<br />
nicht mehr selbst in eine Behandlung<br />
einwilligen kann.<br />
Von der Vertretungsbefugnis nicht<br />
umfasst ist die Verwaltung von Vermögen<br />
(Sparbücher, Liegenschaften)<br />
oder die Einwilligung in schwerwiegende<br />
medizinische Behandlungen<br />
(z.B. PEG-Sonde, Strahlen- oder<br />
Chemotherapie, größere Operationen).<br />
Wenn Entscheidungen in diesen<br />
Bereichen getroffen werden müssen,<br />
ist die Bestellung eines Sachwalters<br />
erforderlich, sofern keine Vorsorgevollmacht<br />
vorliegt.<br />
Mit der Übernahme der Vertretungsbefugnis<br />
ist die Verpflichtung<br />
verbunden, die vertretene Person<br />
über die Wahrnehmung der Vertretungsbefugnis<br />
zu informieren,<br />
das Wohl der vertretenen Person<br />
zu fördern und bei Entscheidungen<br />
deren Wünsche und Vorstellungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Die Registrierung im Österreichischen
Zentralen Vertretungsverzeichnis<br />
(ÖZVV) ist erforderlich, um die rechtmäßige<br />
Vertretungsbefugnis Dritten<br />
gegenüber (z.B. Banken, Behörden,<br />
Vermieter, Geschäftspartner, …)<br />
nach weisen zu können. Durchgeführt<br />
wird die Registrierung von den Notaren.<br />
Die Gebühr dafür beträgt 26,40<br />
EUR ohne Beratungstätigkeit.<br />
Dazu muss der Angehörige einem<br />
Notar seiner Wahl ein ärztliches Zeugnis<br />
vorlegen, in dem bestätigt wird,<br />
dass die vertretene Person wegen<br />
einer psychischen Erkrankung oder<br />
geistigen Behinderung nicht mehr in<br />
der Lage ist, ihre Rechtsgeschäfte des<br />
täglichen Lebens oder des Pflegebedarfes<br />
zu erledigen. Durch entsprechende<br />
Dokumente (Geburtsurkunde,<br />
Heiratsurkunde, Meldebestätigung)<br />
ist dem Notar die Angehörigeneigenschaft<br />
nachzuweisen. Der Notar<br />
registriert die Vertretungsbefugnis<br />
im Österreichischen Zentralen Vertretungsverzeichnis<br />
(ÖZVV) und händigt<br />
dem Angehörigen eine Bestätigung<br />
aus. Mit dieser Bestätigung kann sich<br />
der Angehörige als vertretungsbefugt<br />
ausweisen.<br />
Die Registrierung der Vertretungsbe-<br />
fugnis ist ausgeschlossen, wenn ein<br />
Widerspruch gegen die Vertretungsbefugnis<br />
nächster Angehöriger oder<br />
eine Vorsorgevollmacht registriert<br />
ist bzw. ein Sachwalter für diesen<br />
Bereich bestellt wurde.<br />
Damit die Vertretungsbefugnis durch<br />
die nächsten Angehörigen keine<br />
„Zwangsbeglückung“ darstellt, hat<br />
der Gesetzgeber die Möglichkeit<br />
des Widerspruchs geschaffen. Die<br />
Vertretungsbefugnis tritt daher nicht<br />
ein bzw. endet, wenn der Vertretene<br />
der Vertretungsbefugnis widersprochen<br />
hat oder widerspricht. Auch<br />
ein Widerspruch, der nach dem<br />
Verlust der Geschäftsfähigkeit oder<br />
Einsichts- und Urteilsfähigkeit abgegeben<br />
wird, führt zur Beendigung der<br />
Vertretungsbefugnis bzw. lässt diese<br />
nicht wirksam werden.<br />
Ein schriftlicher Widerspruch gegen<br />
die Vertretungsbefugnis nächster<br />
Angehöriger kann sowohl bei einem<br />
Notar als auch bei einem Rechtsanwalt<br />
zur Registrierung vorgelegt<br />
werden.<br />
Den vertretungsbefugten Angehöri-<br />
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<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
19<br />
gen sind im Verfahren zur Bestellung<br />
eines Sachwalters bestimmte Rechte<br />
eingeräumt. Diese umfassen die<br />
Zustellung des Beschlusses über die<br />
Einstellung des Verfahrens, die Feststellung,<br />
ob die Vertretungsbefugnis<br />
nächster Angehöriger besteht und<br />
die Zustellung des Beschlusses über<br />
die Bestellung eines Sachwalters (und<br />
ob daneben die Vertretungsbefugnis<br />
nächster Angehöriger besteht) sowie<br />
ein Rekursrecht gegen die Bestellung<br />
eines Sachwalters.<br />
DSA Ingrid Nagode-Gabriel<br />
Geschäftsführerin<br />
<strong>NÖ</strong> Landesverein für Sachwalterschaft<br />
und Bewohnervertretung<br />
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18 Visionen<br />
Demenz - Einblick in ein anderes Leben<br />
„72 Stunden ohne Kompromiss“<br />
Eine Aktion mit großem Erfolg!<br />
M<br />
it großem Erfolg hat im<br />
Herbst Österreichs größte<br />
Jugendsozialaktion zum 6. Mal<br />
stattgefunden. 72 Stunden lang<br />
bewiesen 5000 Jugendliche, dass<br />
ihr kompromissloser Einsatz Österreich<br />
zu einem sozialeren Ort<br />
machen kann.<br />
An Österreichs größter Jugendsozialaktion,<br />
organisiert von der Katholischen<br />
Jugend Österreich in Zusammenarbeit<br />
mit youngCaritas und Hitradio Ö3,<br />
haben sich dieses Jahr mehr als 5.000<br />
Jugendliche beteiligt. Unter dem Motto<br />
„72 Stunden ohne Kompromiss“<br />
engagierten sich die TeilnehmerInnen<br />
in 400 Sozialprojekten und leisteten<br />
freiwillig insgesamt mehr als 350.000<br />
Arbeitsstunden.<br />
„Jugendliche sind sozial und solidarisch<br />
– das beweist ihr Engagement bei ‚72<br />
Stunden ohne Kompromiss‘. Sie sind<br />
Vorbild für die ganze Gesellschaft“, so<br />
Noemi Müller, ehrenamtliche Vorsitzende<br />
der Katholischen Jugend Österreich.<br />
„Bei meinen Projektbesuchen hat sich<br />
mir immer wieder gezeigt, dass die Begegnungen<br />
mit oftmals benachteiligten<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
oder sozial isolierten Personenkreisen<br />
sowie die unterschiedlichsten Erfahrungen,<br />
die die Jugendlichen während<br />
der Aktion machen, über die drei Tage<br />
hinaus in den TeilnehmerInnen nachhaltig<br />
weiterwirken und ihnen ganz<br />
neue Sichtweisen auf ihre Umwelt<br />
eröffnen.“<br />
„Ihr wart großartig!“, bedankte sich<br />
Caritas-Präsident Franz Küberl bei allen,<br />
die mitgemacht haben: „Aufgrund<br />
des Einsatzes der 5.000 engagierten<br />
Jugendlichen können wir sagen: Unser<br />
Land wurde in den letzten Tagen reicher<br />
an Mitmenschlichkeit, reicher an<br />
Mitgefühl und reicher an Engagement.“<br />
Entstanden sei dadurch ein Gerüst der<br />
Solidarität. „Die Erfahrungen, die alle<br />
Beteiligten gemacht haben, werden<br />
dieses Gerüst auch in Zukunft mit Leben<br />
ausfüllen“, zeigte sich Küberl sicher.<br />
Auch die <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> waren mit dabei.<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
LPH Berndorf, „Haus Theaterpark“<br />
11 SchülerInnen des Gymnasiums<br />
Berndorf verbrachten 72 Stunden im<br />
Landespflegeheim Berndorf „Haus<br />
Theaterpark“ und lernten persönlich<br />
die HeimbewohnerInnen und deren<br />
Alltag kennen. Die durch persönliche<br />
Gespräche und Teilnahme an<br />
diversen Aktivitäten gewonnenen<br />
Eindrücke verarbeiteten die Jugendlichen<br />
in einem Theaterstück mit dem<br />
Titel „Liebesg‘schichten und Heiratssachen“!<br />
Dabei brachten sie Sequenzen aus den<br />
Lebensgeschichten der BewohnerInnen<br />
zu diesem Thema auf die Bühne.<br />
Die Abschlussveranstaltung wurde<br />
professionell von den jungen Menschen<br />
umgesetzt. Sie berührten mit der einfühlsamen<br />
Umsetzung der Themen im<br />
Stück die Herzen der Zuschauer.Einige<br />
BewohnerInnen konnten sich in den
Darstellungen wiederfinden und so war<br />
diese „Begegnung der Generationen“<br />
noch tagelang ein Gesprächsstoff unter<br />
den HeimbewohnerInnen.<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
LPH Eggenburg<br />
Ende Oktober traf eine Gruppe des<br />
BIGS (Gesundheits- und Sozialberufe)<br />
aus St. Pölten im Landespflegeheim<br />
Eggenburg ein, um die BewohnerInnen<br />
in die Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss<br />
einzubeziehen.<br />
In den Tagen davor hatten die Jugendlichen<br />
einen Erlebnisweg für Jung und<br />
Alt entlang der Stadtmauer in Eggenburg<br />
gestaltet. Dir. Erich Weißkirchner<br />
führte die jungen BesucherInnen durch<br />
das Heim, danach wurde gemeinsam<br />
Mittag gegessen. Am Nachmittag<br />
machten sich die HeimbewohnerInnen,<br />
begleitet durch die SchülerInnen<br />
und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
auf, den Erlebnisweg zu besichtigen.<br />
Vizebürgermeisterin Margit Koch und<br />
die Initiatorin, Margit Haider vom K-<br />
Haus Eggenburg sangen gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten bekannte und<br />
moderne Melodien. Gemeinsam wurde<br />
Jause gegessen, Kontakt geschlossen,<br />
gelacht und geplaudert.<br />
Die 72 Stunden ohne Kompromiss<br />
waren für alle Beteiligten ein voller<br />
Erfolg.<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
LPH Hollabrunn<br />
Im Landespflegeheim Hollabrunn wurde<br />
im Rahmen des Projektes „72 Stunden<br />
ohne Kompromiss“ der Abschiedsraum<br />
neu gestaltet.<br />
Das Jugendprojekt konnte thematisch<br />
sehr gut in das bereits laufende Projekt<br />
des Landespflegeheimes „Neugestaltung<br />
unseres Abschiedsraumes“<br />
integriert werden.<br />
Sechs Jugendliche aus Baden und<br />
Umgebung sowie Wiener Neustadt<br />
und Umgebung im Alter von 18 bis<br />
24 Jahren betätigten sich mit viel<br />
Engagement und Eifer an der Sache.<br />
Die Jugendlichen waren 72 Stunden<br />
im Landespflegeheim untergebracht<br />
und stellten Ihre Arbeitskraft und ihre<br />
Kreativität in den Dienst der BewohnerInnen.<br />
Die Neugestaltung des Abschiedsraumes<br />
umfasste:<br />
• Neufärbelung der Wände<br />
• Anpassung des Fußbodens an das<br />
Gesamtbild<br />
• Gestaltung stimmungsvoller Wandbilder<br />
• Gestaltung der Außenwand bzw.<br />
des Zuganges zum Verabschiedungsraum<br />
Die Jugendlichen erhielten in kreativer,<br />
moralischer oder kulinarischer Hinsicht<br />
viel Unterstützung der haupt- als auch<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des<br />
Landespflegeheimes.<br />
Zurzeit findet im Landespflegeheim<br />
Hollabrunn die Gesamtumsetzung des<br />
Projektes „Hospizkultur & Palliative Care<br />
in Pflegeheimen“ statt. Nahezu das<br />
gesamte Personal aus allen Bereichen<br />
wird in Workshops zum Thema „Hospizkultur<br />
& Palliative Care“ geschult.<br />
Visionen<br />
21<br />
Der Abschiedsraum ermöglicht nun<br />
den Angehörigen in würdevoller<br />
Atmosphäre von ihren lieben Ver-<br />
storbenen Abschied zu nehmen. Das<br />
Landespflegeheim Hollabrunn und<br />
die BewohnerInnen bedankten sich<br />
bei den Jugendlichen im Rahmen<br />
einer kleinen, stimmungsvollen Danke-<br />
Veranstaltung.<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
LPH Melk<br />
Das LPH Melk war als Partner der Pfarre<br />
Matzleinsdorf – Zelking am Projekt<br />
unter dem Titel „72 Stunden kompromisslos<br />
im Netzwerk der Generationen“<br />
ohne Kompromisse beteiligt.<br />
17 Jugendliche im Alter von 16 Jahren<br />
hatten den Auftrag folgende Projekte<br />
umzusetzen:<br />
• Errichtung eines Gartenpavillons<br />
im Innenhof<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Basteln von Flugdrachen mit den<br />
HeimbewohnerInnen und gemeinsames<br />
Steigenlassen<br />
Austausch von Bilderrahmen mit<br />
Fotos von den BewohnerInnen auf<br />
den Stationen<br />
Mitwirkung beim Kirtagsfest,<br />
Bewirtung der BewohnerInnen,<br />
gemeinsames Singen usw.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
22 Visionen<br />
Besonders wichtig waren die Begegnung<br />
mit den BewohnerInnen und das<br />
Kennenlernen des Heim alltages. Die<br />
SchülerInnen halfen auf den Stationen<br />
im Bereich Abteilungshilfe mit und<br />
führten viele Gespräche mit unseren<br />
BewohnerInnen.<br />
Sehr beeindruckend und berührend<br />
war der Besuch bei einem 20 jährigen,<br />
beatmeten Heimbewohner, der vor 10<br />
Monaten einen schweren Verkehrsunfall<br />
hatte. Da die Jugendlichen von uns die<br />
Information hatten, dass er besonders<br />
gut auf Musik reagiert, überlegten sie<br />
im Vorfeld welche Lieder im Vorjahr aktuell<br />
waren und sangen ihm einige vor.<br />
In der Nachbesprechung brachten sie<br />
ihre Betroffenheit zum Ausdruck, dass<br />
so etwas jedem passieren könne.<br />
Da es für alle Jugendlichen der erste<br />
Kontakt mit einem Pflegeheim war, war<br />
auch die Aufarbeitung der Eindrücke<br />
besonders wichtig. Dies erfolgte in<br />
langen Abendeinheiten. Die Jugendlichen<br />
haben beschlossen den Kontakt<br />
mit dem LPH Melk fortzuführen und<br />
die BewohnerInnen weiterhin zu besuchen.<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
„Haus an der Traisen“<br />
Die Aktion hat Ende Oktober stattgefunden<br />
und war auch im Haus an<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
der Traisen sehr erfolgreich. Frau Dir.<br />
Andrea Brucha-Pauleschitz begrüßte die<br />
Jugendlichen. Während der drei Tage<br />
wurden sie von Ehrenamts-Koordinatorin<br />
Frau Renner und der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterin, Frau Chmel, betreut.<br />
Die elf besonders netten und motivier-<br />
ten jungen Leute haben 3 Bäume im<br />
Hausgarten eingesetzt, darunter eine<br />
große Platane, ein kreatives Mosaik<br />
beim Rad-Abstellplatz gestaltet und<br />
einen Teil des Kellerganges bei den<br />
Garderoben ausgemalt. Ein herzliches<br />
Danke an die Jugendlichen!<br />
72 Stunden ohne Kompromiss im<br />
LPH Wallsee<br />
Lehrlinge der Firma Buntmetall Amstetten<br />
schufen während des Projektes<br />
einen geruhsamen Ort für alle Sinne im<br />
Landespflegeheim Wallsee.<br />
Kupferrohre, ein Kupferdach, eine<br />
Audioanlage und darunter eine Bank<br />
der „Sinne“ – so präsentiert sich die<br />
neue Begegnungsinsel für die BewohnerInnen<br />
und BesucherInnen des<br />
Landespflegeheimes Wallsee. Lehrlinge<br />
der Firma Buntmetall Amstetten unter<br />
der Leitung von Alois Zehetner und dem<br />
Lehrlingsbeauftragten Martin Stockner<br />
haben dieses Objekt im Rahmen der Aktion<br />
„72 Stunden ohne Kompromiss“<br />
errichtet. Besonderen Wert legten die<br />
Lehrlinge außerdem auf die Begegnung<br />
mit den HeimbewohnerInnen. Gemeinsam<br />
wurden Lebkuchenherzen verziert.<br />
Als Abschluss feierten Jung und Alt<br />
miteinander ein Oktoberfest und die<br />
Sinnesbank wurde ihrer Bestimmung<br />
übergeben.<br />
Während des Festes servierten die<br />
Lehrlinge das Essen und beschenkten<br />
die HeimbewohnerInnen mit den<br />
Lebkuchenherzen. Direktor Manfred<br />
Haberhauer bedankte sich im Rahmen<br />
dieses Festes auch bei den beteiligten<br />
Firmen für die geleistete Arbeit. Die<br />
Firma Buntmetall wollte mit diesem<br />
Projekt neben ihrer Fachkompetenz<br />
in Sachen Metallverarbeitung auch<br />
Sozialkompetenz zeigen.<br />
Nochmals ein ganz herzliches Dankeschön<br />
an alle Jugendlichen, die<br />
sich bei „72 Stunden ohne Kompromiss“<br />
in den <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n engagiert<br />
haben! Ihr seid großartig!
18 Wissen<br />
U<br />
nter dem Motto „Klimaschutz<br />
geht uns alle<br />
an“- „Generation für Generationen“<br />
wurde im Rahmen der Klimaaktionswoche<br />
im LPH Scheiblingkirchen ein<br />
„Autofreier Tag“ ausgerufen.<br />
Visionen<br />
U<br />
1. Preis: Klimabeauftragte<br />
für <strong>NÖ</strong> Landesgebäude im Rahmen der Klimaaktionswoche<br />
In den <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n wohnt eine Generation,<br />
die in eine lebenswerte Umwelt<br />
und Natur hineingeboren wurde. Diese<br />
wollen sie auch gerne an die nächsten<br />
Generationen weitergeben. Das kann<br />
jedoch nur dann funktionieren, wenn<br />
jeder Einzelne mitmacht.<br />
So wurden alle MitarbeiterInnen und<br />
auch BesucherInnen (Angehörige,<br />
Cafe BesucherInnen, Frisör, Fußpflege)<br />
gebeten, zum Schutze des Klimas ein<br />
Zeichen zu setzen und unmotorisiert<br />
ins Heim zu kommen. Der Klimabeauftragte<br />
des Hauses, Herr Roman Spitzer,<br />
rührte kräftig die Werbetrommel.<br />
So sind viele der „Klimaeinladung“<br />
gefolgt und wurden als Dankeschön<br />
zu einem Gratisgetränk in die Cafeteria<br />
eingeladen. Die Mutigen konnten<br />
an einem Radparcours im Garten<br />
teilnehmen und ihre Geschicklichkeit<br />
unter Beweis stellen. Auch die BewohnerInnen<br />
der Betreuungsstation<br />
nahmen daran teil und gingen mit<br />
gutem Beispiel voran. So wurde für<br />
alle nachvollziehbar, wie viel Spaß Rad<br />
fahren machen kann.<br />
Im Zuge dieses Tages wurden viele<br />
Ideen gesammelt, wie jeder Einzelne<br />
im Alltag zum Klimaschutz beitragen<br />
kann.<br />
So wurde unter anderem für das LPH<br />
Scheiblingkirchen vereinbart, dass<br />
Angelegenheiten, die im Ort zu erledigen<br />
sind, nach Möglichkeit zu Fuß<br />
oder mit dem Rad getätigt werden,<br />
und dass der Heimbus nur mehr für<br />
weitere Strecken genutzt wird.<br />
Viele Angehörige und KundInnen<br />
haben versprochen, die BewohnerInnen,<br />
das Cafe, den Frisör und die<br />
Fußpflege in Zukunft vermehrt zu Fuß<br />
oder mit dem Rad zu besuchen.<br />
„Wir hoffen, dass wir auch weiterhin<br />
viele MitarbeiterInnen und BesucherInnen<br />
von unserer Idee überzeugen<br />
können, nämlich dass jeder Einzelne<br />
23<br />
zählt und mit einer noch so kleinen<br />
Aktion der Umwelt zuliebe, ein großer<br />
Beitrag zum Klimaschutz und zur<br />
Weitergabe einer intakten Umwelt<br />
an die nächste Generationen beigetragen<br />
werden kann“, zeigt sich die<br />
Heimleiterin Anita Koller überzeugt.<br />
Das LPH Scheiblingkirchen konnte<br />
mit dieser Aktion den Wettbewerb<br />
„Klimabeauftragte für <strong>NÖ</strong> Landesgebäude<br />
im Rahmen der Klimaaktionswoche“<br />
gewinnen und durfte<br />
sich bei der Preisverleihung am 23.<br />
Oktober <strong>2012</strong> über ein Brompton<br />
Faltrad freuen, welches ab sofort als<br />
Dienstrad im LPH Scheiblingkirchen<br />
Verwendung findet.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
24 Wissen<br />
Philosopherl ...<br />
In Österreich und Niederösterreich<br />
gibt es unzählige<br />
Wettbewerbe, an denen sich<br />
Unternehmen beteiligen können<br />
um ihren großen Einsatz<br />
für eine besondere Sache<br />
unter Beweis zu stellen. Um<br />
nur einige zu nennen: „Österreichs<br />
Beste Arbeitgeber - A<br />
great place to work“, „Frauen-<br />
und Familienfreundlicher<br />
Betrieb“, der Staatspreis „Familienfreundlichster<br />
Betrieb“,<br />
„TELEIOS – Preis für Innovation,<br />
Qualität und Nachhaltigkeit<br />
in der Österreichischen<br />
Altenpflege“, der „<strong>NÖ</strong>N<br />
Leopold“, der Klimabündnis<br />
Klimaschutzwettbewerb, der<br />
„ASRA - Austrian Sustainability<br />
Reporting Award – die<br />
Auszeichnung für die besten<br />
Nachhaltigkeitsberichte österreichischer<br />
Unternehmen“,<br />
der Zukunftspreis, etc.<br />
Was allen gemeinsam ist:<br />
Die <strong>NÖ</strong> Pflegeheime können<br />
sich messen – und gewinnen.<br />
Das beweisen zahlreiche<br />
Auszeichnungen der letzten<br />
Jahre immer wieder. Es zahlt<br />
sich also aus mitzumachen<br />
und sich zu vergleichen. Die<br />
MitarbeiterInnen danken es.<br />
Denn ausgezeichneten Unternehmen<br />
und <strong>Heime</strong>n fällt es<br />
viel leichter auch die besten<br />
MitarbeiterInnen zu finden.<br />
Diese sind das Herzstück<br />
jeder Organisation – ganz<br />
besonders dort, wo es um den<br />
Menschen geht. Der Tipp lautet<br />
also: Mitmachen und sich<br />
über Auszeichnungen freuen!<br />
Das motiviert ungemein.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Ausgezeichnet mit:<br />
„Goldener Anker“<br />
D as SeneCura Sozialzentrum<br />
Grafenwörth erhielt<br />
die begehrte ÖGB-Auszeichnung<br />
als Top-Betrieb<br />
Im SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth<br />
darf man sich über eine<br />
besondere Auszeichnung freuen:<br />
Der Österreichische Gewerkschaftsbund<br />
hat erstmals ein Unternehmen<br />
im Bezirk Tulln mit dem „Goldenen<br />
Anker“ geehrt. Belohnt wird damit<br />
die vorbildliche Sozialpartnerschaft<br />
des Hauses in Grafenwörth. Bei der<br />
feierlichen Ankerverleihung im Seminarraum<br />
des SeneCura Sozialzentrums<br />
Grafenwörth trafen einander<br />
der stolze Heimleiter und SeneCura<br />
<strong>NÖ</strong>-Regionaldirektor Werner Bernreiter<br />
und ÖGB-Funktionäre sowie<br />
Rudolf Kaske, der Vorsitzende der<br />
Pflegegewerkschaft VIDA.<br />
Mit dem „Goldenen Anker“ wurde<br />
das Sozialzentrum für den vorbildlichen<br />
Umgang mit seinen MitarbeiterInnen,<br />
die betrieblich gelebte Sozialpartnerschaft<br />
sowie die zahlreichen<br />
innerbetrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
belohnt. An der feierlichen<br />
Verleihung im Seminarraum des<br />
Sozialzentrums nahmen ÖGB Regionalvorsitzender-Stv.<br />
LAbg. Günter<br />
Kraft, ÖGB Regionalsekretär Rudolf<br />
Kernstock, ÖGB Landessekretär Christian<br />
Farthofer, Regionalvorsitzender<br />
Reinhard Niedermaier sowie der<br />
Vorsitzende der Gewerkschaft VIDA<br />
Rudolf Kaske teil. Freudestrahlend<br />
entgegen nahmen den Preis Werner<br />
Bernreiter, Regionalleiter SeneCura<br />
Niederösterreich, sowie Gerhard<br />
Liehl, SeneCura Betriebsrat.<br />
Sozialzentrum als Generationentreffpunkt<br />
Besonders hervorgehoben wurde<br />
auch der Schwerpunkt des Hauses<br />
auf generationenverbindende<br />
Maßnahmen und den integrierten<br />
Kindergarten.<br />
„Toll, dass unsere Bemühungen durch<br />
den ‚Goldenen Anker‘ Anerkennung<br />
gefunden haben. Das SeneCura<br />
Sozialzentrum Grafenwörth soll ein<br />
bunter Ort der Begegnung für Jung<br />
und Alt sein. Deshalb ermöglichen<br />
wir zum Beispiel unseren MitarbeiterInnen<br />
die Unterbringung ihrer Kinder<br />
im hauseigenen Kindergarten“, erklärt<br />
Werner Bernreiter, Regionalleiter<br />
SeneCura Niederösterreich. „Wir<br />
legen außerdem Wert darauf, Potenziale<br />
zu wecken und fördern gezielt<br />
die Aus- und Weiterbildung der<br />
MitarbeiterInnen – und das kostenlos<br />
und während der Dienstzeit. Individuelle<br />
Arbeitszeitregelungen und<br />
die Rücksichtnahme auf Betreuungspflichten<br />
bei der Dienstplangestaltung<br />
komplettieren unser umfangreiches<br />
Maßnahmenpaket, welches wir für<br />
ein ideales Arbeitsumfeld geschaffen<br />
haben“, so Bernreiter.
Die neue Sammelserie für Ihren Pflegealltag, Teil 8<br />
Die Welt der Düfte<br />
Ä<br />
therische Öle für Menschen mit Demenzkrankheiten<br />
Bei älteren Menschen mit Hirnleistungsstörungen, beispielsweise<br />
Morbus Alzheimer, haben ätherische Öle oft<br />
eine ganz erstaunliche Wirkung, oft kann man durch<br />
den Einsatz von Düften überhaupt erst wieder zu ihnen<br />
vordringen.<br />
In Studien wurde herausgefunden, dass das ätherische Öl<br />
von Salvia lavandulifolia (Lavendelsalbei) im Gehirngewebe<br />
das Enzym Acetylcholinesterase unterdrückt, so dass es<br />
in der adjuvanten Behandlung von Morbus Alzheimer<br />
eingesetzt werden kann (Nicolette & al. 2003).<br />
In einer placebokontrollierten Studie an 72 Menschen<br />
mit schwerer Demenz konnte nach vier Wochen des<br />
Auftragens von verdünntem Melissa officinalis-Öl (Melisse)<br />
auf Gesicht und Arme bei 60% der PatientInnen<br />
eine 30-igprozentige Verbesserung der Unruhezustände<br />
verzeichnet werden (Ballard & al. 2002).<br />
In einer kleineren placebokontrollierten Studie an dementen<br />
geriatrischen* PatientInnen wurde gezeigt, dass 60<br />
Prozent der TeilnehmerInnen durch eine Raumbeduftung<br />
mit Lavendelöl deutlich weniger unruhig als zuvor waren<br />
(Holmes & al. 2002).<br />
Pflegende, die mit dementen Menschen zu tun haben,<br />
können diese und ähnliche Wirkungen von ätherischen<br />
Ölen immer wieder beobachten (Bernath-Frei 2005). Das<br />
überrascht nicht allzu sehr, wenn man an die unmittelbare<br />
Wirkung der Öle auf das Limbische System denkt und<br />
daran, dass diese die Blut-Hirn-Schranke überwinden<br />
können (Buchbauer 2004). Vor allem Öle, die 1,8-Cineol*<br />
und Borneon* enthalten, scheinen einen „durchschlagenden“<br />
Effekt bei Morbus Alzheimer zu haben.<br />
In einer Studie an acht freiwilligen Probanden – darunter<br />
einer Anosmikerin* – konnte gezeigt werden, dass der<br />
zerebrale Blutfluss nach Inhalation von 1,8-Cineol signifikant<br />
erhöht war, ähnlich wie sich bei Tierexperimenten<br />
zeigte, dass die motorischen Zentren durch diesen Hauptinhaltsstoff<br />
von Rosmarinus officinalis und Eucalyptus<br />
globulus beeinflusst werden (Buchbauer 2003).<br />
Quelle: www.aromapraxis.de<br />
Wissen 21<br />
Aktivierung im Alltag<br />
ewusste Gefühlsarbeit: Trauer, Wut, Freude<br />
Die Zeit um Allerheiligen, Allerseelen und Weihnachten löst<br />
bei vielen Menschen Erinnerungen und damit Emotionen aus.<br />
Nicht immer sind diese positiv. Zum Vorschein in dieser Zeit<br />
kommen meist vier Grundgefühle des Menschen: Trauer,<br />
Wut, Angst und Freude.<br />
Förderziele: Verbesserung der verbalen und nonverbalen<br />
Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit, Möglichkeit der<br />
Aufarbeitung, Weitergabe von Wissen und Erfahrung, Stärkung<br />
der Ich- Kompetenz und der Selbstbestimmung.<br />
Eingangsphase & Ritual: es liegen Fotos, Bilder und<br />
Gegenstände bereit, welche den vier genannten Gefühlen<br />
zugeordnet werden können. Es besteht auch die Möglichkeit<br />
die Gefühle einzeln in einer Aktivierungseinheit aufzuarbeiten.<br />
Symbole können sein: Kreuz, Kerze, Bilder von geschmückten<br />
Gräbern oder Adventkränze und Reisig dienen als Einstimmung<br />
auf das Thema. Wichtig: Auf Freiwilligkeit, Biografie<br />
und religiösen Hintergrund der TeilnehmerInnen achten!<br />
Hauptteilphase: Mit den Blumen, Gegenständen und<br />
Fotos beginnt die Erinnerungsarbeit. Memoryfragen<br />
unterstützen die TeilnehmerInnen dabei:<br />
• Welche Blumen verbinden Sie mit Trauer/Freude?<br />
• Mit welchen Blumen schmücken Sie das Grab Ihrer<br />
Verstorbenen?<br />
• Welches Symbol verbinden Sie mit dem Thema Trauer?<br />
• An welch wertvolle Momente mit Ihren Lieben erinnern<br />
Sie sich?<br />
• Welche Rituale haben Sie in der Familie zu Weihnachten<br />
gelebt? Was war, was ist Ihnen wichtig?<br />
• Gibt es auch Speisen, die Sie mit dieser Zeit verbinden?<br />
•<br />
B<br />
Was macht Sie traurig, glücklich, zornig? Was macht<br />
Ihnen Angst?<br />
Gegenstände, Blumen und Fotos nacheinander im Kreis<br />
reichen! Achtsame und wertschätzende Begleitung ist<br />
von großer Bedeutung.<br />
Übung des täglichen Lebens: Gemeinsam stellen wir<br />
Blumengestecke her und schmücken diese mit Moos,<br />
Zweigen und Kerzen.<br />
Ausgangsphase: Bei einer Aktivierungseinheit zum<br />
Thema Trauer oder Weihnachten: Alle Teilnehmenden<br />
können sich einen kleinen Engel aus Wachs aussuchen.<br />
Es kann auch aus den mitgebrachten Gegenständen<br />
ausgewählt werden (Moos, Zapfen, usw.)<br />
Lore Wehner, Montessori- und Motogeragogin<br />
info@lorewehner.at, www.lorewehner.at<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
26 Blattsalat<br />
Frische Liebe und eine Hochzeit<br />
im Seniorenheim<br />
I m Pflegeheim Mödling<br />
wurde heuer geheiratet.<br />
Der Bräutigam ist 90, die Braut 78<br />
Jahre alt. Das passiert nicht alltäglich<br />
in den <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n. Manchmal zeigt<br />
sich jedoch: Wahre Liebe kennt kein<br />
Alter.<br />
„Ich habe mir nicht gedacht, dass<br />
ich mich noch einmal verliebe, aber<br />
manchmal passieren eben Wunder“,<br />
erzählt Edith Bauer und lächelt ihren<br />
Hermann glücklich an. Dass sie miteinander<br />
glücklich sind, sieht man ihnen<br />
auf einen Blick an. Ungewöhnlich<br />
ist lediglich das Alter des verliebten<br />
und frisch vermählten Paares und<br />
wo sie zueinander gefunden haben.<br />
Die beiden sind 90 und 78 Jahre alt.<br />
Sie haben sich im Altersheim kennen<br />
gelernt und dort geheiratet.<br />
Der heute 90-jährige Hermann<br />
Pautsch lebt seit vier Jahren im<br />
Landespflegeheim Mödling. Die<br />
78-jährige Edith Bauer zog vor zwei<br />
Jahren ein. „Herr Pautsch kam mit<br />
wenig Lebensfreude und Motivation<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
zu uns. Doch das hat sich geändert“,<br />
lacht Birgit Posch, die stellvertretende<br />
Direktorin. Der Bräutigam bestätigt<br />
ihre Worte: „Ich habe nicht damit<br />
gerechnet, dass ich mich nochmals<br />
verlieben könnte in meinem Alter,<br />
aber alleine ist es fad. Wir verstehen<br />
uns eben sehr gut“, erzählt Hermann<br />
Pautsch schmunzelnd. „Vom ersten<br />
Augenblick an haben wir einander<br />
sympathisch gefunden. Näher kennen<br />
gelernt haben wir uns dann<br />
bei Spaziergängen. Wir haben viel<br />
geplaudert, Witze gemacht und viel<br />
gelacht“, freut sich Edith Bauer über<br />
ihr junges Glück. Da haben sich die<br />
beiden ineinander verliebt. Die Menschen<br />
in ihrem Umfeld waren zuerst<br />
erstaunt, wunderten sich und es gab<br />
auch Scherze über das verliebte Paar.<br />
„Wir haben nicht darauf gehört, was<br />
die Leute sagen. Das interessierte uns<br />
nicht. Später haben sich dann alle mit<br />
uns gefreut“, erzählt das Paar.<br />
An seinem 90. Geburtstag wollte Hermann<br />
Pautsch seine Edith zu heiraten.<br />
Er machte ihr einen Antrag und sie<br />
sagte Ja, ohne viel nachzudenken,<br />
wie sie lachend erzählte.<br />
In der Direktion des <strong>Heime</strong>s waren<br />
alle sehr als überrascht, als sie mit<br />
dem Hochzeitswunsch konfrontiert<br />
wurden. „Es kommt schon mal vor,<br />
dass sich HeimbewohnerInnen anfreunden,<br />
aber eine Hochzeit hatten<br />
wir noch nie. Die beiden wollten alles<br />
so haben, wie es sich gehört und wir<br />
haben die Organisation in die Hand<br />
genommen“, erzählte Birgit Posch.<br />
Dann ging alles Schlag auf Schlag.<br />
Zuerst zog das Paar in ein gemeinsames<br />
Zimmer, dann wurden beim<br />
Juwelier die Trauringe ausgewählt.<br />
Direktor Gerhard Reisner fungierte<br />
als Trauzeuge und aus Perchtoldsdorf<br />
reiste Diakon Josef Fellner an. In der<br />
Kapelle wurde schließlich ganz feierlich<br />
„Ja“ gesagt.<br />
„Es war wunderschön“, strahlt<br />
Edith Bauer mit glänzenden Augen.<br />
MitarbeiterInnen des Heims sorgten<br />
für die Agape und als Geschenk gab<br />
es eine Hochzeitsreise auf die Burg<br />
Perchtoldsdorf.
Die Bilder von der Hochzeitsfeier<br />
schauen sich die beiden immer wieder<br />
gerne an: „Wir sind glücklich<br />
miteinander. Streit gibt es bei uns<br />
nicht. Und es ist nie zu spät, sich zu<br />
verlieben. Ich kann das nur jedem<br />
empfehlen“, lacht Edith Bauer. Für<br />
junge Liebe ist es nie zu spät.<br />
Blattsalat<br />
Durch die Blume gesagt<br />
Superhands<br />
Kinder und Jugendliche, die zu Hause ein Familienmitglied pflegen,<br />
gibt es viele – auch in Österreich. Darüber gesprochen wird<br />
wenig, das Thema ist mit Scham, Angst und Unsicherheit besetzt.<br />
In Österreich schätzt man, dass es zwischen 22.000 und 25.000<br />
Kinder sind, die sich daheim um die Mutter, den Vater, Bruder,<br />
Schwester oder andere Verwandte kümmern. Welche Aufgaben<br />
sie dabei übernehmen, kann ganz unterschiedlich sein, entweder<br />
im Haushalt, beim Waschen, beim Essenkochen, einkaufen, pflegen<br />
oder um einfach nur da zu sein, falls etwas passiert.<br />
Die langjährigen Erfahrungen des Johanniter Akutpflegedienstes<br />
und der mobilen Palliativpflege haben beigetragen, ein Projekt<br />
zu entwickeln, das diese Kinder und Jugendlichen unterstützen,<br />
begleiten und den Familien Versorgungsmöglichkeiten aufzeigen<br />
möchte.<br />
Dank einer Unternehmenskooperation durch die Diakonie Österreich<br />
konnte superhands realisiert werden. Eine neue Internetplattform<br />
soll Kindern und Jugendlichen, die ihre Angehörigen<br />
pflegen, Unterstützung bieten. Auf der Webseite www.superhands.at<br />
finden junge Menschen altersgerecht aufbereitete Informationen<br />
über Krankheiten, Pflegetipps und ein Forum, in dem<br />
sie sich mit Jugendlichen in ähnlichen Situationen austauschen<br />
können. Für die Internetplattform wurden Videos mit Kindern<br />
gedreht, die zeigen, wie Waschen, Pulsmessen oder das Wechseln<br />
der Bettunterlage funktionieren. Interessierte finden außerdem<br />
Erste-Hilfe-Tipps und Informationen zu Pflegegeld, Pflegenotdiensten<br />
und Anlaufstellen. Das Angebot richtet sich vor allem an<br />
junge Menschen zwischen zehn und 18 Jahren, die für Angehörige<br />
sorgen, sowie an Lehrer und alle Menschen, die mit Jugendlichen<br />
zu tun haben. Durch die Plattform soll auch die Öffentlichkeit für<br />
das Thema sensibilisiert werden und eine Enttabuisierung stattfinden.<br />
Das Problem, dass Kinder ihre Angehörigen pflegen müssen, wird<br />
von der Gesellschaft nicht wahrgenommen oder verdrängt. Und<br />
es ist untragbar, dass man sich in Österreich auf Kinder als Pflegende<br />
verlässt. Wie Sie helfen können – nicht nur zu Weihnachten,<br />
lesen Sie hier: www.superhands.at/mithelfen<br />
27<br />
Florian Bloom<br />
Unter dem Pseudonym Florian Bloom bietet die <strong>DaHeim</strong> auch Ihnen die Möglichkeit<br />
für freie, kritische Gedanken. Schreiben Sie uns: florian.bloom@noeheime.at.<br />
Die AutorInnen bleiben anonym.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
28 Blattsalat<br />
Leserbriefe<br />
L<br />
eserbrief zur Poesiewerkstatt<br />
im Haus Theaterpark<br />
Faszinierend womit sich Heimbewohnerinnen<br />
und Heimbewohner<br />
beschäftigen – in einem Pflegeheim<br />
mit einem so wohl klingenden Namen:<br />
„Haus Theaterpark“.<br />
Am liebsten würde man sich zusammenpacken,<br />
die Hosenbeine<br />
hochkrempeln und sich dazusetzen<br />
zu der illustren Runde am „Pool“…<br />
seinen Gedanken freien Lauf lassen,<br />
sich kreativen Wortspielen hingeben<br />
... Akrostichon, Elfchen, Rondell …<br />
alles schon vor langer Zeit gelernt<br />
und doch sofort wieder erkannt! Am<br />
liebsten hätt man’s aus der Schulzeit<br />
verbannt, doch jetzt – im Alter – ist<br />
die Liebe zum Wort entbrannt.<br />
Die Poesiewerkstatt scheint weit weg<br />
von dem, was wir im Allgemeinen<br />
vom Heimalltag wissen (oder zu wissen<br />
glauben?) und doch gibt es sie.<br />
Einfach wunderbar, weiter so!<br />
Mit den besten Grüßen<br />
Elisabeth PETER, Biedermannsdorf<br />
Schreiben auch Sie uns, wir<br />
freuen uns ganz besonders<br />
auch auf Ihren Leserbrief:<br />
daheim@noeheime.at<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
OPCAT: Übereinkommen für<br />
Menschenrechte umgesetzt<br />
E<br />
ine neue Aufgabe für die Volksanwaltschaft<br />
Menschenrechte, Freiheitsbeschränkungen und Alternativen<br />
Seit 1977 analysiert die Volksanwaltschaft in jährlich über 6.000 Prüfverfahren,<br />
ob behördliche Entscheidungen den Gesetzen entsprechen. Ausgangspunkt<br />
sind oft Beschwerden aus der Bevölkerung, die kostenlos bearbeitet<br />
werden.<br />
Mitte des Jahres wurde die Kontrollkompetenz dieser wichtigen Institution<br />
erheblich erweitert. Nach vielen Jahren hat Österreich das „UN-Übereinkommen<br />
gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende<br />
Behandlung oder Strafe“ (OPCAT) damit endlich umgesetzt. Das Themenfeld<br />
der Volksanwaltschaft wird um den wichtigen Bereich Menschenrechte<br />
erweitert. Auch dazu sind nun Meldungen an diese möglich.<br />
Sechs Kommissionen und ein Menschenrechtsbeirat<br />
Die Volksanwaltschaft wurde zudem proaktiv tätig: Es wurden sechs interdisziplinäre<br />
und multiethnische Kommissionen eingerichtet. Diese nehmen auch<br />
unangemeldete Kontrollbesuche bundesweit in über 4.000 Einrichtungen vor,<br />
in denen Freiheitsbeschränkungen durchgeführt oder vermutet werden.<br />
Ebenso gesetzlich ermöglicht ist nun das Vorlegen von themenbezogenen<br />
Einzelberichten an das Parlament. Insgesamt wurde so auch die Bedeutung<br />
und der Umfang der Informationsarbeit durch die Volksanwaltschaft deutlich<br />
ausgeweitet.<br />
Als beratendes Gremium wurde bei der Volksanwaltschaft ab April zusätzlich<br />
ein Menschenrechtsbeirat eingerichtet, dessen Mitglieder paritätisch von<br />
Nichtregierungsorganisationen und Ministerien vorgeschlagen werden.<br />
Susanne Jaquemar ist Mitglied des Menschenrechtsbeirats<br />
Das VertretungsNetz wurde wegen seiner langjährigen Expertise im Feld der<br />
Menschenrechte in der Psychiatrie sowie in Einrichtungen der Alten- und<br />
Behindertenbetreuung gebeten, eine Vertreterin in den Menschenrechtsbeirat<br />
zu entsenden. Mag. a Susanne Jaquemar, Fachbereichsleiterin Bewohnervertretung,<br />
hat diese wichtige Aufgabe übernommen.<br />
Durch die hohe gesellschaftliche und politische Akzeptanz der Volksanwaltschaft<br />
entstand mit ihrer neuen Aufgabe eine weitere wichtige Schiene, um<br />
Menschenrechte im Allgemeinen und Freiheitsbeschränkungen im Speziellen<br />
noch stärker zu einem gesellschaftlichen Thema zu machen. Missstände werden<br />
so noch schneller wahrnehmbar und öffentlich. Gleichzeitig entstehen<br />
viele neue Gelegenheiten, um gemeinsam mit ExpertInnen aus Bereichen<br />
wie Medizin, Pflege, Sozialarbeit und Recht an Rahmenbedingungen und<br />
Methoden zu arbeiten, die Freiheitsbeschränkungen so weit als möglich<br />
unnötig machen bzw. ihren Einsatz so gelinde und kurz als möglich zu<br />
gestalten, natürlich unter Einhaltung aller vorgesehenen Melde- und Kontrollmechanismen.<br />
Das VertretungsNetz will diesen Prozess aktiv mitgestalten und seine Expertise<br />
aus der alltäglichen Arbeit einbringen.
Liebe (Amour)<br />
von Michael Haneke – Als Film und als Buch erschienen<br />
Der mit der Goldenen Palme in Cannes<br />
<strong>2012</strong> ausgezeichnete Film von Michael<br />
Haneke mit Jean-Louis Trintignant,<br />
Emmanuella Riva und Isabelle<br />
Huppert als Tochter Eva in den<br />
Hauptrollen hat nicht nur das Feuilleton<br />
durch die Bank begeistert,<br />
son dern ebenso viele Menschen, die<br />
ihn bisher gesehen haben, nachhaltig<br />
und tief beeindruckt.<br />
Ohne dass das Wort „Liebe“ auch<br />
nur ein einziges Mal in diesem Film<br />
vorkäme, spricht er doch in leisen<br />
und unsentimentalen Bildern nur<br />
da von. Doch es ist auch ein Film<br />
über Krankheit, Alter, Hinfälligkeit,<br />
Sterben und den Tod. Themen, die<br />
die meisten Menschen in ihrem Alltag<br />
verdrängen. Der Film macht sie<br />
auf eine intensive und doch zärtliche<br />
Weise zu einem Thema, das unter<br />
die Haut geht.<br />
Die Feuerwehr bricht in einem Mehrfamilienhaus<br />
eine Wohnungstür auf,<br />
nachdem die Nachbarn schon lange<br />
Zeit die Mieter nicht mehr gesehen<br />
haben. Polizeibeamte stoßen auf<br />
eine mit Klebeband versiegelte Tür.<br />
Als sie diese öffnen, finden sie die<br />
Leiche einer älteren Frau, die schon<br />
längere Zeit tot zu sein scheint. Der<br />
Leichnam ist auf dem Bett drapiert,<br />
festlich bekleidet und mit Blumen<br />
geschmückt.<br />
In einer Rückblende werden die Mieter<br />
der großbürgerlichen Altbauwohnung<br />
mit Flügeltüren, holzvertäfelten<br />
Wänden und Konzertflügel<br />
vorgestellt – das nach vielen Ehejahren<br />
immer noch zärtlich miteinander<br />
verbundene Paar Georges und<br />
Anne. Beide sind kultivierte Musikprofessoren<br />
um die 80 – Anne hat<br />
als Klavierlehrerin gearbeitet.<br />
Nach einem gemeinsamen Theaterabend<br />
und einem versuchten Einbruch<br />
in ihre Wohnung verfällt Anna<br />
Damit es nicht verloren geht ... Cartoon<br />
Was ist das?<br />
Und wofür wurde<br />
der Gegenstand<br />
verwendet?<br />
Auflösung<br />
im nächsten Heft<br />
Auflösung aus dem<br />
letzten Heft:<br />
Dreschflegel<br />
Unter dem Titel „Damit es nicht verloren geht“ stellt<br />
die <strong>DaHeim</strong> in jeder Ausgabe alte Gegenstände vor.<br />
Sie, liebe LeserInnen, sind eingeladen mitzuraten was<br />
das jeweilige Bild darstellt und wozu der Gegenstand<br />
ursprünglich gebraucht wurde. Vielleicht wissen Sie<br />
auch eine Geschichte dazu?<br />
Schreiben Sie uns: ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong>, 3484 Grafenwörth,<br />
Hofgarten 1. Oder office@noeheime.at<br />
Cartoon: Gregor Herzog<br />
Blattsalat<br />
29<br />
plötzlich in einen katatonischen Zustand<br />
und starrt für einige Minuten<br />
schweigend ins Leere. Damit beginnt<br />
der zunehmende körperliche<br />
und geistige Verfall Annes. Ein Arzt<br />
stellt eine verengte Halsschlagader<br />
fest. Sie erleidet einen Schlaganfall<br />
und kehrt nach einer erfolglosen<br />
Operation nach Hause zurück. Anne<br />
sitzt nun im Rollstuhl, ihre rechte<br />
Kör perhälfte ist gelähmt. Georges<br />
kümmert sich aufopferungsvoll um<br />
sie, hilft ihr beim Ankleiden, bei<br />
allen täglichen Verrichtungen und<br />
bei der Krankengymnastik. Später<br />
stellt er zwei Pflegerinnen ein, entlässt<br />
diese aber, nachdem eine der<br />
beiden Anne lieblos und routiniert<br />
behandelt hatte.<br />
Georges flüchtet sich in Tagträume,<br />
in die Zeit vor der Krankheit,<br />
als Anne am Flügel in der Wohnung<br />
spielte. Bis es schließlich zur Katastrophe<br />
kommt.<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
28 Blattsalat<br />
Omas Weihnachtsbäckereien<br />
Süße Brotlaibe und Nussecken<br />
D<br />
ie Zeit des Kekse-Backens<br />
ist wieder da. Es sind<br />
die typischen Gewürze wie Vanille,<br />
Anis, Zimt, Ingwer oder<br />
Kardamom, die uns in der Vorweihnachtszeit<br />
verzaubern und<br />
an unsere Kindheit erinnern.<br />
Brotlaibe<br />
Zutaten<br />
3 Eigelb<br />
200 g Puderzucker<br />
250 g gemahlene Nüsse od. Mandeln<br />
200 g geriebene Schokolade<br />
1 TL Zimt<br />
3 EL Mehl<br />
2 EL Likör (Kirschlikör o.ä.)<br />
3 Eiweiß (Schnee)<br />
2 TL Salz<br />
1 EL Schweineschmalz<br />
n<br />
n<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Zubereitung<br />
Masse in der angegebenen Reihenfolge<br />
vermengen, ca. 1 halbe Stunde im<br />
Kühlschrank rasten lassen. Mit einem<br />
Kaffeelöffel kleine Mengen abstechen<br />
und in Staubzucker wälzen.<br />
Die Kugeln auf ein Blech setzen und<br />
bei 150 Grad ca. 15 Minuten backen.<br />
Sie gehen schön auf und sehen dann<br />
wie kleine Brotlaibe aus.<br />
Nussecken<br />
Zutaten<br />
100 g Butter<br />
2 Eier<br />
1 P. Vanillin<br />
2 KL Backpulver<br />
300 g Vollmehl (2/3 Dinkel, 1/3<br />
Buchweizen)<br />
140 g Zucker<br />
Belag für den Teig:<br />
200 g Butter<br />
250 g Zucker<br />
1 P. Vanillin<br />
4 EL kaltes Wasser<br />
200 g geriebene Walnüsse<br />
200 g gehackte Haselnüsse<br />
Zubereitung<br />
Alle Teigzutaten mit den Knethaken<br />
des Mixers zu einem Teig verkneten.<br />
Masse auf ein befettetes Backblech<br />
streichen. Mit Marillenmarmelade<br />
bestreichen. Die Zutaten des Belages<br />
ebenfalls vermengen und auf den<br />
Teig mit der Marillenmarmelade<br />
streichen. Ins vorgeheizte Backrohr<br />
schieben und bei 180° in ca. 25 Minuten<br />
goldgelb backen<br />
Nach dem Backen sofort in Dreiecke<br />
schneiden und vorsichtig gut<br />
zur Hälfte in Schokoglasur tauchen<br />
(ohne Schokoglasur bricht der Teig<br />
sehr leicht).<br />
Nussecken schmecken einfach köstlich!<br />
Veranstaltungen<br />
Qualitätsfest & e-qalin ® community<br />
Dienstag, 23. April 2013<br />
Veranstaltungszentrum Z 2000 in Stockerau<br />
Näheres im neuen Jahr auf der Webpage www.noeheime.at<br />
TELEIOS – Preis für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der Österreichischen Altenpflege 2013<br />
Galaabend<br />
Donnerstag, 21. März 2013, Colosseum XXI, Wien
„Weinbau – das war<br />
immer meine Leidenschaft,<br />
bedeutete aber<br />
auch viel Arbeit. Mein<br />
Sohn hat schon lange<br />
die Wirtschaft übernommen.<br />
Trotzdem<br />
möchte ich am liebsten<br />
noch überall dabei<br />
sein. Auch wenn mir<br />
jetzt alles schon sehr<br />
schwer fällt, im Weingarten<br />
da fühl ich mich<br />
zu Hause und meine<br />
Lebensgeister werden<br />
wieder geweckt. Und<br />
wenn beim Lesen alle<br />
zusammhelfen, dann<br />
hab ich alle meine<br />
Liebsten um mich.“<br />
Blattsalat<br />
29<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>
www.noeheime.at<br />
Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an den Absender:<br />
<strong>DaHeim</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Ein frohes Weihnachtsfest<br />
und alles Gute für das Jahr 2013<br />
wünscht Ihnen die ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>!<br />
ARGE der Pensionisten- und Pflegeheime in Niederösterreich<br />
3484 Grafenwörth, Hofgarten 1<br />
P.b.b.<br />
3484 Grafenwörth<br />
GZ 11Z038816M