Ausgabe Dezember 2013 - NÖ Heime
Ausgabe Dezember 2013 - NÖ Heime
Ausgabe Dezember 2013 - NÖ Heime
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
Das Magazin der ARGE der <strong>NÖ</strong><br />
Pensionisten- und Pflegeheime<br />
www.noeheime.at<br />
Symposium der ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>:<br />
Was bleibt? Werte im<br />
Wandel<br />
Festveranstaltung:<br />
20 Jahre ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong><br />
<strong>NÖ</strong> Landesheime für<br />
Klima aktiv<br />
Die <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> stellen<br />
sich vor:<br />
Das Seniorenzentrum<br />
Stadt Haag<br />
Mit ihnen hat die<br />
Pflege Zukunft!<br />
Gesundheitsförderung<br />
für Mitarbeitende<br />
Pflege Daheim oder<br />
doch lieber im Heim?<br />
Abschiedstücher im<br />
LPH Klosterneuburg<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Damit nachhaltiges<br />
Wirtschaften auch<br />
morgen gesichert ist.<br />
Heute mit Strategien für morgen.<br />
Wir erzielen heute<br />
verantwortungsbewusst<br />
Ergebnisse.<br />
Aktiv, innovativ, flexibel und sicher – so steuert die Raiffeisen-Holding <strong>NÖ</strong>-Wien<br />
ihre Netzwerkunternehmen. Auch unsere Beteiligungsunternehmen identifizieren<br />
sich mit diesen Eigenschaften. Auf dieser Basis erzielen wir gemeinsam<br />
Ergebnisse, DaHeim die heute <strong>Dezember</strong> das <strong>2013</strong> nachhaltige Wirtschaften für morgen garantieren.
Editorial<br />
3<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
T rotz aller Scheingefechte und den üblichen wie unterhaltsamen<br />
Seitenhieben waren sich SPÖ und ÖVP vor der Wahl einig: Österreich<br />
hat die Krise gut überstanden, die Pensionen sind gesichert, wir haben<br />
die geringste Arbeitslosenrate in Europa und wir steuern dank der guten<br />
Regierungsarbeit guten Zeiten entgegen. Nach der Wahl erschütterte ein<br />
politisches Erdbeben unser Land. Seit Wochen geistert das Budgetloch nun<br />
durch die Medien: „Das wahre Budgetloch“, „Wie ist das Budgetloch zu<br />
stopfen?“, „Fekter sieht das Budgetloch nicht“, „Österreich: Plötzlich 40<br />
Milliarden schweres Budgetloch“, „Problembanken reißen weiteres Milliarden-Budgetloch“,<br />
„Hundstorfer: Budgetloch könnte kleiner ausfallen“.<br />
Die kommunizierten Zahlen änderten sich ständig: war erst von 40 Milliarden<br />
(40.000.000.000,-) die Rede, schrumpfte das Budgetloch innerhalb<br />
weniger Tage wie von selbst erst auf 34 Milliarden, dann auf 24 und vor<br />
wenigen Tagen formulierte die Presse die Frage: „Sind 7,8 fehlende Milliarden<br />
kein Budgetloch?“<br />
Es sei nun dahingestellt ob Österreich ein Budgetloch hat und wie groß<br />
dieses ist, die LeserInnen mögen sich dazu Ihre persönliche Meinung bilden.<br />
Mich hat die Diskussion jedenfalls zu einer ganz anderen Rechnung angeregt.<br />
Wie viel ist denn das? Wenn wir uns, werte LeserInnen, für eine kurze<br />
Kalkulation auf ein Budgetloch der mittleren Größe einigen, sagen wir 24<br />
Milliarden Euro und wenn ein Pflegeheim, das am Stand der Zeit ist und alle<br />
Stücke spielt rund 13 Millionen Euro kostet, wären das etwa 1.800 neue<br />
Pflegeheime in Österreich. Aktuell gibt es im ganzen Land um die 900 <strong>Heime</strong>,<br />
d.h. wir könnten die Anzahl der <strong>Heime</strong> in Österreich verdreifachen.<br />
Die wesentliche Frage ist, wofür wir unser Geld verwenden wollen und ob<br />
und welche Löcher wir damit stopfen wollen.<br />
Ich wünsche Ihnen ein frohes<br />
Weihnachtsfest und einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr.<br />
Mögen wir alle wie die Politik in<br />
den kommenden Jahren die<br />
richtigen Fragen stellen und die<br />
richtigen Entscheidungen treffen.<br />
Dir. Anton Kellner, MBA<br />
Obmann der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
..<br />
Medieninhaber und Herausgeber<br />
ARGE der Pensionisten- und Pflegeheime<br />
in Niederösterreich<br />
3484 Grafenwörth, Hofgarten 1<br />
Tel: +43 (0)2738/77066-403, Fax DW 408<br />
office@noeheime.at, www.noeheime.at<br />
Für den Inhalt verantwortlich<br />
Obmann Dir. Anton Kellner<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
müssen nicht mit der Meinung des<br />
Herausgebers übereinstimmen.<br />
Chefredaktion, Konzeption & Layout<br />
Gabriele Tupy<br />
Tel. +43 (0)699/10027740<br />
gabriele.tupy@imzusammenspiel.com<br />
www.imzusammenspiel.com<br />
Redaktionsteam<br />
Gregor Herzog, Charlotte Kuehlmayer-<br />
Trittner, Natalie Seidl, Ludwig Schweng,<br />
Anita Koller, Birgit Edhofer<br />
Titelbild<br />
SeneCura<br />
Anzeigenverkauf<br />
Natalie Seidl<br />
Tel. +43 (0)2738/ 77 066, DW 403<br />
daheim@noeheime.at<br />
Druck & Versand<br />
Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H.,<br />
3580 Horn, Wienerstraße 80<br />
Blattlinie<br />
DaHeim ist eine Zeitschrift der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
und hat das Ziel, die hohe Qualität<br />
der <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> nach innen und außen<br />
zu repräsentieren. Der Fokus liegt auf<br />
einer lösungsorientierten und konstruktiven<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Betreuung der alten und pflegebedürftigen<br />
Menschen.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
4 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
INHALT<br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
Symposium der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>:<br />
Was bleibt? Werte im Wandel<br />
20 Jahre ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
<strong>NÖ</strong> Landesheime für Klima aktiv<br />
Die <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> stellen sich vor:<br />
Das Seniorenzentrum Stadt Haag<br />
Regionales<br />
CliniClowns im Agnesheim<br />
Ehrung im LPH Korneuburg<br />
Das LPH Gloggnitz beim<br />
Fußballmatch<br />
Jung trifft alt im Haus der<br />
Barmherzigkeit Stephansheim<br />
Laternenfest im LPH Litschau<br />
Maroni- und Sturmzeit im<br />
LPH Scheiblingkirchen<br />
Eiserne Hochzeit im<br />
LPH Amstetten<br />
„Happy Birthday“ im SeneCura<br />
Sozialzentrum Pressbaum<br />
Das LPH Orth an der Donau<br />
in Mörbisch<br />
Spinnen und Musizieren im<br />
LPH Wallsee<br />
Gedenkfeier für Verstorbene<br />
im Agnesheim<br />
Aktion „Urlaubsaustausch“ im<br />
SeneCura Sozialzentrum Ternitz<br />
5<br />
8<br />
11<br />
12<br />
14<br />
14<br />
14<br />
14<br />
14<br />
14<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
GeriaPlus – weil gesundes Essen<br />
glücklich macht<br />
Vanillekipferl backen<br />
im LPH Berndorf<br />
Das traditionelle Erntedankfest<br />
im LPH Wilhelmsburg<br />
Gedrechselte Schalen bei<br />
SeneCura Pöchlarn<br />
Regeneration für Mitarbeitende<br />
im LPH St. Pölten<br />
Wellnesstage im LPH<br />
Scheiblingkirchen<br />
Gedenkfeier für Verstorbene im<br />
Landespflegeheim Tulln<br />
SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth<br />
erfüllt Jahreswunsch<br />
105 Jahre und kein bisschen<br />
müde<br />
Visionen<br />
Mit ihnen hat die Pflege Zukunft! 18<br />
Wissen<br />
Philosopherl<br />
Gesundheitsförderung für<br />
Mitarbeitende<br />
Pflege Daheim oder doch lieber<br />
im Heim?<br />
16<br />
16<br />
16<br />
17<br />
17<br />
17<br />
17<br />
17<br />
17<br />
20<br />
20<br />
21<br />
Blattsalat<br />
Abschiedstücher im Landespflegeheim<br />
Klosterneuburg<br />
23<br />
Das war der Herbst in den <strong>NÖ</strong><br />
Alten- und Pflegeheimen 24<br />
Vom Wünschen, Träumen und<br />
Malen im Moorbadheim Schrems 25<br />
Drillinge im LPH Scheiblingkirchen 26<br />
40 Jahre Scheiblingkirchen 27<br />
Florian Bloom<br />
27<br />
Leserbriefe<br />
28<br />
Sein letztes Rennen<br />
29<br />
Damit es nicht verloren geht 29<br />
Cartoon<br />
29<br />
Alte Rezepte neu entdeckt:<br />
Kräuterelixiere<br />
30<br />
Terminkalender<br />
Veranstaltungen<br />
Pflege, ein Beruf, der mich<br />
begeistert!<br />
30<br />
31<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> Blattsalat 29 5<br />
Symposium der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>:<br />
Was bleibt? Werte im Wandel<br />
B ereits zum sechsten Mal<br />
fand heuer am 23. Oktober<br />
das jährliche Symposium der ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> im Landhaus St. Pölten<br />
statt. Es stand unter dem Titel „Was<br />
bleibt? Werte im Wandel“ und<br />
setzte sich mit gesellschaftlichen<br />
Veränderungen auseinander. Denn<br />
Änderungen der Lebensformen sind<br />
Ausdruck gesellschaftlicher Revolutionen.<br />
Wohin also entwickelt sich<br />
unsere Gesellschaft?<br />
Was ist mir wie viel wert?<br />
Werte sind nichts anderes als Antworten<br />
auf die Frage: Was ist mir<br />
wie viel wert? Nach unseren Werten<br />
richten wir unser Handeln aus,<br />
wenn auch meist unbewusst. Wer<br />
Menschen ansprechen will, muss ihre<br />
Werte ansprechen. Werte sitzen im<br />
Zentrum der menschlichen Identität.<br />
Sie sind im Zweifelsfalle wichtiger als<br />
Meinungen, Überzeugungen oder<br />
Wünsche. Deshalb sind menschliche<br />
Beziehungen, die auf geteilten Werten<br />
beruhen, stabil und entwicklungsfähig<br />
zugleich. Eine intensive und<br />
bewusste Auseinandersetzung mit<br />
den eigenen Werten und mit jenen<br />
unserer Mitwelt lohnt sich daher. Auf<br />
der persönlichen Ebene ermöglicht<br />
und zwingt uns die bewusste Auseinandersetzung<br />
dazu, EntwicklerInnen<br />
unserer eigenen Identität zu werden,<br />
zu LebensgestalterInnen, die ihre Lebensziele<br />
und damit ihre Werte selbst<br />
bestimmen. Auf der gesellschaftlichen<br />
Ebene sind wir gefordert, uns<br />
bewusst zu werden, welche Werte<br />
unserer Kultur wir in Zukunft teilen<br />
und verteidigen wollen.<br />
Wohin geht unsere Gesellschaft angesichts<br />
sich abzeichnender Grenzen<br />
des materiellen Wachstums? Die<br />
Frage, was wir eigentlich wollen und<br />
was uns wie viel wert ist, stellt sich<br />
uns damit zwangsläufig mit größerer<br />
Macht. Werte werden wertvoller, in<br />
unserem Zusammenleben, in unserer<br />
Gesellschaft, in unserer Arbeit.<br />
Was bedeutet dies für unsere Arbeit<br />
in den <strong>Heime</strong>n? Was bedeutet es mit<br />
Blickwinkel auf unsere MitarbeiterInnen,<br />
auf unsere BewohnerInnen<br />
und das Zusammenleben der Generationen?<br />
Wie sieht die Altenpflege<br />
aus, die wir uns in Zukunft leisten<br />
wollen? Die Referate des Symposiums<br />
der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> wollten zum<br />
Nachdenken anregen. Bezeichnend<br />
in Zeiten wie diesen, war der enorme<br />
Zuspruch, den die Veranstaltung<br />
fand, der Landtagssaal war mit 330<br />
TeilnehmerInnen völlig ausgebucht.<br />
Durch das Symposium führte Moderator<br />
Markus Karl Voglauer, ORF<br />
Treffpunkt Medizin.<br />
„Wir diskutieren zu viel über die<br />
Finanzierbarkeit der Pflege und zu<br />
wenig über die Werte“, so Anton<br />
Kellner, Obmann der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>,<br />
in seiner Begrüßungsrede. Ein<br />
möglichst selbständiges, autarkes<br />
Arbeiten sei aus seiner Sicht die Basis<br />
für eine Sinnerfüllung im Beruf. Ein<br />
Herzensanliegen sei ihm der Ausbau<br />
der Hospize, unsere Sterbekultur<br />
müsse hinterfragt werden.<br />
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach forderte<br />
in seinem Einstiegsreferat eine<br />
Rückbesinnung, eine Darstellung<br />
von „ist und soll“ in der Pflege. Was<br />
will die Pflege? Politisch? Persönlich?<br />
Pflegewissenschaftlich? Historisch? Er<br />
stellte kurz das Projekt „ReduDok vor<br />
und stellte die Fragen: „Wenn Sie als<br />
Pflegende frei entscheiden könnten,<br />
was würden Sie dokumentieren?<br />
Welche Dokumentation brauchen<br />
wir je nach Expertise im Haus? Dient<br />
die Dokumentation heute tatsächlich<br />
noch den BewohnerInnen?“<br />
Dr. Reuschenbach ging der Frage<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
6 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
nach, was die Pflege wolle und stellte<br />
sechs zentrale Forderungen auf, allen<br />
voran, dass Pflege den Menschen<br />
in den Mittelpunkt stelle, nicht die<br />
Mittel. Sie agiere ganzheitlich (sozial,<br />
geistig, psychisch, physisch, ...).<br />
Pflege habe Anspruch und lebe Qualität,<br />
sie ermögliche Autonomie und<br />
Wachstum, sie agiere und interagiere.<br />
Pflege organisiere Dienstleistung und<br />
laufe heute Gefahr, sich zu zergliedern,<br />
weil „Industriestandards“ auf<br />
die Pflege umgelegt würden. Dr.<br />
Reuschenbach betonte, er wolle,<br />
dass Pflege gelebt werde, nicht<br />
„gesichert“.<br />
Mag. a Barbara Schwarz, Landesrätin<br />
für Soziales, Bildung und Familie in<br />
<strong>NÖ</strong>, sprach über „die Pflege im Wandel<br />
der Zeit“. Nach wie vor werde ein<br />
Großteil der älteren Menschen zu<br />
Hause mit Unterstützung der Familien<br />
betreut und gepflegt. Wie dies<br />
in Zukunft sein werde, hänge nicht<br />
zuletzt auch davon ab, wie viel Zeit<br />
Kinder und Jugendliche in Institutionen<br />
und außerfamiliären Strukturen<br />
verbringen würden. Denn Menschen,<br />
die in Institutionen erzogen wurden,<br />
werden auch im Alter nach Institutionen<br />
rufen. Menschen, die sich für<br />
ihre Mitmenschen nicht einsetzen<br />
wollen, werden zunehmend fordern,<br />
dass auch öffentliche Gelder für ihre<br />
eigenen Wünsche verwendet werden,<br />
nicht jedoch für andere. Die große<br />
Herausforderung der Politik werde es<br />
zukünftig sein, Pflege für möglichst<br />
viele Menschen so sicherzustellen,<br />
dass sie auch leistbar ist.<br />
Dr. in Barbara Kienast stellte neueste<br />
Forschungsergebnisse vor. Für die bis<br />
1946 geborenen seien die höchsten<br />
Werte Loyalität, Beständigkeit und<br />
Menschlichkeit. Für die Babyboomer<br />
Status, materieller Wohlstand und<br />
Leistung, für die auf sie folgende<br />
Generation X Wettbewerb und<br />
Wohlstand mit Work-Life Balance, für<br />
die Generation Y (1981-1995) Spaß,<br />
Freude, persönliche Entfaltung und<br />
Entwicklung und für die Generation<br />
Z (ab 1995) Individualität, die es im<br />
virtueller Raum zu „erden“ gilt.<br />
Dr. in Kienast stellte die Frage: „Gelingt<br />
es mir, was ich selbst schätze,<br />
zur Welt zu bringen?“. Denn<br />
nach Erich Fromm sei Sinn und Ziel<br />
des Menschen, ganz geboren zu<br />
werden. Es gelte daher Freude zu<br />
entwickeln, an dem, was wir wollen<br />
und mögen. Und sich zu fragen:<br />
Was habe ich erreicht? Was soll von<br />
mir bleiben? Woran soll man sich an<br />
mich noch erinnern? Denn von dort<br />
heraus lebten wir. Was können wir<br />
für uns tun? Ist es geglückt? War es<br />
erfolgreich? Denn Erfolg ist unser<br />
stärkstes Motiv. Erfolg, Selbstwert<br />
und Entscheidungen treffen sind<br />
ganz eng miteinander verknüpft. Es<br />
gehe um unsere „Selbstwirksamkeit<br />
in der Welt“. Sie zitierte Ruth Cohn:<br />
„Sei deine eigene Chairperson“. Über<br />
den Umgang mit unseren Gefühlen<br />
könnten wir unsere eigenen Werte<br />
messen. Was ärgert mich? Was<br />
freut mich? Für die Pflege bedeute<br />
dies: „Wir müssen in der Betreuung<br />
und Pflege alter Menschen wieder<br />
ein Feld schaffen, in dem Erfolg ermöglicht<br />
wird. Das beflügelt beide<br />
Seiten - HeimbewohnerInnen und<br />
MitarbeiterInnen - und macht unsere<br />
Häuser lebendiger.“, so Dr. in Barbara<br />
Kienast in Ihrem Vortrag.<br />
Nach der Mittagspause sorgte der Seminarkabarettist<br />
Bernhard Ludwig für<br />
einen humorvollen Start in das Nachmittagsprogramm.<br />
Mit Ausschnitten<br />
aus seinem Programm „Anleitung<br />
zum lustvoll Leben“ und seinem<br />
„10in2“ Konzept lud er ein, die größten<br />
Zeitprobleme dieses Jahrtausends<br />
neu zu sehen: Fettmanagement, Zeitkrankheit<br />
und sexuelle Lustlosigkeit.<br />
Mit neuen Forschungsergebnissen<br />
und vielen AHA-Erlebnissen im<br />
Gepäck stellte er 10in2 - Lustvoll<br />
Leben als (gewichts-)erleichternde<br />
und gleichzeitig (Lebensqualität-)<br />
bereichernde Lebensumstellung<br />
vor. 1 Esstag und 1 Nichtesstag in<br />
2 Tagen. Durch diese Lebensumstellung<br />
wird (wie in Tierversuchen<br />
dokumentiert) die Lebenserwartung<br />
nicht nur zwischen 20% und 40%<br />
gesteigert, sondern man verliert dabei<br />
auch unnötiges Körperfett. Und dies<br />
auf eine sehr lustvolle Art: Denn an<br />
den Nichtess-Tagen empfiehlt 10in2<br />
moderate, lustvolle Bewegung. Zum<br />
Beispiel Sex.<br />
Das Symposium endete mit dem<br />
Dokumentarfilmer David Sieveking,<br />
der aus seinem neuen Streifen „Vergiss<br />
mein nicht“ erzählte. Er basiert<br />
auf seinem Erleben der Alzheimer-<br />
Demenz seiner Mutter, die seine<br />
Sichtweise sehr verändert hat. Was<br />
ist, wenn die eigene Mutter ihren<br />
Sohn nicht mehr erkennt und fremde<br />
Leute netter findet als ihren Mann?<br />
Zuerst fielen David Sieveking überall<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
7<br />
kleine Notizzettel auf. Dann gab es<br />
zu Weihnachten nur Suppe und kein<br />
Geschenk. Und irgendwann war<br />
klar: David Sievekings Mutter Gretel,<br />
Anfang siebzig, zeitlebens politisch<br />
aktiv, charismatisch und eigensinnig,<br />
leidet an Demenz. Der Dokumentarfilmer<br />
begleitete die letzten Jahre<br />
seiner Mutter mit der Kamera, und<br />
sagte: „Auf einmal zählte nur noch<br />
der Moment“ und „meine Mutter<br />
hat zwar ihr Gedächtnis, nie aber<br />
ihren Humor verloren!“, so David<br />
Sieveking zum Thema „Was bleibt,<br />
wenn alles anders ist …“. Er erlebte<br />
auch, dass plötzlich eine Nähe zu<br />
seiner Mutter möglich wurde, die es<br />
in der intellektuellen Familie zuvor<br />
nicht gegeben hatte.<br />
An das Symposium anschließend gab<br />
es die Möglichkeit den Film im Cinema<br />
Paradiso zu besuchen. Danach<br />
stand David Sieveking für Fragen<br />
aus dem Publikum zur Verfügung<br />
und signierte auf Wunsch sein Buch<br />
zum Film, das auch erworben werden<br />
konnte.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
14 Wissen<br />
20 Jahre ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
Die ganze Wahrheit über die ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
A m 20. November fand der<br />
feierliche Festakt „20 Jahre<br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>“ im Lenausaal des<br />
Z2000 in Stockerau statt. Das Programm<br />
führte durch die Geschichte<br />
der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>: von ihren<br />
Anfängen über die Entwicklung<br />
während der letzten 20 Jahre, bis<br />
erste Obfrau der Fachgruppe Pflege,<br />
erzählte von der Gründung und wie<br />
die Fachgruppe Teil der ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong> geworden ist.<br />
Mit einem kurzen Filmbeitrag, gedreht<br />
anlässlich der 10-Jahresfeier<br />
der ARGE, endete der Blick in die<br />
Vergangenheit.<br />
hin zu einem Blick in die Zukunft.<br />
Der Einladung gefolgt waren rund<br />
200 Gäste, unter Ihnen VHR Dr. Otto<br />
Huber in Vertretung der <strong>NÖ</strong> Landesregierung,<br />
Christian Kreuzer für die<br />
<strong>NÖ</strong> Versicherungs-AG als langjähriger,<br />
verlässlicher Partner der ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>, die Mitglieder der ARGE<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> - Heim- und PflegedienstleiterInnen,<br />
alle die ab der 1. Stunde<br />
der Gründung dabei waren, die pensionierten<br />
ARGE Mitglieder und alle,<br />
die mit uns feiern wollten.<br />
In einer ersten Gesprächsrunde erzählte<br />
der „Gründungsvater“ und<br />
„Grand Senior“ der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>,<br />
Edgar Führer, was den Ausschlag für<br />
die Gründung der ARGE gegeben<br />
hat. „Was uns bewegte, war die<br />
Frage: Wie betreut man Menschen<br />
menschenwürdig? Denn das war<br />
damals keine Selbstverständlichkeit“,<br />
so Edgar Führer, der sich ganz<br />
besonders über die enorme Qualitätsentwicklung<br />
in den Alten- und<br />
Pflegeheimen freut. „Ich bin stolz<br />
darauf, wie sich die ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
entwickelt hat!“<br />
HR Dr. Günther Kienast schilderte auf<br />
welche Schwierigkeiten man anfangs<br />
gestoßen ist. VHR Dr. Otto Huber<br />
schilderte, wie er aus seiner damaligen<br />
Position die Gründung der ARGE<br />
wahrgenommen hat. DGKS Susanne<br />
Stanzel, Direktorin des LPH Baden und<br />
Die zweite Gesprächsrunde stand<br />
unter dem Blickwinkel der Gegenwart<br />
und der Zukunft.<br />
Obmann Anton Kellner stellte die<br />
jüngsten Entwicklungen der ARGE<br />
dar, die aktuellen Arbeitsthemen,<br />
Ziele und Schwerpunkte, wohin es<br />
aus seiner Sicht gehen wird. Auch<br />
Mag. Johannes Wallner, Präsident<br />
von Lebenswelt Heim, Bundesverband<br />
der Alten- und Pflegeheime<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Österreichs, machte einen Blick in<br />
die Zukunft der <strong>Heime</strong>. Übereinstimmend<br />
sehen Kellner und Wallner die<br />
<strong>Heime</strong> als Kompetenzzentren und<br />
Drehscheibe für alles, was die Pflege<br />
alter Menschen betrifft. Die ARGE<br />
wird sich daher auch verstärkt in<br />
Richtung Pflege entwickeln. Auch Anton<br />
Kellner zeigte sich stolz über das<br />
Erreichte und zuversichtlich für die<br />
Zukunft. Claudia Türk, akademische<br />
Pflegemanagerin und Vorsitzende<br />
der Fachgruppe Pflege, schilderte die<br />
Position, die die Fachgruppe Pflege in<br />
in Zukunft gebraucht und sind daher<br />
wichtig in der Ausbildung der jungen<br />
Menschen? Und welche Visionen<br />
können gerade von den Jungen, die<br />
noch frei in Ihrem Denken sind, in die<br />
Arbeit eingebracht werden?<br />
Durch die Veranstaltung führten Dir.<br />
Gregor Herzog und Gabriele Tupy.<br />
„Saver Six“ sorgte mit „pop a cappella<br />
at it‘s best“ für einen außergewöhnlichen<br />
und schwungvollen Rahmen der<br />
Festveranstaltung. Seit 1998 musizieren<br />
sie ohne Instrumente miteinander<br />
Statements der Festgäste<br />
„Die Location war perfekt, der Raum<br />
von der Größe optimal – eine gemütliche<br />
Atmosphäre! Es war eine sehr<br />
nette, angenehme Feier. Nicht zu<br />
lang in den Beiträgen, der Rückblick<br />
war kurz und prägnant. Besonders<br />
wertschätzend war die Ehrung der<br />
PensionistInnen mit Foto und Lebenslauf<br />
respektive Steckbrief.<br />
Sensationell fand ich die Gruppe<br />
„Safer Six“. Sie hat alle mitgerissen,<br />
speziell die Zugabe war für mich ein<br />
Höhepunkt.<br />
Auch die gemeinsame Moderation<br />
durch Gregor Herzog und Gabriele<br />
Tupy hat gut gepasst und war sehr<br />
amüsant und humorvoll. Das Wechselspiel<br />
zwischen den beiden war<br />
perfekt. Alles in allem eine sehr gelungene<br />
Veranstaltung. Die ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong> ist halt doch eine der besten<br />
in Österreich, das hat man wieder<br />
deutlich gesehen. Toni Kellner war<br />
wieder souverän. Ich bin froh (als<br />
Regionalsprecher des Mostviertels),<br />
so einen Obmann zu haben und da<br />
kann ich glaube ich, auch für alle<br />
anderen Regionen sprechen.“<br />
Dir. Christian Dirnberger, <strong>NÖ</strong><br />
Landespflegeheim Waidhofen an der<br />
Ybbs - Vogelsangheim<br />
der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> heute einnimmt<br />
und zeigte sich erfreut von Kellners<br />
Worten, dass die ARGE sich verstärkt<br />
in Richtung Pflege entwickeln werde.<br />
Mag. Josef Brandstötter, Direktor<br />
der Schule für Gesundheits- und<br />
Krankenpflege Hollabrunn gratulierte<br />
der ARGE zu Ihrer beeindruckenden<br />
Arbeit der letzten 20 Jahre und hob<br />
den Stellenwert der Zusammenarbeit<br />
hervor: Welche Kompetenzen werden<br />
und brachten es im Laufe der Jahre zu<br />
Auftritten in ganz Europa und auch<br />
Asien. Sie zählen zu den besten a<br />
cappella Gruppen Österreichs.<br />
Die Festveranstaltung klang mit einem<br />
geselligen Beisammensein bei<br />
Brot und Wein aus.<br />
„Ich finde, es war eine sehr gelungene<br />
Veranstaltung, viele wussten gar nicht,<br />
wie lange es die ARGE schon gibt. Es<br />
war wichtig herauszustreichen wofür die<br />
ARGE steht, was sie geleistet hat und wie<br />
wichtig das ist – denn sie ist ja immer da,<br />
eine Selbstverständlichkeit für uns.<br />
Sehr schön fand ich auch die Ehrungen<br />
der alten Mitglieder. Es arbeiten viele<br />
mit, da ist es gut Danke zu sagen beim<br />
Abschied.<br />
Auch den musikalischen Rahmen der<br />
Festveranstaltung fand ich sehr interes<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
10 Wissen<br />
sant und gut, das Z2000 in Stockerau als<br />
Veranstaltungsort gut gewählt. Der Saal<br />
war voll, die Stimmung gut – alles in allem<br />
eine erfolgreiche Veranstaltung.“<br />
Karin Schmidt, kaufmännische Direktorin<br />
Alten- und Pflegeheim Kritzendorf<br />
- Barmherzige Brüder<br />
„Die Festveranstaltung 20 Jahre<br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> machte für mich<br />
die hervorragende Pionierarbeit<br />
sichtbar, die hier von Edgar Führer,<br />
Dr. Günther Kienast und den Initiatoren<br />
der ersten Stunde geleistet<br />
wurde. Sie alle verdienen höchste<br />
Wertschätzung. Im Laufe der Geschichte<br />
der ARGE konnte durch ihr<br />
besonders Engagement die Qualität<br />
in den Häusern sukzessive ausgebaut<br />
werden.<br />
Ich finde es gut, dass es diese Festveranstaltung<br />
gegeben hat. Die<br />
meisten TeilnehmerInnen kannten<br />
die Entstehungsgeschichte der ARGE<br />
nicht und erfuhren erstmals von ihrem<br />
Werdegang - und wer sie schon<br />
kannte, konnte sich nochmals alles<br />
ins Gedächtnis rufen und mit heutigem<br />
Wissensstand zurückblicken.<br />
Es war eine sehr interessante und<br />
geglückte Festveranstaltung!“<br />
Dir. Maria Anna Ullmann, <strong>NÖ</strong><br />
Landespflegeheim Klosterneuburg<br />
– Agnesheim<br />
„Ich war sehr beeindruckt von dieser<br />
tollen Veranstaltung. Man spürte<br />
förmlich, dass alle <strong>Heime</strong> egal ob<br />
privat oder öffentlich miteinander<br />
„an einem Strang ziehen“ und vor<br />
allem das Wohl und die Zufriedenheit<br />
der BewohnerInnen im Vordergrund<br />
stehen. Die ARGE der <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
hat sich zu einer professionellen Institution<br />
entwickelt, die nicht mehr<br />
wegzudenken ist und weit über die<br />
Grenzen Österreichs wahrgenommen<br />
wird.<br />
Die <strong>NÖ</strong> Patienten- und Pflegeanwaltschaft<br />
gratuliert der ARGE <strong>NÖ</strong><br />
<strong>Heime</strong> sehr herzlich zum 20-jährigen<br />
Bestehen und wünscht für die<br />
nächsten Jahre alles erdenklich Gute<br />
für ihre Aufgaben im Sinne der ihr<br />
anvertrauten Bewohnerinnen und<br />
Bewohner.“<br />
DGKP Martin Kräftner, <strong>NÖ</strong> Patienten-<br />
und Pflegeanwaltschaft<br />
„Ich habe das LPH Gänserndorf<br />
neu übernommen, habe bisher in<br />
Wien gearbeitet und war das erste<br />
Mal bei der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> dabei.<br />
Ich bin ganz freudig und neugierig<br />
hingegangen. Für mich hatte die<br />
Festveranstaltung einen hohen Informationsgehalt.<br />
Die RednerInnen<br />
habe ich sehr offen und authentisch<br />
erlebt - was waren und sind die Ziele<br />
der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>? Auch die Atmosphäre<br />
insgesamt erlebte ich sehr<br />
wertschätzend. Da war Vertrauen<br />
untereinander da. Bei Brot und Wein<br />
nach dem Festakt hörte ich KollegInnen<br />
sagen „Ich hätte gern mit dir<br />
gesprochen, du bist da Profi“ oder<br />
„Ich hab folgendes Problem, was<br />
denkst du?“. Das gibt mir ein gutes<br />
Gefühl und Sicherheit, gegenseitige<br />
Hilfestellung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
schätze ich sehr.<br />
Die Festveranstaltung selbst fand<br />
im Z2000 in einem wunderschönen<br />
Rahmen statt. Als ich die Einladung<br />
erhielt musste ich lächeln, denn in<br />
diesem Saal habe ich geheiratet.“<br />
Dir. Ursula Streicher, <strong>NÖ</strong> Landespflegeheim<br />
Gänserndorf<br />
„Kommen Sie weiter!”<br />
Der berufliche Alltag ist geprägt von Veränderung. Als Spezialist für Human Resources<br />
im medizinischen Bereich führen wir Sie gerne zu den nötigen Optimierungsprozessen.<br />
Zugunsten Ihrer Einrichtung, Ihres Teams oder Ihrer persönlichen Karriere:<br />
Kontaktieren Sie uns! T: +43 (0) 1 713 07 77 oder e: wien@medicare.at<br />
Personal Suche & Auswahl // Personal auf Zeit // Direct Search // Personalentwicklung<br />
// Fort- und Weiterbildungen // Coaching // Beratung & Consulting<br />
Kompetenz schafft Vertrauen: www.medicare.at<br />
MC_Anz_170x56_4c_RZ.indd 1 28.09.11 17:24<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Wissen<br />
11<br />
<strong>NÖ</strong> Landesheime für Klima aktiv:<br />
Gut für die Menschen, gut für die Umwelt!<br />
D as Land <strong>NÖ</strong> behauptet seit Jahren seine<br />
Vorreiterrolle in Sachen erneuerbarer<br />
Energie und geht dabei selbst mit gutem Beispiel<br />
voran, etwa durch die Ausführung der Neubauten<br />
von Landesgebäuden im Niedrigenergie-Standard,<br />
mit dem „Power-Check“ im Regierungsviertel oder<br />
dem „Dächer-Programm“ für Photovoltaikanlagen<br />
auch in den <strong>NÖ</strong> Landespflegeheimen.<br />
„In den <strong>NÖ</strong> Landespflegeheimen setzen wir laufend Maßnahmen<br />
zur Energieeffizienz. So sind 25 Landesheime mit<br />
Biomasseheizanlagen ausgestattet, die in Summe bereits<br />
52 Prozent der gesamten Wärmeversorgung aller Betriebe<br />
liefern. Zehn Häuser, die LPHs Amstetten, Berndorf, Laa/<br />
Thaya, Neunkirchen, Schrems, Stockerau, Vösendorf,<br />
Wr. Neustadt, Wilhemsburg und Zistersdorf, verfügen<br />
über thermische Solaranlagen mit insgesamt 1.141 m2<br />
Kollektorfläche. Außerdem gibt es seit 2011 in allen<br />
Häusern speziell ausgebildete Klimabeauftragte“, berichtet<br />
Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und ergänzt: „In<br />
Niederösterreich liegt der Fokus einerseits auf erneuerbarer<br />
Energie und andererseits auf Energiesparen.“<br />
Landesrätin Barbara Schwarz mit Bewohner<br />
Vorbildhaftes Energiemanagement<br />
Im Rahmen des „1.000 Dächer-Pro gramms“ werden seit<br />
2011 alle 240 Landesgebäude auf die Nutzungsmöglichkeit<br />
von Sonnenenergie geprüft. 40 Photovoltaik- und<br />
110 Solarthermie-Anlagen wurden seither erbaut. Eine<br />
Photovoltaikanlage – dabei wird Strom aus Sonnenlicht<br />
gewonnen – ging zuletzt in Eggenburg ans Netz.<br />
Im LPH Eggenburg hat man in jüngster Zeit zahlreiche<br />
Maßnahmen zur Energieeffizienz durchgeführt. So<br />
konnten durch Optimierungen der Haustechnik – z.B.<br />
Rückbau der Warmwasseraufbereitung, Umbau der<br />
Lüftungsanlage, Optimierung der Energieverbrauchsspitzen<br />
etc. – der jährliche Energiebedarf um 273.000 kWh<br />
und die Energiekosten um 52.000 Euro oder 30 Prozent<br />
gesenkt werden, womit sich die dafür getätigten Investitionskosten<br />
von rund 167.000 Euro wiederum in ca.<br />
drei Jahren amortisieren. Für Abteilungsleiter Hofrat Dr.<br />
Otto Huber ist das Energiespar-Modell Eggenburg eine<br />
„beispielhafte Initiative in Sachen Energiemanagement“<br />
und ein „gelungenes Insourcing-Projekt“ dank des besonderen<br />
Engagements der MitarbeiterInnen des Hauses<br />
und der Abteilung Landeshochbau.<br />
Schont die Umwelt und spart Geld<br />
Das Pflichtenheft „Energieeffizienz für <strong>NÖ</strong> Landesgebäude“<br />
gilt auch für die Landesheime und wird entsprechend<br />
umgesetzt. Laut aktuellem „Energiebericht für die<br />
<strong>NÖ</strong> Landesgebäude 2011/2012“ können allein durch<br />
zuletzt gesetzte „Energieeffizienzmaßnahmen“ in den<br />
LPHs Amstetten, Herzogenburg, Litschau, Mödling und<br />
Retz sowie für das derzeit in Bau befindliche neue LPH<br />
Baden insgesamt rund 2,75 Millionen kWh an Energie<br />
pro Jahr und damit mehr als 240.000 Euro an jährlichen<br />
Betriebskosten eingespart werden. Das ergibt wiederum<br />
eine CO2-Einsparung von 409,5 Tonnen pro Jahr!<br />
Klare Ziele für die Zukunft<br />
Elektrische Energie wird in Pflegeheimen stark von den<br />
Versorgungsbereichen Küche, Haustechnik (Raumlufttechnik)<br />
und der Beleuchtung dominiert. Angedacht<br />
wird in den Landesheimen ein „Power Check“, wie er<br />
bereits im <strong>NÖ</strong> Landhaus durchgeführt wurde, und ein<br />
„Energie-Monitoring“, um Einsparungspotenziale sichtbar<br />
zu machen.<br />
Bei künftigen Bauvorhaben legt man besonderen Wert<br />
auf die Verwendung ökologischer Baustoffe, auf Photovoltaik-<br />
und Solarthermieanlagen und ebenso auf Wärmepumpen,<br />
wie es letztere etwa im LPH Litschau gibt. Denn<br />
schlussendlich kommt aktiver Klimaschutz den Menschen<br />
und der Umwelt zugute.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
8 ARGE <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong><br />
Die <strong>NÖ</strong>-<strong>Heime</strong> stellen sich vor:<br />
Das Seniorenzentrum Stadt Haag<br />
A llererste grundsätzliche Überlegungen<br />
für die Errichtung<br />
des Seniorenzentrums Stadt Haag<br />
wurden bereits 1990 angestellt. OMR<br />
Dr. Anton Hengst kämpfte schließlich<br />
bis in den Jänner 2000 für seine Vision,<br />
ein privat geführtes unabhängiges<br />
Pflegeheim in Stadt Haag errichten zu<br />
können. Im November 2001 erfolgte<br />
auf einem Grundstück der Pfarre<br />
Haag durch LH-Stv. Liese Prokop der<br />
Spatenstich für unser Haus. Nach der<br />
Baufertigstellung im Mai 2003 konnten<br />
zuerst 18 betreute Wohnungen<br />
bezogen und dann eine Pflegestation<br />
mit 40 BewohnerInnen in Betrieb<br />
genommen werden. Aufgrund der<br />
enormen Nachfrage nach betreuten<br />
Wohnungen wurden bis 2007 weitere<br />
37 betreute Wohnungen errichtet.<br />
Seit 2012 ergänzt eine geriatrische Tagesbetreuung<br />
das Pflege- und Betreuungsangebot<br />
des Seniorenzentrums<br />
Stadt Haag. Zu diesem Zweck wurde<br />
ein ehemaliger niederösterreichischer<br />
Landeskinderkarten angekauft und<br />
für die Bedürfnisse von geriatrischen<br />
Tagesgästen adaptiert.<br />
Für das Frühjahr 2014 ist die Eröffnung<br />
weiterer 24 betreuter Wohnungen<br />
geplant. Viele Anfragen nach<br />
freien betreuten Wohnungen lassen<br />
unsere Einrichtung diesen Schritt<br />
wagen. Ergänzend dazu werden die<br />
18 ehemaligen von Beginn an bestehenden<br />
Wohnungen in eine zweite<br />
Pflegestation umgebaut. Dann soll<br />
Schluss sein mit Spatenstichen und<br />
Baustellen! Aber bei einem so umtriebigen<br />
und visionären Heimleiter und<br />
Geschäftsführer wie OMR Dr. Anton<br />
Hengst, weiß man ja nie …<br />
Von Anfang an wurde im Betreuungsangebot<br />
des Hauses dem betreuten<br />
Wohnen ein sehr hoher Stellenwert<br />
eingeräumt. Ein Leitsatz des Hauses<br />
ist es, geriatrische Langzeitpflege und<br />
betreutes Wohnen zu integrieren.<br />
Dies lässt eine Pflege und Betreuung<br />
der BewohnerInnen in den betreuten<br />
Wohnungen rund um die Uhr zu<br />
und zeichnet die Besonderheit dieser<br />
Einrichtung aus. Dadurch kann ein<br />
für alte Menschen oft sehr belastender<br />
Umzug auf die Pflegestation des<br />
Hauses, oder in ein Pflegeheim sehr<br />
lange verzögert, ja oft sogar verhindert<br />
werden.<br />
Das Angebot der Tagesbetreuung des<br />
Seniorenzentrums wird auch von in<br />
den betreuten Wohnungen lebenden<br />
Personen in Anspruch genommen.<br />
Häufig schaffen es zum Beispiel von<br />
Demenz betroffene Menschen nicht<br />
mehr alleine einen geregelten Tagesablauf<br />
in ihrer Wohnung für sich zu<br />
gestalten. Aufgrund von zeitlicher<br />
und örtlicher Desorientierung finden<br />
sie sich in ihrer eigenen Wohnung<br />
nicht mehr alleine zurecht. Diese<br />
BewohnerInnen verbringen ihre Tage<br />
im geschützten Bereich der Tagesbetreuung<br />
und werden abends von<br />
MitarbeiterInnen der Tagesbetreuung<br />
wieder in ihre Wohnung gebracht.<br />
Nachts erfolgen Nachtkontrollen durch<br />
MitarbeiterInnen der Pflegestation.<br />
Ein im Herbst 2010 neu gegründetes<br />
Team an ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
mit dem Namen „Elisa – Ehrenamt<br />
leben im Seniorenalltag“ besucht<br />
regelmäßig viele BewohnerInnen des<br />
Seniorenzentrums. Sie bringen bei<br />
ihren Besuchen zum Beispiel immobile<br />
BewohnerInnen mit Rollstühlen<br />
in die Hauskapelle zu Messen oder<br />
Gebeten, organisieren Spaziergänge,<br />
erledigen kleine Einkäufe in der<br />
Stadt, oder sind einfach nur da um<br />
zuzuhören. Das Ehrenamtsteam ist<br />
eine wesentliche Bereicherung für<br />
das Seniorenzentrum Stadt Haag<br />
und eine einmalige Vernetzung mit<br />
hilfsbereiten couragierten Menschen<br />
aus Haag und Umgebung.<br />
Unser großes gemeinsames Ziel ist<br />
ein möglichst vielfältiges und sich<br />
ergänzendes Angebot an Pflegeund<br />
Betreuungsdienstleistungen im<br />
Netzwerk zu schaffen, um unseren<br />
KlientInnen ein möglichst selbstständiges<br />
und unabhängiges Dasein zu<br />
ermöglichen. Das durch eine private<br />
Initiative mit Unterstützung von der<br />
Stadtgemeinde Haag und dem Land<br />
Niederösterreich errichtete Seniorenzentrums<br />
Liese Prokop Stadt Haag<br />
bietet so vielen BewohnerInnen von<br />
Stadt Haag die Möglichkeit ihren Lebensabend<br />
in ihrer Heimatgemeinde<br />
verbringen zu können.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Steckbrief<br />
Baujahr:<br />
2003<br />
Träger:<br />
Seniorenzentrum Haag GmbH<br />
Heimleitung:<br />
OMR Dr. Anton Hengst<br />
Pflegedienstleitung:<br />
DGKP Christian Stubauer, MBA<br />
Kontakt:<br />
Seniorenzentrum Liese Prokop Stadt<br />
Haag<br />
3350 Haag, Elisabethstraße 1<br />
Tel.: 07434/44240<br />
office@seniorenzentrum-haag.at<br />
www.seniorenzentrum-haag.at<br />
Anzahl der HeimbewohnerInnen:<br />
55 BewohnerInnen wohnen im<br />
Pflegebereich und 54 BewohnerInnen<br />
in den betreuten Wohnungen<br />
Anzahl der MitarbeiterInnen:<br />
67<br />
Leitsatz der Einrichtung:<br />
„Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />
unserer Bewohnerinnen, pflegen<br />
wir so, wie wir gepflegt werden<br />
wollen!“<br />
Leistungen:<br />
Geriatrische Langzeitpflege „Haus<br />
Antonius“, Heimgestütztes betreutes<br />
Wohnen „Haus Johannes“, Hausinterne<br />
geriatrische Tagesbetreuung, eigene<br />
geriatrische Tagesbetreuung „Haus<br />
Barbara“ für Menschen aus Haag und<br />
Umgebung, öffentliches Restaurant<br />
„Elisabethstube“, Essenszubereitung<br />
für Kindergärten, Schulen, Lebenshilfe,<br />
Tagesbetreuung und „Essen auf<br />
Räder“, im Seniorenzentrum Haag<br />
befinden sich weiters die Sozialbetreuungsschule<br />
„SOB Haag“, der Stützpunkt<br />
der mobilen Hauskrankenpflege<br />
Caritas Sozialstation West und ein physikalisches<br />
Institut, unsere mietbaren<br />
Seminarräume finden laufend Nutzung<br />
für Vorträge, Kurse jeglicher Art und<br />
diverse Veranstaltungen.<br />
Was uns auszeichnet:<br />
Mit dem Seniorenzentrum Liese Prokop<br />
Stadt Haag ist ein komplexes Konzept<br />
der modernen Altenbetreuung Realität<br />
geworden. Das Projekt verbindet<br />
moderne stationäre geriatrische<br />
Langzeitpflege, zeitgemäße teilstationäre<br />
geriatrische Tagesbetreuung und<br />
selbstständiges Dasein von BewohnerInnen<br />
in heimgestützten betreuten<br />
Wohnungen.<br />
Preise, Auszeichnungen & Zertifikate:<br />
Sternengreifer 2011, Teleios Nominierungen<br />
2012 und <strong>2013</strong><br />
Initiativen für Umwelt & Klima:<br />
Ein mobiler Verkaufsbus der „Hoflieferanten“<br />
macht jeden Dienstag in unserem<br />
Haus halt. Er ermöglicht es unseren<br />
BewohnerInnen regionale, biologische<br />
Produkte einzukaufen. Zutaten für die<br />
in unserem Restaurant und unserer<br />
Großküche gekochten Menüs werden<br />
ebenso je nach Möglichkeit regional<br />
eingekauft. Eine durch einen lokalen<br />
Bauern betriebene Hackschnitzelheizung<br />
wärmt unsere Einrichtung.<br />
Darauf sind wir stolz:<br />
Unsere MitarbeiterInnen sind die<br />
„Seele“ unserer Einrichtung. Durch ihr<br />
hohes Engagement und ihren großen<br />
Einsatz für eine professionelle Versorgung,<br />
Betreuung und Pflege unserer<br />
KlientInnen hat es unsere kleine private<br />
Pflegeeinrichtung zu großer Beliebtheit<br />
und Bekanntheit weit über die Grenzen<br />
von Haag hinaus gebracht.<br />
Eine Vision für Ihr Haus und<br />
der nächste Schritt dorthin: Das<br />
Seniorenzentrum Stadt Haag versucht,<br />
möglichst vielen BewohnerInnen<br />
von Stadt Haag und Umgebung die<br />
Möglichkeit zu bieten, ihren Lebensabend<br />
in ihrer Heimat verbringen zu<br />
können. Der nächste Schritt dorthin<br />
ist die Eröffnung weiterer 24 heimgestützter<br />
betreuter Wohnungen im<br />
April 2014.<br />
Eine Herausforderung: Das Seniorenzentrum<br />
Stadt Haag wächst und<br />
expandiert nun schon seit 10 Jahren.<br />
Wir versuchen der großen Nachfrage<br />
nach Wohn-, Pflege-, und Betreuungsangeboten<br />
kontinuierlich nachzukommen.<br />
Es gilt das weithin bekannte<br />
familiäre Klima in unserem Haus gut zu<br />
pflegen, um auch zukünftig unseren<br />
KlientInnen ein Gefühl von „daheimsein“<br />
vermitteln zu können.<br />
Das schönste Kompliment<br />
einer Bewohnerin / eines Bewohners:<br />
„Wäre ich doch schon viel früher zu<br />
euch gekommen – da ist so viel los!“<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
14 Regionales<br />
CliniClowns im Agnesheim<br />
Die monatlichen Visiten der Clini–<br />
Clowns im Agnesheim bringen die<br />
Herzen zum Lachen. Die BewohnerInnen<br />
freuen sich immer sehr über<br />
die Besuche, die Fröhlichkeit und<br />
Lebensfreude ins Haus bringen. Lachen<br />
und Lächeln haben auch soziale<br />
Funktionen. Sie verändern schlagartig<br />
angespannte Situationen und lösen<br />
Beschämungs-, Beklemmungs- und<br />
Angstgefühle. Lachen ist ansteckend!<br />
Die „Clowntherapie“ stellt daher<br />
eine additive Möglichkeit zur Schulmedizin<br />
dar.<br />
Ehrung für 5- und 10-jährige Tätigkeit<br />
im LPH Korneuburg<br />
„Es gibt Menschen, die Zeit, Zuneigung,<br />
Aufmerksamkeit und menschliche<br />
Wärme schenken. Dies ist in der<br />
heutigen Zeit nicht selbstverständlich.<br />
Sie alle haben meine persönliche<br />
Hochachtung ihres Handelns“, so<br />
Dir. Christian Seidl bei der Ehrung<br />
der Ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
im Landespflegeheim Korneuburg.<br />
Als Dankeschön erhielten sie eine<br />
Urkunde, Korneuburger Einkaufsmünzen<br />
und einen Blumenstrauß<br />
überreicht.<br />
Das LPH Gloggnitz beim Fußballmatch<br />
HeimbewohnerInnen des Landespflegeheimes<br />
Gloggnitz besuchten<br />
im Herbst das Gastspiel Hirschwang<br />
gegen Austria Wien. Wenige Stunden<br />
vor dem Spiel sah es gar nicht nach<br />
Fußballwetter aus. Doch dann konnten<br />
die Zuschauer ein spannendes<br />
Match beobachten. Trotz 0:9 Niederlage<br />
herrschte eine gute Stimmung<br />
in Hirschwang.<br />
Zum Abschluss gab es ein Gruppenbild<br />
mit den Spielern zur Erinnerung<br />
an das Gastspiel.<br />
Freude und Lachen mit den CliniClowns im<br />
Agnesheim<br />
Das LPH Korneuburg dankte seinen langjährigen<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
BewohnerInnen des Landespflegeheimes<br />
Gloggnitz beim Fußballmatch<br />
„Kochen wie damals“ im Haus der Barmherzigkeit<br />
Stephansheim<br />
Die Kindergartenkinder sangen Martinslieder<br />
im Landespflegeheim Litschau<br />
Maroni und Sturm versüßten den Herbst im<br />
LPH Scheiblingkirchen<br />
Foto: <strong>NÖ</strong>N Rupert Kornell<br />
Jung trifft alt im Haus der Barmherzigkeit<br />
Stephansheim<br />
Unter dem Motto „Jung trifft Alt“<br />
besuchten 42 SchülerInnen aus der<br />
Neuen Mittelschule Gars BewohnerInnen<br />
im Haus der Barmherzigkeit<br />
Stephansheim. In den Workshops „1<br />
Tag 80 sein“, „Kochen wie damals“,<br />
„Freizeit wie damals“, „Malen“ verbrachten<br />
die Jugendlichen einen Vormittag<br />
mit den BewohnerInnen. Zum<br />
Abschluss gab es ein Mittagessen, bei<br />
dem man sich die zuvor gemeinsam<br />
zubereiteten Speisen (Erdäpfelsuppe<br />
und Apfelstrudel) schmecken ließ.<br />
Laternenfest im Landespflegeheim<br />
Litschau<br />
Zum Martinsfest besuchte der Kindergarten<br />
das LPH Litschau. Pfarrer<br />
Mag. Schlosser begrüßte die Gäste.<br />
Die Kinder hatten gebastelte Laternen<br />
und Sterne mitgebracht und ein<br />
kleines Stück einstudiert. Sie spielten<br />
die Geschichte des Heiligen Martin.<br />
Natürlich durften auch Martinslieder<br />
nicht fehlen: Ich geh mit meiner Laterne<br />
und meine Laterne mit mir. Die<br />
Freude über den Besuch der Kinder<br />
war den BewohnerInnen ins Gesicht<br />
geschrieben.<br />
Maroni- und Sturmzeit im LPH<br />
Scheiblingkirchen<br />
Eigentlich hätte es ein Spaziergang<br />
durch die wunderschöne Herbstlandschaft<br />
von Scheiblingkirchen werden<br />
sollen, wenn ja wenn, der Wettergott<br />
mitgespielt hätte! So wurde kurzerhand<br />
ein gemütlicher Nachmittag<br />
daraus gemacht. Gemeinsam mit<br />
SchülerInnen der Krankenpflegeschule<br />
Neunkirchen und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen wurde gesungen,<br />
geschunkelt und viel gelacht. Für<br />
manche BewohnerInnen waren es die<br />
ersten Maroni ihres Lebens.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Regionales<br />
15<br />
Eiserne Hochzeit im Landespflegeheim<br />
Amstetten<br />
Das Ehepaar Maria und Erich Gaddy<br />
feierte am 29. Oktober <strong>2013</strong> im<br />
Landespflegeheim Amstetten Eisernen<br />
Hochzeit – also 65 Ehejahre. Als<br />
Geschenk des Hauses gab es eine<br />
mit Rosen verzierte, köstliche Glückwunschtorte.<br />
Zu den Gästen zählten<br />
auch Frau Bgm. Ursula Puchebner<br />
und der stellvertretende Bezirkshauptmann<br />
Mag. Günter Stöger. Mit der<br />
Familie wurde am 26. Oktober bereits<br />
die Heilige Messe in der hauseigenen<br />
Kapelle gefeiert.<br />
„Happy Birthday“ im SeneCura<br />
Sozialzentrum Pressbaum<br />
Gleich mehrere BewohnerInnen<br />
wurden kürzlich im SeneCura Sozialzentrum<br />
Pressbaum gebührend<br />
gefeiert: Anlass war der Geburtstag<br />
jener, die im Oktober, November oder<br />
<strong>Dezember</strong> geboren sind. Gemeinsam<br />
wurde gesungen, gefeiert und Torte<br />
verschmaust. Auch die Wolfsgrabener<br />
Bürgermeisterin Claudia Bock sowie<br />
der Tullnerbacher Bürgermeister<br />
Johann Novomestsky ließen es sich<br />
nicht nehmen, den JubilarInnen<br />
persönlich zu gratulieren.<br />
Ausflug des Landespflegeheimes<br />
Orth an der Donau nach Mörbisch<br />
Ende Oktober fand bei schönem<br />
Wetter und guter Stimmung der<br />
zweite BewohnerInnenausflug des<br />
Landespflegeheimes Orth an der<br />
Donau nach Mörbisch statt. Sowohl<br />
die Bootsfahrt am Neusieddlersee<br />
wie auch der Besuch der berühmten<br />
Seebühne waren ein großer Erfolg.<br />
Bei der Führung wurde den BewohnerInnen<br />
ein Baum, der Teil der<br />
Kulisse der heurigen Seefestspiele<br />
Mörbisch war, als Dekoration für das<br />
Heim übergeben.<br />
Eiserne Hochzeit feierte das Ehepaar Gaddy im<br />
Landespflegeheim Amstetten<br />
Geburtstagsfeier im SeneCura Sozialzentrum<br />
Pressbaum<br />
BewohnerInnen des LPH Orth an der Donau bei<br />
der Bootsfahrt auf dem Neusiedlersee<br />
Das alte Handwerk des Spinnens wurde im<br />
Landespflegeheim Wallsee vorgeführt<br />
Für alle Verstorbenen wurden in der Kapelle<br />
des Agnesheimes Kerzen entzündet<br />
Ein unvergesslicher Urlaub im SeneCura Sozialzenterum<br />
Ternitz<br />
Spinnen und Musizieren im Landespflegeheim<br />
Wallsee<br />
Frauen aus der SpinnerInnenrunde<br />
besuchten mit ihren Spinnrädern<br />
die BewohnerInnen des Landespflegeheimes<br />
Wallsee und führten das<br />
alte Handwerk des Spinnens vor. Das<br />
Summen der Spinnräder vermittelte<br />
eine beruhigende und heimelige<br />
Atomsphäre.<br />
Humorige und besinnliche Gedichte<br />
und das gemeinsame Singen rundeten<br />
diesen wunderbaren Nachmittag<br />
ab, der schließlich mit einer gemeinsamen<br />
Jause ausklang.<br />
Gedenkfeier für Verstorbene im<br />
Agnesheim<br />
Zum Gedenken der im letzten Jahr<br />
Ver storbenen fand im Agnesheim eine<br />
Gedenkfeier mit Wortgottesdienst in<br />
der stimmungsvoll geschmückten Kapelle<br />
statt. Alle Verstorbenen wurden<br />
namentlich genannt, für jeden wurde<br />
eine Kerze entzündet. Als symbolisches<br />
Zeichen des immer wiederkehrenden<br />
Sterbens und Erwachens im Kreislauf<br />
der Natur wurden Blumenzwiebeln in<br />
Erde gepflanzt, die im nächsten Jahr<br />
im Garten des Agnesheimes blühen<br />
werden.<br />
Aktion „Urlaubsaustausch“ im<br />
SeneCura Sozialzentrum Ternitz<br />
BewohnerInnen des SeneCura Sozialzentrums<br />
Stainz machten kürzlich<br />
im Rahmen der Aktion „Urlaubsaustausch“<br />
Urlaub im SeneCura<br />
Sozialzentrum Ternitz. Das Team ließ<br />
sich jede Menge abwechslungsreiche<br />
Akt ivitäten einfallen. Vom Besuch<br />
der Schokoladenmanufaktur Lindt<br />
& Sprüngli über die Besichtigung<br />
des Schloss Gloggnitz bis hin zur<br />
Zinnfigurenwelt in Katzelsdorf hielten<br />
zahlreiche Ausflüge die steirischen<br />
Gäste auf Trab und sorgten für unvergessliche<br />
Erinnerungen.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
12 Regionales<br />
Vanillekipferl backen im Landespflegeheim<br />
Berndorf<br />
GeriaPlus – weil gesundes<br />
Essen glücklich macht<br />
Es duftet schon weihnachtlich im<br />
Lan despflegeheim Berndorf! Dank<br />
der Ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
war es auch heuer wieder möglich<br />
mit den BewohnerInnen köstliche<br />
Vanillekipferl zu backen. Fleißige<br />
Hände kneteten und formten die<br />
weihnachtliche Köstlichkeit, deren<br />
Duft bald das Haus erfüllte. Die Bäkkerinnen<br />
hatten viel Spaß beim Zubereiten<br />
dieser traditionellen Weihnachtskekse.<br />
Und natürlich musste<br />
auch gleich gekostet werden.<br />
Essen ist eines der wichtigsten Dinge im Leben und gewinnt üblicherweise<br />
mit zunehmendem Alter immer mehr an Bedeutung.<br />
Gerade bei älteren Menschen kann man hier gezielt ansetzen, um<br />
Gesundheit und Mobilität zu verbessern und auch die Aktivität<br />
und Lebensfreude zu erhöhen.<br />
Den engagierten MitarbeiterInnen im SeneCura Sozialzentrum<br />
Pöchlarn ist geschmackvolle und gleichzeitig gesunde Ernährung<br />
ein besonderes Anliegen. GeriaPlus ist ein ganzheitliches Ernährungsprogramm,<br />
das dem optimalen Ernährungsmanagement<br />
älterer Menschen dient. Im ersten Schritt wurde der aktuelle<br />
Ernährungszustand der BewohnerInnen erhoben. Gleichzeitig<br />
erfolgte eine Nährwertanalyse der angebotenen Speisen, um in<br />
Folge das Speisenangebot zu optimieren.<br />
Beim Vanillekipferl backen – eine weihnachtliche<br />
Köstlichkeit ensteht im LPH Berndorf<br />
Bei der Analyse der Speisepläne wurde festgestellt, dass die ernährungsphysiologische<br />
Zusammenstellung größtenteils ausgezeichnet<br />
war. Eine Optimierung des Speisenangebots, ohne dabei<br />
die Vorlieben der BewohnerInnen zu ändern, war dem hochmotiviertem<br />
Küchenteam ein besonderes Anliegen. Seit Einführung<br />
des Ernährungsprogramms Geria Plus konnte der Nährwert und<br />
der Vitamin- und Mineralstoffgehalt der Mahlzeiten nochmals<br />
verbessert werden. Der Schlüssel zum Erfolg: Der Einsatz hochwertiger<br />
Öle und Milchprodukte, die Integration von gesunden<br />
und ausgezeichneten Vollkornmehlen und reichhaltiger Obst- und<br />
Gemüsesorten in den Speisen.<br />
Vom engagierten Pflegeteam werden BewohnerInnen mit Ernährungsrisiko,<br />
mit hochwertigen und nährstoffreichen Interventionsmahlzeiten,<br />
unter Berücksichtigung der individuellen Ernährungsgewohnheiten,<br />
optimal versorgt.<br />
Durch das GeriaPlus Ernährungsprogramm werden im SeneCura<br />
Sozialzentrum Pöchlarn der Ernährungszustand der BewohnerInnen<br />
und die optimierte Essensversorgung stetig und nachhaltig<br />
verbessert. Dabei werden die regionalen, kulinarischen Besonderheiten<br />
der BewohnerInnen besonders beachtet – das sorgt<br />
für Freude am Essen!<br />
Ein Erntedankfest mit Musik und Gesang im<br />
Landespflegeheim Wilhelmsburg<br />
Das traditionelle Erntedankfest<br />
im LPH Wilhelmsburg<br />
Auch heuer fand im Oktober im Landespflegeheim<br />
Wilhelmsburg das traditionelle<br />
Erntedankfest statt. Gestaltet<br />
wurde der Nachmittag durch eine<br />
Predigt von Pater Alberich Enöckl mit<br />
der musikalischen Untermalung des<br />
Bäuerinnenchors. Eine große Erntedankkrone<br />
durfte natürlich auch<br />
heuer nicht fehlen und auch ein<br />
Gläschen Wein gehörte zum Fest.<br />
Die BewohnerInnen genossen den<br />
anregenden Nachmittag sehr.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Regionales<br />
17<br />
Gedrechselte Schalen im SeneCura<br />
Sozialzentrum Pöchlarn<br />
Im Jahr 2012 mussten die alten<br />
Kastanienbäume vor dem SeneCura<br />
Sozialzentrum Pöchlarn leider gefällt<br />
werden.<br />
Dieses Holz wurde sorgfältig getrokknet<br />
und nun hobbymäßig von Herrn<br />
Walter Planik aus Krems zu einzigartigen<br />
Schüsseln gedrechselt. Kastanie<br />
lässt sich trocken gut drechseln und<br />
auch leicht schleifen. Besonders<br />
schön treten die braunen Stellen im<br />
Holz hervor.<br />
Regeneration für Mitarbeitende<br />
im LPH St. Pölten<br />
Im LPH St. Pölten wurden in Kooperation<br />
zwischen Heimleitung und Betriebsrat<br />
Bereiche für MitarbeiterInnen zur<br />
Regeneration geschaffen.<br />
Das „Gartenplatzerl“, der Ruhe–raum<br />
„Schlafmütze“ und der Sozialraum<br />
„Plaudertasche“ werden von den<br />
MitarbeiterInnen gerne in Anspruch<br />
genommen.<br />
So lässt sich Kraft tanken für den<br />
weiteren Dienst an den BewohnerInnen!<br />
Wellnesstage im LPH Scheiblingkirchen<br />
Mit der tatkräftigen Unterstützung der<br />
SchülerInnen der Gesundheits- und<br />
Krankenpflegeschule Neunkirchen<br />
startete das LPH Scheiblingkirchen<br />
zwei Projekttage unter dem Titel „Wellness<br />
für innen und außen“. Auf dem<br />
Speiseplan standen selbstgemachtes<br />
Apfel- und Birnenkompott sowie Gemüsesuppe.<br />
Der Turnraum verwandelte<br />
sich in einen „Wellnesstempel“ mit<br />
Klangschalen, Fuß- und Handbädern<br />
und Gesichtsmasken.<br />
Gedrechselte Schalen aus Kastanienholz im<br />
SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn<br />
Neue Regenerationsräume für die Mitarbeiternden<br />
wurden im LPH St. Pölten geschaffen<br />
Die BewohnerInnen des LPH Scheiblingkirchen<br />
genossen die Wellnesstage mit allen Sinnen<br />
Warmes Kerzenlicht bei der Gedenkfeier für<br />
Verstorbene im Rosenheim Tulln<br />
Bei SeneCura Grafenwörth geht ein Wunsch in<br />
Erfüllung: Eine Schifffahrt nach Melk<br />
Theresia Schreiber, die älteste Mistelbacherin<br />
feierte ihren 105. Geburtstag<br />
Gedenkfeier für Verstorbene im<br />
Landespflegeheim Tulln<br />
Zahlreiche Angehörige, BewohnerInnen<br />
und MitarbeiterInnen kamen<br />
Mitte Oktober ins Rosenheim Tulln<br />
um der Verstorbenen der letzten 12<br />
Monate zu gedenken. Im Rahmen<br />
der einfühlsamen Feier wurden die<br />
Namen aller Verstorbenen verlesen<br />
und Kerzen angezündet. Texte aus<br />
„Der kleine Prinz“ von Antoine de<br />
Saint-Exupéry berührten die Gäste.<br />
Der Tullner Gesangsverein „La Musica“<br />
sorgte für den feierlichen Rahmen der<br />
Gedenkfeier.<br />
SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth<br />
erfüllt Jahreswunsch<br />
Für Wolfgang Zehetmayer, Bewohner<br />
des SeneCura Sozialzentrums Grafenwörth<br />
und ehemaliger Schiffbesitzer,<br />
ging kürzlich ein ganz besonderer<br />
Wunsch in Erfüllung: Die MitarbeiterInnen<br />
ermöglichten ihm gemeinsam<br />
mit seiner Familie eine Schifffahrt auf<br />
der Donau. Vom Kapitän persönlich<br />
wurde die heitere Gruppe an Bord<br />
willkommen geheißen. Bei traumhaftem<br />
Herbstwetter ging es von Krems nach<br />
Melk – ein Ausflug, an den sich alle<br />
noch lange erinnern werden.<br />
105 Jahre und kein bisschen<br />
müde<br />
Theresia Schreiber feierte im Haus der<br />
Barmherzigkeit Poysdorf ihren 105. Geburtstag.<br />
Bis zum Alter von 100 Jahren<br />
lebte die rüstige Jubilarin noch völlig<br />
selbstständig in ihrem Elternhaus, einer<br />
kleinen Landwirtschaft in Katzelsdorf<br />
bei Poysdorf. Vor zwei Jahren erfolgte<br />
dann doch der Umzug in das Haus<br />
der Barmherzigkeit Poysdorf. Dort<br />
beteiligt sie sich mit Begeisterung an<br />
den sozialen Aktivitäten im Haus, ist<br />
gefürchtete Gegnerin beim Domino<br />
und singt leidenschaftlich.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
18 Visionen<br />
Mit ihnen hat die Pflege Zukunft!<br />
Das Heim ist der Gesellschaft weit voraus<br />
2 0 AbsolventInnen konnten in<br />
diesem Jahr den Abschluss<br />
ihrer 3-jährigen Diplom-Ausbildung<br />
an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
Mistelbach feiern. Vier<br />
SchülerInnen schlossen ihre Ausbildung<br />
mit ausgezeichnetem Erfolg ab, acht<br />
mit gutem Erfolg und acht mit Erfolg.<br />
Zwölf der AbsolventInnen hatten bei<br />
Abschluss der Ausbildung auch bereits<br />
eine Zusage für einen Arbeitsplatz.<br />
Im Rahmen der Abschlussfeier betonte<br />
Dir. Johannes Rieder , dass die<br />
Absolventen eine zukunftsträchtige<br />
Ausbildung mit besten Jobaussichten<br />
gewählt haben. Er hob hervor, wie<br />
groß die persönliche Weiterentwicklung<br />
der Absolventinnen während<br />
der Ausbildung war und hielt nachfolgende<br />
Abschlussrede für die AbsolventInnen<br />
und letztlich auch für den<br />
Pflegeberuf. Lesen Sie hier:<br />
Sehr geehrte Festgäste!<br />
Liebe Absolventinnen und Absolventen!<br />
Sie, liebe Diplomandinnen und Diplomanden<br />
haben in der Oscarnacht<br />
andere Sorgen gehabt – als die<br />
Nacht zu durchwachen und auf eine<br />
Auszeichnung für den Film „Liebe“<br />
von Michael Haneke zu warten. - Sie<br />
haben sich in dieser Nacht auf die<br />
letzte große Prüfung vorbereitet.<br />
Der hoch dekorierte Film kann als<br />
Klagegedicht bezeichnet werden.<br />
Sie haben am wahrlich kein Klagegedicht<br />
wiedergegeben. Sie haben<br />
Ihr Können auf eindrucksvolle Weise<br />
dargestellt und dürfen heute zurecht<br />
Ihre Nominierung, die Sie vor drei<br />
Jahren durch Ihre Aufnahme hier<br />
an der Schule Grund gelegt haben,<br />
in Form des ersehnten Diploms vor<br />
Prominenz, Freunden und Familie<br />
in Empfang nehmen, sich mit der<br />
Diplom-Brosche dekorieren. – Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Ich möchte nochmals auf den preisgekrönten<br />
Film kommen. - Der Film<br />
Amour zeigt Mitgefühl, zeigt zarte<br />
Töne und ist doch eine Chronik der<br />
Unerbitterlichkeit. Haneke erzählt<br />
in einer Abfolge an Episoden eine<br />
Geschichte des Verfalls: zunehmende<br />
Immobilität, Demenz, Inkontinenz<br />
und Verlust der Sprache. All diese<br />
Ereignisse werden unspektakulär inszeniert.<br />
Die Auseinandersetzung mit<br />
dem Tod schafft eine Dringlichkeit,<br />
die für ein betagtes Paar die letzte<br />
große Herausforderung darstellt!<br />
Die Entscheidung den Partner oder<br />
die Partnerin in den eigenen Wänden<br />
aus Liebe zu pflegen, ist ein Thema,<br />
das sich in jeder Familie immer wieder<br />
neu stellt.<br />
Aus dieser Geschichte lässt sich lernen,<br />
was Menschen in dieser Lebensphase<br />
beschäftigt: der Fokus auf den<br />
Partner, die radikale Entscheidung,<br />
die Wahrnehmung, von Angehörigen<br />
und Verwandten als hilfslose Fremde,<br />
die Ablehnung gegenüber Pflegenden<br />
als mögliche Reaktionen auf die Überforderung.<br />
– In dem Film Liebe wagt<br />
sich Michael Haneke an das größte<br />
Thema der Existenz. Die Liebe, dieser<br />
Urgrund des Menschseins, bewährt<br />
sich nicht an den Sonnentagen des<br />
Lebens, sondern an den Rändern der<br />
Existenz und erst Recht im Angesicht<br />
des Todes.<br />
Warum ich, geschätzte Damen und<br />
Herren, diesen Einstieg wählte,<br />
• weil solche Ereignisse für die heute<br />
zu Feiernden Alltag sein werden. Sie<br />
werden sich mit der oben beschriebenen<br />
Thematik beschäftigen, Lösungen<br />
finden, die gestaltbar, lebbar sind.<br />
• weil das Thema Sorge, sich für<br />
andere einzusetzen, für Felicia, Senada,<br />
Andreas der zentrale Moment<br />
war, sich für diesen Beruf, für diese<br />
Lebensaufgabe zu entscheiden.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Visionen<br />
19<br />
• weil Margit, Andrea, Nina und<br />
Tamara täglich ähnlich bedeutungsvolle<br />
Kontakte erleben werden, weil<br />
sie bereit sind daran zu wachsen und<br />
überzeugt sind, dass dieses Wachstum<br />
auch bei den PatientInnen,<br />
HeimbewohnerInnen, KundInnen und<br />
Angehörigen möglich ist.<br />
• weil der Pflegeberuf für Margit, Julia,<br />
Mario und Jennifer beinhaltet, mit<br />
den Menschen auch an die Ränder<br />
ihrer Existenz zu gehen und solche<br />
Situationen versuchen auszuhalten<br />
und da zu bleiben.<br />
• weil Christopher, Michaela, Petra,<br />
Frederik und Claudia erkannt haben,<br />
dass pflegerisches Handeln ein wichtiger<br />
sozialer Wert ist, eine besondere<br />
Form der Kultur der Fürsorge darstellt,<br />
die gelebt werden will und soll.<br />
• weil Sie Frederik, Holger, Melanie<br />
und Christine erkannt haben, dass Beziehung<br />
die größte Ressource ist, die<br />
uns Menschen zur Verfügung steht.<br />
Als Pflegende, meine Lieben seid Ihr<br />
selbst der wichtigste Aktivposten,<br />
den Sie in das Leben von Menschen,<br />
sei es auf Intensivstationen, Rehabilitationskliniken,<br />
Pflegeheimen in der<br />
Hauskrankenpflege und wo immer<br />
Sie auch den Pflegedienst aufnehmen<br />
werden, einbringen können.<br />
„Das Heim ist der Gesellschaft<br />
weit voraus“ (Maria Loley)<br />
Vor drei Wochen war ich das letzte<br />
Mal bei Maria Loley im LPH Laa. 90-<br />
jährig empfängt sie täglich Besuche,<br />
schreibt am nächsten Buch, tröstet<br />
Menschen am Telefon bis Mitternacht,<br />
koordiniert Unterstützungen<br />
für Menschen in Not. 65 Jahre Sozialarbeit.<br />
Sie ist trotz Ihrer Einschränkungen<br />
eine begehrte und geschätzte<br />
Gesprächspartnerin. Manche der DiplomandInnen<br />
haben sie persönlich im<br />
Rahmen der praktischen Ausbildung<br />
kennengelernt. Sie erlebt die Pflege<br />
als bejahend, aufbauend. Das Heim<br />
ist der Gesellschaft weit voraus, fasst<br />
sie zusammen (Soziales Kapital). Hier<br />
wird Wertschätzung, Freiheit, Geduld<br />
und spürbare Liebe gelebt, empfindet<br />
sie, auch wenn sie anmerkt, dass der<br />
Nachtdienst kein Honiglecken sei, das<br />
Personal nicht mehr geben kann, und<br />
bis zum letzten ausgelastet ist.<br />
Im Vorjahr hatten wir einen Schul-<br />
Schwerpunkt zur Arbeit von Viktor<br />
Frankl. Die Ausstellung – Lebe(n) voll<br />
Sinn und zwei Vorträge einer Frankl-<br />
Schülerin zu dem Thema – Was Menschen<br />
trotz Krankheit gesund hält?<br />
haben Eindruck hinterlassen.<br />
Ich möchte gerne mit einem Zitat von<br />
Viktor Frankl zum Abschluss kommen.<br />
„Es gibt nichts auf der Welt,<br />
das einen Menschen so sehr befähigt,<br />
äußere Schwierigkeiten oder innere<br />
Beschwerden zu überwinden, als das<br />
Bewusstsein, eine Aufgabe im Leben<br />
zu haben!“ Die Referentin Johanna<br />
Schechner zitierte Elisabeth Lukas<br />
und ergänzte bei dem Vortrag: „Es<br />
macht einen großen Unterschied,<br />
ob man die Person mit ihrem kranken<br />
Körper und ihren abgebauten<br />
Hirnzellen gleichsetzt, oder ob man<br />
sozusagen mit „Röntgenaugen“<br />
durch den gebrechlichen Organismus<br />
hindurch die heile, intakte Person in<br />
ihrem tiefsten Menschsein erspäht!“<br />
Diese Röntgenaugen wünsche ich<br />
Ihnen aus ganzen Herzen!<br />
Sie haben heute ein wichtiges Ziel<br />
erreicht, einen Lebensabschnitt, Ihre<br />
Ausbildung abgeschlossen, neue<br />
Ziele tun sich auf.<br />
Sie sind bereit, Ihr Wissen mit Erfahrung<br />
zu vertiefen. Arbeit, ja Leben<br />
ohne Leidenschaft ist mühsam, leer<br />
und erschöpfend. Ihnen wünsche ich,<br />
dass Sie täglich neu begeistert, was<br />
sie tun und wofür Sie sich mit Kopf,<br />
Hand und Herz einsetzen.<br />
Für das Schaffen dieser oben angesprochenen<br />
Voraussetzungen und<br />
„Es gibt nichts auf der Welt, das einen Menschen so sehr befähigt,<br />
äußere Schwierigkeiten oder innere Beschwerden zu überwinden, als<br />
das Bewusstsein, eine Aufgabe im Leben zu haben!“ (Viktor Frankl)<br />
das Bemühen Ihren Weg in diesem<br />
Sinn bis hierher mitzugestalten und<br />
zu begleiten danke ich:<br />
• meinen ausgezeichneten KollegInnen,<br />
den engagierten Damen im<br />
Sekretariat und Hausservice<br />
• Kolleginnen aus der Praxis, Bereichsleitungen,<br />
150 Praxispartnern<br />
• den Vertretern vom AMS und allen<br />
Personen, Institutionen, die uns gute<br />
Partner sind.<br />
• der kollegialen Führung der<br />
Klinik, für das Verständnis unserer<br />
Anliegen,<br />
• dem Regionalmanagement, der<br />
Geschäftsführung der Landeskliniken<br />
Holding, dem Land <strong>NÖ</strong>.<br />
„Mit Ihnen hat die Pflege Zukunft!“<br />
davon bin ich zutiefst überzeugt.<br />
Ein klarer Auftrag, eine herzliche<br />
Einladung die Pflegezukunft mitzugestalten.<br />
Alles Gute!<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
20 Wissen<br />
Philosopherl ...<br />
Gesundheitsförderung<br />
für Mitarbeitende<br />
Perspektivenwechsel<br />
Maria Loley, im November<br />
1923 in Poysdorf geboren, seit<br />
65 Jahren Sozialarbeiterin<br />
und Flüchtlingshelferin, lebt<br />
heute in einem Alten- und<br />
Pflegeheim in Niederösterreich.<br />
Die Pflege erlebt sie als<br />
bejahend und aufbauend. Sie<br />
empfindet Wertschätzung,<br />
Freiheit, Geduld und gelebte<br />
Liebe. Und sie meint, das<br />
Heim ist der Gesellschaft an<br />
sozialem Kapital weit voraus.<br />
Sozialkapital entwickelt sich<br />
in der sozial- und politikwissenschaftlichen<br />
Debatte zu<br />
einem Schlüsselkonzept, es<br />
gilt als essentiell für ein demokratisches<br />
Gemeinwesen,<br />
für politische Partizipation,<br />
ökonomische Leistungsfähigkeit<br />
und gesellschaftliches<br />
Wohlbefinden.<br />
Vielleicht hat die demografische<br />
Entwicklung daher für<br />
uns als Gesellschaft einen<br />
ganz besonderen Wert.<br />
Vielleicht sind wir Orte der<br />
Zukunft, die die Gesellschaft<br />
Sozialkapital neu erfahren<br />
und lernen lässt. Denn so wie<br />
die soziale Kompetenz kann<br />
man auch das Sozialkapital<br />
nicht aus dem Buch lernen.<br />
Es entsteht durch Interaktion.<br />
Es existiert nur, wenn es<br />
geteilt wird. In diesem Sinne<br />
kann der Begriff Armut neu<br />
interpretiert werden: Armut<br />
bedeutet dann nicht in erster<br />
Linie, wenig Geld haben, sondern<br />
nicht teilhaben können.<br />
G esundheitliches Wohlbefinden<br />
am Arbeitsplatz wird im<br />
Pflegezentrum St. Pölten- Pottenbrunn<br />
groß geschrieben. Josef Bogner, Geschäftsführer,<br />
und Adelheid Beyer,<br />
Direktorin der Einrichtung, sind sich<br />
einig: Die Gesundheit der MitarbeiterInnen<br />
liegt ihnen sehr am Herzen.<br />
Deshalb wird im Haus eine Vielfalt an<br />
gesundheitsfördernden Maßnahmen<br />
angeboten.<br />
Zur Vorbeugung einer Grippewelle<br />
werden für alle MitarbeiterInnen<br />
täglich frisch gepresste Frucht- und<br />
Gemüsesäfte, von der hauseigenen<br />
Küche frisch zubereitet, zur Verfügung<br />
stellt. Auch ein frischer Obstkorb steht<br />
immer bereit.<br />
Seit 2010 finden außerdem verschiedene<br />
Bewegungs- und Aktivitätsprogramme<br />
statt. Allen gemeinsam<br />
ist, dass sie kostenlos in Anspruch<br />
genommen werden können. Als besonderen<br />
Motivationsbonus erhalten<br />
die MitarbeiterInnen von ihrem Dienstgeber<br />
jährlich eine Zeitvergütung im<br />
Ausmaß von 8 Std. Dies bedeutet<br />
einen zusätzlichen Tag frei.<br />
Gesunde Ernährung – unter diesem<br />
Motto wird das Gesundheitsprojekt<br />
2014 in Form von gemeinsamen<br />
Kochrunden mit einer Diätologin<br />
weiter vertiefen.<br />
Mit diesem Programm wird nicht nur<br />
eine gesunde Betriebskultur gefördert,<br />
sondern ebenso eine persönliche<br />
Stärkung von Körper, Geist und Seele,<br />
da die MitarbeiterInnen ganzheitlich<br />
wahrgenommen werden. Dies stellt<br />
einen weiterer Meilenstein in Bezug<br />
auf die Teamkultur dar, fördert die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit und<br />
das gegenseitiges Verständnis. und<br />
nicht zuletzt steigt damit die MitarbeiterInnen<br />
Zufriedenheit.<br />
Aus der Gesundheitsküche<br />
Orangen-Birnen-Kiwi-Saft<br />
25 Stk. Orangen<br />
15 Birnen<br />
10 Stk. Kiwi<br />
Ergibt für 20 Personen, je einen ¼ l<br />
frisch gepressten Saft.<br />
Folgende Sorten werden angeboten:<br />
Karotten-Apfelsaft<br />
Orange-Karottensaft<br />
Kiwi-Birnen-Bananensaft<br />
Gurken-Karottensaft<br />
Grapefruit-Orangensaft<br />
Broccoli-Karottensaft<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Wissen<br />
21<br />
Pflege Daheim oder doch lieber im Heim?<br />
Teil 3<br />
T eil 1 und Teil 2 dieser<br />
Serie setzten sich ausführlich<br />
mit unterschiedlichen<br />
Betreuungs- und Pflegeformen<br />
auseinander und verglichen<br />
zuletzt auch die rechtliche Basis<br />
zwischen der „24-Stunden Pflege“<br />
und der „24-Stunden Betreuung“.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> wenden wir<br />
uns einem abenteuerlich erscheinenden<br />
Blickwinkel zu, der sich<br />
nichts desto trotz in den letzten<br />
Jahren immer größerer Beliebtheit<br />
erfreut – in Österreich und ganz<br />
besonders in Deutschland: dem<br />
Export der Pflege ins Ausland.<br />
Sind Sie, liebe LeserInnen auch<br />
schon einmal auf den Gedanken<br />
gekommen, die Pflege ins Ausland<br />
zu verlegen? D.h. nicht ausländisches<br />
Pflegepersonal in Österreich zu beschäftigen,<br />
sondern die zu pflegende<br />
Person ins Ausland zu transferieren?<br />
Fernab der Familie, fremdes Land,<br />
fremde Sprache – die Vorstellung<br />
ist durchaus gewöhnungsbedürftig.<br />
Billig-Pflege in Osteuropa und Asien<br />
scheint jedoch auch hierzulande für<br />
immer mehr Menschen eine besondere<br />
Verlockung geworden zu sein.<br />
In Osteuropa stehen vor allem Ungarn,<br />
Tschechien und die Slowakei<br />
hoch im Kurs. In Asien scheinen<br />
die Philippinen und Thailand immer<br />
beliebter zu werden, schreibt selbst<br />
der britische Guardian. Mittlerweile<br />
gibt es sogar Anbieter, die in diesen<br />
Ländern gezielt für deutschsprachige<br />
Pensionisten Einrichtungen aufbauen,<br />
weil die Nachfrage so hoch ist, dass<br />
sie ein profitables Geschäft wittern.<br />
Die Gründe für die Pflege im Ausland<br />
sind immer dieselben: der Mangel<br />
an Pflegepersonal, dies trifft besonders<br />
auf Deutschland zu, und die<br />
niedrigeren Kosten. Im Durchschnitt<br />
könnten so - im Gegensatz zu einer<br />
„vergleichbaren“ Pflege im Inland -<br />
ein bis zwei Drittel der Kosten gespart<br />
werden. Inzwischen gibt es auf dem<br />
Markt auch Anbieter, die sich auf<br />
die Vermittlung von SeniorInnen<br />
aus Deutschland und Österreich an<br />
<strong>Heime</strong> in der Slowakei, Ungarn und<br />
Tschechien spezialisiert haben. Die<br />
Nachfrage sei groß.<br />
„Opa wohnt jetzt in Ungarn“ titulierte<br />
die Presse einen Artikel im März<br />
<strong>2013</strong> und schilderte den Fall eines<br />
77-jährigen, der heute mehr als 800<br />
Kilometer von seinem Heimatort in<br />
Vorarlberg und damit von seiner<br />
Familie entfernt gepflegt wird. Die<br />
Sprache hier ist fremd für ihn und<br />
doch hat er sich dafür entschieden<br />
seine neue Heimat nach Ungarn zu<br />
verlegen. „Ich wollte niemandem zur<br />
Last fallen“, zitierte ihn die Presse,<br />
außerdem sei sein Aufenthalt hier<br />
um die Hälfte billiger als in einem<br />
Heim zu Hause.<br />
Der Geschäftsführer der Residenz<br />
am Plattensee ist gut informiert über<br />
den Mangel an Pflegepersonal, die<br />
Kosten der Pflege in Österreich und<br />
Deutschland sowie über politische<br />
Rahmenbedingungen: In Österreich<br />
greift der Staat auch auf Vermögen,<br />
Haus und Wohnung der Pflegebedürftigen<br />
zu, wenn das Geld nicht<br />
reicht. In der Steiermark auch auf das<br />
der Angehörigen. Außerdem sei der<br />
Export des Pflegegeldes innerhalb der<br />
EU rechtlich möglich; auf der Homepage<br />
des Betreibers gibt es genaue<br />
Hilfestellungen dazu. Die Entfernung<br />
sei kein Problem, auch in Österreich<br />
kämen die Angehörigen nicht öfter<br />
als einmal im Monat zu Besuch, da<br />
gäbe es keinen Unterschied zu Ungarn.<br />
Die Menschen hätten einfach<br />
keine Zeit mehr.<br />
Wer deutsche Medien verfolgt,<br />
konnte hier in den letzten Monaten<br />
lesen, dass der Bedarf an Pflegekräften<br />
schneller steigt als das Angebot.<br />
Der Arbeitgeberverband Pflege will<br />
nun Personal in Asien anwerben.<br />
Eine geradezu groteske Vorstellung<br />
in Anbetracht der steigenden<br />
Arbeitslosenzahlen in Europa. Die<br />
Pflegebranche boomt, stellt sichere<br />
Arbeitsplätze zur Verfügung und<br />
doch fehlt es an Menschen, die im<br />
Pflegeberuf eine Erfüllung zu finden<br />
scheinen. Auch eine Pflege-Auszeit<br />
käme für die Deutschen kaum in<br />
Frage, zeigt eine Studie. Stattdessen<br />
verfrachten sie ihre SeniorInnen zur<br />
Pflege in den Osten. Pflegeheime in<br />
Tschechien sind an der Tagesordnung.<br />
Sozialverbände sprechen von<br />
„unmenschlicher Deportation“.<br />
Ist der Begriff in diesem Zusammenhang<br />
völlig überzogen gewählt?<br />
Oder bringt er die Tatsache schlicht<br />
und einfach auf den Punkt? Clemens<br />
Sedmak, Professor für Sozialethik,<br />
Philosoph und Theologie, zeigte<br />
beim letzten Kongress für Führungskräfte<br />
der Alten- und Pflegeheime<br />
Österreichs in seinem Referat das<br />
Dilemma Freiheit versus Effizienz auf.<br />
In Anlehnung an Adorno warnte er<br />
abschließend eindringlich, dass Effizienz<br />
nicht zum obersten Wert werden<br />
dürfe „denn dann sind wir wieder<br />
bei Auschwitz“. In einem Interview<br />
im Standard im Jänner <strong>2013</strong> formulierte<br />
er auch: „Das Moralgefühl<br />
schwindet, das Unrechtsempfinden<br />
ist weg. Unsere Gesellschaft leidet<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
22 Wissen<br />
an moralischem Alzheimer“, das Denken müsse man so<br />
lernen wie das Lieben.<br />
Womit wir in dieser <strong>Ausgabe</strong> der DaHeim gleich nochmals<br />
bei der Wertediskussion angekommen sind. Denn<br />
um welchen menschlichen Preis werden alte Leute zur<br />
deutlich billigeren Pflege hunderte und tausende Kilometer<br />
ins Ausland transportiert, verfrachtet, genauso wie<br />
Wirtschaftsgüter? Wer Waren hin- und her bewegt, wer<br />
täglich in seinem Job auf die Kosten schaut und diese als<br />
oberste Richtlinie anerkennt, wird diesem Denken mehr<br />
und mehr auch in anderen Bereichen wie dem Klima- und<br />
Umweltschutz und letztlich auch im privaten Bereich in<br />
der Pflege folgen? Die erfreuliche Nachricht: Es liegt in<br />
unserer Hand. Denn wir alle treffen täglich unsere Wahl.<br />
Zum Beispiel die Wahl, für oder gegen Geld oder Würde<br />
und Menschlichkeit.<br />
Albert Einstein meinte einst „Nicht alles, was einen Wert<br />
hat, hat einen Preis. Und nicht alles, was einen Preis hat,<br />
hat einen Wert.“.<br />
Wir werden uns als Gesellschaft neu die Fragen stellen<br />
müssen, was Pflege will und was sie leisten soll, wie für<br />
uns menschengerechte Pflege aussieht und wie und von<br />
wem wir selbst im Bedarfsfall gepflegt werden wollen.<br />
Damit verbunden ist auch die Frage, welche Pflege uns<br />
wert-voll ist und welche Werte wir in der Pflege leben<br />
wollen. Darauf werden wir als Gesellschaft Antworten<br />
finden müssen, ebenso wie auf die Frage nach dem<br />
steigenden Bedarf an Pflegekräften. Sind wir nicht selbst<br />
dafür verantwortlich, anstatt Pflegekräfte aus dem Ausland<br />
abzuziehen und dort einen Mangel zu erzeugen?<br />
Niemals aus den Augen verlieren dürfen wir in dieser<br />
Auseinandersetzung, dass Pflege den Menschen in den<br />
Mittelpunkt stellt, nicht die Mittel.<br />
Wir sind in der Wertediskussion angekommen. Mögen<br />
wir neue, menschenwürdige Antworten finden.<br />
5. <strong>Dezember</strong> –<br />
Internationaler Tag des<br />
Ehrenamtes<br />
DANKE!<br />
Sie bringen Ihre Lebens freu de,<br />
Lachen, Humor, Musikalität,<br />
Kreativität, Empathie und<br />
damit Lebensqualität für die<br />
Ältesten in unserer Gesellschaft<br />
in unsere <strong>Heime</strong>. Dafür wollen<br />
wir uns heute bei Ihnen ganz<br />
herzlich bedanken!<br />
Infos zum Ehrenamt in den<br />
<strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong>n:<br />
• direkt im Heim Ihrer Wahl<br />
• ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
Tel. 0664/7319 1999<br />
www.noeheime.at<br />
UNSERE ERFAHRUNG UND KOMPETENZ<br />
MEHRFACH FÜR SIE GEPRÜFT UND BELEGT.<br />
NEU<br />
DIE INNOVATION IN DER<br />
BODENREINIGUNG! Download Produktfolder<br />
ClaraClean 2.0 unter www.hollu.com<br />
Der Spezialist für Sauberkeit, Hygiene und Wohlbefinden. Julius Holluschek GmbH · A-6170 Zirl · Salzstraße 6 · Tel. +43 5238 52800-0 · www.hollu.com<br />
hol_az_daheim_170x45_ss_4c_<strong>2013</strong>_10_rz.indd 1 22.10.13 11:03<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
26 Blattsalat<br />
Visionen Wissen 23 17<br />
Abschiedstücher<br />
im Landespflegeheim Klosterneuburg<br />
I m Rahmen von „Palliative-<br />
Care“ entwarfen Mitarbei<br />
terInnen des Agnesheimes<br />
ge meinsam mit SchülerInnen der<br />
Krankenpflegeschule Tulln Abschiedstücher<br />
für Verstorbene.<br />
Die Seidentücher sollen mit hellen<br />
Farben und Symbolen den Übergang<br />
der Seele in eine neue Daseinsform<br />
begleiten. Schon beim zweiten Treffen<br />
mit den SchülerInnen der Krankenpflegeschule<br />
Tulln ließ sich bereits<br />
die ausdrucksstarke Wirkung der<br />
Seidentücher sehen und spüren. Jede<br />
Pflegestation besitzt nun ein eigenes<br />
Tuch um die/den Verstorbene/n würdig<br />
aus diesem Leben zu geleiten.<br />
Aller Anfang ist schwer.<br />
Eine schöpferische Pause ...<br />
Der Lebensbaum wächst.<br />
Team Sonne setzt Farbe an.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
24 Visionen Blattsalat<br />
Das war der Herbst<br />
in Niederösterreichs<br />
Alten- & Pflegeheimen<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Blattsalat<br />
25<br />
Vom Wünschen, Träumen und Malen<br />
im Moorbadheim Schrems<br />
M aria Altmann zog 2008 ins<br />
Moorbadheim Schrems. In<br />
Heinreichs bei Vitis hatte sie bis dahin<br />
alleine in einem Haus gewohnt. Sie<br />
fühlte sich oft einsam, ihre beiden<br />
Kinder leben ja in Wien.<br />
Im Moorbadheim Schrems begab<br />
sich Ulli, die Ehrenamtskoordinatorin,<br />
auf die Suche nach den geheimen<br />
Wünschen der BewohnerInnen. Was<br />
wollten sie schon immer in ihrem<br />
Leben tun – und haben es noch nie<br />
getan?<br />
Die Künstlerin Maria Boigner kam<br />
der Einladung im Haus ehrenamtlich<br />
tätig zu sein, gerne nach. Damit war<br />
die Stunde für das Aquarell-Malen<br />
gekommen! Maria Altmann ahnte<br />
nichts, als man sie und andere<br />
BewohnerInnen in einen zum Malatelier<br />
verwandelten Raum führte.<br />
Von Farbenlehre war die Rede, von<br />
Mischtechniken und von allerhand<br />
Theorie über das Aquarellmalen.<br />
Ein Leuchten erfüllte die Augen der<br />
alten Menschen, als sie schließlich<br />
die Pinsel für ihr erstes Aquarell ins<br />
Wasser tauchten. Ihre Freude war im<br />
Raum förmlich zu spüren, als sie die<br />
Malfarben zu Papier brachten. Die<br />
Aquarellfarbe ins Wasser gepinselt,<br />
zerläuft in künstlerischer Art. Was<br />
der Maler daraus macht, wie dies<br />
zur Wirkung kommt, das alles ist das<br />
Ergebnis des Künstlers selbst. Das<br />
Mischen der Farben, die Farbwahl,<br />
die Stärke der Pinsel, das Auftragen<br />
der Farbe, die Trocknungsphase ...<br />
und dann war es erschaffen - das<br />
erste Aquarell! Ein Baum, der vom<br />
Wind in eine Richtung gezogen wird,<br />
umgeben von blauem Wasser und<br />
bunten Blütenflecken. Was für eine<br />
Freude!<br />
Begleitet von der Malerin Maria Boigner<br />
entstanden inzwischen viele weitere<br />
schöne Werke. Maria Altmanns<br />
Kinder, Maria und Josef bekamen<br />
Bilder geschenkt. Ihre Wertschätzung<br />
und Freude ermunterten ihre Mutter<br />
zum Weitermalen. Die Themen nehmen<br />
Bezug auf Urlaub, Elternhaus,<br />
Kindheit und auch Tradition.<br />
Inzwischen malt Maria Altmann bereits<br />
auf original Aquarellpapier mit<br />
„Schmincke Aquarellfarben“ und<br />
echten Malerpinseln, besorgt durch<br />
die Damen von der Verwaltung und<br />
finanziert von ihren Kindern – ein<br />
Geheimkomplott zum Geburtstag.<br />
Ihre Werke sind heute mit Stolz<br />
handsigniert: „M. Altmann“.<br />
An trüben Wochenenden oder wenn<br />
im Heim nicht so viele Aktivitäten angeboten<br />
werden und auch die Kinder<br />
nicht da sind, öffnet Maria Altmann<br />
heute ihren Malkasten, platziert den<br />
Malblock auf ihrem Tisch in ihrem<br />
Zimmer, ein Gefäß mit Wasser dazu<br />
– und dann taucht sie ein in die Welt<br />
der Malerei und ihrer Träume. Wenn<br />
sie Hilfe braucht, ist nach wie vor die<br />
Künstlerin Maria Boigner zur Stelle.<br />
Maria Altmann präsentiert ihre Bilder<br />
heute gerne und voller Stolz. Eine<br />
Wand in ihrem Zimmer wurde zur<br />
Galerie umfunktioniert.<br />
Malen kann übrigens ansteckend<br />
sein, denn inzwischen haben schon<br />
etliche weitere HeimbewohnerInnen<br />
einen „Maltag“ in ihrem Kalender<br />
stehen. Für die Künstlerin Maria Boigner<br />
ist die ehrenamtliche Tätigkeit<br />
im Moorbadheim Schrems zu einem<br />
regelmäßigen Fixpunkt geworden.<br />
Denn die Kunst wäscht den Staub des<br />
Alltags von der Seele, sagte schon<br />
Pablo Picasso.<br />
Man darf gespannt sein auf die erste<br />
Vernissage der Künstlerin Maria Boigner,<br />
gemeinsam mit ihren Schützlingen<br />
im Moorbadheim Schrems.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
26 Blattsalat<br />
Drillinge im LPH Scheiblingkirchen<br />
I m LPH Scheiblingkirchen,<br />
in der psychosozialen Betreuung<br />
„Sprungbrett“, werden<br />
nicht nur Hühner als Therapietiere<br />
gehalten, sondern seit kurzem auch<br />
Babyschildkröten.<br />
Die Anwesenheit von Tieren hat eine<br />
positive Auswirkung auf gesunde und<br />
kranke Menschen. Die Stimmungslage<br />
und Empathie bessert sich durch<br />
die bloße Anwesenheit der Tiere. Die<br />
Kommunikation wird gefördert und<br />
die KlientInnen lernen Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Geeignete Tiere für individuell auf die<br />
BewohnerInnen abgestimmt zu finden,<br />
ist auch eine Herausforderung,<br />
der sich die MitarbeiterInnen des LPH<br />
Scheiblingkirchen erfolgreich gestellt<br />
haben. Die Wahl fiel letztendlich<br />
nach Wunsch eines Bewohners auf<br />
Schildkröten. Die Eier wurden nach<br />
fachkundiger Anleitung in einem<br />
Terrarium in einem Sandbett gelagert.<br />
Herr K. war für die Kontrolle der<br />
Temperatur und der Luftfeuchtigkeit<br />
zuständig, von deren Gleichmäßigkeit<br />
der Bruterfolg abhängig ist. Nach<br />
einer zweimonatigen Bebrütungszeit,<br />
schlüpften tatsächlich drei kleine<br />
Schildkröten aus den Eiern. Das<br />
Schlüpfen der Babys wurde freudig<br />
von KlientInnen und MitarbeiterInnen<br />
beobachtet.<br />
Kaum hatten die „Minischildis“ das<br />
Licht der Welt erblickt, erhielten sie<br />
von den KlientInnen die vielversprechenden<br />
Namen: „Lucky, Joy und<br />
Hope“.<br />
Um eine artgerechte Haltung zu<br />
garantieren, wurde viel über diese<br />
geschützte Tierrasse gelernt und die<br />
Unterkunft professionell gestaltet.<br />
Derzeit wird an der Ausstattung<br />
eines größeren Terrariums gearbeitet.<br />
Demnächst wird der Umzug<br />
stattfinden. Herr K. ist verantwortlich<br />
für die Reinigung des Terrariums<br />
und die regelmäßige Fütterung der<br />
Kleinreptilien.<br />
Die KlientInnen und das Team sind<br />
stolz über die erfolgreiche Brutpflege<br />
und dass sich die drei Stationsbabys<br />
so gut entwickeln. Lucky, Hope und<br />
Joy waren einige Wochen hindurch<br />
die unangefochtenen Stars im gesamten<br />
LPH Scheiblingkirchen!<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Blattsalat<br />
27<br />
Durch die Blume gesagt<br />
40 Jahre<br />
Scheiblingkirchen<br />
I nmitten, nicht am Rande der<br />
Gesellschaft! Unter diesem<br />
Motto feierte das Landespflegeheim<br />
Scheiblingkirchen mit zahlreichen<br />
Ehrengästen und vielen Besuchern<br />
sein 40jähriges Bestehen. Vereine,<br />
Betriebe und Organisationen aus<br />
der ganzen Region feierten mit und<br />
präsentierten sich in einem großzügig<br />
angelegten Themenpark im Garten<br />
des Landespflegeheimes. Der Wandel<br />
vom Altenwohnheim bis hin zum modernen<br />
Pflegeheim mit Psychosozialer<br />
Betreuung ist nicht nur im äußeren<br />
Erscheinungsbild sichtbar.<br />
Die “Scheiblingkirchner Rock Oldies“,<br />
eine Gruppe musikbegeisterter BewohnerInnen,<br />
bewiesen eindrucksvoll,<br />
dass sich auch der Musikgeschmack<br />
im Laufe der Zeit geändert hat. Der<br />
gelungene Rockauftritt machte überdies<br />
deutlich, dass mit individueller<br />
Betreuung und Unterstützung auch<br />
Aktivitäten möglich sind, die man<br />
nicht unbedingt in einem Pflegeheim<br />
erwarten würde.<br />
Veranstaltungen wie diese machen<br />
außerdem die gelungene, deutlich<br />
sichtbare Integration des Landespflegeheims<br />
Scheiblingkirchen in die<br />
Gemeinde bzw. in die ganze Region<br />
sichtbar.<br />
Desinfizieren wir uns krank?<br />
Unsere <strong>Heime</strong> haben Wohlfühlcharakter und Geborgenheit.<br />
Ein Leben wie zu Hause ist in unseren Pflegeheimen gefragt.<br />
Wenn mehrere Menschen zusammen wohnen, ist natürlich Hygiene<br />
und Sauberkeit ein oberstes Gebot. Soweit so gut.<br />
Unsere Hygienerichtlinien orientieren sich an jenen der Krankenhäuser,<br />
also an Einrichtungen mit kranken Menschen. In unseren<br />
<strong>Heime</strong>n leben Menschen, die nicht krank, sondern größtenteils<br />
alt und pflegebedürftig sind. Händedesinfektion in allen Zimmern<br />
auf den Gängen auf den Pflegewägen. Für jeden Handgriff<br />
ein eigenes Desinfektionsmittel. Eigene Desinfektionsmittel<br />
zur Desinfektion von Böden, Betten, Rollstühlen, Küchenzeilen,<br />
MitarbeiterInnen und HeimbewohnerInnen? Vermitteln wir ein<br />
Gefühl von Daheim und ein Gefühl von Geborgenheit, wenn wir<br />
uns, sobald wir mit BewohnerInnen in Kontakt kommen, zum Desinfektionsmittelspender<br />
flüchten und uns schnell noch mal desinfizieren?<br />
Rasch ein Blick auf den Desinfektionsplan. Sicherheitshalber<br />
wischen wir nochmals über die Arbeitsplatte, es könnten<br />
ja noch irgendwo Bakterien sein. Können wir uns überhaupt noch<br />
selbst gegen Bakterien wehren? Oder haben wir unser Immunsystem<br />
schon desinfiziert und ihm seine Aufgabe (schlecht)<br />
abgenommen? Steigende Krankenstände sind vielleicht auch ein<br />
Indikator dafür.<br />
Unsummen stecken wir in Desinfektionsmittel, um uns vor einer<br />
Bedrohung zu schützen, die gar nicht da ist. Wir bewirken damit<br />
genau das Gegenteil und bringen das natürliche Gleichgewicht<br />
ins Schwanken. Vielleicht sollten wir einen Teil des Geldes, welches<br />
wir für Desinfektionsmittel ausgeben, dazu verwenden, um<br />
auf natürliche Weise das Immunsystem unserer MitarbeiterInnen<br />
und BewohnerInnen zu steigern?<br />
Ein Ja zur Desinfektion, wenn wir sie brauchen, wenn BewohnerInnen<br />
krank sind, wenn wir mit kontaminierten Produkten arbeiten.<br />
Ein klares Nein zur Desinfektion im „normalen Alltag“. Ein<br />
nicht von Desinfektionsmitteln getrübter Blick könnte vielleicht<br />
auch ein Umdenken der Gesetzgeber bewirken und uns in den<br />
Pflegeheimen ein „normales“ Leben und Arbeiten ermöglichen.<br />
Florian Bloom<br />
Unter dem Pseudonym Florian Bloom bietet die DaHeim auch Ihnen die Möglichkeit<br />
für freie, kritische Gedanken. Schreiben Sie uns: florian.bloom@noeheime.at.<br />
Die AutorInnen bleiben anonym.<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
28 Blattsalat<br />
Leserbriefe<br />
L<br />
eserbrief zu „DaHeim“ vom<br />
September <strong>2013</strong><br />
Liebes Redaktionsteam,<br />
vielen Dank für Ihren sehr interessanten<br />
Artikel der <strong>Ausgabe</strong>n Juni sowie<br />
September <strong>2013</strong> zur Thematik „Pflege<br />
Daheim oder doch besser im Heim“.<br />
In unserer täglichen Praxis in den<br />
Pflegeheimen sehen wir, dass diese<br />
Entscheidung – Daheim oder Heim -<br />
sowohl den älteren Menschen selbst<br />
als auch deren Angehörigen mitunter<br />
sehr schwer fällt. Insofern erachte<br />
ich es als sehr wertvoll, denjenigen<br />
ausreichend Informationen über die<br />
verschiedenen Angebote anbieten zu<br />
können, welche schlussendlich diese<br />
Entscheidung auch emotional tragen<br />
müssen.<br />
Der Arbeitskreis „Netzwerk Pflege“<br />
der ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> beschäftigt sich<br />
aktuell ebenso mit diesen Fragestellungen.<br />
Unser Anliegen dabei ist es,<br />
den Betroffenen nicht die Entscheidungen<br />
abzunehmen, sondern ihnen<br />
Entscheidungshilfen anbieten zu<br />
können – weg von der Entscheidung<br />
„aus dem Bauch heraus“ hin zur<br />
Entscheidung auf Grund von Fakten<br />
und Differenzierungsmöglichkeit<br />
der verschiedenen Angebote. Um<br />
differenzieren zu können, muss man<br />
über ausreichend Information verfügen<br />
- hierfür leisten Ihre Artikel einen<br />
wertvollen Beitrag!<br />
Mit besten Grüßen<br />
Dir. Markus Mattersberger, MMSc<br />
MBA<br />
Leiter AK „Netzwerk Pflege“<br />
Schreiben auch Sie uns, wir<br />
freuen uns ganz besonders auch<br />
auf Ihren Leserbrief:<br />
daheim@noeheime.at<br />
Besuchen Sie die<br />
ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong><br />
nun auch auf<br />
Facebook!<br />
EIN RUNDUM<br />
SICHERES ZUHAUSE.<br />
WIR SCHAFFEN DAS.<br />
Wohnen plus<br />
Der Rundumschutz fürs Wohnen.<br />
k Für Ihr Haus oder Ihre Wohnung<br />
k Auch schon in der Rohbauphase<br />
k Kompakt und individuell<br />
Die Niederösterreichische<br />
Versicherung<br />
Wir schaffen das.<br />
Niederösterreichische<br />
Versicherung AG<br />
Neue Herrengasse 10<br />
3100 St. Pölten<br />
www.noevers.at<br />
NV_Anzeige_Wohnenplus_210x79_I.indd 1 28.10.13 15:30<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Blattsalat<br />
29<br />
Sein letztes Rennen<br />
Tragikomödie. Regie: Kilian Riedhof. Mit Dieter Hallervorden, Heike<br />
Makatsch, Tatja Seibt u. a. – Seit Oktober im Kino<br />
M it 78 Jahren zeigt Dieter Hallervorden,<br />
dass er auch ganz<br />
anders kann: Wer für den Film „Sein<br />
letztes Rennen“ ins Kino geht, bekommt<br />
einen ernsthaften Hallervorden<br />
zu sehen in der Rolle des legendären<br />
Langstreckenläufers Paul Averhoff, der<br />
1956 den Olympiasieg beim Marathon<br />
von Sydney errungen hat. Nun muss er<br />
mit seiner Frau Margot aufgrund ihres<br />
gesundheitlichen Zustandes sowie auf<br />
Drängen der gemeinsamen Tochter<br />
nach vielen glücklichen Jahren aus dem<br />
vertrauten Zuhause ausziehen und in<br />
ein Berliner Altenheim einziehen.<br />
Im Altersheim, wo Paul sich plötzlich<br />
zwischen Singkreis und Bastelstunde<br />
entscheiden muss, fühlt er sich unwohl<br />
und hat Angst, sich in der Ergotherapie<br />
„totzubasteln“. Für ihn drängt sich<br />
die entscheidende Frage auf: das soll<br />
es gewesen sein? Nicht mit Paul. Um<br />
nicht in tiefe Depression zu verfallen,<br />
zieht er seine alten Rennschuhe an<br />
und beginnt im Heimpark zu laufen.<br />
Damit es nicht verloren geht ...<br />
Tag für Tag. Runde für Runde. Anfangs<br />
schleppend und jämmerlich, dann<br />
aber immer schneller. Seine Heim-<br />
MitbewohnerInnen halten ihn für<br />
verrückt, zumal er behauptet, für den<br />
Berlin Marathon zu trainieren und ihn<br />
auch gewinnen zu wollen. Margot lässt<br />
sich dazu überreden, ihn wie früher mit<br />
strenger Hand zu trainieren.<br />
Im Heim regt sich Widerstand gegen<br />
den „Revolutionär“ Averhoff, der mit<br />
seinen Trainingseinheiten den üblichen<br />
– Tag für Tag gleichen – Ablauf stört.<br />
Erst als ein Mitbewohner sich an ihn als<br />
ehemaligen Olympia-Sieger erinnert und<br />
sogar eine originale Autogrammkarte<br />
in seinen Unterlagen findet, schlägt die<br />
Zurückhaltung der BewohnerInnen in<br />
Begeisterung um. Sie erinnern sich an<br />
ihren Helden aus vergangenen Tagen,<br />
feiern mit ihm und feuern ihn an.<br />
Im Altersheim geraten die Abläufe<br />
durcheinander. Der Widerstand durch<br />
die Heimleitung wird zu groß – die<br />
Averhoffs fliehen zu ihrer Tochter in<br />
Cartoon<br />
deren Stadtwohnung. Dann aber stirbt<br />
Margot und Paul verfällt in tiefe Trauer.<br />
Er kehrt ins Heim zurück und wird dort<br />
nach einem extensiven Traueranfall mit<br />
Medikamenten ruhiggestellt und fixiert.<br />
Arzt und Heim leitung untersagen ihm<br />
die Teilnahme an dem Rennen. Am Tag<br />
des Wettbewerbs wird er jedoch von<br />
dem jungen Pfleger Tobias – den er<br />
sensationell bei einem Trainingsrennen<br />
hatte bezwingen können – und einem<br />
Bewohner – der zunächst Averhoffs<br />
schärfster Kritiker war – aus der Fixierung<br />
befreit und von dem Pfleger zum<br />
Start gefahren.<br />
Am Nachmittag finden sich die HeimbewohnerInnen<br />
und die aus dem Fern <br />
sehen über „Das unglaublichste Comeback<br />
der Sportgeschichte“ informierte<br />
Tochter im Berliner Olympiastadion<br />
ein. Tatsächlich gelingt es Averhoff die<br />
Distanz von 42,195 km zu überwinden<br />
und läuft unter dem Jubel des gesamten<br />
Stadions über die Ziellinie.<br />
Cartoon: Gregor Herzog<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
30 Blattsalat<br />
Alte Rezepte neu entdeckt:<br />
Kräuterelixiere<br />
D ie Wirkung von Pflanzen<br />
ist heute oftmals<br />
in Vergessenheit geraten. So<br />
enthält Spitzwegerich den<br />
sekundären Pflan zenstoff<br />
Aucu bin, der wie ein natürliches<br />
Antibioti kum wirkt.<br />
Wahr scheinlich haben wir in<br />
der Kindheit fast alle Spitzwegerich-Sirup<br />
bei Husten<br />
geschluckt? Die geschälte,<br />
ge schnittene und getrocknete<br />
Rinde junger Weidenzweige<br />
enthält den Inhaltsstoff Salicin.<br />
In seiner reinen Form ist er<br />
nicht aktiv, erst durch Stoffwechselvorgänge<br />
im Körper<br />
wird Salicin in Salicylsäure<br />
umgewandelt und damit aktiv.<br />
Salicylsäure wirkt schmerzlindernd.<br />
Im 19. Jahrhundert wurde<br />
aus Salicylsäure das wohl<br />
bekannteste Schmerzmittel der<br />
Welt entwickelt: Aspirin.<br />
Auch die Heidelbeere wird seit<br />
Jahrhunderten erfolgreich in<br />
der Volksmedizin als Heilmittel<br />
genutzt, insbesondere bei<br />
Durchfall.<br />
Was in Großmutters selbstgemachter<br />
Hausapotheke auch<br />
nicht fehlen durfte, waren<br />
Kräuterelixiere. Heute erfreuen<br />
sie sich neuer Beliebtheit und<br />
stellen liebevolle, selbstgemachte<br />
Geschenke dar – zum<br />
Beispiel zur Weihnachtszeit.<br />
Hagebuttenlikör<br />
Zutaten<br />
1 kg Hagebutten nach dem 1. Frost<br />
geerntet<br />
400 g Rohrohrzucker<br />
4 Stück Gewürznelken<br />
1/2 Stück Zimtrinde<br />
1/2 unbehandelte Zitrone / Schale<br />
1/2 Orange unbehandelt / Schale<br />
3 l guten Korn oder Obstbrand<br />
Zubereitung<br />
Die Zutaten werden 21 Tage lang<br />
bei Zimmertemperatur angesetzt,<br />
anschließend gefiltert und in dunkle<br />
Flaschen gefüllt. Täglich 1-2 Esslöffel<br />
unterstützt das Immunsystem.<br />
Petersilien-Honig-Wein<br />
nach Hildegard von Bingen<br />
Zutaten<br />
10 Stängel Petersilie mit Blättern<br />
2 Esslöffel Bio-Weißweinessig<br />
150 g kalt gerührter, inländischer<br />
Bio-Honig<br />
1 l Bio-Weißwein<br />
ev. 1 Hand voll zerstampftem Weißdorn<br />
Zubereitung<br />
Petersilie und Wein fünf Minuten lang<br />
aufkochen, anschließend Honig und<br />
Weinessig hinzufügen und nochmals<br />
fünf Minuten aufkochen. Danach<br />
Abschäumen und steril in eine schöne<br />
Flasche abfüllen.<br />
Dreimal täglich ein Likörglas nach<br />
dem Essen trinken.<br />
Der Petersilien-Trank ist ein wichtiges<br />
und schmackhaftes Herz-Kreislaufmittel.<br />
Es stärkt und schützt das Herz<br />
und mobilisiert den Kreislauf gegen<br />
Stress und Ermüdung. Das Mittel hat<br />
sich bei Herzinsuffizienz, Herzschwäche,<br />
nervösen Herzen, Kraftlosigkeit,<br />
stressbedingten Herzschmerzen,<br />
bewährt.<br />
Durch Mitkochen der Petersilienwurzel<br />
wird die Wirkung verstärkt und<br />
man erreicht eine erhöhte Entwässerungsrate.<br />
Auch zerstampfter Weißdorn<br />
kann mitgekocht werden.<br />
Veranstaltungen<br />
• Internationaler Tag des Ehrenamts<br />
5. <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
• Tagung der Fachgruppe Pflege: „Alles was gut tut ... aus der Praxis für die Praxis“<br />
14. Mai 2014, Landhaus St. Pölten<br />
• 13 .Österreichischer Kongress für Führungskräfte in der Altenarbeit: „Hart an der Grenze“<br />
26. bis 27. Juni 2014, im neuen Kulturzentrum Eisenstadt, Galaabend im Haydnsaal, Schloss Esterházy<br />
Anmeldung in Kürze: www.lebensweltheim.at<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Blattsalat<br />
31<br />
„Pflege,<br />
ein Beruf, der mich begeistert!“<br />
Man braucht Natürlichkeit, Einfühlungsvermögen, Engagement und die Liebe zum Menschen. Als Seniorenbetreuerin<br />
ist es mir aber auch sehr wichtig authentisch zu bleiben, vielleicht auch einmal etwas zu riskieren, neue Wege<br />
zu gehen, kreativ die gesamte Flexibilität des Berufes auszuschöpfen.<br />
Nachdem ich heuer die Ausbildungen zum Validationsanwender und den Humorberaterlehrgang bei Michael Trybeck<br />
absolviert habe, hat sich für mich ein weiteres Spektrum an Möglichkeiten aufgetan. So trifft man mich auch<br />
mal unter dem Jahr als Clown an. Damit bringe ich erfrischende Abwechslung und ein wenig Farbe in den Heimalltag.<br />
Da wird dann vielleicht falsch aber mit großartiger Begeisterung gesungen, Seifenblasen gepustet oder getanzt<br />
– wichtig für mich ist das empathische Aufeinandertreffen und eine Improvisation aus Alltagssituationen.<br />
Ich merke, dass BewohnerInnen mir im Clownoutfit anders begegnen, aber auch, dass ich in eine mutigere Rolle<br />
schlüpfe die verrückte Dinge möglich macht. Als Clown muss man aber nicht krampfhaft komisch sein, sondern<br />
kann auch ehrlich zuhören und mit den BewohnerInnen traurig sein, sie verstehen. Sich Zeit nehmen für den Moment<br />
und diesen schätzen. Ziel ist nicht dass alle lachen, obwohl Lachen ja bekanntlich die beste Medizin ist wie<br />
ein Sprichwort sagt, sondern die BewohnerInnen da abzuholen wo sie sich gerade befinden. Validation und Clowning<br />
passt daher für mich fabelhaft zusammen, das ganze mische ich dann noch mit anderen Freizeitaktivitäten<br />
und gestalte damit für die BewohnerInnen eine abwechslungsreiche Woche.<br />
Das schönste Kompliment welches ich von einer Bewohnerin dazu bekam war: „Mir ist gerade das Herz übergegangen,<br />
sie sind so schön und lieb!“. Ist das nicht ein schönes Kompliment?<br />
Sandra Eichinger<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>
Die ARGE <strong>NÖ</strong> <strong>Heime</strong> wünscht<br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />
www.noeheime.at<br />
P.b.b.<br />
3484 Grafenwörth<br />
GZ 11Z038816M<br />
Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an den Absender:<br />
ARGE der Pensionisten- und Pflegeheime in Niederösterreich<br />
3484 Grafenwörth, Hofgarten 1<br />
DaHeim <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>