Kapitel 3 Randwertprobleme der Elektrostatik
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Abbildung 3.2:<br />
In einem Metall, in dem E1 = 0, erhalten wir daher aus (3.13) und (3.14)<br />
n · E2 = σ(r)<br />
ɛ0<br />
E2� = 0 . (3.18)<br />
Typische Dirichlet-Probleme sind Probleme mit gegebener Ladungsdichte in <strong>der</strong> Nähe<br />
eines o<strong>der</strong> mehrere Metallstücke (Fig. 3.2) (A), die evtl. den physikalischen Raum umgeben<br />
(B). Ein Von Neumann Problem kann man sich vorstellen für ein Metall bei dem die<br />
Flächeladungsdichte (und aus (3.14) E · n) vorgegeben ist.<br />
Wir werden Methoden studieren, die uns erlauben für gegebene Randbedingungen und<br />
Ladungsverteilung eine Lösung <strong>der</strong> Poissongleichung zu finden. Das Eindeutigkeitstheorem<br />
(3.1) garantiert, dass diese Lösung die einzige ist.<br />
3.3 Spiegelladung<br />
Diese Methode zur Lösung des Randwertproblems besteht darin, außerhalb des zu untersuchenden<br />
Bereichs sogenannte Spiegel-Ladungen geeigneter Größe so anzubringen, dass<br />
mit ihrer Hilfe gerade die gefor<strong>der</strong>ten Randbedingungen erfüllt werden. Dieses Verfahren<br />
ist deshalb erlaubt, weil man zur Lösung <strong>der</strong> (inhomogenen) Poisson-Gleichung jede<br />
Lösung <strong>der</strong> (homogenen) Laplace-Gleichung addieren darf (vgl. Abschnitt 2.4). Durch die<br />
Spiegelungsmethode wird diejenige Lösung <strong>der</strong> Laplace-Gleichung ausgewählt, die addiert<br />
mit <strong>der</strong> gewählten speziellen (bekannten) Lösung <strong>der</strong> Poisson-Gleichung (die einzelstehende<br />
Ladung) die gefor<strong>der</strong>ten Randbedingungen erfüllt.<br />
3.3.1 Punktladung vor leiten<strong>der</strong> Ebene<br />
Als einfaches Beispiel betrachten wir eine Punktladung q im Abstand a von einer leitenden<br />
Ebene, welche geerdet sei (d.h. Φ = 0 auf <strong>der</strong> Ebene). Die Spiegelladung q’ denken wir uns<br />
bzgl. <strong>der</strong> Ebene spiegelsymmetrisch zu q angebracht (Skizze). Dann beträgt das Potential<br />
im Punkt P:<br />
(4πɛ0) Φ(P ) = q q′<br />
+<br />
r r ′<br />
(3.19)<br />
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