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Foto: Martina Ebner<br />
Fastentage<br />
vor dem<br />
Osterfest<br />
Während der sechswöchigen<br />
Fastenzeit vor dem<br />
Osterfest wurde früher<br />
meist auf Fleisch verzichtet,<br />
heute oft „nur mehr“<br />
auf Alkohol oder Nikotin.<br />
Aber der Karfreitag wird<br />
auch heutzutage meist<br />
noch eingehalten.<br />
Die Fastenzeit beginnt mit dem<br />
Aschermittwoch und gilt als<br />
Vorbereitungszeit für das Osterfest.<br />
Früher verzichtete man in<br />
dieser Zeit entweder auf jegliche<br />
Nahrung oder auf den Genuss von<br />
Fleisch, während heuer meist „nur“<br />
auf Alkohol oder Nikotin verzich-<br />
tet wird.<br />
Der Abschluss der Fastenzeit<br />
wird mit dem Gründonnerstag<br />
eingeleitet. Er wurde früher<br />
auch „Antlaßtag“ genannt. Den<br />
an diesem Tag gelegten „Antlaß-<br />
Eiern“ wurde eine besondere Heilkraft<br />
zugeschrieben. Der Tag galt<br />
als so heilig, dass das Ei schon in<br />
der Henne als geweiht war. Anlaßeier<br />
wurden (meist ungekocht)<br />
das ganze Jahr über aufbewahrt,<br />
um das Haus vor Blitz und Brandschaden<br />
zu bewahren, oder auch<br />
in vier Ecken der Felder eingegraben,<br />
um dieses vor Hagel und<br />
Mäuseschäden zu sichern. Heute<br />
leitet man fälschlicherweise vom<br />
Gründonnerstag einen Zusammenhang<br />
mit Grünspeisen her,<br />
weshalb diese fast überall auf den<br />
Tisch kommen.<br />
Heuer wurde der Hochalter der Basilika St. Michael in Mondsee mit einem neuen<br />
Fastentuch verhüllt. Das Tuch aus leicht durchsichtigem Seidenstoff wurde<br />
auf Anregungen von Pfarrer Dr. Ernst Wageneder und nach Besprechungen mit<br />
Leopoldine Widlroither und der Mondseer Künstlerin Michaela Moisl-Taurer<br />
entwickelt.<br />
Strenger Fastentag ist auch heute<br />
noch der Karfreitag: Er steht<br />
ganz im Zeichen der Kreuzigung<br />
und des Todes Jesu. An diesem<br />
Tag wird auch heute noch meist<br />
überall auf Fleisch verzichtet. Oft<br />
kommt auch noch eine Fastensuppe<br />
auf den Tisch. Seit dem frühen<br />
Mittelalter werden, ausgelöst durch<br />
die Pilgerfahrten, Nachbildungen<br />
des Hl. Grabes in den bestehenden<br />
Kirchen errichtet. In der Basilika<br />
Mondsee wird das Heilige Grab<br />
nach der Karfreitagsliturgie ab ca.<br />
16.30 Uhr nach der feierlichen<br />
Grablegung Jesu in alter Form erstrahlen<br />
und kann bis Sonntag, 1.<br />
WIRTSCHAFT<br />
MONDSEELAND<br />
Mai, besichtigt werden. Die Fastenzeit<br />
endet übrigens erst am Karsamstag<br />
zu Mittag.<br />
Quelle: „Zwischen Aperschnalzen<br />
und Zwetschkenkrampus“, Oberösterreichische<br />
Bräuche im Jahreskreis,<br />
von Andrea Euler-Rolle.<br />
Rezept Fastensuppe (4 Personen):<br />
1 große Zwiegel würfeln und goldgelb<br />
anbraten. 4 große Kartoffeln<br />
(ebenfalls gewürfelt) zu den Zwiebeln<br />
geben. Mit Wasser aufgießen,<br />
Salz, Pfeffer, Majoran zugeben<br />
und kochen bis die Kartoffeln gar<br />
sind. Zum Schluss etwas Schlagobers<br />
hinzugeben und nochmals<br />
abschmecken.<br />
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