Download - stephan landgraf
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Handwerk aktuell Beilage Medienhaus DER NEUE TAG Juli 2009
- Seite 2 und 3: Das Handwerkbraucht Europa -und umg
- Seite 4 und 5: Hintergrund Katastrophen ausgeblieb
- Seite 6 und 7: Hintergrund Schneller Kredit für d
- Seite 8 und 9: Supermacher 2008 Der Titelverteidig
- Seite 10 und 11: Pravida-Fete Für Kenner und Banaus
- Seite 12 und 13: Meisterstücke VomSchloss bis zur R
- Seite 14 und 15: Firmen-Geschichte 30 Jahre Hör Pr
- Seite 16 und 17: Meisterstücke Bewegung ins Sitzen
- Seite 18 und 19: Meisterstück Botschafter der Maler
- Seite 20 und 21: Meisterstück Ein Stück Pressather
- Seite 22 und 23: Meisterstücke Leuchttentakel und K
- Seite 24 und 25: „Jadawennst koa Jacob häidsd...
- Seite 26 und 27: Meisterstücke „Flambierter“ Sa
- Seite 28 und 29: Firmengeschichte 350 Jahre und kein
- Seite 30 und 31: BäCKeR BACKSHOP AM RING Sechserstr
Handwerk aktuell<br />
Beilage Medienhaus DER NEUE TAG<br />
Juli 2009
Das Handwerkbraucht<br />
Europa -und umgekehrt<br />
Toni Hinterdobler Seite 5<br />
Inhalt<br />
Handwerker-Doping<br />
von der Kammer Seite 3-8<br />
galileo-ip vermisst das<br />
Staatstheater Nürnberg Seite 12<br />
Raumausstatter Hausner<br />
setzt Raumtrends Seite 13<br />
Hör Technologie Feuerwehr<br />
für Berliner S-Bahn Seite 14<br />
Käfer &Hummel definieren<br />
das Sitzen neu Seite 16<br />
Malermeister Ringer liebt<br />
die kleinen Details Seite 18<br />
Bei MöbelBauer gibt’s<br />
nichts von der Stange Seite 20<br />
Gitarrenbauer Peter Butz<br />
versöhnt FCB mit 1860 Seite 21<br />
Riedelbauch &Tola lassen<br />
Schalen klingen Seite 22<br />
Stephan Amann schafft<br />
gläserne Tanzpaläste Seite 23<br />
Süffiges von den Brauereien<br />
Jacob und Reuth Seite 24<br />
Gerhard Markowski bemalt<br />
den letzten Anzug Seite 26<br />
Die Bäckerei Retzer ist<br />
ein Apotheken-Ersatz Seite 27<br />
MaxWeyh und das Geheimnis<br />
der 180 Wurstsorten Seite 28<br />
Andreas Moller kennt<br />
das Maß aller Dinge Seite 29<br />
Bau–Beton –Fertighaus–<br />
Massivhaus .............. 3bis 5<br />
Holzbau –Zimmerei–<br />
Spenglerei ............... 6bis8<br />
Fenster –Türen ........... 9bis10<br />
Innenausbau–Treppenbau ..11<br />
Sanitär–Bad –Heizung –<br />
Solar. ...................12bis 14<br />
Elektro .................. 15<br />
Boden–Fliesen –Naturstein<br />
........................16 bis18<br />
Maler–Fassaden .........19<br />
Stahl- undMetallbau .......20bis 21<br />
Garten –Außenanlagen ..... 22<br />
Möbel –Wohnen–Gardinen–<br />
Optikermeister ............23<br />
Kfz-Werkstätten ...........24 bis25<br />
Druckereien –Bäckermeister–<br />
Friseurmeister –Grundstücke 26<br />
Grundstücke –Dienstleistungen–<br />
Sonstiges ............... 27<br />
Bestattungen –Sonstiges. ... 28<br />
Sonstiges ............... 29<br />
Handwerk aufeinen Blick ...30 bis32<br />
22.Juli2009<br />
Anzeigen:RainerLindner<br />
Redaktion: Jürgen Herda<br />
Titelblattgestaltung:<br />
DanielaKleber<br />
Herstellung:<br />
2<br />
Findiger Schreiner als<br />
Innenarchitekt<br />
Karl Arnold Seite 9<br />
Bitte, keine schnellen Notgründungen!<br />
Krise überstehen: Horst Zaglauer, Betriebsberater der Handwerkskammer Amberg, rät zu zweitem Standbein<br />
Häufig übertragen<br />
Unternehmen den „dualen<br />
Studierenden“ direkt<br />
nach dem Abschluss<br />
bereits erste<br />
Führungsaufgaben.<br />
Horst Zaglauer<br />
VonCindy Michel<br />
Amberg. Diplombetriebswirt Horst<br />
Zaglauer ist einer, der Nägel mit Köpfen<br />
im Handwerk macht. Denn er ist<br />
derjenige, der Macher zu Unternehmern<br />
macht. Bei der Handwerkskammer<br />
berät er Selbstständige und<br />
solche, die es werden wollen. Im Interview<br />
gibt er Tipps, wie Mittelständler<br />
die Krise überstehen können<br />
und warum Hauptschüler mit<br />
schlechtem Abschluss nicht unbedingt<br />
den Kopf in den Sand stecken<br />
müssen.<br />
Laut einer Studie des Instituts der<br />
deutschen Wirtschaft (IW) Consult<br />
GmbH hat die Wirtschaftskrise die<br />
Oberpfalz hart getroffen. Wie viele<br />
Handwerksbetriebe in unserer Region<br />
sind wirklich von der Krise überrollt<br />
worden?<br />
Horst Zaglauer: Aus meiner Erfahrung<br />
als Berater in den letzten neun<br />
Monaten sind die klassischen, kleine-<br />
Die Pressather<br />
Otto-Pravida-Connection<br />
Erfolgreiches Netzwerk Seite 10/11<br />
Alles Krise, oder was?<br />
Die Handwerker der Oberpfalz machen Lust auf Qualität<br />
VonJürgen Herda<br />
Man muss die Feste feiern, wie sie<br />
fallen. Also freuen wir uns über<br />
fünf Jahre „Handwerk aktuell“ –mit<br />
Hunderten von Porträts unserer innovativsten,<br />
traditionellsten, originellsten,<br />
tüchtigsten, erfindungsreichsten<br />
–und was deren Superlative<br />
mehr sind – Handwerksmeister<br />
der Oberpfalz.<br />
Beim Durchblättern aller Ausgaben<br />
fällt auf, was die Region ohne die geballte<br />
Wirtschaftskraft unserer kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
wäre: eine arme Region. Die<br />
Mehrzahl der Arbeitsplätze und Lehrstellen<br />
wären dahin, eine über Jahrhunderte<br />
gewachsene Kultur, die<br />
Qualität, regionale Verantwortung<br />
und nachhaltiges Wirtschaften garantiert,<br />
wäre verloren.<br />
Gut, dass unsere Meister immer<br />
wieder neue Wege finden, ihre alte<br />
Handwerkskunst neu zu erfinden: Sie<br />
verbinden die hohe Schule der Tradition<br />
mit modernster Technik und reagieren<br />
höchst flexibel auf die Bedürfnisse<br />
des sich rasant wandelnden<br />
Marktes. Anders als Finanzjongleure<br />
und andere Fantasten produzieren<br />
sie keine Blasen, sondern handfeste<br />
Wirtschaftsgüter, die Bestand haben.<br />
Sie sind im besten Sinne das, was in<br />
Zeiten der Krise so oft als die „Real<br />
wirtschaft“ bezeichnet wird.<br />
Die Meister aller Klassen –von den<br />
Automobilzulieferern bis zu den<br />
Zahntechnikern –verdienen unseren<br />
Respekt: Mit ihrem Realitätssinn verhindern<br />
sie, dass die Arbeitslosenzahlen<br />
noch weit dramatischer in die<br />
Höhe schnellen. Ein Grund mehr,<br />
dass wir uns selbst bei der nächsten<br />
Anschaffung fragen: Ist die Ware aus<br />
dem Baumarkt, dem Möbelriesen,<br />
dem Elektrodiscounter auf Dauer<br />
wirklich günstiger? Oder zahlt sich<br />
Qualität nicht zum Schluss für uns alle<br />
aus? Wirsitzen im gleichen Boot.<br />
ren Handwerksbetriebe in der Region<br />
weniger betroffen. Viele Unternehmen<br />
melden sogar eine gute bis sehr<br />
gute Auftragslage. Zulieferer von Automobilherstellern<br />
oder Unternehmen<br />
mit starker Exportabhängigkeit<br />
haben jedoch größere Probleme, den<br />
Nachfrageeinbruch zu verkraften.<br />
Wie können sich mittelständische<br />
Unternehmen gegen die Krise<br />
wappnen beziehungsweise diese<br />
überstehen?<br />
Horst Zaglauer: Für sie gilt, sich<br />
nicht zu sehr von einem Unternehmen<br />
abhängig zu machen. Auch die<br />
Ausweitung der Geschäftsfelder auf<br />
so genannte zweite Standbeine machen<br />
das Unternehmen unabhängiger<br />
gegenüber Krisen.<br />
Thema Ausbildung: Vor kurzem<br />
sind die Qualis geschrieben worden.<br />
Was raten Sie Jugendlichen<br />
mit einem sehr guten Ergebnis?<br />
Horst Zaglauer: Es ist in unserer Gesellschaft<br />
wichtiger denn je, sich sehr<br />
gut zu qualifizieren. Hier gibt es keine<br />
grundsätzliche Empfehlung.<br />
Wichtig sind die Interessen und Begabungen<br />
des Jugendlichen. Ich kenne<br />
genügend Handwerker, die durch<br />
eine fundierte Berufsausbildung und<br />
Weiterqualifikation als Meister oder<br />
Betriebswirt des Handwerks sehr erfolgreiche<br />
innovative Handwerksunternehmen<br />
gegründet haben. Auch<br />
Duale Studiengänge zeichnen sich<br />
durch den Wechsel zwischen Theorieund<br />
Praxis aus.Der Student/Auszubildende<br />
schließt mit dem Unternehmen<br />
einen Ausbildungsvertrag<br />
ab.Instetigen Perioden besucht der<br />
StudentVorlesungen der Hochschule.<br />
Meistens werden duale Studiengänge<br />
von FHen angeboten. Im<br />
Wechsel durchläuft der Student als<br />
Duales Studium<br />
sein Vater ist<br />
tatsächlich Glaser<br />
Schnappaufs gläserne Welt Seite 15<br />
in puncto Einkommen stehen diese<br />
Unternehmer einem Akademiker in<br />
nichts nach. Und nicht jeder ist auch<br />
für eine akademische Ausbildung geeignet.<br />
Traumjob trotz schlechter Noten:<br />
Geht das heutzutage noch?<br />
Horst Zaglauer: Sicher bedarf esmit<br />
einem schlechteren Abschluss oft<br />
mehr Anstrengung, um einen geeigneten<br />
Ausbildungsplatz zu finden.<br />
Insbesondere im Handwerk sollte<br />
man den persönlichen Kontakt zum<br />
Unternehmen suchen. Perfekte Bewerbungsunterlagen<br />
und eventuell<br />
eine Erläuterung, warum es in der<br />
Schule nicht so geklappt hat, sind<br />
förderlich.<br />
Was halten Sie von dualen Ausbildungen?<br />
Wem würden Sie diese<br />
Option empfehlen?<br />
Horst Zaglauer: Der Praxisschock<br />
nach einem meist theoretischen Vollzeitstudium<br />
bleibt den Absolventen<br />
erspart. Die ausbildenden Arbeitgeber<br />
lernen ihre künftigen Führungskräfte<br />
besser kennen. Häufig übertragen<br />
Unternehmen den dualen Studierenden<br />
direkt nach dem Abschluss<br />
bereits erste Führungsaufgaben.<br />
Die Kombination von Praxis im<br />
Betrieb und Theorie an der Hochschule<br />
verspricht kurze Ausbildungszeiten,<br />
attraktive Startgehälter und<br />
gute Aufstiegschancen.<br />
Azubi verschiedene Abteilungen<br />
des Unternehmens. In der Regel<br />
zahlt der Arbeitgeber dem Studenten<br />
über die gesamte Dauer der<br />
dualen Ausbildung eine Vergütung<br />
und übernimmt die Studiengebühren.<br />
Aber Vorsicht: Ein freiwilliger<br />
Studienabbruch ist mit Zahlungen<br />
an das Unternehmen verbunden.<br />
Quelle: studserv.de<br />
Eine Friseurin mit Stil,<br />
Charme und Schere<br />
Schnittstelle Tanja Braun Seite 25<br />
Ausstellung im neuen Pravida-Bauzentrum: Moderne Kunst und das Oberpfälzer<br />
Bauhandwerk gehen eine originelle Symbiose ein.<br />
Mittlerweile bewerben sich immer<br />
mehr Abiturienten um Lehrstellen.<br />
Wie entscheidet der Arbeitgeber:<br />
Abiturient, Realschüler oder<br />
Hauptschüler?<br />
Horst Zaglauer: Viele kleine Handwerksbetriebe<br />
versuchen, sich einen<br />
Mitarbeiterstamm durch Auszubildende<br />
aufzubauen. Hier werden gerne<br />
leistungsfähige, regional verwurzelte<br />
Azubis gesucht, und genau da<br />
sehe ich auch die Chancen für gute<br />
Hauptschüler beziehungsweise Realschüler.<br />
Bei Abiturienten besteht die<br />
Gefahr, dass diese nur eine Ausbildung<br />
vor dem Studium machen und<br />
dann das Unternehmen wieder verlassen.<br />
Wie wirkt sich die Krise auf Neugründungen<br />
aus?<br />
Horst Zaglauer: Die Zahl der Existenzgründungen<br />
ist schon seit den<br />
letzten Jahren rückläufig. Die Qualität<br />
der Gründungen hat jedoch in<br />
den vergangenen zwei Jahren wieder<br />
deutlich zugenommen. Aus Erfahrung<br />
nimmt die Zahl der Gründungen<br />
in schlechten Zeiten und höherer<br />
Arbeitslosigkeit eher zu.<br />
Welche Tipps geben SieGründern?<br />
Horst Zaglauer: Keine Notgründungen<br />
vollziehen. Eine Existenzgründung<br />
sollte ausführlich geplant werden.<br />
Holen Sie sich soviel Informationen<br />
wie möglich. Es stehen Ihnen<br />
verschiedene Institutionen wie HWK,<br />
IHK, Gründeragentur, Gründerzentrum,<br />
Wirtschaftsförderer usw. inder<br />
Region zur Verfügung. Beschäftigen<br />
Sie sich ausführlich mit ihrer Geschäftsidee<br />
und den Planzahlen.<br />
Die skurrilsten Ideen für handwerkliche<br />
Selbständigkeit, die Ihnen<br />
in der letzten Zeit untergekommen<br />
sind?<br />
Horst Zaglauer: Das war im Metallbau:<br />
der Bau von Prangern und Metallkäfigen<br />
für die Mittelalterszene.
Mehr Meister,weniger Hausmeister<br />
Peter Biersack, Betriebsberater der Handwerkskammer Weiden: Bessere Qualität der Neugründungen<br />
onJürgen Herda<br />
eiden. Noch sind die Handwerker<br />
glimpflich davon gekommen<br />
doch Peter Biersack fürchtet<br />
die Spätfolgen der Wirtschaftskriseimnächsten<br />
Jahr.<br />
Herr Biersack, wie kreativ gehen<br />
unsere Handwerker mit der Wirtschaftskrise<br />
um?<br />
Biersack: Sie greifen Problemzonen<br />
aktiv auf, etwa, wenn es um das<br />
Thema Energiesparen geht. Die betroffenen<br />
Gewerke, die Energie spaen<br />
helfen, boomen ohne Ende. Ich<br />
kenne aber auch einige Firmen im<br />
aschinenbau, die ihre Leute in<br />
urzarbeit schicken müssen. Die Frage<br />
ist, wie lange man das aushalten<br />
kann. Nächstes Jahr kommt sicher einiges<br />
hinter her. Ich habe Bekannte,<br />
die kurzarbeiten –die 100 Euro weniger<br />
tun denen im Moment nicht weh.<br />
ber was kommt danach?<br />
Wie kann man der Kreditklemme<br />
begegnen?<br />
iersack: Ich habe nicht das Gefühl,<br />
dass es eine gibt. Aber unser Programm<br />
„Schneller Kredit für das<br />
andwerk“ könnte noch an Fahrt<br />
aufnehmen.<br />
Macht sich die Wirtschaftskrise bei<br />
den Neugründungen bemerkbar?<br />
iersack: Noch vor zwei Jahren haben<br />
viele aus der Not der Arbeitslosigkeit<br />
heraus gegründet –die Qualität<br />
hat sich verbessert. Heute sind es<br />
mehr Meister,weniger Hausmeister.<br />
Nutzen die Meister die neuen Möglichkeiten,<br />
ein Studium dranzuhängen?<br />
iersack: Ich hatte mal einen hier,<br />
dem hatte ich dazu geraten. Kürzlich<br />
hat er nach einer Praktikumsstelle<br />
gefragt, die man als FH-Student<br />
braucht. Ich glaube schon, dass diese<br />
Karrierechancen das Image des<br />
Handwerks aufbessern.<br />
Insgesamt ist zu wenig bekannt,<br />
welche Förderungsmöglichkeiten es<br />
bei der Weiterbildung gibt. Da<br />
schwirren immer Gerüchte umher,<br />
der Meister koste bis zu 30 000 Euro.<br />
Bezieht man den Erlass des Darlehens<br />
mit ein, wenn man sich anschließend<br />
selbstständig macht,<br />
„Ich bin geborener Tirschenreuther<br />
und in Weiden aufgewachsen“,<br />
sagt Peter Biersack über seine Herkunft.<br />
Der studierte Betriebswirt<br />
(Regensburg) fing am 1. Januar 2000<br />
als Betriebsberater bei der Weidener<br />
Handwerkskammer an.<br />
„Meine erste Berührung mit der<br />
Kammer hatte ich bei der überbetrieblichen<br />
Ausbildung“, erinnert<br />
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3<br />
Zur Person<br />
dann kostet der Meisterbrief gerade<br />
noch 2500 Euro.<br />
Spüren unsere Betriebe eine wachsende<br />
Konkurrenz aus Tschechien?<br />
Biersack: Es arbeiten mehr deutsche<br />
Firmen und Personen in Tschechien<br />
als umgekehrt. Die Furcht ist unbegründet.<br />
Wie schwierig gestalten sich die<br />
Betriebsübergaben?<br />
Biersack: Unsere Betriebsbörse im<br />
sich der gelernte Bürokaufmann,<br />
„ich habe meine Lehre nämlich in<br />
einem Kfz-Betrieb absolviert“.<br />
Die Handwerksbetriebe, die Biersack<br />
heute berät, haben im Schnitt<br />
fünf Mitarbeiter. „Ich bin eine Art<br />
Stabstelle für Handwerker. Größere<br />
Betriebe haben ihre eigene Rechtsund<br />
Steuerabteilung, das hat der<br />
Handwerker nicht.“ (jrh)<br />
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Bau –Beton –Fertighaus –Massiv<br />
Tüfteln am Motor<br />
(von links): Betriebsberater<br />
Peter Biersack,<br />
Kfz-Meister und<br />
Ausbilder Sebastian<br />
Söllner und seine<br />
Lehrlinge.<br />
Bilder: Herda (2)<br />
Internet ist voll, bestimmt hundert<br />
Betriebe stehen zur Übergabe an.<br />
Manche fangen mit 55 an, daran zu<br />
denken, bei anderen ist es oft zu spät.<br />
Ich hatte mal einen Beratungstermin<br />
in Tirschenreuth, da ist der Besitzer<br />
vorher mit 91 Jahren verstorben –<br />
sein Sohn war auch schon 63. Die<br />
junge Generation sieht vor allem den<br />
Aufwand, den Ärger, zuwenig Urlaub<br />
und sagt sich: „Da gehe ich lieber zu<br />
Siemens.“ Bei Übergaben an Fremde<br />
helfen wir bei der Ermittlung des<br />
Wertes, weil hier oft übertriebene<br />
Vorstellungen bestehen.<br />
Wie gut verkaufen sich die Handwerker<br />
aus IhrerSicht?<br />
Biersack: Marketing ist in der Meisterschule<br />
inzwischen ein großes Thema.<br />
Früher war das mal ein Abendthema,<br />
heute sind es schon vier. Es<br />
laufen regelmäßig Fortbildungen –<br />
Wie finde ich Kunden? Wie pflege ich<br />
meinen Internetauftritt? Wenn ich<br />
mir manche Internetseiten so ansehe,<br />
stelle ich fest, dass die Handwerker<br />
da viel gelernt haben in den letzten<br />
Jahren.<br />
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Hintergrund<br />
VonAuerbach bis<br />
Oberviechtach<br />
Weiden. (jrh) „Als betriebswirtschaftlicher<br />
Berater bin ich der<br />
erste Ansprechpartner, wenn der<br />
Handwerker ein Problem hat“, erläutert<br />
Peter Biersack seine Funktion<br />
im Weidener Haus des Handwerks.<br />
„Die Themen reichen von<br />
der Gründung bis zum Bankengespräch<br />
– wenn’s spezieller wird,<br />
greifen wir auf unsere jeweiligen<br />
Experten zurück.“<br />
Gilbert Morgenstern, Elektro-Ingenieur<br />
aus Grafenwöhr, ist Leiter<br />
des Bildungzentrums Außenstelle<br />
Weiden. Insgesamt 20 Mitarbeiter<br />
sind hier beschäftigt. „Wir leisten<br />
die überbetriebliche Ausbildung<br />
für das Bauhandwerk, die Schreiner,<br />
Zimmerer, Metallbauer, Mechatroniker<br />
und Elektriker“, erklärt<br />
Biersack. „Im wöchentlichen<br />
Turnus haben wir 120 Schüler aus<br />
der gesamten nördlichen Oberpfalz<br />
vonAuerbach bis Oberviechtach<br />
hier.“<br />
Hier wird gemauert.<br />
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Hintergrund<br />
Katastrophen<br />
ausgeblieben<br />
Koalition Ostbayern-Westböhmen<br />
Marienbader Gespräche gehen in die zweite Runde: Plädoyer für gemeinsame Wirtschaftsregion<br />
VonMonika Angerer<br />
Oberpfalz. „Grenzen überschreiten“<br />
möchte Ludwig Rechenmacher,Abteilungsleiter<br />
für Außenwirtschaft,<br />
EU-Beratung und<br />
Messen in der Handwerkskammer<br />
Niederbayern-Oberpfalz.<br />
Denn das ist auch für das Oberpfälzer<br />
Handwerk ein Erfolgsmodell.<br />
Nachdem die ersten Marienbader<br />
Gespräche am 20. November 2008<br />
ein derartiger Erfolg waren, dass die<br />
Tagungsräume aus allen Nähten zu<br />
platzen drohten, waren sich die Veranstalter<br />
gleich einig: „Diese Gespräche<br />
müssen wir fortsetzen“, resümiert<br />
Rechenmacher Über 100 Teilnehmer<br />
hatten mitgemacht.<br />
Das bayerische Handwerk ist<br />
jetzt auch in Pilsen, der künftigen<br />
Europäischen Kulturhauptstadt<br />
2015 vertreten.<br />
Oberpfalz. (mon) Die viel beschworenen<br />
polnischen Fleischer<br />
und tschechischen Fliesenleger,<br />
die den bayerischen Grenzraum<br />
nach dem EU-Beitritt der beiden<br />
Länder überschwemmen sollten,<br />
sind nicht gekommen. Nach fünf<br />
Jahren zieht Ludwig Rechenmacher<br />
eine überwiegend positiveBilanz:<br />
„Es gibt mit Tschechien viele<br />
Kontakte auf verschiedenen Ebenen.<br />
Inzwischen haben auch viele<br />
bayerische Unternehmen Dependancen<br />
im Nachbarland.“<br />
Das Thema „Grenzüberschreitende<br />
Aus- und Weiterbildung“, lag bei den<br />
Favoriten der Teilnehmer klar vor<br />
den Bereichen „Wirtschaftsförderung<br />
im bayerisch-böhmisch-österreichischen<br />
Grenzraum“ und „Hemmnisabbau<br />
bei der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit“. Die „Marienbader<br />
Gespräche“ sind Teil des<br />
Förderprogramms „Neue Wege, neue<br />
Welten…“.<br />
Die Betriebe begleiten<br />
Erst tagen, dann kuren: Entspannt kommen die Ergebnisse fast von alleine.<br />
Marienbad, das Lieblingsziel der Grenztouristen entwickelt sich zur Topadresse<br />
des Oberpfälzer Handwerks. Bilder mon, jrh (2)<br />
ren“, stellt Rechenmacher zufrieden schaft der Region kann durch grenz-<br />
fest.<br />
übergreifende Abstimmung und Zusammenarbeit<br />
aller Trägerinstitutio-<br />
Mit deren Erfahrung sei es gelunnen unter Berücksichtigung der wirtgen,<br />
innerhalb kürzester Zeit eine schaftlichen, sozialen und kulturel-<br />
Analyse der aktuellen Situation zu erlen Aspekte noch erheblich verbesarbeiten<br />
sowie fest definierte Ziele sertwerden.<br />
für die zukünftige grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit zu formulieren.<br />
„Wichtig sind dabei vor allem gut<br />
funktionierende Netzwerke und per-<br />
Das Fazit der Veranstaltung fiel einsönliche Kontakte“, erläutert Redeutig<br />
aus: Die Förderung der Wirtchenmacher. Vor allem die Zusammenarbeit<br />
mit den Arbeitsagenturen verläuft<br />
reibungslos. „Die arbeiten hochflexibel“,<br />
lobt Ludwig Rechenmacher.<br />
Selbst der Girlsday, wo Mädchen<br />
in handwerkliche Berufswelten<br />
hinein schnuppern dürfen,<br />
läuft inzwischen grenzübergreifend<br />
zwischen Pilsen und der<br />
Nordoberpfalz. Und auch Lehrer<br />
aus Tschechien informierten sich<br />
jüngst in Regensburg darüber, wie<br />
technische Weiterbildung hierzulande<br />
gehandhabt wird.<br />
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Verkaufsprogramm von:<br />
„Dieses Förderprogramm wurde entwickelt,<br />
um die Herausforderungen<br />
der EU-Erweiterung in den Grenzregionen<br />
des Kammerbezirks anzunehmen<br />
und unsere Mitgliedsbetriebe<br />
dabei zu begleiten und zu unterstützen“,<br />
erklärtRechenbacher.<br />
Neben den traditionellen Maßnahmen<br />
wie Schulungen und Seminare,<br />
setzt Chefplaner Rechenmacher bei<br />
der Expertenrunde im idyllischen Bäderdreieck<br />
darauf, Leute an einen<br />
Tisch zu bekommen, die von den<br />
Themen ganz konkret etwas verstehen:<br />
„Der Handwerkskammer ist es<br />
in Marienbad bestens gelungen, für<br />
das Unternehmerpublikum Experten<br />
verschiedener Länder und Institutionen<br />
aus der Praxis zusammenzufüh-<br />
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4<br />
Standort inder Kulturhauptstadt 2015<br />
Dasbayerische Handwerkist mit einem„Baustellenmeldepflicht“-Büro<br />
in Pilsen vertreten. Kein uninteressanter<br />
Standort, schließlich<br />
möchte die westböhmische Großstadt<br />
2015 Europäische Kulturhauptstadt<br />
werden und dafür werden<br />
sie die Pilsner noch prächtiger<br />
herausputzen, als ohnehin schon<br />
geschehen. Der Austausch inner-<br />
Bau –Beton –Fertighaus –Massiv<br />
@<br />
halb vieler kleiner und großer Netzwerke<br />
klappt schon ganz gut. Aber<br />
gut ist dem Abteilungsleiter für Außenwirtschaft<br />
in der Handwerkskammer<br />
Niederbayern-Oberpfalz<br />
nicht gut genug. „Jetzt ist es an der<br />
Zeit einen grenzübergreifenden<br />
Wirtschaftsraum Westböhmen-Ostbayernzugründen“,<br />
ist sich Ludwig<br />
Rechenmacher sicher.(mon)<br />
Das langfristige Ziel ist es, einen<br />
gemeinsamen Wirtschaftsraum Westböhmen-Ostbayern<br />
aufzubauen. Um<br />
Wettbewerb gehe es schon lange<br />
nicht mehr zwischen Bayern und<br />
Böhmen, vielmehr müsse sich die gemeinsame<br />
Wirtschaftsregion in Zukunft<br />
wettbewerbsfähig gegen die<br />
globale Konkurrenz positionieren.<br />
Nächste Runde<br />
„Ein guter Anfang ist mittlerweile gemacht“,<br />
freut sich Ludwig Rechenmacher.<br />
Dieser Umstand bestärkt die<br />
Handwerkskammer und das Organisationsteam<br />
der „Marienbader Gespräche“<br />
natürlich, ihre bisherige<br />
Strategie zielstrebig weiter zu verfolgen.<br />
Die Marienbader Gespräche gehen<br />
am 12. November 2009 in die<br />
zweite Runde.<br />
Der Handwerkskammer<br />
ist es bei den ersten<br />
Marienbader Gesprächen<br />
bestens gelungen, für<br />
das Unternehmerpublikum<br />
Experten verschiedener<br />
Länder und Institutionen<br />
aus der Praxis<br />
zusammenzuführen.<br />
Ludwig Rechenmacher
Ängste in Strategien verwandeln<br />
Toni Hinterdobler betont positive Effekte des europäischen Marktes –Verdrängungswettbewerb<br />
onJürgen Herda<br />
berpfalz. Toni Hinterdobler hat<br />
ein ausgefallenesHobby: Die Politik<br />
der Europäischen Union. Im<br />
nterview erläutert er, warum<br />
das Handwerkdie EU braucht.<br />
Herr Hinterdobler,die Wahl hat gezeigt,<br />
dass die Bürger die Europäische<br />
Union noch immer nicht<br />
ernst nehmen –wie groß ist eigentlich<br />
der Einfluss europäischer Politik<br />
auf das Handwerk?<br />
interdobler: Das Handwerksrecht<br />
st zu 80 Prozent von der EU geprägt,<br />
obei das Gesellschaftsrecht glückliherweise<br />
überwiegend kontinentaluropäischen<br />
und nicht angelsächsichen<br />
Regeln unterliegt. Die EU ist<br />
Wenn Europa es nicht<br />
schafft, einen einheitlichen<br />
Marktaufzuziehen,<br />
haben wir schlechte<br />
Karten, dann sind wir<br />
als Handwerker auch<br />
nicht mehr dabei –nicht<br />
als Zulieferer,nicht als<br />
Monteure.<br />
Toni Hinterdobler,<br />
HWK-Hauptgeschäftsführer<br />
m Gegensatz zur landläufigen Meiung<br />
kein anonymes Gebilde. Die<br />
egeln werden grundsätzlich von<br />
den Landesministern verabschiedet:<br />
ie Kommission schlägt vor, dann<br />
eht’s durchs Parlament.<br />
Wie steht die Handwerkskammer<br />
zur Europäischen Union?<br />
interdobler: Das Handwerk<br />
raucht die EU. Wir erfahren mehr<br />
ynamik über den gemeinsamen<br />
arkt und wir brauchen Wachstums-<br />
effekte, damit auch das Handwerk<br />
von der Gesamtwirtschaft mitgezogen<br />
wird. Europa ist die einzige<br />
Chance für uns Deutsche und Ostbayern,<br />
uns einigermaßen wettbewerbsfähig<br />
in dieser Welt aufzustellen.<br />
Wenn Europa es nicht schafft, einen<br />
einheitlichen, funktionierenden<br />
Markt aufzuziehen, haben wir<br />
schlechte Karten neben den Wirtschaftsmächten<br />
USA, China und Indien.<br />
Dann sind wir als Handwerker<br />
auch nicht mehr dabei, nicht als Zulieferer,<br />
nicht als Monteure –wir sind<br />
unverzichtbarer Teil der Wertschöpfungskette.<br />
Und deshalb dürfen wir<br />
das deutsche Begleitgesetz zum Lissabon-Vertrag<br />
auch nicht zu eng umsetzen.<br />
Die EU-Ministerräte müssen<br />
handlungsfähig bleiben.<br />
Inwiefern profitiert der Handwerker<br />
von der EU?<br />
Hinterdobler: Es ist heute normal,<br />
dass sich ein Handwerker Schrauben<br />
aus Norditalien, Dämmstoff aus Polen,<br />
Maschinenteile aus Frankreich<br />
besorgt. Er nutzt die Transparenz der<br />
Märkte, auch dann, wenn er Material<br />
beim Lieferanten in Weiden kauft.<br />
Er kauft in ganz Europa ein, verkauft<br />
er dort aber auch?<br />
Hinterdobler: Zunehmend nutzen<br />
unsere Handwerker die freien Märkte<br />
in Österreich, Italien, auch in Tschechien,<br />
wo gutes Geld zu verdienen<br />
ist. Die Handwerkskammer ist da mit<br />
unterwegs. Wir begleiten den Erweiterungsprozess<br />
positiv, wollen Ängste<br />
in Strategien verwandeln.<br />
Was erwarten Sie vom neuen EU-<br />
Parlament und der Kommission?<br />
Hinterdobler: Erleichterungen für<br />
Kleinstunternehmen mit bis zu zehn<br />
Mitarbeitern und 500 000 Jahresumsatz.<br />
Der Kommissionsvorschlag zur<br />
Befreiung von allen formalen Bilanzierungsregeln<br />
wurde von 13 Mitgliedsstaaten<br />
nicht mitgetragen –<br />
hier wird nachverhandelt.<br />
Man hört, Sie sind mit der Materie<br />
gut vertraut...<br />
Hinterdobler: Das ist mein Hobby.<br />
Als bei einer Konsultation mit dem<br />
EU-Beamten Reinhard Biebl dessen<br />
Handy die Melodie „Heit gibt’s<br />
aRehragout“ spielte, wusste ich, mit<br />
dem kann man reden.<br />
Haben Sie auch über die deutschen<br />
Bedenken bezüglich der Offenlegungsregeln<br />
gesprochen?<br />
Hinterdobler: Viele haben Angst,<br />
Kommunen sollen investieren<br />
Anders als die Politik hat Toni Hinterdobler<br />
keine Angst vor der Freizügigkeit<br />
tschechischer Arbeitnehmer:<br />
„Da konnten wir uns leider<br />
Gottes nicht durchsetzen. Wirtschaftlich<br />
ist das falsch, politisch<br />
nachvollziehbar.InÖsterreich funktioniert’s<br />
in beide Richtungen, da<br />
geht’s nur um die Qualifikation.“<br />
@<br />
5<br />
Verleihung des EuropäischenUnternehmerpreises<br />
2009<br />
in Prag (von links):<br />
EU-Kommissar<br />
Günter Verheugen,<br />
Edmund Stoiber und<br />
Otto Kentzler,Vorsitzender<br />
des Zentralverbandes<br />
des<br />
Deutschen Handwerks<br />
(ZDH). „Das<br />
Handwerk trägt am<br />
meisten zur Entbürokratisierung<br />
Europas bei“, sagt<br />
Otto Kentzler.<br />
Bild: dpa<br />
Vonden Konjunkturprogrammen<br />
der Bundesregierung erwartet sich<br />
Hinterdobler auch mehr Investitionen<br />
seitens der Kommunen: „Sie<br />
sollen antizyklisch handeln, der<br />
Freistaat hilft bei der Wahrnehmung<br />
ihrer öffentlichen Verantwortung<br />
mit einer entsprechenden Co-Finanzierung.“<br />
(jrh)<br />
Bau –Beton –Fertighaus –Massiv<br />
Hoch- und Tiefbau<br />
Renovierung<br />
Ingenieurbau<br />
Modernisierung<br />
Objektsanierung<br />
dass sie ein Problem mit den Lieferanten<br />
oder Kunden bekommen, weil<br />
die mit Verweis auf den Gewinn den<br />
Preis drücken könnten. Aus diesem<br />
Grund gründen viele Unternehmer<br />
keine Kapitalgesellschaft, sondern<br />
bleiben bei ihrer Personengesellschaft<br />
– mit dem Nachteil, dass sie<br />
steuerlich bis 47 Prozent belastet<br />
sind gegenüber einer Belastung von<br />
30 Prozent bei Kapitalgesellschaften.<br />
Sehen Sie die EU als Ordnungsmacht<br />
in der Finanzkrise gefordert?<br />
Hinterdobler: Bei der Rechnungslegung<br />
ist die EU gefordert, die europäischen<br />
Grundsätze des Vorsichts-,<br />
Realisations- und Anschaffungskosten-Prinzips<br />
festzuschreiben. Der<br />
Gesetzgeber sollte die Regeln bestimmen,<br />
nicht Gremien, die aus Vertretern<br />
der Marktteilnehmer selbst bestehen<br />
–das war die Ursache der Finanzmarktkrise.<br />
Wir haben zunehmend<br />
die Gefahr, dass uns vom<br />
Großkapital forcierte Regeln aufgezwungen<br />
werden –Basel II ist so ein<br />
Thema, mit der Folge eines Konzentrationsprozesses.<br />
Gott sei Dank<br />
konnten wir Ausnahmen durchsetzen,<br />
so dass die kleineren Banken<br />
mehr Spielraum behielten.<br />
Sind womöglich Qualitätsmanagementsysteme<br />
auch so ein Thema,<br />
das von großen Unternehmen forciertwird?<br />
Hinterdobler: Unser deutsches System<br />
baut auf persönlichen Qualifikationen<br />
auf, wie zum Beispiel der<br />
Meisterbrief. Komplizierte Qualitäts-<br />
Managementsysteme müssen dagegen<br />
mit viel Aufwand betrieben werden.<br />
Die Bürokratie ist oft ein bewusst<br />
eingesetzter Verdrängungswettbewerb.<br />
Ich habe den Verdacht,<br />
dass sich die Konzerne auch bei der<br />
Hygienevorschrift für Metzger oder<br />
der Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln<br />
mit diesem Ziel durchgesetzt<br />
haben.<br />
Viele europäische Regeln verfolgen<br />
das Ziel eines besseren Verbraucherschutzes.<br />
Hinterdobler: In puncto „Fahrpersonalverordnung“<br />
gibt es handfesten<br />
Streit zwischen Verbraucherschützern<br />
und Unternehmern. Die Verbraucher<br />
wissen nicht, dass davon<br />
auch der Handwerker betroffen ist,<br />
wenn er seine Materialien mit dem<br />
Lieferwagen hin- und herfährt. Die<br />
Grundfrage der Politik lautet immer:<br />
Regulieren oder Verantwortung?<br />
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Hintergrund<br />
Höhere Handwerks-<br />
Mathematik<br />
Regensburg. (jrh) „Wir fordern,<br />
dass die Progression flacher wird“,<br />
erklärt Kammerhauptgeschäftsführer<br />
Hinterdobler ein politisches<br />
Ziel. „1990 unter Max Streibl<br />
haben wir es geschafft, dass ein linear-progressiver<br />
Tarif eingeführt<br />
wurde –zwar bei 53 Prozent, aber<br />
immerhin“. Der „Mittelstandsbauch“<br />
ist mitnichten ein Diätproblem<br />
von Wohlstandsbürgern,<br />
sondern die Beschreibung einer<br />
Grafik, die anzeigt, dass Unternehmer<br />
viel zu steil in höchste Besteuerungssphären<br />
geraten: „Wir<br />
müssen den Knick begradigen,<br />
aber dieses Delta kostet sehr viel<br />
Geld –das ist nur schwer isoliert<br />
für Unternehmen umsetzbar.“<br />
Betroffen von dieser so genannten<br />
kalten Progression seien allerdings<br />
auch leistungsfähige Mitarbeiter:<br />
„Sie haben steigende Löhne,aber<br />
real haben die Leute nicht<br />
mehr in der Tasche. Schon mit<br />
32 000 Euro rutscht man in eine<br />
andereProgression, da schöpft der<br />
Staat permanent ab.“ Die„letzten“<br />
2000 Euro würden heute kaufkraftbereinigt<br />
prozentual mehr<br />
Steuernkosten als vorfünf Jahren:<br />
„Diese Besteuerung hemmt die<br />
Leistungsbereitschaft“, ist sich<br />
Hinterdobler sicher.<br />
Handwerk inEuropa.<br />
Die Steuerbefreiung von Handwerkerrechnungen<br />
sei dagegen eine<br />
gute Stimulanz für Privatleute<br />
gewesen, überhaupt darüber<br />
nachzudenken, einen Auftrag an<br />
einen Handwerker zu vergeben:<br />
„Und es ist ein konkreter Anreiz,<br />
mehr zu renovieren –ein außerordentlich<br />
gutes Instrument, gerade<br />
in einer Zeit, in der wieder mehr in<br />
Sachwerte investiert wird.“ Die<br />
Wirtschaftskrise sei bei den Handwerkern<br />
nur in einigen Branchen<br />
angekommen: „Man merkt sie nur<br />
bei Zulieferern.“ Zurückhaltung<br />
sei bei Nahrungsmitteln feststellbar.<br />
„Im innovativen Bereich gehen<br />
manche gerade jetzt erfolgreich<br />
in Neuentwicklungen rein.“<br />
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Hintergrund<br />
Schneller Kredit für<br />
das Handwerk<br />
Spot auf schnelle Kredite.<br />
Oberpfalz. (mon) Vorzwei Jahren<br />
schon hat die Handwerkskammer<br />
Niederbayern-Oberpfalz ein Programm<br />
aufgelegt, mit dem sie ihrenMitgliedernzueinerreibungsloseren<br />
Kreditvergabe verhelfen<br />
will. Besonders die lange Zeitspanne,<br />
die normalerweise verging,<br />
bis Entscheidungen für oder<br />
gegen eine Kreditvergabe auf dem<br />
Tisch lagen, wurde oft moniert.<br />
Daher habe man sich mit Vertretern<br />
von Sparkassen und Raiffeisenbanken<br />
zusammengesetzt und<br />
einen Mindeststandard bei den<br />
Unterlagen festgelegt, welche die<br />
Kreditantragsteller abgeben müssen.<br />
Wird dieser Standard eingehalten,<br />
verpflichteten sich die<br />
Banken, eine Entscheidung innerhalb<br />
von zehn Tagen zu treffen.<br />
Unternehmer wenden sich seither<br />
an die HWK, werden dort unterstützt<br />
und beraten, um ihreUnterlagen<br />
vollständig abgeben zu können.<br />
Auch zu Gesprächen bei den<br />
Banken werden sie im Rahmen<br />
dieses Programms begleitet –sofernsie<br />
es wünschen.<br />
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Kreditklemme beim Mittelstand?<br />
Handwerkskammer-Berater Jürgen Kilger: „Produktpolitik immer noch amwichtigsten“<br />
VonMonika Angerer<br />
Oberpfalz. Dass die Krise, die ihren<br />
Ursprung in der Finanzwirtschaft<br />
hatte, in der real produzierenden<br />
Wirtschaftswelt ankommen<br />
würde, ist für Jürgen<br />
Kilger, Bereichsleiter des Geschäftsbereichs<br />
Beratung in der<br />
Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz,<br />
„nur eine Frage<br />
der Zeit“gewesen.<br />
Für Jürgen Kilger keine Staatsaufgabe:<br />
die Sanierung des angeschlagenen<br />
Autoherstellers Opel. Bild: dpa<br />
Momentan ist das Thema Kreditvergabe<br />
wieder stark inden Medien<br />
vertreten. „Aus meiner Sicht, wird dabei<br />
aber zu wenig die Position des<br />
Mittelstands betrachtet“, bedauert<br />
Kilger die Artder Berichterstattung.<br />
Keine Staatsaufgabe<br />
Dass Bundeswirtschaftsminister Karl<br />
Theodor zu Guttenberg mit seinen<br />
subventionskritischen Positionen als<br />
einziger auch den Mittelstand im Auge<br />
habe, sei da nur zu begrüßen. Natürlich<br />
seien die Fälle, bei denen gro-<br />
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6<br />
ße Konzerne wie Quelle oder Opel<br />
vor der Insolvenz stünden, spektakulärer.<br />
„Aber warum ist eigentlich ein<br />
Arbeitsplatz im Mittelstand weniger<br />
wert als einer bei Opel?“, fragt Jürgen<br />
Kilger mit Blick auf die großzügigen<br />
Hilfsaktionen durch Staat und Politik.<br />
Seiner Meinung nach seien solch<br />
gravierende Interventionen nicht<br />
Aufgabe des Staates: „Damit werden<br />
Präzedenzfälle für die Zukunft geschaffen,<br />
welche die Gesetze der freien<br />
Marktwirtschaft ignorieren“, gibt<br />
er zu bedenken. Wichtig sei es jetzt<br />
vielmehr, dass der Staat seine ordnungspolitischen<br />
Aufgaben erfülle<br />
und bessereVoraussetzungen für alle<br />
Betriebe schaffe, anstatt einzelnen<br />
Firmen zu helfen.<br />
Krasse Managementfehler<br />
Verwischt werde bei solchen Debatten<br />
oft die eigentlichen Gründe, die<br />
zu Schieflagen großer Konzerne geführt<br />
hätten –etwa die teils krassen<br />
Managementfehler. Ein Vorteil von<br />
Handwerksbetrieben sei da sicherlich<br />
ihre größere Flexibilität, sich auf<br />
veränderte Märkte einzustellen: „Das<br />
sollte ihnen jetzt in der Krise auch zu<br />
Gute kommen.“<br />
Einen Geschäftsbereich sieht Jürgen<br />
Kilger bereits in guter Startposition:<br />
Handwerksbetriebe, die sich in<br />
Gerade in der augenblicklichen<br />
Krise sei das von der Handwerkskammer<br />
aufgelegte Programm<br />
„Schnelle Kredite für das Handwerk“ein<br />
wichtiges Instrument, um<br />
die Planungssicherheit der Unternehmen<br />
zu erhöhen. Dasursprünglich<br />
von der HWK Niederbayern-<br />
Kredit in der Krise<br />
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Trotz Krise guter Dinge für das Handwerk: Jürgen Kilger. BIlder: mon (2)<br />
den letzten Jahren mit dem Thema<br />
Energie befasst hätten, stünden heute<br />
gut da.<br />
Dagegen litten Unternehmen, die<br />
sich allzu einseitig von Autoherstellern<br />
abhängig gemacht hätten, jetzt<br />
natürlich unter den massiven Ein-<br />
Oberpfalz initiierte und vom damaligen<br />
Wirtschaftsminister Erwin Huber<br />
unterstützte Modell wurde bald<br />
in ganz Bayern übernommen: Es ist<br />
inzwischen so erfolgreich, dass sich<br />
mittlerweile auch andere Bundesländer<br />
wie etwa Sachsen dafür interessieren.<br />
(mon)<br />
@<br />
brüchen –daran ändere mittelfristig<br />
auch die Abwrackprämie nichts.<br />
Gefühlte Klemme<br />
Einem Effekt, der aus der Wirtschaftskrise<br />
resultiere, seien allerdings<br />
auch mittelständische Handwerksbetriebe<br />
ausgesetzt: Das Rating<br />
ganzer Branchen werde insgesamt<br />
schlechter, was sich bei der Kreditvergabe<br />
auf alle Unternehmen auswirke,<br />
egal wie gut ihre Auftragslage<br />
und Liquidität gerade sei.<br />
„Die Banken sind da besonders<br />
vorsichtig geworden. Daher kommt<br />
die ,gefühlte Kreditklemme’ im<br />
Handwerk“, erläutert Jürgen Kilger.<br />
Zumindest bei Volksbanken und<br />
Sparkassen sei die Kreditvergabe<br />
aber trotz Krise konstant geblieben.<br />
@
Aufneuen Wegen zu neuenWelten<br />
onMonika Angerer<br />
Auf Handwerkerreisen nach Polen und Rumänien mit EU-Berater Heinrich Heller<br />
berpfalz. „Dieses Jahr waren<br />
ir im März vier Tage in Polen<br />
nterwegs“, erzählt Heinrich<br />
eller, EU-Berater in der HanderkskammerNiederbayernberpfalz.<br />
m Rahmen von „Neue Wege, neue<br />
elten…“, einem Programm des<br />
ayerischen Wirtschaftsministeriums<br />
ur Anpassung an die Herausfordeung<br />
der EU-Erweiterung, bietet die<br />
andwerkskammer Niederbayern<br />
berpfalz jedes Jahr auch Unternehmerreisen<br />
in verschiedene EU-Län-<br />
Diesmal war die Region<br />
Südpolen unser Ziel. Wir<br />
waren in Kattowitz,<br />
Krakau und Breslau“<br />
EU-Berater Heinrich Heller<br />
der an. Ziel ist es, während dieser<br />
eisen, Geschäftsbeziehungen zu<br />
nüpfen und Firmen zu beraten, die<br />
im jeweiligen Land tätig werden wollen.<br />
„Diesmal war die Region Südpolen<br />
unser Ziel. Wir waren in Kattowitz,<br />
Krakau und Breslau“.<br />
7<br />
Die im Süden Polens gelegenen<br />
Städte und ihr Umland stellen äußerst<br />
rührige Wirtschaftsregionen<br />
dar, alle gar nicht soweit entfernt. Mit<br />
dem Express-Zug erreicht man Breslau<br />
in drei Stunden, die Autobahnanbindung<br />
über Görlitz wird Ende 2009<br />
fertiggestellt. Zusätzlich lassen tägliche<br />
Flugverbindungen von München<br />
mit einer Flugzeit von einer Stunde,<br />
Südpolen rasch an Bayern heranwachsen.<br />
Nahrhafte Informationen<br />
Während der Unternehmerreise,<br />
wurden die Teilnehmern mit Informationen<br />
zur derzeitigen Situation<br />
der Baubranche, Marktpotential für<br />
deutsche Unternehmen oder mit den<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen einer<br />
Auftragsdurchführung in Polen<br />
„gefüttert“.<br />
„Ein wichtiger Baustein für den Erfolg<br />
dieser Fahrten stellen die Betriebe<br />
selbst dar“, so Heller. „Sie unterstützen<br />
uns im Vorfeld, indem sie uns<br />
ihre persönlichen Kontakte in die jeweiligen<br />
Länder zur Verfügung stellen“.<br />
Oder es kommen auch hilfreiche<br />
Tipps aus der Unternehmerschaft<br />
selbst, welche Länder als Ziele<br />
interessant sein könnten –sowar etwa<br />
Moldawien auf die Reiseliste 2008<br />
geraten. „Für unsere Reisen sind die-<br />
Fachliteratur für Exporteure<br />
Mit Workshops mit dem Titel „So<br />
finden Sie Ihre Kunden EU weit“<br />
möchte die Handwerkskammer ihre<br />
Klientel fit machen für die neuen<br />
Märkte möchten. Zu dieser Philosophie<br />
passen auch zwei neue Handbücher<br />
für Unternehmer, die mit<br />
Tschechien und Österreich in Handels-<br />
und Geschäftsbeziehungen<br />
stehen: „Liefern und Leisten nach<br />
Tschechien“ beziehungsweise „Lieferungen<br />
und Handwerksleistungen<br />
in Österreich“. Die wichtigsten<br />
Infos der HWK-NO für Tschechien,<br />
speziell für Handwerksunternehmen<br />
zusammengestellt, umfassen<br />
alleine schon 40 Seiten Text –viel<br />
Stoff zum Aneignen. (mon)<br />
Holzbau –Zimmerei –Spenglerei<br />
Komplettdächer, Treppen, Balkone, Wintergärten<br />
se persönlichen Netzwerke das einzig<br />
Wahre“, bestätigt auch Ludwig Rechenmacher,<br />
Abteilungsleiter für Außenwirtschaft,<br />
EU-Beratung und<br />
Messen in der Handwerkskammer<br />
Niederbayern-Oberpfalz.<br />
Botschafter Bayerns<br />
Die Delegationen<br />
wachsen: In die<br />
schöne südpolnische<br />
Wawel-Stadt Krakau<br />
begleiteten Heinrich<br />
Heller (2.v.l.) und<br />
Ludwig Rechenmacher<br />
(3.v.l.) 34 Teilnehmer.<br />
Bilder: mon (2)<br />
Als höchst sinnvoll bezeichnet auch<br />
er die Projekte im Rahmen des Förderprogramms<br />
„Neue Wege, neue<br />
Welten…“. „Es gibt immer noch großen<br />
Informationsbedarf für Betriebe,<br />
die unternehmerisch bei den EU-<br />
Nachbarn tätig werden wollen.“ Inzwischen<br />
sind die Reisen der HWK-<br />
NO so beliebt, dass es fast ein Kapazitätsproblem<br />
gibt: Es waren immer<br />
mehr als 15 Teilnehmer dabei, doch<br />
letztes Jahr fuhr eine 34-köpfige<br />
Gruppe nach Moldawien. „Das waren<br />
rein organisatorisch schon fast zu<br />
viele, umsie beispielsweise bei einer<br />
kleinen Planänderung alle zu erwischen“,<br />
lacht Ludwig Rechenmacher.<br />
Doch er freut sich wie Heinrich Heller<br />
schon auf die nächste Reise als<br />
„Botschafter Bayerns und Deutschlands“<br />
im Herbst –dann geht es nach<br />
Rumänien.<br />
HWK-Seminare<br />
Auch EU-Regeln<br />
kann man lernen<br />
Oberpfalz. (mon) EU-Verordnungen<br />
zählen nicht gerade zu den<br />
Selbstläufernunter den bürokratischen<br />
Regelwerken. Deshalb bietet<br />
die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz<br />
ihren betroffenen<br />
Mitgliedernan, sich vonExperten<br />
auf den neuesten Stand<br />
bringen zu lassen.<br />
Grenzüberschreitende Warenlieferungen<br />
erfordern Wissen und<br />
Erfahrung. Richtig kompliziert<br />
wird es, wenn Waren nicht nur ins<br />
Ausland geliefert, sondern dort<br />
auch montiert oder eingebaut<br />
werden. Bei den Leistungen von<br />
Handwerksunternehmen handelt<br />
es sich juristisch gesehen um<br />
„Werkleistungen“: Dem Auftraggeber<br />
wird ein „Erfolg“ geschuldet<br />
etwa in Form einer funktionierenden<br />
Heizanlage.<br />
Diestets gut besuchten Seminare<br />
behandeln Themen wie die verheißungsvolle<br />
„Neue Maschinenrichtlinie<br />
2006/42/EG“ oder die<br />
„CE-Kennzeichnung von Bauprodukten<br />
EU“, in anderen Veranstaltungen<br />
können sich Handwerksmeister<br />
über den „Arbeitnehmeraustausch<br />
in Europa“ informieren.<br />
Ludwig Rechenmacher, Leiter<br />
der AbteilungAußenwirtschaft.
Supermacher 2008<br />
Der Titelverteidiger<br />
war Oberpfälzer<br />
Rasant fürs Handwerk unterwegs.<br />
Oberpfalz. (mon) „Letztes Jahr<br />
kam der Hauptgewinner aus der<br />
Oberpfalz: Martin Pongratz aus<br />
Warzenried“, erzählt Gerhard<br />
Heegen, Pressesprecher der Handwerkskammer<br />
Niederbayern-<br />
Oberpfalz. Ausgezeichnet wurden<br />
außerdem Toni Schmitt aus Mellrichstadt<br />
in Unterfranken und<br />
Agnes Ram aus Spatzenhausen in<br />
Oberbayern.<br />
Einen Sonderpreis vergab die<br />
Jury an Theres Oettl aus Gaimersheim<br />
in Oberbayern. „Der Supermacher<br />
des letzten Jahres durfte<br />
dieses Jahr beim Casting in Regensburg,<br />
seine eigene Erfahrungen<br />
mit der Nachwuchskampagne<br />
darstellen“, erläutert Gerhard<br />
Heegen. Neben den attraktiven<br />
Preisen, bekommen alle Gewinner<br />
eigene Autogrammkarten.<br />
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Gerhard Heegen: Zweite Runde von „Macher gesucht!“ erfolgreich über die Bühne gegangen<br />
VonMonika Angerer<br />
Oberpfalz. Die Nachwuchskampagne„Macher<br />
gesucht!“ hat am<br />
20. Juni in München zum zweiten<br />
Mal im Recall ihre „Supermacher“<br />
gekürt. Mehr als doppelt<br />
so viele Anmeldungen wie<br />
2008 bescheinigen dem Contest<br />
„Macher-Qualitäten“.<br />
Aus knapp 2000 Jugendlichen, die<br />
sich beworben hatten, wurden bei<br />
Regional-Castings in ganz Bayern die<br />
Lokalmatadore ausgewählt, und<br />
schließlich 25 Siegerinnen und Sieger<br />
nach München zum Recall geladen.<br />
Im „Spiel zur Nachwuchskampagne“,<br />
wie Gerhard Heegen, Pressesprecher<br />
der Handwerkskammer<br />
Niederbayern-Oberpfalz den Recall<br />
nennt, müssen alle Regionalsieger<br />
nochmal gegeneinander antreten.<br />
Gerhard Heegen auf der Suche<br />
nach Online-Bewerbern.<br />
Dort geht es darum, die Jury von<br />
ihren Macherqualitäten wie Eigeninitiative,<br />
Kreativität und natürlich ihrem<br />
handwerklichen Geschick zu<br />
überzeugen. „Es hat Spaß gemacht<br />
zu sehen, mit wie viel Herzblut die<br />
Teilnehmer ihre eigene Leistung präsentieren“,<br />
erzählt Gerhard Heegen.<br />
Rund 2000 bayerische Schüler im Alter<br />
zwischen 12 und 18 Jahren hatten<br />
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sich diesmal angemeldet. „Das sind<br />
mehr als doppelt so viele wie im letzten<br />
Jahr“, freut sich Gerhard Heegen.<br />
Der Bayerische Handwerkstag, der<br />
sechs angeschlossene Kammern und<br />
zirka 850 Innungen und Verbände<br />
vertritt, ist seit 2008 Initiator dieser<br />
Nachwuchskampagne. „Wir können<br />
mit dem Erfolg sehr zufrieden sein“,<br />
so Heegen. Einige geschickte PR-<br />
Maßnahmen stecken aber schon hinter<br />
diesem Erfolg. Da gibt es zunächst<br />
die wirklich pfiffig gemachte<br />
Internetseite „lehrlinge-fuer-bayern.de“,<br />
die mit immerhin 25.000 Zugriffen<br />
im Jahr aufwarten kann.<br />
In einem Werkzeugkasten finden sich<br />
hier alle Handwerksberufe, ein Kicker<br />
fordert auf, die eigenen Talente<br />
zu checken und in den passenden<br />
Handwerksberufen einzusetzen. Und<br />
natürlich können sich interessierte<br />
Jugendliche auf der Seite auch für die<br />
Castings anmelden.<br />
Über diesen Weg und auch über<br />
das Freundes-Netzwerk „lokalisten.de“<br />
haben sich die meisten interessierten<br />
Jugendlichen angemeldet.<br />
In der Gruppe „Macher gesucht!“können<br />
sie sich austauschen<br />
und bekommen laufend News zur<br />
Nachwuchskampagne des bayeri-<br />
Zur Olympia-Vorbereitung nach Vancouver<br />
Bei den Supermachern 2009 sahnte<br />
Florian Ertl aus Burghausen (Oberbayern)<br />
den Hauptpreis ab. Erwird<br />
nun live bei den Vorbereitungen für<br />
die Olympischen Spiele in Vancouver<br />
dabei sein. Auch die Gewinne<br />
für die Plätze zwei und drei können<br />
sich sehen lassen: Carolin Flieser<br />
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begleitet das BMW-Team zu einem<br />
Motorsport-Wochenende auf die<br />
Rennstrecke im belgischen Spa und<br />
Jana Lehmann aus München (Oberbayern)<br />
erhält Einblicke in die faszinierende<br />
Welt eines Fashion-Shooting.<br />
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Der HandwerkspressechefimGespräch<br />
mit dem<br />
Nachwuchs: Junge<br />
Frauen sind bei den<br />
Supermachern eine<br />
aufstrebende Macht.<br />
Bilder: mon (3)<br />
schen Handwerks. Auch direkt in die<br />
Schulen haben sich die Macher von<br />
„Macher gesucht!“ wieder begeben:<br />
„Es wurden bayernweit 60 Schulen<br />
besucht und zwei Lehrerfortbildungen<br />
veranstaltet“, zählt Gerhard Heegen<br />
auf.<br />
Das „Macher-Mobil“<br />
Zusätzlich ist die Kampagne sogar<br />
auf internationalen Handwerks-Messen<br />
mit einem Stand präsent. Ein<br />
nicht zu übersehender Hingucker<br />
sind die beiden quietsch-orangen<br />
Macher-Mobile, die als fahrbare Litfasssäulen<br />
in ganz Bayern unterwegs<br />
sind. Die Macher-Mobile stehen<br />
auch vor Bahnhöfen, beispielsweise<br />
in Regensburgoder Straubing.<br />
„Teams verteilen dann mittags Flyer,<br />
Mützen und entsprechendes Werbematerial<br />
an Schüler, die mit dem Zug<br />
zur Schule pendeln“, erläutert Gerhard<br />
Heegen. Selbst auf „lehrlingefuer-bayern.de“<br />
ist das Macher-Mobil<br />
zu finden: Es fährt auf der Seite<br />
von links nach rechts und zurück –<br />
unermüdlich im Einsatz für die<br />
Nachwuchskampagne...
onJürgen Herda<br />
Der Schreiner als Innenarchitekt<br />
Kreishandwerksmeister Karl Arnold gestaltet Räume als individuelle Gesamtkunstwerke<br />
uhe-Wildenau. „Der Trend geht<br />
zum individuellen Innenausbau“,<br />
gibt Schreinermeister Karl<br />
Arnold die Richtung vor. Passgenaue,<br />
ästhetische Lösungen sind<br />
unsere Stärke“ –wie das Arbeitszimmer<br />
für den Weidener Bürgermeister<br />
Jens Meyer: „Für den<br />
kleinen Raum bauten wir einen<br />
Schrank mit Schwebetür, um<br />
latz zu gewinnen –der indische<br />
pfelbaum als Schreibtischplatte<br />
ist ein optischer Hingucker.“<br />
ine Studie des Landesverbandes der<br />
Schreinerinnungen macht dem<br />
Kreishandwerksmeister Mut: „Junge<br />
aare kaufen ihre Ersteinrichtung<br />
zwar noch von Ikea, aber immer häu-<br />
Als Kind hatte ich mich<br />
abends immer auf die<br />
Hobelbank unserer<br />
Meister-Eder-Werkstatt<br />
gesetzt und den Vater<br />
mit Fragen gelöchert.<br />
Karl Arnold, Schreinermeister<br />
figer ihre Zweiteinrichtung vom<br />
Schreiner.“ Offenbar hat es sich herumgesprochen,<br />
dass der schwedische<br />
Möbelkonzern zwar viel Geld<br />
für geniale Kataloge ausgibt, aber bei<br />
der Qualität der Produkte eher geizt.<br />
Planung der Traumwohnung<br />
Hier setzt der findige Handwerker<br />
mit seiner Verkaufspolitik an: „Wir<br />
planen am Bildschirm die Traumwohnung<br />
unserer Kunden.“ Schwebt<br />
Ihnen ein Metallbett mit geschwungenen<br />
Messingornamenten vor, Sie<br />
möchten aber nicht vom Kälteschock<br />
geweckt werden, wenn Sie imWinter<br />
ans kalte Metall greifen? „Kein Problem,<br />
ich würde das Metall ornamental<br />
einsetzen und das Holz für<br />
die tragenden Teile, dann wird’s<br />
auch nicht so schwer.“ Längst hat in<br />
den Schreinerateliers eine bemerkenswerte<br />
Materialienvielfalt Einzug<br />
gehalten: Hölzer aller Art, Metall,<br />
Glas, Kunststoff –solange die Qualität<br />
stimmt, kennt Arnold kein Tabu.<br />
Damit die Fantasie seiner Kunden<br />
Flügel bekommt, hat Arnold in der<br />
Werkstatt neben den virtuellen Visualisierungsmöglichkeiten<br />
auch<br />
noch jede Menge greifbarer Anschau-<br />
ungsbeispiele aufgebaut. Die Musterwand<br />
mit Furnieren aus Kernbuche,<br />
Elsbeere, Rüster (Ulme) und Kernesche<br />
etwa zeigt, welche Atmosphäre<br />
die jeweilige Holzstruktur als Möbeloberfläche<br />
im Raum verbreitet.<br />
Ein anderes Anschauungsbeispiel<br />
ist die große Schrankwand fürs Büro.<br />
An ihr zeigt der Fachmann, auf was<br />
es beim Möbelbau ankommt: „Der<br />
goldene Schnitt, der die Proportionen<br />
festlegt, gehört zum Rüstzeug jedes<br />
Schreiners –erst damit entsteht<br />
fürs Auge eine Harmonie.“ Die Gemeinschaftarbeit<br />
ist aus einer Handskizze<br />
des Meisters entstanden:<br />
„Martin und Petra haben die genaue<br />
Maßgestaltung mit CAD umgesetzt<br />
und das Teil gebaut –der mittlereTeil<br />
ist Kernbuche, Echtholz furniert.“<br />
Technik wird überall da eingesetzt,<br />
wo sie die Kreativität unterstützt und<br />
dem Käufer Geld spart: „Unser CNC-<br />
Bearbeitungszentrum ist mit dem<br />
CAD-Programm kompatibel – man<br />
gibt die Maße ein, ganze Arbeitsgänge<br />
können programmiert werden. So<br />
dauert die Bearbeitung einer Auflagefläche<br />
statt 20 nur noch fünf Minuten.“<br />
Zeit ist Geld und den Vorteil<br />
reicht der Unternehmer gerne weiter:<br />
Waschtisch in Echtholzoptik und Meisterstück desVaters. Blau, schlicht und gediegen: Waschtisch und Garderobe.<br />
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Schreinermeister Karl<br />
Arnold gibt die<br />
Richtung vor:Die<br />
Musterwand mit<br />
Furnieren aus Kernbuche,<br />
Elsbeere,<br />
Rüster (Ulme) und<br />
Kernesche zeigt,<br />
welche Atmosphäre<br />
die jeweilige Holzstruktur<br />
als Möbeloberfläche<br />
im Raum<br />
verbreitet.<br />
Bilder:Herda (5)<br />
„Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />
Wir können günstiger sein, genauer,<br />
und eine Vielzahl an Formen,<br />
etwa die runde Öffnung eines Papiereinwurfs<br />
bei Waschtischen oder bananenförmige<br />
Schreibtische, flotter<br />
herstellen.“ Unterm Strich bedeutet<br />
das: „Im Vergleich zum Beispiel mit<br />
Markenküchen bin ich günstiger und<br />
gestalte obendrein individueller.“<br />
Der ganzheitliche Anspruch Arnolds<br />
macht auch vor der Beleuchtung<br />
nicht halt: „Der Schreiner wird<br />
immer mehr zum Innenarchitekten,<br />
der auch mit Hilfe des Lichts Räume<br />
gestaltet.“<br />
Traditionelle Räucher-Eiche<br />
Laptop und Lederhose, das ist in die<br />
Schreinersprache übersetzt ein Balanceakt<br />
zwischen modernster Technik<br />
und traditioneller hoher Handwerkskunst.<br />
Arnold deutet auf eine<br />
große Wanne in der eine Holzplatte<br />
scheinbar schwerelos schwebt: „Das<br />
ist ein altes Rezept, so hat schon<br />
mein Großvater Räuchereiche hergestellt.“<br />
Das Holz wird dabei Ammoniak-Dämpfen<br />
ausgesetzt und entwickelt<br />
die charakteristische Färbung.<br />
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Nachwuchs<br />
Nicht nur jammern<br />
Glücksgriff: der selbstständige<br />
Lehrling Alexander Gallesdörfer.<br />
Luhe-Wildenau. (jrh) Was manchem<br />
Kollegen noch bevorsteht,<br />
hat Kreishandwerksmeister Karl<br />
Arnold bereits geregelt: „Mein<br />
Sohn Martin wirdden Betrieb weiterführen.“<br />
Die Übernahmeproblematik<br />
habe mancher Meister<br />
auch sich selbst zuzuschreiben:<br />
„Es ist unser Fehler, dass wir die<br />
Vorteile unserer Selbstständigkeit<br />
zu wenig herausstellen. Ich kann<br />
mir was leisten, meine Arbeitszeit<br />
gestalten – wenn ich immer nur<br />
jammere, muss ich mich nicht<br />
wundern, wenn die jungen Leute<br />
in die Industrie wollen.“<br />
Die Freude über seinen Beruf<br />
möchte der Mann –der schon als<br />
Kind sagte,„Ich möchte Schreiner<br />
werden“, weil ihn begeisterte, mit<br />
welcher Liebe sein Vater die Werkstücke<br />
polierte – an die nächste<br />
Generation weitergeben. Über einen<br />
jungen Mann kann sich der<br />
Meister deshalb zurzeit besonders<br />
freuen:„Unser Lehrling, Alexander<br />
Gallesdörfer, ist ein absoluter<br />
Glücksgriff. Derist im zweiten Jahr<br />
und arbeitet schon selbstständig.<br />
Wenn er will, kann er nach der<br />
Lehregerne bleiben.“<br />
Skulptur: Denkender Schreiner.<br />
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Pravida-Fete<br />
Für Kenner und<br />
Banausen<br />
Otto und wie die Kunst ihn sieht,<br />
Teil 1. Collage: Nataliya Koryak<br />
Pressath. (mvs) „Statik und Ästhetik<br />
gehören zusammen“, sagt Otto<br />
Pravida und hat deshalb vier<br />
Künstler eingeladen, bei ihm auszustellen:<br />
Im Neubau seiner Firma,<br />
im Innenhof und in der ehemaligen<br />
Lagerhalle.Die Eröffnung<br />
der Ausstellung sollte sich keiner<br />
entgehen lassen. Eine Handvoll<br />
Eingeweihter hat dafür gesorgt,<br />
dass sie spektakulär wird.<br />
„Alle sind herzlich eingeladen,<br />
Kenner und Banausen. Wir haben<br />
Überraschungen organisiert, die<br />
sehr vergnüglich sind“, heißt es<br />
aus den ominösen Insider-Kreisen.<br />
Sie verraten nur die Künstler<br />
und dass deren Werke ersteigert<br />
werden können.<br />
■ Bildhauer Harald Bäumler aus<br />
Amberg erschafft Nachdenkliches<br />
und zwei Meter lange Insekten.<br />
■ Nataliya Koryak aus Poltawa in<br />
der Ukraine filtert inihren Bildern<br />
die Welt des Filigranen.<br />
■ Düster und verrucht setzt Fotograf<br />
Michl Jaugstetter aus Regensburgdie<br />
Postmoderne in Szene.<br />
■ Kurt Schwarzmeier aus Berlin<br />
malt humorvoll das Absurde.<br />
Bei dieser Ausstellung sollen<br />
Hemmschwellen fallen: „Wenn<br />
Kunst auf den Bau darf, sogar in<br />
Bunker,dann darfsie auch in jedes<br />
Wohnzimmer“, so Pravida.<br />
10<br />
Netzwerk aus Kompetenz undVertrauen<br />
Die Pressather Otto-Pravida-Connection: Passgenaue Kooperation nach 15Jahren Aufbauarbeit<br />
VonNorbert Eimer<br />
Pressath. Otto Pravida ist gerade<br />
aus Moskau zurückgekehrt.<br />
Nicht zum ersten Mal reiste der<br />
Pressather Bauunternehmer in<br />
die russische Hauptstadt, um<br />
dort Kontakte zur hiesigen Wirtschaft<br />
und Politik zu knüpfen.<br />
Otto –der Global Player. Ja. Und<br />
nein. In erster Linie ist Otto Pravida<br />
regionaler Global Player.<br />
Mit seinen Oberpfälzer Partnern aus<br />
Handwerk und Industrie hat sich der<br />
Pressather ein Netzwerk aufgebaut,<br />
das vor allem eines auszeichnet: Vielseitigkeit.<br />
„Meine Partner vor Ort<br />
sind das Wichtigste überhaupt, ohne<br />
ihre Unterstützung, ihr Know-how<br />
wäre es für mich unmöglich, so zu<br />
agieren, wie ich es heute kann.“<br />
Handwerkliche Freundschaft<br />
Es klingt wie abgesprochen –immer<br />
wieder fallen Worte wie Vertrauen,<br />
Flexibilität, handwerkliches Können<br />
und Freundschaft. VonPravida selbst<br />
So ein Bündnis kann<br />
man nicht vertraglich<br />
oder technisch schaffen,<br />
sondern ist größtenteils<br />
personenbezogen.<br />
Otto Pravida<br />
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über eine solarunterstützte Fußbodenheizung mit Pelletofen.<br />
und seinen Partnern gleichermaßen.<br />
Ein gegenseitiges Schulterklopfen?<br />
Ja. Allerdings zurecht, denn dem<br />
Schulterklopfen gehen seit vielen<br />
Jahren erfolgreiche Aufträge und Auftragsabwicklungen<br />
voraus. Keine<br />
Selbstverständlichkeit. Immerhin ist<br />
Krise, und der Markt und die Kunden<br />
sind anspruchsvoll.<br />
Diesen Herausforderungen gegenüber<br />
steht Otto Pravidas Netzwerk,<br />
geflochten aus Gewusst-wie und unkonventioneller<br />
Herangehensweise.<br />
„Oft ist noch gar kein schriftlicher<br />
Auftrag da, die Arbeiten haben aber<br />
trotzdem schon begonnen. Wir vertrauen<br />
uns gegenseitig“, sagt Marcus<br />
Dobmann, Chef der IKUBA Dobmann<br />
Fensterbau GmbH in Grafenwöhr.<br />
Seit über 15 Jahren arbeitet<br />
Dobmann mit Otto Pravida zusammen,<br />
liefert Haustüren, Rollläden<br />
und Vordächer für die zahlreichen<br />
Privatbauten, die der Pressather Bauunternehmer<br />
abwickelt.<br />
Die jahrelange Zusammenarbeit ist<br />
ein oft genanntes Merkmal, das sich<br />
wie ein roter Faden durch das Netzwerk<br />
von Pravida und seinen rund 20<br />
Fenster<br />
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Wintergärten<br />
Terrassen-<br />
überdachungen<br />
Partnern spinnt. „Diese Kooperationen<br />
sind das Ergebnis von 15Jahren<br />
Aufbauarbeit“, sagt Pravida und fügt<br />
hinzu: „So ein Bündnis kann man<br />
nicht vertraglich oder technisch<br />
schaffen, sondern ist größtenteils<br />
personenbezogen.“ Es komme vor,<br />
dass eine Verknüpfung sich löse, weil<br />
bei einer Partnerfirma eine Personalveränderung<br />
vonstatten ging.<br />
Rolläden<br />
Spannrahmen<br />
Drehtüren &Schiebetüren<br />
Kellerschacht-Abdeckungen<br />
Das Leistungsspektrum Pravidas<br />
reicht vom Bau eines Einfamilienhauses<br />
und dem Gewerbebau bis zur<br />
Errichtung von Strahlenschutzbunkern<br />
immedizintechnischen Bereich.<br />
Entsprechend vielschichtig ist das<br />
Netzwerk aufgebaut –imGrunde genommen<br />
zweigeteilt: Neben den<br />
klassisch am Bau beteiligten Firmen<br />
gibt es Zusammenarbeit auch und<br />
gerade mit gewerksfremden Unternehmen<br />
–wie etwa ROS in Kemnath,<br />
das sich auf Rollen- und Schneidetechnik<br />
spezialisiert hat. „Dadurch<br />
sind wir in der Lage, auch Speziallösungen<br />
im industriellen Bereich anzubieten“,<br />
erzählt Otto Pravida.<br />
Nicht viel Drumherumgerede<br />
„Kurze Wege, nicht viel Drumherumgerede,<br />
sondern gleich anpacken und<br />
in die Tatumsetzen –das ist unsere<br />
gemeinsame Philosophie“, erklärt<br />
ROS-Geschäftsführer Axel Schneider.<br />
Eine Praxis, die für viele erfolgreiche<br />
Projekte Pate stand –wie das Schwellenwerk<br />
der Bundesbahn in Schwandorf,<br />
das beim ROS-Chef bleibenden<br />
Eindruck hinterlassen hat. „Mein<br />
Bauleiter und ich sind nachhaltig beeindruckt<br />
von der Professionalität,<br />
wie Pravidas Leute hier mit uns zusammengearbeitet<br />
haben. Gerade im<br />
Maschinenbau, wo es ja um millimetergenaues<br />
Arbeiten geht.“<br />
Otto Pravidas erstes<br />
Passivhaus: Das<br />
moderne Wohngebäude<br />
in Erlangen<br />
verfügt über eine<br />
rund 30 Zentimeter<br />
dickeWärmedämmung,die<br />
Heizkosten<br />
liegen bei 180 Euro<br />
im Jahr.<br />
Gewerbegebiet : AmFischweg 14
„Wir sind wahrlichdie Mitte Europas“<br />
Pravida-Connection II: Hand in Hand mit Montagebauern, Fliesenlegern, Transportunternehmern<br />
onNorbert Eimer<br />
ressath. Flexibel sein, schnelle<br />
bstimmung in der Planungsphase<br />
– wichtige Grundvoraussetzungen<br />
für Otto Pravida. „Es<br />
ist ein sehr großer Vorteil, hier in<br />
der Region verwurzelt zu sein,<br />
denn wir haben ja alles da. Von<br />
andwerksbetrieben bis hin zu<br />
pezialfirmen. Wir sind wahrlich<br />
die Mitte Europas“, schwärmt<br />
der Unternehmer.<br />
n dieser Mitte befindet sich auch<br />
elmut Palm, der die Erbendorfer<br />
irma EBM gegründet hat. Die Bauelemente<br />
und Montagebau GmbH<br />
mit rund 25 Mitarbeitern setzt seit 15<br />
ahren auf Pravida.<br />
Für das Opta-Haus werden Tore<br />
nd Garagentore mit Antrieben geiefert,<br />
und auch im Objektbau<br />
lappt die Zusammenarbeit. Gechätzt<br />
wird nicht zuletzt das Krisenanagement.<br />
„Wenn es Probleme<br />
ibt, wird ausschließlich lösungsorintiert<br />
gearbeitet“, so Palm. Und dies<br />
ei keine Selbstverständlichkeit. „Verntwortung<br />
und Qualität“ – Achim<br />
ie Siemensbaustelle in Kemnath:<br />
Paradebeispiel gelungener Koopeation<br />
zwischen Otto Pravida und<br />
einen vielen regionalen Partnern.<br />
11<br />
Lang vom Fliesenhaus und Fliesenhandwerk<br />
in Altenstadt muss nicht<br />
lange nachdenken, um zu erklären,<br />
worauf das Teamwork mit Pravida<br />
basiert. Wie wichtig diese Grundsätze<br />
seien, zeige sich an konkreten Aufträgen.<br />
„Wir stemmten gemeinsam ein<br />
Projekt in Erlangen, wo es bei Siemens<br />
viele Quadratmeter Fliesen zu<br />
verlegen galt –und das bei einem äußerst<br />
knappen Zeitfenster. Nur durch<br />
kurze Wege und schnelle Abstimmung<br />
gelang es uns, diese Herausforderung<br />
zu meistern“, sagt Lang.<br />
Umfangreiche Kunststeinarbeiten haben Fliesen Lang und Otto Pravida für<br />
die Regensburger Firma Scherrieble durchgeführt.<br />
Einweihungsfete bei Otto Pravida<br />
Otto Pravida und sein Team laden<br />
alle Neugierigen ein zu drei Tagen<br />
Genuss,Gespräch, Information und<br />
Kultur. Für Bewirtung sorgt das<br />
Gasthaus Weyh:<br />
■ Donnerstag, 23. Juli, 12.30 Uhr:<br />
Empfang der geladenen Gäste; Live-<br />
Musik vonMarkus Engelstädter.<br />
■ 18 Uhr: Spektakuläre Ausstellungseröffnung<br />
mit Überraschun-<br />
gen, Bewirtung und unterhaltsame<br />
Versteigerung der Kunstwerke (siehe<br />
Kasten rechts und links).<br />
■ Freitag, 24. Juli: „Tag der Mitarbeiter<br />
und Freunde“; ab 16 Uhr gemütliches<br />
Beisammensein mit Musik,<br />
Speis und Trunk.<br />
■ Samstag, 25. Juli:„Tag der offenen<br />
Tür“, von 10bis 17 Uhr; Besichtigung<br />
Innenausbau –Treppenbau<br />
Auf Rosen gebettet:<br />
Beeindruckender<br />
könnte das Netzwerk<br />
vertrauensvoller und<br />
kompetenter Zusammenarbeit<br />
nicht<br />
dokumentiert werden:<br />
das neue Firmengebäude<br />
von<br />
Otto Pravida in<br />
Pressath.<br />
Bilder: noe (2),mvs<br />
Otto Pravida: „Es braucht klare Aufgabenverteilungen,<br />
der Bauleiter<br />
trägt die Verantwortung und regelt<br />
die Dinge vor Ort –wichtig ist neben<br />
dem fachlichen Know-how aber wiederum<br />
die menschliche Komponente,<br />
esmuss die Chemie stimmen, alles<br />
greift ineinander.“ Für den Bauunternehmer<br />
gilt: Seine Arbeit ist so<br />
gut, wie die Arbeit seiner regionalen<br />
Partner.<br />
Das Otto-Pravida-Zentrum<br />
Wer mit Otto Pravida zusammenarbeitet,<br />
weiß sich integriert ineinem<br />
starken Team. Dazu gehören auch<br />
der Pressather Transportunternehmer<br />
Richard Suttner, die Schleicher<br />
GmbH mit ihrer Verfahrenstechnik<br />
sowie Telekommunikationsexperte<br />
Georg Winhöfer und die Bauschlosserei<br />
Karl-Heinz Eismann aus Grafenwöhr.Nicht<br />
zu vergessen: Der Malermeisterbetrieb<br />
Frohnhöfer aus<br />
Eschenbach, der zahlreichen Häusern<br />
inder Region, aber auch im weiteren<br />
Umkreis wie Nürnberg und<br />
Forchheim den richtigen Farbanstrich<br />
verpasst hat.<br />
„Wir sind vor allem stolz auf das<br />
neue Bürogebäude von Otto Pravida,<br />
das wir streichen durften“, sagt Chefin<br />
Viola Busch. Überhaupt das neue<br />
Bürogebäude von Otto Pravida: Viele<br />
seiner Partner haben daran mitgewirkt.<br />
Ein beeindruckendes Beispiel,<br />
das nicht besser und schöner vom<br />
kompetenten und vertrauensvollen<br />
NetzwerkPravidas zeugen könnte.<br />
Einweihung Zentrale<br />
Freiheit für die<br />
Mitarbeiter<br />
Pressath. (mvs) Es ist wie ein Geschenk,<br />
auch wenn ihm noch niemand<br />
eine Schleife umgebunden<br />
hat: Das neue Bürogebäude der<br />
Firma Pravida in der Bahnhofstraße<br />
76a ist pünktlich zum Firmenjubiläum<br />
fertig geworden. Daserste<br />
gute Omen ließ nicht lang auf<br />
sich warten. „Wir sind noch nicht<br />
richtig eingezogen, und schon<br />
sind Schwalben da“, freut sich<br />
Chef Otto Pravida über tschilpende<br />
Untermieter.<br />
Seit zirka vier Wochen ist die<br />
Zentrale des 40-Mann- Betriebs in<br />
dem Neubau untergebracht –direkt<br />
neben dem Elternhaus: „Ich<br />
musste hoch und heilig versprechen,<br />
dass dem angrenzenden Gemüsegarten<br />
nichts passiert“,<br />
schmunzelt der Sohn. Im Inneren<br />
des Gebäudes ist alles hell, einladend:<br />
Espressomaschinen brodeln<br />
für den Genuss, viel Glas<br />
sorgt für Licht. Zwölf Arbeitsplätze<br />
und ein großer Besprechungsraum<br />
auf 260 Quadratmetern.<br />
Otto, wie ihn die Künstlerin sieht,<br />
auch in der zweiten Firmenfarbe<br />
verewigt. Collage:Koryak<br />
Für die Einrichtung zeichnet<br />
Pravidas Schwester Anna-Maria<br />
mitverantwortlich: Schiebe- statt<br />
Schwingtüren, das Treppengeländer<br />
und die Jalousien sind mal rot,<br />
mal blau. Die Firmenfarben hat<br />
ein Malerlehrling auch an den<br />
Wänden angebracht – spontan.<br />
„Find’ ich klasse, wenn jemand<br />
was selbstständig macht“, lobt<br />
Pravida den flotten Pinselstrich.<br />
„Der Betrieb läuft dann am besten,<br />
wenn ich in der Abwicklung überflüssig<br />
bin und Zeit für neue Ziele<br />
habe.“ Und wenn was schief geht?<br />
„Irren gehört dazu“, erklärt Pravida<br />
gelassen und will mit der längst<br />
gedrehten Zigarette hinaus. Denn<br />
eine Einschränkung gibt’s dann<br />
doch: Rauchverbot.
Meisterstücke<br />
VomSchloss<br />
bis zur Raffinerie<br />
Da ist Fingerspitzengefühl gefragt:<br />
Christian Hartinger, Mitarbeiter<br />
bei galileo-ip, richtet das<br />
Laser-Tachymeter ein.<br />
Altenstadt/WN. (lst) Die gebündelte<br />
Erfahrung von galileo-ip war<br />
ausschlaggebend dafür, dass das<br />
Unternehmen Anfang 2005 den<br />
Auftrag bekam, das fürstliche<br />
Schloss St. Emmeram in Regensburg<br />
mittels Laser-Scanning zu<br />
vermessen.<br />
DerAuftakt für eine Reihe weiterer<br />
großer Aufträge: die Raffinerie<br />
BayernOil inNeustadt an der Donau,<br />
die Wallfahrtskirche St. Quirin<br />
inIlsenbach, das Gewerbeaufsichtsamt<br />
in Regensburg, die<br />
Stadtkirche in Straubing und das<br />
Staatstheater in Nürnberg. Und<br />
ein Ende ist nicht in Sicht: Mittlerweile<br />
bestehen Kontakte nach<br />
Budapest, Moskau und Istanbul.<br />
Auftraggeber sind dabei unter anderem<br />
Architekturbüros und<br />
Staatliche Bauämter bis hin zu<br />
Großkonzernen wie Audi und Siemens.<br />
„Der Laser-Scanning-Bereich<br />
hat sich ungemein intensiviert“,<br />
sagt Geschäftsführer Claus<br />
Krapf.<br />
So sehr,dass sich„galileo-ip“ ein<br />
eigenes Laser-Scanning-Gerät angeschafft<br />
hat. „Wir hatten zuvor<br />
mit Leica kooperiert und uns den<br />
Laser dort immer gemietet. Mit<br />
dem Kauf eines eigenen Gerätes<br />
sind wir jetzt noch flexibler.“<br />
Mit Laserstrahl bis in die letzte Ecke<br />
Ingenieurbüro galileo-ip vermisst Staatstheater in Nürnberg –Scanning als neuer Geschäftszweig<br />
VonStephan Landgraf<br />
Altenstadt/WN. Der italienische<br />
Mathematiker, Physiker und Astronom<br />
Galileo Galilei machte<br />
im 15. Jahrhundert bahnbrechende<br />
Entdeckungen in den<br />
Naturwissenschaften. Bahnbrechend<br />
ist auch die Laser-Scanning-Technik,<br />
die das Altenstädter<br />
Ingenieurbürogalileo-ipzum<br />
Vermessen von historischen Gebäuden<br />
verwendet.<br />
„Das Vermessungs-Handwerk hat<br />
sich in den letzten Jahren grundlegend<br />
verändert“, weiß Geschäftsführer<br />
Claus Krapf. „Wie in anderen Lebensbereichen<br />
geht ohne moderne<br />
Technik nichts mehr.“ Früher wurden<br />
Häuser, Denkmäler oder Fassaden<br />
per Hand mittels Tachymeter und<br />
terrestrischer Vermessung erfasst.<br />
Mit dem Laser-Scanning setzt galileo-ip<br />
auf einen schnelleren und<br />
hochgenauen Weg. Ein Weg, der sich<br />
in den vergangenen Monaten zu einem<br />
stetig wachsenden Geschäftszweig<br />
gemausert hat –und auf dem<br />
die Altenstädter Firma bayernweit<br />
führend ist.<br />
Langjährige Erfahrung<br />
„Unser Ziel ist es, für jede Aufgabe<br />
die optimale Lösung zu finden, diese<br />
bestmöglich umzusetzen und die Zu-<br />
Geld vonder Sonne<br />
Photovoltaik-Anlagen–so rentabelwie nie<br />
Die Firma EDV- und Elektrotechnik<br />
Hardy Barth bietet Eigenheimbesitzern<br />
die Möglichkeit, ihre Dächer<br />
kostenfrei auf ihre Eignung für eine<br />
Photovoltaik-Anlage überprüfen zu<br />
lassen. Hierfür untersuchen die Spezialisten<br />
nicht nur die Tragfähigkeit<br />
des jeweiligen Dachstuhls, sondern<br />
berechnenauchdie möglichen Erträge,<br />
die eine Photovoltaik-Anlage erwirtschaften<br />
könnte.<br />
Der Staat garantiert privaten Sonnenstromproduzenten<br />
eine auf 20<br />
Jahre festgeschriebene Vergütung.<br />
12<br />
friedenheit der Auftraggeber in allen<br />
Bereichen zu gewährleisten“, erklärt<br />
Claus Krapf die Firmenphilosophie.<br />
„Dabei haben die Qualität unserer<br />
Leistungen und die Wünsche unserer<br />
Kunden die oberste Priorität. Dies erreichen<br />
wir mit der langjährigen Er-<br />
Mittels der dreidimensionalen Punkt-Wolke lassen sich millimetergenaue<br />
und detailgetreue Pläne vom Innenraum der Nürnberger Oper erstellen.<br />
Bild:galileo-ip<br />
FürAnlagen,die 2009 in Betriebgenommen<br />
werden, erhalten Hausbesitzer<br />
43,01 Cent pro eingespeister<br />
Kilowattstunde Solarstrom. Das ist<br />
beinahedoppelt so viel,wie eine herkömmlich<br />
produzierte Kilowattstunde<br />
derzeitkostet. Doch Eigenheimbesitzer<br />
können den produzierten Solarstrom<br />
auch selbst nutzen. Derwird<br />
seit Januar 2009mit 25,01 Cent vergütet.Zusammen<br />
mit denKosten, die<br />
sich der Haushalt an zugekauftem<br />
Stromspart, erwirtschaftenSelbstverbraucher<br />
unter dem Strich pro Kilowattstunderund<br />
45 Cent.<br />
Sanitär –Bad –Heizung –Solar<br />
@<br />
fahrung unserer hochmotivierten<br />
Mitarbeiter, die das Rückgrat unserer<br />
Ingenieurgesellschaft bilden.“ Viele<br />
neue Kunden beschert der galileo-ip<br />
die Laser-Scanning-Technik.<br />
Auf dem Millimeter genau<br />
Doch was ist der Grund für den gewachsenen<br />
Bedarf? „Ganz einfach:<br />
Bei vielen Gebäuden gibt es zum Teil<br />
überhaupt keine Pläne. Und sind<br />
welche vorhanden, dann sind sie zu<br />
ungenau“, erklärt Krapf. Gerade<br />
wenn es beim Landesamt für Denkmalschutz<br />
um Zuschüsse für Renovierungs-<br />
oder Umbaumaßnahmen<br />
geht, sind ganz genaue Pläne ein unbedingtes<br />
Muss.<br />
Mit dem Laser-Scanning können<br />
die Räume und Fassaden auf den<br />
Millimeter exakt erfasst werden. So<br />
zum Beispiel der Innenraum der<br />
Nürnberger Oper: Erwurde von den<br />
galileo-ip-Mitarbeitern ausgemessen<br />
und dann mit über 17 Millionen dreidimensionalen<br />
Pünktchen als Punkt-<br />
Wolke dargestellt. Mit speziellen<br />
Computersoftware-Programmen<br />
werden aus diesen Punkt-Wolken<br />
dann die Pläne generiert. Pläne, die<br />
wie ein dreidimensionales Videospiel<br />
anmuten. So kann man die Innenräume<br />
oder die Kuppel des Nürnberger<br />
Theaters am PC detailgetreu<br />
durchschreiten und damit auch<br />
Brunnenstraße 18 ∙ 92699 TREBSAU<br />
Vier Augen fürs<br />
Detail: Claus Krapf<br />
(rechts),Geschäftsführer<br />
von galileo-ip,<br />
und Mitarbeiter<br />
Harald Hart überprüfen<br />
die vorliegenden<br />
Daten.<br />
Bilder: Landgraf (2)<br />
exakte Maßangaben erstellen. Alles<br />
ganz gemäß dem Motto Galileis: „Das<br />
Messbare messen …und alles Unmessbaremessbar<br />
machen.“<br />
Entwicklung<br />
Verfolgt man die Entwicklung von<br />
galileo-ip, zeigt sich: Es ging stetig<br />
bergauf. Seit 1997 ist Claus Krapf<br />
selbstständig, 2005 zog ermit seiner<br />
galileo-ip Ingenieure GmbH<br />
nach Altenstadt/WN. Damit entstand<br />
im Kompetenzzentrum<br />
„Ökologia“ eine Ingenieurgesellschaft,<br />
die alle Leistungen in den<br />
Bereichen Photogrammetrie,Geoinformationssysteme<br />
(GIS), Ingenieurvermessung,Bauvermessung,<br />
Bauabrechnung sowie sonstige<br />
Vermessungs- und Abrechnungsaufgaben<br />
abdeckt.<br />
Laufend wird das Leistungsspektrum<br />
der galileo-ip erweitert:<br />
wie durch hydraulische 2D-Berechnung<br />
zur Festsetzung von<br />
Überschwemmungsgebieten oder<br />
die projektspezifische Software-<br />
Entwicklung im Bereich Vermessung<br />
und GIS. Derzeit beschäftigt<br />
galileo-ip 15 Mitarbeiter,die durch<br />
ständige Aus- und Weiterbildung<br />
mit den neuesten Technologien<br />
effizient umzugehen wissen. (lst)<br />
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NewYorks Häuser locken ihn nicht<br />
Raumausstatter Hubert Hausner setzt in Kohlberg Trends –Angebot aus Amerika ausgeschlagen<br />
onHanna Duft<br />
ohlberg. Als Raumausstatter<br />
kennt sich Hubert Hausner mit<br />
arbentrends aus. So war sein<br />
blaues Haus das erste farbige in<br />
ganz Kohlberg. „Die Leute sind<br />
in Scharen hier her gepilgert“,<br />
erinnert sich Hausner lachend.<br />
nd auch jetzt sind intensive Töne<br />
wie Rot und Braun wieder „in“. „Mildere<br />
Terracotta-Farben laufen langsam<br />
aus“, erklärt Hausner. „Gefragt<br />
sind jetzt die Retro-Muster der Siebziger-Jahre.“<br />
Der Raumausstatter hat<br />
schon einige Trends kommen und<br />
gehen sehen. Vor14Jahren machte er<br />
sich selbstständig, vor 20Jahren bestand<br />
er seine Meisterprüfung. Ein<br />
rund zum Feiern ist das für Hausner<br />
aber nicht. „Ich muss mir selbst<br />
keine Lorbeerkränze aufsetzen. Für<br />
mich wär’ das ein Zeichen, dass man<br />
urzvormAus steht.“<br />
Raumausstatter, das sind eigentich<br />
vier Berufe in einem: Tapezierer,<br />
odenleger, Dekorateur und Polsteer.<br />
Selten richtet Hausner allerdings<br />
einen Raum komplett ein. „Die meis-<br />
Haustechnik–Heizung<br />
Sanitär –Lüftung<br />
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92548 Schwarzach<br />
13<br />
ten Kunden verteilen die Aufgaben<br />
auf mehrere Handwerker.“ Doch es<br />
kommt vor, dass Hausner den Boden<br />
verlegt, dann die Möbel mit einem<br />
passenden Stoff überzieht und gleich<br />
noch die Gardinen dazu liefert. Spannend<br />
wird esfür Hausner, wenn Anti-<br />
Schulweg10·Telefon 09675/378 ·Telefax 09675/364<br />
Mit viel Routine verpasst<br />
Hubert Hausner<br />
Stühlen der GrafenwöhrerVolksschule<br />
neue Überzüge.„Es<br />
gibt einen<br />
Trend zurück zu langlebigen<br />
Möbeln“, sagt<br />
Hausner.<br />
quitätenhändler ihm historische Möbelstücke<br />
zum Herrichten bringen.<br />
„Ich hatte schon einen Sessel im Geschäft,<br />
der 18 000 Euro wert war“, erzählt<br />
er. Bei Antiquitätenhändlern ist<br />
er ein gefragter Mann, denn das<br />
Fachwissen um die Polsterung mit<br />
Rosshaar oder Federn haben nicht<br />
mehr viele. „Heute ist Schaumstoff<br />
das ultimativeMaterial.“<br />
Gerade arbeitet Hausner an Stühlen<br />
der Volksschule Grafenwöhr.<br />
Routiniert verpasst er jedem Stuhl einen<br />
neuen Überzug. Wäre esfür die<br />
Schule da nicht billiger, gleich neue<br />
Stühle zu kaufen? „Gerade öffentlichen<br />
Einrichtungen ist die Langlebigkeit<br />
ihrer Möbel wichtig“, erklärt<br />
Hausner. Die Stühle seien aus den<br />
Siebziger-Jahren, als noch viel mit<br />
Massivholz gearbeitet wurde. Dalohne<br />
sich der neue Überzug auf jeden<br />
Fall. Aber auch bei Privatleuten er-<br />
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Die blauen Häuser<br />
vonAnnette und<br />
Hubert Hausner –<br />
links das Wohnhaus,<br />
hinter ihnen das Geschäft<br />
–waren die<br />
erste Farbkleckse in<br />
Kohlberg. Auch jetzt<br />
sind kräftige Farben<br />
wieder im Trend,<br />
weiß der Raumausstatter.<br />
Bilder:Duft (3)<br />
kennt Hausner ein Umdenken. „Einige<br />
Kunden geben wieder mehr Geld<br />
für Handarbeit aus, denn die Qualität,<br />
die sie dafür bekommen, zahlt<br />
sich auf die Zeit aus.“ Hausners Arbeitstag<br />
beginnt um 7.30 Uhr, ein festes<br />
Ende gibt es nicht. „Unsere Arbeitszeit<br />
beträgt nicht acht Stunden,<br />
sondern ein Tagwerk, also bis unser<br />
Pensum abgeschlossen ist.“ Uns, das<br />
ist Hausner selbst und seine Frau Annette,die<br />
bei der Organisation hilft.<br />
Fast hätte es Hausner übrigens<br />
nach NewYork verschlagen. Ein amerikanischer<br />
Kunden wollte ihn in die<br />
USA lotsen. „Dort gibt es nur wenige<br />
Polsterer und die sind sehr teuer.<br />
Mein Kunde dachte, das wäre doch<br />
eine Marktlücke.“ Hausner lehnte ab.<br />
Die Großstadt und das Geld lockten<br />
ihn nicht. In seinem blauen Haus in<br />
Kohlberg hat er den perfekten Arbeitsplatz<br />
bereits gefunden.<br />
Meisterstücke<br />
Handgemachte Tipis<br />
vom „Indianer“<br />
Kohlberg. (duf) Hubert Hausner<br />
ist von Beruf Raumausstatter, im<br />
Herzen aber ist er Indianer. Da<br />
wundert esnicht, dass er in seinem<br />
Geschäft in Kohlberg neben<br />
Gardinen und Markisen auch Tipis<br />
im Angebot hat. VonHand gearbeitet.<br />
Wie kam’s? Bei Treffen mit anderen<br />
Fans der Indianer-Kultur<br />
hat Hubert Hausner immer wieder<br />
in historischen Zelten gewohnt.<br />
Irgendwann wusste er,<br />
was ihm bei einem Zelt wichtig<br />
ist, und baute sich sein eigenes.<br />
Mittlerweile verkauft er die Tipis<br />
bis in die Schweiz. Das Besondere:<br />
„Im Tipi kann man ein Feuer<br />
entzünden. Es gibt nichts Schöneres,<br />
als im Zelt zu liegen und<br />
das Feuer knistern zu hören.“<br />
Hausner stellt Tipis in verschiedenen<br />
Stilen her. „Insider erkennen<br />
am Zelt sofort, welche Indianer-Richtung<br />
der im Zelt verfolgt.“<br />
Ein kleines Big-Foot-Tipi steht in<br />
Hubert Hausners Werkstatt.Der<br />
Raumausstatter stellt aber auch<br />
große Tipis her.<br />
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Firmen-Geschichte<br />
30 Jahre Hör<br />
Präzision auf ein Tausendstel<br />
Millimeter genau.<br />
Weiden. (noe) In diesem Jahr kann<br />
man bei Hör auf das 30-jährige Bestehen<br />
anstoßen. 1979 hatte der<br />
gelernte Kfz-Mechaniker und Maschinenbaumeister<br />
in Erbendorf<br />
seinen Ein-Mann-Betrieb aus der<br />
Taufe gehoben. Getüftelt hat Albrecht<br />
Hör immer schon leidenschaftlich.<br />
Als ihm bei einem Tourenwagenrennen<br />
auf dem Hockenheim<br />
im Jahr 1979 der dritte<br />
Gang seines Fiat 128 Coupes die<br />
Gefolgschaft verweigerte, baute er<br />
eigene Zahnradsätze –die gängigen<br />
Markenprodukten waren für<br />
den immer schon auf Qualität bedachten<br />
Oberpfälzer einfach nicht<br />
gut genug.<br />
Er „bastelte“ in seiner Werkstatt<br />
auch an höhenverstellbaren Fahrwerken<br />
und entwickelte damals<br />
als Erster neue Tieferlegungsfedernfür<br />
den VW-Golf. 1986 war Albrecht<br />
Hör mit seinem Betrieb<br />
nach Weiden umgezogen und<br />
konzentrierte sich von daanauf<br />
die Fertigung vonPräzisionsteilen.<br />
Seit 2002 besteht das zweite Werk<br />
am StandortMitterteich.<br />
Feuerwehr für Berliner S-Bahn<br />
220 Mitarbeiter von Hör Technologie tüfteln und entwickeln für die ganz Großen dieser Welt<br />
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Weiden. Das Unternehmen zählt<br />
ein bisschen mehr als 220 kluge<br />
Köpfe. Aber ohne diese kleine,<br />
aber feine oberpfälzische Ideenschmiede<br />
müssten Rennwägen<br />
in den Boxen und Flugzeuge in<br />
den Hangars bleiben. Hör Technologie<br />
bedient als Systempartner<br />
und Zulieferer in den Kernkompetenzen<br />
Motoren- und Getriebetechnik<br />
seine Kunden seit<br />
nahezu drei Jahrzehnten.<br />
Heute gehört das „Who is Who“ der<br />
deutschen Automobilindustrie wie<br />
Porsche oder BMW, und zählen<br />
Rennmaschinen-Hersteller wie KTM<br />
oder Flugzeug-Produzenten wie Diamond<br />
Aircraft zu den Auftragebern<br />
des Weidener Unternehmens. Eine<br />
Vielzahl an Auszeichnungen konnte<br />
Albrecht Hör und seine Crew schon<br />
in Empfang nehmen. Die Firma rangierte<br />
in den Jahren 2003 und 2005<br />
unter Bayerns Best 50. Ab 2004 wurden<br />
die Oberpfälzer drei Mal inFolge<br />
in den erlauchten Kreis der 500 besten<br />
Unternehmen Europas aufgenommen.<br />
„Wir sind ziemlich gut“<br />
Wie kommt es, dass Global Player<br />
immer wieder an die Türen von Hör<br />
klopfen? „Ich denke, wir sind ziemlich<br />
gut“, gibt sich der Firmenchef,<br />
der den Betrieb 1979 aus der Taufe<br />
gehoben hat, bescheiden. Der technische<br />
Leiter Klaus Betten wird „ein<br />
bisserl“ konkreter: „Unsere Leistungsstärke<br />
ist die hohe Innovations-<br />
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Ein starkes Team: Eleonore und Albrecht Hör. Bilder:Eimer (2)<br />
kraft und die Entwicklung eigener<br />
Fertigungsverfahren, die uns eine<br />
große Flexibilität erlauben.“<br />
Bei Hör Technologie stehen die<br />
besten Maschinen, die man kaufen<br />
kann. Und falls es die nicht gibt, erfindet<br />
man sie einfach selbst, wie im<br />
Fall des Nockenwellenmessgeräts.<br />
„Beim Blick auf unseren Maschinenpark<br />
würden die Fachleute aus anderen,<br />
deutlich größeren Betrieben<br />
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richtig neidisch werden“, ist man bei<br />
Hör überzeugt.<br />
Die Oberpfälzer erreichen Fertigungstiefen<br />
von bis zu 85 Prozent. Alle<br />
Schritte, die über die Qualität der<br />
Produkte entscheiden, werden hausintern<br />
vollzogen. Das reicht vom Engineering<br />
bis hin zur Erprobung der<br />
Baugruppen an selbst entwickelten<br />
Prüfständen. Das hat auch seinen guten<br />
Grund. Projekte auf höchstem<br />
technologischen Niveau sind wie<br />
Fruchtbonbons: Auch anderen würden<br />
sie sicherlich gut schmecken.<br />
Doch das beste High-Tech-Gerät<br />
nützt nichts, wenn es niemand bedienen<br />
kann. Und darum ist die „Mitarbeiterentwicklung“<br />
eines der zentralen<br />
Bestandteile der Unternehmensstrategie.<br />
Albrecht Hör setzt auf<br />
die ständige Weiterqualifizierung der<br />
Fachkräfte und eine fundierte Ausbildung.<br />
„So sind wir in der Lage technologische<br />
Spitzenleistungen abzuliefern“,<br />
betont der Firmenchef.<br />
Wenn es sein muss, können die<br />
Oberpfälzer nicht nur auf eine Genauigkeit<br />
von einem Tausendstel<br />
Millimeter fertigen, sie bringen es<br />
auch fertig, in kürzester Zeit Entwicklungen<br />
durchzuführen sowie Prototypen,<br />
Vor- und Kleinserien herzustellen.<br />
Atemberaubend schnell<br />
Ihnen ist es gelungen, einzelne Arbeitsprozesse<br />
zeitlich regelrecht einzudampfen.<br />
Das Schleifen einer Exzenterwelle<br />
dauert auf einer modernen<br />
CNC-Schleifmaschine in der Regel<br />
zwölf Minuten. Die Hör-Mannschaft<br />
schafft das mit ihrem Knowhow<br />
inatemberaubenden 55 Sekunden,<br />
bei gleichzeitiger Verbesserung<br />
der Oberflächengüte. Wenn es pressiert,<br />
muss die Hör-Mannschaft eben<br />
auch Feuerwehr spielen können. Als<br />
vor ein paar Jahren kältebedingt bei<br />
der Berliner S-Bahn reihenweise die<br />
Zahnräder brachen, reguläre Ersatzteile<br />
aber nicht zu bekommen waren,<br />
rief man die Oberpfälzer zu Hilfe: Die<br />
hatten anhand von Fertigungsplänen<br />
die Teile nachgebaut und innerhalb<br />
vonfünf Tagen geliefert.<br />
ALTgegen NEU<br />
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Kachelöfen<br />
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„Bei uns daheim ist alles durchsichtig“<br />
Glaserdynastie Bernd und Michael Schnappauf hat eine besondere Beziehung zum Transparenten<br />
onJürgen Herda<br />
loß. „Natürlich habe ich eine<br />
besondere Beziehung zum<br />
las“, antwortet der Junioreister.<br />
Schließlich ist nicht nur<br />
sein Vater Bernd Schnappauf<br />
laser. Seit 1905 ist die Glaserei<br />
an der Hauptstraße in Familienbesitz.<br />
„Wenn ich so nachdenke,<br />
ist bei uns daheim fast alles<br />
durchsichtig“, lacht Michael<br />
Schnappauf, „die Türen sowieso,<br />
die Duschen, der Küchenarbeitsplatz,<br />
Trennwände –die Decken<br />
und Wändesind verspiegelt“.<br />
er Blick aus der Werkstatt ergänzt<br />
die Aufzählung. Ins Auge sticht ein<br />
intergarten mit raffinierter Jalouien-Führung<br />
zwischen zwei Glascheiben.<br />
„Alles selbstreinigend“, erlärt<br />
Michael, „wenn es regnet und<br />
danach die Sonne drauf scheint, sind<br />
die Scheiben blitzblank“.<br />
Sicherer als Holztüre<br />
iele Gründe fallen den Glasexperten<br />
icht ein, auch mal Holz oder Stein<br />
elten zu lassen: „Mit einer Glastür<br />
haben’S einen besseren Lichteinfall<br />
im dunklen Gang“, nennt der Seniorchef<br />
als Beispiel den aktuellen Auftrag<br />
einer älteren Frau, „und sie ist sicherer<br />
als eine Holztür –dawenn’S<br />
dagegen treten, tuat Eahrna bloß da<br />
uaß weh und es macht an Riesenlärm.“<br />
Auch bei Großprojekten prophezeit<br />
der Meister seinem Handerk<br />
gute Zukunftsperspektiven:<br />
Für die vorgehängte Glasfassade der<br />
15<br />
Technischen Universität Prag haben<br />
wir in Kooperation mit der Wunsiedeler<br />
Glasfabrik Lampertz eine spezielle<br />
Lochbohrung entwickelt –eine<br />
echte Herausforderung bei einer 250<br />
Meter langen und 28 Meter hohen<br />
Fassade aus gehärtetem Profilglas .“<br />
Das Atelier der Schappaufs ist eine<br />
begehbare Galerie, deren Kunstwerke<br />
Teil der Werkstattverglasung, gefärbte<br />
Glasleuchten oder achtlos an der<br />
Wand lehnende Unikate mit sandge-<br />
Zwei Generationen<br />
einer Glaserdynastie:<br />
Vater Bernd<br />
Schnappauf (64), seit<br />
seinem 15. Lebensjahr<br />
in der Werkstatt,<br />
und Sohn Michael<br />
(32),auch Meister<br />
seines Faches.Schon<br />
Urgroßvater Karl und<br />
dessen Sohn Willi<br />
waren inFloß als<br />
Glaser und Zinngießer<br />
bekannt und<br />
geschätzt.<br />
Bilder:Herda (6)<br />
strahlten Motiven sind. Kaum zu<br />
glauben, dass diese gläserne Vielfalt<br />
mit nur zwei Mitarbeitern entstanden<br />
sein soll.<br />
Dabei ist das Hauptwerk der<br />
Schnappaufs nicht am 1995 neugebauten<br />
Firmensitz, wo Bernd<br />
Schnappauf auch ein Ladengeschäft<br />
mit Haushaltswaren und Wohndekoration<br />
führt, sondern inder ganzen<br />
Oberpfalz und darüberhinaus zu besichtigen:<br />
„Wir sanieren Kirchenfens-<br />
ter“, erzählt der 64-Jährige, der sein<br />
Fachwissen in vielen Restaurierungsseminaren<br />
vertiefte. „Unser Radius<br />
reicht bis Regensburg, Hof und<br />
Nürnberg.“ Früher habe er noch öfter<br />
Neubauten mit bunten Glasfenstern<br />
ausgestattet: „Die Künstler hatten<br />
uns die Vorlagen gebracht, wir haben<br />
sie aufs Glas übertragen.“ Aber der<br />
Rückgang bei den Kirchensteuereinnahmen<br />
hat den Bau-Enthusiasmus<br />
des Bistums spürbar gebremst.<br />
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Die Zeiten seien härter geworden,<br />
bedauert Altmeister Schnappauf den<br />
Trend zur Standardisierung: „Noch in<br />
den 70er Jahren wurde im Wohnungsbau<br />
alles von uns eingeglast,<br />
heute nimmt man fast nur noch Fertigfenster.“<br />
Um am Markt bestehen<br />
zu können, versuchen die findigen<br />
Handwerker ihren Umsatz auf möglichst<br />
viele Standbeine zu verteilen:<br />
„Wir machen spezielle Fenster,Türen<br />
und Trennwände für Schreiner, andere<br />
Glaser und Großhändler, verglasen<br />
für Architekten Badewannen und<br />
bieten eine große Bandbreite an<br />
Sandstrahldekoren“, zählt der Flosser<br />
auf. „Oder liefern eben mal 500<br />
Duschabtrennungen für ein Hotel.“<br />
Andererseits sei das Auftragsvolumen<br />
bei einer Kirche natürlich viel<br />
höher: „Das ist ein Gesamtpaket mit<br />
Ausbau, Restaurierung, neuer Rahmung,<br />
da kommen schnell 50 000<br />
Euro zusammen.“ Wie etwa bei der<br />
St.-Josephs-Kirche in Amberg-Raigering,<br />
bei der die Schnappaufs kürzlich<br />
die Energiebilanz aufpolierten,<br />
indem sie Isolierglas einsetzten.<br />
Hintergrund<br />
Fragile Zunft<br />
Duschtür mit stilisiertem Fischornament.<br />
Floß. (jrh) „Das Glaserhandwerk<br />
ist eine fragile Zunft“, sagt Juniorchef<br />
Michael Schnappauf, „da<br />
muss man ständig neue Ideen entwickeln,<br />
um im Geschäft zu bleiben.“<br />
Neue Glasdekore etwa mit<br />
Klebearbeiten an sandgestrahlten<br />
Türen sind eine neue Errungenschaft<br />
aus dem Flosser Glashaus.<br />
Ohne Kooperationen käme man<br />
heutzutage nicht mehr weit, da<br />
der Kunde beste Qualität aus einer<br />
Hand suche. Die Schnappaufs arbeiten<br />
mit Architekten, einem<br />
Holzhausanbieter oder auch dem<br />
Luhe-Wildenauer Großhändler<br />
Glasprofi zusammen.<br />
Künftig möchten die Schnappaufs<br />
auch dem Nachwuchs eine Chance<br />
einräumen: „Wir stellen ab<br />
Herbst einen Lehrling ein“, sagt<br />
Senior Bernd. Kein leichtes Unterfangen,<br />
schließlich wollten die<br />
meisten jungen Leute lieber ins<br />
Bürooder hätten hochtrabende finanzielle<br />
Vorstellungen: „Wer sich<br />
im Handwerk bewirbt, hat oft<br />
schlechtere Qualifikationen, aber<br />
ich stelle auch nicht nach Noten<br />
ein.“ Den künftigen Lehrling<br />
möchte er auf Probe eine Woche<br />
mit auf die Baustellen nehmen,<br />
schließlich sei die Lehrstellenwahl<br />
eine Entscheidung fürs Leben: „Da<br />
sollen sich beide Seiten sicher<br />
sein, dass es das Richtige ist.“<br />
Beim Glaser gebe es nichts vonder<br />
Stange, damüsse man bereit sein,<br />
alle Stunde was anderes zu machen:<br />
„Jede Scheibe ist maßgefertigt,<br />
das ist ja auch das Schöne.“
Meisterstücke<br />
Bewegung<br />
ins Sitzen bringen<br />
In der Entwicklungsabteilung<br />
plant Ludwig Jakob mit seinem<br />
Team heute die Sitztrends von<br />
morgen.<br />
Ursensollen. (lst) Logisch, dass<br />
sich eine innovativeFirma wie Käfer<br />
und Hummel auch aktuellen<br />
Trends nicht verschließt. Einer<br />
dieser Trends heißt „Dynamisches<br />
Sitzen“, hier verliertdas Sitzen seine<br />
Statik und wirdzueinem dynamischen<br />
Prozess,bei dem der Körper<br />
in ständiger Bewegung ist.<br />
Stühle sind gefragt, die diese Dynamik<br />
initiieren und unterstützen.<br />
Zusammen mit namhaften Designern<br />
und Ingenieuren entwickelt<br />
Käfer und Hummel Komponenten,<br />
die genau das leisten.<br />
Auch für die VIP-Bestuhlung der<br />
Allianz-Arena in München wurde<br />
Käfer und Hummel beauftragt.<br />
Viele der Kunden des Ursensollener<br />
Unternehmens sind auf dem<br />
deutschen Markt zufinden. Doch<br />
nicht nur da: Partner in Österreich,<br />
der Schweiz und in Großbritannien<br />
schätzen die Qualität, die sie<br />
von Käfer und Hummel geliefert<br />
bekommen. Demnächst wohl<br />
auch in Belgien und Holland, wo<br />
erste Geschäftskontakte geknüpft<br />
worden sind.<br />
16<br />
Die Zukunft liegt im Sitzen<br />
Ursensollener Polstertechnik-Unternehmen Käfer und Hummel produziert Premium-Produkte<br />
VonStephan Landgraf<br />
Ursensollen. Die Philosophie ist<br />
einfach, aber sie bringt es auf<br />
den Punkt. „Wir entwickeln die<br />
Zukunft des Sitzens“, sagt Frank<br />
Käfer,Geschäftsführer der Firma<br />
Käfer und Hummel Polstertechnik.<br />
„Wir haben uns gezielt auf<br />
hochwertige Premium-Produkte<br />
spezialisiert. In unserer hauseigenen<br />
Entwicklungsabteilung<br />
begleitet ein erfahrenes Expertenteam<br />
denkompletten Prozess<br />
– vom ersten Design-Entwurf<br />
unserer Kunden bis zum perfekten<br />
Ergebnis.“<br />
Mit Erfolg: Mitte Juni erhielt das Ursensollener<br />
Unternehmen den 135.<br />
Jobstar der Metropolregion Nürnberg.<br />
Große Innovationsfreude<br />
Aus den Händen vom Amberg-Sulzbacher<br />
Landrat Richard Reisinger<br />
und Dr. Jörg Hahn, geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied des Marketingvereins<br />
Metropolregion Nürnberg,<br />
nahmen die Geschäftsführer<br />
Käfer (verantwortlich für Marketing<br />
und Vertrieb) und Markus Hummel<br />
(Produktion und Einkauf) die Trophäe<br />
entgegen. Damit wurde die Firma<br />
für ihr besonderes Engagement<br />
Betriebsamkeit beim Polstertechnik-Unternehmen Käfer und Hummel: Hier wird höchste Qualität produziert –ausgereifte<br />
Ergebnisse sind garantiert. Bilder:Käfer und Hummel (3)<br />
bei der Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
in der Region gewürdigt.<br />
Langjährige Erfahrung, unternehmerische<br />
Kreativität, Innovationsfreude<br />
und Know-how sind die Garanten<br />
für den Erfolg der Firma. Das<br />
Unternehmen übernimmt das übergreifende<br />
Management für die ganze<br />
Im Team zum Erfolg:<br />
Frank Käfer (links)<br />
und Markus Hummel<br />
gründeten 2002 das<br />
Unternehmen.<br />
Boden –Fliesen –Naturstein<br />
Wirberaten Siegerne<br />
in Sachen:<br />
➾ Fliesenverkauf<br />
➾ Fliesenverlegung<br />
➾ Wellnessbäder<br />
➾ Naturstein<br />
➾ Kachelöfen<br />
➾ Kachelherde<br />
➾ Heizkamine<br />
➾ Kaminöfen<br />
➾ Ofensanierungen<br />
➾ Renovierungen<br />
➾ Reparaturarbeiten<br />
Besuchen SieunsereFliesen-und<br />
Kachelofenausstellung vomMeisterbetrieb<br />
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92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/4772<br />
Telefax 09661/53858<br />
Produktion. „Wir fertigen für führende<br />
Polstermöbel-Hersteller Komponenten<br />
in Premium-Qualität: Polsterteile,<br />
Sitze, Auflagen, Armlehnen, Bezüge<br />
und Ähnliches mehr“, skizziert<br />
Frank Käfer den Geschäftsbereich.<br />
„Wir liefern aber auch fertige Möbel<br />
wie Stühle, Bänke, Sessel und kleinere<br />
Sofas.“ Die Komponenten sind vor<br />
allem für Wohnmöbel bestimmt,<br />
oder für Büromöbel, Reisemobile<br />
und Caravans.<br />
Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist<br />
trotz der wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeit nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil:<br />
„Wir wollen unsere Marktposition<br />
weiter ausbauen und als freier Zu-<br />
Käfer und Hummel ist ein junges<br />
Unternehmen, das Stühle und Polsterkomponenten<br />
für die Büro- und<br />
Objektsitzmöbelindustrie produziert.<br />
Seit 1985 sind die beiden Geschäftsführer<br />
Frank Käfer und Mar-<br />
lieferer führend im Bereich der Zulieferer<br />
werden“, umreißt Frank Käfer<br />
seine Zukunftsvision. Schon alleine<br />
deshalb wurde die Entwicklungsabteilung<br />
um zwei weitere Mitarbeiter<br />
verstärkt.<br />
Umsatz vervierfacht<br />
Unternehmensprofil<br />
„Qualität ist, wenn der Kunde zurück<br />
kommt und nicht das Produkt“ –dieses<br />
Motto ist für Käfer und Hummel<br />
einfach treffend. Derzeit arbeiten in<br />
der Firma 60 Fachkräfte und drei<br />
Auszubildende. Der Umsatz hat sich<br />
seit der Firmengründung vondreiauf<br />
13 Millionen Euro fast vervierfacht –<br />
die Zukunft des Sitzens ist gesichert!<br />
kus Hummel in der Branche tätig,<br />
als Dritter im Bunde kümmert sich<br />
Ludwig Jakob um den Bereich Entwicklung<br />
und um die technische<br />
Umsetzung. Am 1. Mai 2002 wurde<br />
die Firma Käfer und Hummel gegründet,<br />
2005 zog sie nach Ursensollen.<br />
(lst)<br />
Asphalt-und Isolierbau<br />
WeidenGmbH<br />
@
Geschlossen<br />
aus der Krise<br />
75. Jubiläum der Kreishandwerkerschaft<br />
VonTobias Schwarzmeier<br />
eiden. Trotz Leistungsfäigkeit<br />
und Engagement<br />
st das, was das Oberpfäler<br />
Handwerk besonders<br />
uszeichnet, seine Gechlossenheit.<br />
Otto Kentzer,<br />
Präsident des Zentralerbandes<br />
des Deutschen<br />
andwerks (ZDH), würdigte<br />
beim Festabend zum 75.<br />
ubiläum die enge Verbunenheit<br />
der KreishanderkerschaftNordoberpfalz<br />
mit ihren Innungen.<br />
In einer stimmungsvollen<br />
eierstunde in der Max-Regeralle<br />
machte Kentzler den Innungsvertretern<br />
Mut in Zeiten<br />
er wirtschaftlichen Krise.<br />
Das Handwerk ist die Wirtchaftsmacht<br />
von nebenan“,<br />
o der Verbandspräsident, für<br />
den trotz der aktuellen Heausforderungen<br />
kein Zweifel<br />
aran besteht: „Wir werden<br />
achstum bekommen.“<br />
Geeinte Individualisten<br />
Zu einer gestärkten Position<br />
gehöre auch, das Image des<br />
Handwerks in der Bevölkerung<br />
zu verbessern, betonte der<br />
DH-Chef: „Es ist Zeit, deutich<br />
zu machen, dass alles im<br />
äglichen Leben, vom Lichtanchalten<br />
bis zur morgentlichen<br />
rühstückssemmel, Handwerk<br />
ist.“<br />
Die gemeinsame Vertretung<br />
nach außen sei aber nicht imer<br />
eine einfache Aufgabe,<br />
ie Hans Stark, Präsident der<br />
andwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz<br />
weiß.<br />
„Handwerker sind Einzelkämpfer,<br />
doch ein enger Zusammenschluss<br />
ist wichtig,<br />
um Stärke zu gewinnen.“<br />
„Mehr als nur auf den eigenen<br />
Betrieb achten, ist gelebter<br />
Gemeinsinn“, sagt<br />
Hans Stark. Bild:Huber<br />
„Ob in wirtschaftlichen oder<br />
rechtlichen Fragen – die Mitglieder<br />
können sich immer auf<br />
die unkomplizierte, schnelle<br />
Beratung der Kreishandwerkerschaft<br />
verlassen“, lobte der<br />
HWK-Präsident.<br />
Bewegte Zeiten gab es für<br />
die Organisation und ihre prägenden<br />
Figuren im vergangenen<br />
Dreivierteljahrhundert<br />
viele, verdeutlichte Kreishandwerksmeister<br />
Karl Arnold im<br />
Rückblick. „So wurden aus anfangs<br />
48 Innungen 14 leistungsfähige<br />
Verbände geschaffen.“<br />
Gemeinsinn fördern<br />
Verbände mit aktiven Mitgliedern,<br />
die sich einmischen<br />
und laut Stark den Wegaufzeigen:<br />
„Mehr als nur auf das<br />
Wohl des eigenen Betriebes zu<br />
achten, ist gelebter Gemeinsinn.“<br />
75 Jahre Kreishandwerkerschaft<br />
Egal ob Bäcker, Fleischer<br />
oder Maler: Die Kreishandwerkerschaft<br />
Nordoberpfalz,<br />
Zusammenschluss aller<br />
Handwerksinnungen in dieser<br />
Region, steht den Unternehmen<br />
in allen Fragen der<br />
Geschäftsführung –von Kostenrechnung<br />
bis Personalführung<br />
–mit Ratund Tatzur<br />
Seite.<br />
Neben Aufgaben wie der<br />
lebendigen Gestaltung des<br />
Innungslebens, der Geschäftsführung<br />
und der Prüfungsausschüsse<br />
steht die individuelle<br />
Beratung der Firmeninhaber<br />
und der Exis-<br />
17<br />
tenzgründer im Mittelpunkt<br />
der täglichen Arbeit aller Mitarbeiter<br />
der Kreishandwerkerschaft.<br />
Sieberät darüber hinaus in<br />
Fragen der beruflichen Bildung<br />
und Ausbildung, zu arbeits-<br />
und sozialrechtlichen<br />
Angelegenheiten und hilft<br />
den Handwerkern bei Vertragsangelegenheiten.Zudem<br />
schlichtet die KreishandwerkerschaftNordoberpfalz<br />
Auftragsstreitigkeiten<br />
und fördert die Bildung von<br />
Arbeitsgemeinschaften und<br />
Kooperationen.<br />
Kostproben echter<br />
Oberpfälzer Backund<br />
Metzgerskunst<br />
überreichte Kreishandwerksmeister<br />
Karl Arnold (Dritter<br />
von rechts) bei den<br />
Feierlichkeiten zum<br />
75. Jubiläum dem<br />
Festredner, ZDH-Präsident<br />
Otto Kentzler<br />
(Zweiter von rechts).<br />
Bild: T. Schwarzmeier<br />
Eingelungener<br />
erster Eindruck<br />
Bei seinem ersten Besuchinder<br />
Oberpfalz warder Präsident des<br />
Zentralverbandes des deutschen<br />
Handwerks, Otto Kentzler,von<br />
seinen Gastgebern begeistert.<br />
„Ichhabe die Oberpfälzer als sehr<br />
bodenständige Leute kennen gelernt,<br />
die sichihrerVerantwortung<br />
bewusst sind.“ Aber auchdie<br />
Landschaft hat es dem Berliner<br />
angetan: „Sie ist einfachtoll.“(tos)
Meisterstück<br />
Botschafter der<br />
Malerkunst<br />
Die knapp zweijährige Arbeit<br />
an der Prager Botschaft und<br />
an der Residenz des Botschafters<br />
Hermann Huber Ende der 80er<br />
Jahre war das Projekt, das Malermeister<br />
Norbert Ringer in seiner<br />
beruflichen Laufbahn am nachhaltigsten<br />
beeindruckte.<br />
Eines der detailreichen Deckenelemente<br />
in der Prager Botschaft.<br />
Alleine die neun Meter hohe Eingangshalle<br />
und den 16 Meter hohen<br />
Kuppelsaal der Jugendstilvilla<br />
einzurüsten, war bereits eine<br />
Kunst, beschreibt Ringer. Knifflig<br />
waren besonders die filigranen,<br />
verschnörkelten Deckenelemente<br />
und zahlreichen Gesimse, für die<br />
haben wir einen ganzen Tag, alleine<br />
für das Treppenhaus eine Woche<br />
gebraucht.<br />
Mit Unterbrechungen dauerten<br />
die Sanierungsarbeiten, die 1986<br />
begannen, fast zwei Jahre. Beispäteren<br />
Fahrten erhielt Ringer sogar<br />
ein Diplomatenvisum. Bewegend<br />
war ein Auftrag direkt zur Wende,<br />
als er die Geschehnisse in der Prager<br />
Botschaft hautnah miterlebte.<br />
Als in den Räumen des Palais<br />
Lobkowitz 1989 tausende DDR-<br />
Flüchtlinge ausharrten, war dem<br />
Maler beim Vorgespräch klar, dass<br />
den Menschen die Ausreise erlaubt<br />
werden würde –Tage bevor<br />
Hans-Dietrich Genscher seine berühmte<br />
Balkonrede hielt. „Wir bekamen<br />
von der Botschaft den Auftrag,<br />
dass wir in drei Tagen mit den<br />
Arbeiten an den verschmutzten<br />
Räumen beginnen könnten“, erinnert<br />
sich Ringer. Handwerker wissen<br />
eben oft mehr.(tos)<br />
18<br />
Aufhistorische Bauten geeicht<br />
Malermeister Norbert Ringer restauriert Altes Eichamt in Weiden –Viel Liebe zum Detail<br />
VonTobias Schwarzmeier<br />
Weiden. Jeder Weidener kennt es<br />
und würde – gefragt nach den<br />
geschichtsträchtigsten Gebäuden<br />
der Max-Reger-Stadt – sicher<br />
unter anderem das Alte<br />
Eichamt nennen. Das stattliche<br />
Bürgermeisterhaus am Unteren<br />
Markt, dessen Geschichte bis auf<br />
das Jahr 1300zurückgeht,machte<br />
zuletzt seinem ehrwürdigen<br />
Namen im negativen Sinne alle<br />
Ehre –essah ziemlich alt aus.<br />
„Die Fassade des zuletzt 1914 von<br />
Grund auf sanierten Gebäudes war in<br />
einem sehr schlechten Zustand“, erzählt<br />
der Weidener Maler und Lackierermeister<br />
Norbert Ringer, dessen<br />
Firma sich um nun die Sanierung<br />
kümmert. Nach den Innenräumen<br />
im ersten Stock im vergangenen Jahr,<br />
ging es nun an die Erneuerung der<br />
Vorderfront.<br />
Der Weidener Malerfachbetrieb hat<br />
sich mit einer Vielzahl an Aufträgen<br />
über die Jahre zueinem Spezialisten<br />
für Altstadthäuser entwickelt. Bereits<br />
in den 80ern erwarb sich der Familienbetrieb<br />
in der mittlerweile dritten<br />
Generation einen guten Ruf bei der<br />
Sanierung von Jugendstil- und Gründerzeit-Gebäuden.<br />
Der damalige Vorsprung im handwerklichen<br />
Bereich gegenüber lokalen<br />
Firmen brachte der Firma Aufträge<br />
aus dem benachbarten Ausland<br />
ein, unter anderem die Deutsche<br />
Farben und Putze wie<br />
diese können ,normale<br />
Häuslebauer’ ohne<br />
langjährige Erfahrung<br />
gar nicht verarbeiten.<br />
Norbert Ringer, Maler-und<br />
Lackierermeister<br />
Botschaft in Prag (siehe Kasten links)<br />
oder die Residenz des kanadischen<br />
Botschafters in Genf. Letztere blieb<br />
nicht nur im Gedächtnis, weil das<br />
Team im Hotel Beau-Rivage untergebracht<br />
war – zur gleichen Zeit, als<br />
Uwe Barschel dort sein Ende fand.<br />
„Die Residenz ist ein wahrer Prachtbau,<br />
eine Traumvilla – mit vielen<br />
Schnörkeln“, erinnert sich der Malermeister.<br />
Die gegenwärtige Auftragslage in der<br />
Region bewertet der Chef eines acht<br />
Mann starken Betriebs trotz einer<br />
leichten Flaute am Jahresanfang als<br />
positiv. Aufreibende Auslandsaufträge<br />
nimmt Ringer heute nicht mehr<br />
an. Zudem hat das Handwerk inden<br />
Nachbarländern mittlerweile aufgeholt<br />
und die Aufträge gehen meist an<br />
heimische Firmen. Doch auch in der<br />
Oberpfalz gibt es reizvolle Projekte,<br />
wie das Alte Eichamt oder die beiden<br />
Ratsherrenhäuser am Unteren Markt<br />
in der Weidener Altstadt.<br />
Für seine Arbeit an letzteren erhielt<br />
Ringer von einer Jury aus Chefredakteuren<br />
der einschlägigen Fachpresse<br />
den Preis für „Deutschlands schönste<br />
Altbaurenovierung 2004/2005“ und<br />
Lob für den Feinsinn bei der Restaurierung<br />
der historischen Details. Vielen<br />
kleine, versteckte Stellen erschwerten<br />
die Arbeit. Eigentlich sollten<br />
die Granitelemente der Fassade<br />
sichtbar bleiben, aber nachdem diese<br />
stark in Mitleidenschaft gezogen<br />
waren, galt es zu improvisieren: „Leider<br />
mussten wir die Stellen überstreichen,<br />
haben aber mit einer Tupf-<br />
Technik die Granitstruktur imitiert“,<br />
erläutertRinger.<br />
100 Jahre alte Rezepturen<br />
Ebenso traditionell wie die verwendeten<br />
alten Wisch- und Spachteltechniken<br />
der Experten sind die speziellen<br />
mineralischen Farben –beim<br />
Eichamt ein kräftiger Rot-Ton –und<br />
Putze –allesamt Materialien die bei<br />
denkmalgeschützten Häusern vorgeschrieben<br />
sind. Diese sind mit jenen,<br />
die vor über 100 Jahren verwendet<br />
wurden, nahezu identisch. „Eine Farbe<br />
mit hohem Kunststoffanteil, wie<br />
sie in den 50er bis 70er-Jahren verwendet<br />
wurde, würde das Ganze luftdicht<br />
abschließen. Der kalkhaltige<br />
Putz der damaligen Zeit braucht aber<br />
Sauerstoff, sonst greift er den Grundputz<br />
an“, so Ringer.<br />
Vordem Anstrich wurde der alte Putz<br />
entfernt, eine komplette Rissarmierung<br />
gemacht und ein neuer Grundputz<br />
mit einem Glasfasernetz aufgebracht.<br />
Anstelle des vom Denkmal-<br />
@<br />
Boden –Fliesen –Naturstein<br />
Fliesen –Platten –Mosaik<br />
Haselnußweg8<br />
92224 Amberg<br />
Telefon09621/420167<br />
Telefax 09621/372958<br />
Ein markantes Haus mit Ecken und Kanten: Das Alte Eichamt sieht dank Malermeister<br />
Norbert Ringer und seinen Mitarbeitern wieder fast so aus, wie<br />
zu seiner Bauzeit um 1300. Bild:T.Schwarzmeier<br />
schutz normalerweise bevorzugten<br />
glatten Putzes, der die Gefahr kleiner<br />
Risse birgt, verwendeten Ringers Mitarbeiter<br />
hier einen gekörnten Mineralputz.<br />
In der Verarbeitung dieser Materialien<br />
ist vor allem Geschwindigkeit gefragt:<br />
„Es ist eigentlich komisch, für<br />
das Streichen einer kleinen Fassade<br />
drei bis acht Leute einzusetzen, aber<br />
Kurzlebige Materialien<br />
Die mineralische Farbe, die für den<br />
Anstrich von Häusern wie dem Alten<br />
Eichamt verwendet wird, hat oft<br />
nur eine kurze Haltbarkeit von zwei<br />
Wochen. Schnelles Verarbeiten ist<br />
gefragt, zumal man meist eine Woche<br />
abziehen muss,die vergeht, ehe<br />
die Farbe beim Maler angekommen<br />
ist. Die Farben, hergestellt nach al-<br />
es muss ruckzuck gehen, um ansatzfrei<br />
anstreichen zu können.“ Andernfalls<br />
gebe es unschöne Flecken. „Die<br />
Farben und den Putz können ,normale<br />
Häuslebauer’ ohne langjährige<br />
Erfahrung nicht verarbeiten“, so Ringer.<br />
Dadie Sanierung des Alten Eichamts<br />
aber echte Handwerkskunst<br />
war, erstrahlt das Haus künftig –<br />
nicht nur durch eine neue Beleuchtung<br />
–wieder in neuem, altem Glanz.<br />
ten Rezepturen, gibt es fertig gemischt<br />
mit dem genauen Farbton<br />
oder zum selbst Anrühren. Letztere<br />
braucht einen weiteren Tag zum<br />
„einsumpfen“. Vor dem Streichen<br />
wird die Farbe je nach Witterung<br />
„eingestellt“. Dann kann es knapp<br />
werden: Nach drei Tagen ist sie oft<br />
nicht mehr zu verwenden. (tos)<br />
Am Stein 30a, 92637 Weiden-Rothenstadt<br />
Tel. 0961/43836, Fax 0961/4702890, Handy 01714923015
Wo Geschichte farbig wird<br />
Malermeister Thomas Lingl restauriert alte Kreuze –Namen und Jahreszahlen kommen zum Vorschein<br />
onHanna Duft<br />
uhe-Wildenau. Malermeister<br />
homas Lingl kennt sie alle: So<br />
ut wie jedes Marterl rund um<br />
uhe-Wildenau hat er fotograiert.<br />
Einige der Kreuze hat er<br />
elbst neu bemalt. Gerade arbeiet<br />
er an dem gusseisernen<br />
reuz eines Kunden: Dessen<br />
pa hatte es aus Dankbarkeit<br />
gestiftet, weil er heil aus dem<br />
Krieg zurückgekommen war.<br />
eim Reinigen des Kreuzes kamen ale<br />
Namen und Jahreszahlen zum Vorchein<br />
–höchst interessant für jeden<br />
eimatforscher. Gerne würde Lingl<br />
er Geschichte jedes einzelnen Marerls<br />
auf die Spur gehen, doch in seier<br />
Werkstatt wartet genügend andee<br />
Arbeit.<br />
Mut zur Farbe<br />
as Hauptgeschäft macht der Malereister<br />
mit Innen- und Außenarbeien<br />
an Häusern. Dabei ist er auch als<br />
arbberater tätig: „Manche Leute<br />
muss man richtig zur Farbe zwingen“,<br />
hat seine Erfahrung gezeigt.<br />
eist seien die Kunden danach aber<br />
froh um den Tipp. „Viele sind überascht,<br />
was ein bisschen Farbe aus-<br />
19<br />
machen kann.“ Seit vier Jahren hat<br />
Lingl seinen eigenen Betrieb, und<br />
richtig schwierig wurde es bisher nur<br />
einmal: „Vier Mal habe ich die Wände<br />
eines Kunden gestrichen: Erst beige,<br />
dann gelb, dann in einem anderen<br />
Gelbton und am Schluss dann doch<br />
wieder beige.“<br />
Solche Fälle sind aber Ausnahmen;<br />
Lingl bereut es nicht, sich selbstständig<br />
gemacht zu haben. Wie sehr er<br />
seinen Beruf liebt, merkte er, als er<br />
zwei Jahre ineiner Fabrik arbeitete.<br />
„Das war nicht das meine.“<br />
•Trocknung von Wasserschäden<br />
•zerstörungsarme Leckageortung in wasserführenden Leitungen<br />
•Renovierungs- und Sanierungsarbeiten nach Wasserschaden<br />
•Schimmelpilzbekämpfung<br />
•Trocknungs- und Heizgeräteverleih<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Am Forst 16f Tel.: 09 61/39 16 14 –0<br />
92637 Weiden www.mueller-weiden.de<br />
Froschkönig in Not<br />
Der Jesus fehlt noch.<br />
Dieses Kreuz richtet<br />
Thomas Lingl für<br />
einen Kunden her.<br />
Dessen Opa hatte es<br />
aus Dankbarkeit aufstellen<br />
lassen: Er war<br />
heil aus dem Krieg<br />
zurückgekehrt.<br />
Bilder:Duft (2)<br />
Was so schön ist am Malerberuf?<br />
„Die Abwechslung. Alle paar Tage<br />
stehe ich vor neuen Wänden und Farben<br />
–und natürlich auch vor neuen<br />
Leuten.“ Allerdings: Die Krise spürt<br />
auch Lingl. Anfang des Jahres sind<br />
die Aufträge eingebrochen. „Früher<br />
war ich fünf Monate im Voraus ausgebucht,<br />
jetzt sind es nur mehr vier<br />
Wochen.“<br />
Was Lingl, der einen Mitarbeiter<br />
beschäftigt, auch anbietet: Die Dämmung<br />
von Häusern. „Das ist schwer<br />
angesagt in Zeiten der hohen Ener-<br />
Malergeschäft<br />
Ausführliche Farbbroschüre<br />
mit vielen einmaligen Fotos<br />
gegen 7Briefmarken à<br />
0,55 a (inkl. Porto und<br />
Versand) beim<br />
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Tel.: 09174/4775-0<br />
www.lbv.de<br />
Maler –Fassaden<br />
giepreise.“ Und: „Es gibt reichlich<br />
Förderung. Jeder sollte sich darüber<br />
Gedanken machen.“<br />
Fit ist Lingl auch in Wisch-, Lasurund<br />
Glättetechnik. Letztere findet<br />
sich häufig in Banken oder italienischen<br />
Restaurants. Der Clou: Das Ergebnis<br />
sieht aus wie Marmor. Indrei<br />
Schritten wird die Wand dafür mit<br />
Spachtelmasse bearbeitet. Mit einer<br />
Venezianer-Kelle wird das Ganze fest<br />
verpresst und damit hart wie Stein.<br />
Den letzten Schliff bekommt die Luxus-Wand<br />
dann beim Polieren.<br />
Marterl nach Blitzschlag<br />
Auf den letzten Schliff warten auch<br />
mehrere Marterl in Lingls Werkstatt.<br />
Kreuze stehen in der Ecke, eine Jesus-Figur<br />
liegt zum Reinigen auf dem<br />
Werktisch. Auf zwei Fotos ist ein weiteres<br />
Marterl an einem Feld abgebildet,<br />
einmal alt und verwittert und<br />
einmal frisch restauriert.<br />
Was esmit diesem Kreuz auf sich<br />
hat? „1921 ist dort einer vom Blitz erschlagen<br />
worden“, erzählt Lingl.<br />
„Weil er ohne Sakramente von der<br />
Welt gegangen ist, glaubten die Leute,<br />
ersei im Fegefeuer gelandet.“ Am<br />
Kreuz beteten die Menschen für ihn.<br />
Dass Geschichten wie diese nicht<br />
verloren gehen, dagegen malt Lingl<br />
in seiner Werkstatt an.<br />
Meisterstück<br />
Irre Muster dank<br />
vergessener Rolle<br />
Luhe-Wildenau. (duf) Malermeister<br />
Thomas Lingl saniert gerade<br />
sein eigenes Wohnhaus.Und greift<br />
dabei auf eine fast vergessene<br />
Technik zurück: Mit alten Musterrollen<br />
zaubert er Blätterranken,<br />
und Blütenmuster auf die Wände.<br />
Auch für die Kunden bietet Lingl<br />
dieses Verfahren an. Seit etwa 1890<br />
war die Technik höchst beliebt.<br />
Doch mit dem Aufkommen der Tapeten<br />
in den 50er Jahren landeten<br />
die Musterrollen im hintersten<br />
Schrank. Nicht so bei Lingl: Er<br />
sammelt sich die Rollen auf Flohmärkten<br />
und bei Ebay zusammen.<br />
Und kombiniert gerne auch mehrere<br />
Muster und Farben. „Da kann<br />
man die irrsten Dinge machen.“<br />
Was wie eine Tapete aussieht,<br />
hat Thomas Lingl mit der Musterrolle<br />
an die Wand gezaubert.<br />
AusführungsämtlicherMalerarbeiten<br />
Vonder Fassade biszum<br />
Treppenhaus,auchbei<br />
denkmalgeschützten Gebäuden.<br />
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Meisterstück<br />
Ein Stück Pressather<br />
Geschichte<br />
Des Möberbauers zeitlose Küche.<br />
■ 1928 gründete Schreinermeister<br />
Georg Bauer das Unternehmen<br />
und errichtete seine erste Werkstatt<br />
in der Weidener Str. 233 1/7.<br />
■ 1954 wurde das Anwesen anund<br />
umgebaut. Es entstanden<br />
Ausstellungs- und Lagerräume, in<br />
denen das Möbelhaus Platz fand.<br />
■ 1959 war das Schreinerei-Gebäude<br />
endgültig zu klein geworden.<br />
Es wurde abgerissen und<br />
durch einen modernen Neubau<br />
ersetzt.<br />
■ 1971 übernahm sein Sohn RichardBauer,der<br />
1962 den Meisterbrief<br />
erhielt, das Unternehmen.<br />
■ 1974 wurde das Unternehmen<br />
wieder vergrößert.<br />
■ 1984 wurde Georg Bauer, die<br />
dritte Generation der Bauer-<br />
Schreiner, Bayerischer Landessieger<br />
im Praktischen Leistungswettbewerb<br />
der Handwerksjugend.<br />
Auch sein Bruder Richard Bauer<br />
wurde erfolgreich zum Schreiner<br />
ausgebildet.<br />
■ 1990 legte Georg Bauer, als Bester<br />
seines Semesters, vor der<br />
Handwerkskammer Oberbayern<br />
die Meisterprüfung ab.<br />
■ 2004: Georg Bauer jun. knüpft<br />
an die Tradition an. Er legte 2004<br />
die Gesellenprüfung als Innungsbester<br />
ab.Sein Gesellenstück wurde<br />
mehrfach prämiert. DerBayerische<br />
Schreiner-Fachverband stellte<br />
es auf Ausstellungen und Messen<br />
der Öffentlichkeitvor. (lst)<br />
20<br />
„Alles muss sitzen“<br />
Beim „MöbelBauer“ gibt’s keine Produkte von der Stange –Alte Handwerkskunst und moderne Technik<br />
VonSetphan Landgraf<br />
Pressath. Wo gehobelt wird, da<br />
fallen Späne! Oder doch nicht?<br />
Berge von Sägespänen, wie man<br />
sie noch aus Meister Eders Zeiten<br />
kennt, gibt es in der Schreinerei<br />
von Georg Bauer heute<br />
kaum mehr.<br />
Denn was vor Jahrzehnten noch unmöglich<br />
erschien, ist heute Realität.<br />
Statt mit Hobel, Säge und Hammer in<br />
einer Hinterhof-Werkstatt zu stehen,<br />
wie es die Mär vom verstaubten<br />
Handwerker erzählt, verbindet der<br />
Schreiner-Meister des 21. Jahrhunderts<br />
alte Handwerkskunst mit modernster<br />
Technik. „Wir planen am<br />
Computer und am Reißbrett. Fertigen<br />
die Einzelteile in unserer Werkstatt<br />
und bauen die gewünschten<br />
Möbel dann direkt beim Kunden<br />
auf“, sagt Firmenchef GeorgBauer.<br />
Das Berufsbild des Schreiners hat<br />
sich gewandelt, stark gewandelt. „Es<br />
ist ein interessanter und sehr vielseitiger<br />
Beruf –kreativ noch dazu“, erzählt<br />
Georg Bauer, der das Pressather<br />
Familienunternehmen in der dritten<br />
Generation leitet. Kreativ deswegen,<br />
weil der „warme Werkstoff“ Holz einem<br />
die Möglichkeit gibt, sich auszuleben.<br />
„Es wird nie langweilig“, so der<br />
Schreiner-Meister, der zudem ein<br />
Möbelhaus betreibt, weiter.<br />
Wie soll es auch? Denn der „Möbel-<br />
Bauer“, bei dem momentan sieben<br />
Mitarbeiter angestellt sind, fertigt alles,<br />
was der Kunde wünscht. Die<br />
SYSTEC fabeco<br />
Gesellschaft für Stahlhallenbau mbH<br />
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Leistungspalette ist groß. Ob Innenausbau<br />
nach Maß, Herstellung und<br />
Umarbeitung von Möbelstücken,<br />
Holzdecken, Fußböden, Bad- oder<br />
Dentalmöbel –die Schreinerei Bauer<br />
zeigt sich flexibel, modern, aber auch<br />
traditionell.<br />
Bauers Möbel in Amerika<br />
„Bei uns bekommt der Kunde keine<br />
Produkte von der Stange, keinen Einheitsbrei<br />
wie in den großen Häusern.<br />
Er bekommt vielmehr Lösungen vorgestellt,<br />
die seinen Wünschen entsprechen<br />
und ihm erlauben, seinen<br />
Da bekommt der<br />
Kunde einen Schlafzimmerblick:verführerische<br />
Ästhetik<br />
aus dem Hause<br />
Bauer..<br />
Stahl- und Metallbau<br />
➢ ➢ ➢<br />
In VA –ALU –SCHWARZ<br />
FEUERVERZINKT–GEPULVERT<br />
Wohnraum optimal zu nutzen“, sagt<br />
Georg Bauer. Und dazu noch zu einem<br />
erschwinglichen Preis. Der Pressather<br />
verkauft deutschlandweit,<br />
aber auch nach Tschechien, in die<br />
Türkei und die USA.<br />
Gerade in der heutigen Zeit seien<br />
Kreativität, fachliches Können und<br />
die Liebe zum Detail mehr denn je<br />
gefragt, da auch der goldene Boden<br />
des Handwerks zunehmend an Glanz<br />
verliere. Das Aund O, betont Georg<br />
Bauer, sei da eine vernünftige Beratung<br />
der Kundschaft, die ähnlich<br />
vielfältig sei wie das Angebot des<br />
„MöbelBauers“. Zum Kundenstamm<br />
zählt der Handwerker junge Familien<br />
genauso wie Senioren, Zahnärzte<br />
und Dentallaboren ebenso wie Küchen-<br />
und Bettenstudios.<br />
Für sie misst der Meister gleich vor<br />
Ort, setzt Ideen am Zeichentisch um<br />
und baut Unikate. Entstanden sind<br />
eine Reihe individueller Schmuckobjekte<br />
in einfallsreichen Farbkombinationen<br />
und unterschiedlichen<br />
Holzarten. Darunter unter anderem<br />
die Büroeinrichtung für die Pressather<br />
Stadtverwaltung, Handtaschen<br />
und Kinderspiele aus Holz, moderne<br />
Nichts wackelt, nichts<br />
klemmt: Georg Bauer<br />
legt großen Wert auf<br />
qualitativ hohe<br />
Handwerkskunst.<br />
Bilder: Landgraf (3)<br />
Küchen oder traditionelle Gaststätteneinrichtungen.<br />
Aber auch Treppen<br />
und Zimmertüren bekommt der<br />
Kunde bei den „MöbelBauern“.<br />
Den Trends immer voraus<br />
Damit nicht genug: Georg Bauer und<br />
sein Team bieten Komplettlösungen<br />
an. Das heißt, dass sich der Kunde<br />
zum Beispiel sein Bad mit Natursteinen<br />
fliesen lassen kann, oder dass in<br />
einem gewissen Umfang Möbel mit<br />
Kunststoffen oder Edelstahl hergestellt<br />
werden –inzeitlosem Stil. „Wir<br />
waren den Trends schon immer voraus.<br />
Viele Sachen, die wir vor fünf<br />
bis zehn Jahren gebaut haben, sind<br />
heute „in““, weiß GeorgBauer.<br />
In Form, Farbe, Material und Größe<br />
mögen die Arbeiten variieren. Was<br />
jedoch die Funktionalität angeht, erklärt<br />
der Firmenchef, gelte für jedes<br />
Produkt: Alles muss sitzen. Nichts<br />
darf wackeln oder klemmen. Und betont:<br />
„Qualität ist uns wichtiger als<br />
Quantität.“<br />
Weitere Informationen im Internet:<br />
www.der-moebel-bauer.com und<br />
www.oberpfalznetz.de/handwerk<br />
FirmaGünther Plößner<br />
@
Wo sich60und der FCB vertragen<br />
Peter Butz fertigt E-Gitarren –Jedes Stück ein Unikat –Willy Astor wollte die Bayern-Gitarre<br />
onAndreas Hahn<br />
reudenberg. Der 60er-Löwe<br />
steht brav neben seinem Kompagnon<br />
vom FC Bayern. Dazu<br />
gesellen sich unter anderem ein<br />
Jägermeistergeweih, Comicfigur<br />
SpongeBob, ein Hai sowie<br />
der Bundesadler mit weiß-blauer<br />
Rautenfahne. Es ist keine<br />
omentaufnahme von einem<br />
erstaubten Dachboden, sondern<br />
der „Showroom“ von Peter<br />
utz. Der 44-Jährige baut E-Gitarren<br />
und -Bässe aus Holz. Alle<br />
oll bespielbar. Jedes Stück ein<br />
nikat.<br />
„Angefangen hat das ungefähr vor<br />
13 Jahren. Ich wollte meine E-Gitare<br />
aus Holz nachbauen. Daraus ist<br />
dann ’ne richtige Leidenschaft geworden“,<br />
erzählt Peter Butz. In der<br />
egion ist Butz als Bandleader von<br />
Wöidara-wöll“ bekannt, jener Kirwaband,<br />
die sich strikt weigert, englische<br />
Texte zu singen. Die Gitarren<br />
fertigt er in seiner heimischen Werkstatt<br />
– nebenbei, als Hobby in der<br />
reizeit. „Ich hab’ ja auch Familie<br />
und noch ’nen normalen Beruf.“<br />
Zwillinge mit Sound<br />
„Dadurch, dass ich Schreiner bin<br />
und selbst Gitarre spiele, lag es nahe,<br />
das mal auszuprobieren. Ich hab ein<br />
tück Eschenholz rausgezogen und<br />
hab angefangen. Parallel dazu hab’<br />
ich Musikgeschäfte abgeklappert und<br />
alte Gitarren ausgeschlachtet. Ich<br />
wusste ja nicht, ob das Ding überhaupt<br />
funktioniert“, lächelt er.<br />
Der Prototyp hat funktioniert, und<br />
so wagte sich Butz an weitere Projekte.<br />
Tipps bekam er von einem Gitarenbauer<br />
aus Tennenlohe. „Irgendwann<br />
hab’ ich mir gedacht: Jetzt<br />
machst mal was Verrücktes.“ Es entstand<br />
eine Lederhosen-Gitarre und<br />
MOMENT BITTE,<br />
SIE HABEN SICH MIT<br />
SCHULBÜCHERN<br />
EINGECREMT.<br />
28 Gitarren hat Peter Butz bislang gebaut. Die 60er- und die FC-Bayern-Gitarre<br />
sind unverkäuflich. Der zeitliche Aufwand für die Herstellung eines Instruments<br />
liegt zwischen 80 und 150 Arbeitsstunden. Bild: aha<br />
kurz darauf –als Zwilling –ein Lederhosen-Bass.<br />
Inzwischen ist die Zahl<br />
seiner selbst gefertigten Gitarren auf<br />
28 Stück angewachsen. Darunter<br />
auch ein Kirwamoidl-Bass und eine<br />
Hexen-Gitarre.<br />
„Alle Gitarren sind Unikate. Ich lege<br />
Wert auf besonderes Design, und<br />
die Gitarre muss natürlich auch bespielbar<br />
sein“, sagt der 44-Jährige,<br />
der sich erst im Alter von 26Jahren<br />
das Gitarrespielen selbst beigebracht<br />
hat. „Bei bekannten Motiven achte<br />
ich penibel darauf, dass ich keine<br />
Markenrechte verletze.“<br />
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Für die Verarbeitung von Hals und<br />
Korpus verwendet der Gitarrenkünstler<br />
überwiegend Holzarten wie<br />
Ahorn, Nußbaum und Esche. Wichtige<br />
Kriterien sind Verzugsfreiheit,<br />
auch nach Trocknung, geradliniger<br />
Wuchs und Rissfreiheit. „Die Art des<br />
Holzes ist entscheidend dafür, wie<br />
die Gitarre klingt.“<br />
Zwischen 80 und 150 Arbeitsstunden<br />
benötigt Peter Butz für den Bau<br />
einer Gitarre. Allein die Erstellung eines<br />
genauen Plans nehme zehn bis<br />
15 Stunden in Anspruch. „Da muss<br />
schon alles passen, wenn ich das<br />
Stahl- und Metallbau<br />
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Holz in die Hand nehme. Das ist Millimeterarbeit.<br />
Ich kann ja nicht bei<br />
der Hälfte sagen: Wie mach ich jetzt<br />
weiter?“<br />
Die professionelle Arbeit des leidenschaftlichen<br />
Skifahrers hat sich<br />
herumgesprochen. Auch die Medien<br />
wurden auf Butz aufmerksam. „Das<br />
Bayerische Fernsehen und auch Sat 1<br />
waren schon da“, sagt er stolz. Selbst<br />
in Kreisen professioneller Musiker<br />
sind Butz’ Künste bekannt. „Isar-Indianer<br />
Willy Michl hat schon in seinem<br />
Indianerg’wand auf einer meiner<br />
Gitarren gespielt“, berichtet er.<br />
Auch Willy Astor stand vor drei Jahren<br />
vor der Tür. „Der ist ja einer der<br />
besten Gitarristen, die es gibt. Erst<br />
vor ein paar Monaten hatten wir wieder<br />
Kontakt.“<br />
Gitarre bei Meisterfeier<br />
Grund für den Anruf aus München<br />
war ein Unikat von Peter Butz, das<br />
unverkäuflich ist und bislang jungfräulich<br />
–also ohne bisherigen Live-<br />
Einsatz –neben den anderen „guten<br />
Stücken“ im Keller steht: eine Gitarre<br />
mit dem Wappen des FC Bayern.<br />
„Der Willy hätte damit auf dem Marienplatz<br />
gespielt, wenn die Bayern<br />
Meister geworden wären.“ Der FC<br />
Bayern hat es bekanntlich nicht geschafft.<br />
„Eventuell signieren die Bayernspieler<br />
das gute Stück mal und erzielen<br />
einen hohen Erlös bei einer Benefizversteigerung.<br />
Aber das sind nur<br />
Überlegungen“, sagt Butz und marschiert<br />
in seine Werkstatt, um ein<br />
weiteres Instrument zu reparieren.<br />
Die FCB-Gitarre bleibt derweil<br />
beim 60er-Löwen zurück. Gibt ja<br />
auch ein schönes Bild ab, wosie sich<br />
doch so gut nebeneinander vertragen.<br />
Weitere Informationen im Internet:<br />
www.pitway.de und<br />
www.oberpfalznetz.de/handwerk<br />
Meisterstücke<br />
„Da hab ich 22 Schichten Holz<br />
verarbeitet“, sagt Peter Butz stolz<br />
über sein neuestes Werk. Die Gitarre<br />
stellt den Bundesadler dar,<br />
der eine bayerische Fahne hält.<br />
„Deutschland ist gut, aber halt<br />
nix ohne uns Bayern“, hat sich<br />
Butz bei der Herstellung, die immerhin<br />
knapp ein Jahr gedauert<br />
hat, gedacht. Das Besondere an<br />
seinem jüngsten Instrument ist,<br />
dass es extrem leicht ist. Es besteht<br />
aus dem hochwertigen Tropenholz<br />
Padouk, Ahorn und dem<br />
afrikanischen Edelholz Wenge.<br />
„Ich hab’ mir das Stück gegönnt.<br />
Da wollte ich auch zeigen,<br />
was bei Design und Optik möglich<br />
ist. Fertig war die Gitarre im<br />
April – gerade noch rechtzeitig<br />
vordem Startder Kirwasaison im<br />
Landkreis Amberg-Sulzbach.“<br />
Verkaufen will er sein „Baby“ eigentlich<br />
nicht. „Da müsste jemand<br />
schon richtig gutes Geld<br />
hinlegen.“ (aha)<br />
Mit seiner „Bayerischen Bundesadler-Gitarre“<br />
hat Peter<br />
Butz ein weiteres Unikat geschaffen.<br />
Bild: aha<br />
ANTON TROIDL<br />
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Fiedlbühlstraße 42 Telefon 09651/917475<br />
92648Vohenstrauß Telefax 09651/917814<br />
Handy0171/6567852 –Anton Troidl<br />
Handy0175/1620503 –DominikTroidl<br />
E-Mail: Maschinenbau.Troidl@t-online.de<br />
Internet: www.maschinenbau-troidl.de<br />
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Meisterstücke<br />
Leuchttentakel und<br />
Klangkeramiken<br />
Amberg/Nürnberg. (wru) Das<br />
handwerkliche Spektrum von<br />
Ignazio Tola und Veronika Riedelbauch<br />
ist breit gefächert. In ihrer<br />
Werkstatt entstehen klingende<br />
Kaffeetassen, trommelbareTische,<br />
schwingende Blumenvasen,<br />
leuchtende Tentakelkonstrukte,<br />
Lichtbilder und vieles mehr.<br />
Jedes Stück ist ein Einzelstück.<br />
Die Frage, welches sein absolutes<br />
Meisterwerk ist, kann Ignazio Tola<br />
kaum beantworten. „Zum Glück<br />
hab’ ich kein Lieblingsstück. Ich<br />
finde bei jeder meiner Arbeiten eine<br />
Lieblingsstelle!“ Auch Veronika<br />
Riedelbauch tut sich schwer, eine<br />
einzelne Kreation herauszupicken:<br />
„Ich habe so viele Favoriten,<br />
einige sind auch schon verkauft,<br />
wie zum Beispiel ein Salatbesteck.<br />
DerLöffel ist wie eine Blockflöte<br />
zu spielen und die Gabel wie eine<br />
Rassel. Aber am allerliebsten mag<br />
ich vielleicht immer noch den bespielbaren<br />
Keramik-Trommel-<br />
Tisch in Form einer Ohrmuschel.“<br />
„Urbehausung“: Die kleine Noema<br />
fühlt sich in ihrer „Keramik-<br />
Fruchtschale“, die Ignazio Tola<br />
aus dem Abdruck des Bauches<br />
ihrer Mutter gestaltet hat, pudelwohl<br />
und geborgen.<br />
NaturnaheGartengestaltung<br />
Pflaster- undPlattenarbeiten<br />
Mauer- undStufenbau<br />
Natursteinarbeiten<br />
Fruchtschalen und klingendes Besteck<br />
„Handwerkerpärchen“ stellt ungewöhnliche Stücke her –„Wenn der Beruf zur Berufung wird“<br />
VonWinfried Rudrof<br />
Amberg/Nürnberg. Hört man<br />
den Begriff Handwerker, hat<br />
man sofort Bilder von Schreinern,<br />
Klempnern oder Spenglern<br />
im Kopf. Doch dieses Berufsbild<br />
ist immer wieder für eine<br />
Überraschung gut. Wir interviewen<br />
ein Pärchen, das an ungewöhnlichen<br />
Werkstücken arbeitet:<br />
In ihrem Atelier entstehen<br />
Fruchtschalen, Klangkeramiken<br />
und Leuchtwesen aus<br />
Fruchtzwergen.Ignazio Tola und<br />
Veronika Riedelbauch über die<br />
Faszination Klang und die Bedeutung<br />
von„zu Hause“.<br />
Frau Riedelbauch, Herr Tola, wie<br />
genau würden Sie ihr Handwerk<br />
beschreiben?<br />
Riedelbauch: Um das besser zu beschreiben,<br />
würde ich gern zuHandwerk<br />
noch Ohrwerk hinzufügen. Ich<br />
arbeite nämlich mit Ton(Klang) und<br />
Ton(Erde bzw. Keramik), weshalb ich<br />
meine Arbeiten auch „klangton“ nenne.<br />
Hauptsächlich stelle ich Geschirr<br />
her, bei dem jedes einzelne Gefäß im<br />
Gebrauch zum Beispiel beim Anheben<br />
einer Tasse, unterschiedliche<br />
Klänge erzeugt. Meine Spezialität –<br />
sozusagen mein Alleinstellungsmerkmal<br />
– ist es, dünnwandige Doppelwandgefäße<br />
in einem Stück zu drehen:<br />
Die dadurch entstehenden (Resonanz-)<br />
Räume dienen zum Musizieren<br />
und zugleich als Gefäße für allerlei<br />
Nahrungsmittel.<br />
Tola: Mein Handwerk basiert auf 19<br />
Jahren Gold- und Silberschmiedeerfahrung,<br />
die mich begleitet bei der<br />
Verwirklichung meiner Ideen.<br />
Im Bereich Keramik verwandle ich<br />
etwa Gipsabdrücke in Tonskulpturen<br />
und aus Kunststoff gestalte ich aus<br />
Tausenden von Fruchtzwergebechern<br />
organische Leuchtobjekte.<br />
Teichbau<br />
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Damit Träume wahr werden.<br />
22<br />
Ihre Expertenfür<br />
Garten &Landschaft<br />
Veronika Riedelbauch lässt sich beim Töpfern ihrer Klang-Keramiken von<br />
Musik und Theater inspirieren. Bilder: wru (3)<br />
Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Arbeit<br />
gekommen?<br />
Tola: In den Jahren an der Akademie<br />
der bildenden Künste Nürnberg und<br />
Barcelona hatte ich die Freiheit, mich<br />
zu entwickeln, um durch Handwerk<br />
und akademisches Hinterfragen<br />
Neues zu erschaffen.<br />
In dieser Zeit beschäftigte ich mich<br />
mit Formen und ihrer Funktion. Die<br />
Betrachtung, der Bauchformen werdender<br />
Mütter und deren Eigenschaft,<br />
ein Wunder in ein neues Zuhause<br />
wachsen zu lassen, ließ mich<br />
eine poetische Darstellung – „die<br />
Frucht der Liebe“ –inForm von Ke-<br />
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Deutscher Tageszeitungen<br />
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ramik-Fruchtschalen realisieren, die<br />
als Symbol der Familie stehen.<br />
Riedelbauch: In dem ich meine keramisch-<br />
handwerkliche Fähigkeit mit<br />
meiner Leidenschaft für Musik und<br />
Theater verbunden habe.<br />
Ab wann haben Sie gemerkt, dass<br />
ihr BerufihreBerufung ist?<br />
Tola: Schon als die erste Fruchtschale<br />
entstand und mir aufgrund dessen<br />
große Freude und Anerkennung entgegengebracht<br />
wurde.<br />
Riedelbauch: Als ich anfing, Gefäße<br />
zum Klingen zu bringen. Das ist es,<br />
MÄHEN AUS<br />
LEIDENSCHAFT.<br />
Die neuen Rasentraktoren sind da: mit überlegener<br />
Technik, exzellenter Qualität und souveränem<br />
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Aus den „Gitarrentassen“ lässt sich<br />
trinken und auf ihnen spielen.<br />
was mich freut, wenn dann jemand<br />
erkennt: „Oh, das sind ja Tassen mit<br />
inneren Werten“, und die Leute voll<br />
Freude all ihre Sinne gebrauchen, um<br />
mehr zu erleben. Dabei werden sie<br />
aufmerksam auf sich selbst und achten<br />
auf das, was sie gerade tun. So<br />
macht meine Arbeit auch über den<br />
reinen Gebrauchsgegenstand hinaus<br />
Sinn; ein dankbarer Bereich, Klanginstrumente<br />
und Gebrauchsgeschirr in<br />
ein neues Wesen zu verwandeln.<br />
Was wollen Sie mit Ihren Werken<br />
ausdrücken?<br />
Riedelbauch: Dass man gerade bei so<br />
lebenswichtigen Dingen wie Ernährung<br />
genüsslich, aufmerksam und<br />
bewusst is(s)t und bei dem was man<br />
tut, seine Sinne beisammen hat.<br />
Tola: Meine keramischen Arbeiten<br />
sind Symbol der jeweiligen Familie<br />
und heben das Bewusstsein für die<br />
Bedeutung von„zu Hause“.<br />
Weitere Infos auf www.klangton.com<br />
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Stephan Amann ist ein Künstler in Sachen Glasdesign –Schwandorfer veredelt Durchsichtiges<br />
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Schwandorf. Schon früh war<br />
tephan Amann Feuer und<br />
lamme für den Werkstoff Glas.<br />
m Laufe der Jahre wuchs nicht<br />
nur die Faszination, sondern<br />
auch die Kunstfertigkeit des<br />
Schwandorfer Meisters, aus und<br />
auf Glas filigrane Unikate zu<br />
zaubern. „Ich frage nicht, was<br />
machen die anderen, sondern,<br />
was machen die anderen nicht“,<br />
so das Erfolgsrezept des Glasveredlers,<br />
dessen Kunden aus ganz<br />
ayern anreisen.<br />
Vornunmehr neun Jahren wagte Stephan<br />
Amann den Sprung in die<br />
elbstständigkeit –schnell stellte sich<br />
heraus: So, wie der Schwandorfer<br />
las veredelt, können es nur ganz<br />
enige.<br />
isualisierte Ideen<br />
Es beginnt bereits im Vorfeld: „Viele<br />
unden, die mit vagen Zeichnungen<br />
oder Skizzen bei mir ankommen,<br />
sind überrascht, dass ihreVorstellungen,<br />
wenn sie beim nächsten Mal<br />
wiederkommen, schon visualisiert<br />
sind, sie ein konkretes Muster ihrer<br />
ursprünglichen Ideen vor sich haben<br />
das ist für mich immer wieder ein<br />
Gestrahlte Glastürornamente.<br />
23<br />
sehr schönes Erlebnis“, erzählt Stephan<br />
Amann.<br />
Grenzenlose Fantasie<br />
Der Fantasie in Sachen Glasdesign<br />
sind keine Grenzen gesetzt –und Stephan<br />
Amann lässt diese Fantasien<br />
Wirklichkeit werden: Sandstrahlmotive<br />
beispielsweise sind Kunstwerke<br />
für sich. Mit Eisblumenglas ist eine<br />
Tür plötzlich nicht nur mehr ein Gebrauchsgegenstand,<br />
sondern ein<br />
künstlerisches Unikat.<br />
„Wer in seiner Wohnung oder seinem<br />
Haus ein neues Lebensgefühl<br />
spüren möchte –mit Glas gelingt das<br />
hervorragend“, sagt Stephan Amann<br />
und zeigt als Beispiel marmoriertes<br />
Glas auf Zimmertüren.<br />
„Sehr beliebt und effektvoll ist<br />
auch mit Spezialkleber aufgeklebter<br />
Sand und Frostmotive auf Scheiben –<br />
jeder Raum wirkt da auf einmal ganz<br />
neu, egal, wie lange man schon darin<br />
All inclusive sitzen<br />
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„Komm, „Komm, „Komm, wirgehen wirgehen wirgehen in in in dieKüche“<br />
dieKüche“<br />
dieKüche“<br />
wohnt.“ Stolz ist Stephan Amann neben<br />
seiner eigenen Produktionswerkstätte<br />
vor allem auf seine „Farb-Erfindung“.<br />
Wasansich schon nur Wenige<br />
anbieten – der Glasveredler aus<br />
Schwandorf hat seine eigene Glas-<br />
Farbe kreiert. „Ein Jahr lang habe ich<br />
mit den Faktoren Chemie und Haftung<br />
experimentiert, jetzt habe ich<br />
meine eigene Farbe für Glas –so, wie<br />
sie sonst keiner hat“, erzählt Stephan<br />
Amann nicht ohne Stolz.<br />
Designer-Spiegel<br />
Glasklare Sache, diese Erfindung<br />
kann sich im wahrsten Sinne des<br />
Wortes sehen lassen: Designer-Spiegel<br />
aus eigener Kreation, leuchtend<br />
schön in allen Farbtönen – einfach<br />
faszinierend. Wahrlich: Das sind gläserne<br />
Träumereien zum Anfassen.<br />
Einen virtuellen Eindruck vom Glasdesign-Studio<br />
Amann, den gibt es im Netz<br />
auf www.glas-design-amann-sad.de<br />
Wohnen –Möbel –Gardinen –Optikermeister<br />
47 Jahre AMBERG VILSECK<br />
Der John F. Kennedy<br />
der Glasveredlermeister:„Ich<br />
frage<br />
nicht, was machen<br />
die anderen, sondern,was<br />
machen die<br />
anderen nicht.“<br />
StephanAmann<br />
zaubert aus vagen<br />
Ideen marmorne<br />
Glastanzböden,<br />
farbenprächtige Glasleuchten<br />
und filigrane<br />
Glastürmuster.<br />
Bilder:Eimer (3)<br />
Meisterstück<br />
Diskothek erstrahlt<br />
in neuem Glanzlicht<br />
Schwandorf. (noe) Sein gesamtes<br />
Know-how konnte Stephan<br />
Amann bei einem Großprojekt unter<br />
Beweis stellen: Eine Schwandorfer<br />
Diskothek erstrahlt nach<br />
der Arbeit des Veredlers in neuem<br />
Glanzlicht. Besonders Stolz ist Stephan<br />
Amann auf den Tanzboden,<br />
den er neu verlegt hat.<br />
Der Clou: „Die Tanzfläche sieht<br />
aus, als wäre sie aus Marmor, tatsächlich<br />
besteht sie aber aus einem<br />
zehn Millimeter dicken Glas.“<br />
Mit einem Spezialverfahren konnte<br />
der Schwandorfer diesen verblüffenden<br />
Effekt erzielen. Ebenfalls<br />
verblüffend ist die Lichtverkleidung<br />
in der Diskothek: Sie besteht<br />
aus farbig gestaltetem Glas.<br />
„Wenn das Putzlicht ausgeschaltet<br />
wird, und der Diskobetrieb<br />
beginnt, verändern die Gläser<br />
ihr Aussehen und bringen ein<br />
außergewöhnliches Ambiente mit<br />
sich“, erklärtStephan Amann. Übrigens:<br />
Die Glasbeschichtung des<br />
gesamten Projekts dauerte lediglich<br />
eine Woche, und in nur drei<br />
Tagen konnte der Glasveredler die<br />
Verlegung des Tanzbodens abschließen.<br />
Einfach eine glänzende<br />
Arbeit!<br />
Der Tanzboden sieht aus, als wäre er aus Marmor, tatsächlich besteht er aus<br />
einem zehn Millimeter dickem Glas.<br />
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„Jadawennst koa Jacob häidsd...“<br />
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) zeichnete Hörfunkspots von „Bäff“ über die Brauerei Jacob aus<br />
odenwöhr/Nürnberg. (mia)<br />
„Sei staad, der Bäff kimmt“,<br />
heißt es in vielen Oberpfälzer<br />
aushalten, wenn im Hintergrund<br />
Radio Ramasuri oder<br />
Charivarilaufen.<br />
Der typische Oberpfälzer<br />
Humor vomBäff passt<br />
perfekt zu unserem<br />
typisch Oberpfälzer<br />
Weißbier.<br />
Marcus Jacob,Brauereichef<br />
Meisterstücke<br />
Ein Zoigl nach dem<br />
Strandspaziergang<br />
Reuth. (duf) Rigobert Bergler<br />
freut sich: Das Zoigl-Bier ist wieder<br />
„in“. Auch die Schloßbrauerei<br />
Reuth hat selbstverständlich ein<br />
naturtrübes, ungefiltertes Zoigl-<br />
Bier im Sortiment. Aber nicht immer<br />
war es so beliebt wie heute.<br />
„In den 80er Jahren ging die Kurve<br />
runter“, erzählt Bergler. Doch<br />
die Oberpfälzer Kommunbrauer<br />
hätten die Zoigl-Kultur wieder<br />
mit Leben erfüllt. Berglers Ziel:<br />
Das Zoigl zu einer besonderen<br />
Marke der Region – so wie das<br />
Kölsch in Köln –zumachen.<br />
Aber auch im Urlaub sollen die<br />
Oberpfälzer ihr geliebtes Bier<br />
bald nicht mehr missen müssen.<br />
Bergler ist am europäischen<br />
Markt interessiert. Er steht in engem<br />
Kontakt mit Partnern inUrlaubsländern,<br />
um das Zoigl bald<br />
auch dortzuverkaufen.<br />
Wersolcherart schon einmal gemaßregelt<br />
wurde, weil er es gewagt hatte,<br />
den aktuellen Radiospot der Familienbrauerei<br />
Jacob aus Bodenwöhr mit<br />
dem Hetzenbacher Humoristen zu<br />
übertönen, dem sei zweifach Trost<br />
gespendet: Erstens gibt es Menschen<br />
wie den Inhaber der Brauerei, Marcus<br />
Jacob, die dem Bäff seinen Jingle<br />
sogar als Handy-Klingelton verwenden,<br />
wo er dann noch allgegenwärtiger<br />
ist als im Radio.<br />
Hochwertige Arbeit<br />
Zum anderen lohnt es sich tatsächlich,<br />
den feinsinnigen Weis(s)heiten<br />
über das „wahrscheinlich beste<br />
Weißbier der Welt“ zu lauschen. Das<br />
ist sogar amtlich. Die Bayerische<br />
Landeszentrale für neue Medien<br />
(kurz BLM) zeichnete im vergangenen<br />
Jahr in Nürnberg bei den Lokalrundfunktagen<br />
Hörfunkspots aus.<br />
Die Preise sollen qualitativ hochwertige<br />
Arbeit honorieren.<br />
Der Humorist und G’stanzlsänger Josef<br />
Piendl, genannt „Der Bäff“, erhielt<br />
den Preis in der Kategorie „Werbung<br />
und Promotion“ für seine humorigen<br />
Hörfunkspots über die Familienbrauerei,<br />
die er seit zwei Jahren humoristisch<br />
begleitet. Auf seine sehr<br />
spezielle Art und Weise verarbeitet er<br />
Ereignisse aus dem Tagesgeschehen<br />
in Mundart zum Teil singend und bewirbt<br />
gleichzeitig das Jacob Weißbier<br />
der Brauerei. Mit Erfolg, wie Jacob<br />
bestätigt.<br />
Ob Dschungelcamp oder Barack<br />
Obama, ob Holzmachen, Frühlingsgefühle<br />
oder der jährliche Jacob-<br />
Weißbierkalender –kein Bereich des<br />
täglichen Lebens, den der Bäff und<br />
Kein Bier für Aldi<br />
Private Schloßbrauerei Reuth achtet auf Qualität<br />
Reuth. (duf) Bier soll immer frisch<br />
getrunken werden – das sagt einer,<br />
der es wissen muss: Rigobert Bergler,<br />
Geschäftsführer der Schloßbrauerei<br />
Reuth. Und ersagt noch etwas, das<br />
viele freuen wird: „Ein bis zwei Bier<br />
am Tag sind durchaus gesund. Das<br />
Xanthohumol im Hopfen hilft dem<br />
Körper, Radikale abzutöten.“<br />
1742 wurde die Schloßbrauerei<br />
zum ersten Mal urkundlich erwähnt,<br />
doch Bier gebraut wurde hier schon<br />
länger, daist sich Bergler sicher.„Die<br />
vielen Arbeiter am Schloss brauchten<br />
Essen und Trinken. Zur Selbstversorgung<br />
wurde deshalb das erste Bier erzeugt.“<br />
Heute beschäftigt Bergler 25<br />
Mitarbeiter und hat sieben verschiedene<br />
Sorten im Angebot: Lagerbier,<br />
Zoigl, Hefeweizen, Pils, Landbier,<br />
Bock und Winter-Spezialtrunk. Dazu<br />
kommen Limonaden, Säfte und das<br />
berühmte Artesia-Quellwasser (siehe<br />
Kasten). Beim Gang durch die Brauerei<br />
wird deutlich: Bergler, von Beruf<br />
@<br />
24<br />
Kaufmann, kennt sich beim Bier aus.<br />
Im Keller checkt er die Manometer<br />
an den großen Gärungs-Tanks. Nach<br />
etwa drei Tagen bilden sich in den<br />
Druckmessgeräten Bläschen – ein<br />
Zeichen dafür, dass die Gärung eingesetzt<br />
hat. Drei Wochen später zeigt<br />
sich kein einziges Bläschen mehr,<br />
Artesia-Quellwasser<br />
Das Besondere am Bier der<br />
Schloßbrauerei: Es wird aus Artesia-Quellwasser<br />
gebraut. 1993 gelang<br />
Rigobert Bergler der große<br />
Coup: Er bohrte in der Nähe des<br />
Schlosses nach Wasser und wurde<br />
in 60 Meter Tiefe fündig. DieÜberraschung:<br />
Es handelte sich um Mineralwasser.Noch<br />
dazu mit einem<br />
gesunden Ausschwemmungs-Effekt,<br />
der die Entsäuerung fördert:<br />
Manmuss häufiger zur Toilette.<br />
Autolackiererei<br />
Unfallinstandsetzung<br />
Richtbankarbeiten<br />
Scheibenservice<br />
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Kfz-Werkstätten<br />
Kabarettist Josef<br />
Piendl wirbt als Bäff<br />
für das Weißbier der<br />
Brauerei Jacobi –im<br />
Radio und auf OTV.<br />
der Jacob Marcus nicht mit dem<br />
Weißbier zu verbinden wüssten.<br />
Auch dem Hörfunkpreis selbst hat<br />
der Bäff natürlich einen eigenen<br />
Weißbier-Spot gewidmet.<br />
Auf der Homepage der Brauerei gibt<br />
es mittlerweile Dutzende der Bäff-<br />
Spots zum Reinhören –eine bei den<br />
Bäff- und Weißbier-Fans überaus beliebte<br />
Angelegenheit. Wie er denn<br />
dann ist das Bier fertig. Bevor esaber<br />
überhaupt gären kann, muss es gekocht<br />
werden, und zwar zwei Mal.<br />
Zunächst nur Wasser und Braumalz<br />
in der ersten Sudpfanne, anschließend<br />
zusammen mit dem Hopfen in<br />
der zweiten Sudpfanne. 80 Grad ist<br />
das Bier schließlich heiß und muss<br />
erstmal abkühlen, bis es –mit Hefe<br />
überhaupt auf die Idee gekommen<br />
ist, mit dem Bäff Werbung zu machen,<br />
wird der Brauereichef oft gefragt.<br />
Mit einem Augenzwinkern verrät<br />
er dann, dass er in dieser Sache ja<br />
eigentlich gar keine Wahl hatte: „Der<br />
typische Oberpfälzer Humor vom<br />
Bäff passt so perfekt zu unserem typisch<br />
Oberpfälzer Weißbier – da<br />
gäb’s doch gar keine andere Möglichkeit.“<br />
Prämierungen<br />
Aber muss man denn für ein Weißbier,<br />
dass mittlerweile die weltweit<br />
einmalige Leistung von 15goldenen<br />
DLG-Prämierungen in ununterbrochener<br />
Folge vorweisen kann, überhaupt<br />
Werbung machen? Da ist sich<br />
Brauereichef Marcus Jacob sicher:<br />
„Wir haben wahrscheinlich das beste<br />
Weißbier der Welt –und hören nicht<br />
auf, bevor das jeder weiß!“ Das Handy<br />
hatte Marcus Jacob übrigens vor<br />
der Preisverleihung in Nürnberg ausgeschaltet,<br />
als er und Josef Piendl gemeinsam<br />
die Auszeichnung entgegen<br />
nahmen. Sonst hätte der Bäff womöglich<br />
noch einen Kanon mit sich<br />
selber angestimmt.<br />
Die Spots vom Bäff zum Nachhören:<br />
www.brauerei-jacob.de/html/baeff.html<br />
In den Tiefen der zweiten Sudpfanne liegt der Geburtsort des Schloßbrauerei-Bieres.<br />
Hier wird Wasser, Malz und Hopfen zusammen gekocht. Geschäftsführer<br />
Rigobert Bergler kontrolliert die Geräte regelmäßig. Bild:Duft<br />
versetzt – in die Gärungstanks<br />
kommt. Geliefert wird das fertige Gebräu<br />
an den Fachhandel und regionale<br />
Supermärkte im Umkreis von<br />
150 Kilometern. Nur mit Discountern<br />
macht Bergler keine Geschäfte: „Wir<br />
achten auf Qualität und wollen nicht,<br />
dass unsere Produkte verramscht<br />
werden.“<br />
@
„Bei mir bleiben die Damen frisch“<br />
Jungmeisterin Tanja Braun möchte mit „Freestyle“ frische Friseurskunst in Schwandorf etablieren<br />
onJürgen Herda<br />
Schwandorf. „Für mich ist ganz<br />
wichtig, dass die Damen frisch<br />
bleiben“, grinst die junge Friseurmeisterin<br />
Tanja Braun, „die<br />
arbe muss zum Typpassen, natürlich<br />
ausschauen und gesund<br />
sein, denn im Alter haben viele<br />
mit Allergien zu kämpfen.“<br />
Wenn ich’s nicht<br />
schon wäre, würde ich<br />
dich auf der Stelle<br />
heiraten.“<br />
Begeisterte Reaktion eines<br />
Kunden, nachdem er den<br />
Salon vonTanja Braun sah.<br />
Eine Alternative zu chemischen<br />
Färbemitteln sind Pflanzenfarben:<br />
„Ich bin immer auf der Suche nach<br />
guten und verträglichen Produkten,<br />
weil mir immer mehr Kundinnen sagen,<br />
dass sie bei bestimmten Medikamenten<br />
nicht färben dürfen –mit<br />
Wella EOS Pflanzenfarbe gibt’s da<br />
keine Probleme. Man muss sie zwar<br />
öfter auftragen, dafür wird sie dann<br />
auch immer intensiver.“<br />
Die Meisterschule hat die junge<br />
Friseurin 2007 absolviert, danach<br />
sammelte sich noch Erfahrungen in<br />
anderen Salons und als mobiles<br />
Haareinsatzkommando. Seit 1. Juli<br />
hat sie sich zusammen mit Unterstützung<br />
ihres handwerklich begabten<br />
Lebensgefährten ein lässiges Studio<br />
in der Goethestraße 21 eingerichtet:<br />
„Wenn ich’s nicht schon wäre,<br />
würde ich dich auf der Stelle heiraten“,<br />
zeigte sich ein Kunde begeistert<br />
von den Holzbalken als Raumteiler<br />
und den Mosaiken rund um die Spiegel.<br />
Keine Angst vorm Wagnis<br />
Ängste vor dem Wagnis Selbstständigkeit<br />
plagen die Meisterin mitnichten:<br />
„Ich habe einen großen Bekanntenkreis<br />
von meinen bisherigen Stationen<br />
in Amberg, aus dem Vilstal,<br />
Burglengenfeld und Nabburg. Mein<br />
Terminbuch ist schon jetzt gut gefüllt.“<br />
Tendenz steigend, denn: „Die<br />
Leute vertrauen mir, ich darf machen,<br />
was ich für richtig halte.“<br />
Kunst am Haar:Tanja Braun nimmt sich jede Spitze persönlich vor. Bilder: jrh (2)<br />
Schließlich beweist die Haarkönnerin<br />
nicht nur bei ihrer Einrichtung Geschmack:<br />
„Ich habe eine Auge dafür,<br />
was zu jemand passt und was nicht.“<br />
Natürlich kämen Kunden mit ihren<br />
eigenen Vorstellungen oder Vorbildern<br />
aus Celebrity-Zeitschriften: „Ich<br />
mach’s dann einfach besser, sodass<br />
der Schnitt auch mit der Gesichtsform<br />
und -farbe harmoniert.“<br />
Eine besondere Stärke der Jungmeisterin:<br />
„Ich nehme mir Zeit und<br />
das sieht man dann auch am Ergebnis.“<br />
45 Minuten sollten die Herren<br />
einkalkulieren –Waschen und Haar-<br />
Schlaumeier hoch7<br />
Handwerker und Ingenieure von morgen forschen heute im Kindergarten St. Elisabeth<br />
onNorbert Eimer<br />
eiden. Johannes, Daniel, Paula, Sebastian,<br />
Emily, Giuliano und Alicia<br />
sitzen aufgeregt im Stuhlkreis. Sie<br />
kennen sich alle nur vom Sehen im<br />
indergarten, denn sie kommen aus<br />
erschiedenen Gruppen.<br />
Heute aber sind sie gemeinsam die<br />
ruppe Bananas, eine aufgeweckte<br />
orschertruppe. Ihr Auftrag: Was<br />
steckt hinter dem Geheimnis eines<br />
piegels? In der Mitte des Stuhlkrei-<br />
25<br />
Dem Spiegelgeheimnis auf der Spur:die „Bananas-Gruppe“. Bilder:noe (3)<br />
ses steht eine Wasserschüssel, daneben<br />
liegen schwarzes und weißes<br />
Tonpapier. Die Kinderaugen kleben<br />
gespannt an den Lippen von Erzieherin<br />
Maria. Endlich –esgeht los: „Jeder<br />
darf jetzt einmal in die Mitte gehen<br />
und dort ins Wasser hineinschauen.“<br />
Nacheinander stehen sie<br />
auf –mal zielstrebig, mal unsicher.<br />
Die einen sehen die Dekoration von<br />
der Decke im Wasser, andere lustige<br />
Kringel, und wieder andere erkennen<br />
sich selbst darin und lassen dies laut-<br />
stark und freudestrahlend auch jedem<br />
wissen: „Das bin ja ich!“ Dann<br />
wird das schwarze Tuch unter der<br />
Wasserschüssel ausgebreitet –wieder<br />
tritt jeder heran, und jetzt steht die<br />
erste wissenschaftliche Erkenntnis<br />
fest: Auf dunklem Hintergrund ist das<br />
Spiegelbild viel besser zu erkennen.<br />
Ein ganzer See<br />
Viele Kinder erinnern sich plötzlich:<br />
Alle haben sie ja schon mal in einen<br />
See geschaut, und da haben sie sich<br />
auch darin erkannt. Dass man sich<br />
im Wasser sieht, das geht also auch<br />
mit viel weniger Wasser als in einem<br />
See –mit so wenig Wasser, wie in einer<br />
Schüssel Platz hat. Wieder eine<br />
Erkenntnis: Wer sich anschauen will,<br />
braucht dazu nicht unbedingt einen<br />
Spiegel – geschweige denn einen<br />
ganzen See.<br />
Und dann setzt eine Art Kettenreaktion<br />
ein. Plötzlich ist das Phänomen<br />
Spiegel überall im Zimmer: AmTürgriff,<br />
am Fenstergriff, auf dem Löffel,<br />
auf dem Messer –überall kann man<br />
sich sehen! Gegenstände, an denen<br />
man bis heute achtlos vorbeigegangen<br />
ist, die man einfach so benutzt<br />
hat, bekommen eine völlig neue Bedeutung!<br />
Schon wieder eine Erkenntnis.<br />
Kfz-Werkstätten<br />
wasser inklusive. Bei den Frauen<br />
dauert das Ritual etwa zweieinhalb<br />
Stunden: „Ich schneide erst nass,<br />
dann trocken Schicht für Schicht mit<br />
der Schere, da fällt der Schnitt einfach<br />
schöner.“ Damit bei der gründlichen<br />
Verschönerung der Mutti, die<br />
kleinen Begleiter nicht zu revoltieren<br />
beginnen, hält Braun ein großes Reservoir<br />
an Kinderfilmen vorrätig.<br />
Wer an die haarwurzelstärkende<br />
Kraft des Mondes glaubt, ist bei Tanja<br />
ebenfalls an der richtigen Adresse:<br />
„Wenn der Mond im Löwen steht,<br />
wachsen die Haarewirklich besser.“<br />
So sehen Nobelpreisträger... ... von morgen aus: Begeisterung pur.<br />
An diesem Vormittag wurde mit Eifer<br />
und Ausdauer experimentiert:<br />
Mit Hohlspiegel und Wölbspiegel<br />
etwa wurde eine Kerzenlichterstraße<br />
erschaffen. Am Ende konnte die<br />
entscheidende Erkenntnis gewonnen<br />
werden: Forschen macht Spaß.<br />
Und: DerWeg ist das Ziel. Denn nur<br />
so lange die Begeisterung der Nachwuchshandwerker<br />
und -forscher<br />
das Maß aller Dinge bleibt, ist auch<br />
Freie Meisterforscher<br />
Meisterstück<br />
Kanten und Kurven<br />
Schwandorf. (jrh) „Lange Röcke,<br />
kurzer Haarschnitt und umgekehrt“,<br />
benennt Tanja Braun eine<br />
ungeschriebene Stilregel ihres Faches.<br />
„Bei den Farb- und Schnitttechniken<br />
richte ich mich nach<br />
dem Trend, aber sonst kreiere ich<br />
meine Haarschnitte selbst“, betont<br />
die Freestylerin. Kanten,<br />
Schatten und Kurven schneidet sie<br />
mit Elan und Präzision in die Frisuren<br />
ihrer Kundschaft: „Oft werden<br />
meine Styles erst in einem halben<br />
Jahr modern.“ Auch wenn die<br />
Retrowelle vor nichts halt macht,<br />
eine Renaissance würde Tanja ausschließen:<br />
„Die Dauerwelle hat<br />
keine Chance mehr. Esgibt heute<br />
so viele Färbetechniken, wenn da<br />
auch noch die Welle dazukommt,<br />
strapaziertdas die Haarezustark.“<br />
Brauns Farbentheorie korrespondiertmit<br />
ihrer Typologielehre:„Für<br />
mich ist wichtig, dass die Haare<br />
zum Gesicht und zum Alter passen.“<br />
Grundsätzlich gelte: „Blond<br />
und ohne Welle verjüngt!“ Ihre<br />
Kunstfertigkeit frischt die Meisterinbei<br />
Schulungen regelmäßig auf<br />
und ständig ist sie auf der Suche<br />
nach einem neuen Mehrwert für<br />
ihreKunden: „Zurzeit suche ich eine<br />
Maschine, die die Nägel während<br />
dem Haareschneiden automatisch<br />
lackiert.“ Auch Kopfhautmassagen<br />
und professionelle<br />
Haarentfernung führt sie im Sortiment.<br />
Mit 15Euro für den Herren<br />
und 25 Euro für den Damenschnitt<br />
kalkuliertsie knapp.<br />
garantiert, dass die kleinen Wissenschaftler<br />
ihren Spaß an der Sache<br />
nicht wieder verlieren. Da kann<br />
man ihnen nichts vormachen. Ob<br />
als Erwachsener oder als Kind, im<br />
Mittelpunkt muss die Freiheit der<br />
Wissenschaft stehen – schließlich<br />
hätte Einstein seine Relativitätstheorie<br />
niemals entwickelt, wenn er<br />
nicht einen spielerischen Zugang<br />
zur Materie gehabt hätte.(noe)
Meisterstücke<br />
„Flambierter“ Sarg<br />
bald auch für Tiere<br />
Gerhard Markowski präsentiert<br />
einen „flambierten“ Sarg.<br />
Tirschenreuth. (duf) Eine Urne<br />
bemalt Gerhard Markowski in<br />
drei Stunden. Für einen Sarg ist<br />
die Arbeit noch deutlich zeitintensiver.<br />
Markowski entwickelte<br />
deshalb eine Technik, die mit weniger<br />
Aufwand viel hermacht: Mit<br />
einem Gasbrenner „flambiert“ er<br />
den Sarg. Das Resultat: Teile des<br />
Holzes verfärben sich dunkel, die<br />
Maserung kommt sehr schön heraus.<br />
Und das ist nicht Markowskis<br />
letzter Coup: Nach der Urnenund<br />
Särge-Malerei wächst in ihm<br />
schon die nächste Geschäftsidee.<br />
Er plant, Särge für Haustiere herzustellen.<br />
Momentan ist er in Gesprächen<br />
mit einem befreundeten<br />
Tierarzt über die nötige Größe<br />
der Särge.<br />
Markowski, selbst Besitzer von<br />
Hund und Katze, meint: „Haustieresind<br />
so treu und herzlich. Sie<br />
verdienen einen würdigen Abschied.“<br />
26<br />
Mit einem Sonnenuntergang ins Grab<br />
Tirschenreuther Schreiner Gerhard Markowski bemalt Urnen und Särge mit Motiven nachWahl<br />
VonHanna Duft<br />
Tirschenreuth. Gemalt hat Gerhard<br />
Markowski schon immer<br />
gerne, seit zehn Jahren stellt der<br />
Schreiner in seinem Ein-Mann-<br />
BetriebSärge, Grabeinfassungen<br />
und Kreuze her. Jetzt verbindet<br />
er Hobby und Beruf in einem<br />
ungewöhnlichen Tätigkeitsbereich:<br />
Markowski bemalt Urnen<br />
undSärge.<br />
Vom simplen Kreuz bis zu Albrecht<br />
Dürers aufwendig gestalteten „Betenden<br />
Händen“ hat Markowsi alle<br />
Begräbnisklassiker im Angebot: In einem<br />
Katalog können sich die Kunden<br />
aber auch ganz andere Motive aussuchen:<br />
Die Qual der Wahl hat man<br />
zwischen Wasserfall, Pferd, Sonnenuntergang,<br />
Bambus, Welle, Flammenspiel<br />
und vielen anderen. „Die<br />
Leute können aber auch selbst ein<br />
Motiv mitbringen“, sagt Markowski.<br />
„Ich bin offen für alles.“<br />
Hauptgeschäft mit Paletten<br />
Der Schreiner hat mit der „Holzverarbeitung<br />
Markowski“ seit 1975 seinen<br />
eigenen Betrieb in Tirschenreuth.<br />
Das Hauptgeschäft macht er mit Paletten<br />
und Versandkisten. Über den<br />
Verkauf von Grabeinfassungen bekam<br />
er Kontakt zu Bestattungsunternehmen.<br />
Und immer wieder missfie-<br />
Termine und Infos 0800 11 949 11 oder www.DRK.de<br />
len ihm die Urnen aus Blech. Die<br />
würden in 100 Jahren nicht verrotten<br />
und müssten irgendwann entsorgt<br />
werden. „Das ist doch menschenunwürdig“,<br />
dachte sich Markowski. Und<br />
machte sich an die Arbeit. Aus<br />
Mit gekonntem Pinselstrich<br />
bemalt<br />
Gerhard Markowski<br />
jede Urne. Die Farbe<br />
ist wasserlöslich und<br />
ungiftig.<br />
Druckereien –Bäckermeister –Friseurmeister –Grundstücke<br />
Taschentücher<br />
gibt’s im Supermarkt.<br />
Blut nicht.<br />
schichtverleimtem Sperrholz entwickelte<br />
er Holz-Urnen mit einem einfachen<br />
Zwei-Schrauben-System zum<br />
Öffnen. „Es soll ja kein Schraubenzieher<br />
bei der Bestattung von Nöten<br />
sein.“ Das Beste aber: Die Holz-Urne<br />
–mitsamt einer sehr dünnen Blech-<br />
Urne darin – verrottet laut Markowski<br />
innerhalb von25Jahren.<br />
Die besondere Note bekommt jede<br />
einzelne Urne beim Bemalen. Markowski<br />
benutzt dafür wasserlösliche<br />
und ungiftige Farbe. Etwa drei Stunden<br />
braucht er, umeine Urne farbig<br />
zu gestalten. Markowski ist neu im<br />
Geschäft, momentan lotet er aus, wie<br />
die Urnen am besten zu verkaufen<br />
sind. Ein Abnehmer werden sicher<br />
Bestattungsunternehmer sein. Aber<br />
der Schreiner arbeitet auch gerne für<br />
Privatkunden. Seine Wunschvorstellung:<br />
Die Kunden wählen sich zu<br />
Lebzeiten ihre persönliche Urne aus.<br />
Markowski reserviert sie, und die Angehörigen<br />
können sie nach dem Tod<br />
Urnen-Bemaler<br />
Gerhard Markowski<br />
hat sich sein liebstes<br />
Motiv schon ausgesucht:Albrecht<br />
Dürers„Betende<br />
Hände“.<br />
Bilder: Duft (3)<br />
des Kunden abholen. „Bei mir kann<br />
man sich schon zu Lebzeiten sein<br />
letztes Haus aussuchen.“<br />
Immer mehr Verbrennungen<br />
Mit der Urnen-Malerei setzt Markowski<br />
auf einen neuen Trend: „Immer<br />
mehr Leute lassen sich verbrennen“,<br />
sagt der Schreiner. Die Mode<br />
kommt aus den Städten: Während<br />
sich am Land nur 30 Prozent verbrennen<br />
lassen, sind es laut Markowski<br />
in Weiden 50 Prozent und in<br />
München schon 70 Prozent.<br />
Ob man eine andere Einstellung<br />
zum Todentwickelt, wenn man beruflich<br />
immer wieder mit dem Thema<br />
konfrontiert wird? „Man gewöhnt<br />
sich einfach daran“, sagt Markowski.<br />
Kundinnen sind schon aus seiner<br />
Schreinerei gelaufen, weil sie einen<br />
Sarg gesehen haben. „Aber ich stelle<br />
Särge und Urnen eben genauso her<br />
wie Versandkisten.“
Statt zur Apotheke in die Bäckerei<br />
Familienbetrieb Retzer backt Brote und Semmeln in Bio-Qualität –Allergiker schätzen das Angebot<br />
onHanna Duft<br />
eiden. Manchmal kommt sich<br />
Bäckereiverkäuferin Andrea Reter<br />
wie eine Apothekerin vor. Allergiker<br />
und Schwerstkranke<br />
kommen zu ihr, um Brot ohne<br />
ehl oder Kuchen ohne Sahne<br />
zu kaufen. Sogar Ärzte schicken<br />
ihre Patienten in die Bäckerei<br />
etzer in der Rehbühlstraße.<br />
Andrea Retzers Mann, Bäckermeister<br />
Thomas, erkrankte vor zwei Jahren<br />
selbst an einer Nahrungsmittelallergie.<br />
Die Familie begann, sich mit gesunder<br />
Ernährung zu beschäftigen.<br />
in Glück für die Kunden: Seitdem<br />
gibt es in der Bäckerei Retzer leckere<br />
io-Brote und Bio-Semmeln zu kaufen.<br />
Bio-Butter und Bio-Eier<br />
kosten fast das Doppelte,<br />
der fertige Kuchen also<br />
auch. Denkauft dann<br />
keiner mehr.<br />
Andrea Retzer auf die Frage,<br />
warum sie keine süßen<br />
Bio-Backwaren anbietet<br />
Sonderwünsche erfüllen<br />
ur bei den süßen Backwaren haben<br />
die Retzers noch nicht auf Bio umgestellt.<br />
Der Grund: Das Endprodukt ist<br />
dem Kunden zu teuer. „Wir haben<br />
das schon ausprobiert“, erzählt Andrea<br />
Retzer. „Aber Bio-Butter und<br />
io-Eier kosten fast das Doppelte,<br />
Arbeitsablauf<br />
Um 10 Uhr vormittags sagt in der<br />
Bäckerei Retzer keiner mehr „Guten<br />
Morgen“. Dann geht es nämlich<br />
schon dem Feierabend entgegen.<br />
Um halb drei Uhr morgens beginnt<br />
die Arbeit in der Backstube.<br />
Als erstes wird der Natursauerteig<br />
für das Brot vorbereitet. Anschließend<br />
werden die Semmeln produziert,<br />
und ab 5Uhr werden sie in<br />
die Schulen, zu BHS und Witron<br />
geliefert. Es folgt das Brotbacken<br />
und als letztes kümmern sich die<br />
Bäcker um Kuchen und Feinbackwaren.<br />
So ungewöhnlich wie der Arbeitsbeginn<br />
ist auch der Feierabend:<br />
Gegen 12 Uhr mittags ist<br />
Schluss. (duf)<br />
27<br />
„Ein Roggenbrot, bitte.“ In der Bäckerei Retzer kümmert sich Andrea Retzer persönlich um die Kunden. Für Allergiker<br />
und Ernährungsbewusste hat sie die Zutatenliste parat. Bilder: Duft (3)<br />
der Kuchen also auch. Den kauft<br />
dann keiner mehr.“<br />
Für einzelne Kunden ist die Bäckerei<br />
aber gerne bereit, Sonderwünsche<br />
zu erfüllen. „Kürzlich haben wir für<br />
einen Jungen, der auf mehrere Lebensmittel<br />
allergisch reagiert, einen<br />
Erdbeerkuchen gebacken“, sagt Andrea<br />
Retzer. „Mit Sojapudding und<br />
Dinkelboden.“ Die Bio-Produkte un-<br />
Im Baugebiet„GoldhügelII“ befinden sich noch<br />
9Bauplätze im Eigentum derGemeinde.<br />
terliegen einer strengen Überwachung.<br />
Zwei Mal imJahr –einmal angemeldet,<br />
einmal ohne Ankündigung<br />
– kommt die Kontroll-Organisation<br />
ÖkoP vorbei.<br />
Außerdem führen Retzers Nachweise<br />
über Einkauf und Verkauf. So<br />
wird sicher gestellt, dass sie keine zusätzlichen<br />
Rohstoffe benutzen. Und:<br />
Das Mehlsilo, das der Bio-Müller be-<br />
So läuft’s in einem Familienbetrieb: Seniorchef Helmut Retzer steht immer<br />
noch täglich in der Backstube.<br />
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keine Chance für fremdes Mehl. Für<br />
das Bio-Angebot nehmen Retzers<br />
Kunden weite Wege in Kauf. „Die<br />
Leute kommen bis aus Sulzbach-Rosenberg<br />
zuuns, einmal habe ich sogar<br />
ein Brot nach Landshut verschickt“,<br />
berichtet Andrea Retzer.<br />
Ganze Familie packt mit an<br />
Ihr großer Vorteil gegenüber anderen<br />
Verkäuferinnen in größeren Bäckereien:<br />
„Ich weiß genau, welche Zutaten<br />
in unseren Backwaren sind.“ Und<br />
die Arbeit im Familienbetrieb bringt<br />
noch mehr Vorteile: Alle packen mit<br />
an. Andrea Retzer leitet den Verkauf,<br />
Thomas Retzer „regiert“ in der Backstube.<br />
Die Kinder helfen samstags<br />
mit und Seniorchef Helmut Retzer,<br />
69, ist noch immer jeden Taginder<br />
Backstube. Außerdem beschäftigt<br />
Thomas Retzer zwölf weitere Mitarbeiter,darunter<br />
zwei Lehrlinge.<br />
Trotz unbequemer Arbeitszeiten<br />
hat Retzer derzeit keine Probleme,<br />
weitere Auszubildende zu finden.<br />
Der Grund: „Der Wirtschaft geht’s<br />
schlecht, da ist es leicht, Leute zu finden.“<br />
Außerdem: „Praktikanten gefällt’s<br />
bei uns eigentlich immer gut.<br />
Ich denke, hier geht es doch noch<br />
menschlicher zu als in großen Betrieben.“<br />
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Meisterstücke<br />
Roggenbrot und<br />
weißer Dinkel-Toast<br />
Weiden. (duf) Besonders stolz ist<br />
Bäckermeister Thomas Retzer auf<br />
sein Roggenbrot. Die Grundzutaten<br />
sind simpel: Roggenmehl,<br />
Wasser und Salz. Das Geheimnis<br />
liegt in der Verfeinerung: Cashew-<br />
Kerne, Walnüsse, Grünkernschrot,<br />
Dinkel oder auch Sprossen fügt<br />
Retzer dem Teig hinzu. Die Kunden<br />
mögen’s, die Brote sind der<br />
Renner.<br />
Noch raffinierter ist freilich der<br />
Dinkel-Toast der Bäckerei. Viele<br />
Kinder –und, wie Andrea Retzer<br />
festgestellt hat, auch viele Männer<br />
– mögen kein Vollkornmehl und<br />
dementsprechend keine dunklen<br />
Brote. Daweiß die kluge Bäckersfrau<br />
einen kleinen Trick. Der Dinkel-Toast<br />
der Bäckerei ist nämlich<br />
–Überraschung –ganz weiß. Vom<br />
Aussehen ist er also durch nichts<br />
vomhandelsüblichen Toast zu unterscheiden.<br />
Undnach Andrea Retzers Erfahrung<br />
ist der Dinkel auch beim Essen<br />
kaum zu schmecken: „Legen<br />
Sie Ihrem Mann den Dinkel-Toast<br />
einfach auf den Teller, der merkt<br />
den Unterschied gar nicht.“ So ernährt<br />
ersich gesund, ohne dass er<br />
es merkt.<br />
Mit viel Liebe bereitet der Weidener<br />
Bäckermeister Thomas<br />
Retzer seine Brote zu. Seine<br />
Spezialität: Roggenbrote mit<br />
Cashew-Kernen, Walnüssen<br />
oder Sprossen.<br />
➢➢<br />
@
Firmengeschichte<br />
350 Jahre und kein<br />
Ende in Sicht<br />
Alle 18 Fremdenzimmer des<br />
Gasthauses sind zum Reinlegen<br />
gemütlich.<br />
Pressath. (lst) Haben Sie in Geschichte<br />
aufgepasst? Dann wissen<br />
Sie jetzt, dass die erste Pressather<br />
Fleischerei an dieser Stelle bereits<br />
zwölf Jahre nach Ende des 30-Jährigen<br />
Krieges bestanden haben<br />
muss:<br />
■ 1660: Erste urkundliche Erwähnung<br />
als Fleischhauerei.<br />
■ 1782: Der Fleischhackermeister<br />
Matthias Gleißner wird erwähnt,<br />
dessen Tochter Katharina sich mit<br />
GeorgWeyh verehelichte. Seitdem<br />
befindet sich der Familienname<br />
Weyh ohne Unterbrechung auf<br />
dem Anwesen. Einmalig dürfte es<br />
auch sein, dass seit 1874 in ununterbrochener<br />
Reihenfolge ein Maximilian<br />
Weyh den nächsten abgelöst<br />
hat.<br />
■ 1874 wurde der Urgroßvater des<br />
jetzigen Besitzers Maximilian<br />
Weyh geboren, 1901 sein Großvater,<br />
1932 sein Vater Max Weyh der<br />
1951 das Familienunternehmen<br />
übernahm und 1990 an seinen<br />
Sohn Maximilian in zwölfter Generation<br />
weitergab.Der jetzige Besitzer,der<br />
mit seinem 1985 geborenen<br />
Sohn Maximilian jun. diese<br />
Tradition nicht abreißen ließ, wurde<br />
1959 geboren.<br />
■ 1977: Maximilian Weyh, der in<br />
die Fußstapfen seiner Vorfahren<br />
trat, legte die Gesellenprüfung ab,<br />
als 20-Jähriger folgte die Meisterprüfung<br />
im Fleischerhandwerk.<br />
1983 bestand er, ander Fleischerakademie<br />
in Augsburg, die Prüfung<br />
zum Betriebswirt.<br />
■ 1983: Seine Frau Christine arbeitet<br />
seit diesem Jahr mit im Geschäft<br />
und ist die treibende Kraft<br />
für Verkauf und Partyservice.<br />
28<br />
Geräuchertes wie zu Opas Zeiten<br />
Metzgerei Max Weyh produziert rund 180 Wurstsorten –Rezepte sind ein Familiengeheimnis<br />
VonStephan Landgraf<br />
Pressath. Es ist kalt. Das Thermometer<br />
im Kühlraum zeigt lediglich<br />
zwei Grad über Null. Da<br />
hängen sie, die Spezialitäten des<br />
Hauses: Schwarz vom Rauch,<br />
feinsäuberlich aufgereiht und<br />
gemein duftend – das Geräucherte,<br />
die dunkle und die helle<br />
Oberpfälzer Bauernwurst und<br />
seit kurzem auch eine kräftig<br />
schmeckende italienische Salami.<br />
„Die Rezepte und die Zubereitung<br />
sind Familiengeheimnis.<br />
Es wird nicht ausgeplaudert“,<br />
sagt Max Weyh, Chef der gleichnamigen<br />
Metzgerei in Pressath.<br />
Nur so viel verrät der 49-jährige<br />
Metzgermeister: Das Geräucherte<br />
wird zubereitet wie zu Großvaters<br />
Zeiten. Sprich: Es wird von Hand gesalzen<br />
und in Pökellake eingelegt.<br />
„Unter 15 bis 16 Wochen Reifezeit<br />
wird esnicht verkauft“, erklärt Max<br />
Weyh. Und was die Oberpfälzer Bauernwurst<br />
angeht: Sie ist keine Salami<br />
und keine Fleischwurst. Sie ist eine<br />
sogenannte Halbdauer-Ware –mehr<br />
wird nicht preis gegeben. Ebenso wie<br />
die Zutaten der italienischen Salami.<br />
„Hier habe ich lange herumexperimentiert,<br />
bis alles gepasst hat“, lächelt<br />
der Wurstforscher verschmitzt.<br />
Apropos lange: Die Metzgerei Weyh<br />
blickt auf eine lange Tradition zurück.<br />
Der Betrieb inmitten der Stadt<br />
gehört nicht nur zu den modernsten,<br />
sondern hat eine fast 350-jährige Un-<br />
ternehmensgeschichte auf dem Buckel.<br />
2010 wird das große Jubiläum<br />
gebührend gefeiert. Erstmals 1660<br />
urkundlich als Metzgerei erwähnt,<br />
nahm MaxWeyh Senior 1951 den Betrieb<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
wieder auf und übergab 1990 an seinen<br />
Sohn und heutigen Geschäftsinhaber<br />
Max Weyh in der mittlerweile<br />
zwölften Generation.<br />
Zusammen mit seiner Frau Christine<br />
(45) betreibt der Metzgermeister<br />
neben dem Hauptgeschäft in Pressath<br />
noch drei weitere Filialen in<br />
Eschenbach, Immenreuth und Erbendorf.<br />
Des Weiteren prägen der<br />
Christine Weyh (r.)ist im Verkauf mit ihrem Team und im Partyservice die<br />
treibende Kraft.<br />
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und der gemütliche, aber modern,<br />
eingerichtete Gasthof mit<br />
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Qualität das Unternehmensbild.<br />
Wachsender Neubau<br />
1994 wurde schließlich der Neubau<br />
des Geschäftshauses verwirklicht. Im<br />
Zuge dessen entstanden zunächst<br />
auch acht Gästezimmer sowie ein<br />
Gastraum für 50 Personen und ein<br />
Wintergarten für weitere 25 Gäste.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage wurde<br />
2004 die Anzahl der Zimmer auf<br />
zwölf erweitert, heute sind es bereits<br />
18.<br />
„Die letzten Jahre haben es gezeigt:<br />
Der ständige Bedarf an modernen<br />
Übernachtungsmöglichkeiten in unserer<br />
Region ist durchaus vorhanden“,<br />
sagt Christine Weyh. Besonders<br />
die Nähe zum Truppenübungsplatz<br />
Grafenwöhr als auch die Lage in der<br />
Urlaubsregion des Oberpfälzer Hügellandes<br />
sorgen für ein volles Haus.<br />
Kein Wunder: Denn die Zimmer sind<br />
überaus hochwertig ausgestattet,<br />
Flatscreen und Internet-Anschluss<br />
inklusive, und dafür nicht zu teuer.<br />
So kostet ein Einzelzimmer mit<br />
reichhaltigem Frühstücksbuffet ab 40<br />
Euro, ein Doppelzimmer ab 30 Euro<br />
pro Person.<br />
Als weiterer Unternehmenszweig<br />
hat sich mittlerweile der Versand von<br />
Wurst- und Fleischwaren herauskristallisiert.<br />
„Das hat sich nach und<br />
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Sorgfältig prüft Max<br />
Weyh das Geräucherte.<br />
Erst nach 15<br />
bis 16Wochen<br />
kommt es in denVerkauf.<br />
Bilder: Landgraf (3)<br />
nach einfach so entwickelt“, erzählt<br />
Max Weyh. Viele Urlauber haben uns<br />
gefragt, ob wir unsere Wurst auch<br />
verschicken. Mittlerweile liefern wir<br />
nach Berlin oder nach Rheinland-<br />
Pfalz.“ Wasnicht wundert, denn jede<br />
der rund 180 verschiedenen Wurstsorten<br />
sind garantiert imHause produziert.<br />
EU-Anforderungen<br />
Um den Anforderungen eines fortschrittlichen<br />
Betriebs nach EU-<br />
Richtlinien gerecht zu werden, tätigen<br />
Max Weyh und seine Frau Christine<br />
laufend Investitionen. So wurde<br />
ein hochmoderner Maschinenpark<br />
mit speziellen Kühlfahrzeugen aufgebaut<br />
und etliche arbeitserleichternde<br />
Maßnahmen getätigt. Die Folge: 2008<br />
erhielt die Metzgerei Weyh von der<br />
Regierung der Oberpfalz den Bescheid,<br />
als EU-Betrieb zugelassen zu<br />
sein. Momentan arbeiten im Unternehmen<br />
48 Voll- und Teilzeitkräfte,<br />
davon fünf Auszubildende.<br />
Ob sie das Geheimnis von Opas<br />
Geräuchertem, der Oberpfälzer Bauernwurst<br />
und der italienischen Salami<br />
kennen? Eine gute Frage, die Max<br />
Weyh dem fröstelnden Reporter unbeantwortet<br />
lässt. Sein 1985 geborener<br />
Sohn, der zurzeit BWL und VWL<br />
studiert, weiß es sicherlich. Immerhin<br />
soll er in die Fußstapfen seines<br />
Vaters treten und die Familientradition<br />
fortführen.
onNorbert Eimer<br />
Eine Klasse für sich<br />
Das Maß aller Dinge: Herren Maßschneider Andreas Moller über Mode in Bestform<br />
eiden. In der Atelierwerkstatt<br />
on Andreas Moller hängt ein<br />
fast Meter hohes Foto –eine Aufnahme<br />
von anno dazumal: Drei<br />
rauen undein kleines Mädchen<br />
tehen vor einem Haus, oben<br />
om Fenster schaut ein Mann<br />
eraus. „J. Moller – Herrenschneider“<br />
steht auf einem<br />
Schild. „Dort ineiner Seitenstraße,<br />
inder heutigen Fußgängerone<br />
fing vor über 125 Jahren alles<br />
an“, erzählt Andreas Moller,<br />
odedesigner und Maßschneider<br />
in dervierten Generation.<br />
Ein faszinierender Ort –diese Atelierwerkstatt<br />
in der Moosfurtsiedlung.<br />
Überall liegen exquisite und<br />
teure Stoffe herum, ein Hauch von<br />
uxus weht durch den Raum, und als<br />
Kontrast: nostalgische Nähmaschinen,<br />
die von vergangenen Zeiten<br />
kunden. Es scheint, als wären sie direkt<br />
aus der Schwarzweiß-Fotografie<br />
herausgefallen. „Die Nähmaschinen<br />
symbolisieren die lange Tradition der<br />
Schneiderdynastie Moller und beste<br />
handwerkliche Tradition.“<br />
Schneiderkunst, das hat für Andreas<br />
Moller viel –nein, ausschließlich<br />
mit Handwerk zutun. Nichts von der<br />
Stange –das ist der Ehrenkodex des<br />
Weidener Herren Maßschneiders, der<br />
zuerst eine klassische Schneiderlehre<br />
absolvierte, anschließend an der<br />
Meisterschule für Mode in München<br />
studierte und endlich zwei Jahre lang<br />
Erfahrungen in der Savile Row in<br />
London, dem Sitz der besten Herrenausstatter<br />
Englands, sammelte.<br />
Der Berufsweg war keineswegs vorbestimmt.<br />
Zwar lief der kleine Andreas<br />
Moller als Kind ständig durch die<br />
Schneiderwerkstatt seines Vaters, der<br />
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Familientradition fühlte er sich aber<br />
nicht verpflichtet. Vielmehr kam er<br />
über Umwege zur Mode. Sein Hang<br />
zum Individualismus suchte nach<br />
Neuem. Die Erkenntnis nach Abschluss<br />
dieser Suche: Das Neue ist<br />
das Alte. „Wir arbeiten heute noch<br />
wie vor 100 Jahren, da es eben keine<br />
Vereinfachungsmöglichkeiten gibt,<br />
jede unnötige Modernisierung ist eine<br />
Verschlechterung der Qualität.“<br />
Leisten können und wollen<br />
Natürlich: Wer einen Herren Maßanzug<br />
möchte, muss sich diesen leisten<br />
können –oder wollen. Andreas Moller<br />
unterscheidet vier Anzugstypen:<br />
„Der Perfektionist will in jeder Situation<br />
richtig angezogen sein, Mode interessiert<br />
ihn nicht, zeitloses Auftreten<br />
schon –Maßanzüge sind für ihn<br />
deshalb das Maß aller Dinge.“ Der<br />
Qualitätsbewusste lege Wert auf Qualität,<br />
Langlebigkeit und Wohlgefühl.<br />
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Andreas Moller absolvierte<br />
eine klassischeSchneiderlehre,<br />
studierte anschließend<br />
an der<br />
Meisterschule für<br />
Mode in München<br />
und sammelte endlich<br />
zwei Jahre lang<br />
Erfahrungen in der<br />
Savile Row in London,<br />
dem Sitz der<br />
besten Herrenausstatter<br />
Englands.<br />
Bilder: Eimer (2)<br />
„Der Individualist will seine Einmaligkeit<br />
durch die Hülle zum Ausdruck<br />
bringen. Der Modebewusste orientiert<br />
sich an Paris, Mailand und London,<br />
trägt die Anzüge so, wie es gerade<br />
in ist“, erzählt Andreas Moller.<br />
Kunden des Maßschneiders kommen<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet,<br />
aber auch und gerade aus Weiden.<br />
Einen Maßanzug kauft man nicht<br />
eben so – das ist eine Philosophie,<br />
ein Weg, der Zeit und Entscheidungen<br />
abverlangt. Im Gegensatz zu einem<br />
Konfektionsanzug gibt es bei<br />
Maß nur eine Größe, nämlich die eigene.„Dafür<br />
verwende ich die besten<br />
Naturmaterialien wie Kaschmirwolle,<br />
Seide oder Horn.“ Taschen, Schulter<br />
und Kragen werden individuell angefertigt,<br />
Stoffe können vorab mit nach<br />
Hause genommen werden, bevor eine<br />
Entscheidung für das Material<br />
fällt –kurzum: „In einem Maßanzug<br />
steckt Individualismus pur.“<br />
Firmengeschichte<br />
Eine Dynastie des<br />
19. Jahrhunderts<br />
Weiden. (noe) Die MaßschneidereiMoller<br />
wurde im Jahre1882 von<br />
Josef Moller in Weiden gegründet –<br />
der Beginn der Dynastie Moller für<br />
hochwertige Maßanzüge. Carl<br />
Moller übernahm 1920 das Geschäft<br />
seines Vaters, 1943 trat sein<br />
Neffe Karlheinz Moller die Lehre<br />
bei seinem Onkel an und legte<br />
1950 seine Meisterprüfung ab.<br />
Seitdem führte er die Maßschneiderei<br />
im Sinne seiner Vorfahren<br />
weiter.2005 übernahm Andreas<br />
Moller die Schneiderei seinesVaters<br />
in 4. Generation und leitet<br />
diese bis heute.<br />
Warten auf den Schneidergott.<br />
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AMBeRGeR HAlleNBAu GMBH<br />
Adolf-Kolping-Str.4<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/87620<br />
Fax09661/876220<br />
www.am-hallenbau.de<br />
HANS BAlK<br />
Matzlesrieth 2<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/46329<br />
Fax0961/419556<br />
HeRMANN PAul<br />
Am Forst 16d<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/390460<br />
Fax0961/37403<br />
GNAN &KöPeR<br />
Großalbershof 32<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/4834<br />
Fax09661/53668<br />
www.gnan-koeper.de<br />
lANG BAuMASCHINeN<br />
Südweg 3<br />
95676 Wiesau<br />
Telefon 09634/923020<br />
Fax09634/9230220<br />
MASCHINeNBAu ANtON tROIdl<br />
Fiedlbühlstr.42<br />
92648 Vohenstrauß<br />
Telefon 09651/917475<br />
Fax09651/917814<br />
Maschinenbau.Troidl@t-online.de<br />
OBI AMBeRG<br />
Barbarastr.2–6<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/76610<br />
ww.obi.de<br />
OBI SulZBACH-ROSeNBeRG<br />
Krötenseestr.2<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/5090<br />
www.obi.de<br />
OPtIMAl – ROHBAu +veRPutZ GMBH<br />
Trevesen 29a<br />
95704 Pullenreuth<br />
Telefon 09234/9604<br />
Fax09234/98155<br />
ZIeGleR – tIeFBAu<br />
Griesbach 80<br />
95695 Mähring<br />
Telefon 09639/421<br />
Fax09639/1820<br />
BeStAttuNGeN<br />
BeStAttuNGSINStItut<br />
PeteR StuBeNvOll<br />
Hammerhof 6<br />
92536 Pfreimd<br />
Telefon 09606/295<br />
Fax09606/7373<br />
BOdeN,FlIeSeN,<br />
NAtuRSteIN<br />
A+JASPHAlt- uNd ISOlIeRBAu WeIdeN<br />
Philipp-Karl-Str.17<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/634860<br />
Fax0961/6348630<br />
eStRICHveRleGuNG dIeteR HöSSl<br />
Gewerbegebiet<br />
Kolpingstr.9<br />
92289 Ursensollen<br />
Telefon 09628/1000<br />
Fax09628/1069<br />
FlIeSeN KIeS<br />
Haselnußweg 8<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/420167<br />
Fax09621/372958<br />
FlIeSeN – NAtuRSteIN KlAuS PeteR<br />
Bernricht 1a<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/308816<br />
Fax09621/308745<br />
www.peter-fliesen.de<br />
FlIeSeN SCHöPPl GMBH<br />
Gewerbegebiet Gailoh<br />
Im Frauental 17<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/760934<br />
Fax09621/760936<br />
FRANK NAtuRSteIN GMBH<br />
Weinstr.40<br />
92708 Mantel<br />
Telefon 09605/922926<br />
Fax09605/922927<br />
www.frank-naturstein.de<br />
FuSSBOdeNGeStAltuNG GRAF<br />
Dorfstr.25<br />
92256 Hahnbach<br />
Telefon 09664/953778<br />
GRABSteINe WeISS<br />
INH. JOSeF GuGlIelMO<br />
Friedhofweg 5<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/17162<br />
Fax09661/876443<br />
HeRRMANN GRANIt uNd NAtuRSteIN<br />
Krähhof 1<br />
92554 Thanstein/Kulz<br />
Telefon 09676/277<br />
Fax09676/785<br />
www.herrmann-granit.de<br />
HKR eStRICHe<br />
Mimbach 26<br />
92256 Hahnbach<br />
Telefon 09664/95161<br />
Fax09664/95162<br />
www.hkr-estriche.de<br />
KReIteR<br />
Prof.-Zintl-Str.26<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/23002<br />
MeISSNeR GMBH<br />
Flosser Str.2<br />
92715 Püchersreuth<br />
Telefon 09602/7237<br />
Fax09602/7280<br />
NORBeRt GRAF<br />
Am Katzenberg 25<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/4772<br />
Fax09661/53858<br />
PeteR KARZMARCZyK<br />
Sandstr.20<br />
92245 Kümmersbruck<br />
Telefon 09621/73390<br />
Fax09621/789227<br />
RAPPl SteIN<br />
Industriestr.5<br />
92709 Moosbach<br />
Telefon 09656/228<br />
Fax09656/1417<br />
www.rappl-stein.de<br />
dIeNStleIStuNGeN<br />
HAuSGeRäte-KuNdeNdIeNSt<br />
OedeR<br />
Deinshof 8a<br />
92280 Kastl<br />
Telefon 09625/914374<br />
werneroeder@aol.com<br />
lOHNuNteRNeHMeN uNd BAGGeR-<br />
BetRIeB HuBeRt HeCHt<br />
Bodenreuth 7<br />
95685 Falkenberg<br />
Telefon 09637/384<br />
dRuCKeReIeN,<br />
BuCHBINdeReIeN<br />
dRuCKeReI J. M. WeyH<br />
Poststr.2<br />
95478 Kemnath<br />
Telefon 09642/1428<br />
Fax09642/91382<br />
www.weyh-druck.de<br />
eleKtRO<br />
BIeSleR eleKtRONIK<br />
Obere Bachgasse 16<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/80260<br />
eleKtRO GutteNBeRGeR<br />
Asternweg 10<br />
92709 Moosbach<br />
Telefon 09656/1466<br />
Fax09656/1613<br />
www.elektro-guttenberger.de<br />
eleKtRO HäGleR GMBH<br />
Schmelzweg 1<br />
92536 Pfreimd<br />
Telefon 09606/8964<br />
Fax09606/8210<br />
E-Mail: elektro.haegler@t-online.de<br />
GeBHARdt<br />
eleKtROMOtOReN GMBH<br />
Perschener Str.68<br />
92507 Nabburg<br />
Telefon 09433/309<br />
Fax09433/8244<br />
MARtIN PIeHleR<br />
Landgraf-Johann-Str.56<br />
92536 Pfreimd<br />
Telefon 09606/923252<br />
Handy 0171/1459415<br />
Fax09606/923254<br />
FeNSteR, tüReN<br />
J. GRAdl GMBH<br />
Gewerbegebiet 6<br />
92269 Fensterbach-Dürnsricht<br />
Telefon 09438/90110-0<br />
Fax09438/90110-9<br />
SCHReINeReI<br />
SeItZ GMBH<br />
Schulwiesen 5<br />
91249 Weigendorf<br />
Telefon 09154/4885<br />
Fax09154/946900<br />
www.schreinerei-seitz.de<br />
SCHReINeReI<br />
WOlFGANG KICK<br />
Lohma 39<br />
92714 Pleystein<br />
Telefon 09654/91240<br />
Fax09654/91242
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Hackelsteinweg 4<br />
95689 Fuchsmühl<br />
Telefon 09634/915640<br />
Fax09634/915661<br />
sporrer-bauelemente@t-online.de<br />
Stephan nürBauer<br />
Färbergasse 12<br />
95685 Falkenberg<br />
Telefon 09637/544<br />
Fax09637/929733<br />
www.mvr-nuerbauer.de<br />
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Am Fischweg 14<br />
92256 Ursulapoppenricht<br />
Telefon 09621/912297<br />
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92242 Hirschau<br />
Telefon 09622/703296<br />
Garten,<br />
auSSenanlaGen<br />
Bauer erich<br />
Gartenried 6<br />
92526 Oberviechtach<br />
Telefon 09677/455<br />
Fax09677/656<br />
www.landtechnik-bauer.de<br />
GalaBau aloiS Wolf<br />
Tressau 35<br />
95466 Kirchenpingarten<br />
Telefon 09275/9437<br />
Fax09275/9438<br />
GartenGeStaltunG GleitSmann<br />
Schwander Str.22<br />
92272 Freudenberg<br />
Handy 0160/98164520<br />
rall GmBh<br />
Garten- und landSchaftSBau<br />
Drahthammerstr.38<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/785175<br />
Fax09621/7854675<br />
www.rall-gmbh.de<br />
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Hannesreuth 13<br />
92281 Königstein<br />
Telefon 09665/95096<br />
Fax09665/95098<br />
thomaS reGner<br />
Garten- und landSchaftSBau e. K.<br />
Funkendorf 6<br />
95473 Prebitz<br />
Telefon 09205/1220<br />
Fax09205/664<br />
GrundStücKe,<br />
Bauplätze<br />
Gemeinde SeYBothenreuth<br />
Rathausplatz 1<br />
95517 Seybothenreuth<br />
Telefon 09278/97749<br />
Fax09278/97777<br />
www.weidenberg.de<br />
marKt mantel<br />
Etzenrichter Str.11<br />
92708 Mantel<br />
Telefon 09605/922311<br />
www.markt-mantel.com<br />
StadtverWaltunG<br />
WindiScheSchenBach<br />
Hauptstr.34<br />
92670 Windischeschenbach<br />
Telefon 09681/401202<br />
Fax09681/401100<br />
wwalberer@windischeschenbach.de<br />
holzBau,zimmerei, SpenGlerei,<br />
dach, Schreinerei<br />
alBert holzner GmBh<br />
Austraße 2<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/97313<br />
Fax09621/73825<br />
www.holzner-zimmerei.de<br />
arnold Bau- und möBel-<br />
Schreinerei, innenauSBau<br />
Planstr.20<br />
92706 Luhe<br />
Telefon 09607/579<br />
Fax09607/1715<br />
www.schreinereiarnold.de<br />
Bau- u.möBelSchreinerei<br />
lerSch<br />
Hertzstr.10<br />
92521 Schwarzenfeld<br />
Telefon 09435/502666<br />
Fax09435/502667<br />
info@schreinerei-lersch.de<br />
chriStian lehnfeld<br />
Fabrikstr.17<br />
92442 Wackersdorf<br />
Telefon 09431/759691<br />
Handy 0171/6835699<br />
Fax09431/759692<br />
dieter Kohl GmBh &co. KG<br />
Auenweg 4<br />
92265 Edelsfeld<br />
Telefon 09665/915050<br />
Fax09665/9150510<br />
www.kohl-holzbau.de<br />
holzBau Kiener GmBh<br />
Fichtenhofer Str.24<br />
92260 Ammerthal<br />
Telefon 09628/914204<br />
Fax09628/914205<br />
www.holzbau-kiener.de<br />
holzBau reil<br />
Georg-Schiffer-Str.125<br />
92242 Hirschau<br />
Telefon 09622/2308<br />
Fax09622/4922<br />
www.HOLZBAU-REIL.de<br />
holzBau<br />
preiSSer<br />
Sinzendorf 15<br />
93449 Waldmünchen<br />
Telefon 09975/902040<br />
Fax09975/902041<br />
www.preisser-holzhaus.de<br />
holzBau<br />
SteGer<br />
Niederricht 14<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/80144<br />
Fax09661/80145<br />
www.holzbau-steger.de<br />
info@holzbau-steger.de<br />
holzner<br />
hauS GmBh<br />
Austraße 2<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/760176<br />
Fax09621/73825<br />
www.holznerhaus.de<br />
Johann dirSchWiGl<br />
Altendorfer Str.16<br />
92540 Altendorf/Willhof<br />
Telefon 09675/474<br />
Fax09675/914817<br />
info@holzbau-dirschwigl.de<br />
norBert BaYer<br />
Bgm.-Unsicker-Str.2<br />
92533 Wernberg-Köblitz<br />
Telefon 09604/3650<br />
Fax09604/914585<br />
norbert@schreinereibayer.de<br />
mehrl GmBh<br />
Stadtweiherwiesen 1<br />
92536 Pfreimd<br />
Telefon 09606/91158<br />
Handy 0171/2712588<br />
Fax09606/91159<br />
www.spenglerei-mehrl.de<br />
richard Kurz GmBh<br />
Wohlfester Weg1<br />
92521 Schwarzenfeld<br />
Telefon 09435/8203<br />
Fax09435/502915<br />
www.zimmerei-kurz.de<br />
Schreinerei<br />
epp<br />
Schönbrunner Str.12<br />
92242 Hirschau<br />
Telefon 09622/1455<br />
Fax09622/3462<br />
www.Schreinerei-Epp.de<br />
Schreinerei<br />
fellner<br />
Massenricht 8<br />
92242 Hirschau<br />
Telefon 09608/91200<br />
www.Schreinerei-Fellner.de<br />
Schreinerei<br />
Johann meiler<br />
St.-Michael-Str.13<br />
92284 Poppenricht<br />
Telefon 09621/65478<br />
Privat 09621/63681<br />
Fax09621/65478<br />
Schreinerei<br />
Seifried<br />
Dr.-Johann-Strak-Straße 3<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/23282<br />
zimmerei<br />
anton ruhland<br />
Wernberger Str.38<br />
92536 Pfreimd<br />
Telefon 09606/8568<br />
Handy 0162/4164277<br />
Fax09606/7275<br />
zimmerei<br />
armin WinKler<br />
Grafenreuth 8<br />
92685 Floß<br />
Telefon 09603/1449<br />
Fax09603/8462<br />
zimmerei BalK<br />
Kurfürstenstr.35<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 0961/3988929<br />
www.zimmerei-balk.de<br />
zimmerei –dachdecKerei<br />
munKer<br />
Siebeneichen Nr.7<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon 09661/6385<br />
Fax09661/1620<br />
Zimmerei-Munker@t-online.de<br />
zimmerei<br />
Joh. BaBtiSt fiScher GmBh<br />
Hammerstr.12<br />
92287 Schmidmühlen<br />
Telefon 09474/698<br />
Fax09474/8130<br />
www.zimmerei-fischer.de<br />
zimmerei Johann hierl<br />
Ringstr.18<br />
92548 Altfalter<br />
Telefon 09435/9718<br />
Fax09435/8860<br />
zimmerei KöniG<br />
Schwarzenreuth 13<br />
95700 Neusorg<br />
Telefon 09234/404<br />
Fax09234/8272<br />
innenauSBau,<br />
treppenBau<br />
edenharder &räder<br />
Max-Planck-Str.21<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/64945<br />
Fax09621/64744<br />
www.treppenneuzeit.de<br />
www.wintergartenneuzeit.de<br />
elpe<br />
treppenBau<br />
Industriestr.14<br />
95466 Weidenberg<br />
Telefon 09278/8676<br />
Fax09278/8676<br />
www.elpe-treppenbau.de<br />
innenauSBau<br />
JoSef nitzBon GmBh<br />
Am Fischweg 1<br />
92284 Poppenricht<br />
Telefon 09621/602720<br />
Fax09621/6027210<br />
www.innenausbau-josef-nitzbon.de<br />
SinuS treppen<br />
Fagerastr.15<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/47190<br />
Fax09621/471920<br />
www.sinus-treppen.de<br />
Kfz-WerKStätten<br />
auto Bauer<br />
Fichtenweg 4<br />
92269 Fensterbach-Freihöls<br />
Telefon 09438/90001<br />
Fax09438/90002<br />
auto BöSl<br />
Bernsteiner Str.48<br />
92670 Windischeschenbach<br />
Telefon 09681/1406<br />
Fax09681/1441<br />
autohauS<br />
neuKirchen GmBh &co. KG<br />
Schönlinder Str.4–6<br />
92259 Neukirchen<br />
Telefon 09663/200367<br />
Fax09663/200032<br />
autolacKierBetrieB<br />
Johann Schötz<br />
Sulzbacher Str.109a<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/250016<br />
Fax09621/250017<br />
auto<br />
Scharl<br />
St.-Margaret-Str.6<br />
92269 Högling<br />
Telefon 09438/902269<br />
Fax09438/902270<br />
Kfz-meiSterBetrieB<br />
marKuS friSchmann<br />
Hauptstr.37<br />
92729 Weiherhammer<br />
Telefon 09605/924595<br />
Fax09605/2213<br />
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Dietersberg 16<br />
92278 Illschwang<br />
Telefon 09666/1266<br />
Fax09666/951296<br />
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faSSaden<br />
daller GmBh<br />
Deinfelderstr.5<br />
92224 Amberg<br />
Telefon 09621/2071<br />
Fax09621/32636