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Vermeiden von Komplikationen der Elektrochirurgie - Kantonsspital ...

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<strong>Vermeiden</strong> <strong>von</strong> <strong>Komplikationen</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Elektrochirurgie</strong><br />

Dimitri Sarlos<br />

Chefarzt Gynäkologie, <strong>Kantonsspital</strong> Aarau<br />

<strong>Komplikationen</strong> in <strong>der</strong> operativen Gynäkologie, Prävention und Behandlung<br />

Frühjahrsfortbildung <strong>der</strong> gynécologie suisse, St. Moritz, 19.-26. März 2011


<strong>Vermeiden</strong> <strong>von</strong> <strong>Komplikationen</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elektrochirurgie</strong><br />

• Prinzipien <strong>der</strong> <strong>Elektrochirurgie</strong> kennen<br />

• Instrumentarium kennen<br />

• Leistung <strong>der</strong> Geräte kennen<br />

• Anatomie kennen<br />

• Prophymaktische Massnahmen treffen


Elektochirurgie<br />

• Ausnutzen <strong>der</strong> elektr. Leitfähigkeit des Gewebes<br />

• Einsatz <strong>von</strong> hochfrequentem Wechselstrom<br />

• Chirurgischer Effekt beruht auf <strong>der</strong> Erwärmung des Gewebes<br />

• Thermischer Effekt wird zum koagulieren o<strong>der</strong> schneiden eingesetzt<br />

50° C irreversible Zellschädigungen<br />

>60° C Desikkation (Koagulation)<br />

>100° Karbonisation (grosser Wie<strong>der</strong>stand)


Monopolare Technik<br />

• Körper ist in Stromkreis eingeschlossen<br />

• grosse Neutralelektrode („Platte“), kleines<br />

Arbeitsinstrument erzeugt Hitze auf Grund <strong>der</strong><br />

hohen Stromdichte an <strong>der</strong> Arbeitselektrode<br />

• monopolar kann geschnitten (2000-3000 Volt)<br />

und koaguliert (3000-9000 Volt) werden<br />

• je kleiner die Oberfläche des Arbeitsinstrumentes<br />

desto grösser die Leistung<br />

• monopolares Arbeiten max. mit 70-80 Watt


• Instrumentendurchmesser klein<br />

besser schneiden<br />

weniger Leistung erfor<strong>der</strong>lich<br />

Mikrochirurgie (10-15 W)<br />

• Instrumentendurchmesser gross<br />

besser koagulieren<br />

Beim Schneiden brauchts<br />

mehr Leistung (80 W für Schere)


Risiken <strong>der</strong> monopolaren Technik<br />

• Direkte Koppelung mit Metalltrokar:<br />

Bruchstellen <strong>der</strong> Isolation, Strom fliesst über Trokar ab<br />

(Zucken <strong>der</strong> Bauchdecken, Zischende Geräusche aus dem Trokar)<br />

- Instrument nicht mehr verwenden<br />

• Kontakt mit leitenden Teilen:<br />

z.B. Laparoskop, an<strong>der</strong>e Instrumente kann zu Verbrennungen führen<br />

- Immer den ganzen Teil <strong>der</strong> aktiven Elektrode im Bild haben


Kapazitive Koppelung:<br />

Wenn 2 Leiter engen Kontakt haben, kann es trotz Isolation zu einer<br />

Aufladung des nicht-aktiven Elements kommen.<br />

Die Aufladungsströme fliessen normalerweise zur Neutralelektrode<br />

ab, aber nur wenn <strong>der</strong> Trokar direkt <strong>der</strong> Bauchdecke aufliegt.<br />

- Deshalb keine Plastikgewinde um Metalltrokare anlegen<br />

o<strong>der</strong> nur Plastiktrokare für die Arbeitszugänge verwenden


Kapazitive Koppelung<br />

Metalltrokar<br />

Darm<br />

Generator<br />

Neutralelektrode


Vorsichtsmassnahmen<br />

• keine Elektrochirurgischen Instrumente auf dem<br />

Patienten plazieren<br />

• Entfernen <strong>von</strong> Pearcings, Ringen etc.<br />

• richtiges Pedal drücken!!<br />

• isolierte Kugelzangen verwenden bei Schlingenkonisationen<br />

• Achtung Kontakt mit Hängespekulum!


Zusammenfassung Arbeiten mit monopolarem<br />

Strom<br />

• keine isolierende Medien um die Metalltrokare legen<br />

• Kunststofftrokare sind sicherer<br />

• Monopolar schneiden ja, Koagulieren besser nicht<br />

• Instrumentenoberfläche <strong>der</strong> Situation anpassen<br />

• Instrumentarium muss gut geprüft sein<br />

• gute Exposition des Operationsfeldes


Bipolare Technik<br />

• nur Gewebe zwischen den Branchen in<br />

Stromkreis eingebunden (keine „Platte“)<br />

• bipolar kann v.a.koaguliert aber<br />

auch geschnitten werden<br />

• bipolares Arbeiten mit max. 50 Watt<br />

• Koagulationszeit möglichst kurz halten<br />

• Koagulieren dann Durchtrennen in mehreren<br />

kleinen Schritten


Elektrogeneratoren<br />

• es gibt keine „sicheren“ Geräte<br />

• mo<strong>der</strong>ne gefässversiegelnde<br />

Instrumente sind sehr gut aber nicht<br />

notwendig<br />

• für eine lap. Hysterektomie reicht<br />

meist konventionelle monopolare<br />

und bipolare Energie


Thermische Läsionen am Gewebe<br />

• meist durch wie<strong>der</strong>holte Bipolare o<strong>der</strong> Monopolare Koagulation<br />

• Irreversibler Gewebeschaden bei T>60°C (Protein - Denaturierung)<br />

Irreversibler<br />

Gewebeschaden<br />

- Monopolarer Koagulation: bis 3cm<br />

- Bipolare Koagulation: 1-2cm<br />

- Ligashure, Biclamp, Plasmakinetique: 0.5-1cm<br />

- Ultracision (Ultraschall): 2-3 mm


Häufigste Elektrochirurgische <strong>Komplikationen</strong><br />

in <strong>der</strong> Gynäkologie<br />

• thermischen Ureterläsionen<br />

• direkte Läsionen des Darm durch monopolaren Strom


Ureterläsionen


<strong>Vermeiden</strong> <strong>von</strong> direkten Läsionen am Darm<br />

durch monopolaren Strom<br />

• Trendelenburg-Lage<br />

• Dünndarm immer aus dem kleinen Becken luxieren<br />

• Sigma nach kranial pexieren<br />

• Vom Darm weg arbeiten!


Zusammenfassung<br />

• <strong>Elektrochirurgie</strong> ist enorm hilfreich in <strong>der</strong> laparoskopischen Chirurgie<br />

• <strong>Komplikationen</strong> sind selten, Risiken müssen erkannt werden<br />

• Der Operateur muss sein Instrumentarium und dessen<br />

Einstellungen kennen<br />

• Risikosituationen sollen antizipiert werden


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