Demografieentwicklung - Gemischter Chor der Polizei Berlin e. V.
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Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
<strong>der</strong> demografische Wandel wird in den kommenden<br />
Jahrzehnten Deutschland tiefgreifend<br />
verän<strong>der</strong>n. Wir werden älter, wir werden<br />
weniger und unsere Gesellschaft wird vielfältiger.<br />
Dabei ist nicht die Frage, ob sich etwas<br />
än<strong>der</strong>n wird, son<strong>der</strong>n wie und was wir daraus<br />
machen. Was bedeutet diese Entwicklung<br />
für jeden Einzelnen und für unser Land<br />
als Ganzes?<br />
Die längeren Lebensspannen werden die Biografien<br />
<strong>der</strong> einzelnen Menschen auf neue<br />
Weise prägen. Die klassischen Lebensphasen<br />
werden vielfältiger und weniger klar abgrenzbar;<br />
Zeiten <strong>der</strong> Bildung, <strong>der</strong> Familie, des Berufs<br />
und des Ruhestands brauchen eine neue<br />
Flexibilität. Entscheidend ist: Für die allermeisten<br />
Menschen geht es um gewonnene<br />
Jahre für ein erfülltes Leben. Es kommt darauf<br />
an, sie auch als solche zu erkennen und zu<br />
nutzen. Das Verhältnis <strong>der</strong> Generationen<br />
muss sich an die gewandelten Umstände –<br />
deutlich mehr Ältere, weniger Junge – anpassen.<br />
Fragen <strong>der</strong> Weitergabe von Erfahrung,<br />
des Austausches zwischen den Generationen,<br />
<strong>der</strong> Betreuung und Pflege gewinnen an Gewicht.<br />
Dieser Prozess bietet zugleich Raum<br />
für neue Formen <strong>der</strong> gegenseitigen Hilfe, Zusammenarbeit<br />
und Bestätigung.<br />
Die sozialen Sicherungssysteme müssen ihre<br />
Schutzkraft unter den sich verän<strong>der</strong>nden<br />
Rahmenbedingungen bewahren, ohne die<br />
generationengerechte Verteilung von Chancen<br />
und Lasten aus dem Auge zu verlieren.<br />
Die langfristige Tragfähigkeit <strong>der</strong> Staatsfinanzen<br />
zu sichern, ist schon angesichts <strong>der</strong><br />
Schuldenkrise im Euroraum eine Aufgabe, die<br />
keinen Aufschub duldet. Vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> demografischen Verän<strong>der</strong>ungen erhält<br />
sie eine doppelte Dringlichkeit.<br />
Um bei einer kleiner und auch älter werdenden<br />
Erwerbsbevölkerung nachhaltiges<br />
Wachstum und unseren Wohlstand zu erhalten,<br />
werden sich Arbeitsleben und Wirtschaftsweise<br />
darauf ausrichten müssen, das<br />
kostbarste Kapital des Landes – unser Wissen<br />
und Können – optimal einzusetzen. So rückt<br />
noch mehr in den Mittelpunkt, was ohnehin<br />
im Zentrum je<strong>der</strong> Politik stehen sollte: die Fähigkeiten<br />
und Talente jedes Einzelnen, unabhängig<br />
von Herkunft und sozialem<br />
Hintergrund.Die Bundesregierung hat im Jahr<br />
2011 einen Bericht zur demografischen Lage<br />
und zukünftigen Entwicklung des Landes und<br />
ein Jahr später daraus ableitend eine Demografiestrategie<br />
vorlegt. Auszüge aus <strong>der</strong> Zusammenfassung<br />
bei<strong>der</strong> Berichte lesen Sie auf<br />
Seite 6.<br />
Eine Folge <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />
ist die zunehmende Zahl älterer Menschen<br />
und die rasant steigende Gruppe <strong>der</strong> Hochbetagten.<br />
Laut einer Prognose des Statistischen<br />
Bundesamtes wird im Jahr 2030 etwa<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Menschen hierzulande über 50<br />
und jede dritte älter als 65 sein. Die wertvollen<br />
Potentiale des Alters müssen erhalten,<br />
besser genutzt und vervielfältigt werden und<br />
zugleich muss die Lebensqualität im Alter geför<strong>der</strong>t<br />
werden. Welche Ziele sich eine Forschungsagenda<br />
unter dem Stichwort „Das<br />
Alter hat Zukunft“ gesetzt hat, können Sie<br />
auf Seite 11 nachlesen.<br />
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft auf<br />
<strong>der</strong> Erdkugel diametral: Während auf <strong>der</strong><br />
Südhalbkugel die Bevölkerung wächst,<br />
nimmt sie auf <strong>der</strong> Nordhalbkugel ab. Welche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen ergeben sich hieraus und wie<br />
muss die Politik regieren, hat Prof. Schnei<strong>der</strong><br />
in seinem Beitrag auf Seite 19 dargestellt.<br />
Können familienpolitische Maßnahmen demografierelevant<br />
sein? Lassen sich durch solche<br />
politischen Ziele die Geburtenraten<br />
beeinflussen? Antworten auf diese Fragen<br />
gibt Dr. Bujard in seinem Artikel auf Seite 44.<br />
Ist die durchschnittliche Kin<strong>der</strong>zahl pro Frau<br />
in Deutschland weiterhin rückgängig o<strong>der</strong><br />
sind an<strong>der</strong>e Trends erkennbar? Gibt es Unterschiede<br />
zwischen west- und ostdeutschen<br />
Frauen? Das Max-Plank-Institut für demografische<br />
Forschung in Rostock hat hierzu eine<br />
Expertise erstellt. Die Ergebnisse können Sie<br />
auf Seite 49 nachlesen.<br />
Die Swinging Sixties mit den Schwerpunkten<br />
Beatles und Beat, Gammler und Provos, die<br />
heile Bravo-Welt und Hippies beinhalten den<br />
zweiten Teil auf Seite 53 <strong>der</strong> Serie <strong>der</strong> Jugendkulturen<br />
in Deutschland. Die Fortsetzung<br />
mit dem Untertitel “Aufstand <strong>der</strong><br />
Bildungseliten“ folgt in <strong>der</strong> Ausgabe 4/2013<br />
des Behördenmagazins.<br />
BOB-Initiativen in Deutschland verfolgen alle<br />
ein gemeinsames Ziel: Reduzierung <strong>der</strong> durch<br />
junge alkoholisierte Fahrerinnen und Fahrer<br />
verursachten schweren Verkehrsunfälle.<br />
Hierzu trafen sich die Mitglie<strong>der</strong> zu einem Erfahrungsaustausch<br />
auf Einladung des <strong>Polizei</strong>präsidiums<br />
Mittelhessen. Die Ergebnisse<br />
dieses Treffens hat Martin Ahlich auf Seite 59<br />
zusammengefasst.<br />
Warum werden Senioren öfter betrogen als<br />
jungere Menschen? Können jüngere Menschen<br />
besser erkennen, ob jemand vertrauenswürdig<br />
ist o<strong>der</strong> nicht? Hierzu gibt es eine<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Universität von Kalifornien<br />
in Los Angeles. Die Ergebnisse sind in einem<br />
Bericht auf Seite 61 zusammengefasst.<br />
Es wird wohl <strong>der</strong> größte Terrorismusprozess<br />
seit den 1970er-Jahren. Vor dem Oberlandesgericht<br />
München findet wahrscheinlich im<br />
Frühjahr 2013 <strong>der</strong> Prozess gegen Beate<br />
Zschäpe und vier Helfer und Unterstützer<br />
statt. Allein 50 Anwälte und 57 Nebenkläger<br />
sind bislang als Prozessbeteiligte zugelassen.<br />
Vor welche logistischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts<br />
gestellt ist, wird auf Seite 62 erläutert.<br />
Nach mancherlei Nachbesserungen hat das<br />
Bundeskabinett im Dezember 2012 die Reform<br />
<strong>der</strong> Flensburger Verkehrssün<strong>der</strong>kartei<br />
beschlossen. Wie dieses Zentralregister jetzt<br />
im Amtsdeutsch heißt und welche Neuerungen<br />
eingetreten sind, ist in einem Bericht auf<br />
Seite 63 dargestellt.<br />
Einer Studie zufolge verstoßen die meisten<br />
Richter bei Absprachen im Strafprozess<br />
gegen das Gesetz. Das Bundesverfassungsgericht<br />
verhandelte im November 2012 über<br />
die Zulässigkeit sogenannter Deals im Strafprozess<br />
aufgrund von Klagen dreier Beschwerdeführer.<br />
Die Ergebnisse dieser<br />
mündlichen Verhandlung und <strong>der</strong> Studie stellen<br />
wir auf Seite 66 dar.<br />
Am Anfang wurde aus Baracken in Eschborn<br />
bei Frankfurt gesendet. In diesem Jahr wird<br />
das ZDF 50 Jahre alt. Einzelheiten sind auf<br />
Seite 68 nachlesbar.<br />
Einen weiteren runden Geburtstag feierte am<br />
26.11.2012 <strong>der</strong> Film “Casablanca“. Vor 70<br />
Jahren wurde er uraufgeführt. Highlights dieses<br />
Films sind auf Seite 69 wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß, informative<br />
Unterhaltung und Vergnügen beim Lesen; bei<br />
Bedarf können wir Ihnen weitere Exemplare<br />
dieser Ausgabe zur Verfügung stellen. Teilen<br />
Sie bitte dem Verlag die Anzahl <strong>der</strong> noch benötigten<br />
Hefte mit.<br />
Über Meinungsäußerungen und Leserbriefe<br />
würden wir uns sehr freuen.<br />
Ihr Redaktionsteam